Trance-Trommeln (Mara)

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    Re: Trance-Trommeln (Mara)

    Maraiah - 19.02.2006, 00:49

    Trance-Trommeln (Mara)
    im januar war ich zum ersten mal zu einem treffen dieser gruppe. sie kennen sich teilweise schon seit 10 jahren und sind rechte profis ...
    es ist sehr schamanisch auch - es wird gerasselt, getrommelt, getanzt ...
    ich habe diesen kontakt gefunden, weil ich endlich mal wieder "unter leute wollte" und so googlete ich im netz und fand die seite von peter josef winand. ich schrieb ihn an per email und er rief prompt zurück und wir unterhielten uns lange am telefon ...

    wir trafen uns dann in godesberg und er lotste mich 1 stunde durch die wildnis in die anfänge der eifel - dort lag im januar sogar noch schnee ... irgendwann bog er plötzlich mitten in eine einsamen gegend ab und wir standen an einem völlig verlassenen haus - ein ehemaliges forsthaus - ausgebaut und umgebaut für schamanische zwecke. dort ist auf dem dachboden ein großer raum ausgebaut und zum trommeln hergerichtet worden. wir waren drei neue an dem abend und ich spürte schon die zurückhaltung der anderen "alten" hasen. ich kenne das von früher - wenn man eine gruppe von trommlern hat ist es meist eher hinderlich neulinge zu integrieren, zumal die anderen beiden neuen noch nie getrommelt hatten ...

    es gab viel vorbereitungszeit, wir übten die patterns ein wenig, weil ich großmaul meinte dass ich mit dem grundrhytmus allein wohl nicht zufrieden sein würde *lol* ... dann gab es verschiedene rituale und gemeinsames singen ... ich fand es total interessant, wie ich die stimmung empfand und was ich über die einzelnen gruppenmitglieder dachte, bzw. was so bei mir ankam... zwei männer waren sehr "dominant" bzw. brauchten viel aufmerksamkeit. ich hätte mir erwartet, dass das dann beim trommeln auch so in erscheinung tritt, der mann neben mir war auch neu in der gruppe, sehr zurückhaltend und unscheinbar ... mit einem anderen verband mich sofort ein band, wie ich später herausfand haben wir dieselben visionen und sehnsüchte, denn er las bei der begrüßungsrunde einen von ihm verfaßten text vor, der sehr gefühlvoll und offen war und von einem platz sprach, den er sich ersehnt, an dem er einfach sein kann, leben kann, arbeiten kann - jenseits von geld, erwartungen und auszeichnungen und diplomen. ich mußte schon grinsen ... so begegnet man seinen themen halt immer wieder ... bei der vorstellungsrunde merkte man eben auch die eingeschworene gruppe, die offenheit die dort herrschte und durch die vielen neuen trat so etwas wie eine verletzlichkeit zutage, die fast greifbar war.

    zu dem zeitpunkt verstand ich das aber noch nicht. ich fühlte nur latent etwas, dass langsam von mir besitznahm, konnte es aber nicht einordnen. dann begann das singen und peter erklärte uns noch einmal die rituale zu denen auch ein begrüßungsrasseln gehörte. ab diesem zeitpunkt herrschte absolute schweigepflicht ... jeder rasselte mit jedem eine zeitlang - man nahm einfach augenkontakt auf und diese erfahrung war schon ungemein ... was man mit augen, gefühl und rasseln so alles ausdrücken kann ...

    als alle fertigwaren - wobei sich jeder seine eigene zeit nahm ... fingen wir mit dem trance-trommeln an. wir trommelten ungelogen 5 stunden bis nachts um halb 1 - ununterbrochen und ohne ein wort. wir ließen nur die trommeln, die rasseln und unsere körper sprechen und in diesen 5 stunden verstanden wir uns auf einer völlig anderen ebene. ohne es zu wollen arbeitete ich auf schamanischer ebene, rasselte die anderen ab, wenn sie es wollten und meine nähe suchten. ohne ein wort wechselten wir den rythmus und die geschwindigkeit wenn jemand in der mitte seinen tanz vollführte und wir führten und begleiteten den tänzer intuitiv.

    am meisten gefallen hat mir, dass wenn jemand tanzte, immer 3 oder 4 leute mit den rasseln aufstanden und den tänzer schützten, so dass er mit geschlossenen augen - manchmal völlig wild in der mitte des kreises tanzen konnte und er ließ sich von den rasseln führen und schützen und wich aus, wenn sie lauter wurden oder blieb auch stehen und tanzte mit ihnen ... da lernte ich zum ersten mal diese atmosphäre des "geschütztsein" kennen, des sich blinden fallenlassens in den kreis der trommler ...

