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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: Finlay Forum: Die Zuflucht in Ashenvale Forenbeschreibung: Tretet ein... aus dem Unterforum: Der Kamin Antworten: 5 Forum gestartet am: Freitag 17.02.2006 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Finlay träumt.... Letzte Antwort: vor 18 Jahren, 1 Monat, 17 Tagen, 2 Stunden, 27 Minuten
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Re: Finlay träumt....
Finlay - 21.02.2006, 18:04Finlay träumt....
[OOC] Ich wähle die Alternative über Finlay's Träume und Erinnerungen etwas mehr über seine Vergangenheit preiszugeben.
Die ersten paar werden euch vermutlich schon aus dem alten Forum bekannt vorkommen, neue sind allerdings schon in Planung... ]
"DU gehst!!"
"Nein, du haust ab - was fällt dir ein, mich rausschicken zu wollen??"
"Ach mach dich nicht so wichtig, ein jeder weiss doch das du die grösste Hure im Dorf bist!!" zischte die blonde Schönheit dem rothaarigen Teufelsweib zu und es sah aus, als würde diese ihr jede Sekunde an die Kehle gehen.
Lässig an die Wand gelehnt winkte Fin am Bett liegend ab:
"Aber aber, meine Damen - warum das böse Blut?? MEINETWEGEN muss keine von euch gehen, ich werde dann eben meine Sachen..."
Hastig sahen sich die beiden Frauen an, begannen zu grinsen und schienen einen Entschluss zu fassen.
"DU gehst nirgendwohin, hübscher Seemann" schnurrte die rothaarige Hexe und begann, ihre Bänder zu lösen. Auch die blonde Prinzessin liess ihr Gewand fallen und beide kamen mit funkelnden Augen auf ihn zugeglitten.....
...ein dumpfes Pochen schreckte Fin aus dem Schlaf.
Re: Finlay träumt....
Finlay - 21.02.2006, 18:06Der Strudel.
Finlay schwamm so schnell es ging. Unkontrolliert und hektisch kraulte er wie ein Hund auf den Strudel zu, aus dem ihre Schreie drangen. Er schwamm und schwamm, aber egal wie sehr er sich anstrengte - er kam keinen Millimeter weiter.
Ihre Hilferufe drangen wie spitze Glasscherben in sein Bewusstsein und mit brutaler Willensgewalt zwang er sich zum Vorankommen. Doch es half nichts, hilflos musste er zusehen wie sie hinuntergezogen wurde.
Als ihr schwarzer Schopf vollends verschwunden war und sein verzweifelt geschriener Name im Getöse verstummte, verliess ihn jeglicher Wille und er begann zu sinken wie ein Mehlsack.....
Finlay schreckte hoch. In seinem Mund war ein Geschmack von Salzwasser und sein Kopf fühlte sich heiss und schwer, aber völlig leer an.
"Yazeem..." flüsterte er heiser und bekam einen Hustenanfall.
Re: Finlay träumt....
Finlay - 21.02.2006, 18:11Die Wette.
"Ich wedde, du schaffs' es nich', der schön' Yazeem ein' Kuss zu stehln, eh..." krähte Figgs, der grüne Schiffskoch vergnügt, als Fin träumerisch an der Reling stand und in den Hafen starrte.
Ertappt seufzte er auf, warf der dunkelhaarigen Elfe die gerade einige Goldmünzen in die riesenhafte Hand von Gorkos, dem Verkaufsork fallen liess noch einen sehnsüchtigen Blick nach und drehte sich zu Figgs.
"Wenn ihr Goblins nicht andauernd Geld im Kopf hättet, müssten wir anderen nicht andauernd eure anstrengenden Wetten verlieren!" erwiderte er, setzte sich rittlings auf die Reling und liess die Beine baumeln.
"Un' wenn iah Menschn meah Mumm in'n Knochn häddet, würn' wir mit den Weddn ma' anständig Knete verdien'..." meckerte Figgs ohne von den Planken aufzublicken, die er gerade schrubbte.
"Mach dia keene Hoffnigung, Kleina...die beacht' dich soun'so nich'!" kicherte er in sich hinein als Fin schwermütig seufzte.
