Die Gemeinde, was ist sie, was soll sie sein..

Nachtperle's Plauderecke
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    Re: Die Gemeinde, was ist sie, was soll sie sein..

    Nachtperle - 08.01.2008, 01:05

    Die Gemeinde, was ist sie, was soll sie sein..
    Unsere Gemeinde: Verein oder Rettungsstation?

    Viele Enttäuschungen und Spannungen in der Gemeinde gehen darauf zurück: Wir haben falsche bzw. unrealistische Vorstellungen davon, was die Gemeinde ist bzw. was sie nicht ist. Sind wir als Gemeinde noch das, was Gott wollte, als er sie gründete? Sind wir als Gemeinde das, was die Welt heute braucht, um das rettende Evangelium von Jesus Christus kennen zu lernen? Vier Vergleiche helfen uns, das biblische Gemeindebild deutlicher zu sehen.

    I. Die Gemeinde ist kein Verein, sondern eine Rettungsstation

    Ein modernes Gleichnis: An einer gefährlichen Küste befand sich eine armselige Rettungsstation. Eine Handvoll Freiwilliger wagte sich immer wieder auf das Meer hinaus, um Schiffbrüchige zu retten. Mit der Zeit wuchs die Zahl der Gönner, Mannschaften wurden angeheuert, aus der ärmlichen Hütte wurde ein nobles Clubhaus. Gleichzeitig empfanden die Clubmitglieder den Einsatz für Schiffbrüchige immer mehr als hinderlich für den Clubbetrieb, bis sie schließlich den Rettungsdienst einstellten. Ein paar wenige fingen ein paar Kilometer ganz von vorne an ... bis ein zweites Clubhaus entstand, später ein drittes, usw.

    Gott liebt die Gemeinde wie seinen Augapfel, doch mit ihr ist seine Liebe noch lange nicht am Ende (=Ziel). Wozu ist die Gemeinde eine "Elite", bestehend aus Prinzen und Prinzessinnen, Heiligen und Priester? Antwort: 1. Petrus 2,9 - um Licht für andere zu sein, um Menschen aus der Hoffnungslosigkeit herauszuholen und mit der Quelle des Lebens und der Hoffnung - Jesus Christus - bekannt zu machen.

    Wie kann die Gemeinde eine Rettungsstation sein?
    Antwort:
    1. Petrus 4,10 - nur wenn jeder seine Gabe entdeckt und einsetzt! Um beim Bild zu bleiben: Ruderer und Schwimmer werden gebraucht, aber auch wer "seekrank" wird, kann helfen, indem er kocht, die Geretteten tröstet, usw. Auch in der Rettungsstation Gemeinde kommt es auf jeden Einzelnen an - "passive Clubmitglieder" darf es nicht geben, sonst haben wir die von Gott zugedachte Rolle verfehlt!

    II. Die Gemeinde ist kein Amtsgericht, sondern ein Krankenhaus

    Als unser Vierjähriger sich mit einem Glas in der Hand verletzte, brachten wir ihn stark blutend ins Krankenhaus. Es gab dort für uns keine Vorwürfe, keine Standpauke, keine Moralpredigt -weder von der Schwester am Empfang noch vom diensthabenden Chirurgen. Warum nicht? Weil wir mit ihm nicht ins Amtsgericht gefahren waren, sondern ins Krankenhaus. Bei Gericht wir die Schuldfragen geklärt, geurteilt und verurteilt, in einem Krankenhaus aber wird getröstet, Schmerz gelindert, geheilt.

    Wie wird unsere Gemeinde von unseren Gästen empfunden, was erleben wir, wenn wir in Sünde gefallen sind: Amtsgericht oder Krankenhaus? Bis Jesus wiederkommt bleibt die Gemeinde ein Krankenhaus uns jeder von uns ist eingeladen, als barmherziger Samariter vom Leben, von der Sünde, von den Sorgen und von der Gleichgültigkeit verletzte und geplagte Menschen aufzunehmen, sie zu pflegen und zu lieben, sie zu Christus, dem großen Arzt zu führen und sie in die Gemeinde zu bringen, damit sie gesunden, wieder hoffen und vertrauen lernen.

