Phantasia

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    Re: Phantasia

    Tearsofdark - 05.02.2006, 17:41

    Phantasia
    Lautlos versinkt der Tag in der Nacht,
    über den Bergen stirbt der Wind,
    meine Gedanken entgleiten sacht,
    schon vom Traum umfangen sind.

    Der Mond auf seiner Reise,
    Sterne in kalter Pracht,
    erscheinen am Himmel ganz leise,
    wie aus Gold gemacht.

    Friedvolles Rauschen in den Wipfeln,
    ein letzter Flügelschlag,
    Stille steigt hinauf zu den Gipfeln,
    verblasst des Tages Plag.

    Gedanken schlummern vergessen,
    behütet von meinem Traum,
    von wehmütiger Sehnsucht besessen,
    trotz ich Zeit und Raum.

    Auf verborgenen Pfaden und verschlungenen Wegen,
    durchquer ich Wald und Moor,
    von Nebel umschlossen, weit abseits gelegen,
    bis hin zum großen Tor.

    Dahinter verborgen sind mystische Orte,
    das Zauberreich der Phantasie,
    so oft durchschreite ich diese Pforte,
    tauche ein in die Welt der Magie.

    Ehrfurchtsvoll betrete ich dieses Land,
    weit und ruhig wird mein Herz,
    Unsichtbares berührt meine Hand,
    befreit von Kummer und Schmerz.

    Grüne Wiesen, dunkle Wälder,
    tiefe kristallene Seen,
    ringsum bunte Blütenfelder,
    uralte, weise Bäume stehn.

    Glockenhelles Lachen huscht von Baum zu Baum,
    erhebt sich kreisend in die Luft,
    erhabener Gesang vom Feentraum,
    erfüllt vom Frühlingsduft .

    Doch will man all die Wesen sehen,
    die tief im Verborgenen leben,
    muss man des Nachts zur Lichtung gehen,
    wenn sanfte Winde wehen.

    Dort im hellen Sternenschein,
    wo Mondlicht flutet den Ort,
    geben sich alle ein Stelldichein,
    gesprochen wird kein Wort.

    Winzige Feen schwirren umher,
    flattern emsig rauf und runter,
    verstecken sich im Blumenmeer,
    sind nie verdrossen, immer munter.

    Anmutig schön am Waldrand steht,
    das letzte Einhorn mit traurigen Augen,
    rundherum goldener Sternenstaub weht,
    unsere Hoffnung an die wir glauben.

    Zwerge huschen durch`s Unterholz,
    lange Bärte und Knollennasen,
    auf ihre Schätze sind sie stolz,
    sind klein aber flink wie Hasen.

    Und geht dein Blick hin zu den Sternen,
    siehst du in weiten Fernen,
    Drachen in den Wolken fliegen,
    für uns das Böse zu besiegen.

    Pegasus mit weißen Schwingen,
    den Weg zur Quelle findet,
    im Himmel leis die Engel singen,
    sich durch`s Tal ein silberner Fluss windet.

    Und ist die Nacht schon fast vorbei,
    versteckt zwischen blühenden Zweigen,
    kommen alle Elfen herbei
    und tanzen ihren Reigen.

    Elfen zart und rein,
    mit unergründlichen Augen,
    schaun sie dir in die Seele rein,
    musst nur fest an sie glauben.

    Doch wenn am Horizont kein einz`ger Stern
    und dunkel ist die Nacht,
    halte dich vom finstren Walde fern,
    das Böse dann erwacht.

    Wenn Trolle durch die Haine schleichen
    und alles Leben sich versteckt,
    wenn alle Lichter den Schatten weichen,
    gib acht, bleib unentdeckt.

    Trolle sind böse und hässlich,
    wenn sie auf Beutejagd gehen,
    ihre Bosheit unermesslich,
    weil sie die Reinheit nicht verstehn.

    In Phantasia ist alles vereint,
    Chaos und Ordnung gibt es auch dort,
    nicht´s ist wirklich wie es scheint,
    dennoch ein wundersamer Ort.



    Re: Phantasia

    lyriklex - 05.02.2006, 18:13


    Du erschaffst eine vollkommen neue Welt.

    Dieses gehört zu denen die man Kindern vor dem zu Bett gehen vorlesen kann. In der Vergewissheit, dass die Kinder in Phantasia ihren Schlaf verbringen werden.

    Du besitzt wirklich eine außerordentlich ausgeprägte Phantasie. Das zeugt von großer kreativer Intelligenz. *Schleim*

    So und jetzt ein bisschen Kritik.

    Es geht wie immer nicht um den Inhalt. Öhm in Zeile 3 von Strophe 3
    *Bei einem solch langen Gedicht solltest Du die Strophen durchnummerieren :D*

    Zitat: Friedvolles Rauschen in den Wipfeln,
    ein letzter Flügelschlag,
    Stille steigt hinauf zu allen Gipfeln,
    verblasst des Tages Plag.

    Verbesserungsvorschlag: statt allen Gipfeln - den Gibfeln schreiben.

    Der nächste Kritikpunkt ist in Strophe 8 Zeile 3

    Zitat: Grüne Wiesen, dunkle Wälder,
    tiefe kristallene Seen,
    umgeben von bunten Blütenfelder,
    uralte, weise Bäume stehn.

    Wenn man bunten schreibt dann muss das Blütenfelder zu Blütenfeldern werden. Das klingt dann allerdings total besch... drum mein Verbesserungsvorschlag

    ringsum bunte Blütenfelder

    vom Sinn her verändert sich da nicht viel und gramatikalisch passt es dann auch.


    Und jetzt kommt meine Lieblingsstrophe. Hier hättest Du mein Lächeln sehen sollen.

    Zitat: Dort im hellen Sternenschein,
    wo Mondlicht flutet den Ort,
    geben sich alle ein Stelldichein,
    gesprochen wird kein Wort.

    Da liegt Zauber drin.



    Re: Phantasia

    Tearsofdark - 05.02.2006, 21:41


    Dass ich dir beim lesen, zuminderst bei einer Strophe ein Lächeln entlocken konnte freut mich ungemein, denn Kaminzimmerstimmung kann einem ganz schön runterziehen.
    Ganz besonders freut mich natürlich, dass es dir gefallen hat, denn auf deine Kritik lege ich großen Wert. Danke...



    Re: Phantasia

    Amelie - 16.02.2006, 15:14


    Wahnsinn, du hast echt eine ausgeprägte Fantasie. Bin beim Lesen in eine andere Welt abgetaucht. Wunderschön...
    Muss Lex zustimmen, das Gedicht möchte man wirklich gern seinem Kind vor dem einschlafen vorlesen...denn dann ist man sicher, das es fantastische Träume bekommt.



    Re: Phantasia

    Tearsofdark - 16.02.2006, 19:51


    Danke Amelie * freu und breitgrins *



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