"Wie kommst du denn bloss darauf das ich mir Hoffnungen mache?? Pah, ist doch nur ein weiteres hübsches Lärvchen in einem weiteren Hafen! Hoffnungen...lächerlich.." murmelte er und starrte der schlanken Gestalt nach, die langsam Richtung Dorf verschwand.
"Hehe, Kleener - wenn ich eins gelern' hab in mein' langen Lebn' dann isses wie n' armer Junge dreinschaun' kann wenn ihm so 'ne Kannaille den Kopf vadreht hat...un du siehst ganz danach aaaaaaah!!!" -weiter kam er nicht, denn Fin schnappte sich das Schrubbtuch und warf es geradewegs in sein Gesicht.
"Ha, dir werd' ich's noch beweisen, alter Grünling - ich und Kopf verdreht - was ein ausgemachtes Seemannsgarn! Eine schlechtere Vorstellugn als dein Kalmareintopf gestern!" rief er lachend, als Figgs ihm grinsend den Kübel voller schmutzigem Putzwasser nachschüttete.
Dem werd' ich es noch zeigen...heute Abend, beim Dorffest...Südwind´hilf mir, sie muss einfach die meine werden...sei MUSS einfach....
Re: Finlay träumt....
Finlay - 22.02.2006, 23:13
Finlay träumte...
Die hochgewachsene Gestalt der Elfe kam Schritt für Schritt näher. Ihr Gang war katzenhaft, mit fliessenden Bewegungen und ihre Miene verhiess Ärger.
Hätte in ihren Augen nicht ein winzig Teil Belustigung gefunkelt, Fin hätte auf der Stelle rückwärts reissaus genommen. Seine Knie zitterten jedoch auch so genug und sein Mund war trocken als er vor Verlegenheit stammelte:
"Bitte, ich schwöre es - es war nicht böse gemeint! Ich hätte nie wirklich...der Goblin hat...ich würde nie...ach zum Donnerwetter, es ist doch nur eine blöde Wette!" murmelte er kleinlaut und die Menge um sie herum johlte vor begeisterter Schadenfreude.
Die dunkle Elfe kam immer noch bedrohlich auf ihn zu.
"Soso, "nur" eine Wette...ein Kuss von mir gegen... was? Ein paar Silberlinge? EIn glitzernder Diamant? Ein hübscher Dolch? Na - sag schon, was war es euch wert um meine Lippen und meine Würde zu spielen?" erwiederte sie gefährlich leise und ihr Blick verhiess gleichzeitig Schmerz und Lust.
Die Menge johlte applaudierend, einzelne Anfeuerungsrufe für Yazeema wurden hörbar.
Wär' ich doch bloss nie auf dieses dämliche Dorffest gegangen! Hätt' ich mich darauf doch nie eingelassen! Verdammter Figg! Was muss der auch sein gieriges grünes Maul aufreissen??? Südwind, hilf...sie ist so...hinreissend! wirbelten Fin's Gedanken in seinem Kopf.
Wie eine Maus in der Falle stand er angewurzelt da und konnte keinen Schritt und schon gar keinen klaren Gedanken fassen unter dem bohrenden Blick der beiden grossen leuchtenden Mandelaugen.
In ihnen lag Ärger aber auch eine gute Portion Neugier und Interesse als die Elfe endlich bei ihm angekommen war und seinen Hemdkragen umfasste.
Die Menge hielt gespannt den Atem an.
"Du wettest also gerne, Seeman? Dann setze ich nun einen neuen Preis ein...mein Kuss für deinen Stolz, na wie wärs?" fragte sie beunruhigend sanft und näherte sich seinen Lippen. Wie ein hypnotisiertes Prariehündchen starrte Fin gebannt auf ihren Mund. Sie würde keine Gnade walten lassen, das wusste er...die Wette hatte ihren Stolz verletzt und nun würde sie ihn lächerlich machen, ihn in den Dreck werfen oder ihm womöglich sogar einen Dolch zwischen die Rippen stossen - und er hätte es verdient.
Fin sah sein Heil im Agriff und einem plötzlichen Impuls folgend legte er ihr den Arm um die Hüften und presste seine Lippen auf ihre. Überrascht riss sie ihre Augen auf, wich aber nicht zurück.
