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Re: Interessantes
Intifada - 31.01.2006, 03:22Interessantes
Hallihallo, hier mal was interessantes zum lesen... Wäre schön wen ihr das an eure bekannten/freunde/arbeitskollegen weiterschickt, denn ich denke es ist bedarf an einiger aufklärungsarbeit.
LG Intifada
Die iranische Ölbörse der Todesstoss für den US-Dollar?
Für Krassimir Petrov haben die aktuellen außenpolitischen Spannungen mit
dem Iran einen handfesten ökonomischen Hintergrund. Die geplante iranischen
Ölbörse könnte den unausweichlichen Kollaps des Dollars auslösen und hat
damit das Potential, der Sargnagel für das amerikanische Imperium zu
werden. Der Autor erwartet weiters, dass die FED unter ihrem neuen
Vorsitzenden Ben Bernanke die drohende Finanzkrise mit der Notenpresse
bekämpfen werde. Nach einer hyperinflationären Phase sieht er Gold als
neue, alte Weltwährungsreserve.
I. Ökonomie der Imperien
Während ein Nationalstaat seine eigenen Bürger besteuert, kann ein Imperium
andere Nationalstaaten besteuern. Die Geschichte der Imperien, von den
Griechen und den Römern, bis zu den Osmanen und den Briten lehrt uns, dass
das wirtschaftliche Fundament jedes einzelnen Imperiums die Besteuerung
anderer Staaten ist. Der Fähigkeit andere Staaten zu besteuern, lag immer
die größere Wirtschaftskraft des Imperiums zugrunde, und als dessen Folge,
die größere Militärkraft. Ein Teil der vom unterworfenen Staat
eingetriebenen Steuern diente der Erhöhung des Lebensstandards des
Imperiums, während der andere Teil in die Stärkung des Militärs floss, um
die Steuereintreibung durchzusetzen.
Historisch gesehen erfolgte die Besteuerung des unterworfenen Staates in
verschiedenen Formen. Normalerweise wurde dort Gold und Silber verlangt, wo
Gold und Silber als Geld fungierten, aber auch Sklaven, Soldaten, Getreide,
Rinder oder andere landwirtschaftliche Güter oder Rohstoffe, bzw. was auch
immer für Güter das Imperium verlangte und der unterworfene Staat liefern
konnte, wurden als Steuer eingehoben. Historisch gesehen war die
Besteuerung durch ein Imperium immer direkt: der unterworfene Staat
lieferte die Güter dem Imperium direkt ab.
Zum ersten Mal in der Geschichte konnte Amerika im 20. Jahrhundert die Welt
indirekt durch Inflation besteuern. Es brauchte keinen Anspruch auf direkte
Zahlungen erheben wie es alle Vorgänger-Imperien zu tun pflegten, sondern
die USA verteilen statt dessen ihr eigenes Papiergeld, den US-Dollar, an
andere Länder und erhalten dafür reale Güter. Das alles geschieht mit der
Absicht, den US-Dollar durch Inflationierung abzuwerten und damit jeden
Dollar später mit weniger Gütern zurückzuzahlen � die Differenz entspricht
der US-amerikanischen imperialen Steuer. Und so spielte sich der Prozess
ab.
Im frühen 20. Jahrhundert begann die amerikanische Wirtschaft die
Weltwirtschaft zu dominieren. Der US-Dollar war an Gold gebunden, d.h.
weder erhöhte noch reduzierte sich der Wert eines Dollars, sondern er
entsprach fortwährend derselben Menge Gold. Die Weltwirtschaftskrise, mit
der in den Jahren 1921 bis 1929 vorausgehenden Inflation [d.h. Ausweitung
der Geldmenge; Anm. d. Ü.] und den nachfolgenden explodierenden
Budgetdefiziten, erhöhte die im Umlauf befindlichen Banknoten signifikant,
was die Deckung des Dollars mit Gold unmöglich machte. Folglich entkoppelte
Roosevelt [US-Präsident Franklin D. Roosevelt, Anm. d. Ü.] 1932 den Dollar
vom Gold. Bis zu diesem Punkt mögen die USA wohl die Weltwirtschaft
dominiert haben, aus einer ökonomischen Perspektive waren die USA jedoch
kein Imperium. Die Bindung an das Gold erlaubte es den Amerikanern nicht,
sich auf Kosten anderer Länder zu bereichern.
