Between the Frontier

James und Lily Fanclub
Verfügbare Informationen zu "Between the Frontier"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Prina
  • Forum: James und Lily Fanclub
  • Forenbeschreibung: Das Forum für Lily und James Fans
  • aus dem Unterforum: FF Marauder
  • Antworten: 41
  • Forum gestartet am: Montag 02.01.2006
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Between the Frontier
  • Letzte Antwort: vor 18 Jahren, 3 Monaten, 7 Tagen, 14 Stunden, 12 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Between the Frontier"

    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 02:40

    Between the Frontier
    Titel: Lilli und James - Between the frontier

    Disclaimer: Mir gehören keine der Personen. Gehören alle JKRowling

    Genre: Romantik/Abenteuer

    Inhaltsangabe:Lilli und James während ihrer Schulzeit in Hogwarts, wie sie zusammen kamen bis zu ihrem Tot hin. Vorsicht: Gehörige Prise Voldemort inbegriffen! Außerdem schreibe ich mit einem PrinischenHumor *g*
    A/N: Der kursiv/dickgeschriebene Text spielt in der Gegenwart, der normal geschriebene Text in der Vergangenheit und der normal und dickgeschriebene Text spielt noch weiter in der Vergangenheit :)

    Altersfreigabe: Ab 16 Jahren


    Chap 1: the other way, to make she love me



    St. Mungo Hospital.

    Es war ihre Arbeitsstätte, fast wie eine zweite Heimat, denn hier verbrachte sie mehr Zeit als sonst wo. Nicht mal zu Hause, nicht mal mit ihren Freunden. Seitdem Voldemort nach Macht strebte, wurden die Heilerinnen mehr gebraucht denn jeh. Fast täglich kamen Auroren oder Zivilisten schwerverletzt herein, weil es einen erneuten Anschlag der Todesser gab.

    Voldemort schien sich einen Spaß daraus zu machen, einfach mal eben so Muggel und Zauberer umzubringen, weil er Lust dazu hatte. Es gab keine besondere Verbindung zu ihnen. Sie waren einfach zum falschen Zeitpunkt, am falschen Ort. Lilli hatte immer gehofft, dass James und sie den Krieg überleben würden, das sie mit ihren Freunden und den Orden des Phoenix am Ende als Sieger hervorgingen. Sie kämpften für die gute Seite, für eine gerechte Sache, für Frieden.

    Als sie Voldemort zum ersten mal gegenüber standen und tatsächlich mit nur wenigen Verletzungen davon kamen, da war ihr ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. James und sie standen im gegenüber und sie hatten trotzdem überlebt, sie hatten sich gegen ihn bewiesen und gezeigt, dass sie mehr waren, als nur 2 Teenager. Doch beim zweiten mal, hatte sie mehr Verletzungen mitgenommen. Die Verletzungen waren so schlimm. James hatte sich damals Vorwürfe gemacht, weil er sie nicht beschützten konnte und sie hatte ihn immer wieder gesagt, das er das nicht darf. Letztenendes gings hier immer nur ums übeleben und kämpfen und man riskierte dabei immer wieder einen hohen Preis, sein eigenes Leben.

    Und heute... heute standen sie ihm zum dritten mal gegenüber... sie hatte überlebt und James kämpfte noch immer um sein Leben. Lilli saß auf einem Stuhl neben seinem Bett und hielt seine Hand. Immer wieder strich sie sanft über den Handrücken, in der Hoffnung, dass er spürte, dass sie da war. Er lag auf dem Bett, im Koma, mit verbundenen Wunden am ganzen Körper. Die Heiler gaben ihm 36 Stunden. Wenn er bis dahin nicht aufwachte, dann sollten sie sich auf das schlimmste gefaßt machen. Eine Stunde... war schon vergangen. Und mit jeder Minute die weiterzog, verließ sie die Hoffnung und machte der Verzweiflung platz. Sie schluchzte leise und spürte plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter.

    “Hey, Lils, gönn dir mal ne Pause,” hörte sie eine vertraute Männerstimme sagen. Es war Sirius, James und ihr bester Freund. Ihm vertrauten sie mehr als irgendjemand sonst und er hatte sie auch diesmal vor dem Tot bewahrt. Zumindest... sie...

    “Pause?" fragte sie unglaubig und schüttelte eindringlich den Kopf.
    "Ich kann nicht von ihm weggehen... Ich will da sein wenn er aufwacht... Er muß einfach aufwachen, Sirius. Ich will nicht ohne ihn leben... Wenn er stirbt, dann...”

    “Schschsch...”

    Er hatte sie beruhigend an sich gezogen und sie sanft umarmt. Während er ihr über die lockigen roten Haare strich, fast schon wie ein Vater seine Tochter tröstete, flüsterte er ihr leise zu: “James ist stark. Er wird kämpfen, so wie er es immer getan hat....”

    Es klopfte und als sie sich umdrehten hatten auch schon Remus, Peter, Anna und Alice ihre Köpfe hereingesteckt. Sirius hatte Lilli losgelassen und seine Freunde hereingewinkt. Während sie sich Stühle heranzogen und sich hinsetzten nahm Lili wieder James Hand und drückte sie aufs neue sehnsüchtig fest. Sie sah ihn eine Weile lang traurig an... Er zeigte absolut keine Lebenszeichen, als ob er schon längst tot wäre. Allein dieser Gedanke wollte sie wieder zum weinen bringen, doch sie wollte sich zusammen reißen. Sie mußte stark bleiben, für ihn.... Er würde nicht zu einer schwachen Frau zurückkehren....

    “Wir dachte... wir warten hier mit euch. Damit er spürt, dass seine Freunde bei ihm sind,” erklärte Remus ihnen. Sirius nickte und wandte seinen Blick wieder zu Lilli rüber. Sie hatte plötzlich Tränen in ihren Augen und je angestrengter sie versuchte, sie durch blinzeln zu verstecken, desto mehr vermehrten sie sich und kullerten schließlich ihre Wange hinab. Sie konnte sich einfach nicht mehr halten....

    “Lilli.”

    Anna war sofort aufgesprungen und hatte ihre beste Freundinn ohne zu zögern in ihre Arme geschlossen.

    “Süße... nicht weinen.”

    Sirius reichte ihr ein Taschentuch, das sie dankbar annahm und sich schließlich die Tränen abtropfte.

    “Ich... Ich hab nur gerade.. an unsere Zeit in Hogwarts gedacht... Und daran... wie unfair ich ihn immer behandelt habe.”

    Remus sah sie mit dem Anflug eines Lächeln an, während Sirius tatsächlich ein bellendes Lachen von sich gab.

    “Ja, du hast den Armen wirklich fast in den Wahnsinn getrieben,” sagte er erinnerungsseelig. Vielleicht war das nicht der richtige Zeitpunkt und nicht der richtige Ort um an alte Zeiten zu denken, aber sie hatten schließlich noch 35 Stunden vor sich und niemand von ihnen wollte gehen und James alleine kämpfen lassen. Sie wollten ihm beistehen und ihm zeigen, dass er nicht alleine war und niemals alleine sien würde. Sie waren alle fest davon überzeugt, dass er sie hören konnte.


    Damals in Hogwarts:

    “James, alter Junge. Setzt dein Geweih auf und komm endlich runter, man,” brüllte Sirius hinauf. Er saß mit Mr. und Mrs. Potter in der Küche und stopfte sich den Mund mit dem Frühstück voll, als sein Freund sich herein schleppte und sich auf dem Platz gegenüber von ihm hinfallen ließ.

    “Junge, bist du aus dem Bett gefallen?” fragte sein Vater besorgt, als er die Augenringe und das müde Gesicht seines Sohnes sah.

    “Nö....” antwortete dieser kurz, nahm sich den Toast und biss davon ab. Alle drei sahen sich verwundert an, denn so kannten sie James nicht. Normalerweise protestierte er oder regte sich auf, was man an seiner Frisur auszusetzten hätte. Jetzt tat er rein gar nichts.

    “Ich muß dann mal zur Arbeit... James, deine Mutter geht mit euch später noch in die Winkelgasse. Ich werd dich morgen auch nicht zum Zug bringen können, also sehen wir uns erst Weihnachten wieder. Hab ein schönes Jahr, mein Kleiner.”

    Mit diesen Worten verstrubelte er das Haar seines Sohnes noch mehr in dem er mit seiner Hand darin herumfuchtelte, was James sofort mit seiner Hand beendete und fluchte: “DAD, verdammt lass das. Ich bin kein, kleiner Junge mehr.”

    “Das weiß ich doch, mein Kleiner...”

    James rollte genervt mit seinen haselnußbraunen Augen, während sein Vater ein amüsiertes Lachen von sich gab und mit einem Plopp apparierte. Mrs. Potter hingegen war hinausgegangen. Während James offenbar äußerst lustlos da sitzten blieb und zusah, wie sein Toast vor sich hingammelte, ergriff Sirius das Wort.

    “Sag mal, Prongs... das du hier rumhockst wie ne getrocknete Rosine, hat nicht zufälligerweise etwas damit zu tun, dass Anna gestern da war, oder?”

    Nachdem er keine Antwort bekam, nahm Sirius an, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.

    “Und ich nehm an... es ging um Lilli?” Wieder keine Antwort.
    “Und wirst du mir nun sagen, was es war, oder soll ich dir weiter alles aus der Nase ziehen?”

    James blickte zu ihm auf und schlug kurz mit seinen Händen in der Luft herum, gerade so als ob er am liebsten nen Sandsack verprügelt hätte, wenn einer da gewesen wäre.
    “Du weißt dass Anna Lilli's beste Freundinn ist?”
    “Ja, und soweit ich weiß auch unsere. Kennen wir das Mädel nicht schon seit der 1. Klasse?”
    “Yep, korrekt, Padfoot. Jedenfalls war Anna gestern bei mir und meinte... ich solle Lilli besser vergessen. Sie hatt sich im Sommer mit Lucious Malfoy getroffen. Die beiden gehen seit einer Woche miteinander...”
    Sirius Kinnlade fiel herab.
    “WAS? Evans ist doch eine Muggelgeborene und Malfoy HASST Muggel. Wie zum Teufel ist das denn passiert?”
    “Ich hab keine Ahnung... Anna weiß es auch nicht. Sie hat mir jedoch freundschaftlich nahe gelegt Lilli gehen zu lassen und mein leben weiter zu leben.”

    Anna: "Meine genauen Worte an jenem Abend waren: >>James, du rennst ihr seit dem 3.Schuljahr hinterher und sie hat dich wie oft abblitzen lassen? 199 mal, jede Woche einmal wenn du sie gefragt hast. Du hast die Wahl zwischen allen Slytherin-,Hufflepuff-,Rawenclaw-,und Gryffindor Mädchen, die dir allesamt zu Füßen liegen, wenn du sie nur einmal anlächelst und Lilli WILL einfach nichts von dir. Du hast sie tausendmal angebaggert und versucht ihr zu imponieren und das hat die letzten 3 ½ Jahre absolut NIE hingehauen außer, dass du dir 3 Ohrfeigen von ihr eingefangen hast und sie dich nen angeberischen, hirnampotierten WIXKRÜBBEL genannt hat. Und Malfoy zwinkert einmal mit seinen Augen und Lilli liegt ihn zu Füßen. Bei aller Freundschaft, James: VERGISS SIE ENDLICH UND LEB DEIN LEBEN.<<"

    “Ich denke... sie hat Recht, Prongs.”
    James sah zu seinem Freund auf und nickte verstehend.
    “Jetzt weißt du warum ich so rumhänge.Ich... muß mich jetzt wohl von meiner Vergangenheit lösen und endlich nach vorne blicken. Man, als ob es nicht schon Strafe genug wäre, dass Dumbledore mich zum Schulsprecher macht.”
    Sirius gluckste vergnügt.
    “Ich hab den leisen Verdacht, dass er das nur getan hat, damit du keine Zeit mehr für üble Streiche hast. Er ist ja nicht blöd, Prongs.”
    “Ich war nicht mal Vertrauensschüler,” sagte dieser aufgebracht und grummelte böse vor sich hin.
    “Warum hat nicht Moony diese doofe Plakette bekommen?”
    “Frag das doch Dumbledor, net mich.”
    “Jungs, macht mal zu. Ich dachte, ihr wolltet noch in die Winkelgasse.”
    “Ja, Mum,” rief James ihr nach draußen zu. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in die Winkelgasse um die restlichen Bücher zu besorgen und sonstiges zu besorgen.
    In der Winkgelasse angekommen, hatte Mrs. Potter die beiden Jungs mit dem Geld allein gelassen um selbst die Besorgungen zu erledigen. Beide schlenderten durch die Gasse hindurch, als James Blick bei einem Mädchen mit roten, langen, lockigen Haaren stehen bleib, die gerade mit einem superblonden angeberischen und viel zu großen Slytherin heurmturtelte. Für einen Augenblick amüsierte ihn dieser Anblick. Evans war ein Kopf kleiner als James und Malfoy gut einen Kopf größer als James. Fazit: Evans war zwei Köpfe kleiner als Mafloy und wenn sie sich küssen wollten, mußte er in die Knie gehen und sie auf Zehenspitzten stehen um überhaupt gegenseitig die Lippen berühren zu können. Doch als er sah, wie Malfoy seinen Arm um Lilli's Schulter legte und sie ihn anstrahlte als sei sie im 7. Himmel, versetzt es ihm einen tiefen Stich ins Herz. Er spürte Eifersucht und Neid in sich aufkeimen und wollte am liebsten hinrennen um sie zur Rede zu stellen. Wieso sie einen Trottel wie Malfoy IHM vorzog. Mit einem mal war Sirius ihm ins Blickfeld getreten und hatte die Sicht auf die das liebende Paar verdeckt.
    “Keine Sorge, Prongs. Das haben wir gleich.”
    Er legte den rechten Arm um die Schulter des Freundes und drückte ihn mit sich in das Geschäft: Qualität für Quiditch. Danach hatte James die Begegnung vollkommen vergessen.

    Es war der Tag der Abreise.
    Alle Schüler kamen nach und nach auf das Gleis 9 ¾ am Bahnhof KingsCross an. Auch James und Sirius traten durch die Absperrung, nachdem Mrs. Potter sich von ihnen beiden mit einem Wangenkuss und einer festen Umarmung verabschiedet hatte. Beide suchten sich ein Abteil ganz vorne wo die Lady mit den Süssigkeiten als erstes rankommen würde und ließen sich dort nieder.
    “Sag mal, Prongs, mußt du nicht ins Abteil der Schulsprecher? Stand doch in deinem Brief.”
    James sah überrascht auf und begann zu grübeln. Stand das wirklich drinn? Hatte er das etwa überlesen?
    “Accio Hogwartsbrief,” rief er und hielt seinen Zauberstab gerade aus vor sich in die Luft. Der Brief kämpfte sich von seinem Koffer heraus und flog auf seine Hand. Er faltete ihn auseinander, laß ihn nochmal durch und steckte ihn wieder ein.
    “Da steht drinn, dass ich ins Schulsprecherabteil kommen soll, ABER NICHT WANN.”
    Und mit diesen Worten ließ er sich auf einen Sessel nieder und gähnte herzhaft auf.
    “Ah, da seit ihr ja schon,” rief eine vertraute Männerstimme. Remus, einer der Marauder, kam mit einem etwas dicklichen, kleineren Jungen names Peter, zu ihnen.
    “Ja, wir wollten euch die Sucherei ersparren,” grinste Sirius und ließ sich gleichfalls auf einen Sitz nieder.
    “Hey, James, da du Schulsprecher bist, solltest du nicht hier sein, sondern im Schulsprecherabteil.”
    James blickte Remus finster an.
    “Man, Leute, zickt hier doch nicht rum. Wir sind noch nicht mal losgefahren. Ich hab eben kein Bock auf diese Streber.”
    “Hehem...” räusperte sich Remus sehr auffällig.
    “Ähm, Anwesende ausgeschlossen,” fügte James sofort hinzu, als er verstand worauf Moony hinaus wollte.
    “Hey, Leute.”
    Diesmal war es eine Frauenstimme und James kannte diese Stimme schon seit er klein war,
    “Hey, Anna, hi, Alice,” sagte Moony erfreut und nahm beide in den Arm. Anna fester als Alice. Die beiden gingen seit einiger Zeit miteinander und alle freuten sich für die beiden. Sie gaben zwar ein komisches Paar ab, zumal Anna eher ein Rebell und leichte Zicke war, während Moony hyperintelligent und sehr ruhig, trotzdem schienen sie es sehr lange miteinander aushalten zu können.
    Nachdem alle platz genommen hatten und sich in ein Gespräch vertieften, sah sich Remus suchend um. Nicht dass sie noch hier herein gepaßt häte, doch er kam nicht umhin zu fragen.
    "Sag mal, Anna, Alice, ist Lilli nicht normalerweise immer bei euch?"
    “Im Schulsprecherabteil,” antwortete Alice kurz und lächelte James amüsiert zu.Sie hatte die Plakette an seinem Umhang die ganze Zeit über angemustert, jedoch nichts dazu gesagt.
    'Soviel zum Thema: Mich von ihr fernhalten. Wie soll dass denn gehen wenn ich ständig mit ihr aufeinander sitzte?'
    “James, solltest du nicht...” hatte Anna begonnen, doch James unterbrach sie mit einem lauten ARGH.
    “Gut, wenn ihr mich unbedingt loshaben wollt, dann SAGT es doch...”
    Und mit einem mal war er rausgehuscht und hatte alle 5 dabei auf den Füßen getreten.
    “Ouch, hat der ne Laune,” bemerkte Alice verwirrt und sah die anderen an, die alle lediglich mit den Schultern zuckten, während sie den Schmerz an ihren Füßen auskurierten.
    “Könnte vielleicht davon kommen, dass er sich eigentlich vorgenommen hatte, Lilli zu vergessen und jetzt sind beide Schulsprecher.”
    Anna gluckste vergnügt.
    “Ich wußte das schon.”
    “Du hast ihm doch geraten sie in Ruhe zu lassen. Warum tust du das, wenn du wußtest dass beide Schulsprecher sind und die ganze Zeit aufeinander hocken würden? Oder dachtest du, das ignorieren fällt ihm dann leichter, wenn er sie statt sporadisch, täglich sieht?” fragte Sirius neugierig und hatte gleichfalls einen vergnügten Ausdruck.
    “Weil James und Lilli es selber lernen müssen...”
    “Was selber lernen?” fragte Sirius nun verwirrt über diese Aussage. Er hatte alles erwartet, nur diese Antwort nicht.
    "Das Liebe wächst und nicht gleich zu erkennen ist."

    James trottete leicht angesäuert auf das Abteil der Schulsprecher zu und öffnete es mit einer Miene wie sieben Tage Regenwetter. Drinnen saßen sämtliche Vertrauensschüler, Lilli und... MALFOY. Dicht aneinandergekuschelt und sich innig küssend. Er wollte am liebsten kotzen und zwar am besten beiden vor die Pantoffeln.
    “James,” rief eine blonde, hübsche Hufflepuff und warf ihm bei der Umarmung fast um. Mit diesem Rufen hatten sich nun alle Blicke auf ihn gewandt. Er bekam schwärmerische Blicke von den Mädels und achtungsvolle von den Männer. AUßER Lilli... Sie sah ihn zuerst ziemlich gleichgültig an, bis sie die Plakette an seinem Umhang entdeckt und damit die Augen verdammt weit aufriss.
    “DU bist Schulsprecher,” brüllte sie unglaubig.
    “DU bist Schulsprecherin?” ahmte er sie genau so brüllend nach und setzte sich mit der blonden Hufflepuff namens Tiana auf die Couch.
    “Ich geh dan mal. Ihr habt noch viel... zu besprechen.”
    Beim rausgehen warf Malfoy James einen verachtenden Blick zu, dem nicht weniger Abscheu im Gesicht stand. Malfoy, Slytherin, wie sie ihn alle doch ankotzten mit ihrer Vorliebe für die schwarze Magie.
    Nachdem er rausgegangen war, hatten die Schulsprecher oder vielmehr nur Lilli ihnen erklärt, was sie zu tun hatten und was ihre späteren Aufgaben sein würden. James saß lediglich da und flirtete mit Tiana. Er mochte sie, aber er hatte nie etwas richtiges mit ihr gehabt, außer einer Pausenknuschterei. Nach dem mehr oder weniger interessanten Meeting gingen alle ihren Pflichten nach und wollten in den Gängen für Ruhe sorgen, BIS auf James, der ins Abteil seiner Freunde zurückkehrte und sich dort auf seinen Platz fallen ließ.