Die Menge tobte nun vor Vergnügen als die beiden sich in einem nicht enden wollenden Kuss umfangen hielten....
Re: Finlay träumt....
Finlay - 02.03.2006, 13:16
Fin erinnert sich....
"Jetzt macht doch schon endlich! Verflucht, könnt ihr euch nicht beeilen?" schimpfte der junge Fin, als das Schiff mühsam am Kai anlegte. Noch war der Abstand zu gross zum Springen und am liebsten wäre er schon einen Kilometer vor der Küste ins Wasser gehüpft und an Land gekrault.
Der Steuermann bedachte ihn mit einem missbilligenden Blick und die Matrosen, die in den Seilen hingen spotteten gutmütig über ihn, nur der Captain bedachte ihn mit einem fast liebevollen Blick. Lächelnd betrachtete er den schlanken, drahtigen Burschen, der mit ungeduldiger Miene zappelnd auf der Reling stand und, als das Schiff endlich nahe genug am Ufer war, mit einem leichtfüssigen Satz von Bord auf die trockenen Planken des Landungssteges sprang. Er drehte sich nocheinmal zu ihm um und quengelte "Erbitteerlaubnissanlandgehenzudürfen!" und spurtete einen Sekundenbruchteil nach dem lachenden Winken des Kapitäns schon wie der Wind auf das Dorf zu.
Fin lief auf die Hütte zu so schnell er konnte. Nicht lange würde der Aufenthalt dauern und er wollte auch nichts, kein bisschen seiner kostbaren Zeit verschwenden. Er hielt sich nicht mit Klopfen auf, sondern öffnete rasch die Türe und trat ein. Trotz der Sonne draussen war die Stube in angenehmes Zwielicht getaucht. Ein lustiges Feuer prasselte im Kamin, trocknende Kräuter verbreiteten Wohlgerüche und er sog den Duft gierig in sich auf. Zuhause...
Die dunkelhaarige Elfe sass am Tisch vor dem Fenster und las in einem dicken Wälzer. Sosehr war sie darin vertieft, sie bemerkte die Türe nicht und erst als Fin leise lachte vor Glück endlich hier zu sein, schreckte sie hoch und wirbelte auf ihn zu.
"Da bist du ja endlich!Ich dachte schon, du kommst diese Woche überhaupt nicht mehr!!" perlte ihre rauchige Stimme von ihren Lippen, als sie ihn fest umschlang. Er sah zu ihr hoch und erwiderte: "Yazeem, mein Leben, ich wollte es wäre früher gegangen...die Geschäfte laufen gut in Zeiten wie diesen und euer Dorf ist nicht mehr der Umschlagplatz, der er einmal war...aber was red' ich da??"
Er griff mit der Hand in ihr dunkles, langes Haar und zog ihren Kopf zu sich herunter. Flüsternd fragte er: "Du hast mich also vermisst, mein Leben?"
"Nein, kein bisschen, du kleiner vogelfreier Gauner..." antwortete sie einladend lächelnd und presste ihre Lippen auf die seinen. Mit einem triumphierenden Aufstöhnen gab er sich seinem Glück hin und sie sanken gemeinsam zu Boden.
Und wieder ertranken sie ineinander, wie so oft in den letzten Monaten. Um sie herum gab es nur noch Freude und wie die Flut die Ebbe löschte, so stillten sie aneinander ihre Sehnsüchte und Träume.
Erst Stunden später, als ihre Seelen fürs erste satt und ihre Körper zufrieden waren, lagen sie umschlungen vor dem Feuer, das langsam niederbrannte. Schläfrig hielt Fin Yazeem im Arm. Das war es, was das Leben für ihn bereithielt, mehr verlangte er nicht - nur das Meer und diese wunderbare Frau.
"Sag, warum liebst du mich eigentlich?" fragte er. Sie lächelte ob seiner jungenhaften Unschuld, die sie sosehr an ihm liebte und drehte sich um. Den Kopf auf einer Hand aufgestützt lag sie ihm gegenüber und malte mit einem Finger Muster auf die Haut seines Oberkörpers, der im Feuerschein glänzte.
