'Lokalisierung' und Globalisierung

Feuer, Wasser, Luft und Erde
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    Re: 'Lokalisierung' und Globalisierung

    tornagg - 15.01.2008, 21:20

    'Lokalisierung' und Globalisierung
    Geschrieben am 30. April 2005 14:02:48 im Parsimony-Forum 67876

    Ich weiß gar nicht, wo und wie ich anfangen soll - am besten mit dem,
    was ich gerade (Samstagmorgen) erlebt habe: Meine Herzallerliebste
    ist nicht daheim, so konnte ich diesen wundervollen Morgen - die
    Mauersegler sind zurück und kreisen innerhalb unseres Wohnblocks mit
    einem "Hier-sind-wir-wieder-'Sriii-Sriii'" - mit innerer Ruhe beginnen.

    Ein wenig inspirierende Musik, ein angenehmes Frühstück, keine
    ablenkenden Nachrichten, einsam mit meinen Gedanken: Morgenstund hat
    Gold im Mund!

    Mein erster Gang nach draußen führte zum Bioladen um die Ecke.
    Butter, Eier, Käse, Wasser, Datteln, Gemüse und Obst, ein wenig
    Schokolade, Brot und Milch. Dazu ein angenehmes Schwätzchen mit der
    Bedienung und ein freundliches "...schönes Wochenende noch!".

    Nun bin ich noch nicht ganz frei von den profanen Dingen des Lebens; so
    muß ich denn in größeren, aber leider immer noch regelmäßigen Abständen
    in den Supermarkt. Das tue ich eigentlich noch ganz gerne, ist man dort
    doch mitten im "Leben des Konsums" und man sollte immer beide Seiten
    kennen, um abwägen zu können - halt über den eigenen Tellerrand schauen.

    Doch heute Morgen schlug es mir die Faust ins Gesicht, war der
    Unterschied zum Beginn des Tages größer als sonst - natürlich
    sensibilisiert sich in kleinen Schritten auch meine Wahrnehmung und
    Einstellung zu diesen Dingen.
    Aber dieses Mal schien DER eine Tropfen in mein Faß gefallen zu sein,
    welcher es zum Überlaufen brachte: Ich sah eine Familie, Mutter,
    Vater und Kind. Die Mutter war fett, schwitzte und hustete in die
    Regale mit offenem Mund. Eine weitere Beschreibung ist nicht vonnöten.
    Die Tochter, eine überdimensional fette, x-beinige vierzehnjährige und
    der dünne Vater.

    Sie alle standen vor dem Gewürzmischungen-Regal, in dem zig verschiedene
    Arten von Mischungen in hunderten von Tüten liegen. Sie suchten und
    suchten eine bestimmte Gewürzmischung für "Schaschlik". Ich habe mich
    dann dieser "Zirkustruppe" (täte ein beliebter Komödiant aus dem
    Ruhrgebiet sprechen) unverdächtig angeschlossen und mitbekommen wie sie
    nach Minuten resigniert aufgaben und die Mutter schnaubte "und was
    machen wir jetzt?". Erst da viel mein Blick auf den mit unzähligen
    Schaumverpackungen Fleisch vollbesetzten Einkaufswagen. Mir lag auf der
    Zunge: "Dann bringt das Fleisch zurück, geht zur Obsttheke und macht ein
    leckeres Obst- und Gemüse-Wochenende!". Aber mir viel ein, daß in diesem
    Supermarkt die Obsttheke für diese Familie bestimmt zu schlecht sortiert
    gewesen wäre und ich ließ ab von Ihnen.

    Ekel machte sich breit, ich fühlte mich überheblich den anderen
    gegenüber. Dinge die ich nicht will, aber ich erkenne sie und versuche
    zu neutralisieren. Das sind Aufgaben in meinem Leben!

    Nun, was hat das mit Globalisierung und vor allem mit "Lokalisierung"
    zu tun? Eine Menge!

    Wie üblich sind meine geschriebenen Worte der Auslegung der lesenden
    Personen unterworfen und nicht alle mögen verstehen was ich meine und
    warum ich es SO sage - aber es hat Hand und Fuß, denn es ist WAHRHEIT!

