Das einzige Schlachtopfer

Nachtperle's Plauderecke
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    Re: Das einzige Schlachtopfer

    Xantos - 06.01.2008, 00:02

    Das einzige Schlachtopfer
    Das einzige Schlachtopfer

    Vorbemerkung:
    E.F. kann weiterhin erfolgreich etliche echt glaubende Zeugen Jehovas zum Nachdenken bringen. Und dies schon länderübergreifend.
    So sprach er darüber, daß sich viele ZJ Gedanken über die neue "Leitende Körperschaft" machen. So soll Milton Henschel bei einem Gebet schon vom Zettel ablesen. Auch die meisten sind schon altersmäßig fortgeschritten, aber keiner kann sich als ein echter Bibelgelehrter zu erkennen geben. Das sollen also die Experten für die "geistige Speise" sein?

    Im Folgendem sollen die Worte aus Hebräer 6:4-8 und Hebräer 10:26-29 beachtet werden. Sie lauten nach der Schlachter-Übersetzung, aus der auch alle späteren Zitate entnommen sind:

    "Denn es ist unmöglich, die, welche einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort Gottes, dazu Kräfte der zukünftigen Welt geschmeckt haben, wenn sie dann abgefallen sind, wieder zu erneuern zur Buße, wahrend sie sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und zum Gespött machen! Denn ein Erdreich, welches den Regen trinkt, der sich öfters darüber ergießt und nützliches Gewächs hervorbringt denen, für die es bebaut wird, empfängt Segen von Gott; welches aber Dornen und Disteln trägt, ist untauglich und dem Fluche nahe, es wird zuletzt verbrannt. ........Denn wenn wir freiwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für Sünden kein Opfer mehr übrig, sondern ein schreckliches Erwarten des Gerichts und Feuereifers, der die Widerspenstigen verzehren wird. Wenn jemand das Gesetz Moses mißachtet, muß er ohne Barmherzigkeit auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin sterben, wieviel ärgerer Strafe, meinet ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch welches er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?"

    Diese Worte haben bei vielen Christen immer wieder Unruhe und innere Nöte hervorgerufen. Sie stehen auch mit unserer Heilsgewißheit in Christus in Verbindung. Was bedeuten in diesen Texten die Worte "abgefallen" und "freiwilliges Sündigen" (oder: 'willentlich sündigen')?
    Gewiß will ein Christ nicht Gottes Gnade und Güte mißbrauchen und willentlich sündigen (Galater 5:13; Römer 6:1-2; 1.Johannes 3:4-8; 5;18). Dennoch sind wir uns der schmerzlichen Tatsache bewußt, daß in unserem Fleische nichts Gutes wohnt (Römer 7:18), daß wir als Sünder den von Gottes Wort geschilderten Zustand, nicht zu sündigen, nicht erreichen können. Wer hat nicht schon gesündigt und dabei gewußt, daß sein Tun falsch, sündhaft war, und sein Herz, sein Gewissen hat ihn verurteilt (l.Johannes 3:l9-20)? Wer würde dann, im Lichte von Hebr 10:26 gesehen, gerettet? Wohl keiner! Selbst ein Paulus bekannte sein Unvermögen im Fleische (Römer 7:18-19), und Johannes anerkennt unser Straucheln (l.Johannes 1:8, 2:2). Wird aber dann nicht jeder von den Worten des Hebräerbriefes verurteilt? Und wandelt sich unsere Glaubenszuversicht dadurch nicht in ein 'Vielleicht'? Gelten dann noch Jesu Worte für mich: "...wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen -... wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben ... niemand wird sie (die Schafe) aus meiner Hand reißen ... niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen" (Johannes 6:37, 9:12 und 10:29,29)?