    “Hey, Prongs, na hats Spaß gemacht?” fragte Sirius neugierig, doch der Freund schüttelte entschieden den Kopf als er sich hinsetzte und demonstrativ laut aufgähnte.
    “Das wird ein Horrorjahr. Die ganze Zeit mit Evans und ihrem Malfoy. Das kann was werden...”
    “Er ist besser als DU...”
    James hatte die Tür nicht zugemacht und daher nicht gehört dass Lilli herangetreten war. Sie gab Anna und Alice einen Begrüßungskuss auf die Wangen und wandte sich dann ihm zu, wieder mit diesem verächtlichen Blick, den sie die letzten 3 ½ Jahre drauf hatte.
    “Du sollst hier nicht herumfaulenzen sondern in den Gängen nach Unruhestifer ausschauhalten und dafür sorgen das alle ihre Ruhe haben.”
    “Wenn ich das tun würde, Evans, müßte ich dich sofort am Kragen in die Slytherin-Kabine zerren damit du aufhörst, mir auf die Nerven zu gehen Also sei froh, das ich das nicht tu.”
    Er hatte ihr denselben verachtenden Blick gegeben und vielleicht war es genau das was sie so erschrak. Er hatte sie nicht wie sonst liebenswürdig auf den Arm genommen, oder mit ihr herumgescherzt, weil er sie rumkriegen wollte. Er hatte sie regelrecht angefaucht.
    “Nun gut... Alice, Anna, wir sehen uns dann später...”
    “Okay, Süße,” riefen die beiden ihr nach, nachdem sie die Abteiltür mit einem verdammt lauten RUMMS geschlossen hatte und laut wegstampfte. Dann wandte sich Anna zu James und verdrehte die Augen.
    “Du sollst sie in Ruhe lassen, nicht in den Boden stampfen.”
    Sirius gluckste dazu vergnügt, doch als Anna ihm einen giftigen Blick gab, verstummte er. Die ganze Fahrt über hatte James nicht einmal nach dem rechten gesehen, sondern alberte mit seinen Freunden in der Kabine herum. Sollte Evans doch die ganze Arbeit machen. Er würde sich nicht mehr von seinen Gefühlen für sie leiten lassen. Er würde seinen eigenen Weg gehen und sie wie jedes andere Mädchen in Hogwarts auch behandeln....



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 02:47


    Chap 2: slowly understand it

    In Hogwarts angekommen hatten sich alle an ihren Haustischen versammelt, die neuen erstklässler wurden wie immer eingeteilt und Dumbledor hielt wie immer eine Rede und schließlich gings ans Essen. James warf die ganze Zeit seine Blicke zu Lili rüber, die nicht weit weg von ihm, bei Anna und Alice saß, die wiederum in der Nähe der Maurauder saßen. Wieder schien Wut in ihm aufzukochen, als er sah wie sie und Mafloy sich unsichtbare Küsschen zuwarfen. Er rollte genervt mit den Augen und beschloss zum x-ten mal an dem Tag, sie zu ignorieren.
    “Hey, Prongs...”
    Sirius hatte seinen Freund leicht angestupst.
    “Jennifer Li aus Rawenclaw wirft dir gerade verführerische Blicke zu...”
    “Wie?”
    James reckte sich und gähnte dabei ausgiebig damit es nicht auffiel, dass er sie drüben suchte. Jennifer Li war eine hübsche Chinesin mit langen, glatten schwarzen Haaren. James erinnerte sich an sie. Er hatte einige male im Quidditch gegen ihre Manschaft gewonnen. Sie war einer der Jägerinnen der Rawenclaw-Manschaft und ziemlich talentiert. Hatte außerdem ein hübsches Lächeln und immer einen aufheiternden Spruch parat, wenn ihre Manschaft wieder verloren hatte. Auch wenn es bescheuert klang, aber die Hufflepuffs waren gute Verlieren. Als sie bemerkte, dass sie von ihm angesehen wurde, strahlte sie ihn regelrecht an und zwinkerte und er... er zwinkerte zurück. Sie war süß, dagegen konnte man nichts sagen. Er wandte sich wieder den Maraudern zu, die das Schauspiel interessiert mitverfolgt hatten.
    “Und?” fragte Sirius vielsagend.
    “Mal sehen...” antwortete James kurz und wandte sich wieder seinem Essen zu. Es war ja nicht so, dass er nur nach Hogwarts ging um mit Mädchen zu flirten.
    “Mr. Potter...”
    In einer solchen Strenge konnte ihn ja nur einer rufen.
    “Professor Mcgonagall....” sagte er mit einem aufgesetzten Lächeln zurück.
    “Was verschafft mit die Ehre?”
    “Kommen sie nach dem Essen in mein Büro. Da werden sie alles weitere erfahren.”
    “Wie sie wünschen, Professor...”
    Und weg war sie wieder. James wandte seinen Blick augenrollend zurück zu seinen Freunden.
    “Sagt mal, kann man den Schulsprecherjob nicht irgendwie kündigen, oder so? Ich verschenks auch!”
    “James, freunde dich damit an: Professor Dumbledore ist nicht blöd und er weiss schon warum er ausgerechnet DICH zum Schulsprecher ernannt hat,” sagte Anna, die neben Remus saß und sein Kommentar aufgeschnappt hatte.
    “Entweder dass oder er war gerade nicht zurechnungsfähig, als er seinen Namen rausgesucht hat,” keifte Lilli neckisch rüber.
    “Und weißt du, wie er deinen Namen ausgesucht hat, Evans? Wer soll denn Schulsprecherin werden? Ach, nehmen wir doch Evans, diese Streberin, die macht doch sowieso jede Drecksarbeit.”
    Anna und Sirius kippten schockiert die Kinnladen herunter. So giftig und angriffslustig kannten sie James gar nicht, erst recht nicht gegenüber Lilli. Die letzten Jahre hatten sich die beiden zwar immer gestritten, aber mehr geneckt und von seiner Seite aus war es mehr Spaß und Witz gewesen. Diesmal war es richtig verletztend gemeint. Man konnte richtig sehen wie in Lili die Wut hochkochte.
    “Ich müßte nicht hinter dir herwischen, wenn du keinen Dreck hinterlassen würdest, Potter.”
    “Niemand hat dich darum gebeten, Evans.”
    “Wie kann man nur so faul und selbstsüchtig sein?”
    “Wie kann man nur so naiv und dämlich sein?”
    “Wen nennst du hier dämlich, du widerliches...”
    “OKAY, JEDER IN SEINE ECKE UND KLAPPE HALTEN.”

    Anna wußte, wenn sie jetzt nicht dazwischen ging, würden sich die beiden noch die Köpfe einschlagen. Lilli schnaubte beleidigt auf, doch James schien das so überhaupt nicht zu interessieren und aß seelenruhig weiter.

    Lilli: "Ich glaube, es war dieser Moment, wo mir zum ersten Mal Bewußt wurde, dass mir James nicht egal war. Ich war nicht auf ihn wütend, sondern auf mich, weil ich wollte, dass er wieder nett zu mir war. Weil ich wollte, dass er wieder versucht, mir die Welt zu Füßen zu legen. Aber stattdessen kümmerte es ihn offenbar kein bißchen, was mit mir war."

    Er war später, sehr sehr sehr sehr sehr sehr viel später, nachdem ihn erst mal ein zweitklässler aufsuchte und ihm ausrichtete, dass er SOFORT zu Professor Mcgonagall ins Büro kommen solle, auch zum Treffen mit der Professorin erschienen. Da Lilli auch Anwesend war, wußte er, dass es nur um ihre Schulsprecherpflichten gehen konnte.
    “Setzten sie sich, Mr. Potter...”
    Er setzte sich auf den dritten Stuhl, damit einer zwischen ihm und Lilli frei blieb. Er wußte nicht wieso er das tat, aber er spürte eine gewisse Genugtuung dabei, sie so von sich zu stoßen.
    “Weshalb ich sie zu mir herriefen ließ, dürfte ihnen sicher bekannt sein.Sie sind die diesjährigen Schulsprecher und müssen gewisse Pflichten nachgehen, die ich ihnen nun erläutern werde...”
    Das ging gut eine Stunde so und irgendwann verstand James nur noch Bahnhof, während sein Seitenblick auf Evans ihm verriet, dass sie sehr neugierig und interessiert zuhörte. Entweder das, oder sie war eine verdammt gute Schauspielerin, die sich verstellen konnte. Nach etwa 1 ½ Stunden entließ McGonagall sie mit den Worten:
    “Machen sie unserem Haus keine Schande.”
    Draußen waren beide nebeneinander zum Gryfindorturm gegangen, ohne auch nur ein Wort zu wechseln
    “Willst du mich das ganze Jahr über ignorieren?” fragte sie kurz bevor sie am Porträt der fetten Dame ankamen.
    “Nein, nur die restlichen 10 Monate.”
    “Was hab ich dir eigentlich getan?”
    “Wie?”
    “Du benimmst dich als ob ich dir auf den Schlipps getreten hätte.”
    James verzog für einen Moment die rechte Augenbraue, da er sich in diesem Moment wirklich fragen mußte, ob dieses Mädchen vor ihm wirklich so dämlich war, wie sie tat, oder ob sie es wirklich nicht wußte?
    “Och, du hast GAR NICHTS getan, Evans, außer das du mir drei Ohrfeigen verpaßt hast und mich einen
    angeberischen, hirnampotierten Wixkrübbel genannt hast.”
    “Das ist doch ewig lang her.”
    “Nicht für mich. Außerdem, wer hat denn mit diesem Angiften angefangen? Ich ja wohl nicht.”
    Auf einmal gab es einen Ruck und die Treppe bewegte sich vom Turm weg in die andere Richtung. Durch diesen plötzlichen Ruck konnten sich weder Lilli noch James auf den Beinen halten. Er griff sich ans Geländer fest, während sie stolperte, in seine Arme fiel und ihn mit sich auf die Stufen runterriss. Die Treppe hatte sich danach wieder eingehackt und blieb nun still...
    Lilli lag noch immer auf James und er machte absolut kein Geräusch. So fühlte sich ihre Nähe an, warm, vertraut.... unglaublich. Als ob in seinem Magen plötzlich ein Feuerwerk explodierte und auf einmal tat es ihm Leid, das er sie so angemacht hatte. Und Lilli, sie beugte sich langsam auf und sah ihm ungewollt in die Augen. Sie bemerkte erst jetzt ihren wunderschönen Glanz, ein Leuchten, das sie noch nie zuvor bei irgendjemanden gesehen hatte. Es war rein und mit soviel Liebe und Gutes in sich. Die beiden hätten sich wohl noch Stunden stumm in die Augen gesehen, wenn sich nicht jemand hinter ihnen geräuspert hätte. Es war Malfoy.
    “POTTER, was machst du da eigentlich mit meiner Freundinn?”
    James der erst mal seinen Kopf schütteln mußte um wieder einen klaren Gedanken zu fassen, hüpfte auf und zog Evans mit sich hoch.
    “Wieso ich? Deine Freundinn lag auf mir drauf, MALFOY. Also frag sie lieber was sie mit mir macht, nicht umgekehrt.”
    “Halt dich von ihr fern, oder du wirst es bereuen, POTTER.”
    James rollte mit den Augen und erwiderte vollkommen ernst: “Mit dem größten Vergnügen, eure MöchtegernDiktatorische Hoheit...”
    Mit diesen Worten schritt er die Treppe hinab um eine andere Treppe zum Gryffindorturm zu nehmen.
    “Lilli, meine teuerste,” begann Malfoy auf seine Freundinn einzureden, da sie James mit einem merkwürdigen, für seinen Geschmack zu netten, Blick nachsah.
    “Du solltest dich von diesem Potter fern halten. Er ist kein Umgang für ein solch zart beseitetes Wesen wie du.” Zu dieser Aussage, verzog Lili lediglich die Augenbraue und versuchte leicht zu lächeln.

    Lilli: "Zartes beseitetes Wesen, für diese Aussage wollte ich ihm damals ein blaues Auge verpassen."
    Sirius: "Warum hast es nicht gemacht?"
    Lilli: "Weil er mein Freund war?"
    Sirius: "Ach stimmt ja. Hatte deine Jungendsünden doch fast vergessen."
    Lilli: "Sei froh, dass ICH DEINE Jungendsünden nicht kenne."
    Sirius: *g*

    Lilli, Anna und Alice waren seit dem ersten Schuljahr die besten Freundinnen, doch sie hätten unterschiedlicher nicht sein können. Alice war unglaublich beliebt bei allen Mitschülern und mit Frank Longbottem, einem gutaussehenden Hufflepuffer zusammen. Sie sah immer top gestylt aus, doch was das Wissen anging mußten ihre beiden Freundinnen ihr immer wieder unter die Arme greifen. Alice war nicht dumm, nur zu faul um im Unterricht aufzupassen. Anna dagegen lag beim schulischen Wissen in der Mitte, legte auch nicht wirklich viel oder wenig Wert auf Äußerlichkeiten doch dafür war sie begeisterter Quidditch-Fan und Jägerin der Gryffindormanschaft. Es war etwas, worüber sie den ganzen Tag hätte sprechen könne, ohne das ihr langweilig wurde.Vielleicht war das der Grund warum sie und James beste Freunde waren? Als sie begann mit Remus zu gehen, hatten alle anderen sie gefragt, warum sie das täte, da Remus nicht besonders gut aussah, eher als merkwürdig galt und auch fast jeden Monat mindestens einmal krank war. Aber Anna liebte ihn auf eine Weise, die sie selbst nicht verstand. Und Lili? Sie war zwar bildhübsch, doch temperamentvoll, aufbrausend, sehr intelligent und gehörte zu denen, die die Welt immer zu verbessern versuchten. Sie laß alles was sie in die Hände bekam und am liebsten in freier Natur, wo die Sonne schien und sie sich entspannen konnte. Heute saß sie auf der Tribüne auf dem Quidditch-Feld und laß sich das Buch >>Die größten Zauberer und Hexen und ihre Errungenschaften<< durch, während die Gryffindor-Manschaft trainierte. Sie hatte auf Anna gewartet, die die ganze Zeit über meinte, sie wären bald fertig. Doch James, natürlich Kapitän der Manschaft, dachte nicht im leisesten daran, endlich aufzuhören. Er genoss es auf dem Besen in die Lüfte zu steigen und waghalsige Manöver auszuprobieren. Dann fühlte er sich frei und unbezwingbar und niemand konnte besser fliegen als er. Lilli hatte ihn diesbezüglich immer für einen eingebildeten, arroganten Angeber gehalten, aber sie mußte zugeben, dass er genau so gut war, wie er vorgab zu sein. Sie erwischte sich sogar dabei, wie sich Angst in ihrem Inneren breit machte, als er in den Sturzflug ging und nur einen knappen Meter vor dem Rasen unten entfernt, seinen Besen wieder hochzog nur um zu probieren wie weit er über dem Boden abbremsen konnte.
    'Er hätte sich verletzten können... Moment mal,' dachte sie plötzlich erschrocken, 'wieso mache ich mir Sorgen um POTTER? Ich hab nen Freund.'
    “Hey, Evans...”
    Sie verzog unglaubig die Augenbraue, saß der gute doch jetzt auf seinem Besen genau vor ihr mitten in der Luft.
    “Was zum Teufel tust du da?”
    “Ich sitzte auf meinem Besen und sage: Hey, Evans,” beschrieb er seine Handlung mit einem sarkastischen Unterton. Irgendwie hatte ihn wieder die Lust gepackt, sie zu necken.
    “Nein, ich wollt dir nur sagen, dass du gehen kannst. Anna wird noch ne Weile hier üben und daher nicht so schnell mit dir wieder rein gehen können.”
    “GUT, dann geh ich eben.”
    “Gut.”
    “Gut.”
    “Gut.”
    “Was soll der Schwachsinn jetzt schon wieder?”
    “Welcher Schwachsinn?”
    “Im einen Augenblick, ignorierst du mich und wünscht mir nen Troll auf den Hals und im nächstens Augenblick versuchst du ne Konversation mit mir zu führen.”
    James lächelte süffisant.
    “Erstens... wünsche ich dir keinen Troll auf den Hals, vielleicht nen Hippogreif, aber keinen Troll. Ich weiß ja wie... ZART Beseitet du bist.”
    Und bei dieser Bemerkung prustete er kurz auf und sie verstand vollkommen worauf er hinaus wollte. Er hatte das Gespräch von ihr und Lucious sehr wohl noch gehört.
    “Und zweitens... versuche ich im Moment keine Konversation mit dir zu führen, sondern dir nur eine Mitteliung von deiner Freundinn zu überreichen. Kann ich was dafür wenn du immer das letzte Wort haben willst?”
    Und so stampfte sie fauchend und wiedermal kochend vor Wut davon. James hatte sich ins Fäustchen gelacht, denn wenn er ehrlich war, dann liebte er es, sie so zornig zu sehen. Sie hatte das Temperament eines ungarischen Hornschwanzes.... sah allerdings wesentlich besser als der Drachen aus. James legte seinen Kopf leicht schief, als sein Blick auf ihren Hintern fiel..... Knackig....
    “James?”
    Anna war mittlerweile mit ihrem Besen zu ihm hergeflogen und hatte auf gleicher Höhe wie er gestoppt.
    “Anna?” sagte er unschuldig und blickte von Lilli's Po zum Gesicht seiner besten Freundinn.
    “Was versuchst du damit eigentlich zu erreichen? Soll sie dir etwa den Kopf abreisen, oder wieso provozierst du sie so?”
    “Ich und provozieren?” japste er und hatte große Mühe zu verbergen, wie sehr ihn das ganze amüsierte. Anna verdrehte die Augen und die beiden flogen zu den anderen aus dem Team zurück.