Seine ökonomische Geburtsstunde erlebte das amerikanische Imperium mit dem
Bretton-Woods Abkommen im Jahre 1945. Der US-Dollar war nicht mehr voll in
Gold konvertierbar, sondern nur mehr für ausländische Regierungen in Gold
konvertierbar. Das begründete den Status des Dollars als
Weltwährungsreserve. Dies war möglich, weil die Vereinigten Staaten während
des 2. Weltkrieges gegenüber ihren Verbündeten darauf bestanden, dass
Güterlieferungen mit Gold bezahlt werden mussten, wodurch die USA einen
Grossteil des weltweit verfügbaren Goldes akkumulieren konnten. Die
Ausbildung eines Imperiums wäre niemals möglich gewesen, wenn, wie im
Bretton Woods Abkommen festgeschrieben, die Geldmenge des Dollars derart
begrenzt geblieben wäre, sodass eine Rückwechslung des Dollars in Gold
möglich geblieben wäre. Allerdings entsprach die �Butter und Kanonen��
Politik der 1960er Jahre bereits einer imperialen Politik: die Geldmenge
des Dollars wurde schonungslos erweitert, um den Vietnamkrieg und Lyndon B.
Johnsons [US-Präsident von 1963 � 1968; Anm. d. Ü.] �Great Society� zu
finanzieren. Der Grossteil der Dollar floss im Austausch für Güter ins
Ausland, ohne dass die USA jemals ein ehrliches Interesse gehabt hätten,
die US-Dollar zum selben Wert zurückzukaufen. Die ständigen
Handelsbilanzdefizite führten zu einem Anstieg der Beteiligungen in
US-Dollar von Ausländern und das ist gleichbedeutend mit einer Steuer � die
klassische Inflationssteuer, die ein Land seinen eigenen Bürgern auferlegt,
hoben dieses Mal die Vereinigten Staaten vom Rest der Welt ein.
Als die Ausländer 1970-1971 ihre Dollarbestände in Gold wechseln wollten,
bezahlte die amerikanische Regierung per 15. August 1971 ihre Schulden
nicht mehr. Während die vox populi die Geschichte von der �Trennung der
Verbindung von Dollar und Gold� erzählt, ist die Weigerung der
amerikanischen Regierung Dollar in Gold einzulösen, in der Realität eine
Form des Bankrotts. Im Wesentlichen erhoben sich damit die USA zum
Imperium. Die USA konsumierten eine Unmenge an ausländischen Gütern, ohne
jemals die Absicht oder die Fähigkeit zu haben, diese Güter eines Tages
zurückzusenden und die Welt hatte nicht die Macht, ihre Ansprüche
durchzusetzen � die Welt wurde besteuert und konnte nichts dagegen tun.
Um das amerikanische Imperium aufrecht zu erhalten und um den Rest der Welt
weiter zu besteuern, mussten die Vereinigten Staaten seither die Welt dazu
zwingen, den beständig an Wert verlierenden Dollar im Austausch für Güter
zu akzeptieren und immer grössere Menge des beständig an Wert verlierenden
Dollar zu halten. Die USA mussten eine ökonomische Begründung finden, warum
die Welt Dollar halten sollte und diese Begründung war das Rohöl.
1971 wurde es immer offensichtlicher, dass die amerikanische Regierung
nicht mehr imstande war, ihre Dollar mit Gold zurückzukaufen, und so traf
sie 1972/73 mit Saudia Arabien die unumstössliche Vereinbarung, dass die
USA das Königshaus Saud fortan unterstützen würden, wenn dieses als
Gegenleistung nur mehr US-Dollar für ihr Rohöl akzeptiert. Die restlichen
Mitglieder OPEC taten es Saudi Arabien gleich und akzeptierten ebenfalls
nur mehr Dollar. Weil die Welt Öl von den Arabischen Ländern kaufen musste,
bestand ein Grund, Dollar für die Bezahlung des Öls zu halten. Weil die
Welt immer grössere Mengen an Öl benötigte, konnte die Nachfrage nach
Dollar nur steigen. Auch wenn Dollar nicht mehr länger in Gold gewechselt
werden konnte, waren sie nun gegen Öl wechselbar.