    Auch hier wird, wie in einem Krankenhaus, jeder mit seiner Gabe gebraucht(nicht nur die Herren im weißen Kittel, sondern auch das Pflegepersonal, der Koch und die Putzfrau!); denn nur derjenige kann überzeugend einen Arzt oder eine Medizin empfehlen, der ebenfalls krank war und geheilt worden ist. Und weil jeder Mensch ganz andere Hintergründe und Erfahrungen hat, werden wir als Gemeinde um so mehr Menschen ansprechen und erreichen können, je mehr sich daran aktiv beteiligen.

    III. Die Gemeinde ist keine Kirche, sondern ein Zuhause

    Das schönste Haus bürgt nicht unbedingt für die glücklichste Familie. Genau so wenig beherbergt eine prunkvolle Kirche oder Kapelle immer eine Gemeinde. Was machst eine Gemeinde zu einer Familie, zu einem Zuhause? Antwort: 1. Korinther 12,12-27 - nicht etwa auf Gleichmacherei oder Vereinheitlichung kommt es an, sondern auf eine Vielfalt in der Liebe (Vers 26) und auf eine Harmonie unter der Führung Jesu (Koloser 1,18).

    Gerade das Bild des Körpers mit den verschiedene Organe unterstreicht wieder, wie sehr wir in der Gemeinde auf jeden Einzelnen mit seinen Gaben und Fähigkeiten angewiesen sind. Was geschieht in meiner Gemeinde, wenn ich fehle? Spürt man eine Lücke im Leben der Gemeinde oder bleibt mein Fehlen unbemerkt, weil ich schon "passives Clubmitglied" geworden bin?

    Der Traum der "Wohlfühlgemeinde", nämlich die Erwartung, dass jeder sich in der Gemeinde immer wohl fühlen sollte, ist ein Märchen, eine Utopie! Was selbst in der glücklichste Familie nicht zu schaffen ist (Meinungsverschiedenheiten, unangenehme Aufgaben, Stunden der Trauer und der Krankheit), kann erst recht nicht von der Gemeinde erwartet werden. Eins aber sollte die Gemeinde Jesu kennzeichnen: Jeder sollte sich immer an- und ernstgenommen wissen können.

    IV. Die Gemeinde ist kein Museum, sondern eine Werkstatt

    Charakteristika eines Museum sind: Ruhe, Sauberkeit, schön anzuschauen, nicht berühren, erhalten, nicht verändern = Tod!
    Charakteristika einer Werkstatt sind: Lärm, Staub und Späne, Arbeit, Bewegung, ständige Veränderung = Leben! Die Gemeinde darf nicht zur Ausstellungshalle werden, in der Trophäen zur Schau gestellt werden, sondern sollte ein ort sein, wo miteinander geforscht, studiert, gearbeitet wird. Wo gehobelt wird, fallen allerdings Späne!

    In der Zimmermann-Werkstatt streiken die Werkzeuge. Jeder wirft dem anderen etwas vor:
    Bruder Hammer macht zu viel Lärm, Schwester Schraube dreht sich nur um die eigene Achse, Bruder Hobel ist zu oberflächig, Bruder Zollstock und Schwester Schmirgelpapier sind recht lästig. So unterschiedlich sind auch wir in der Gemeinde. Und doch brauchen wir uns gegenseitig. Was gering und oberflächig erscheint, trägt mit zum Ganzen, unangenehme Geschwister helfen uns dabei, Ecken und Kanten abzuschleifen oder Geduld üben.

    Mitten im Streit betritt der Zimmermann die Werkstatt und fertigt ein schönes Sprechpult an, indem er ein Werkzeug nach dem anderen gebraucht. Als er die Werkstatt verlässt, sind sie alle ruhig und zufrieden. Sie haben zwei Dinge gelernt, die auch wir lernen müssen, wenn wir unsere Aufgabe als Gemeinde verstehen und erfüllen wollen:

    In der Hand des Meisters bin ich wertvoll und nützlich!
    Der Meister braucht nicht nur mich, Er braucht uns alle!

    Eli Diez-Prida



    Re: Die Gemeinde, was ist sie, was soll sie sein..

    Nachtperle - 12.02.2008, 20:56


    So feine Gedanken sollten nicht in der Versenkung verschwinden......



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