    Es war schon sehr spät gewesen als Anna endlich in den Mädchenschlafsaal herein kam und Lilli alleine vorfand. Alice war offenbar wieder bei Frank und Taylor, das vierte Mädchen, das bei ihnen schlief, war überall nur nicht hier. Sie setzte sich neben ihrer Freundinn auf das Bett und warf einen Blick in das Buch, das sie offenbar gerade zu Ende gelesen hatte.
    “Männer kommen vom Mars, Frauen von der Venus?” fragte sie glucksend. Lili legte das Buch weg und sah sie ein wenig säuerlich an.
    “Fertig mit eurem beschissenen Training?”
    “Tut mir leid, das du umsonst gewartet hast, aber das Spiel gegen Rawenclaw ist wirklich wichtig. Die sind ja nicht ohne und wir wollen schließlich wieder den Pokal gewinnen.”
    “Ja, ja...”
    “Lils, darf ich dir mal ne Frage stellen?”
    “....”
    “Irre ich mich, oder suchst du dieses Jahr regelrecht die Nähe von unserem lieben James?”
    “NEIN, NATÜRLICH NICHT. ICH HASSE IHN UND WÜNSCH IHM DIE PEST AN DEN HALS. ER IST DER ARROGANTESTE; WIDERWÄRTIGSTE ANGEBER DEN ICH KENNE UND ICH HASSE ES; DASS ER SCHULSPRECHER IST UND ICH MICH MIT IHM ABGEBEN MUSS.”
    Anna begann zu blinzeln und sich die Ohren zu reiben. Für einen Augenblick dachte sie doch glatt, dass sie taub geworden war, so laut wie Lili das ihr zubrüllte.
    “Okay, okay, okay, ich habs verstanden.... Aber Lils... Malfoy? Ich mein... Wir alle wissen doch, das Slytherins Muggel und Muggelgeborene hassen und du bist...”
    “Ja, bin ich. Aber Malfoy sagte, er würde mich lieben so wie ich bin. Und... Er ist... gut zu mir...”
    “Weißt du, Süße, du mußt James auch verstehen. Er rennt dir seit über 3 Jahren hinterher und du hast ihn behandelt wie eine ansteckende, ekelhafte Krankheit. Malfoy hat dich die ganzen Jahre ignoriert oder als Schlammblut beschimpft und dann macht er dir einmal schöne Augen und du gehst mit ihm und James... ist eben gekränkt.”
    “Gekränkt? Ich hatte NIE etwas mit ihm. Er hat keinen Grund gekänkt zu sein. Und du nimmst ihn auch noch in Schutz.”
    “Ich nehm ihn nicht in Schutz. Ich versuch dir doch nur zu erklären warum er sich wie der letzte Trottel aufführt.”
    “Das soll er von mir aus weitermachen. ER IST MIR SOWAS VON SCHNURZPIEPEGAL.”
    Und damit war das Gespräch für Lilli gegessen. Anna mochte nichts mehr gesagt haben, aber sie wußte es besser. Wenn sich jemand so über einen anderen aufregte, dann bedeutete er ihm sehr wohl etwas und sie kannte ihre beiden besten Freunde gut genug um zu wissen, dass sie einander nur etwas vormachten.
    ------------------------------------------------------------------------------

    Es war ein dunkler Raum mit kalten Mauern aus uralten Steinen, bedeckt mit Moos und Gras. Es kam nur sehr wenig Licht durch das vergitterte kleine Fenster. Es war eindeutig eine Gefängniszelle, denn an der Wand, wo auch das kleine Fenster war, hingen 4 mit getrocknetem Blut befleckte Ringe, die gerade groß genug waren, dass Handgelenke durch paßten. Es standen zwei Männer in dem Raum. Der eine, war Lucious Malfoy und der andere... war Lord Voldemord, der Anführer der Todesser, der diktatorische Herrscher der Zaubererwelt. Voldemord hatte seine Fingerskuppeln aneinandergelegt und seinen Untertan mit zufriedener Miene angesehen.
    “Alles verläuft also nach Plan?” fragte er mit seiner eisigen Stimme, die jedes Wesen erstarren lassen würde.
    “Ja, my Lord. Lilli Evans ist nun mit mir zusammen und James Potter scheint von ihr abzulassen.”
    “Scheint?” fragte er in einem zwar sehr gleichmäßiger Tonlage, jedoch furchteinflößend genug, um seinen Diener einzuschüchtern.
    “N-Nein, er LÄßT von ihr ab,” verbesserte Malfoy sich sofort. In seiner Stimme konnte man die Angst hören und auch der Schweiß, der langsam an seiner Stirn herunterrollte blieb dem dunklen Lord nicht verborgen.
    “Keine Sorge, Lucious, mein treuer Todesser. Ich verspreche dir, du wirst für deine Mühe belohnt werde. Du mußt nicht mehr lange dieses Schlammblut ertragen.”
    “Ich habe nur eine Frage, Mylord. Wenn ihr erlaubt...”
    “Sprich. Nur zu.”
    “Warum Potter? Er ist nichts besonderes... oder, Mylord? Warum brauchen wir ihn so dringend und... was hat Evans mit ihm zu tun..”
    Und Voldemord schien zu dieser Frage nur seinen Mund zu einem grausamen Lächeln zu verziehen.
    “Nicht für dich... nur für mich. Tu du, das was ich dir sage... und eines Tages... wirst du sehen.. was ich von ihm will. Und Evans... stört das was ich von ihm haben möchte. Deine Aufgabe ist es, sie von ihm fern zu halten. Noch weiß niemand dass es da ist und ich möchte, dass es so bleibt. Keiner darf es wissen, erst recht nicht dieser Narr von Dumbledore. Hast du mich verstanden, Lucious? James Potter gehört MIR. Ich will ihn LEBEND und BEREIT haben, wenn es soweit ist.”
    “Ja, my Lord. Ich werde... schweigen.“



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 02:49


    Chap 3: Step by Step


    Jede Nacht schweigend durch die Gänge zu streifen schien das neue Hobby der beiden Schulsprecher zu sein. Weder James noch Lilli schienen auf den anderen zugehen zu wollen, sondern blieben bei der selben Meinung, den anderen möglichst zu ignorieren. Es war mal wieder einer dieser Abende, wo sie im Gemeinschaftsraum saßen und gleich wieder zusammen stillschweigend ihre Runde antraten würden, als das Porträt zur Seite schwang und Anna mit Remus und Sirius herein kam und sich zu ihnen setzten.
    “Na, ihr beide, ihr habt euch ja doch heil gelassen,” witzelte Sirius. Lilli jedoch ignorierte ihn und James verdrehte nur die Augen.
    “Padfoot?”
    “Ja, Prongs.”
    “Bis später, Hotdog.” Und damit verschwand er als erster aus dem Gemeinschaftsraum, mit einer wütenden Lili, die hinter ihm herstampfte, während die anderen ihnen fragende Blicke nachwarfen..
    “Das hast du mit Absicht gemacht,” keifte sie ihn an und ging nebenher.
    “Was ist denn nun schon wieder?” fragte James genervt und auch er sah sie während des Gesprächs nicht einmal an. Vielmehr fand er die bewegenden Porträts an den Gängen interessanter.
    “Ach, halt doch einfach die Klappe, Potter. Weißt du was, wie wärs damit: Du gehst in die Richtung und ich in die andere und wir sind ab heute an glücklich.”
    “Wie du meinst, Evans.”
    Er ließ sich das nicht zweimal sagen und trat promt von ihr weg. Lilli wußte nicht was sie wütender machte. Die Tatsache, dass er ihr einfach so zustimmte oder die Tatsache, dass er nicht darauf bestand bei ihr zu bleiben um sie zu beschützten. Moment mal, beschützten? Sie konnte doch gut auf sich selber aufpassen. Sie war in Verteidigung gegen die dunklen Künste einer der besten... nach James und Sirius. James Potter, wenn sie nur an ihn dachte, bekam sie einen solchen Hass, dass sie am liebsten zurückgegangen wäre um ihm eine erneute Ohrfeige zu verpas-Rumms. Lilli wußte nicht gegen was sie gestoßen war, doch es hatte sie mit einer solchen Wucht zurückgeworfen, dass sie auf den Boden fiel.
    “Meine Fresse, was zum Henker...”
    Sie stoppte als sie die riesigen Gestalten sah, die vor ihr standen. Jimmy Goyle und Jason Crabbe, zwei Slytherin-Schläger und beide sahen sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht an, der nichts gutes zu bedeuten hatte.
    “Hallo Lilli, du solltest hier nichts nachts alleine herumstreunern...”
    “Ich bin Schulsprecherin,” brüllte sie empört und rappelte sich selbstständig vor den beiden wieder auf.
    “Ihr zwei jedoch habt hier nichts verloren. Nachts herumstreifen ist verboten. 10 Punkte Abzug für Slytherin.”
    Crabbe und Goyle warfen zuerst einander etwas dümmliche Blicke zu, dann wandelte sich dieser Blick zu einem gemeinen Grinsen und sie kamen auf Lilli zu. Crabbe hatte ihr blitzschnell den Arm hinter den Rücken verdreht und sie auf den Boden gedrückt, während Lili vor Schmerzen aufschrie.
    “Na, dann wirst du dafür doppelt bezahlen müsen, Evans. Schrei für uns...”
    Goyle lachte und schellte mit seiner nach nach ihr aus, als sie eine vertraute Stimme vernahm.
    “Impedimenta.”
    Goyle schmetterte zuerst gegen die hintere Wand und blieb dann bewußtlos liegen.
    “Wie wärs... wenn DU FÜR EVANS schreist,” sagte James und hatte seinen Zauberstab auf Crabbe gerichtet.
    “Rictusempra!”
    Und auch Goyle wurde gegen die Wand geschmettert und blieb direkt auf Goyle drauf. Für einen Moment belustigte James dieser Anblick, wandte sich aber nur wenige Sekunden später Lilli zu, die am Boden saß und sich den schmerzenden Arm hielt.
    “Lilli, was ist mit dir?” fragte er besorgt und in seiner Stimme lag etwas warmes und heilendes. Jetzt wo er da bei ihr saß, war die Angst vergangen, die sie vorher gespürrt hatte. Und wieder konnte sie ihm tief, sehr tief in seine Augen sehen. Hasselnussbraun, mit einem wunderschönen warmen Glänzen, der einem das Herz höher schlagen ließ.
    “Komm, ich bring dich in den Krankenflügel.”
    Er legte ihren linken Arm um seine Schulter und trug sie auf seine Armen rüber in den Krankenflügel.Sie war wirklich sehr leicht, so wie ihr zierlicher Körper vermuten ließ. .Madamme Pomfrey schlief noch nicht und hatte sich Lilli's sofort angenommen. Ihr Arm war im Nu wieder geheilt und sie entließ sie nur wenige Augenblicke später wieder. James war nicht bei ihr geblieben, sondern war, nachdem er sie im Krankenflügel abgesetzt hatte, ohne ein Wort wieder gegangen.
    “Sie können gehen, Miss Evans.”
    Diese nickte und stand zitternd auf. Sie hatte Angst alleine raus zu gehen. Das sie sich nicht gegen diese zwei Affen wehren konnte, machte sie zwar unglaublich wütend, doch die Angst den beiden noch einmal zu begegnen war stärker. Wer wußte schon, wie es ausgegangen wäre, wenn James nicht aufgetaucht wäre. Sie war gerade erst zur Tür rausgetreten, als sie James an der Wand gelehnt sah und als er sie bemerkte, winkte er ihr zu und kam her.
    “Na, Begleitschutz gefällig?”
    Lilli lächelte dankbar und beide gingen wieder Richtung Gryffindorturm. Nach einer weiteren Pause der peinlichen Stille, ergriff sie schließlich das Wort.
    “Ähm... Danke.”
    “Keine Ursache.”
    “Ich dachte... du wärst in die andere Richtung gegangen.”
    “War ich auch. Doch dann machte ich Kehrt, weil ich dich etwas fragen wollte. Dein Glück, oder?”
    “Ja, schon. Und was wolltest du mich fragen?”
    “Ob du noch ganz richtig im Hirn tickst, weil du alleine herumstreifen willst. So ein zart beseitetes Wesen das sich nicht vertedigen kann. Meine Güte wie naiv muss man sein.”
    “....”
    “Das war bloß'n Witz, Evans. Ich weiß nicht mehr was ich fragen wollte.”
    “ACH JA?”
    Und wieder hatte sie diesen unbeschreiblichen Zorn in ihrer Stimme und im Gesicht als sie beim Porträt der Fetten Dame ankamen.
    “WARUM KANNST DU NICHT EINMAL ERNST BLEIBEN, WENN ICH VERSUCHE MIT DIR ZU REDEN. DU BIST EIN SOLCHER FRAUENVERACHTENDER SCHURKE, POTTER. ICH KÖNNTE KOTZTEN.”
    Sie drehte ihm den Rücken zu, wobei ihre langen, lockigen, roten Haare über ihre Schulter wirbelten und stieg hinauf in den Mädchenschlafsaal. Sie ließ einen vollkommen bedebberten James Potter, zurück, der seine Stirn in Falten setzte und die Hände in die Luft schlug.
    “FRAUEN.”


    Lilli schritt durch die Wiese hindurch. Überall standen Gräber mit Namen beschriftet, von denen sie noch nie etwas gehört hatte. Sie trug einen weißen, langen Umhang aus weichem Satin. Seltsam, so einen besaß sie doch gar nicht und auch noch WEISS? Sie ging weiter durch den Friedhof und las auch weiterhin die verschiedenen Namen, nicht wissend, warum sie das eigentlich tat.
    “Karen Vance... John Bayers... James Potter...”
    Wie erstarrt blieb ihr Blick an dem Grab hängen. In Marmor war in kursiver Schrift gemeiselt: Hier ruht James M. Potter, bester Freund, tapferer Krieger. Möge er in Frieden ruhen.
    “Ich bin tot...”
    Sie sah auf und erkannte von woher die Stimme kam. James saß auf dem hinteren Grab und sah sie mit einem merkwürdigen Lächeln an. Er lächelte... hinter seinem GRAB??!!
    “James, was...?!”
    Sie fand nicht die passenden Worte um zu beschreiben, was sie fühlte, doch er hüpfte herab und stellte sich neben sie hin.
    “Ich bin tot... so einfach ist es.”
    “Aber was...”
    “Ich hier noch mache? Das ist dein Traum, verrat du es mir.”
    “Ich versteh nicht...”
    “Dann... solltest du es vielleicht besser sehen...”
    Sie wurde schlagartig von einem grellen Licht geblendet, es war binnen weniger Sekunden wieder weg und nun befand sie sich in einem Gefängnis. Sie hörte jemanden am Boden keuchen und ein leises, erschöpftes krächszen war zu hören. Sie drehte sich um und blickte hinab. James lag da... bewegungsunfähig. Ein Zauberstab war auf sein Rücken gerichtet und der der ihn hielt war... Lilli schrie auf. Allein der Anblick des dunklen Lords versetzte ihr fast einen Herzstillstand. So kalt, so grausam, so herzlos wirkte er auf sie und nun.... hatte er sie angesehen, seinen Zauberstab noch immer drohend auf James Herz gerichtet. James... seine Augen waren leer, ohne jeglichen Ausdruck, als ob er schon längst tot wäre. Und dann....
    “Avada Kedavra...”
    “Nein...”
    Lilli wachte flach atmend auf ihrem Bett im Mädchenschlafsaal auf. Sie beugte sich auf und versuchte ihre Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Sie bemerkte wie schwer es ihr fiel und wie schneller ihr Herz schlug. Sie blickte zur Seite... Alice, Taylor und Anna schliefen fest und hatten von ihrem Alptraum nichts bemerkt. Langsam und sehr vorsichtig ließ sie sich wieder aufs Kissen sinken, die Augen weit offen.

    “Entschuldigt mich...”
    Lilli war abrupt aufgestanden und hinaus gerannt. Die Freunde warfen sich verwirrte Blicke zu, woraufhin Anna und Sirius aufstanden und ihr nachliefen. Ihre Freundinn war in die Frauentoilette gerannt.
    “Könntest du?” fragte Sirius vorsichtig und Anna lächelte ihn belustigt an.
    “Du ja wohl kaum.”
    Sie öffnete die Tür und ging hinein. Lilli war nirgends zu sehen, doch ein lautes Kotzgeräusch ließ sie vermuten, dass sie sich gerade irgendwo hier drinn übergab.
    “Lils?”
    Jemand betätigte die Klospülung und schließlich kam sie aus einer Kabine heraus. Etwas blass im Gesicht und irgendwie müde lehnte sie sich gegen die Tür und sah ihre Freundinn hilfesuchend an.
    “Alles okay?”
    “Mhm, mir war nur schlecht. Das geht jetzt schon seit Tagen so...”
    “Hast du was falsche gegessen?”
    “Weiß nicht... der ganze Stress und so... das schlägt eben auf den Magen.”
    Lilli wollte gerade rausgehen als Anna sie am Arm fest hielt und ihr besorgt in die Augen sah.
    “Du hast uns nie etwas von diesem Traum erzählt.Warum nicht?”
    “Ich... Ich hatte Angst, wenn ich darüber spreche... könnte er wahr werden.”
    Anna nickte verstehend und bevor sie noch etwas sagen konnte, hatte Lilli wieder angefangen zu weinen und ihre Freundinn nahm sie sofort in die Arme. Lilli zitterte so stark. Ihre Angst mußte unglaublich groß gewesen sein.
    “Anna,” schluchzte sie leise, “Was... wenn er nicht mehr aufwacht... wenn er stirbt...”
    “Lils, an sowas solltest du nicht mal denken. Hoffe und Bete doch einfach, dass alles wieder gut wird.”
    Ihre Freundinn drückte sich vorsichtig von ihr weg und in ihren Augen konnte Anna nun mehr als nur Trauer sehen. Verzweiflung, Schuld und Angst...
    “Wir haben uns vorher gestritten....”
    “Gestritten? Aber worüber denn?”
    “Irgendetwas blödes. Ich weiß auch nicht mehr was der Auslöser war... Aber.. am Ende hab ich ihn angeschrien und gesagt, dass ich seine Art hasse und dann bin ich weggelaufen und hab die Tür vor seiner Nase zugeknallt. Wenn er jetzt stirbt... dann ist das letzte was er von mir weiss... dass ich ihn gehasst habe und das stimmte nicht. Ich war nur so wütend...”
    “Er weiß das sicherlich... Lils, ich kenn James viel länger als du und er liebt dich... ganz gleich, was du ihm auch immer an den Kopf geworfen hast. Und hey... immerhin seit ihr beide doch verheiratet. Ein Ehekrach ist da doch ganz normal.”
    Auch wenn Lilli nicht lächelte... sie weinte zumindest nicht mehr. Ein kleiner Fortschritt.
    “Komm, lass uns zu den anderen zurückgehen.”
    Anna nahm ihre Hand und zog sie mit sich hinaus, wo Sirius an der Wand lehnte und auf sie gewartet hatte.
    “Na, Lils... Alles okay?”
    Sie nickte leicht, außer Stande größere Emotionen zu zeigen.
    “Kopf hoch, Lils. Er wirds schon schaffen. Prongs würde uns nie hier allein lassen...”
    Und obwohl Sirius äußerst zuversichtlich grinste, verbarg er dadurch doch nur seine Unsicherheit und die Angst vor dem entgültigen Ableben seines besten Freundes. Als sie zurückgingen, stellten sie überrascht fest, dass Remus, Alice, Peter und nun auch Frank draußen vor der Tür standen.
    “Was ist los?” fragte Sirius verwirrt.
    “Der Heiler ist drinn. Sie wollen ein neuen Zauber anwenden, der ihm vielleicht helfen könnte. Wir sollen so lange draußen warten...,” erklärte Alice ihnen.
    Sirius Blick wanderte zu Frank, der nur den Kopf schüttelte.
    “Wir haben versucht Malfoy zu finden. Er ist sicher bei Du-weißt-schon-wem. Da können wir suchen so lang wir wollen...”
    Sirius rollte die Augen. Da war Frank Longbottem schon einer der besten Auroren und dann wagte er es nicht mal den dunklen Lord beim Namen anzusprechen.
    “Wenn ich dieses Arschloch in die Finger kriege, brech ich ihm jeden einzelnen Knochen zweifach für das was er mit Prongs getan hat.”
    Und mit diesen Worten lehnte er sich an die Wand und verschrenkte die Arme.
    “Lils... war dein Traum der Grund, warum du am nächsten Tag auf James zugegangen bist?” fragte Anna vorsichtig um die Stille zu durchbrechen und Lili nickte.

    Lilli, Anna, Alice und Taylor betraten gemeinsam die große Halle zum Frühstück. James saß bereits mit Sirius, Peter und Remus dran und aßen auch schon ausgiebig. Alice hatte den beiden Mädels zugewunken bevor sie sich zum Hufflepuff-Tisch aufmachte und sich zu ihrem Freund Frank hockte. Der hatte sie stürmisch begrüßt und seinen Arm um sie gelegt. Anna indessen kuschelte sich an Remus Seite, Taylor war wieder irgendwohin anders verschwunden und Lilli setzte sich gegenüber von James hin. Sie wagte es nicht ihn anzusprechen. Der Alptraum spuckte noch immer in ihrem Kopf herum. Warum zum Henker träumte sie nur von ihm? Das ergab doch alles keinen Sinn, sie hatte ihn all die Jahre über verachtet, es gehaßt, wenn er jüngere verhext hatte und angeberisch mit seinem Besen Kunststücke aufführte damit ihn alle bewunderten.
    “Bis später, dann...” hörte sie James Stimme und blickte auf. Er war von aufgestanden und von ihnen weggegangen.
    “Wo will er hin?” fragte Lilli Anna, die ziemlich überracht und verwirrt sogar antwortete: “Zum Quidditchfeld, mit Parker noch mal das Spiel durchgehen, weil der als Hüter noch ziemlich unsicher zu seinen scheint.”
    “Oh... äh... bis später.”
    Auf einmal war auch sie aufgesprungen und hinter James hergelaufen.
    “Was zum Teufel ist denn in Evans gefahren?” fragte Sirius die anderen, die jedoch lediglich mit den Schultern zuckten.
    “Keine Ahnung, ich weiß genau so wenig wie ihr...” sagte Anna gleichgültig und nahm sich eine Scheibe Brot.