    nach 5 stunden hatte ich eine blase am finger vom rasseln und zwei völlig lahme arme vom trommeln, aber ich hatte energetisch nicht schlappgemacht und war immer noch fit. zwar völlig leer, aber voller kraft. die resonanz dann im abschiedskreis mit erneutem gemeinsamen singen und uns gegenseitig im arm halten, war so - als wären wir alle schon immer zusammengewesen und auch die alten hasen waren glücklich und zufrieden und sich einig, dass es eine ganz besondere nacht war ... freitag, der 13. und vollmond ... *grins*

    die truppe war eine einheit und niemand war aus der reihe getanzt, jeder hatte seinen platz ganz natürlich gefunden und alle hatten sich engagiert und bemüht und keiner hatte sich zurückgehalten ...

    für mich war das eine ganz besondere erfahrung und ich hoffe, dass ich nächsten monat wieder dabei sein kann ...



    Re: Trance-Trommeln (Mara)

    Maraiah - 19.02.2006, 00:50


    jau. ich durfte wieder !!!
    gestern war ein total seltsamer tag. peter erzählte schon auf der fahrt, dass ihm gut 10 leute abgesagt hätten, was so kurzfristig noch nie vorgekommen sei. ich war auch kurz davor nicht hinzufahren, weil der wagen, den ich immer nehme von jetzt auf gleich kaputt war ... die anderen die kamen - von den alten hasen, erzählten alle die gleiche geschichte. eine riesenhemmschwelle, krankheit, persönliche katastrophen, die sie beinahe abgehalten hatten zu kommen. es war also ganz knapp, dass der event hätte abgesagt werden müssen ...

    wir waren dennoch 9 leute (3 völlig neue) und nach anfänglichem chaos und unstimmigkeiten gab es dann zum schluß hin eine passage, wo wir zu 5. plötzlich in einem absoluten groove waren. es ging tierisch ab, wir stachelten uns gegenseitig an und puschten uns hoch und auch die zwei trommler, denen es echt beschissen ging, als wir anfingen, öffneten sich der musik, dem rhythmus und dann war da plötzlich in mir ein gefühl, dass langsam aus dem bauch aufstieg, aber gewaltig und ich musste einfach schreien ... heute morgen ist mir erst klargeworden was es war : pure lebensfreude ... und wir teilten sie miteinander ... den anderen ist das schon das letzte mal passiert ...
    trommeln sind der absolute wahnsinn.

    wir haben wieder bis 12 uhr getrommelt - ununterbrochen, doch diesmal kam mir die zeit wesentlich kürzer vor ...



    Re: Trance-Trommeln (Mara)

    Pascal - 19.02.2006, 00:56


    Schön, dass du etwas Neues gefunden hast. Ich würde das auch gerne mal probieren, fühle mich aber noch nicht bereit dafür. Vielleicht eines Tages.



    Re: Trance-Trommeln (Mara)

    Maraiah - 18.03.2006, 19:35


    Pascal hat folgendes geschrieben: Schön, dass du etwas Neues gefunden hast. Ich würde das auch gerne mal probieren, fühle mich aber noch nicht bereit dafür. Vielleicht eines Tages.


    vielleicht, eines tages, wenn ich so richtig trommeln kann, dass ich den sound machen kann, gründe ich hier so eine gruppe ... dann bist du vielleicht auch bereit ... vielleicht - eines tages *lach


    gestern war es wieder soweit: wir trafen uns wieder in mehlem am bahnhof und fuhren dann gemeinsam ... diesmal das erste mal im hellen nach rheinbach, bzw. bad münstereifel. jetzt kenne ich den weg auch allein. :D

    diesmal waren 2 neue dabei und insgesamt waren wir 13 trommler. ich mag es in so einer großen gruppe zu trommeln. diesmal war es für mich total anders. ich merkte wie die themen der letzten wochen irgendwie gipfelten. perfektionismus, verantwortung übernehmen für andere, gesunder egoismus ... ich war tatsächlich bei den rythmusübungen mal nicht im takt und fand das sogar noch gut. wir haben gelacht darüber ... die truppe spielte teilweise katastrophal ... mich störte das kein bisschen ... ich kam völlig aus dem tritt, wenn die anderen den takt so völlig verloren und jeder einen anderen grundrythmus spielte, dann stiegen die profis wieder mit ein, bis wieder alle im gleichklang waren und damit hatte es sich. es kam 2 oder 3 mal vor, dann wurde es mir bewußt und ich konzentrierte mich nur noch auf mich selbst und hielt den grundrythmus, auch wenn die anderen was ganz anderes spielten ... *lol ...