Die ökonomische Quintessenz dieser Vereinbarung war, dass der Dollar nun
von Öl gedeckt wurde. Solange dies der Fall war, musste die Welt Unmengen
an Dollar akkumulieren, weil sie diese Dollar für den Einkauf von Öl
benötigten. Solange der Dollar die einzig akzeptierte Währung im Ölgeschäft
war, war die Dominanz des Dollars in der Welt gesichert und das
amerikanische Imperium konnte den Rest der Welt besteuern. Falls, aus
welchem Grund auch immer, der Dollar seine Öldeckung verlöre, würde das
amerikanische Imperium untergehen. Der Überlebensdrang des Imperiums
diktiert daher, dass Öl nur für Dollar verkauft werden darf. Er diktiert
auch, dass die verschiedenen Länder mit Ölreserven nicht stark genug sein
dürfen, politisch oder militärisch, um für die Bezahlung des Öls etwas
Anderes als Dollar zu verlangen. Falls jemand ein anderes Zahlungsmittel
verlangte, musste er entweder mit politischem Druck oder militärischen
Mittel überzeugt werden, seine Meinung zu ändern.
Der Mann, der tatsächlich Euro für sein Öl verlangte, war Saddam Hussein im
Jahr 2000. Zunächst wurde seine Forderung mit Spott und Hohn begegnet,
später mit Gleichgültigkeit, aber als es klarer wurde, dass er es ernst
meinte, wurde politischer Druck ausgeübt, damit er seine Meinung ändert.
Als andere Länder, wie der Iran, die Bezahlung in anderen Währungen,
insbesondere in Euro und Yen, verlangten, war die Gefahr für den Dollar
offensichtlich und gegenwärtig und eine Strafaktion stand an. [George W.]
Bushs Operation �Schock und Ehrfurcht� [shock and awe] im Irak drehte sich
nicht um Saddams nukleares Potential, nicht um die Verteidigung der
Menschenrechte, nicht um die Verbreitung der Demokratie und auch nicht
darum, die Ölfelder zu erobern; es ging allein darum, den Dollar zu
verteidigen, sprich das amerikanische Imperium. Es sollte ein mahnendes
Exempel statuiert werden, dass jeder, der andere Währungen als den
US-Dollar akzeptieren wollte, auf die selbe Art bestraft würde.
Viele kritisierten Bush für seinen Angriff auf den Irak, weil sie glaubten,
dass es Bush um die Eroberung der irakischen Ölfelder ging. Allerdings
können diese Kritiker nicht erklären, warum Bush es überhaupt nötig hätte,
diese Ölfelder zu erobern � er könnte ja einfach kostenfrei Dollar drucken
und mit diesen soviel Öl kaufen, wie er benötig. Er muss daher andere
Gründe für seine Invasion gehabt haben.
Die Geschichte lehrt uns, dass ein Imperium aus zwei Gründen in den Krieg
ziehen soll: (1) um sich zu verteidigen oder (2) um vom Krieg zu
profitieren; falls nicht, wie Paul Kennedy in seinem richtungweisenden Werk
�The Rise and Fall of the Great Powers� ausführt, die militärische
Überdehnung die ökonomischen Mittel erschöpft und den Kollaps des Imperiums
herbeiführt. Ökonomisch betrachtet muss der Nutzen eines Krieges dessen
militärische und soziale Kosten übersteigen, damit ein Imperium einen Krieg
vom Zaun bricht. Der Gewinn aus den irakischen Ölfeldern ist kaum die
Kosten über viele Jahre hinweg wert. Nein, Bush musste den Irak angreifen,
um sein Imperium zu verteidigen. Genau das ist in der Tat der Fall: zwei
Monate nachdem die Vereinigten Staaten in den Irak einmarschierten, wurde
das �Oil for Food� Programm beendet, die auf Euro lautenden irakischen
Konto in Dollar-Konten rückgewandelt und das Öl wurde wieder nur für
US-Dollar verkauft. Die Welt konnte nun nicht mehr irakisches Öl mit Euro
erwerben. Die globale Vormachtstellung des Dollars war wiederhergestellt.