    “James... James... James...”
    Lilli hatte zuerst seinen Namen gesagt, dann hatte sie ihn gerufen und schließlich hatte sie es geschrien und seinen Umhang festgekrallt. James, der sie eigentlich bis dahin gar nicht gehört hatte, hielt inne, als er das Geräusch eines Risses registrierte, der von seinem Umhang kam.
    “Hm?”
    “Oh... ähm... Tut mir leid, das war... unabsichtlich.”
    James sah von seinem Umhang zu Lili und wieder zurück und wieder zu ihr.
    “Alles in Ordnung Lils? Wenn du meine Muskeln sehen willst, hättest du meinen Umhang nicht zerreisen müssen. Ich hätte...”
    “Halt die Klappe, Potter...”
    Nein. Sie wollte ihn nicht mehr angiften. Er hatte es ja nicht böse gemeint oder schlecht. Er scherzte ja nur rum. Immerhin hätte James ja auch schreien und toben können vor Wut, weil sie seinen Umhang einen neuen Schnitt verpasste, aber er scherzte mit ihr.
    “Ich meinte... ich ähm...”
    Na toll, jetzt hatte sie den Faden verloren. Wenn sie jetzt so darüber nachdachte, wußte sie nicht mal warum sie ihm wirklich nachgelaufen war.
    “Evans, ich hoffe es ist wichtig, damit ich Parker versetzte. Ich wollte ihn eigentlich fürs nächste Spiel fit machen und hier rumstehen und Sauerstoff in Kohlenstoffdioxid verwandeln ist glaub ich nicht besonders sinnvoll.”
    “Ich... wollte nur... Es tut mir leid wegen gestern Abend. Ich war nur gereizt und... naja... du wolltest ja nur nett sein.”
    James sagte nichts. Er hatte ein Grinsen aufgesetzt dass entweder verdammt arrogant und listig war oder erfreut und überrascht. Lilli konnte es nicht richtig zuordnen.
    “Naja, was ich eigentlich sagen wollte ist... wir werden das ganze Jahr über zusammen arbeiten müssen und... ich...”
    Gott, warum brachte sie kein gescheiten Satz zusammen. Sie war doch sonst nicht so in ihrer Sprache.
    “Ist okay, Evans...” sagte er nur und gab ihr einen merkwürdigerweise freundschaftlichen Klapps auf die Schulter.
    “Lass uns Freunde sein...”
    “Ja... gut...”
    Das war das was sie sagen wollte und er... er hatte es zuerst gesagt. Mit einem Augenzwinkern ließ er sie wieder da stehen und ging hinab zum Quidditchfeld. Vom Gang aus hatte man einen Blick darauf und sie kam nicht umhin zu schmunzeln als sie sah, wie er auf den anderen kleinen Punkt zuging, der offenbar Parker war. James... noch verstand sie das Gefühl nicht, das sich in ihrem Herzen befand. Sie wußte nur, dass sie es nicht mehr weggeben wollte.
    Anna: Mei, wie süß. Deswegen habt ihr euch danach verstanden. Ich hab James gefragt was passiert war, dass ihr beide endlich normale Gespräche miteinander führen könnt, aber er schmunzelte und schwieg nur.

    Alice: "Ein richtiger Gentlemen."
    Sirius: "Das oder: Bloss keiner Frau davon erzählen."
    Anna: "Soll heißen?"
    Remus: "Wir wußten das."
    Anna: "Diese Schweinebacke!"
    Sirius: "Die Schweinebacke kämpft da drinn gerade um sein Leben, wenn du also die Güte hättest ihn nicht zu kritisieren."
    Anna: "Verzeihung."
    Alice: "Was hat er euch erzählt?"
    Sirius: "So wie Lilli es grad erzählt hat, Punkt."
    Alice: "War es nun arrogant und listig oder überrascht und erfreut."
    Remus: "Hat James nicht gesagt. Nur das er gelächelt hat."

    Noch bevor irgendjemand anders etwas erwidern konnte ging die Tür auf und der Chefheiler kam heraus.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 02:51


    Chap 4: James Potter saled, by 100 Galleons to Lili Evans


    “Wir versuchen es jetzt mit einem Stärkungstrank, der intravinös injeziert wird. Wie vorhin schon gesagt, müssen wir abwarten. Sollte er innerhalb der nächsten Stunden keine Wirkung darauf zeigen, fürchte ich... dass es keine Hoffnung geben wird.”
    Und mit diesen Worten verließ der Heiler die Gruppe, die wieder langsam ins Krankenzimmer hinein trottete und sich auf ihre Plätze ließ. Lilli war nicht mitgegangen. Anna und Alice wollten wieder hinausgehen als sie das bemerkten, doch Sirius winkte ab. Es war an der Zeit, dass sich der beste Freund um die Freundinn kümmerte. Er schloss die Tür hinter sich und sah, dass Lilli noch immer auf dem Stuhl im Gang saß, jedoch hatte sie ihre Knie an sich gezogen und sie fast zwanghaft festgehalten. Ihren Kopf hatte sie darin eingesunken. Er kniete sich zu ihr hinab und legte sanft seine Hände auf ihre Schuhe.
    “Lils?”
    “Hm?” fragte sie dumpf, den Kopf noch immer hinter den Knien versteckt.
    “Hilft es dir... wenn ich sage, dass er am Ende... nicht böse auf dich war?”
    Sie blickte endlich auf und sah ihn dennoch verunsichert an.
    “Er hat mir von eurem Streit erzählt. Er war nicht böse... er konnte es nur nicht verstehen. Lils, er liebt dich und egal was du tust und sagst... er wird dich immer lieben. Er wollte immer nur das du glücklich bist.”
    “Ich weiss... das macht es mir... um so schwerer... Abschied zu nehmen. Er hat mir immer geholfen, immer auf mich aufgepaßt und wollte nur das ich glücklich bin, ganz egal, ob er dabei zurückstecken mußte. Und ich? Ich war selbstsüchtig und hab nur an mich gedacht. Mir war es egal, was er fühlt, ob ich ihn verletzt habe oder ob er traurig war, hauptsache mir gings gut.”
    “Lilli, hör auf damit. Glaubst du, James hätte gewollt dass du dich selber fertig machst? Er liebt dich so wie du bist, mit all deinen selbstsüchtigen, kleinen Fehler und übrigens sollten wir nicht von Vergangenheit sprechen, wenn es doch eine Zukunft geben wird. Ich weiß es, Lils. Er kommt zu uns zurück, wie schon einmal...”
    Er boxte ihr sanft an die Schulter, wie er es früher auch getan hatte, doch Lilli ließ ein leises AUA von sich ertönten und wäre sogar fast vom Stuhl gefallen, wenn er sie nicht aufgefangen hätte.
    “Verzeihung...”
    “Passt schon...”
    Es war vielleicht das erste kleine Lächeln, das sie seit dem Angriff zeigte. Zusammen schritten sie schließlich zu den anderen hinein.

    Der Herbst brach herein und damit auch das erste Spiel der Quidditchsaison: Hufflepuff gegen Gryffindor. Doch bevor es zu diesem Treffen kam, sollte ein anderes großes Ereignis statt finden. Professor McGonagall hatte die beiden Schulsprecher zu sich gerufen und ihnen mitgeteilt dass sie einen Wohltätigkeitsball veranstalten wolle, zu Gunsten der Charitygruppe: Zauberer für Muggel und Squibs und es solle nun an den beiden Schulsprecher legen, eine Einnahmequelle herauszufinden. So saßen Lilli und James zusammen in ihrem speziellen Schulsprecherraum und überlegten.
    “Irgendein Vorschlag?”
    “Nö,” antwortete James kurz.
    “Wir wollen dass sie Geld spenden, ABER wir müssen ihnen etwas dafür bieten. In der Grundschule verkauften wir Kuchen.”
    “Bei den Muggeln? Damit kommst du hier nicht weit. Wer'n Kuchen haben möchte, klopft einfach bei den Hauselfen unten in der Küche an, die schiebens einen in den Hintern und nur ein hirnloser würde es sich für ne Galleone auch noch kaufen, selbst nicht,wenn's für nen guten Zweck ist.“
    „Okay, hast Recht.....“
    Stille................ James brauchte einen Moment um Lilli zu fragen. Er war sich nicht sicher, ob er auf diese Frage überhaupt eine Antwort von ihr bekommen würde, wollte es aber zumindest versucht haben.
    “Sag mal, wegen dem Vorfall mit Crabbe und Goyle, was hat Malfoy dazu gesagt.”
    “Lucious.”
    “Ja, Malfoy.”
    “Nenn ich Lucious.”
    “Ich denk ja gar nicht dran.”
    “Ich will aber nicht dass du von meinem Freund so sprichst. Wenn du von deinen Freunden sprichst, sagst du ja auch nicht Black, Lupin oder White.”
    “Malfoy ist nicht mein FREUND. Er ist MEIN FEIND.”
    “Und was bin ich?”
    “Freundinn vom Feind?”
    “Ich dachte, wir wären Freunde.”
    “Auch?!” “Dann nenn ihn Malfoy.”
    “Ich denk ja gar nicht dran.”
    Lili schnaubte verächtlich auf, beließ es für den Moment jedoch dabei.
    “Und was hat er jetzt gesagt?”
    “Gar nichts. Ich habs ihm nicht gesagt.”
    “Und wieso nicht?”
    “....”
    “Lils? Die zwei Typen hätten wer weiß was mit dir gemacht, wenn ich nicht gekommen wäre. Strafarbeiten sind für die viel zu wenig. Zwar Strafe genug, wenn man bedeckt, dass ein stück Brot mehr Gehirn hat als sie, aber trotzdem...”
    Sie lächelte bei seinem Vergleich, jedoch wechselte sie sofort das Thema zum eigentlich Hauptgrund ihres Treffens. Irgendwie wollte sie nicht mehr über das sprechen was passiert war. Auf eine gewisse Art und Weise, war es ihr einfach nur peinlich, dass sie sich nicht selbst verteidigen konnte.
    “Also, was hätten wir zu bieten, was man NICHT einfach kostenlos haben kann?”
    “Euch...”
    “Was?”
    “Frauen.”
    “Du willst das wir Schüler verkaufen.”
    “Das hast du gesagt. Ich hab nur auf deine Frage geantwortet.”
    “Moment mal.”
    “Ich warte.”
    “Du bist genial.”
    “Ich weiß. Schon immer gewesen.”
    “Nein, ich meins ernst, James.”
    “Ich auch.”
    “Wir verkaufen EUCH.”
    “WA-WAS?”
    Seine Stimme klang nun absolut geschockt und hatte nicht mehr den gelangweilten Ton von eben in sich.
    “Was glaubst du wieviel wir einnehmen könnten, wenn wir Sirius und DICH verkaufen würden.”
    “Ich bin nicht käuflich, Evans.”
    “Nur für eine Nacht.”
    “Ich bin nicht käuflich, Evans.”
    “BITTE....”
    “Ich bin nicht käuflich, Evans.”
    “Du und Sirius seit die beliebtesten Jungs an der Schule und ich wette, die Mädels würden ein Haufen Gold hergeben um EINMAL mit euch ausgehen zu können. Es ist doch für einen wohltätigen Zweck.”
    “Ich bin nicht käuflich, Evans.”
    “Und wenn wir noch ein paar Jungs mehr dazu holen?”
    “WIR sind nicht käuflich, Evans.”
    “Leg ne andere Schalplatte auf, ey.”
    “Wir sind trotzdem nicht käuflich.”
    “Und wenn dich Jeniffer Li ersteigert?”
    “Und wenn mich Billicent Bulstrode ersteigert?”
    “Wer ist das?”
    “Die Mülltonne aus Slytherin.”
    “Mülltonne? Das ist ja total widerlich. Wie kannst du ein Mädchen so bezeichnen?”
    “Weil sie ne Mülltonne ist. Sie frißt die Überreste beim Essen der Slytherins und bei unserem letzten Spiel gegen die ist die gute doch glatt absichtlich vom Besen gefallen und wollte mich mit runterreisen. Wenn ich nicht ausgewichen wäre, würdest du jetzt ein Loch auf dem Quidditchfeld in meiner Form vorfinden und mich im Krankenflügel.”
    Lili gluckste bei der Bildlichen Vorstellung des Loches.
    “Ach komm schon.”
    “Nein.”
    “Bitte.”
    “Nein.”
    “Die anderen werden nie mitmachen wenn du nicht mitmachst.”
    “Mir egal.”
    Lili zog beleidigt die Unterlippe hervor und schmollte.
    “Nein.”
    Sie überlegte kurz und dann fiel ihr DIE Lösung ein, wie Schuppen von den Augen.
    “Wie wärs damit... du läßt dich ersteigern. Und wenn diejenige die gerade gewinnt nicht dein Fall ist, dann gibst du mir ein Zeichen und ich steigere mit. So einfach ist das.”
    “Du willst mich ersteigern?”
    “Bloß keine falschen Vorstellungen, Potter. Das tue ich nur für einen guten Zweck, außerdem glaub ich felsenfest, dass du von deiner Herzensdame ersteigert wirst.”
    “Also doch du.”
    “Ich bin nicht deine Herzensdame.”
    “Glaubst du nicht, dass ich das besser weiss als du.”
    “Ich dachte du stehst seit neuesten auf Jeniffer Li.”
    “Oh... stimmt ja.”
    “Idiot.”
    “Soviel zum Thema Frieden,” sagte er ironisch, hatte dabei jedoch ein breites Grinsen auf dem Gesicht.
    “Das heißt also, du machst mit?”
    “....”
    “Fantastisch, danke.”
    Sie war ihm so heftig um den Hals gefallen, dass er drohte vom Stuhl zu kippen. Nicht desto trotz war es schön, sie in seinen Armen zu halten. Endlich mal eine andere Geste als die sonstige Ohrfeige.Lilli ließ ihn wieder los um Professor McGonagall ihre Idee zu unterbreiten, während James sitzten blieb und ihr hinterherstarrte. Hatte er wirklich gerade eingewilligt, sich für Geld mit einem Mädchen zu treffen?

    Professor McGonagall gefiel die Idee der beiden Schulsprecher und nun lag es an Lilli und James eine Liste der Personen aufzustellen, die man ersteigern durfte. Lilli schaffte es ein Haufen Jungs aus Rawenclaw, Hufflepuff, Slytherin (Malfoy hatte sie auch überreden können) und Gryffindor für diese Aktion einzuspannen und an James lag es Sirius für diese Idee zu gewinnen. Sie saßen mit Remus und Anna im Gemeinschaftsraum und Sirius weigerte sich, nicht wirklich zu seiner Überraschung, strikt mitzumachen.
    “Um Merlin's Willen, Prongs. Das kann doch nicht dein Ernst sein?”
    “Komm schon, Padfoot, altes Haus. Wormtail und Moony haben auch schon zugesagt.”
    “Ja, Moony, weil er weiss, dass Anna ihn ersteigern wird und Wormtail würde sogar nen rosa Umhang anziehen wenn du sagst, dass er darin gut aussieht.”
    “Es ist für einen guten Zweck und ich hab Lilli schon versprochen, dass du mitmachst.”
    “Und wieso gibst du Versprechen, die du NICHT einhalten kannst?”
    “Tu ich nicht.”
    “Prongs...”
    “Mensch, Sirius, wenn du willst, dann machen wir halt dasselbe wie Lili und James,” sagte Anna schließlich und rollte genervt mit den Augen, da das Gespräch bereits seit Stunden Loopings drehte und immer dasselbe gesprochen wurde.
    “Was?”
    “Na, wenn dich jemand ersteigert, die du nicht willst, dann zwinkerst du mir zu und ich überbiete, bis die bietet, die du willst.”
    “Ich dachte, du bietest schon für Remus?”
    “Tu ich auch. Ich hab ja nicht vor dich wirklich zu ersteigern und man darf soweit ich weiß, überall mitbieten.”
    Anna gluckste und Sirius mußte zugeben dass die Idee nicht schlecht war. Nicht, dass er glaubte kein Gebot zu bekommen, aber er hatte wie James auch, Panik von der Mülltonne ersteigert zu werden oder irgendeiner seiner verflossenen Liebhaberinen, die ihn aus jux ersteigern könnten um Rache zu üben bzw. zu versuchen ihn doch wieder für sich zu gewinnen.
    “Padfoot, komm schon. Lass mich vor Lilli nicht als Versager dran stehen. Ich hab ihr versprochen, dass du mitmachst.”
    Sirius wollte etwas erwidern, aber James wußte genau was er zu sagen hatte, damit sein bester Freund nicht widersprechen konnte. Die Ehre eines Mannes ging über alles andere und James hatte Sirius nicht nur einmal dabei geholfen. Er brummte etwas unverständliches was soviel hieß wie: Meinetwegen und Prongs gab ihm einen freundschaftlichen Klapps auf die Schulter, zwinkerte dabei aber Anna dankend zu.
    “Danke, Kumpel.”


    Am Abend der Wohltätigkeitsveranstaltung hatten sich alle in Schale geworfen. Die Mädels trugen ihre hübschesten Abendkleider und die Männer ihre feinsten Umhänge. Während die Jungs im Gemeinschaftsraum saßen und sich über irgendetwas unverständliches unterhielten, was die Mädels nicht verstanden, kam Anna mit Alice herunter. Anna trug ein weißes, langes Kleid aus reiner Seide mit Spaghettiträgern. Ihre langen schwarzen Haare hatte sie hochgesteckt, so dass ihr nur noch einige Strähnchen ins Gesicht fielen. Alice dagegen trug ein pechschwarzes kurzes Kleid, dass ihr bis zu den Knien ging. Es war kurzärmlig und hatte einen tiefen V-Ausschnitt. Ihre schulterlangen, braunen Haare trug sie offen. Remus war seiner Freundinn entgegen gekommen und hatte sie ganz fest in seine Arme geschlossen.
    “Du sieht wirklich hübsch aus...” flüsterte er ihr ins Ohr und Anna strahlte ihn an. Sie versanken in einen Kuss, während Sirius nur die Augen rollte. Er freute sich ja für seinen Freund, aber Remus stellte sich manchmal wirklich selten dämlich an und Anna gab sich mit dem auch noch zufrieden, wo er doch genau wußte, dass sie normalerweise viel mehr von einem Mann erwartete.
    “Also, ich geh dann mal, Frank wartet bestimmt schon.”
    “Warte, Al, wo ist Lilli?`”
    “Sie braucht noch etwas. Ihr sollt schon mal vorgehe, Lucious holt sie dann ab.”
    “Ach stimmt ja, DER geht ja mit ihr,” grummelte James und stand auf.
    “Na, dann Freunde... laßt uns in die Hölle gehen.”
    Sie standen auf und gingen Alice nach draußen nach.

    Die große Halle war sehr festlich und hübsch geschmückt. Überall hingen goldene und silberne Girlanden und die weißen Kerzen falckerten nicht im gelben Kerzenlicht, sondern in hübschen bunten Lichtern. Die 4 Haustische waren durch viele kleinere runde Tische mit weißen Tischdecken ersetzt worden, auf denen hübsche Wein-und Wassergläser standen. Die Maurauder und Anna hatten sich gerade erst an einen der Tische niedergesetzt als Jeniffer Li, die hübsche Chinesin aus Hufflepuff zu ihnen rüber kam oder besser zu James kam und sich vor ihm hinsetzte. Sie trug ein enges, lilanes Kleid aus Satin, mit sehr dünnen trägern und einem sehr tiefen V-Ausschnitt. Ihre langen schwarzen Haare trug sie offen, hatte sie jedoch so gestylt dass sie ihr mit einer hübschen eleganz ins Gesicht fielen. Man könnte sagen, es sollte mit Absicht so verführerisch aussehen.
    “Jen, hi... Du siehst absolut bezaubernd aus.”
    Sie lächelte.
    “Danke, James... Na, bereit für den heutigen Abend? Ich hoffe mal, du kostest mich nicht zuviel?”
    “Was bist du denn bereit für mich zu geben?”
    “Kommt drauf an was ich bekomme...”
    Und bei diesem Anblick hatte Anna nur die rechte Augenbraue hochgezogen und sich mit fragenden Blick an ihren Freund gewandt. Dieser blickte mit dem Anflug eines Lächelns zurück. James hatte seine volle Aufmerksamkeit Jeniffer zugewandt, bis sie in den Saal trat... Lilli Evans.
    Sie trug ein schwarzes, langes Kleid mit seidenen Trompetenärmeln und einem hohen Kragen, der mit einem silbernen Rand geschmückt war. Der selbe dünne silberne Streifen bildete auch eine Abtrennung des Kleides zwischen der Hüfte und dem Oberteil. An der rechten Seite ging ein Schlitz von unten bis fast zu den Oberschenkeln und in James Gedanken war nur noch zwei Wörter: Boah,ey.
    Diese Begeisterung verflog jedoch schnell, als er die Person neben Lili sah. Malfoy hatte seine Hand um ihre Hüfte geleget und ihr jetzt einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen gegeben. James war froh sein Essen schon verdaut zu haben oder es wäre ihm just in dem Moment wieder hochgekommen. Er spürte plötzlich eine sanfte Hand an seiner rechten Wange, die ihn in ihre Richtung zog und er sah wieder in Jen's schwarze Augen.
    “Na na, wenn ich für dich bieten soll, mußt du mir schon mehr geben...”
    James lächelte, doch seine Aufmerksamkeit galt noch immer Lili... die immer noch mit Malfoy knutschte. Wie lange wollten sie noch so da stehen, bis sie endlich mal nach Luft schnappten??!!
    “Hey, Prongs.”
    Sirius hatte seinen besten Freund etwas von Jen weggezogen um ihn etwas ins Ohr zu flüstern.
    “Hör auf, Evans so anzustarren, oder willst du Li etwa vertreiben??!!”
    “Natürlich nicht.”
    “Dann stell dich nicht so an, Junge.”
    Und er ließ wieder von ihm ab. Bis zur Versteigerung klappte es dann auch ganz gut. James hatte ununterbrochen mit Jen geflirtet und sie schien ihm absolut aus der Hand zu fressen.

