"Denn unser Erkennen ist Stückwerk ..."

Nachtperle's Plauderecke
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    Re: "Denn unser Erkennen ist Stückwerk ..."

    Xantos - 06.01.2008, 00:01

    "Denn unser Erkennen ist Stückwerk ..."
    "Denn unser Erkennen ist Stückwerk ..."
    (1.Kor. 13:9; Zürcher Übers.)

    Paulus schrieb die Worte aus 1.Kor. 13:9-13 einer Gemeinde von Gläubigen, die viele Probleme hatte. Bevor er diese Worte äußerte, hatte er schon einige der Probleme angesprochen, zum Beispiel unangebrachte Bindung an gewisse Menschen, Duldung von Unmoral, Streitigkeiten vor Gerichten, Lieblosigkeit, die selbst beim Abendmahl deutlich wurde, und falsche Einstellung zu den Gaben des Geistes. Die grundlegende Ursache für diese Probleme war ein Mangel an geistlicher Gesinnung. Die Korinther brachten die Einstellungen und Werte ihrer gefallenen menschlichen, sündigen Natur in ihr geistliches Leben und behinderten so die Kräfte des Heiligen Geistes. Das Ergebnis war eine Gemeinde von Menschen, die zwar unter dem Banner Christi marschierten, die es aber versäumten, ihn in ihrem Leben tatsächlich zu ehren.

    Die Korinther Brüder versagten in diesen Dingen nicht nur in Bezug auf Christus, sondern auch in Bezug auf sich selbst. Die Freude als ein Teil der Frucht des Geistes und eines wahren geistlichen Christenlebens erlebten nicht viele. Es mag einige in Korinth mit einem richtigen geistlichen Gleichgewicht gegeben haben, aber sie müssen sich sehr unbehaglich gefühlt haben über das, was dort vor sich ging. Paulus dürfte wohl traurig darüber gewesen sein, daß die Gedanken, die er ihnen schrieb, von Sinnen aufgenommen wurden, die noch ‘kindlich’ genannt werden mußten (1.Kor.13:11). Er war sich darüber klar, daß der Rat eines Apostels allein die Probleme nicht lösen würde; die Korinther mußten geistlich wachsen und aufhören, wie Kinder zu denken und zu handeln (1.Kor. 3:1).

    Vor diesem Hintergrund schrieb Paulus die Worte in 1.Kor. 13:9-13. Jeder von uns muß darüber nachdenken, was Paulus zu sagen hatte, wenn wir die Fallgruben vermeiden wollen, in welche die Korinther Gläubigen gefallen waren. Die Szene der Welt hat sich seit jenen Tagen sehr geändert, und keine Gemeinde gleicht genau einer Gemeinde der damaligen Zeit oder existiert unter den genau gleichen Verhältnissen, aber die Menschen sind in ihrem Wesen gleich geblieben, ihre Natur ist dieselbe, und daher sind auch die grundsätzlichen Fragen für jede Gemeinde die gleichen, heute wie damals. Wenn wir das, was wir lesen, nicht geistlich zu unterscheiden vermögen (1 .Kor. 2:14), werden wir nicht vollen Nutzen haben von dem, was Paulus schrieb für sie damals und ebenso für uns heute. Aber auch im besten Fall ist unser Erkennen - auch mit Hilfe des Geistes Gottes - nur Stückwerk, und auch unser prophetisches Reden kann daher nur Stückwerk sein. Wir sollten, ja wir müssen uns damit zufrieden geben, um unnötige Probleme zu vermeiden.

    Die Hinlänglichkeit stückweisen Erkennens

    Christen, Anbeter Gottes des Höchsten, haben stets genügend Gründe gefunden, um ihn trotz begrenzter, stückweiser Erkenntnis seiner Vorsätze und seines Wortes anzubeten und ihm zu dienen. Als dem Abram, dem späteren Abraham, geboten wurde, die Stadt Ur zu verlassen und in ein Land zu ziehen, das Gott ihm zeigen würde, kannte er weder Ziel noch Zukunft. Aber er handelte im Glauben und in der Zuversicht, daß er Gott vertrauen könne, seinen Willen auszuführen und seine Verheißungen zu erfüllen (1.Mo. 12:1; Heb. 11:8). Selbst nachdem Abram im Land der Verheißung angekommen war, standen ihm noch viele Jahre der Ungewißheit bevor darüber, wie er wohl der Vater vieler Nationen werden könne.

