Gericht

Nachtperle's Plauderecke
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    Re: Gericht

    Xantos - 05.01.2008, 22:42

    Gericht
    Gericht

    Stelle Dir vor, Du wärest mit knapper Not - z.B. bei einem Unfall - dem Tod entronnen. Hättest Du nicht das Gefühl, Dir wäre ein neues Leben geschenkt, Du wärest gleichsam von neuem geboren, wiedergeboren. Das wäre doch ein Grund zu großer Freude, ein Grund, um Festfeier zu halten.

    Dieser Gedanke kam mir, als ich in Gottes Wort über das Thema ‘Gericht’ nachlas und darüber nachdachte; davon sollen auch die nachstehenden Ausführungen handeln. Ich will dabei nicht sprechen über die Gerichte Gottes in der Vergangenheit wie in den Tagen Noahs, Abrahams oder über die Gerichte Gottes an Israel, auch nicht über Gottes Gericht bei der Wiederkunft Christi oder über das Gericht bei der Auferstehung; schon gar nicht will ich sprechen von menschlicher Anmassung, über andere zu richten und zu urteilen, oft zu verurteilen, wovor die Schrift uns immer wieder sehr warnt. Nein, ich möchte nur über den Gedanken aus Joh. 5:22 sprechen: ‘Denn der Vater richtet ja auch niemand, sondern hat das Gericht ganz dem Sohn übergeben’! (Alle Zitate sind hier nach der Wuppertaler Studienbibel wiedergegeben). Was bedeutet dieses Wort Jesu für uns?

    Ganz dem Sohn übergeben, also ganz in seine Hände, d.h. der Sohn hat dabei nicht nur eine bestimmte Funktion auszuüben, nein, es ist ganz und vollständig in seine Hände gelegt worden. Das ewige Schicksal eines jeden Menschen liegt in der Hand Jesu! Soll das aber heißen, dass Jehova, der Vater, nicht mehr Richter ist? Hat Gott hier gleichsam ‘abgedankt’? Das sei ferne! Gott bleibt Richter der Welt; sein Gericht wird nicht durch das Gericht des Sohnes ‘ersetzt’, sondern der Sohn vollzieht das Gericht Gottes, erfüllt einzig den heiligen und gerechten Richterwillen des Vaters. Denn Jesus sagt selbst: ‘der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, wenn er nicht etwas den Vater tun sieht. Denn was dieser tut, das tut auch der Sohn in gleicher Weise’ (Joh. 5:19).

    Der Sohn tut nichts von sich aus, ohne Gott; wie oft lasen wir von den Worten Jesu: ‘meine Stunde ist noch nicht gekommen’. Er wartete immer, dass der Vater ihn wissen ließ, wann er was tun sollte! Nichts konnte er eigenwillig tun, weil er völlig dem Vater unterworfen war; aber darum konnte er wiederum auch ‘alles’, weil er teilnahm am Wirken des Vaters in dessen Vollmacht. War diese völlige Unterwerfung Jesu nicht Verlust oder Entehrung? Nein, das wäre völlige Verkennung der Wirklichkeit! Es war vielmehr seine Hoheit und Herrlichkeit, seine Ehre, den Willen des Vaters zu tun! So wie es ja auch eine Ehre und keine Herabsetzung für einen Jünger Christi ist, wenn sie den Willen ihres Herrn, Jesu Christi, tun dürfen und tun! Darum sagte Jesus auch gemäß Vers 30: ‘Ich bin nicht imstande, irgend etwas zu tun von mir selbst aus; wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, weil ich nicht meinen Willen suche, sondern den Willen dessen, der mich sandte’.

    Was meint Jesus hier mit dem Wort: ‘wie ich höre? Meint er, was er über die zu richtenden Personen hören wird? Das sollte ja für jeden Richter selbstverständlich sein, dass er vor einem Urteil die Fakten anhört. Aber das ist hier nicht gemeint; Jesus hört ‘nach oben’, so wie er auch in seinem ganzen Erdendasein nach oben hörte; ‘Dein Wille geschehe’ das war sein Leitmotiv; und auch beim Richten hört er auf den Vater; darum kann gesagt werden, dass Gott selbst richtet; aber Gott richtet ‘durch Jesus Christus’! Das entspricht auch der Einheit von Vater und Sohn im Werk der Schöpfung.

