Blick in den Spiegel

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    Re: Blick in den Spiegel

    Kaye - 18.01.2006, 04:25

    Blick in den Spiegel
    Hi!
    Erst einmal: Diese Kurzgeschichte hat überhaupt nichts mit Harry Potter und den Maraudern zu tun. Ich musste diese Geschichte für den Deutschunterricht schreiben. Meinem Deutschlehrer hat sie ut gefallen und mir eigentlich auch. Deshalb wollte ich euch auch noch in den 'Genuss' der Geschichte kommen lassen!!! :lol: :D



    Blick in den Spiegel


    Kaye starrte in den kleinen, fast blinden Spiegel. Ihr blasses, eingefallenes Gesicht, ihre dürren Schultern und ihr langes, schwarzes Haar spiegelten sich. Doch Kaye achtete heute nicht auf ihr Äußeres…
    Sie waren wieder nicht gekommen. Dabei hatten sie es ihr doch versprochen. Tränen stiegen in ihr auf. Wütend wandte sie sich ab, warf sich auf das eiserne Bett und begann mit den Fäusten auf das Kissen einzutrommeln.
    Sie musste ihrer Wut Luft machen. Warum hatten sie sie im Stich gelassen?
    Seit sie einmal ihrer Mutter von ihnen erzählt hatte, war ihre ganze Situation noch schlimmer geworden. Viele hatten sie schon für verrückt gehalten, weil sie mit sich selbst redete und an Elfen und Zwerge glaubte. Jeden Tag hatte sie sich auf eine Lichtung im Wald geschlichen und auf sie gewartet. Und eines Tages… Eines Tages waren sie da gewesen, so, als hätten sie auf Kaye gewartet.
    Lustige, kleine Wesen. Schillernd und lachend. Sie hatten Kayes Geschichten gelauscht, mit ihr gespielt und sich ihre Alltagsprobleme angehört. Danach hatte sich Kaye stets besser gefühlt und konnte die Gemeinheiten ihrer Schulkameraden besser ertragen.
    An einem Tag hatten sie gemeinsam ganz besonders viel Spaß gehabt. Weil sie so glücklich gewesen war, hatte Kaye sich ihrer Mutter anvertraut. Sie hatte ihr von den Wesen erzählt.
    Bald darauf war sie in diese Klinik eingewiesen worden. Hier war sie nun schon fast ein halbes Jahr. Der Arzt, Dr. Sommerfeld führte täglich lange Gespräche mit ihr.
    Kaye konnte es nicht länger verdrängen. Man hielt sie für geistesgestört.
    Wütend schrie sie auf und schlug mit einer solchen Wucht auf das Kissen, dass es aufriss und ein paar der Daunenfedern heraus quollen.
    Wieso hatten sie ihr das angetan? Wieso hatten die Elfen sie im Stich gelassen? Bei ihrem letzten Besuch bei ihnen vor der Einlieferung hatten sie ihr doch noch versprochen, sie wenigstens zu besuchen. Sie würden im Spiegel erscheinen, hatten sie gesagt. Doch bis jetzt waren sie nicht erschienen. Sie hatten sie im Stich gelassen.
    „Im Stich… Im Stich… Im Stich…“, Kaye konnte den Gedanken nicht abschütteln.
    Sie sprang auf und lief zum Fenster. Sie musste sich ablenken. Von der Klinik, von der Leere und Trostlosigkeit des Zimmers, von den lästigen Fragen des Arztes.
    Sie setzte sich auf das Fensterbrett und blickte durch die schmutzigen Fensterscheiben nach draußen. Die Bäume verloren bereits ihr Laub. Trüber Dunst waberte zwischen den Ästen hindurch. Alles war grau in grau.
    Kaye hatte sich wieder etwas beruhigt und war nicht mehr so wütend. Eher resigniert. Sie seufzte tief.
    Sie glaubte inzwischen nicht mehr daran, dass die Elfen auftauchen würden. Sie war durch sie nun eine Gefangene, eine Gefangene ihrer eigenen Gedanken, eine Gefangene dieser Klinik.
    Sie verbarg den Kopf in den Armen. Im Grunde waren die Elfen an allem Schuld.
    Kaye stand auf. Sie konnte das alles nicht mehr ertragen. Dieses sinnlose Brüten über allem, dass niemand sie besuchen kam, die Einsamkeit.
    Sie wandte sich wieder dem Spiegel zu. Immer noch keine Anzeichen ihrer ehemaligen Freunde.
    Sie nahm den Spiegel von der Wand und warf ihn so kraftvoll wie es nur eben ging auf den Boden.
    Ein ohrenbetäubendes Splittern hallte durch den kleinen Raum. Der Spiegel war in tausende und abertausende Teile zerbrochen. Alle spiegelten Kayes vom Weinen gerötetes Gesicht mit den wahnsinnig glitzernden Augen wider.
    Kaye warf die Arme hoch und lachte, lachte voller Bitterkeit. Sollten die Elfen doch sehen, wie sie herkamen. Wenn es nach ihr ginge, konnten sie auch wegbleiben.
    Plötzlich öffnete sich die Tür ihres Zimmers. Eine betreuende Schwester trat mit gespielt besorgter Miene ein. Sie ging auf Kaye zu, murmelnde beruhigende Worte auf sie ein. Dann packte sie Kayes Arme und versuchte sie festzuhalten.
    Kaye wehrte sich nach Leibeskräften. Sie war nicht verrückt. Sie wollte einfach nur ihren Triumph gegenüber den Elfen auskosten.
    Die Arme der Schwester waren wie Schraubstöcke. Als Kaye immer noch nicht aufhörte, sich zu wehren, zog die Schwester eine Spritze aus der Tasche und spritzte Kaye das Betäubungsmittel in den Oberarm.
    Kaye spürte den Einstich und schrie:
    „NEEEIIIN!!!“
    Die Schwester verfrachtete sie auf das eiserne Bett. Kaye hatte allem Widerstand aufgegeben. Sie flüsterte nur noch vor sich hin.
    „Nein… Bitte nicht… Nein… Das können Sie doch nicht… Alles umsonst… Können nicht kommen… Alles VORBEI!“, das letzte Wort schrie sie wie ein allerletztes Aufbäumen ihres Willen heraus, bevor sie völlig betäubt war.