    Seine Erfahrung war nicht außergewöhnlich. alle Diener Gottes aus vorchristlicher Zeit verbrachten ihr Leben mit einer nur stückweisen Erkenntnis von Gottes ewigen Vorsätzen (1.Petr. 1:10-12).

    Mit dem Kommen Christi kam auch eine große Zunahme im Verständnis von Gottes Absichten und Vorsätzen. Israeliten, die damals gläubige Christen wurden, mußten alle bisherigen vorgefaßten Mißverständnisse aufgeben, die sie gehabt haben mögen hinsichtlich der Art und Weise, wie die alten Prophezeiungen durch den Messias erfüllt werden müßten. Nach seiner Auferstehung verbrachte Jesus bei einer Gelegenheit eine gewisse Zeit mit zwei Jüngern, die nach dem Dorf Emmaus wanderten. Sie standen noch unter Schock und Enttäuschung, als Jesus sich ihnen anschloß. Nachdem sie ihm, den sie nicht erkannten, alles erzählt hatten, was sie über Jesu Tod und das Verschwinden seines Körpers wußten, tadelte Jesus ihre glaubensträgen Herzen und begann, ihnen die Schrift zu erklären und so ihrem Verständnis zu helfen (Luk. 24: 25-27).

    Später am Abend erschien Jesus den Aposteln, bei denen sich nun auch die beiden genannten Jünger befanden,.die gerade ihr außergewöhnliches Erlebnis berichtet hatten. Wieder verwies Jesus auf die Schrift, die sich erfüllen müsse (Luk. 24:44-49). Welch blendende Erleuchtung dies für sie war! Es muß die Jünger außerordentlich gestärkt haben, besonders dann, als sie mit der Kraft aus der Höhe bekleidet worden waren. Die Apostelgeschichte berichtet darüber in gedrängter Kürze. Jetzt, durch die Christenversammlung, machte Gott seine ewigen Vorsätze in viel klarerer Weise bekannt als dies je zuvor verstanden worden war (Eph. 3:8-11). Aber selbst dies so sehr vermehrte Maß an geoffenbartem Erkennen war immer noch Stückwerk hinsichtlich vieler Merkmale des Königreiches Gottes. Dennoch war das gegebene Verständnis völlig ausreichend zum Predigen der Guten Botschaft und des Königreiches; es enthielt alles Erforderliche, um mit Gott durch Christus versöhnt zu werden. Es enthielt alles Erforderliche, um einen lebendigen Glauben aufzubauen, eine sichere Hoffnung, einen Geist der Liebe; es genügte völlig zur Rettung durch Christus und zur Rechtfertigung durch ihn. Von diesen Gesichtspunkten aus war und blieb es vollständig.

    Jedoch gibt es noch viele Dinge, die wir noch nicht völlig verstehen, auch wenn wir das Verständnis suchen. Es ist auch nicht verkehrt, bezüglich solcher Dinge neugierig zu sein, zu spekulieren oder zu interpretieren, so lange wir unsere Schlußfolgerungen nicht in sektiererischer Weise zur absoluten Wahrheit, zu heilsnotwendigen Erkenntnissen oder zu für andere verbindlichen Dogmen hochstilisieren und erklären. Wir werden nicht auf alle Fragen eine heute allein richtige und verbindliche Antwort finden; um so weniger darf man Menschen, die in solchen Punkten vielleicht anderer Auffassung sind, ihr ‘Christsein’ absprechen oder sie gar in angemaßter Richtereigenschaft verurteilen. So wollten zum Beispiel die Jünger Jesu nach seiner Auferstehung erfahren, ob er in jener Zeit das Königreich aufrichten würde. Aber er sagte ihnen, daß das Wissen darum nicht ihre Angelegenheit sei (Apg. 1:6-8). Wer die Anstrengungen kennt, die manche Menschen oder religiöse Führer unternommen haben, um biblische Prophezeiungen bezüglich der Endzeit auszulegen und chronologisch zu berechnen, und welche Enttäuschungen dadurch hervorgerufen wurden, kann die Torheit begreifen und ermessen, die Worte des Herrn in dieser Sache nicht zu beachten und immer wieder auf die Seite zu schieben, und man versteht auch gut die Gott nicht ehrenden Früchte, ja sogar psychisch krank machenden Früchte, die so entstehen können. Wenn man Gebiete berührt, die in der Schrift nicht völlig erläutert werden, dann muß man nicht nur Sorgfalt walten lassen - das sollte selbstverständlich sein -, sondern sich auch immer die eigene Fehlerhaftigkeit1 die Möglichkeit des eigenen Irrens, vor Augen halten. Es ist sicher eine menschliche Neigung, sich gerade gern in solche Themen zu vertiefen; Probleme entstehen dabei jedoch erst dann, wenn es den Auslegern und Kommentatoren an Demut fehlt und sie ihre aus stückweisem Erkennen herrührenden Schlußfolgerungen als völlige und sogar verbindliche Wahrheit ausgeben.