    Lilli: "Ich hab ihn damals dabei zugesehen und mein einziger Gedanke war: Gott, wie kann man nur Interesse an einer lebendigen Barbie-puppe finden?"
    Sirius: "Du mochtest Jen nicht besonders, oder?"
    Lilli: "Doch...."
    Sirius: "Du hast sie gerade mit ner Muggelpuppe verglichen."
    Lilli: "Und?"
    Sirius: "Alles klar. Weiter im Text."

    Dann war es soweit und Catherine Jordan, auch Cat-unplugged genannt, weil sie ihre Klappe niemals halten konnte und immer nur aus dem Nähkästchen plauderte, betrat die Bühne.
    “Meine sehr verehrten Damen und Herren, oder besser... Käuferinen und Verkaufsware.. Ich will nicht lange um den heißen Brei reden.Ihr wißt, für diese Jungs Geld zu bieten, dient einem guten Zweck. Ich bitte euch nun einzeln auf die Bühne und uns zu zeigen, was ihr zu bieten habt... Greg Arnold....”
    Ein Rawelnclaw-Junge betrat die Bühne. Für ihn wurden 2 Galleonen geboten und der zweite war auch schon: “Sirius Black.”
    Lautes Gekreische und Gekicher war zu vernehmen und Lilli konnte bei diesem Anblick nur die Augen rollen. Wie konnte man sich nur so gehen lassen? Als Cat die Angebote eröffnete gingen die Gebote weit über 20 Galleonen und als Tiffany Maddocs 21 Galleonen bot, wurde Sirius fast speiübel. Tiffany Maddocs ging nach Rawelnclaw, jedoch war sie so dominant dass er beim letzten Date mit ihr einige blauen Flecke davon getragen hatte, wegen ihren freundschaftlichen Klappsen. Er zwinkerte Anna zu, die ihn zuerst gar nicht bemerkt hatte, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt war Remus zuzuhören, bis James sie unsanft anstupste.
    “Aua, James, was soll...”
    Und da er heftig mit dem Kopf zur Bühne rübernickte, verstand Anna sofort und hob widerwillig ihre Hand.
    “22 Galeonen geboten von Anna White... Hören wir noch weitere Gebote? 23 bietet noch mal Josie Änders...”
    Und die Gebote gingen weiter bis 30, wo wieder jemand bot, bei dem Sirius Anna zuzwinkerte. Diese verzog das Gesicht und schüttelte unglaubig den Kopf. Was zum Henker stimmte denn jetzt mit Hannah Striktland nicht? Anna hob widerwillig die Hand für 31 Galleonen.
    “31 Galleonen bietet wieder Anna White, von der ich dachte, sie hätte eigentlich nen Freund. Man spielt nicht auf zwei Hochzeiten, meine Liebe... Bietet jemand 32 Galleonen?”
    Anna lief an wie ne rote Tomate.
    >>Warte Black, wenn ich dich in die Finger kriege, dreh ich dir den Hals um.<<
    “Bietet keiner mehr? Kein Taschengeld mehr übrig??!!”
    Nichts und Anna starrte zuerst Remus schockiert an, dann Sirius, der lediglich unschuldig die Schultern zuckte und genau so schockiert aussah.
    “Gut, Sirius Black verkauft an Anna White für 31 Galleonen.”
    Es war einer dieser Augenblicke in denen Anna nicht genau wußte ob sie lauthals schreien sollte oder sich hinter Remus verkriechen wollte, damit er sie vor den mordlüsternden giftigen Blicken der anderen Sirius-Schwärmerinen beschützte.
    Der nächste wurde aufgerufen und wieder kamen nur 2 Galleonen rein. Sirius indessen war zu seinem Platz gesteuert und hatte sich neben der nun vor Zorn feuerroten Anna niedergelassen.
    “WAS ZUM HENKER HAT MIT HANNAH NICHT GESTIMMT???!!” fragte sie zähneknirschend.
    “Hannah Striktland ist zum Einschlafen. Ich war schon mal mit ihr aus und sie hat die ganze Zeit nur über Arithmantik gequaselt. Ich wollte nicht noch mal mit ihr ausgehen.”
    “ICH GEBE 31 GALLEONEN FÜR DICH AUS NUR WEIL DU KEIN BOCK HAST BEI DEINEM DATE ZU SCHNARCHEN???!!!”
    “Anna, ich konnte doch nicht ahnen dass keiner mehr bietet.”
    “ICH KRIEG NE KRISE... 31 Galleonen, Sirius, das ist mein Taschengeld von nem Jahr.”
    “Ähm, vielleicht hilfts dir, wenn ich dir verspreche, dass es ein tolles Date wird?”
    “Für 31 Galleonen? Na, da bin ich gespannt...”
    James, Remus und Peter hatten das ganze schweigend und gleichzeitig grinsend mitangesehen. James mochte Anna wirklich. Im Grunde genommen, war sie seine beste Freundinn, aber wenn es um Sirius ging, dann war sie wirklich dämlich. James wußte etwas, das alle anderen nicht wußten... nicht mal Sirius.
    “Remus Lupin...” Remus ging auf die Bühne und er kam bis zu 5 Galleonen, die Peta Watson für ihn bietete, was Anna unglaublich sauer machte. Sie hatte keine einzige Galleone mehr übrig für Remus und jetzt konnte sie ja schlecht bei zwei Männern mitsteigern. Sie sah tatenlos mit an, wie ihr Freund von einer zickigen Gryffindor ersteigert wurde, die Anna eigentlich auf den Tot nicht besonders leiden mochte. Während Remus herunter kam, lächelte Peta ihm vielsagend zu und wenn James und Sirius Anna nicht festgehalten hätten, wäre sie der guten wohl direkt in die Augen gesprungen.
    “Keine Sorge, Süße, ich liebe nur dich...” sagte Remus und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Auch dazu rollte Sirius wieder die Augen. Bei Gelegenheit, so dachte er sich, muss ich dem guten Moony mal ne Nachhilfestunde in Sachen Romantik und Liebesgestik geben.
    Malfoy war der nächste und auch hier spielte sich wieder ein Schauspiel ab. Die Mädels boten wie verrückt für ihn, so dass Lilli schon bald gar nicht mehr mithalten konnte. Es ging immer höher, bis sie gleichfalls bei 30 Galleonen angekommen waren.
    “31,” ertönte es von Bellatrix Black und Lili warf dem Slytherin-Mädchen einen scharfen Blick zu. Wie konnte diese Schlampe es wagen für ihren Freund zu bieten. Wenn James sich allerdings nicht gewaltig täuschte, dann hatte Malfoy Bella gerade zugezwinkert.
    >>Wenn dieses Arschloch Lilli hintergeht, dann bekommt er es mit mir zu tun. Was will er von ihr, wenn er Lilli hat.<<
    Da Lilli einfach kein Geld mehr übrig hatte, überließ sie Malfoy Bella für 31 Galleonen. Dieser war von der Bühne heruntergegangen, hatte sich kurz lachend mit Bella unterhalten und war dann zu ihr hergekommen.
    “Ich verstehs schon, Lilli-Herzchen... Du hast... alles gegeben, was du konntest. Ich komm gleich wieder.”
    Er drückte ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen und setzte sich zu Bella dazu.
    Nach 3 weiteren Jungs kam dann: “James Potter...”
    James lächelte Jen zu und stieg dann in seiner lässigen und doch leicht überheblichen Art zu Cat auf die Bühne.
    “So, Mädels, dann laßt mal eure Gebote für unseren Quidditchkapitän hören. Ich wette, er kann die ganze Nacht.”
    James sah Cat entgeistert an, die ihm zuzwinkerte, das Mikrophon mit der Hand zuhielt und flüsterte: “Du bist der Hippogreif, der die goldene Feder verliert.”
    Es ging in großen Schritten voran und sie kamen bald auf die 25 Galleonen, die tatsächlich von Billicent Bulstrode kamen. Augenblicklich zwinkerte James total hysterisch Lilli zu. Die augenrollend die Hand erhob und 26 Galleonen bot.
    “26 Galleonen von Lilli Evans. Bietet jemand mehr? Ah, 27 Galleonen, wieder von Billicent.”
    James zwinkerte noch viel heftiger mit den Augen.
    “Und 28 von Lilli, 29 von Billicent... 30 von Lilli... und Woah... ganze 50 Galleonen von Billicent für unseren sexy Schulsprecher hier.”
    Lilli hielt ihm ihre Hände hoch um zu signalisieren, dass sie kein Geld habe und jeder konnte sehen, dass James schon der Schweiß herab fiel als Jen Li doch glatt 60 Galleonen bot. Er atmete erleichtert auf und zwinkerte seiner Flamme zu, die ihm einen unsichtbaren Kuss mit der Hand entgegen pustete. Anna und Alice hatten sich indessen zu Lilli vorgekämpft und sich bei ihr niedergelassen, nachdem Malfoy sie alleine am Tisch gelassen hatte.
    “Lilli, tu was oder diese Intelligenzallergikerin ersteigert ihn noch,” protestierte Anna
    “Aber er will das doch.”
    “Und was ist mit dem was du willst?”
    “Was?”
    Im Hintergrund konnten sie hören dass Billicent 65 Galleonen bot.
    “Malfoy, das Schwein geht mit Bella aus und du sitzt dann ohne Date da. Tu dir einen Gefallen und ersteigere James. Willst du dass er auch noch verblödet, so wie Jeniffer Li? Die hat doch ständig kichernde Zicken um sich und willst du dass James genau so wird?”
    Alice nahm ihren Geldbeutel heraus und legte ihn Lilli in die Hand.
    “Los, biete...”
    “Nein, das werde ich NICHT tun,” sagte sie bestimmt. “Und ich will kein Geld von dir.”
    Alice ließ nicht locker, denn obwohl sie sehr reich war, so hatte sie doch nie Geld parat gehabt und sich immer etwas von Lilli oder Anna borgen müssen. So vergesslich wie sie dann war, gab sie es nie zurück, bis es ihr wieder einfiel und es dann wieder vergessen hatte.
    “Das ist etwas von dem was ich dir schulde, Lilli. Du hast jetzt 100 Galleonen. BIETE verdammt noch mal, oder willst du dir ewig Vorwürfe machen? Die Liebe klopft an deine Tür, also mach auch auf.”
    “Ich hab schon einen Freund, Anna. Kapier das doch endlich.”
    Mittlerweile war man bei 75 Galleonen angekommen.
    “JA, einen Freund der mit ner anderen ein Date hat und ihr gerade schöne Augen macht. Lilli hör auf in Bezug auf James so naiv zu sein und hör auf das, was dein Instinkt dir jetzt sagt und es sagt: BIETE!”
    “80 Galleonen von unserer Jen, keine weiteren Gebote mehr? Tja, dann geht unser heißbegehrter durchtrainierter Superkörper an...”
    “100 Galleonen...”
    Lili wußte nicht wie ihr geschah, doch sie hatte sich tatsächlich erhoben und gerade für JAMES POTTER geboten und zwar 100 GALLEONEN. Alle Gesichter, samt das von Malfoy und Bella waren auf sie gerichtet und als sie einen Blick zu James warf, konnte sie sein zwar schockiertes, jedoch angenehm überraschtes Gesicht sehen.
    “100 Galleonen für James Potter... noch weitere Gebote? Nein, ist ja auch kaum möglich. Wer hat schon soviel Geld. Ich bekomm sowas nicht mal in 5 Jahren an Taschengeld zusammen. Gut, James Potter verkauft für 100 Galleonen an Lilli Evans.“



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 02:53


    Chap 5: Hufflepuff vs. Gryffindor – fair play


    Nach so einem Ballabend hatten sich alle relativ gut verkrochen. Malfoy hatte Lilli zur Rede gestellt, warum sie ausgerechnet für POTTER und auch noch SO VIEL Geld geboten hatte, die ihm die Frage nicht beantwortete, sondern einfach aus der Halle lief. Alice wollte ihr nachlaufen, doch Anna hatte sie zurückgehalten. Sie solle lieber mit Frank den Abend genießen während sie sich um die Freundinn kümmerte. In Wahrheit wollte sie einfach nur vor den neidischen Blicken der Mädels fliehen, die nun alle behaupteten, sie wolle ihnen den unwiderstehlichen, charmanten und absolut liebreizenden Sirius wegnehmen, obwohl sie schon Remus hatte. Die Maurauder hingegen saßen wieder beieinander und James war wohl der einzige, der absolut geschlagen war.
    “Träum ich oder hat Evans gerade ERNSTHAFT 100 GALLEONEN für mich geboten??!!”
    “Könnt ein Traum sein,” begann Sirius schmunzelnd, “Aber dann würde ganz Hogwarts dasselbe träumen, Kumpel.”
    “Hey, Potter...”
    Das war eindeutig Malfoy. Nur er hatte eine solch verweichlichte Stimme. James rollte mit den Augen und drehte sich zu seinem Erzfeind um.
    “Malfoy.”
    “Ich hab dich gewarnt, dass du dich von meiner Freundinn fern halten sollst.”
    “HALLO, Sie hat mich ersteigert, nicht ich sie.Man, ist dein Gehirn wieder spazieren gegangen, oder was?”
    “Es wird NICHT zu diesem Date kommen, haben wir uns verstanden?”
    Doch je drohender Malfoy das sagte, umso mehr amüsierte es James sogar noch und er bekam eines seiner berühmten Potter-Grinsen. James stand nun auf gleicher Höhe wie Malfoy und beide starrten sich mit der größten Abscheu, die sie einander aufbringen konnten an.
    “Nein... ich denke... ich werde dieses Date genießen... Und wie ich es genießen werde.. Sag nur, der großartige Malfoy hat Angst, dass ich seine Freundinn ausspanne.”
    “Versuchs Potter... und du wirst nicht mehr lange leben um das zu genießen.”
    “Ja? Ich glaube... mir schlottern die Knie...”
    Und mit diesem *ernsten* Kommentar ging er an ihn vorbei aus der Halle raus. Sirius und Remus grinsten einander vielsagend an, während Peter auf seinem Stuhl hin und herwackelte. Nicht wissend, was er nun tun sollte.


    Anna war zum Porträt der fetten Dame gerannt, hatte das Passwort genannt und war schon fast am Treppenansatz zum Mädchenschlafsaal als sie die roten Haarsträhnchen knapp hinter einer Sessellehne herausragen sah.
    “Lilli?” fragte sie vorsichtig und kam auf sie zu. Sie saß in sich eingesunken da und sah ihre Freundinn schuldig an, fast wie ein kleines Kind, das auf seine Strafe wartete, weil es wußte, dass es etwas verbrochen hatte.
    “Warum bist du einfach weggerannt?”
    “Ich weiß nicht... Ich weiß in der letzten Zeit gar nichts mehr.”
    Anna setzte sich neben sie hin und sah sie verständnisvoll aber auch eindringlich an.
    “James?”
    “Lucious ist mein Freund, seit dem Sommer. Ich war mir sicher, ihn zu lieben. Er ist nett und er macht mir Komplimente... aber...”
    “aber?”
    “Ich weiß nicht... Irgendetwas fehlt da...“
    “Tut mir leid, Alice und ich hätten dich nicht so zulabern sollen.”
    “Ist ja nicht nur euer Verdienst... Es hat mich einfach verrückt gemacht dass James mit dieser falschen Barbiepuppe nach Hogsmeade gehen wird... Ich weiß nicht was in mich gefahren ist und warum ich geboten hab...”
    “Weißt du, Lils, hast du schon mal drüber nachgedacht, dass du Lucious vielleicht gar nicht liebst, sondern nur mit ihm zusammen bist, weil er da war... als du verletztlich warst?”
    “....”
    “Weißt du, James versucht dich schon seit der 3 Klasse zu beeindrucken und du hast ihn immer angeschrien. Wenn du ihm einmal die Chance gelassen hättest dir zu helfen, wärt ihr heute vielleicht ganz woanders. Vielleicht wolltest du ihm jetzt mal die Gelegenheit geben dir...”
    “ANNA, ICH WILL NICHTS VON JAMES. ER IST NICHT MEIN TYP. UND IM GRUNDE GENOMMEN HASSE ICH DAS WAS ER TUT. SEINE GANZE ARROGANTE ART, SEIN GETUE, SOGAR DAS WAS ER SAGT. ER REGT MICH AUF WENN ER NUR DEN MUND AUFMACHT ODER AUCH NUR DA STEHT UND ICH HASSE IHN. Ich... Ich...”
    James stand da, zwischen dem Loch und dem Porträt der fetten Dame und er sah sie beide an. Anna hatte ihn gesehen, aber Lilli nicht. Sie war wieder in sich eingesunken und hatte nichts von den Blicken bemerkt, die sich die beiden Freunde zuwarfen. Anna tat es leid, denn sie verstand, wie weh dieser Satz getan haben mußte. Er nickte ihr nur zu während er einen Finger auf seinen Mund gelegt hatte. Er deutete ihr damit an nichts zu sagen und ging dann wieder hinaus. Anna schüttelte traurig den Kopf und streichelte Lilli tröstend die Schulter.

    Lilli: "James war damals da? Aber... warum habt ihr? Warum hat er? Ich versteh nicht, er..."
    Anna: "Lils, das ist Vergangenheit. Und das er unser Gespräch mitangehört hat, hat eurer Beziehung doch keinen Abbruch getan? Er hat sich ja danach verändert und doch sehr zum positiven, stimmts?"
    Lilli: "Ja, aber... ich muß ihm ziemlich weh getan haben, mit den Worten. Ich habs doch nicht so gemeint. Ich war nur sauer wegen Malfoy."
    Anna: "Schon. Aber irgendjemand mußte ihm ja die Leviten lesen."
    Sirius: "So wie ich dir, wie White."
    Anna: "Ich glaube, wir haben uns gegenseitig die Leviten gelesen, Black."
    Sirius: "Wieso? Ich war es nicht, der Professor Smith ständig Hauspunkte abzog, weil sie falsche, vorlaute Aussagen von sich hören ließ."
    Anna: "Nein, du bist derjenige, der 2x pro Woche bei Professor Mcgonagall nachsitzten musste, weil er es witzig findet, der halben Schule neue Farben zu verpassen. Was gabs da doch gleich? Crabbepissgelb?"
    Remus: "Ihr streitet euch wie ein altes Ehepaar..."
    Frank: "Könnten wir aufhören über Black und White's Verhaltensphobien zu sprechen und zur Story zurückkommen? Ich würd gern wissen, wie Lili und James nun wirlich zusammen gekommen sind."
    Lilli: "Wieso wirklich?"
    Frank: "Die Gerüchte reichen von, dass du James verprügelt hast, bevor er sich geschlagen gab um mit dir zusammen zu sein bis hin zu, dass du ihn bezahlst, damit er sich für deinen Freund ausgibt."
    Lilli: "Wieso hast du nie was davon gesagt?"
    Anna: "Moment mal, Lils. Das wußten ALLE."
    Sirius: "Also weiter im Text....."