    mein kopf war herrlich leer, ich war aber auch träge, faul und schlapp dadurch. ich spürte, dass es mir kraft gibt, dieses um andere kümmern, dieses verantwortung für alle übernehmen. mars in den fischen ... eigentlich nicht unlogisch. dennoch ließ ich es dabei und machte mein ding. ich kümmerte mich nicht um die tänzer. ich rasselte kaum, ich sass nur einfach da und verlor mich mit geschlossenen augen in meinem rythmus, den trommeln und den rasseln ... das tanzen war auch dem entsprechend völlig anders als sonst ... ich fühlte mich - tatsächlich mich. ich projezierte keine komplizierten bilder, schickte und empfing keine botschaften, sondern war einfach nur da, war rythmus und bewegte mich nach den rasseln ... gab mich dem ganz hin und pfiff auf alles andere. es war ein herrliches, leichtes gefühl so "egoistisch" zu sein und auch die anderen mal machen zu lassen, bzw. ihnen eben auch disharmonie zuzumuten ...

    ich nahm noch 3 leute mit nach bonn. heute habe ich schmerzen in den armen, meine hüfte tut mir weh, aber das ist mir völlig schnuppe. es mag nicht mein weg sein, es mag mich aus meiner kraft bringen - aber es ist eine erfahrung, die mir guttut. wenn ich die verantwortung übernehme dann freiwillig, weil ich das will, nicht - weil ich denke ich muss das tun, weil ich sonst nicht wert bin, nicht gemocht werde ... es muss auch nicht immer perfekt sein, harmonisch - es darf auch mal chaos herrschen, disharmonie dasein ... andere dürfen mal belastet werden. einer der spieler, die ich nach hause gefahren habe sagte während der fahrt, dass es ihn total wütend gemacht hat, weil er so nicht in sein spiel kommen könne, wenn der kreis nicht geschlossen ist - wenn also nicht alle im einklang spielen. das ist wohl so. mich hat es ja auch rausgebracht, teilweise waren die tänzer nicht unterstützt ...

    na und ? so ist das eben - im leben. nichts ist immer rund. und es sind immer ein paar, die es rund laufen lassen, die die bürde tragen und der rest macht, was er will. vielleicht ist es auch ganz gut, wenn die das mal merken ? ich weiß es nicht, und es sollte auch keine lektion sein. mir war einfach danach ...

    mal abgeben, mal laufenlassen, mal durchatmen, entspannen und was nur für sich selbst tun. auch wenn es eben nicht der allgemeinheit zugute kommt.

    das war das gestrige trommeln. phänomenal, wie völlig unterschiedlich diese treffen jedesmal sind. gerade bei diesem trommeln merkt man unglaublich stark, wie die truppe und jeder einzelne drauf ist, denn dabei kommt es tatsächlich auf jeden einzelnen auch an. egal ob anfänger oder profi, jeder einzelne fällt sofort auf - ob positiv oder negativ - es hat IMMER eine wirkung auf die ganze gruppe und bestimmt das allgemeinbild, den sound, das feeling.

    schön fand ich das feedback einer der trommler, der sagte, er habe bei einem tanz gemerkt, wie er mit dem herzen dabei gewesen sei, die tänzerin sei ganz hingabe gewesen und er habe das gefühl gehabt, er dürfe keine falsche bewegung machen, weil er diese hingabe sonst zerstören könnte, durch sein spiel. bei der nächsten tänzerin direkt danach sei diese verbindung abrupt abgerissen und es wäre wie ein körperlicher schmerz gewesen und er hätte schreien können und sei nicht mehr in sein spiel gekommen ...

    ich hab diesmal gar nichts mitbekommen - war mit meinen gedanken völlig woanders :lol ... weit weg. vielleicht lag es aber auch an der schamanengruppe, die im haus nebenan noch trommelte als wir schon fertig waren (12 uhr nachts) ... zwischendurch mußte ich an ingrid denken und an ihre aussage und dann kamen immer wieder fetzen bei mir an und einmal hab ich mich auch eingemischt *aber pssssst ... :D :D :D

    :dance

    ich freu mich schon auf das nächste mal und bin total gespannt, wie es dann sein wird. ich habe gestern kontakt zu einer frau geknüpft, die ich noch nicht kannte, die aber wohl auch schon lange mit der truppe trommelt. wir wollen zusammen im forsthaus eine schwitzhütte machen, das interessiert mich brennend und da freue ich mich jetzt als nächstes drauf ...



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