    Es wird allerdings immer Personen geben, die überzeugt sind, mehr als andere zu wissen, und die auch kühn genug sind, ihre Behauptungen in die Öffentlichkeit zu tragen. Sie mögen dann so weit gehen, zu behaupten, daß ihre Erkenntnisse zur Rettung unerläßlich seien. Doch wenn wir im Sinne der Bibel richtig eingestellt sind, werden wir uns von solchen Anmaßungen nicht übermäßig beeindrucken oder beeinflussen lassen oder zulassen, daß uns solche Personen einschüchtern. Wir werden daran denken, was Paulus in 1.Kor. 13:9-13 sagte, und uns daran erinnern, daß alles, was zur Rettung notwendig ist, in der Schrift klar beschrieben wird. Enttäuschung darüber, daß wir gewisse Dinge nicht wissen oder mit stückweisem Erkennen leben müssen, ist oft nur ein Mangel der Betrachtungsweise, des richtigen Blickwinkels. Jemand, der seinen Glaubensweg unter die Leitung des Geistes Gottes gestellt hat, der ‘geistlich’ eingestellt ist, hat nicht das Bedürfnis, wegen jeder Frage, in der unterschiedliche Meinungen bestehen, zu streiten oder zu debattieren, und dies deshalb, weil eine geistlich reife Person auf solche Punkte viel weniger Wert legt als ein ‘unreifer’ Christ. Eine wirklich geistlich gesinnte Person weiß, daß die Frucht des täglichen Lebens, die der Liebe zu Gott und dem Nächsten entspringt, viel wichtiger ist als Kopfwissen in mehr oder weniger zweitrangigen Fragen. Sie weiß auch, daß Personen, welche die Gabe größerer Einsicht in das Verständnis der Schrift haben als sie selbst, und die den Geist Christi haben, persönliche Demut und Respekt für andere widerspiegeln werden. Diese werden keine ‘Schläger’ sein - Leute, die ihre Darlegungen mit unbeherrschter oder maßloser Sprache, mit Scheingeistigkeit oder mit Absolutheitsanspruch und Autoritätsanmaßung vortragen oder vermengen (1.Tim. 3:3; Jak. 3:13).

    Die stückweise Erkenntnis, zu der wir Zugang haben, ist dennoch sehr umfassend und groß. Man könnte wohl mehrere Menschenleben damit zubringen, alles zu verarbeiten und zu ergründen, was uns heute schon zugänglich ist. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf diese uns zugängliche Erkenntnis richten, sollte unser Ziel sein, die Gedanken Gottes zu verstehen, herauszufinden, wie wir denken und handeln sollten in Übereinstimmung mit seinem geoffenbarten Willen (Matth. 7:21). Wir sollten uns beschäftigen, göttliche Weisheit in unserem Alltag hier und jetzt anzuwenden. Was jenseits unseres Lebens liegt, ist immer noch in beträchtliches Dunkel gehüllt. Das hindert uns jedoch nicht daran, die Hoffnung der Auferstehung zu haben und zu wissen, daß der Leib, den wir haben werden, den Eigenschaften unsterblichen Lebens entsprechen wird, das wir ererben sollen. Wir wissen nicht viel darüber, was es bedeutet, Miterben mit Christus zu sein oder wie das Leben in den Bereichen des Königreiches dann sein wird. Im Wesentlichen bleibt es noch ein Geheimnis für uns. Aber es ist für uns nicht wichtig, heute und hier ein vollständiges Wissen über diese Dinge zu haben. Wir könnten sie auch nicht verstehen. Heute ist es für uns wichtig, die Dinge, die wir haben, zu überdenken, zu verstehen und nach diesem Wissen zu leben.

