Angebetet und verfolgt - Mythos Katze

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    Re: Angebetet und verfolgt - Mythos Katze

    Nachtperle - 08.01.2008, 22:58

    Angebetet und verfolgt - Mythos Katze
    Angebetet und verfolgt - Mythos Katze

    Wann die Katze zum Menschen kam, lässt sich nicht genau datieren, aber ungefähr entstand die Freundschaft Mensch - Katze vor dreitausend bis viertausend Jahren. Im alten Ägypten fanden sie zueinander.

    Zu dieser Zeit gaben die Ägypter nach und nach ihr Nomadendasein auf und begannen riesige Kornspeicher anzulegen. Das lockte Mäuse an; für die Ägypter damals eine ernsthafte Bedrohung ihrer Nahrungsvorräte. Zu Hilfe kamen den Menschen die Katzen, die sogenannten nubischen Falbkatzen. Die Ägypter waren den neuen Verbündeten dankbar und vermutlich auch von der Anmut und Schönheit dieser Tiere verzaubert.

    >> Aufstieg zur Gottheit

    >> Katzenschmuggel und Tour d'Europe

    >> Keine guten Aussichten

    >> Es geht wieder bergauf

    >> Der Mythos lebt

    Aufstieg zur Gottheit

    Die Dankbarkeit der Ägypter für ihre eleganten Mäusejäger verwandelte sich schnell in Liebe. So sehr bewunderten die Ägypter die Katzen, dass daraus ein richtiger Kult entstand. Die Göttin Bastet, Gattin des Sonnengottes Re, war für Liebe, Fruchtbarkeit und Vermehrung zuständig und hatte die Gestalt einer Katze. Die göttliche Karriere begann 2000 vor Christus und erreichte ihren Höhepunkt ca. 500 Jahre später. Verehrt wurde die Katzengöttin Bastet in ihrem Heiligtum in Bubastis. Unzählige Katzendarstellungen, als Statue, Malerei oder Papyruszeichnung, sind aus dieser Zeit erhalten. Eine Abbildung einer Katze mit Halsband stammt aus einer Grabstätte, die auf das Jahr 2600 v.Chr. datiert wird. Wer eine Katze verletzte, wurde mit dem Tode bestraft. Starb eine Katze, legten die Bewohner des Hauses, wo die Katze "zuhause" war, Trauerkleidung an und rasierten sich die Augenbrauen. Die verstorbenen Katzen wurden nach Bubastis gebracht, einbalsamiert und im Mausoleum beigesetzt. Bei archäologischen Grabungen wurden enorme Mengen von Katzenmumien entdeckt..

    Katzenschmuggel und Tour d'Europe

    Lange Zeit war es in Ägypten strengstens verboten, Katzen außer Landes zu befördern. Im Ausland aber waren die Tiere sehr beliebt. Damit florierte der Katzenschmuggel, den die phönizischen Seefahrer mit Vorliebe betrieben. Wer es schaffte, eine Katze "made in Egypt" zu ergattern, hatte sozusagen ein Statussymbol als Haustier. So kam die ägyptische Falbkatze auch nach Europa. Dort gab es zwar schon die europäische Variante der Wildkatze, die ließ sich allerdings so gut wie nicht zähmen. Um die Vorräte zu schützen, wurde bis zur Ankunft der ägyptischen Falbkatze das Frettchen als Mäusejäger eingesetzt. Die Griechen waren von den Tieren ebenso angetan wie die Ägypter - viele Fresken und Mosaike zeugen heute noch davon. Weniger emotional sahen es die Römer. Für sie waren Katzen mobile Mäusevernichter, und zu diesem Zweck wurden sie bei den Eroberungsfeldzügen auch eingesetzt.

    Keine guten Aussichten

    Jahrhunderte lang war die Katze den Europäern ein guter Freund. Dann kam die Zeit der mittelalterlichen Hexenverfolgungen. Ein Sündenbock und Teufelssymbol wurde gesucht - und die Wahl fiel auf die Katze. Für die wurde es ab jetzt sehr ungemütlich. Als Verbündete der angeblichen Hexen und Hilfsgeist der Teufel wurden Katzen verfolgt, gequält und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Man sagte, dass der Hausgeist einer Hexe mit Vorliebe im Leib einer Katze "wohne" - diese schlüpfe dann in die Ställe, um das Vieh zu verderben.
    Warum es ausgerechnet die Katze so hart getroffen hat, kann man nur vermuten. Vielleicht, weil die christlichen Patriarchen die seit Urzeiten bestehende innige Beziehung zwischen Frauen und Katzen fürchteten oder weil die Katze nach den überlieferten Mythologien der Ägypter, Griechen und Römer in engem Kontakt mit dem Mond und der Unterwelt stand.

    Es geht wieder bergauf

    Im 17. Jahrhundert war es schließlich überstanden! Die Hexen- und damit auch die Katzenverfolgungen wurden eingestellt. Das Misstrauen blieb aber noch lange bestehen, und einige Ansichten waren einfach nicht auszurotten. So hat sich der Aberglaube bis heute gehalten, dass eine schwarze Katze Unglück bringt, wenn sie von der falschen Seite die Straße überquert. Aber nach und nach siegte die Einsicht, dass die Katze dem Menschen doch von großem Nutzen sein kann - wieder war sie als Mäusejägerin von großer Bedeutung, und endlich sah man auch ein, dass weniger Ratten und Mäuse mehr Hygiene bedeuteten.

    Der Mythos lebt

    Die Katze genießt heutzutage glücklicherweise wieder uneingeschränkte Sympathie. Die mystische Seite ist ihr jedoch niemals richtig abhanden gekommen. Bis heute sind ihr eigenständiges Wesen und ihre geheimnisvolle Aura Manchen noch suspekt, aber von Vielen wird die Katze gerade deswegen verehrt und geliebt. Sie ist Gefährtin unzähliger Schriftsteller und Künstler, die sich oft von ihrem unzähmbaren "freigeistigen" Wesen inspirieren lassen.



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