"Hab ich denn jemals gesagt, das ich das tue?" grinste sie frech und küsste seine Nasenspitze. "Nein, im Ernst....ich habe mich in dich verliebt, weil deine Unbekümmertheit meiner Seele Flügel gab. Weisst du, Nachtelfen leben lange...so lange, das irgendwann jeder Tag zur Qual wird, den man in seinem Leben eingesperrt ist...ich lebe schon so lange nicht mehr unter meinesgleichen, ich weiss gar nicht mehr wie die anderen mit dieser Bürde umgehen. Ich bin damals fortgegangen, weil mir das Leben unter ihnen so vorherbestimmt, so eingezwängt, so ...leidenschaftslos erschien...dann traf ich dich. Für dich ist alles ein spannendes Abenteuer, jeder Tag eine Herausforderung, die du nicht verpassen darfst...und nicht zu vergessen, die Leidenschaft, mit der du dich in alles stürzt! Egal, ob du ein Fest feierst, Holz hackst, ein Segel raffst oder in meinem...", sie kicherte verschämt, "Tempel zur Göttin der Liebe betest - du bestehst aus purer Leidenschaft für das Leben."
Sie lachte sinnlich auf.
"Natürlich, du bist ja auch jung genug, um das Leben so zu sehen - du wirst immer jung genug bleiben! Und dafür, mein verwegener, mutiger, stolzer Pirat, dafür liebe ich dich endlos..." murmelte sie in sein Haar, als sie sich mit diesen Worten auf ihn schwang und begann, seinen Hals abwärts zu küssen.
Mittendrin hielt sie inne und Fin stöhnte protestierend auf.
"Aber ich habe ja etwas für dich!!" platzte sie heraus. Mit einer grazilen Bewegung ihres langen Armes reichte sie auf den Kaminsims und holte ein Päckchen herunter. Sie kletterte von ihm, kniete sich neben Fin auf das Kaminfell und hielt ihm das Päckchen entgegen.
"Für...aber..warum denn?Wir haben doch weder Mond- noch Sonnenfest? Was ist der Anlass??" fragte Fin sie verblüfft und betastete das Päckchen, welches sich nach weichem Leder anfühlte neugierig.
"Oh, nun...ich wusste nicht, wann du Geburtstag hast...du hast es mir nie verraten - also hab ich letzte Woche den Captain gefragt, aber der wusste es auch nicht. Er verriet mir aber, das seit dem Tag, an dem er dich an Bord genommen hat, vierundzwanzig Sommer ins Land gekommen sind, und zwar genau heute. Zugegeben, kein präzises Datum - aber hiermit erkläre ich den heutigen Tag zu deinem....Geburtstag! Alles Gute, mein Liebster" strahlte sie ihn an und küsste ihn.
Mein...Geburtstag? dachte er verwirrt, als er das Päckchen betastete. Er hatte zwar schon viele Geburtstage anderer gefeiert, war sich aber nie der Notwendigkeit seines eigenen bewusst gewesen. Sein Alter war ein genauso dunkler Fleck in ihm wie seine Herkunft, der Platz an dem er geboren wurde oder wer ihm das Leben schenkte, sodass er selten bis gar nicht darüber nachdachte. Ihre Geste hatte ihn verlegen gemacht und er spürte einen dicken Knoten in seinem Hals anwachsen.
"Ich weiss nicht...danke..." räusperte er sich und begann, das weiche Leder zurückzuschlagen. Darunter befand sich dasselbe Päckchen, nur diesmal aus Seide, so blau wie das Meer. Vorsichtig öffnete er es und zum Vorschein kam ein schmales, kleines silbernes Messer.
Die Klinge war so scharf, das selbst das Zwielicht der Kaminglut genügte, um sie zum Blitzen zu bringen. Der Griff war aus rotem Holz, glatt abgeschliffen und fein lackiert. Darauf prangte, aus elfenbeinernen Einlagen ein Schriftzug, ein zartes Y schlang sich um ein kleines F wie nur Mann und Frau in den stillsten Stunden es tun.
Die Buchstaben verschwammen vor seinen Augen und er zog sie an sich, um ihr auf seine Art zu danken, wie er es am besten konnte.
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