    Wir werden erkennen, wie wir erkannt sind

    Stückweises Erkennen schließt auch uns selbst ein. Wie viel wissen wir wirklich über uns selbst? Sind wir nicht oft selbst überrascht, wie wir in bestimmten Situationen reagieren? Erkennen wir nicht manchmal widersprüchliche Züge in uns selbst? Der Gedanke ist trostreich, zu wissen, daß die Zeit kommen wird, wie Paulus sagt, in der ich ‘völlig erkennen werde’, wie auch ich ‘völlig erkannt worden bin’ (1.Kor. 13:12). Gott kennt uns schon völlig und liebt uns trotz unserer vielen Flecken. Wir mögen manchmal über uns selbst überrascht sein, aber Gott überraschen wir nicht! Er kennt uns sehr viel besser als wir uns selbst. Das ist tröstlich, denn wir können in unser Inneres schauen ohne Furcht, was wir finden könnten. Was immer wir finden könnten, Gott kennt es! Zu wissen, daß kein Teil von uns vor Gott verborgen ist, enthebt uns jeder Notwendigkeit, uns vor Gott schön darzustellen, uns gar zu rühmen. Es hat keinen Zweck, im Gegenteil (Luk.18:9-14). Und wenn wir Charaktermängel oder anderes an uns feststellen, dann können wir damit leben, weil wir wissen, daß Gott und Christus damit leben, ja uns angenommen haben und uns durch den Heiligen Geist zubereiten zum Abbild Christi.

    Diese bleiben: Glaube, Hoffnung, Liebe

    Als Paulus sagte, diese drei Eigenschaften würden bleiben, meinte er vielleicht auch, daß dies die ausdauernden Eigenschaften von Herz und Sinn sind, die uns stützen. Unser Blick sollte sich auf Dinge richten, die den Glauben stärken, den Anker der Hoffnung befestigen und die Liebe hervorrufen und fördern. Wir leben in einem Zeitalter der technologischen Entwicklung, das uns etwas von den einfachen und grundlegenden Wirklichkeiten des Lebens entfernt. Wenige von uns bearbeiten zum Beispiel den Boden und erleben so das Wunder der Aussaat, des Wachstums und der Ernte, die sich dann in lebenserhaltende Nahrung wandelt. Einen Einkaufswagen durch einen Supermarkt zu schieben fördert nicht gerade das Nachsinnen über Gottes Schöpfung und über unsere Abhängigkeit von ihm. Gott ist in der modernen Gesellschaft großenteils unwichtig geworden. Und auch unter den sich zu christlichen Religionen Bekennenden, ja selbst unter Kirchenbesuchern, finden wir viele, die mit einem geistlosen Leben, selbst wenn eine religiöse Routine gelebt wird, zufrieden zu sein scheinen.

    Es ist eine stete Notwendigkeit, unsere Überzeugung von der Rettung, die wir von Gott durch Jesus Christus erhalten haben, aufzufrischen. Es gibt keinen Ersatz für die Zeit, die wir mit dem geschriebenen Wort Gottes verbringen und in der wir darüber nachsinnen, was wir dort finden. Das Lesen der Bibel und Gespräche darüber helfen uns, geistliche Dinge im Vordergrund unseres Bewußtseins zu bewahren. Zeit zu verbringen in ehrfurchtsvollem Gespräch mit dem Vater und dem Sohn im Gebet hilft uns, unsere geistige Verbindung mit ihnen zu bewahren. Wenn es möglich ist, sollten wir mit anderen zusammenkommen, um glaubensstärkende Ermutigung sowohl zu geben als auch zu empfangen (Röm. 1:12). Es gibt in der Schrift keine vorgegebene Form oder Regelung, wie dies zu tun sei. Manche mögen in religiösem Sinne isoliert sein. Wenn dem so ist, könnten sie versuchen, mit anderen gläubigen Christen durch Briefe, Telefon usw. in Verbindung zu kommen und vielleicht ab und zu die Möglichkeiten nutzen, andere Christen anläßlich von Tagungen usw. zu treffen. Andere mögen die Gelegenheit haben, mit einigen wenigen Gläubigen Gemeinschaft zu pflegen, wieder andere mögen auch eine Gemeinde besuchen. Wichtig ist, daß wir geistlich lebendig bleiben (Matth. 18:20).

