Evolution und Schöpfung

Nachtperle's Plauderecke
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    Re: Evolution und Schöpfung

    Xantos - 05.01.2008, 23:45

    Evolution und Schöpfung
    Evolution und Schöpfung

    Die nachstehenden Ausführungen sind weder eine Auslegung biblischer Texte – etwa 1.Mose Kapitel 1 - noch sind sie eine naturwissenschaftliche Stellungnahme; sie sind lediglich eine Meinungsäußerung.

    Das Thema Evolution und Schöpfung wird oft mit der Frage nach der Existenz Gottes in Zusammenhang gebracht; wer zu dem Schluß kommt, zum Dasein unseres Universums sei kein Schöpfer notwendig, meint oft, damit auch dessen Nichtexistenz schon bewiesen zu haben. Doch ist eine solche Folgerung weder logisch noch zwingend, sondern bestenfalls möglich.

    Die Bibel läßt an ihrem Standpunkt keine Zweifel aufkommen; für sie ist Gott der Schöpfer, die Ursache aller Dinge. ‘...du hast alle Dinge erschaffen und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden. .... Und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und Wasserquellen gemacht hat ...’ (Offenb. 4:11; 14:7). Schon die ersten Worte der Bibel lauten: Im Anfang schuf Gott.... (1.Mose 1:1). Die Frage nach Gott, nach seiner Herkunft, seinem Ursprung, wird nicht gestellt; man würde die Ursprungsfrage ja immer nur um eine Position hinausschieben. Allerdings lesen wir auch nicht die Frage, wie sie Hoimar von Dithfurt einmal stellte: ‘warum ist nicht Nichts?’. Da ja unbezweifelbar ‘etwas ist’, nämlich unser Universum, stellte sich damals diese Frage nicht. Auch Wissenschaftler stellen nicht die Frage nach Gott (ich meine beruflich; persönlich vielleicht schon!). Die Wissenschaft arbeitet mit meßbaren Größen, mit Massen, Ladungen, Geschwindigkeiten, Spin usw. Das ist ihr Forschungsbereich; über Gott kann sie nichts aussagen!

    Nicht wenige Personen gehen nun aber, ausgerüstet mit mehr oder weniger umfangreichen Kenntnissen aus der Naturwissenschaft, an den biblischen Schöpfungsbericht heran und versuchen, damit seine Unzulänglichkeit, ja seine Fehlerhaftigkeit zu beweisen. Zwar sagt der Bericht:
    ‘Im Anfang schuf Gott...’; doch wird in keiner Weise erklärt, wie und mit welchen Mitteln Gott bei der Schöpfung vorgegangen ist. Es wird vielmehr ein großartiges Bild der Schöpfung gemalt; wenn man nun mit den Meßinstrumenten der modernen Naturwissenschaft an dieses Bild herangeht, dann kommt mir das vor, als wenn ich eine Nachricht in chinesischer Schrift als sinnlos bezeichne, weil ich nur mit römischen Buchstaben an ihre Entzifferung herangehe. Zur Verdeutlichung will ich eine – wahre – Geschichte erzählen!

    Der französische Enzyklopädist und Materialist (Atheist) Diderot weilte als Gast am Hof der russischen Zarin. Da die Zarin einen atheistischen Einfluß auf den Glauben ihrer Höflinge und Landsleute befürchtete, beauftragte sie den damals sehr bekannten ja hervorragendsten Mathematiker seiner Zeit, Euler, über die Existenz Gottes öffentlich mit Diderot zu debattieren. Man sagte Diderot jedoch nur, ein Mathematiker habe einen gültigen Beweis für die Existenz Gottes gefunden. Vor dem versammelten Hof und noch vor der geplanten Debatte begrüßte ihn Euler mit den in Französisch gesprochenen Worten:

    a + b (hochgestellt: n)
    -------- = x , donc Dieu existe (a plus b hoch n, geteilt durch n ist gleich x; also existiert Gott)
    n

    Algebra war für Diderot so gut wie Chinesisch, er verstand gar nicht, worum es sich handelte. Hätte er gewußt, daß Algebra eine Größensprache ist, dann hätte er sich den Satz wohl in seine Sprache übertragen lassen: ‘man kann eine Zahl x erhalten, indem man eine gewisse Anzahl gleicher Zahlen b miteinander multipliziert, das Ergebnis zu einer Zahl a addiert und das Ganze durch die Anzahl der b dividiert; was hat das mit der Existenz Gottes zu tun?’ Aber Diderot wurde vom Lampenfieber gepackt; unter dem Gekicher des Hofes verließ er fluchtartig den Hof und kehrte nach Frankreich zurück.

