Positionspapier d. CVP z. Thema "Muslime in der Schweiz

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    Re: Positionspapier d. CVP z. Thema "Muslime in der Schweiz

    Fareeda - 22.02.2006, 22:47

    Positionspapier d. CVP z. Thema "Muslime in der Schweiz
    Asalaam alaikum

    Vorab muss ich sagen, dass es mich tatsächlich persönlich sehr trifft, als Muslimin quasi von diversen politischen Organisationen in die Verliererkategorie eingestuft zu werden. Verletzt zu werden mit Bezug auf meinen Glauben, daran muss ich mich noch gewöhnen, da es in Zukunft des öfteren passieren wird.

    Zum neusten Gedanken der CVP, welche sich als eher langweilige Mitte-Partei mal wieder in die Schlagzeilen setzen möchte, so ganz nach dem Motto "wir sind auch noch da" - auf den SVP Zug aufspringen, naja, von der Partei war ich seit zig Jahren eifrigem Verfolgens der CH-Politik noch nie begeistert und was an diesen Gedanken christlich sein soll - das ist mir überhaupt nicht klar.

    Zuerst wehre ich mich ganz deutlich dagegen, dass ganz plötzlich auch die Muslime in der Schweiz als mögliche Gefahr - als nicht integrierte Personen - als Dritte-Welt-Klasse Gesellschaft betrachtet werden. Möchte gerne mal von Frau Leuthard wissen, ob sie damit wohl auch die konvertierten CH-Muslime meint, oder ob wir uns doch zum besseren Lager zählen dürfen, was genauso schlimm wäre wie ersteres und keinesfalls akzeptabel.

    Der Streit um die Karikaturen kommt wohl der CH-Politik sehr gelegen, endlich sieht man mal wieder ein paar gewaltätige Muslime (notabene nicht in der Schweiz) und darf mal wieder von der grossen Gefahr der immer noch nicht integrierten Ausländer sprechen.

    Ein Dauerthema und endlos zu gebrauchen im sonst eher faden Wahlkampf. Wer sonst kann wohl besser als das unbekannte Böse benutzt werden als wir - die Muslime - wohl kaum die Juden, die übrigens in Zürich wohl kaum ihrer Kopfbedeckung wegen auch nur einmal angegriffen oder belästigt werden. Da verbrennt sich keiner gerne die Finger aber uns Muslimen darf man wohl immer wieder gebetsmühlemässig die christlichen Werte vortragen - aber, welche Werte bitteschön????

    Die christlichen Werte in der CH-Gesellschaft sind doch wohl den wenigsten noch geläufig - sonst würden die Schweizer mit ihren ausländischen Nachbarn ganz anders, eben christlich, umgehen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die übertriebene Zur-Schaustellung des Körpers auf Plakaten den christlichen Werten, die es ja unbedingt zu wahren gilt, entspricht. Wir Europäer sind weit weg von jeglicher Emanzipation der Frau wenn gleichzeitig solche Werbung, welche die Frau einzig als Lustsymbol darstellt, dümmlich und willig, erlaubt ist (wie wärs mit einem Plakat für die junge SVP..)

    Zudem - christliche Werte haben wohl kaum mit dem unanständigen Gebaren verschiedener Christen in den Teppichetagen von Grossinstituten zu tun, welche nach der Entlassung von zighundert Angestellten sich grossartige Boni zuschanzen und von einem Aktiengewinn profitieren, derweil die Entlassenen während Jahren zig-Bewerbungen schreiben und manchmal auch hoffnungslos abstürzen.

    Und wie weit weg ist ein Familienvater von allen christlichen Werten, wenn er seine Kinder, seine Frau tötet und anschliessend Selbstmord begeht. Ein Vorfall, welcher sich in den letzten Jahren häufte - ja was Selbstmord betrifft stehen wir weltweit an zweiter Stelle - hat dies mit den christlichen Werten zu tun?

    Ganz schlecht bin ich auf die verschiedenen Islam Experten zu sprechen, wohl kaum ein geschützter Titel und oft missbraucht. Aber eben, warum sollen nicht auch andere auf den aktuellen Zug aufspringen und "ihren Senf dazugeben".

    Wir haben sicher zum Teil ein Problem mit nicht integrierten Ausländern in der Schweiz und wir haben auch ein Problem mit nicht integrierten CH Kindern in der Familie. Man kann die Weltordnung nicht immer stärker in Richtung Ruhm, Geld und Macht drehen ohne die eigentlichen Werte, die soziale Gemeinschaft, das Mit- und Füreinander zu vergessen. Ein Aufstieg macht einsam - macht süchtig - und führt vielleicht auch zum Absturz.