    Laßt uns daher die beiden angeführten Texte des Hebräerbriefes in ihrem Zusammenhang untersuchen. Dabei ist es wichtig zu wissen, wann und an wen der Verfasser - wir unterstellen Paulus - den Brief geschrieben hat, und in welcher Situation sich die Briefempfänger befunden haben. Der Brief ist an hebräische Christen gerichtet, Menschen, die Christus angenommen, die sogar schon vieles im Namen Christi erlitten hatten. Doch nun hatten sie zu resignieren begonnen: sie wurden in ihrer Haltung schwankend und wandten sich zurück zu den Dingen des jüdischen Kultes. Dieser war natürlich besonders für ehemalige Juden sehr beeindruckend mit seinem Tempel, den Opfern, den Priestern, den Festen usw. im Vergleich zu den einfachen Hauskirchen und Gottesdiensten der Christen. So dachten manche, zwar Christus nicht zu verwerfen, aber ihn dennoch mit den jüdischen Ritualen zu verbinden, also wieder Gesetzesvorschriften einzuführen, ein Problem, das für Judenchristen noch größer war als für Christen in den von Paulus gegründeten 'Heidenversammlungen'. Die hebräischen Christen mußten erneut daraufhin gewiesen werden, daß in Christus das ganze Gesetz erfüllt worden ist, daß damit der Neue Bund den Alten Bund ersetzte und ihm überlegen ist, und daß sie in der Gefahr standen, in die sichtbaren kultischen Formen des Alten Bundes zurückzufallen und im Glauben schwach zu werden. Sie mußten wieder den Vorrang Jesu Christi 'gehen lernen', ihn in ihr Bewußtsein bringen. Dabei ist eines der Schlüsselwörter das Wort 'besser', das nach der Bremer Biblischen Handkonkordanz, Ausgabe 1992, allein im Hebräerbrief 13 Mal erscheint, und zwar immer im Vergleich zu etwas Früherem, Schwächerem. Der Hebäerbrief enthält eine Reihe von Gegenüberstellungen von den guten, aber schwachen Dingen des Alten Bundes und den besseren Dingen des Neuen Bundes in Christus.

    Den geschilderten Hintergrund müssen wir auch bei der Betrachtung von Hebr. 6:4-8 und 10:26-29 stets im Sinn behalten, die Absicht des Schreibers muß uns stets im Bewußtsein bleiben. Beginnen wir nun mit Hebräer Kapitel 6. Nachdem Paulus schon in Kapitel 1 wie mit einem PosaunenschaIl den Sohn Gottes in den Mittelpunkt seiner Ausführungen rückt und in der Folge das herausragende Priestertum Jesu nach der Weise Melchisedeks bespricht, zeigt er, daß die hebräischen Christen leider wieder die 'Milch des Wortes Gottes' benötigten, weil sie im Hören der tiefen Dinge des Neuen Bundes träge geworden waren. Dann fordert er sie auf, das Wort vom Anfang des Christus zu lassen und zur Vollkommenheit überzugehen. Was meint Paulus hier mit Vollkommenheit oder vollkommen (griechisch: teleios, teleiotäs, teleiosis und teleioo)? Scheint Paulus hier nicht von einem Übergehen oder Vorandrängen zu persönlicher Vollkommenheit und Heiligkeit des einzelnen Christen zu sprechen? Nein! Paulus stellt hier die vollkommenen Dinge der christlichen Wirklichkeiten, des Neuen Bundes, den unvollkommenen Schatten des Alten Bundes gegenüber. Dazu einige Beispiele in diesem Zusammenhang, aus denen deutlich wird, worin die Vollkommenheit besteht, in der sie übergehen sollten:

    * das Priestertum (7:11): gab es da Vollkommenheit? Nein! Also laßt uns zur Vollkommenheit übergehen, zu einem anderen Priestertum;

    * das Gesetz (7: 19): hier war keine Vollkommenheit zu erreichen; also laßt uns zu einer besseren Hoffnung übergehen;

    * der Hohepriester (7:28): mit Schwachheit behaftet, daher laßt uns zum Sohn übergehen;

    * die Opfer (9:9 und 10:1,14): sie konnten nichts vollkommen machen, laßt uns zu dem einzigen Opfer übergehen, das die, welche geheiligt werden, für immer vollendet;

    * das Zelt (9:11): gab es etwa zwei christliche Zelte? Nein: das erste Zelt war das des Alten Bundes, das jetzige Zelt ist das vollkommenere, nicht mit Händen gemachte, in das Christus einging, und zu dem wir übergehen sollen.