    Was ich damit sagen will: Naturwissenschaft und Bibelbericht in 1.Mose Kapitel 1 sind zwei verschiedene Sprachen; ich kann nicht mit der ‘Grammatik’ der einen an die andere herantreten in der Hoffnung, sie zu verstehen oder sie zu widerlegen. Eindeutig ist allerdings die Aussage der Bibel: die letzte Ursache alles Seins ist Gott. Wer Gott als letzte Ursache ablehnt, muß ihn ersetzen, um die Frage ‘warum ist nicht Nichts?’ zu beantworten. Ob ich diese Ursache dann ‘Zufall’ nenne und ihn an die Stelle Gottes setze, ist eine persönliche Entscheidung; allerdings darf man diesen Zufall als Ersatzgott ebenfalls unter die Lupe nehmen, ob er denn die gestellten Fragen besser, überzeugender beantwortet als ein Schöpfer, wie ihn die Bibel schildert.

    Nicht wenige Wissenschaftler und wissenschaftlich Begeisterte erkennen durchaus, daß die Bibel in ihrem Bericht eine eigene Sprache spricht; so schreibt der populärwissenschaftliche Autor F.L. Boschke in seinem Buch ‘Die Schöpfung ist noch nicht zu Ende’ schon im Vorwort: ‘In sieben Tagen, heißt es, sei die Welt erschaffen worden. Doch nur scheinbar steht hier die Heilige Schrift im Widerspruch zum Wissen der Forscher..... Denn die 7 Tage mögen nur 7 Stufen bedeuten, in denen die Entwicklung zum lebentragenden Planeten vor sich ging. In der Genesis ist für diesen ungeheuer komplizierten Prozeß ohne menschliche Zeugen eben die faßlichste und genialste Form gefunden worden’. Nach über 300 Seiten der Besprechung wissenschaftlicher Ergebnisse, bis hin zur Heisenberg´schen Weltformel, sagt er dann am Schluß seines Buches: ‘Wie überaus bewundernswert bleibt dennoch jenes große Gedankengebäude, das in der Genesis vor uns errichtet wird. Es ist das Weltbild eines Menschen, der sich noch zentral auf der Erde sieht. Weltall und Erde, Licht und Finsternis, Wasser und Land, Pflanze und Tier werden einander vernünftig zugeordnet. Würden wir heute, beladen mit neuen naturwissenschaftlichen Kenntnissen, Wesentliches ändern müssen, wenn wir ein erstes Bild der Schöpfung zeichnen wollten? Wenn wir etwas ergänzen wollten, dann nur so viel, daß die Welt größer ist, daß Erde und Mensch unbedeutende Einzelheiten sind, daß mehr Demut und Bescheidenheit in das Bild gehören und mehr Dankbarkeit dem Schöpfer gegenüber, der uns die Größe seines Werkes mehr und mehr erahnen läßt...’.

    Ich erinnere mich immer wieder an meinen Gymnasialdirektor – Fächer Biologie und Chemie -, der, obwohl selbst nicht Vertreter der Schöpfungslehre, immer wieder mit Erstaunen und Achtung zu sagen pflegte, es sei ihm unbegreiflich und jeder Bewunderung wert, wie man vor Jahrtausenden schon so etwas wie den Schöpfungsbericht formulieren konnte, sachlich, in der jetzt erst durch die Wissenschaft bestätigten Reihenfolge der notwendigen Gegebenheiten (Licht, Wasser und Erde, Pflanzen, dann Tiere usw.) und Geschehnisse.

    Der Mediziner und Autor Peter Bamm schreibt (neben vielen ähnlichen Ausführungen): ‘Wenn man die Schöpfungsgeschichte einmal betrachtet, als ob sie eine wissenschaftliche Hypothese sei, muß man feststellen, daß sie die Forderungen, die an eine wissenschaftliche Hypothese gestellt werden, in idealer Weise erfüllt. Erklärt sie doch alle Phänomene des Lebendigen auf die vollständigste Weise und noch dazu aus einer einzigen Ursache heraus. .... Da es in diesem Rahmen für alle Dinge nur eine einzige Ursache gibt, hätten die Disziplinen der Wissenschaft keine andere Aufgabe, als die Phänomene ihres Bereiches auf diese Ursache zurückzuführen. .... Tatsächlich haben sich alle Anstrengungen der abendländischen Wissenschaft anderthalbtausend Jahre lang auf dieses Ziel gerichtet...’.

    (Ich weiß natürlich, daß man auch Zitate von absolut atheistischen Wissenschaftlern anführen könnte; Tatsache ist jedoch, daß die Naturwissenschaften und ihre Ergebnisse die Fachleute auf diesen Gebieten nicht zwingend und automatisch zu Atheisten machen; wer meint, allein durch die Negierung Gottes schon ein moderner Mensch zu sein, beweist dadurch geradezu seine Unkenntnis der Moderne, soweit es die Naturwissenschaften betrifft).