Siegreich stieg Bush aus einem Kampflugzeug aus und erklärte die Mission
für vollendet � er hatte den US-Dollar erfolgreich verteidigt und damit das
amerikanische Imperium.
II. Die iranische Ölbörse
Die iranische Regierung hat schlussendlich die ultimative �nukleare� Waffe
entwickelt, die über Nacht das Finanzsystem zerstören kann, auf dem das
amerikanische Imperium aufgebaut ist. Diese Waffe ist die iranische
Ölbörse, die laut Plan im März 2006 starten soll. Die Börse wird auf einem
Euro-Öl-Handelssystem basieren, was natürlich die Bezahlung in Euro
impliziert. Dies stellt eine viel grössere Bedrohung für die Hegemonie des
Dollars dar als seinerzeit Saddam, weil es jedermann ermöglicht, Öl für
Euro zu kaufen und zu verkaufen und damit den US-Dollar völlig zu umgehen.
Es ist wahrscheinlich, dass fast jeder das Euro-Öl-System übernehmen wird:
- Die Europäer bräuchten keine Dollar mehr zu kaufen und zu halten, um Öl
zu kaufen, sondern würden statt dessen mit ihrer eigenen Währung bezahlen.
Die Einführung des Euro für Öltransaktionen liesse die europäische Währung
den Status einer Reservewährung einnehmen, was den Europäern auf Kosten der
Amerikaner zum Vorteil gereichen wird.
- Die Chinesen und Japaner werden mit besonderem Eifer die neue Börse
annehmen, weil es ihnen erlaubt, ihre enormen Dollarreserven drastisch zu
reduzieren und mit Euro zu diversifizieren, womit sie sich gegen die
Abwertung des Dollars schützen können. Einen Teil ihrer Dollar werden sie
auch in Zukunft halten wollen; einen zweiten Teil ihrer Dollarreserven
werden sie vielleicht sofort auf den Markt werfen; einen dritten Teil
werden sie für spätere Zahlungen verwenden, ohne diese Dollarbestände je
wieder aufzufüllen, denn sie werden dafür ihre Eurobestände erhöhen.
- Die Russen haben ein inhärentes ökonomisches Interesse an der Einführung
des Euro � der Grossteil ihres Handels ist mit europäischen Ländern, mit Öl
exportierenden Ländern, mit China und mit Japan. Die Einführung des Euro
würde mit sofortiger Wirkung den Handel mit den ersten beiden Blöcke
abdecken, und im Laufe der Zeit den Handel mit China und Japan erleichtern.
Darüber hinaus verabscheuen die Russen offensichtlich das weitere Halten
von an Wert verlierenden Dollar, weil sie seit kurzem wieder auf Gold
setzen. Die Russen haben ausserdem wieder ihren Nationalismus belebt, und
falls die Übernahme des Euros die Amerikaner umbringen kann, werden sie ihn
mit Freude übernehmen und selbstgefällig den Amerikanern beim Sterben zu
schauen.
- Die arabischen Erdöl exportierenden Länder werden den Euro begierig
übernehmen, um auf diese Weise den Anteil ihrer steigenden Mengen an Wert
verlierenden Dollar zu senken. Wie die Russen handeln sie vornehmlich mit
europäischen Ländern, weswegen sie die europäische Währung sowohl wegen
ihrer Stabilität als auch als Schutz gegen Währungsrisiken präferieren,
ganz zu schweigen von ihrem Jihad gegen den ungläubigen Feind.