    Die hier angeführten Gegensätze 'Anfangsgründe' und 'Vollkommenheit' bestehen also nicht zwischen einem Christen in seinem glaubensmäßigen Anfangszustand und einem Christen in Reife, sondern zwischen einen System, das nichts vollkommen machen konnte, das wegen seiner Schwachheit und Wirkungslosigkeit hinweggetan, ja ersetzt werden mußte, und einer besseren Einrichtung, durch die wir Gott und seiner Gnade nahe gebracht werden. Die bessere Einrichtung anzunehmen bedeutet ein Übergehen zur geistlichen Wirklichkeit in Christus, zu Gottes Wirklichkeit. Alle die in diesen Texten erwähnten jüdischen Einrichtungen, so gut sie waren, mußten ersetzt werden durch etwas Besseres; das Bessere war nun da und hatte das Schwächere abgelöst, so wie der Sohn den Knecht (Moses) abgelöst hatte. Die Empfänger des Hebräerbriefes waren Leute, die aufgewachsen waren unter dem jüdischen System mit seinem verurteilenden Gesetz, seiner Priesterschaft, seinen Opfern und seinem Tempel. Sie hatten nun Christus angenommen; aber jetzt wichen sie wieder zum alten System zurück, pflegten nicht mehr Gemeinschaft mit Christen (10:25), sondern suchten Gemeinschaft im Judentum.

    Warum war ein solches Zurückweichen so bedenklich, ja gefährlich? War denn das Gesetz nicht von Gott? Es gab doch eine ganze Anzahl von Einrichtungen und Lehren im Judentum, die gut waren (6:1-2); vieles war in den christlichen Glauben übergegangen. War es dann nicht vertretbar, zum Judentum zurückzukehren oder wenigstens einen Teil der jüdischen Formen wieder zu übernehmen? Nein! Christen sollen, ja müssen zu den von Gott jetzt gegebenen vollkommenen Einrichtungen übergehen, die zur vollkommenen Rettung in Christus führen.

    Darum sagt Paulus: es ist unmöglich...zu erneuern zur Buße (6:4). Warum unmöglich?

    Haben diese Christen die 'unvergebbare' Sünde begangen? Beachte bitte: Paulus spricht hier nicht vom 'Vergeben', sondern vom 'Erleuchten zur Buße' oder Sinnesänderung, das unmöglich wäre. Als sie erleuchtet worden waren in Verbindung mit den Gaben des Heiligen Geistes, die sie empfangen hatten, da hatten sie Buße getan, waren 'umgekehrt'. Nun waren sie vom Geist erleuchtete Christen, hatten all diese Dinge 'geschmeckt', kennengelernt, doch nun wandten sie sich zurück trotz dieses Wissens; womit also sollten sie noch erleuchtet werden? Sie waren aus der Finsternis zum Licht gekommen, erleuchtet worden; nun wandten sie sich zurück; wie könnten sie ihren Sinn ändern, womit denn noch (wieder) erleuchtet werden zur Sinnesänderung? Es gibt kein anderes Licht! Ist das etwa so, weil Gott nicht mehr seine Hand ausstreckte? Nein, denn die Verse 7-8 zeigen, daß Gott ja weiterhin seinen 'Regen', seinen Heiligen Geist gewährte; aber welche Früchte bringen die hervor, welche die göttlichen Wirklichkeiten in Christus verlassen? Dornen und Disteln! (Das erinnert an 1.Mose 3:18). Wenn ihre Augen geöffnet, erleuchtet waren, und sie verwerfen Gottes Geist, indem sie seine Leitung ablehnen, wenn sie freiwillig "nein" sagen zu Gottes besseren Dingen und zu den schwächeren zurückkehren, was könnte sie dann noch erleuchten und zur Buße führen? Das Größte und Letzte, was Gott sandte, waren Sein Sohn und Sein Heiliger Geist. Es ist eine der ernstesten Feststellungen, die man im Leben treffen kann, daß Menschen, die von Gott erleuchtet wurden, dennoch "nein" sagen, sich abwenden und weggehen können.

    Paulus wußte auch, was er tat, als er die Christen verfolgte; doch er war nicht 'erleuchtet' im Heiligen Geist (l.Timotheus 1:12-13). Als ihm dieses Licht gegeben wurde, sagte er sofort "ja" zu Christus und kehrte nicht wieder zu den schwachen und vorbildhaften Dingen zurück. Beachte also, daß der Brief und Text nicht von allgemein menschlichen Sünden sprechen, die im Glauben vergeben werden, sondern von der Tatsache, daß jemand 'erleuchtet' worden war und sich abwendet.

    Doch wenden wir uns jetzt dem Vers 26 in Kapitel 10 zu. Hier sagt der Text: "...freiwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben..." Ist hier 'Erkenntnis der Wahrheit' gleichzusetzen mit 'Rettung'? Von welcher Sünde spricht hier der Apostel? Von irgendeiner bewußten, freiwilligen, willentlichen Sünde? Sagt der Text: "...dann bleibt keine Vergebung"? NEIN! Es heißt: "so bleibt für Sünden kein Opfer mehr übrig" Andere Übersetzungen gebrauchen statt 'Opfer' den Ausdruck 'Schlachtopfer'. Aber steht denn dieses Wort nicht im Gegensatz zu 1.Johannes 2:1, wo geschrieben steht:
    "....wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten: und er ist das Sühnopfer für unsre Sünden, aber nicht nur für die unsren, sondern auch für die der ganzen Welt"?