    Das Quidditchspiel: Hufflepuff vs. Gryffindor.

    “Das wird ein Spiel, Leute,” begann Cat ins Mikrophon zu brüllen und war vorsichtshalber auf Entferung zu den Professoren gegangen.
    “Wir können uns auf einiges gefaßt machen, denn Hufflepuff Kapitän Joanna Simpson hat noch ne offene Rechnung mit unserem lieben Gryffindor Kapitän James Potter. Wir erinnern uns alle an die schmerzhafte Trennung letztes Jahr, in der die beiden im Hof standen und sich gegenseitig die Schuld an der Trennung gaben. Nur zur Erinnerung: James warf Joanna vor ihn betrogen zu haben und Joanna warf ihm eine Affäre mit Lilli Evans, der besten Freundinn von unserer allseits beliebten und bildhübschen Alice Stattler vor und hier kommen sie: Hufflepuff mit Kapitän Joanna Simpson, Hüter: Owen, die beiden Treiber: Peter uns Jennings und die drei Jägerinnen: Stepford, Jetson und Falks und hier kommt Gryffindor mit ihrem von allen umschwärmten und geliebten Kapitän James Potter....”
    Lauter Beifall und tosende Stimmen erfüllten die Tribünen. Lilli, die bei den anderen auf der Gryffindor-Tribüne saß, rollte genervt mit den Augen. Was hieß hier bitte umschwärmt und geliebt? Das konnte doch nicht sein, dass die halbe Schule James für einen Gott hielt?
    “Hüter: Parker, die beiden Treiber Kent und Norton und die Jägerinnen: White, Table und Watson. Auch hier haben wir wieder eine perfekte Paarung beieinander: Wers noch nicht weiß: Miss Watson hat Miss White's Freund ersteigert und wird beim nächsten Hogsmeadwochenende den ganzen Tag mit ihm zusammen sein und ich weiß aus sicherer Quelle das Miss White ihr dafür gehörig die Leviten lesen wird. Wir kennen doch alle unsere liebe, hypertemperamentvolle Anna.”
    Bei diesem Satz warf Anna ihrer Quidditchkollegin, Peta Watson, einen Seitenhieb zu, die nicht minder boshaft zurück blickte. Als James das realisierte gab er Anna einen kleinen Stupser an die Seite.
    “Anna, nicht beim Spiel, ja? Du kannst sie von mir aus sonst irgendwann verdreschen, aber NICHT jetzt. Kapiert?”
    “KA-PIERT,” sagte sie zähneknirschend, während Watson noch immer ein höllischen Grinsen drauf hatte. Es war kein Geheimnis dass Peta und Anna sich nicht besonders gut verstanden. Sie konnten gegensätzlicher kaum sein. Anna verstand sich mit allen Jungs freundschaftlich sehr gut und war für alle sowas wie ein Kumpel, Peta dagegen wollte dass sie alle anhimmelten und begehrten und das taten die meisten auch. Anna machte immer Scherze, Peta dagegen war die Ernsthaftigkeit in Person. Die beiden hassten sich wie Feuer und Wasser.
    “Reicht euch die Hände, Kapitäne. Wie immer will ich ein faires, gutes Quidditchspiel sehen,” sagte Madamme Hoch und nahm die Pfeife in den Mund während sich Joanna und James freundschaftlich die Hände reichten, jedoch glitzerte etwas in Joanna's Augen auf, was nichts gutes bedeuten konnte. James hatte lange genug Zeit sie kennenzulernen. Die 14 Spieler stiegen in die Luft und schon begann das Spiel.
    “Quaffel im Besitzt von Gryffindor-Jägerin White,” begann Cat zu kommentieren und alle Augen waren auf das Feld gerichtet, alle Ohren jedoch lauschten den Kommentaren. Cat mochte ein wahres Plappermaul sein, aber wer wollte nicht die neuesten Gerüchte hören?
    “Sie rast auf Hufflepuff Hüter Owen zu, spielt vorher ab, Table hat den Quaffel, gibt weiter an Watson, sie schiiiießt... doch Owen hat ihn glänzend gehalten. Hufflepuff nun in Ballbesitzt, nein, sauber geschlagener Klatscher von Norten. Owen hat den Ball fallen lassen, White fängt ihn auf und gibt ihn wieder ab, wer hätte das gedacht, an Watson und sie schiiieeßt... Nein, Stepford hat abgefangen und rast nun auf Gryffindorhüter Parker zu.”
    Während die Gryffindor-Jägerinen Stepford nachjagten warf Anna Peta einen giftigen Blick zu.
    “Hast du keine Augen im Kopf oder wirfst du absichtlich daneben?”
    “Dann schieß ihn doch selber rein, White, oder hasst du Angst vor einer Blamage wie schon bei Remie?”
    “Remie?” brüllte Anna entsetzt und wich geschickt einem Klatscher aus, der zu ihr rüber geschlagen wurde.
    “Er heißt REMUS.”
    “Er sagte, ich könne ihn Remie nennen.”
    Und ohne es richtig zu wollen, kochte in Anna eine unglaubliche Wut auf.
    “Stepford gibt ab an Jetson, sie schießt und... Tor. 10 zu 0 für Hufflepuff. Beide Sucher scheinen noch nicht viel zu tun zu haben, halten die doch glatt in der Luft Smalltalk. Und Quaffel im Besitzt von Jetson, sie gibt ab zu Falks....”
    “Ich kapier immer noch nicht warum es aus ist,” sagte Joanna fast schon schmollend und wie ein kleines Kind. Ihre blonden Haare wurden dabei vom Wind in alle Richtungen geweht und sie hatte verdammt lange und schwere Haare.
    “Ach ja? Joey, du hast mit Ian Jennings rumgemacht und das direkt vor meiner Nase. Glaubst du etwa, ich ignorier sowas, nur weil du hübsch und beliebt bist?”
    “Ich hab nicht mit ihm rumgemacht.”
    “Ihr lagt knutschend auf dem Rasen.”
    “Wir haben nicht geknutscht. Wir haben Quidditch gespielt und bei der Landung bin ich unsanft gestolpert und auf ihn raufgefallen.”
    “Ja, mit den Lippen direkt auf seinen Mund und die Schwerkraft hat dich so runtergedrückt, das du sie nicht wieder wegnehmen konntest.”
    “James, die Beziehung war doch nur zu Ende, weil du nur noch Augen für Lilli Evans hattest.”
    “Stimmt doch gar nicht.”
    “Stimmts wohl. Jeder weiß dass du sie seit der 3. Klasse fast wöchentlich um ein Date gebeten hast.”
    “Lilli und ich sind nur Freunde und nicht mal besonders gute.”
    “Und warum können wir dann nicht wieder zusammen sein?”
    “JOEY; VERDAMMT NOCH MAL. DU HAST MICH MIT DIESER NIETE VON JENNINGS BETROGEN.”
    “DAS HAB ICH NICHT. WIE OFT SOLL ICH DIR DAS NOCH SAGEN?”
    “GAR NICHT MEHR, WEIL DIE SACHE FÜR MICH KLAR IST. JENNINGS KAM ZU MIR UND HAT ES MIR DANACH AUCH NOCH MAL BESTÄTIGT DASS DAS ZWISCHEN EUCH SCHON SEIT ÜBER EINER WOCHE SO GEHT.”
    “WAS? ICH BRING DIESES SCHWEIN UM. ER HAT GESCHWOREN ES FÜR SICH ZU BEHALTEN.”
    James rollte unglaubig mit den Augen. Wie dumm konnte jemand sein, dass er auf so einen alten Trick rein fiel.
    “Danke, jetzt weiß ich dass es wahr ist.”
    Und mit diesem Satz schwang er sich in die andere Richtung und flog mit seinem Besen den Platz auf der Suche nach dem Schnatz ab, während er eine bedröppelte Joanna Simpson zurück ließ. Diese hatte offenbar nicht wirklich kapiert was eben passiert war, wenn man bedachte, dass sie nichts weiter als: >>Aber, aber<< sagen konnte.
    “White im Besitz des Quaffels und sie durchbricht die Mauer der Hufflepuffs Jäger, kommt auf Owen zu und schießt... Tor: 20 zu 10 für Gryffindor, dank White. Wirklich eine hervorragende Jägerin.”
    Das war nun schon das zweite Tor dass Anna für ihre Manschaft erzielte und genüsslich kostete sie den Moment aus, in dem Peta weiß im Gesicht wurde, weil sie es nicht geschafft hatte.
    “Quaffel im Besitzt von Table, sie gibt ab an White, wunderbares Zusammenspiel der beiden und White gibt wieder ab an Table, doch was ist das, Watson ging dazwischen und schnappt sich den Quaffel. Sie rast auf Owen zu, wird sie den Ball reinschießen, doch Nein, der Ball knallt am Torring ab und fliegt... Um Merlins Willen... ein Glück. Er verfehlt White um einen Millimeter... Haha, war das etwa Absicht von Watson? Der Zickenkrieg ist damit eröffnet.”
    “Warte, du....”
    Anna war im Begriff auf Peta zuzufliegen und auf sie einzuprügeln als Gina Table sie zurück hielt, bis James herkam.
    “Anna, verdammt noch mal. Halt dich zurück.”
    “Warum ich? Warum sagst du das nicht dieser MöchtegernMörderin dort drüben, die mich gerade nen Kopf kürzer machen wollte?”
    “Das tu ich auch, aber DU beruhig dich, klar? Ich will das Spiel gewinnen, nicht euren persönlichen Kampf hier austragen sehen.“
    Anna schnaubte verächtlich und hatte Peta aufs neue einen giftigen Blick zugeworfen.
    „ANNA!“ sagte er nochmal nachdrücklich.
    “JA, ich habs ja verstanden.”
    “Gut.”
    Und mit denselben Worten wandte er sich Peta Watson zu, die sofort nickte und sich zwar entschuldigte, doch ihr Blick sagte keinesfalls Reue aus sondern eine Genugtuung, die Anna's Fass zum Überlaufen brachte.

    “Nur mal so ne Frage, Remus,” sagte Lilli und wandte sich zu ihm rüber, die Blicke von Sirius, Alice und Peter auf sie gerichtet.
    “Aber wieso tut Peta das ganze?”
    “Keine Ahnung. Find ja Anna sollte sich nicht so hinreisen lassen. Peta meints doch nur gut...”
    Lilli wußte nicht genau ob das nun James schlechter Einfluss auf Remus Charakter war, oder ob er WIRKLICH so blind sein konnte. Jeder sah doch dass Peta Anna regelrecht provozierte.
    Zurück zum Spiel stand es mittlerweile 50 zu 20 für Gryffindor, da Anna in ihrer unglaublichen Wut jedesmal den Quaffel mit einer solchen Wucht gegen die Torringe schoss, das Owen ausweichen MUSSTE um nicht vom Quaffel runtergestoßen oder gar mit an den Torring gedrückt zu werden. Selbst die Jäger wichen aus, da sie auf einem zukam, als würde sie ihn beim lebendigem Leibe sofort auffressen. Und endlich, nach einer halben Ewigkeit so schien es, sichtete James den Schnatz. Er glitzerte direkt neben einem der Torringe auf. Ein Seitenblick auf Joanna verriet ihm, das sie nichts davon mitbekommen hatte und so entfernte er sich erst einige Meter von ihr und tat, als ob er immer noch suchen würde. Dann ging er mit einem mal in den Sturzflug, direkt auf die Torringe zu. Er würde es schaffen, Joanna war viel zu weit weg um nachzukommen und vielleicht auch viel zu langsam. Sie flog grad mal einen Komet 1/60.
    “James Potter hat den Schnatz gesichtet und er rast auf ihn zu,” konnte er Cat regelrecht in den Hörer hinein brüllen hören.
    “Simpson verfolgt ihn, doch im Moment scheint sogar ne Schnecke schneller als sie bei Potter zu sein und.... Ein Klatscher von Peter rast direkt auf ihn zu, aber sieht er ihn auch kommen? James sieh dich vor. Wir wollen dich nicht in Stücke zerklatscht aufsammeln und....... Und jaahh, James weicht dem Klatscher mit einem unglaublichen eleganten Manöver aus, sowas hab ich ja noch NIE gesehen. Das ist ja unglaublich und... er hat den Schnatz. James Potter hat den Schnatz gefangen. 200 zu 20 für Gryffindor.”
    Und die Menge tobte. James warf Joanna einen triumphierenden Blick zu, die ihre Arme an der Brust verschrenkte und giftig zu ihm herstarrte, doch das interessierte ihm nicht die Bohne. Sie hatten verdient gewonnen. Seine ganze Manschaft fiel ihm um den Hals als er unten ankam und die ganze Menge tobte vor Begeisterung. Alle gratulierten ihm zu einem perfekten Fang und wie elegant er dem Klatscher ausgewichen war. Jeder andere hätte eine Verletzung davon getragen. Remus hatte Anna zu ihrem wunderbaren Spiel gratuliert, als er zwei schlanke Arme um seine Hüfte spürte, die ihn sanft zu sich zogen. Es war Peta Watson, die ihn anstrahlte.
    “Hey, Remie und was ist mit mir? Du darfst mir auch gratulieren,” lachte sie süßlich, wozu Anna beinahe einen Kotzanfall erlegen hätte. Doch stattdessen kochte der Kessel nun richtig über und sie riss Remus mit einem harten Ruck von ihr weg, ballte ihre Hand zu einer Faust, holte damit aus und schlug mit voller Wucht direkt in Peta's Gesicht. Ein perfekts Ende, für ein perfekts Quidditchspiel.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 02:55


    Chap 6: the suspicion

    Nach so einem Quidditchspiel kehrte nun erst mal Ruhe in Hogwarts ein. Das einzig nennenswerte war, dass Peta Watson nur noch mit einer Sonnenbrille gesehen wurde, wegen dem unglaublichen rechten blauen Auge, während Anna dafür täglich bei Professor Smith nachsittzten mußte, weil sie die Prügelei begonnen hatte. Lilli saß mal wieder alleine im Gemeinschaftsraum, da Alice ihre gesamte Zeit bei Frank verbrachte und Anna beim Nachsitzten war. Sie hörte einige Stimmen näher kommen, dann klappte das Porträt zu Seite und die Maurauder kamen herein. Sirius zwinkerte James zu und verschwand mit Remus und Peter hinauf., während sich ihr Freund zu Lilli auf ein gegenüberliegenden Sessel niederließ.
    “Hey, Lils, mal wieder am lesen wie ich sehe? Gar nicht bei Malfoy?”
    Sie sah von ihrem Buch auf und runzelte genervt die Stirn. James hob abwehrend die Hand.
    “Sorry, Gewohnheitssache. Wollt mit dir wegen dem Date sprechen... dem... gekauften Date... mein ich.”
    “Oh... sicher...”
    Ihr Herz begann schneller zu schlagen, ihr Puls schien förmlich zu rasen, in ihrem Körper entstieg ein Gefühl, das sie ganz hibbelig machte. Wurde sie etwa auch rot? Jedenfalls wurde es ihr verdammt heiß.
    “Naja, für 100 Galleonen sollte ich schon was bieten, oder?”
    “Ähm... Ich... wie du willst. Ich... “
    Er fragte sie ja gar nicht warum sie soviel geboten hatte?
    “Naja, vertrau mir. Das wird ein Hogsmeadbesuch, den du so schnell nicht vergißt.”
    Er zwinkerte ihr zu und ging dann gleichfalls hinauf. Wieso verhieß das nur nichts gutes wenn James Potter ein Erlebnis versprach, das man nicht so schnell vergisst? Lilli warf einen Blick auf die Uhr und bemerkte erschrocken, das sie sich ja mit ihrem Freund treffen wollte. Sie sprang auf und verließ den Gemeinschaftsraum zu den Ländereien. Lucious meinte, er würde am See auf sie warten und tatsächlich stand er bereits da als sie kam. Er hatte einen merkwürdig leeren Blick auf den See rausgeworfen.
    “Na, du...” grüßte sie ihn lächelnd und stellte sich neben ihm hin. Er sah noch immer sehr ernst aus.
    “Lili, mein Herz... Ich weiß, dass du das mit Potter nur getan hast, weil deine Freunde dich dazu überredet haben. Du läßt dich einfach zu sehr beeinflussen, aber... mußt du wirklich mit ihm ausgehen? Lilli, er ist ein Schwein. Du weißt, dass er nicht gut für dich ist. Warum gibst du dich mit ihm ab?”
    “Wir sind Freunde und das hab ich dir schon mal erklärt.”
    “Aber, Lilli Herzchen.”
    “Hör auf mich so zu nennen.”
    “Wie?”
    “Herzchen. Ich mag diese Verniedlichungsformeln nicht. Nenn mich einfach Lilli.”
    “Ich denke doch nur, dass es besser für dich wäre, wenn du ihm aus dem Weg gehst. Ich kenne Potter. Manch einer munkelt... er habe Kontakte zum dunklen Lord.”
    “WAS?”
    Lilli wußte nicht ob sie jetzt lachen oder weinen sollte. Das war das unglaublichste was sie je gehört hatte und das schwachsinnigste noch dazu.
    “James haßt die dunklen Künste. Er hat das oft genug bewiesen und er hasst Voldemord.”
    “Das will er euch jedenfalls weiß machen, damit ihn keiner verdächtigt. Er ist ein Spion.”
    “ER IST GERADE MAL 17 JAHRE ALT, Lucious.”
    “Und? Kennst du seine Familie? Weißt du was er in seinen Ferien macht? Sieh dir doch seine Freunde an. Black, Lupin, Pettigrew, White, alles reinblüter. Hast du dich nie gefragt, woher der dunkle Lord weiss, wo er nach seinen Opfern suchen muss? Hast du schon mal nachgesehen ob er nicht das dunkle Mal an sich trägt?”
    “.....”
    Lilli erstarrte. In ihr keimten Zweifel auf. Sie war sich immer sicher gewesen, dass James Voldemord hasste, dass er nicht zu seinen Leuten gehörte, aber das was ihr Freund da sagte... Es stimmte, James hatte nur reinblütige Freunde. Er war ja selber reinblütig. Seine Familie gehörte zu den ältesten und angesehendsten Zaubererfamilien Englands. Er verhexte die jüngeren, die Slytherins, jeden der ihm nicht paßte. Zwar mit normalen Zaubersprüchen, aber war nicht das verhexen aus der Laune heraus an sich ein schlimmer Grund? Das dunkle Mal...
    “Ich kenne Leute, die behaupten, er habe es. An seinem oberen rechten Arm. Hast du ihn je etwas ärmelloses oder ohne Shirt rumlaufen sehen? Sogar im Hochsommer läuft er mit langärmeligen Shirts herum. Sprich ihn drauf an... er wird deiner Frage ausweichen. Er trägt es... Lilli... Aber wenn du mir nicht glaubst... dann habe ich hier etwas anderes für dich...”
    Er reichte ihr eine Phiole in die Hand. Die Flüssigkeit war glasklar.
    “Was?”
    “Das Dunkle Mal reagiert auf diese Flüssigkeit. Weil es das pure Böse ist, wird es bei der Berührung mit dieser klaren Flüssigkeit einen Brennreiz geben. Probiers aus... dann siehst du, dass du mir vertrauen kannst und ihm nicht. Zu deinem eigenen Sicherheit, Lilli, halte dich von ihm fern. Ich will dich nur beschützten, Herzchen.”
    Malfoy hatte sie in die Arme genommen, aber... sie fühlte nichts. Im Gegenteil, sie stieß sich sanft von ihm weg und entschuldigte sich. Mit einem mal war ihr Kotzübel.