Nur die Briten befinden sich in der Zwickmühle. Sie haben bereits seit
Ewigkeiten eine strategische Partnerschaft mit den USA, aber sie verspüren
auch eine natürlich Anziehungskraft zu Europa. Bislang hatten sie viele
Gründe, sich an die Seite des Siegers zu stellen. Wenn sie allerdings ihren
alten Verbündeten fallen sehen, werden sie dann standhaft hinter ihm stehen
oder ihm den Gnadenstoss versetzen? Wir sollten nicht vergessen, dass im
Augenblick die beiden führenden Ölbörsen die New Yorker NYMEX und die in
London ansässige �International Petroleum Exchange� (IPE) sind, auch wenn
beide de facto im Besitz der Amerikaner sind. Es ist wahrscheinlicher, dass
die Briten mit dem sinkenden Schiff untergehen werden, denn andernfalls
würden sie ihrem nationalen Interesse an der Londoner IPE zuwiderhandeln
und sich ins eigene Knie schiessen. Es darf an dieser Stelle nicht
unerwähnt bleiben, dass das gesamte Gerede über die Gründe für die
Beibehaltung des Britischen Pfund die wahre Ursache verkennt; es ist sehr
wahrscheinlich, dass die Briten dem Euro nicht beitraten, weil die
Amerikaner sie zu diesem Verzicht drängten: ansonsten hätte die IPE den
Euro übernehmen müssen, was den Dollar und Englands strategischen Partner
tödlich verwundet hätte.
Unabhängig davon wie die Briten entscheiden, sollte die iranische Ölbörse
erfolgreich starten, sind in jedem Fall die Eigeninteressen der bedeutenden
Mächte � die der Europäer, Chinesen, Japaner, Russen und Araber � so
gelagert, dass diese Länder den Euro auf schnellstem Wege übernehmen werden
und damit das Schicksal des Dollars besiegeln. Die Amerikaner können es
niemals erlauben, dass das passiert und, falls notwendig, werden sie auf
eine Vielzahl an Strategien zurückgreifen, um die Inbetriebnahme der Börse
zu stoppen oder zu behindern:
- Sabotageakte gegen die Börse � das könnte ein Computervirus sein, eine
Attacke gegen ein Netzwerk, gegen die Kommunikationseinrichtungen oder
gegen den Server, verschiedenartige Angriffe auf die Serversicherheit oder
eine Attacke nach dem Muster von 9/11 gegen das Haupt- oder ein
Nebengebäude.
- ein Staatsstreich � die mit Abstand beste langfristige Strategie, die den
Amerikanern zur Verfügung steht.
- Verhandlung von akzeptablen Konditionen � eine andere exzellente Lösung
für die Amerikaner. Gewiss ist ein Staatsstreich die bevorzugte Strategie,
weil dieser die Nichtinbetriebnahme der Börse garantiert und daher die
amerikanischen Interessen nicht mehr gefährdet wären. Falls jedoch ein
Sabotageversuch oder ein Staatsstreich scheitern sollte, dann sind
Verhandlungen eindeutig die zweitbeste verfügbare Option.
- eine gemeinsame UN Kriegsresolution � das wird ohne Zweifel schwierig zu
erreichen sein, angesichts der nationalen Interessen der anderen
Mitgliedsstaaten des Sicherheitsrates. Die hitzige Rhetorik über das
iranische Atomwaffenprogramm dient zweifelsohne der Vorbereitung dieser
Vorgehensweise.
- Unilater Angriff mit Atomwaffen � das ist aus denselben Gründen, die mit
der nächsten Strategie, dem unilateralen totalen Krieg verbunden sind, eine
fürchterliche strategische Wahl. Die Amerikaner werden wahrscheinlich für
ihren schmutzigen nuklearen Job auf Israel zurückgreifen.
- Unilateraler Totaler Krieg � das ist offensichtlich die schlechteste
strategische Wahl. Erstens, weil die amerikanischen Streitkräfte von zwei
Kriegen bereits erschöpft sind. Zweitens, weil sich die Amerikaner damit
weiter von den anderen mächtigen Nationen entfremden. Drittens, weil Länder
mit bedeutenden Dollarreserven entscheiden könnten, still und leise
Vergeltung zu üben, indem sie ihre eigenen Berge an Dollars auf den Markt
werfen, um auf diese Weise die USA von der weiteren Finanzierung ihrer
militärischen Ambitionen abzuhalten. Und schliesslich hat der Iran
strategische Allianzen mit anderen mächtigen Staaten, die bei einem Angriff
auf Seiten des Irans in den Krieg eintreten könnten; angeblich hat der Iran
solche Allianzen mit China, Indian und Russland, besser bekannt als die �
Shanghai Cooperative Group�, auch bekannt als �Shanghai Coop� und einen
separaten Pakt mit Syrien.