    Erinnern wir uns daran, daß das Wort 'Sünde' in der Bibel im Zusammenhang mit Christus manchmal in einer ganz bestimmten Weise angewandt wird; so wird in Johannes 16:8-9 von der großen Sünde gesprochen, die im Unglauben an den Sohn besteht; der gleiche Gedanke wird in Johannes 9:36-41 betont, daß Unglaube an die Person Jesu Sünde ist- auch im Hebräerbrief wird der Ausdruck Sünde entsprechend verwandt, denn das war ja gerade die Gefahr, in der diese Christen schwebten: nachdem im ganzen 11. Kapitel Beispiele des Glaubens angeführt wurden, fordert Paulus die hebräischen Christen in Kapitel 12:1-2 auf, die 'leicht umstrickende Sünde' - nämlich Mangel an Glauben an den Sohn Gottes - abzulegen und auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens zu blicken. So bezieht sich das Wort 'Sünde' hier auf den freiwilligen und bewußten Unglauben an den Sohn.

    Zurück zu Hebräer 10:26. "Wenn wir freiwillig sündigen ...": wann geschieht das in diesem Sinne? Nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen hatten! Paulus konnte von sich selbst in seinem Brief an Timotheus sagen, daß er in Unkenntnis, im Unglauben gehandelt hatte; das konnten die hebräischen Christen nicht mehr. Sie kannten die Wahrheit des Evangeliums, alles was das Opfer des Sohnes befrifft das Opfer, das vollkommen, das besser ist als die Opfer des Gesetzes. Ihre Augen waren dafür geöffnet worden, 'erleuchtet' ! Und nun wiesen sie durch ihre Rückkehr zum jüdischen Opfersystem dieses Opfer Jesu zurück, zeigten durch ihre Handlungsweise, daß ihnen sein Opfer nicht genügte, nicht ausreichend erschien. Sagte nun Paulus, daß Gott ihnen diese Sünde nicht mehr vergeben könne? Der Text besagt, daß 'für Sünden kein Opfer mehr übrig' bleibt! Wie ist das zu verstehen? Nun, das Opfer Jesu, das vor Gott gilt, weisen sie zurück! Also bleibt kein Schlachtopfer für sie mehr übrig, denn ein anderes Opfer vor Gott gibt es nicht! Sie hatten erkannt, daß alle jüdischen Opfer nur Schatten, Vorbilder waren; Christus hatte das ewig gültige Opfer erbracht, das aber wiesen sie ab. Selbst wenn sie Jesus nicht völlig leugneten, ihn mit einbanden in das jüdische System: durch ihre Rückkehr zum Alten Bund sagten sie - selbst ohne Worte -, daß ihnen Jesu Opfer nicht ausreichend erschien, daß es ergänzt werden müsse durch andere Opfer oder Werke. Gewiß war das jüdische System von Gott gewesen, mit vielem an guten Dingen. auch mit Opfern. Aber sie zählten nicht mehr! Wenn Menschen nun das einzige von Gott anerkannte Opfer zurückweisen oder in seiner Wirksamkeit als nicht ausreichend betrachten, als ergänzungsbedürftig durch andere oder eigene Leistungen, dann bleibt für sie kein anderes Schlachtopfer mehr übrig, denn ein anderes gibt es nicht. Dann stehen sie - jeder, der dies tut, auch Du und ich - ungeschützt vor Gottes Zorn, wie Vers 27 sagt. Daß die hier gegebene Erklärung zutrifft, wird auch bestätigt durch das Wort in Hebräer 12:25: "Sehet zu, daß ihr den nicht abweiset, der da redet!" Es geht also bei der freiwilligen Sünde um die Abweisung des Mittlers des Neuen Bundes, Jesu!