    Zur Globalisierung gehören Dinge wie: Schnell sein, ausdehnen, "größer,
    weiter, schneller", standardisieren, Verlust von Persönlichkeit durch
    Anpassung, AKTIV sein.

    Es wird versucht zu kompensieren - durch die Möglichkeit individuell zu
    sein. Genau das zu wählen, was auf die eigene, vermeintlich kennende
    Persönlichkeit zugeschnitten ist.
    Die Angebote des Individuell-Seins sind allerdings nur breiter,
    aber nicht tiefer gehender Natur!
    Quantität (Wie) stellt sich vor Qualität (Warum).

    Es wird aber Grundlegendes vergessen: Ruhe, Zurückgezogenheit,
    Langsamkeit, PASSIV sein (können), empfangen, Inspiration, Intuition,
    letzten Endes auch die Natur!
    Ohne dem kann kein "System" funktionieren, bzw. liegt nach kurzer, oder
    längerer Zeit - das liegt im Auge des Betrachters - das unvermeintlich
    Ende (mit Schrecken?) auf der Lauer.

    Das Thema ist sehr komplex, jeder Leser erfaßt es tagtäglich und erkennt
    somit andere, für ihn vielleicht wichtigere Aspekte, als hier notiert.

    ABER ES GEHT UM DAS PRINZIP UND DIE ANWENDUNG!

    Was ist nun "Lokalisierung"? Man kehre in Gedanken alles nach außen und
    in die Weite Strebende einfach um! Familien, zum Beispiel: Mutter muß
    arbeiten, Vater muß arbeiten, das Kind geht in die (nicht-vorhandene)
    Ganztagsschule, es entzieht sich dem Vater und der Mutter, kann also
    den Sinn einer Familie nicht erlernen und somit nur schwer weitergeben,
    vielleicht gibt es schon vorher einen Bruch mit den Erziehenden.
    Nach wenigen Generationen ist Schluß (mit dieser Sippe).

    Nicht zu vergessen die Ablenkung die wir serviert bekommen, auch Konsum
    genannt. Die Ablenkung die uns nicht mehr auf das Wesentliche
    konzentrieren läßt - unsere Familie, unsere Persönlichkeit.

    Umgekehrt bedeutet eine intakte, die Wichtigkeit der Natur erkennende
    Familie genau das Gegenteil. Diese Familie wird sich auf sich selbst
    verlassen können, und somit kann sich auch die Sippe auf die Familie
    verlassen und umgekehrt. Billig proklamiert heißt's dann abfällig:
    Blut ist dicker als Wasser. Na ja, aber überlegt einmal...
    In dieser Familie gibt es die Möglichkeit des Zurückziehens, des sich
    mit seiner Persönlichkeit beschäftigen, also die Ruhe sich selbst zu
    finden und sich zu erkennen.

    DAS IST DIE QUINTESSENZ DIESES TEXTES UND DER LOKALISIERUNG!

    Siehe auch:
    Auf in den Wettkampf... zur Meisterschaft über das Leben (aka 'Erlösung')
    http://www.iphpbb.com/board/ftopic-66529035nx108659-5.html

    Und jetzt haltet Euch das Mobiltelefon, das Jamba-Monatspaket, die
    Wellness-Packung von L'Oreal, die neuen Medien, den Staat, die
    Wirtschaft, die Familien, Euren Arbeitgeber, den Supermarkt usw. vor
    Augen und sagt mir, daß das alles gut gehen wird, weil es gut ist.

    LASST EUCH Z E I T!

    TorNaGG

    PS Der Text mag abrupt enden - soll er auch - denn das Prinzip
    bedarf nicht vieler Worte, höchstens einer exakten Umschreibung, aber
    das zu vollziehen ist schwer. So bin ich selbst nicht sehr zufrieden
    mit dem Text, hoffe aber, daß DER Wind in Eurem Herzen ein wenig von
    Eurer schwelenden Glut entfachen wird und ich mit diesem Text einmal
    dazwischen pusten durfte. :wink:



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