Welche strategische Option auch immer gewählt wird, von einem rein
ökonomischen Standpunkt aus gesehen, wird die iranische Ölbörse, sollte sie
jemals den Betrieb aufnehmen, von den bedeutenden Wirtschaftsmächten rasch
angenommen werden und wird so den Untergang des Dollars einläuten. Der
kollabierende Dollar wird die amerikanische Inflation dramatisch anheizen
und einen starken Druck auf die Erhöhung der Zinsen am langen Ende
auslösen. An diesem Punkt wird sich die FED zwischen Scylla und Charybdis
wiederfinden � zwischen Deflation und Hyperinflation � sie wird entweder
dazu gezwungen sein, die �klassische Medizin� � Deflation � einzunehmen,
indem sie die Zinssätze erhöht und die FED wird so eine grössere
Wirtschaftskrise, den Kollaps des Immobilienmarktes und eine Implosion des
Anleihen- und Aktienmärkte, sowie des Marktes für Derivate, kurz den
totalen Zusammenbruch des Finanzsystems, auslösen. Alternativ kann sie den
Weg der Weimarer Regierung wählen und inflationieren, indem sie die
langfristigen Zinsen festschraubt, die Helikopter aufsteigen lässt und das
Finanzsystem in Liquidität ertränkt, inklusive dem bailing out von
zahlreichen LTCMs und der damit einhergehenden Hyperinflationierung der
Wirtschaft.
Die österreichische Theorie des Geldes, des Kredits und des
Konjunkturzyklus lehrt uns, dass es keine Alternative zu Scylla und
Charybdis gibt. Früher oder später muss sich das Geldsystem in die eine
oder andere Richtung bewegen und die FED damit zu einer Entscheidung
zwingen. Ohne Zweifel wird der Oberbefehlshaber Ben Bernanke, ein
renommierter Kenner der �Great Depression� und ein versierter Black Hawk �
Pilot, die Inflation wählen. �Helicopter Ben�, der Rothbards �America�s
Great Depression nicht kennt, hat trotzdem die Lehren aus der �Great
Depression� und der vernichtenden Kraft der Deflation gezogen. Der Maestro
[Alan Greenspan, Anm. d. Ü.] klärte ihn über das Allheilmittel für jedes
einzelne Problem des Finanzsystems auf � die Inflationierung, egal was auch
passieren mag. Er hat sogar die Japaner seine geniale und unkonventionelle
Methode gelehrt, wie sie die deflationäre Liquiditätsfalle bekämpfen
sollen. Wie sein Mentor träumte er vom Kampf gegen einen
Kondratieff-Winter. Um eine Deflation zu vermeiden, wird er auf die
Notenpresse zurückgreifen; er wird alle Hubschrauber von den 800 (!)
amerikanischen Militärbasen im Ausland zurück beordern; und falls notwendig
wird er alles, was ihm über den Weg läuft, monetisieren. Seine endgültige
Leistung wird die Zerstörung der amerikanischen Währung durch eine
Hyperinflation sein und aus ihrer Asche wird die nächste Reservewährung der
Welt emporsteigen � das barbarische Relikt Gold.
Über den Autor
Krassimir Petrov (Krassimir_Petrov@hotmail.com) erhielt seinen Ph. D. in
Volkswirt-schaftslehre von der Ohio State University und unterrichtet im
Augenblick Makroöko-nomie, International Finance und Ökonometire an der �
American University� in Bulga-rien. Er strebt eine Karriere in Dubai oder
den Vereinigten Arabischen Emiraten an.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich unter dem Originaltitel "The Proposed
Iranian Oil Bourse" am 18. Jänner auf www.EnergyBulletin.net
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Bewerbung - gepostet von Anonymous am Samstag 20.05.2006
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