    Darum erklärt Paulus noch einmal ganz deutlich in den Versen 28-29 im Einzelnen, was dieses willentliche Sündigen, das in der Ablehnung des einzig gültigen und völlig umfassenden Opfer Jesu besteht, beinhaltet; er nennt drei grundlegende Dinge, die hier abliefen, vielleicht ohne daß sie allen so recht bewußt wurden:

    1. man tritt den Sohn Gottes mit Füßen, und das freiwillig! Man stolpert nicht über ihn oder stößt sich an ihm. Sondern man tritt ihn freiwillig. Wieso? Diese Menschen erklärten durch ihre Handlungsweise, daß sie Jesu Ansprüche, der Menschensohn zu sein, der Erlöser, seine Göttlichkeit usw. nicht anerkennen; sie bejahen dadurch - wenn auch vielleicht unbewußt - die Verurteilung Jesu, damit auch seine Foltern, durch die Juden, denn wenn Jesu Aussagen nicht zutrafen, war seine Verurteilung gerechtfertigt;

    2. sie erklären das Blut Jesu für gemein, das Blut des Bundes für alltäglich! Was bedeutet das? Mein und Dein Blut sind alltäglich, in diesem Sinn gemein; aber nicht Jesu Blut, das Blut des Gerechten und Sündenlosen, von Gott Gesandten. Er bezahlte damit die Sünden der ganzen Welt. Wäre er nicht Gottes Sohn, dann wäre sein Blut gewöhnlich, gemein, auch sein Bund wäre wertlos. Wenn man - auch unter Druck – zu den Opfern des Judaismus zurückkehrt oder auch zu Opfern anderer Art in Form eigener Leistungen, die zu Rettung unerläßlich wären, dann verleugnet man das Opfer Jesu gänzlich oder in seiner vollen Wirksamkeit. Man leugnet seinen vollen Wert. Es gibt aber kein anderes Opfer, auch kein 'Teilopfer Jesu', das ergänzt werden müßte oder könnte;

    3. sie schmähen den Geist der Gnade, den Heiligen Geist! Bestimmt würde jeder Christ eine solche Beschuldigung sofort zurückweisen, aber sie trifft tatsächlich zu. In dieser Stelle wird der Heilige Geist 'Geist der Gnade' genannt, weil hier Nachdruck darauf gelegt wird, daß die Rettung von Gott ausschließlich durch das Opfer Jesu, völlig und ganz aus Gnade auf Grund des Glaubens an das Blut Jesu kommt. Im Judaismus und bei anderen Gemeinschaften versucht man, Rettung durch Leistung, durch Werke zu erlangen; man lehrt, man müßte zu seiner Rettung Anstrengungen in Form von Werken erbringen. Die sollen jemanden zur Rettung qualifizieren, Werke, vielleicht sogar mit Hilfe Gottes, aber es sind eigene, menschliche Werke durch die man sich die Rettung 'verdient' oder 'sichert'. So aber schmähen wir den Geist der Gnade!

    Wir weisen Gottes Gnade, seinen Geist der Gnade, das Schlachtopfer Jesu nicht zurück! Wir wollen nicht in der Sünde wandeln, sind uns aber der Sündhaftigkeit bewußt; doch Dank der Gnade Gottes haben wir einen Hohenpriester für unsere Sünden (Hebr. 8:1). Wir können bereuen wenn wir glauben; wer nicht an den Sohn glaubt, kann auch nicht im christlichen Sinn bereuen. Die Grundlage der Rettung ist der Glaube an Gottes freie Gnade, an den Sohn. Auch die oft erwähnte Wiedergeburt, nach Johannes 3, hängt von Gottes freiere Gnade und vom Glauben ab. Es heißt: "...wer an mich glaubt, hat ewiges Leben ...wer an mich glaubt, wird leben...jeder, der glaubt, daß Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren...wer den Sohn hat, hat das Leben...wenn ihr nämlich im Glauben gegründet und fest bleibt".
    (Joh. 6:47; 11:25; 1.Joh. 5:1,10-12; Kol. 1:21-23).

    Daher: Werke sind nicht Bedingung oder Voraussetzung zur Rettung, sondern Ergebnis und ihr Beweis, so daß der Ruhm und der Preis allein Gottes sind (1.Kor. 1:29 - 2:2)

    Aber wirst du immer Glaubender bleiben? Paulus war in Sorge um seine judenchristlichen Brüder, darum forderte er sie dringend auf, am Glauben an den Sohn Gottes, den Erlöser, unseren Hohenpriester, ja am Bekenntnis zu ihm festzuhalten (Hebr. 4:14-16; 10:23). Mit ihm und durch ihn dürfen wir hintreten vor den Thron der Gnade, ohne Furcht, weil Gottes Liebe unsere Furcht besiegt hat!



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