    Wird mir manchmal ganz bange bei diesem Gedanken - mal sehen was noch weiter kommt. Ich hoffe immer, der Flächenbrand mit der Hetze gegen die Muslime wird mal gestoppt - ein Dialog auch mit der CVP (welche übrigens bereits eine Arbeitsgrupppe über die Muslime hat) wäre nicht schlecht und dringend nötig und zwar ohne grossartige Islamexperten, sondern mit Augenmerk auf die zwischenmenschliche Stimmung, die eigentlichen Werte der Gesellschaft und die Suche von Lösungen!



    Re: Positionspapier d. CVP z. Thema "Muslime in der Schweiz

    M.M.Hanel - 04.03.2006, 14:33


    © Neue Luzerner Zeitung; 03.03.2006[0] Zitat: CVP Wehrli: ... Wir wollen verhindern, dass sich Parallelgesellschaften entwickeln. Wenn die gültigen Gesetze nicht reichen, müssen sie verschärft werden. Entsprechende Forderungen sind derzeit im Parlament hängig. Der Schwyzer Nationalrat Reto Wehrli leitete die CVP-interne Arbeitsgruppe zum Islam[100]. Die CVP will das Papier diesen Frühling verabschieden.
    Zitat: Wehrli: Dass in der Schweiz der Bau von Minaretten nicht zugelassen wird, erachte ich nicht als Eingiff in die Religionsfreiheit. Ich bin gegen ein derartiges aktives und deutliches Eindringen des Islams[90] in den öffentlichen Raum. Dazu fehlt die nötige gegenseitige Akzeptanz. Einmal weiss die Bevölkerung noch zu wenig über Muslime und ihre Gemeinschaften. Gleichzeitig nimmt der Anteil jener stetig zu, die sich gegen alles Religiöse wehren. Beispiel dafür ist der wachsende Unmut gegenüber Kirchenglocken. Die Classe politique ist diesen heiklen Fragen allzu lange aus dem Weg gegangen.

    Sie stellen sich demzufolge auch hinter ein Kopftuchverbot für Schülerinnen und Lehrerinnen im öffentlichen Dienst?

    Wehrli: Ja, ich stütze mich dabei auf einen Entscheid des Bundesgerichts aus dem Jahr 1997. Lausanne hat damals befunden, das Kopftuchverbot für Lehrerinnen greife nicht in den Kerngehalt der Religionsfreiheit ein.

    Aber Klosterfrauen dürfen auch an öffentlichen Schulen unterrichten?

    Wehrli: Es muss nicht alles gleichgemacht werden, vielmehr soll man zwischen christlichen und nichtchristlichen Glaubensbekenntnissen ruhig unterscheiden dürfen. Denn das Christentum ist Teil unserer Kultur. Wenn Lehrerinnen islamischen Glaubens kein Kopftuch tragen dürfen, heisst dies noch lange nicht, dass man Klosterfrauen nicht mehr an den Schulen akzeptiert.
    In einem, durch das juristische Auge betrachtet - NICHT CHRISTLICHEM Staat, der Schweiz - sollen einige, rechtens vor dem Gesetz gleicher als die anderen zu behandeln sein. Dies die Meinung der christlichen Partei.

    Werden die Begriffe Christentum, christlich, Gesetz, Gerechtigkeit, Gleichheit, Nächstenliebe hier wohl verstanden? Miss, Mrs. & Mr. Staatsbürger?
    Wer soll das verstehen?
    Oder ist dies einfach verständliche Machtpolitik - also Krieg um die Macht mit anderen Mitteln?
    Welche Werte kommen in der Schweiz zum Durchbruch?
    Die jüdischen, die christlichen, die muslimischen, die kapitalistischen, die vernünftigen, die agnostischen, die absurden, die rechtsstaatlichen, die allgemein verträglichen?
    Ist die (fehlende) staatliche spezifische Anerkennung des Islams (im Unterschied zur allgemein gehaltenen Freiheit der Religionsausübung) tatsächlich eine Voraussetzung für Muslime "christliche", gleichberechtigte menschenwürdige Behandlung in den "aufgeklärten kantonalen Ländern" zu erfahren?

    Manche Christen, sie begeben sich allerdings in Gefahr der fundamentalistischen Ecke zurechnen lassen zu müssen, haben erkannt, dass nur die echte Besinnung auf die Worte Christi und deren aufrichtige Ausübung ihr Weg zum Heil garantiert.
    Also weg mit den Brettern vor dem Kopf, den Balken aus den Augen - dann erst können wir einander als gleichwertige und vor allem würdige Konkurrenten zum Heil erkennen und uns an den guten Früchten unserer Taten gerne messen lassen.



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