WM STADIEN Test - nur Verlierer

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    Re: WM STADIEN Test - nur Verlierer

    stefbeck - 25.01.2006, 23:24

    WM STADIEN Test - nur Verlierer
    Die von den Warentestern angezettelte Sicherheitsdebatte geht am Thema vorbei. Das größte Risiko sind gewaltbereite Fans außerhalb der Arenen.

    Es ist nicht ganz einfach, den bisherigen Tiefpunkt der Debatte um die Sicherheit der WM-Stadien zu bestimmen.
    War es die Wortmeldung von Franz Beckenbauer oder doch eher die von Thomas Gottschalk? Beckenbauer hatte den „Wichtigtuern“ der Berliner Stiftung Warentest empfohlen, sich lieber mit Gesichtscremes und Olivenölen zu befassen. Gottschalk hatte gewohnt locker gleich über die vermeintliche „Einsturzgefahr“ der Stadien fabuliert. Was bei nüchterner Betrachtung allenfalls als Hinweis für eine Diskussion möglicher Sicherheitsmängelim Panikfall hätte dienen können, hatte sich da schon zur Staatsaffäre hochgeschaukelt. Der Panikfall scheint längst eingetreten. Dabei kennt die Debatte bislang nur Verlierer. Schlimmer noch: Sie geht an den tatsächlichen
    Sicherheitsbedenken vieler Experten weit vorbei. Zunächst sah es für die Urheber des Tohuwabohus so aus,als liefe alles nach Plan: Schon vor einem Jahr hatten die Berliner Warentester sich das Thema vor allem ausgedacht, um die Auflage ihres „Test“-Heftes
    zu puschen. Aus dessen Verkaufserlösen bestreitet die 1964 von der Bundesregierung gegründete Stiftung den Löwenanteil ihres Etats von knapp 50 Millionen Euro, der Bund steuert nur etwa 6,5 Millionen zu. Ein wenig PR-Wirbel können die Stiftungspublikationen
    durchaus vertragen – nach Auflagenhöhen von rund einer Million Anfang der Neunziger stagniert man jetzt bei etwa 600000 Exemplaren.

    Anfangs hatte es intern sogar Bedenken gegeben, ob das Thema wirklich zum Knüller tauge – immerhin seien die meisten Stadien brandneu. Ein Vortest
    des Berliner Olympiastadions indes ergab Vielversprechendes, nämlich erste Mängel.
    In Sachen Aufsehen hat das Stadionthema das Ziel nun übererfüllt. Bis Ende vergangener Woche zählte die Pressestelle der Stiftung allein 451 TV-Beiträge und 712
    Hörfunk-Erwähnungen, in denen der Test zur Sprache kam – von den rund 10000 Zeitungsberichten in Deutschland ganz zu schweigen.

    Als sich schon wenige Stunden nach Bekanntwerden der Prüfergebnisse zeternd ein Chor aus Stadionbetreibern und WMVeranstaltern erhob, erkannten die Warentester, dass sich die Sache vom PRCoup zum PR-GAU auswachsen könnte. Bang beobachteten sie, wie schnell man vom Verbraucherschützer zum Vaterlandsverräter
    mutieren kann. Nicht nur die Chefs der kritisierten Stadien wollen Revanche für den Tritt ans Schienbein, die der Geschäftsführer des
    Leipziger Zentralstadions, Winfried Lonzen, am liebsten nach Art des Paukbodens hätte: „Wir fordern Satisfaktion.“ Auch Politiker wie Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) oder sein NRW-Kollege Ingo Wolf (FDP) reihten sich in die
    Nationalmannschaft zur Verteidigung der deutschen WM-Stadien ein. Sie alle wollen sich das Sportereignis „nicht von ein paar Hanseln kaputtreden lassen“ (Lonzen).
    Die markige Rechthaberei beider Seiten verhindert bisher, dass sich die Beteiligten der Problematik rational nähern – und womöglich zwei Denkschulen des Stadionbaus
    miteinander kombinieren. Der Weltfußballverband (Fifa) und auch deutsche Bauämter favorisieren ausgeklügelte Fluchtsysteme, die im Panikfall aus dem
    Stadion herausführen. Das hat den Vorteil, dass potentielle Störer des Fußballspektakels keine Chance haben, das Spielfeld zu entern.

    Dagegen glauben viele Panikforscher wie die Warentester, dass Menschen bei einer „unkontrollierten Evakuierung“ nach vorn ins Freie streben – für die vorderen Ränge
    zumindest ist das das Spielfeld. Diese These bestätigte sich im Dezember 2004, als beim Spiel zwischen Real Madrid und Real Sociedad San Sebastián das mit 75000 Fans
    besetzte Stadion wegen einer Bombendrohung evakuiert werden musste. Die eher hypothetische Diskussion verfolgen fassungslos jene Experten, die sich
    mit der wirklichen Sicherheitsfrage zu befassen haben. Denn das größte Risiko, das ergab das interne Lagebild des Landeskriminalamts
    NRW für die Innenministerkonferenz, ist – der Fan.

    Auf die circa 10000 in Deutschland bekannten Hooligans werde eine noch unbekannte und kaum kontrollierbare Zahl gewaltbereiter ausländischer Fans treffen.
    Nicht nur in den zwölf WM-Stadien, sondern auch während der Übertragungen auf Riesenleinwänden und in etlichen Zeltdörfern mit bis zu 8000 Schlafstellen
    sei „eine vierwöchige, lückenlose Beobachtung“ durch die Polizei unmöglich. Angesichts nicht bundesweit gespeicherter oder gelöschter
    Datensätze in den Computern sei es kaum machbar, potentielle Schläger rechtzeitig aus dem Verkehr zu ziehen. Als besonders neuralgisch gelten
    alle Spiele der deutschen und der englischen Elf, ebenso die politisch heiklen Begegnungen Serbien und Montenegro gegen Kroatien sowie USA gegen
    Iran. Aber auch polnische Hooligans verbreiten Angst: In einer ersten Probeschlacht der Nationen vermöbelten sie im November vergangenen Jahres in einem
    Waldstück bei Frankfurt (Oder) deutsche Gegner kräftig. Dagegen sind die aktuellen Probleme von Warentest-Chef Hubert Primus eher marginal.
    Er hat den Erscheinungstermin seines Blattes um zwei Tage vorgezogen, damit nicht jedes Detail schon vorher in den Tageszeitungen
    abgehandelt ist. „Wir rechnen nicht mehr mit einer höheren Auflage als sonst“, sagt Primus, der jetzt auf die übrigen Themen setzen muss:
    Schlemmerfilets und Zahn-Bleichmittel.



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