    Ein lebendiger Glaube muß und wird sich in unserem Leben ausdrücken (Gal. 5:6; Eph. 2:10). Echter Glaube wird uns veranlassen, auf die Nöte anderer zu reagieren. Ein lebendiger Glaube - in Wirklichkeit gibt es keinen anderen - wird uns die Kraft geben, ein lebendiges Zeugnis für die Wirklichkeit Gottes zu sein. Jakobus erinnert uns daran, daß Glaube ohne Werke tot ist (Jak. 2:17). Glaubenswerke können vielerlei Formen haben je nach den individuellen Umständen. Die Bibel stellt keine Liste vorgeschriebener Werke auf, und auch wir sollten das nicht tun oder mit uns tun lassen. Vielmehr gilt es, unser tägliches Leben glaubensvoll zu gestalten, indem wir ein tiefes Gespür für die Liebe zu Gott und zu unserem Mitmenschen entwickeln. Wenn dieser Geist eines liebenden Glaubens vorhanden ist, wird er sich in Wort und Tat offenbaren. Selbst die an ein Haus gebundenen Christen können in Gebet und Fürbitte erkennen, daß das Gebet des Glaubens viel Kraft hat (Jak. 5:16).

    Auch die Hoffnung ist eine reiche und notwendige Gabe Gottes für ein volles Christenleben. Wenn der Glauben uns heute aufrechterhält, dann tut die Hoffnung es für morgen. Wir kennen und erkennen die Ungewißheiten und Unsicherheiten des Lebens, die Wirklichkeit, die wir nicht einmal für den nächsten Tag garantieren können. Der Besitz der Hoffnung befreit uns von der Sinnlosigkeit eines vorübergehenden Lebens (1.Kor.15:19). Als Paulus sagte ‘dann aber werde ich völlig erkennen’ bezog sich das ‘dann’ auf jene Zeit der Verwirklichung, in der all das, was wir heute nur stückweise erkennen, ganz verwirklicht und erfahren werden wird, dann, wenn die Auferstehungshoffnung Auferstehungswirklichkeit werden wird. Wir haben Gottes Zusage, daß so, wie wir die Gleichheit Adams getragen haben, wir auch die Gleichheit des verherrlichten Christus tragen werden (1.Kor. 15:49). Bis dies Wirklichkeit wird, können wir in vielen Dingen nur spekulieren, auslegen und vermuten, was alles wohl letztlich bedeuten mag. In ähnlicher Weise hat es auch schon Johannes in 1.Joh. 3:2-3 gesagt. Wir wissen, daß wir in der Auferstehung eine dramatische Veränderung erleben werden, so wie Paulus dies in gewissen Einzelheiten in 1. Kor. 15 schildert; aber selbst dort gebraucht und verwendet er Begriffe, über die wir eigentlich nichts wissen. So spricht er zum Beispiel von einem geistigen Leib oder Körper; doch was bedeutet dies? Wer kann beschreiben, was ein geistiger Leib ist, außer der einfachen Tatsache, daß er sich von einem fleischlichen Leib unterscheidet? Aber unsere stückweise Erkenntnis in dieser Sache ist kein Hindernis für unsere Hoffnung auf Auferstehung! Wer würde sich nicht über eine schöne Überraschung freuen? Die letzte Wirklichkeit wird jenseits aller Grenzen sein, die wir gegenwärtig haben. Ein Körper, frei von den entkräftenden Folgen der Sünde! Und dieser wunderbare Körper wird sich der Gabe der Unsterblichkeit freuen. Um es kurz zu fassen: wer könnte sich mehr wünschen?

