Kapitel III

Feuer, Wasser, Luft und Erde
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    Re: Kapitel III

    tornagg - 15.01.2008, 23:56

    Kapitel III
    (theologia germanica
    Die leret gar manchen lieblichen underscheit gotlicher wahrheit und seit gar hohe und gar schone ding von einem volkomen leben.)
    ---
    Das dritte Kapitel.
    Wie des Menschen Fall und Abkehr muß gebessert werden wie Adams Fall.

    Was that Adam anders denn auch dasselbe? Man spricht: darum, daß Adam den Apfel aß, wäre er verloren oder gefallen. Ich spreche: es war wegen seinem Annehmen und seinem Ich, seinem Mich, seinem Mein und seinem Wir und dergleichen. Hätte er sieben Äpfel gegessen und wäre das Annehmen nicht gewesen, er wäre nicht gefallen. Aber da das Annehmen geschah, da war er gefallen und hätt’ er nie einen Apfel gegessen. Wohlan! Ich bin hundertmal öfter und tiefer gefallen und weiter abgekehrt denn Adam, und Adams Fall und sein Abkehren möchten alle Menschen nicht bessern und wiederherstellen. Aber wie soll mein Fall gebessert werden? Er muß gebessert werden wie Adams Fall und von demselben, von dem Adams Fall gebessert ward, und in derselben Weise. Von wem und in welcher Weise geschah diese Besserung? Der Mensch vermöchte nichts ohne Gott, und Gott sollte nichts ohne den Menschen. Darum nahm Gott menschliche Natur oder die Menschheit an sich und ward vermenscht und der Mensch ward vergottet. Da geschah die Besserung. Also muß auch mein Fall gebessert werden. Ich vermag es nicht ohne Gott und Gott soll oder will nicht ohne mich: denn soll es geschehen, so muß Gott auch in mir vermenscht werden, also daß Gott an sich nehme alles das, was in mir ist, von innen und von außen, daß nichts in mir sein, daß Gott widerstrebe oder seine Werke hindere. Wenn Gott alle Menschen an sich nähme, die da sind und je waren, und in ihnen vermenscht würde und sie in ihm vergottet, und geschähe es nicht auch an mir, so würden mein Fall und mein Abkehren nimmer gebessert, es geschähe denn auch in mir. Und in dieser Wiederherstellung und Besserung kann und mag und soll ich nichts dazu thun als ein bloßes lauteres Leiden, also daß Gott allein alle Dinge in mir thue und wirke und ich leide ihn und alle seine Werke und seinen göttlichen Willen. Aber so ich das nicht leiden will, sondern mich besitze mit Eigenschaft, d. i. mit Mein und Ich, Wir, Mich und desgleichen, das hindert Gott, daß er nicht lauterlich allein und ohne alles Hindernis in mir sein Werk wirken kann. Darum so bleibt auch mein Fall und mein Abkehren ungebessert. Sieh, dies thut alles mein Annehmen.

    ---

    TorNaGG



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