    Warum ist das so bei Jesus? Weil sein Motiv nicht Selbständigkeit, sondern Liebe ist, Liebe zu seinem Vater, an dessen ‘Busenplatz’ er stets war, den allein er kannte. und den er uns - soweit wir Menschen das erfassen können - offenbart. Es ist die Liebe des Sohnes, die ihn so völlig für den Vater da sein und mit seinem vollsten Willen nichts von sich selbst aus können läßt. Aber dieser Liebe des Sohnes antwortet die Liebe des Vaters, denn ‘der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er selber tut’ (Vers 20). Auch hier finden wir diese unvergleichliche Liebe, die unbeschreibliche Grundlage der Beziehung zwischen Vater und Sohn. Der Sohn will nichts tun, wenn er nicht ‘etwas den Vater tun sieht’; und der Vater wiederum in der völligen Selbstlosigkeit königlicher Vaterliebe zeigt dem Sohn alles, was er selber tut. Daraus folgt, dass es auch kein Handeln Gottes gibt, das nicht in gleicher Weise Jesu Handeln ist (als Beispiel könnte man hier auch Joh. 1:2 anführen).

    Darum ist es auch der Wille Jehovas, des Vaters, dass Jesu geehrt werden soll wie der Vater: ‘damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehren will, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat’ (Vers 23). Wer meint, die Ehre Gottes gegen eine zu große Ehrung Jesu schützen zu müssen, der irrt; er trägt sein menschliches Konkurrenzdenken in Jehova und Jesus hinein; zwischen den beiden gibt es kein Konkurrenzdenken’ wie bereits oben ausgeführt wurde. Wer z.B. sich rühmt, dass jetzt mehr Lieder als früher den Vater preisen gegenüber der Zahl der Lieder, die den Sohn besingen, der hat die Liebe zwischen Vater und Sohn nicht begriffen und nicht verstanden, dass es der Wille und die Freude des Vaters ist, dass der Sohn geehrt werde, ja dass Jesus zu ehren geradezu die Ehre des Vaters darstellt und bedeutet. Wer hier ‘konkurrenzmäßig’ denkt, mißachtet die Liebe zwischen Vater und Sohn und will es nicht haben, dass Gott so sehr ‘alles’ in Jesu Hand gelegt hat; er drängt Jesus gleichsam in eine Ecke (das mögen sogar Leute sein, die ‘ständig lernen und doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können’, weil die Wahrheit eben nicht nur ein richtiges Verständnis einer Reihe von Lehren ist, sondern Gottes Wirklichkeit in der Person Jesu gemäß Joh. 14:6); Gott hat es so gewollt und getan, dass alles in Jesu Händen ist; darum gibt es wahre Ehrung Jehovas des Vaters nur in der Ehrung des Sohnes (natürlich ehren wir den Vater auch direkt, unmittelbar, in unseren Gebeten, aber selbst diese bringen wir dar im Namen des Sohnes). Der Sohn aber gibt seinerseits alle Ehre dem Vater bis hin zum gewaltigen Schlußakt der Geschichte nach 1 Korinther 15:28. Ja, der Sohn ist zu ehren, weil darin der Vater geehrt wird!

    (Das wurde schon deutlich, als Johannes in 1:14-l8 zeigte, dass in Jesus Gnade und Wahrheit offenbart wurde. Wahrheit ist die echte Wirklichkeit Gottes, das Licht, von dem Jesus sagte, er sei das Licht der Welt (Joh. 8:12), so wie er auch die Wahrheit ‘ist’. Dass wir dies sehen dürfen, das ist Gnade, und so gehören Gnade und Wahrheit zusammen. Und deshalb sind ‘wahre Christen’ auch nur ‘durch Jesus Christus gewordene Wahrheit’, nicht aus eigener Kraft und Lehrerkenntnis).