    Aber die größte von diesen ist die Liebe

    Keiner Eigenschaft wird in der Schrift so viel Aufmerksamkeit und Beachtung geschenkt wie der Eigenschaft der Liebe. Sie ist das beständige Thema, das in die Reden der damaligen Christen verwoben ist. Aber wenn Liebe bedeutungsvoll sein soll, muß sie ausgelebt werden. Sie ist keine ‘Philosophie’. Liebe gibt allem, was wir tun und glauben, den Lebensodem. Liebe verändert Personen, die sie besitzen. Wir können andere in dieser Beziehung nicht beurteilen, aber wir können uns selbst beurteilen. Erleben wir ihre verwandelnde Kraft? Finden wir, daß wir nach und nach etwas von der Frucht der Liebe hervorbringen? Paulus stellt einiges von dieser Frucht der Liebe vor uns hin, damit wir uns selbst - nicht andere - daran messen - geduldig, freundlich, nicht neidisch, nicht grob, nicht selbstsüchtig, langsam zum Zorn, rechnet Böses nicht an, hat keine Freude am Unrecht, freut sich an der Wahrheit, beschützend, vertrauensvoll, hoffnungsvoll, ausharrend (1.Kor. 13:4-7). Wir müssen ehrlich genug sein, uns die Frage zu stellen: beschreibt Paulus hier dich und mich? Wenn wir erkennen, daß wir in diesen Eigenschaften mehr wachsen müssen, dann bedürfen wir der Gebete um ein größeres Maß des Heiligen Geistes Gottes. Wir müssen uns diesem Geist übergeben und lernen, jene Einstellungen zu hassen, in uns selbst, die dem Heiligen Geist entgegenstehen. Von allen Dingen, mit denen wir uns beschäftigen, sollte die Liebe an erster Stelle stehen. Mit ihr können wir über alles hinwegkommen. Ohne sie sind wir nichts, selbst wenn wir der Werke noch so viele hätten. Es erstaunt überhaupt nicht, daß der Apostel Paulus sie bei den verschiedenen Facetten der Frucht des Geistes an erster Stelle nennt (Gal. 5:22-23), weil sie die Wurzel ist, aus der heraus alle anderen Eigenschaften wachsen. Wahrend Glaube und Hoffnung unseren Weg durch dieses Leben leiten, befähigt uns die Liebe, dieses Leben in der friedlichsten und auferbauendsten Weise zu leben. Liebe verhindert, daß wir Sklaven schmerzlicher und zerstörerischer Einstellungen werden, und sie setzt uns dafür frei, ein Segen für andere zu sein.

    Auch stückweises Erkennen - stets ein Segen

    So sei nicht entmutigt durch stückweise Erkenntnis; verstehe sie vielmehr auch als ein Segen, durch den unvollkommene und daher oft rechthaberische Menschen lernen, andere gläubige Christen, die in bestimmten Ansichten andere Meinungen vertreten, dennoch als christliche Brüder und Schwestern annehmen zu können, so wie auch Christus sie annimmt. Unternehme vielmehr alle Anstrengungen, Gottes Wort zu studieren und so viel Erkenntnis zu gewinnen wie es dir möglich ist. Wenn es scheint, daß du die Grenze im Verständnis einer Sache erreicht hast, dann laß dich dadurch nicht deiner Freude oder deines Vertrauens berauben. Fahre fort nachzuforschen, stelle dir fortgesetzt Fragen, und zeige Gott dem Höchsten deine aufrichtigen Bemühungen, sein Wort und seinen Willen immer besser zu verstehen. Doch bei alledem halte deinen Blick vordringlich gerichtet auf die Dinge und Themen, die zur Rettung unerläßlich sind (Hebr. 12:2), jene, die auch in der Schrift klar und deutlich erklärt werden. Deine Verhältnisse mögen vielleicht alles andere als wünschenswert sein hinsichtlich deiner Möglichkeiten, alles zu tun, was du gern tun möchtest; laß nicht zu, daß diese Einschränkungen dich daran hindern, das zu tun, was dir möglich ist, im Betrachten des Wortes Gottes und in einer engen gebetsvollen Beziehung zu Gott und zu seinem Sohn. Behalte im Sinn, daß Glaube, Hoffnung und Liebe die Dinge von höchster Wichtigkeit sind. Halte deinen Blick auf die Dinge gerichtet, die dir helfen, Glaube, Hoffnung und Liebe zu stärken. Bitte fortgesetzt um Gottes Leitung und um seinen Heiligen Geist. Bleibe in der Zuversicht, daß Gott bei dir ist und dich erreichen wird, wo immer du dich auch befindest, und daß der Sohn Gottes dich sanft auf deinem Weg vorwärts leiten wird. Wir alle haben die Verpflichtung und Verantwortung, nach der Erkenntnis und den Gelegenheiten zu handeln, die wir besitzen und bekommen. Es wird uns deutlich gesagt, was es bedeutet, ein Jünger Jesu Christi zu sein und des Vaters Billigung zu haben. In dieser Hinsicht gibt es kein Stückwerk, hier fehlt uns nichts!



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