    Kaye saß apathisch auf einem Stuhl. Ihre Augen blickten ins Leere. Sie dachte an nichts. Ihr Kopf schien wie leergefegt.
    Dr. Sommerfeld blätterte in seinen Akten. Dann setzte er sich gegenüber von Kaye auf einen Stuhl und sah sie lange an.
    Bei diesem Mädchen war wahrscheinlich nichts mehr zu retten. Seit ihrem letzten Ausbruch war fast ein Jahr vergangen. Seitdem hatte die kein Wort mehr gesagt, geschweige denn etwas anderes gemacht, als apathisch auf dem Bett zu liegen.
    Der Arzt konnte sich einfach nicht erklären, warum.
    „Guten Tag Kaye.“, begann er. Kaye sah ihn nicht an, sagte nichts, blickte einfach weiter mit leblosen Augen durch ihn hindurch.
    „Ich habe gestern mit deinen Eltern gesprochen. Sie haben sich nach dir erkundigt und deinen Vorschritten. Sie haben bedauert, dass sie dich nicht besuchen kommen dürfen.“
    Er wartete die Wirkung seiner Worte ab. Bei manchen Patienten wirkte es, doch Kayes Augen flackerten nur kurz, wurden dann aber wieder stumpf. Wahrscheinlich hatte er sich getäuscht.
    Ihre Augen waren leer wie Spiegel, in denen sich niemand spiegelt. Kalt und glänzend. Gnadenlos und doch wieder Mitleid erregend. Kaye hatte sich von dieser Welt verabschiedet und würde nie wieder zurückkehren.

    Ende




    Also: Vel Spaß beim Lesen und ich freue mich schon auf eure Antworten!!!

    LG
    Luna



    Re: Blick in den Spiegel

    Jewel - 18.01.2006, 05:39


    Hi Luna (ich hatte erst Kaye geschrieben *g*)!
    Ich finde die KG genial, aber das habe ich dir ja schon gesagt!
    Du hast wirklich gut beschrieben, wie Kaye darunter leidet, dass die Elfen und Zwerge nicht mehr kommen und ich fand es auch gut geschrieben, wie sie ruft, dass es vorbei ist...
    Ich finde die Geschichte auch sehr traurig, da man Kaye nicht glaubt und sie am Ende eigentlich nur noch körperlich in dieser Welt lebt...

    Greetz, Jewel



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