    Aber zurück zum Thema ‘Gericht’! Von Gott her hat Jesus auch die Vollmacht ‘lebendig zu machen, welche er will’ (Johannes 5:22). Damit ist nicht gemeint, dass Jesus willkürlich handelt, sondern dass alle Toten - geistig oder buchstäblich Tote - ihr neues Leben in keiner Weise, ja in nichts sich selbst oder ihrem eigenen Verdienst verdanken, sondern es allein von der freien Gnade und Willenstat Jesu empfangen. Nicht ‘die es verdienen’ oder ‘die es wert sind’ macht Jesus lebendig, sondern die er will, und seien es Zöllner, Prostituierte oder Samariter. Hiermit wird klar, dass es auch kein ‘Recht auf Leben’ gibt; dafür ist allein entscheidend der Wille Jesu. Darum ist das Kommen zu Jesus und der Glaube an ihn absolut notwendig zur Rettung. Dann aber: ‘wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben, und in ein Gericht kommt er nicht hinein, sondern er ist hinübergeschritten aus dem Tode in das Leben’ (Vers 24). Wie oft spricht Jesus - und später auch die Apostel - vom Glauben. Im Kommen Jesu und in seiner Sendung von Gott geht es nur um das Eine: Glauben oder Unglauben! Der Unglaube ist als die eine und eigentliche, als die leicht umstrickende Sünde klar geworden, ebenso wie der Glaube als solcher die Rettung des Menschen ist. Oft waren die Juden - wie auch andere Menschen - in dem Gedanken verfangen: ich muß doch etwas tun, um gerettet zu werden, z.B. die Werke Gottes wirken. Und so fragten sie ihn auch direkt in Johannes 6:28: ‘was sollen wir tun, damit wir wirken die Werke Gottes?’ Sie hatten ja von ihren Lehrern immer gehört, sie müßten zu ihrer Rettung die Gesetzeswerke vorweisen (oder heute andere, vorgegebene Werke). So wollten sie auch von Jesus genau hören, was sie ‘tun’ müßten. Und nun kommt Jesu klare und eindeutige Antwort, die dem ganzen Mühen und Bemühen dieser durchaus frommen Menschen das Evangelium entgegenstellt: ‘Dies ist das Werk Gottes, dass ihr glaubt an den, den er gesandt hat’ (Joh. 6:29). Nicht ein vielerlei von Bemühungen. Leistungen und Werken will Gott von uns, sondern nur ein einziges ‘Werk’, das eigentlich kein ‘Werk’ ist, sondern ‘Glaube’, also das gehorchende Vertrauen, das unser Leben diesem Einen von Gott Gesandten übergibt. Das ‘Werk’, das Gott an uns sehen will, ist unser Glaube.

    Und nun sagte Jesus in Johannes 5:24, ein solcher Glaubender ‘habe ewiges Leben und komme nicht ins Gericht, denn er sei aus dem Tode ins Leben hinübergeschritten’. Dass jemand, dem ewiges Leben gewährt wird, nicht mehr ins Gericht kommt, ist verständlich, denn warum sollte er auch noch gerichtet werden? Aber es ist bedeutsam, dass Jesus nicht sagt, solche Personen würden in der Zukunft vom Tode ins Leben hinüberschreiten, sondern dass sie vom Tode ins Leben hinübergeschritten sind! Heute ist das geschehen! Gewiß, wir mögen vor der Wiederkunft Christi sterben, denn ‘Fleisch und Blut werden das Reich Gottes nicht ererben’ (1.Kor. 15:50); aber dennoch ist der Glaubende vom Tode ins Leben hinübergeschritten; warum? Jesus sagt hier nicht ‘. ..glaubt an den, der mich gesandt hat’, denn seine jüdischen Zuhörer glaubten an Jehova, ihren Gott, sondern er sagte ... glaubt dem, der mich gesandt hat’; das heißt hier, an dieser Stelle, nicht ‘an Gott glauben’, sondern ‘ihm glauben’, nämlich dass er Jesus gesandt hat. Damit ist nicht ein allgemeines und unbestimmtes ‘Glauben an Gott’ gemeint. Das Glauben ist hier inhaltlich bestimmt: glaube Gott, dass er Jesus gesandt, ihm Vollmacht gegeben hat; hier liegt das völlige Vertrauen in Gott und in den Sohn zusammen, unlösbar ineinander. Das Wort Jesu führt zum Vertrauen auf Gott und von Gott her wieder zum Vertrauen auf Jesus, weil Gott ihn gesandt hat und in dieser Sendung sein Herz und Wesen kundgetan hat. Bedingungen anderer Art für das Leben gibt es nicht! Aber auch das Gegenteil ist wahr: nicht hören und nicht glauben führen zum Zorn Gottes, zum Gericht!

    Für die Verstorbenen wird einst die Stunde der Auferstehung kommen (Verse 28-29); aber für die jetzt Hörenden, für die noch in Gottes Augen Toten ist diese Stunde des Hinüberschreitens in das Leben ‘jetzt’, wenn sie glauben dem, der Jesus gesandt hat, und auf Jesu Stimme hören (Vers 25). Ist das nicht ein Anlass zur Freude? Durch Gottes Gnade bist Du im Glauben vom Tode ins Leben hinübergeschritten! Durch Glauben und Hören, ohne eigene Leistung! Ist das nicht ein Grund zum Lobpreis? Es erinnert an den Vater, der bei der Heimkehr seines Sohnes sagte: ‘Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden worden’ Und sie fingen an, fröhlich zu sein. Nicht erst am jüngsten Tag, nein, heute! Jesus hat die Vollmacht des Vaters (Joh. 5:26-27). Und er hat diese Verheißungen gegeben, nicht wahrscheinlich, möglicherweise, vielleicht; sondern gewiß und wahrhaftig! Darum feiere doch Festfeier (1.Kor. 5:8). Denn Du bist aus dem Tode ins Leben hinübergeschritten! Darum sei Preis und Ehre dem Vater und dem Sohn, alles aber nach dem Willen des Vaters!



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