    “Aaarghhh....”
    Lili war wieder hinausgerannt und hinterließ eine völlig verstörrte Gruppe zurück, die sich untereinander verunsichert ansahen.
    “Ich-komm-gleich,” sagte Anna sehr langsam und ging ihrer Freundinn wieder einmal nach.
    “Schwanger?” fragte Sirius in die Runde, und alle nickten zustimmend, woraufhin er sich seinem schlafenden Freund zuwandte und den Kopf schüttelte.
    “Tz,Tz,Tz, Prongs, alter Junge, soviel zum Thema: Nichts tun. Jetzt weiß ich warum du immer verhindert warst.”
    Die Jungs prusteten mit einem mal los, was Alice so überhaupt nicht komisch fand und Sirius einen giftigen Blick schenkte. Dieser hob abwehrend die Hände.
    “War nur'n Witz, okay. Prongs versteht das, richtig?”
    Alle Gesichter wandten sich auf James, der noch immer ausdruckslos dran lag. In dem Moment ging die Tür wieder auf und Anna setzte sich zu den Freunden dazu, während sie einmal tief schluchzte.
    “Wo ist Lili?” fragte Alice besorgt.
    “Sie kotzt sich zum zweiten mal die Seele aus dem Leib. Ist aber soweit okay und kommt gleich wieder.”
    “Anna, jetzt mal im Ernst. Ist Lili schwanger? Ich mein Übelkeit ist doch meistens ein Anzeichen von Schwangerschaft.”
    Sie sah Remus entsetzt an.
    “Ich hatte in der 3. Klasse einen Kotzanfall weil James und Sirius mir eine Brechreizbohne ins Essen gemischt haben. War ich damals etwa SCHWANGER?”
    “ANNA, ist Likli schwanger?” fragte nun Sirius eindringlich.
    “Ich weiß es nicht... und... sie wohl auch nicht. Ich glaub, sie will es auch gar nicht wissen.”
    “Wieso nicht?” fragte Frank verwundert, doch es war nicht Anna, die antwortete, sondern seine Freundinn Alice, die auf seinem Schoss saß.
    “Sieh mal, James... auch wenn ihr es nicht hören wollt, aber es sind nun mal Tatsachen: James stirbt vielleicht und wenn sie wirklich schwanger ist... dann würde das bedeuten, dass dieses Kind ohne Vater aufwächst und in einer Zeit, in der Schrecken und Angst herrschen und in der sich zwei Parteien ständig duellieren ist das nicht unbedingt der günstigste Zeitpunkt für ein Baby aufzuwachsen. Lilli hat womöglich einfach Angst, das Baby alleine nicht großziehen zu können und es dann zu verlieren... wäre das schlimmste für sie.”
    “Sie ist doch nicht alleine,” sagte Sirius sofort.
    “Wir sind doch da. Glaubst sie wirklich, wir lassen sie mit dem Baby unseres besten Freundes einfach im Stich?”
    “Nein, nicht wirklich. Sie ist nur momentan nicht in der Lage vernünftig zu denken.”
    Die Tür ging auf und eine leichenblasse Lilli kam wieder herein. Sie setzte sich wieder auf dem Stuhl neben James Bett und seufzte ausgiebig.
    “Okay, wo waren wir?”
    Eine Weile blieb es still, dann nickte Sirius und sagte: “Bei dem Zeitpunkt, wo Misster Ich-Lüge-das-blaue-vom-Himmel dich überzeugen wollte, das James zu Voldemord gehört. Was für eine absurde Idee. Sowas kann auch nur ein Schwachkopf wie Malfoy ausdenken.”
    “Schwachkopf ja, aber....”

    Malfoy hatte Lilli verunsichert, soviel war klar. Sie hatte nie auch nur die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass James einen Bezug zum dunklen Lord hatte, aber jetzt, wo diese Vermutung erst mal im Raum stand, ließ sie sie nicht mehr los. Sie stand mitten im Gemeinschaftsraum und warf ihren Blick auf die Treppe die zum Jungenschlafsaal führte. Sollte sie es versuchen? Sollte sie ihn fragen? Und wie bitte schön? Hey, James, stimmt es dass du zu Voldemords Todessern gehörst und es auf mich abgesehen hast? Lilli schlug sich mit der Hand gegen den Kopf, um den blöden Gedanken zu vertreiben.
    „Das ist ja lächerlich.“
    Dummerweise hatte sie das laut ausgesprochen.
    “Was ist lächerlich?”
    James stand genau vor ihr. Er war die Treppe gerade runtergekommen. Er brauchte nur dazustehen und strahlte dabei eine Wärme und eine Stärke aus, die keiner erklären konnte, doch die von jedem geliebt und geschätzt wurde.
    “Ähm... ich.. ähm...”
    Jetzt brachte sie nicht mal mehr einen gescheiten Satz heraus. Fest umklammerte sie die Phiole in ihrer Hand und versteckte sie in ihrem Griff.
    “Lils... mach ich dich zufälligerweise nervös?”
    Er begann um sie herum zu gehen, wie ein Tiger, der um seine Beute kreiste. Dumm nur dass seine Nähe...sie tatsächlich nervös machte. Er machte ihr keine Angst, nein... sie fühlte nur ein Gefühl, das sie nicht beschreiben konnte. Aber es fühlte sich sehr gut an und irgendwie.... ungewollt.
    “Ähm... nein?!” antwortete sie vorsichtig.
    “Na, dann ist's ja gut...”
    “Schon wieder am flirten, Prongs?”
    Nun kam auch Sirius die Treppen herunter, im Schlepptrau Peter und Remus.
    “Komm, alter Knabe. Wir müssen weiter.”
    James lächelte sie noch einmal verstohlen an, dann folgte er seinen Freunden aus dem Gemeinschaftsraum. Nein, dachte Lilli fest entschlossen. Nur weil er nur reinblütige Freunde um sich gab, hieß das nicht, dass er Muggelgeborene haßte. Er versuchte mit ihr auszugehen, buhlte um ihre Gunst und hatte sie immer vor allem in Schutz genommen. Er war nicht böse... das war kein Spiel...
    Aber irgendwo tief in ihrem Herzen, keimten die Zweifel. Vielleicht... sollte sie die Phiole benutzten... Nur um ganz sicher zu gehen?

    Lilli: "Ich habe mir bis heute nicht verziehen, dass ich es damals zuließ, das Malfoy in mir diese Zweifel bei James wecken konnte. Ich hatte ihn damit sehr verletzt, als er es herausfand."

    Es war am nächsten Tag beim Unterricht. Sie hatten Zaubertränke bei Professor Smith und sollten einen Heilungstrank zusammen brauen. Lilli hatte einen Plan gefasst und wollte diesen auch ausführen. Sie mußte einfach Gewissheit haben. Wenn er wirklich ein Spion war, dann verdiente er, dass die gesamte Schule die Wahrheit über ihn heraus fand... aber wenn er keiner war... dann... hatte sie einen guten Freund hintergangen.
    “Lils?”
    “Hm?”
    Anna hatte sie aus ihren Gedanken gerissen.
    “Denkst du grad über deine zukünftige Hochzeit mit Lucious nach oder wieso verziehst du das Gesicht so in Falten?”
    “Ähm... ja, genau...”
    Sie lächelte etwas verlegen. Sie wußte gar nicht, dass sie wie gedrückt lügen konnte.
    “Sie haben noch 5 Minuten Zeit, wenn sie vorher fertig sind, können sie sie abgeben und dann den Raum verlassen.”
    Lilli nahm ihre Phiole und stand von ihrem Platz auf.
    “Hey, Lils, dein Trank hat die falsche Farbe. Sie ist glasklar und sollte aber türkis sein,” flüsterte Alice ihr verwundert zu, aber Lilli hatte sie nicht beachtet. Sie ging mit der Phiole in ihrer Hand in James Richtung, der bei Sirius saß und herumblödelte. Sie lachten... James Lachen klang nicht wie das eines Bösen. Wußte sie überhaupt wie das Lachen eines Bösen klang? Sie war noch naiv, hatte doch kaum Erfahrungen im Leben gesammelt. Sie konnte sehen, wie er seinen Trank gleichfalls fertig braute wie sein Freund und sich beide erhoben um sie abzugeben. Lilli ergriff die Chance und mit einem mal stießen sie zusammen. Sie konnte noch hören wie er sich entschuldigt, dann hatte sich die Flüssigkeit ihrer Phiole schon über seine rechte Schulter ergossen und floß auch über den Ärmel und James? Er krächzte auf. Er hielt sich mit der linken Hand die rechte Schulter und es schien als ob er sich gleich vor Übelkeit übergab. Sirius hatte ihn gestützt, während sich Professor Smith den Weg zu ihnen durch bannte. Lilli dagegen... schritt zurück. Sie zitterte und ihr Herz schien so hart zu pochen, dass es gleich herausspringen würde. James... war... ein... Todesser? Ohne zu zögern war sie rausgelaufen...
    Professor Smith hatte sich James Schulter sofort angesehen und ihn in den Krankenflügel geschickt. Die Flüssigkeit hatte ihm die Schulter verätzt. Während Sirius und Remus ihren Freund wegbrachten, waren Anna und Alice Lilli suchen gegangen. Sie fanden sie auf den Ländereien, wo sie kurzatmig am See saß und schon Tränen in den Augen hatte.
    “Lilli?” fragte Anna besorgt.
    “Lilli, was ist passiert? Was war das eben? Professor Smith meinte, dass dein Trank James Schulter verätzt hat. Das war kein Heilungstrank mehr. Lilli?”
    Sie hatte ihre Freundinnen nicht angesehen. Immer wieder kreisten die selben Gedanken in ihrem Hirn: James war ein Todesser, er war ein Todesser, James Potter... war... ein... Todesser. Doch Lilli wußte nicht was gerade wirklich passiert war.

    Madamme Pomfrey hatte James soweit wieder zusammenflicken können, jedoch mußte er am rechten oberen Ärmel einen Verband tragen, bis die Wunde heilte. Sofort, nachdem sie ihn auf sein eigenes Drängen hin entlassen hatte begab er sich auf die Suche nach Lilli. Er beschloss, das ganze einfacher anzugehen, stieg in den Jungenschlafsaal und holte die MauraudersMap aus der Truhe. Sie befand sich mit Anna und Alice auf den Ländereien. Er schloss die Karte wieder und ging an Sirius vorbei, der eigentlich IHN gesucht hatte.
    “Hey, Prongs, wohin des Weges?”
    “Lilli suchen und ihr sagen, dass ihr Trank mich nicht umgebracht hat. Pomfrey meinte, dass Lilli irgendwie einen Reiztrank zusammen gebraut hat, der Narben zum Brennen bringt. Das Mädchen macht Sachen, das ist nicht mehr normal. Man, hast du ihr erschrockenes Gesicht gesehen? Sie muß ja echt Panik bekommen haben.”
    “Hm, ich denke, ich komm besser mit. Sonst kippt sie dir noch was ganz anderes über...”
    “Na, dann los.”
    Er hatte sie dank der Karte sofort gefunden, doch Lilli starrte ihn selbst jetzt noch schockiert an. Sie hatte Angst vor ihm und bevor sie realisierte was sie eigentlich tat, hatte sie ihre Hände an Anna und Alice vergraben und sie zu sich gezogen. James grinste bei diesem Anblick amüsiert auf.
    “Lils?” Er stand nun mit Sirius genau vor ihr. “Hey, ich werd dich schon nicht umbringen. Madamme Pomfrey hats wieder geflickt. Siehste... alles heil.”
    Er wirbelte mit dem rechten Arm umher um ihr zu zeigen wie gesund er war und hätte dabei doch beinahe Sirius eins übergebraten, wenn der nicht ausgewichen wäre.
    “Hey, immer langsam mit dem jungen Reh, ja?”
    Lili schüttelte verängstigt den Kopf und hielt ihre Freundinnen noch fester.
    “Lilli? Alles okay?” fragte Anna besorgt, da ihre Nägel sich nun in ihr Fleisch eingruben und das tat weh. Lilli dagegen beschloss endlich alles raus zu lassen. Sie würde ihn nicht decken. Es war an der Zeit dass alle erfuhren wer er wirklich war.
    “Du bist ertappt, Potter.”
    “Hm?” fragte James noch immer amüsiert, “Potter? Bei was denn?”
    “Die Flüssigkeit... die ich dir über die Schulter gegossen habe... und ZWAR ABSICHTLICH... ist eine Flüssigkeit die anfängt zu brennen wenn sie mit dem Dunklen Mal in Berührung kommt. Du bist ein Todesser, ein Spion und du gehörst zu Voldemord.”
    ...........
    “Du bist ein Todesser, ein Spion und du gehörst zu Voldemord.”
    Dieser Satz klingt logisch und gefährlich und er würde auf viele andere zutreffen. Aber nicht auf James Potter. Sirius, Anna und Alice standen da, ihre Augen weit aufgerissen, ihre Kinnladen bis nach unten runtergefallen. Nur James schien keine Reaktion auf diese Verdächtigung zu zeigen, während Lilli sich weiter hinter ihren Freundinnen fest hielt.
    “Den Inhalt der Phiole hab ich von Lucious bekommen. Er wußte wer du bist und er sagte mir dass du das Dunkle Mal an deinem rechten Oberarm trägst. Die Flüssigkeit... hat dich verraten, Potter. Und nun wissen es alle, dass du ein falsches Arschloch bist. Ein Verräter...”
    “Lils? Sag mal, ist ein Hippogreif über dich getreten?” fragte nun Sirius, der sich als erstes wieder gefangen hatte.
    “Du redest hier über JAMES. Er ist der letzte der zu diesem Pack wechseln würde.”
    “Ach ja? Habt ihr euch nie gefragt, warum er nie seinen rechten Oberarm zeigt? Habt ihr euch nie gefragt warum der dunkle Lord immer zu wissen scheint, wo er nach Muggeln suchen muß um sie zu vernichten? Weil wir einen Spion haben, der ihm alles erzählt was er wissen muss.”
    “Lilli, du irrst dich...” begann Anna, doch sie schnitt ihr das Wort ab.
    “Waurm zeigst du uns das Mal nicht einfach, Potter... Oute dich schon, du kannst jetzt sowieso nichts mehr tun. Es ist vorbei.”
    James nickte. Er zog seinen Umhang aus und warf ihn ohne Rücksicht auf etwas anderes auf den Boden. Dann stülpte er eilig den rechten Ärmel hoch und riss den Verband ab.... Der Verband fiel vom Wind verweht einige Meter weiter zu Boden... aber an seinem Ärmel... war nur eine schwarze, langgezogene Narbe zu sehen. Kein dunkles Mal.
    “Du hast Recht, Lils... es ist... vorbei... mit unserer Freundschaft. Nur zu deiner Info: Den Trank den Malfoy dir gab reagiert nicht nur beim dunklen Mal mit einem Brennreiz, sondern bei der Berührung mit allen Narben. Das ist eine Narbe, die ich mir bei einem Kampf mit einem Todesser zugezogen habe. Ich verstecke sie... weil ich nicht stolz auf sie bin. Mein Großvater ist gestorben um mich vor dem Tot zu retten und diese Narbe erinnert mich an seinen Tot. Jetzt weißt du Bescheid... Ich hätte nicht gedacht... dass du mir so etwas überhaupt zutraust... Voldemord... ein Todesser... du hast Recht, Lils... es ist vorbei.”
    Und ohne sie noch einmal anzusehen, drehte er sich um und verschwand zurück ins Schloß. Auf einmal schien sich der Boden unter ihren Füßen aufzulösen, schien ihr Herz nicht mehr zu schlagen und alles woran sie geglaubt hatte, war weg. Sie konnte nicht mehr denken, nicht mehr fühlen, nicht mehr sprechen. Sie spürte, dass ihre Freunde sie anstarrten, aber... das war ihr egal. Alles was jetzt noch in ihren Gedanken kreiste war.. James, sie hatte ihm zutiefst verletzt. Viel zu tief. Sie hatte ihm die Sache vorgeworfen zu tun, die er am meisten verachtete. Sie hatte ihn... verloren.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 02:57


    Chap 7: Wing-Castle

    Nach diesem Vorfall hatte sich James von seinen Freunden zurückgezogen. Von all seinen Freunden. Nach dem Streit war Sirius zum Schloß zurückgelaufen und suchte im Schlafsaal nach James... er war nicht da.
    “Hey, Padfoot, was ist passiert?” fragte Remus besorgt, als er seinen Freund so aufgelöst sah. Er war gerade erst mit Peter von der Bibliothek zurückgekommen und Sirius erzählte ihm, was eben mit Lilli geschehen war.
    “Sie hat was?” fragte Remus unglaubig und auch Peter hatte zum ersten mal wenn überhaupt einen Kommentar dazu abgegeben.
    “Aber James wäre der letzte der zu Du-Weißt-Schon-Wem übergeht.”
    “Tja, Lilli hat sich von Malfoy verarschen lassen. Aber später mehr, laßt uns Prongs suchen. Ich hab Panik, dass er irgendeinen Scheiß baut, so wie der drauf war, als er weg ging.”
    “Die Karte,” sagte Remus sofort und alle nickten. Sirius tippte mit dem Zauberstab drauf und sie suchten das ganze Schloss und die Ländereien nach ihrem Freund ab. Er befand sich seltsamerweise in Dumbledores Büro.
    “Was macht er da?” fragte Remus besorgt und mit einem mal... war James Name weg.
    “Was sollte das denn jetzt? Wo ist er hin?”
    Doch Reden brachte nichts. Die Maurauder machten sich gemeinsam auf dem Weg zu Dumbledores Büro um herauszufinden, was James dort zu suchen hatte und wieso er nicht mehr da war.

    Währenddessen auf den Ländereien.
    Anna und Alice hatten Lilli noch immer fassungslos angesehen, aber im Vergleich zu ihnen war Lilli noch um ein vielfaches bleicher.
    “Lili?” fragte Anna unsicher. “Lebst du noch?”
    “Da... da war kein dunkles Mal... da war... eine Narbe? Er ist... James ist... ich hab... Das darf nicht wahr sein.”
    Es war als ob ihr jemand die Luft abgeschnürrt hätte. Lilli wartete nicht auf ihre Freundinnen, sondern war losgerannt. Sie mußte James finden, mußte sich bei ihm dafür entschuldigen, dass sie ein solcher Depp war. Wie konnte sie ihm das nur vorwerfen? Wie konnte sie ihn nur verdächtigen zu Voldemord zu gehören? Er war verletzt... hoffentlich hörte er sie wenigstens an. Sie traf mitten auf dem Flur auf die Maurauders und blieb bei ihnen stehen.
    “Habt ihr James gesehen?” fragte sie hoffnungsvoll.
    “Was willst du denn noch von ihm? Vielleicht den Gnadenstoß geben? Hast du ihn noch nicht genug verletzt?” fuhr Sirius sie brüsk an.

    “Ich... Ich...”
    Sie brachte einfach keinen gescheiten Satz zurecht. Es gab nichts zu ihrer rechtfertigung zu sagen. Sie hatte Mist gebaut, verdammten Mist.
    “Miss Evans, Mr. Black, Mr. Pettigrew, Mr. Lupin, was brüllen sie hier in den Gängen herum?”
    Es war Professor Mcgonagall gewesen, die sie ertappt hatte.
    “Wir wollen nach James sehen, Professor. Er... wollte zu Professor Dumbledor und...”
    “Mr. Potter ist beurlaubt. Er hat Hogwarts vorübergehend verlassen.”
    “WAS?” sagten alle 4 gleichzeitig unfassbar.
    “Mr. Potter hat den Schulleiter um Beurlaubung gebeten und er hat zugestimmt. Ich kann ihnen nicht sagen wann er wiederkommt oder warum er diese Sondererlaubnis erhalten hat, aber Professor Dumbledor hat dem zugestimmt also wird es schon richtig sein. Wenn sie also die Güte hätten, nicht hier im Gang herum zu schreien, sondern in angemessener Tonlage zu sprechen.”
    “Ja, Professor,” sagten alle 4 und ließen sie vorbei gehen. Lili fühlte sich schuldig, es war wie eine sehr schwere Last, die sich auf ihre Schulter niedergelegt hatte und sie förmlich hinunter drückte.
    “Ich hoffe du bist stolz auf dich,” sagte Sirius und seine Stimme klang zornig. Remus und Peter hatten nichts gesagt, aber ihre Blicke sagten mehr aus als tausend Worte. James ging es schlecht und es war ihre Schuld.