    Daß Peter Bamm nicht unrecht hat, wenn er als ein Ziel der Wissenschaft das Finden einer zentralen Ursache unserer Existenz ausmacht, zeigen ja auch gerade Forschungen und Ergebnisse der neuen Zeit, besonders in der Kosmologie und in der Kernphysik. Lange Zeit war in der Physik das Atom das kleinste vorstellbare Teilchen; doch gab es eben sehr unterschiedliche Atome, nicht nur eine Sorte. Inzwischen entdeckte man die Atomteilchen wie Protonen, Neutronen, Elektronen, ihre Antiteilchen, Mesonen, Neutrinos usw, ein wahrer Elementarteilchenzoo. Das war aber noch immer nicht die gemeinsame Ursache. Es ging weiter; es kamen die Quarks dazu, die Gluonen, man spricht von Gravitonen; inzwischen ist man bei den strings angelangt; strings mit unterschiedlichen Energiepackungen, die wiederum entscheidend seien, welche Elementarteilchen sich daraus bilden würden. Eine Stringtheorie entstand als Basis eines ‘eleganten Universums’.

    In der Kosmologie anerkennt man schon lange, daß unser Universum einen Anfang hatte, einen Anfang von Raum und Zeit; vielleicht in einem Urknall. Doch warum kam es zu einem Urknall, zu einem Anfang; warum bildeten sich Wasserstoffatomkerne und gleichzeitig Bedingungen, die deren Fähigkeiten, sich aufzubauen zu allem, was existiert, das entsprechende Umfeld gaben? Und warum und woher hatten sie diese Fähigkeiten? Gott Zufall? Und warum hat dieser ‘Urknall’ gerade all die Merkmale erfüllt, die ein Universum ermöglichten, das wiederum die unzähligen Bedingungen erfüllen mußte, um so zu werden, wie es ist. Mathematisch gesehen, ist es äußerst unwahrscheinlich, ja eigentlich unmöglich, daß wir existieren; dennoch fällt es mir schwer, an unserer Existenz zu zweifeln oder sie nur als virtuell anzusehen.

    Die Bibel sagt nichts über Gottes Vorgehensweise bei der Schöpfung; der Schöpfungsbericht ist keine wissenschaftliche Darstellung von Vorgängen, sondern gleichsam eine Beschreibung in einer anderen ‘Sprache’; evolutionäre Vorgänge sind unbestreitbar; doch warum sollte Gott nicht solche evolutionären Vorgänge gebraucht, in Gang gesetzt haben? Ohne in die Gefahr geraten zu wollen, selbst die ‘Sprachen’ zu vermengen, weise ich nur darauf hin, daß es zum Beispiel heißt: ‘Und Gott sprach: die Erde bringe hervor’ oder ‘lasse sprossen’; also gab Gott der Erde die Fähigkeit, seinem Willen gemäß ‘hervorzubringen’! Wie denn? Durch Evolution? Die Bibel sagt es nicht, schließt aber offensichtlich solche Dinge auch nicht aus; wie immer die Mittel waren, so ist nach der Bibel doch Gott die letzte Ursache.

    Wie steht es mit dem Gott Zufall? Er müßte ein hochintelligenter Gott sein, um überhaupt ein Universum zustande zu bringen, das all die Bedingungen und Voraussetzungen unseres eigenen erfüllt; dazu muß er noch mit einem Gesetz klarkommen, das nun wirklich im ganzen All bis hinein in die letzte Kinderstube regiert: mit dem Gesetz der Entropie. Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik gilt universal; überall laufen Prozesse von selbst ab nur in Richtung einer Vermehrung der Entropie. Will man die Entropie verringern, vermindern, muß man Energie aufwenden, um sozusagen höher geordnete Systeme zu schaffen. Die Evolution bildet per definitionem höher geordnete Systeme. Wie überwindet Gott Zufall die Entropie?

    Von dem Logos Gottes, dem Christus, sagt die Schrift: ‘Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden war’ (Joh. 1:3) ‘Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare....alles ist durch ihn...geschaffen’(Kol. 1:16). Auch hier wird nicht gesagt, wie die Schöpfung vonstatten ging; es wird lediglich die gemeinsame Ursache alles Existierenden genannt, eine Ursache, umfassend und ausreichend.

    Doch wenn ich einwende: Wunder dürfen nicht sein!? Wie steht es dann mit dem ‘Zufall’ als gemeinsamer Ursache? Ist diese Ursache umfassend und ausreichend? Ist sie als Ursache größer als das Ergebnis? Meines Erachtens ist der Zufall als Ursache ein viel größeres Glaubenswunder!
    Unsere Existenz selbst und die unseres Universums, ja die Existenz jeder Galaxie bis hin zu jedem Gänseblümchen – ein Wunder des Zufalls? Ja, dann wirklich ein Wunder! Doch Wunder dürfen nicht sein in wissenschaftlichen Theorien, wurde gesagt; man nimmt sie aber ungehemmt als Grundlage des ganzen Gedankengebäudes.
    Wahrlich, man muß nicht an Gott glauben; man kann auch ohne Gott leben; das beweisen täglich Millionen. Du kannst auch den Zufall in die Rolle Gottes setzen; glaube an den Gott Zufall, wenn er dir überzeugender erscheint. Doch sei Dir wenigstens Deines ‘Glaubens’ bewußt! Welcher Glaube jedoch mehr oder weniger an echter Substanz aufzuweisen hat, das muß jeder für sich selbst entscheiden!



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