    Die Woche verging und James kam nicht zurück. Sirius, Anna und Remus hatten ihm duzende Eulen geschickt, aber er hatte keine einzige beantwortet. Lilli wollte es auch tun, wollte ihm einen Brief schreiben und ihm sagen wie unendlich Leid es ihr tat, aber jedesmal, wenn sie mit einem Brief begann, dann kam sie nicht weiter als bis Hallo James. Wie konnte man sich einfach bei jemanden entschuldigen, den man so tief verletzt hatte, wie sie ihn verletzt hatte? Anna sagte ihr immer wieder, sie solle ihm doch einfach Zeit lassen. James wäre nur enttäuscht gewesen. Warten, sie hasste es zu warten. Geduld war keine Tugend von Lilli Evans gewesen. Sie hasste es tatenlos dazustehen und abzuwarten. Als sie Malfoy darauf ansprach wie falsch er mit seinem Verdacht lag, hatte der nur ein überraschtes: Tatsächlich? Er ist kein Todesser? von sich gegeben und hatte sie mitten im Flur stehen lassen. Seit dem hatte Lilli kein Wort mit ihm gesprochen. Sie war viel zu wütend auf alles und alles woran sie dachte war James und wie weh sie ihm getan hatte. Wie konnte sie sich von Malfoy nur so benutzten lassen? Sie wußte doch wie die beiden sich hassten und hatte James nicht immer zu ihr gesagt, dass Malfoy derjenige ist, der die dunklen Künste begehrte und mit Sicherheit zu den Todessern gehörte? Das hatte sie nun davon. Ihr Freund hatte sie wie eine heiße Kartoffel fallen lassen und dem einzigen, den sie mehr bedeutet hatte, hatte sie durch eigene Schuld für immer verloren. Und mit diesem Wissen, brach sie im Mädchenschlafsaal schließlich in Tränen aus und begann bitter zu weinen. Jeden Abend, wenn sie glaubte dass Anna, Alice und Taylor schon fest schliefen, begann sie aufs neue ihrem Schmerz freien Lauf zu lassen und zu weinen...
    Der November brach herein, aber James kam nicht zurück. Sirius hatte mittlerweile einen Brief von seinem Freund erhalten, in dem er mit zwei Sätzen geantwortet hatte: Mir gehts gut. Bis dann, Prongs.
    “Na, wenigstens unterschreibt er mit seinem Spitznamen. Dann gibts ja doch noch Hoffnung,” beschloss Sirius als er den kleinen Schnipsel an Remus weiter reichte.
    “Ihm scheints echt mies zu gehen,” bemerkte der. Anna hatte sich eng an ihn gekuschelt und den Zettel in die Hand genommen.
    “Hört mal, Leute. Lilli gehts auch nicht besser. Sie macht sich irre viel Vorwürfe wegen dem Vorfall und...”
    “Das soll sie auch,” unterbrach Sirius sie aufgebracht.

    “Sie ist Schuld dass es ihm so schlecht geht. Sie hat ihn doch vor versammelter Manschaft als Todesser verdächtigt. Ausgerechnet dass was er sein ganzes Leben schon gehasst hat.”
    “Ich weiß das ich Mist gebaut habe...” Lilli stand nun vor ihnen und hatte sich zu Anna dazu gesetzt, die sie als einzige nicht zu meiden schien. Sogar Alice hatte sich seit dem Tag immer wieder von ihr zurückgezogen und war bei Frank bei den Huffelpuffs untergetaucht.
    “Ich wills wieder gut machen.”
    “Evans, sowas kann man nicht wieder gut machen. Das ist also ob dich jemand verprügelt und sich danach entschuldigt. Das hat dieselbe Wirkung, nämlich absolut KEINE.”
    “Nein, das akzeptiere ich nicht,” sagte sie entschlossen.
    “Ich will es zumindest versuchen. Sirius du weißt doch wo James wohnt. Ich will zu ihm gehen und mich entschuldigen für dass... was ich gesagt habe.”
    “Ach ja? Glaubst du das ändert irgendetwas? Glaubst du es reicht zu James zu gehen und zu sagen: Hey, es tut mir leid dass ich dich einen Todesser und Spion genannt habe und glaubte, du wärst Voldemords Diener. Vergeben und vergessen, ja?”
    “Ich...”
    “So einfach ist es nicht, Evans. Weißt du wie schlimm das momentan für ihn ist? Prongs ist nie vor irgendetwas davon gelaufen. Er hat sich immer allen gestellt. Als seine Großeltern starben war das für ihn Hölle genug, weil diese Narbe ihn daran erinnerte, dass sie wegen IHM gestorben sind. Sie wollten ihren Enkel beschützten und du behauptest dass er das Dunkle Mal versteckt. So lang ich ihn kenne hat er sich immer allen gestellt und die Verantwortung für sein Handeln übernommen. Nichts konnte ihn umhauen, egal wie unverschämt oder schlimm man mit ihm umsprang.”
    “Was... was meinst du?” fragte sie vorsichtig. Obwohl Sirius sie regelrecht anschrie, war Lilli's Stimme mässig und verständnisvoll.
    “Er hat nur noch seine Eltern und die sind beide Auroren im Ministerium. Sie haben ihn hart dazu erzogen alleine zurecht zu kommen, für sich selber zu sorgen und zu kämpfen. Immer wenn sie mit schlimmen Verletzungen im St. Mungo lagen, schlug er sich alleine durch die Zeiten. Er hat mich NIE um Hilfe gebeten und ich weiß es nur deswegen weil es letzten Sommer wieder passiert war und ich bei ihm gewohnt habe. Seine Eltern nahmen mich wie einen zweiten Sohn auf. Ich lebte bei ihnen und sie haben mich genau so liebevoll und fürsorglich behandelt als wäre ich ihr eigener Sohn. Dann kam eines Nachts der Anruf, dass sie im St. Mungo liegen würden mit schweren Fluchverletzungen. Es war unglaublich aber James war es, der MICH trösten mußte, nicht umgekehrt. Es waren seine Eltern, aber ich war derjenige der die Fassung verloren hatte und dann kommst du daher, schmeist ihm dies und jenes an den Kopf und er haut ab..... Das hat er noch nie getan.”
    “Ich... Ich... Es tut mir leid... Ich... Bitte, Sirius. Du weißt wo er wohnt. Ich will mich bei ihm entschuldigen von Angesicht zu Angesicht, damit er weiß, dass ich das wirklich ernst meine.”
    “Ich finde, Lilli hat ne Chance verdient,” sagte Anna zu ihm. Sirius war noch immer dagegen aber als Anna schließlich meinte, dass wenn er sie nicht dorthin führte, würde sie es selber tun, willigte er schließlich ein. Unter der Bedingung das sie mitkam. Sie wollten sofort am nächsten Wochenende dorthin reisen, denn es war das Hogsmeadwochenende. Remus und Peter konnten nicht mit, da beide mit ihren Dates den Tag verbirngen mußten und Sirius war ja von Anna ersteigert worden.

    Das Wochenende kam und je näher es rückte, desto verrückter wurden Lilli's Entschuldigungen, die sie für James hergerichtet hatte. Sie laß sich den Text durch und verzog immer mehr die Mundwinkel dazu:
    “James, ich weiss, dass ich ein total naiver Trottel bin, der es nicht verdient hat, dass du dich mit ihm abgibst. Ich habe Malfoy Glauben geschenkt und dich damit verraten, habe unsere Freundschaft damit verraten. Ich hatte keinen Grund dir nicht zu vertrauen, wo du mich doch ständig beschützt hast. Du hast mir alles gegeben was du hattest und ich habe dir nichts wiedergegeben. Ich hoffe dass du meine Entschuldigung annimmst. Ich verspreche dir, dich niemals mehr zu verraten und dir zu vertrauen. Ganz gleich, was auch immer passiert.”
    Ja, so konnte sie es stehen lassen. Oder doch nicht? Klang es nicht zu sehr nach einer Rede vor dem Traualtar? Sie konnte Freitagnacht nicht schlafen, wälzte sich hin und her, zurück und nach vorne, schief links und wieder schief rechts, aber ihre Augen waren die ganze Zeit über geöffnet.
    Anna hatte sie irgendwann in der früh sanft wachgerüttelt und gemeint, dass sie jetzt zu James wollten. Lilli hatte doch irgendwann in den frühen Morgenstunden etwas Schlaf gefunden und hätte sogar beinahe verschlafen. Sofort raffte sie sich auf, ging ins Bad um sich fertig zu machen und suchte Sirius und Anna in der großen Halle auf. Während alle anderen nach Hogsmeade gingen, bestiegen sie den Fahrenden Ritter, der sie zum Potter-Anwesen nach Little Surrey fuhr.

    Arrghh....
    Und wieder war es Lilli die einem Kotzanfall erlitt und raus rannte.
    “Heiliger Hippogreif,” jammerte Frank auf. “So erfahr ich ja nie was jetzt wirklich stimmte.”
    “Ich kümmer mich um sie...”
    Anna stand auf und ging zu Lilli in die Toilette rein. Ihre Freundinn kniete wiedermal über der Toilettenschüssel und sah aus als ob sie schon gar nichts mehr in sich hatte, was sie noch rauskotzten könnte.
    “Lils? Willst du dich nicht lieber mal vom Arzt untersuchen lassen? Es könnte was schlimmeres sein oder... vielleicht...”
    “Vielleicht? Was?”
    Anna kniete sich zu ihr hinab und tupfte ihr mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn ab, der durch die Anstrengung entstanden war.
    “Naja... die anderen haben die leise Vermutung... dass du...”
    “Das ich? Machs nicht so spannend, Anna.”
    “Naja... dass du und James euch nicht zurückhalten konntet und es unplugged miteinander getrieben habt.”
    “SCHWANGER?”
    “Ja?”
    Lilli lehnte sich an die Toilettenwand hinter und sah mit traurigen Augen zur Decke hinauf. Ihr Blick wurde glasig als ob sie jeden Moment weinen würde und Anna hätte sich dafür schlagen können, dass sie ihre Klappe nicht halten konnte.
    “Das... geht... gar nicht, Anna. Ich hätte gern ein Baby von James... Wenn es wahr wäre... dann würde James vielleicht sogar wieder aufwachen, wenn er wüßte, dass er Vater wird. Aber... das geht nicht...”
    “Warum nicht?” fragte sie vorsichtig und endlich wandte Lilli ihren Blick zu ihrer Freundinn. Sie schluchzte ganz heftig, bevor sie schließlich antwortete.
    “Bei unserem vorletzten Zusammentreffen auf Voldemord... da... hat er mich mit einem Fluch getroffen... und ich habe das auch nur knapp überlebt. Aber... ich und James haben es ja immer wieder versucht. Wir wollten ja eine Familie haben... Der Arzt meinte, dass ich keine Kinder bekommen kann. Durch den Sturz wurde meine Gebährmutter irgendwie verletzt, so dass es für mich unmgöglich ist schwanger zu werden... Und James weiß das.”
    “Lils, das tut mir leid. Warum hast du nie was davon gesagt?”
    “Keine Ahnung... Ich denke... es ging alles viel zu schnell.”
    Anna nickte verstehen und half ihrer Freundinn vom Boden auf.
    “Trotzdem. Lass dich von nem Arzt untersuchen. Wenns ne Lebensmittelvergiftung ist, dann sollte das schnell behandelt werden. Wir wollen doch nicht dass James aufwacht und du danach im Koma liegst, hm?”
    Anna war optimistisch... äußerlich, aber tief im Herzen bangte auch sie immer noch um das Leben ihres besten Freundes. Nachdem sie ihre Freundinn beim Arzt abgesetzt hatte, ging sie zu den Freunden zurück und teilte ihnen mit, dass Lilli sich untersuchen läßt und sie beschlossen, ohne sie fortzufahren. Sie kannte das meiste ja schon.

    Der Schaffner ließ sie in Little Surrey mitten auf einer belebten Straße hinaus. Sirius, Lilli und Anna mußten höllisch aufpassen umnicht von den Autos erfasst und mitgeschleudert zu werden, so schnell wie gefahren wurde.
    “Was nun?” brüllte Lilli den beiden in dem getose zu. Sirius zog seinen Zauberstab und sagte: “Arresto Momentum.”
    Die Autos fuhren nun in Zeitlupe umher, so dass die drei problemlos über die Straße gehen konnten.
    “Nicht schlecht,” sagte Anna respektvoll und der Zauberer lächelte zufrieden.
    “Tja, entweder man kanns, oder man kanns nicht. Los kommt, apparieren wir zu seiner Wohnung.”
    “Wo ist sie denn?” fragte Lilli noch mal und diesmal etwas genervter, da weder Sirius noch Anna es ihr bis jetzt verrieten hatten.
    “Oh... Ähm... die Potters wohnen in einem Schloss gut 1 ½ Meilen entfernt von ihr richtung Süden. Wing-Castle heißt es.”
    “Okay, alles klar.”
    Und es ertönte drei Plopps und alle drei apparierten rüber. Sie kamen vor einem riesigen Schloß wieder auf, dessen Burgmauern fahl und alt aussahen, als ob sie schon Schimmel angesetzt hätten und ewig nicht mehr benutzt wurden.
    “Und HIER wohnt James?” fragte Lilli ungläubig. Sirius lächelte bei ihrem schockierten Gesicht.
    “Das ist nur der Anschein, den er auf Muggel macht. Es ist der Zauber, der das ganze wie eine Ruine aussehen läßt, damit sich keiner nähert. Kommt....”
    Sie schritten zum geschlossenen, riesigen Tor rüber, der auf Lili wie ein Felsgigant wirkte. Unbezwingbar und verdammt groß.
    Sirius hatte seinen Zauberstab zur Tür gestreckt und sagte: “Lumos Maximus.”
    Ein helles Licht erschien aus der Spitze flog in die Luft und erhellte mit einem mal die gesamte Gegend, so dass Anna und Lilli regelrecht die Augen verschließen mußten um nicht geblendet zu werden. Als sie sie wieder öffneten standen sie nicht mehr vor verschlossenen Türen, sondern auf einer weiten Wiese mit den seltensten und wunderschönsten Blumem. Sie dufteten herrlich und Lilli kniete sich unweigerlich zu ihnen hinab um eine lilane Sternrose näher zu betrachten. Diese Blumen waren sogar in der Zaubererwelt sehr kostbar und rar. Sie hörte etwas wiehern und sah auf. Ein weißes Pferd galoppierte auf sie zu, verlangsamte ihren Schritt und blieb vor Anna zum stillstand. Lili sah verwirrt zu wie es seinen Kopf an Anna schmiegte und zufrieden wieherte.
    “Was?” begann sie doch Anna hatte ihr das Wort abgeschnitten.
    “Das ist Sphinx, eines der Familienpferde der Potters. Das Anwesen ist sehr groß, sie besitzten viele Tiere aber Sphinx hat einen besonderen Narren an mir gefressen, seit dem ich sie zum ersten mal als kleines Kind geritten habe und sie ist James Lieblingspferd... Na du...”
    Jetzt sprach sie nicht mehr mit Lilli, sondern mit Sphinx.
    “Wo ist dein Herrchen, hm? Wo ist James?”
    Das Pferd schien tatsächlich zu wissen, worüber Anna sprach, denn Lilli kam es so vor als ob es mit dem Kopf in eine Richtung zeigte. Sie drehte sich um und erkannte ein großes, wunderschönes Schloß mit weißen Mauern und einigen Türmen.
    “Lasst uns gehen,” sagte Sirius und die drei schritten hinein.
    Sirius hatte sie in einem großen Raum geführt, der, wie Lilli vermutete, das Wohnzimmer dar stellen sollte. Es sah alles sehr gemütlich und bequem aus und erinnerte an ein uraltes Schloß, das modernisiert wurde. Ein lachen ertönte, aber es war nicht das Lachen einer älteren Frau, wie Sirius erwartet hätte, sondern das eines kleinen Kindes, vielleicht das, eines Baby's... Aber was machte ein Baby bitte bei den Pot....
    Tatsächlich kam nun ein kleines Baby hereingekrabbelt und lachte herzhaft, bis es an Lilli's Bein stieß und zu ihr aufsah. Das Baby trug einen rosanen Strampelanzug und hatte nur wenig schwarze Haare auf dem Kopf. Es schien wirklich noch unglaublich jung zu sein, doch bevor Lilli registrierte was passierte, hatte sich die kleine an ihrem Bein festgehalten und saß nun auf ihrem Fuß.
    “Was...??!!”
    Sie sah nun Sirius und Anna an, die genau so verwirrt zu seinen schienen.
    “June?” rief nun endlich eine vertraute weibliche Stimme und zwar die von Mrs. Potter.
    “June, sü... Oh...”
    Sie stand nun direkt vor den Freunden und sah sie anfangs überrascht, dann erfreut an.
    “Sirius, Anna...”
    Mrs. Potter nahm beide fest in die Arme, als ob sie ihre eigenen zwei Kinder begrüßen würde, dann wandte sie sich Lilli mit einem warmen, herzlichen Blick zu. June war mittlerweile weiter gekrabbelt.
    “Hm, lange, rote, lockige Haare, smaragdgrüne Augen, etwas kleiner als Anna... Laß mich raten, du bist Lilli Evans.”
    Auf Lilli's überraschtes Gesicht hin begann die Frau warmherzig zu lachen und reichte ihr die Hand, die Lilli auch nahm und schüttelte.
    “Ich bin Maria Potter, James Mutter. Er hat schon sehr viel von dir erzählt. Ihr seit bestimmt wegen ihm hier, hm?”
    “Ja, wir haben uns Sorgen gemacht,” antwortete Sirius.
    “Sorgen, aber wieso denn?”
    Die Freunde sahen sich verwundert an.
    “Hat James denn nichts erzählt?” fragte Lilli vorsichtig und Mrs. Potter schien höchst unbehaglich zumute zu werden.
    “Nein, wovon erzählt?”
    “Hey, du kleiner Racker,” ertönte plötzlich James Stimme. Er hatte June aufgegabbelt und sie ins Wohnzimmer zurückgetragen.
    “Mum, du solltest besser auf die kleine aufpassen, oder sie... sie... sie... Lilli...”
    Es war das erste mal seit Wochen, dass sie sich wiedersahen. Es war ein merkwürdiges Gefühl diese hasselnussbraunen Augen wiederzubegegnen. Sie sahen sie nicht böse oder enttäuscht an, nur überrascht und... ja, irgendwie sogar erfreut. Es war.... als ob er mit seinem weggang etwas von ihr mitgenommen hatte und dieses Etwas kehrte jetzt zu ihr zurück. Ein warmes Gefühl, vertraut und sehr schön.
    “Was macht ihr denn hier?” fragte er sie und wippte June in seinen Armen auf und ab. Ihm schien es gut zu gehen. Sie hatte geglaubt dass er traurig, verstörrt, böse und niedergeschlagen war, alles mögliche, aber stattdessen... trug er ein Baby auf seinen Armen und strahlte sie überrascht an.
    “Na, ich denke, ihr habt viel zu bereden. Gib mir die kleine James, es ist Zeit für ihr Happie Happie.”
    James gab das Baby seiner Mutter, die dann den Raum verließ. Als erstes war James auf Sirius zugegangen. Die beiden Freunde strahlten einander an, dann hatten sie sich die Hände gegeben und bevor Lilli es realisierte, zog James seinen besten Freund zu sich und hatte ihn umarmt. Sirius schlug ihm kumpelhaft auf die Schulter und beide ließen endlich wieder voneinander ab.
    “Lang nicht gesehen, wie, alter Knabe?” begann Sirius und James lachte.
    “Zu lang, Kumpel. Zu lang.”
    Dann wandte er sich Anna zu und schloss auch sie in die Arme.
    “Mensch, James, wieso hast du nie was von dir hören lassen. Wir haben uns echt Sorgen um dich gemacht,” schimpfte Anna mit ihm und auch dazu hatte James nur gelacht.
    “Sorgen, wieso? Mir gehts gut.”
    Dann ließ er sie los und wandte sich Lilli zu.
    “Was verschafft mir die Ehre, Miss Evans?” fragte er mit einem charmanten Lächeln und nahm auch sie in die Arme. Es war... als ob der Fels, der so lange auf ihrem Herzen lag, mit einem mal weggenommen wurde. Sie lag in seinen Armen und er drückte sie freundschaftlich an sich. Sie vernahm einen Geruch an ihm, den sie vorher nicht bemerkt hatte. Etwas wohliges... etwas, das sie nie wieder los lassen wollte.
    “James..., bist du... gar nicht mehr böse?” fragte sie vorsichtig und er drückte sie sanft von sich.
    “Böse? Wieso sollte ich böse sein? Was hast du jetzt schon wieder verbrochen, Evans?”
    Er grinste wie ein Honigkuchenpferd.
    “Prongs, alles okay bei dir? Hast du schon a-...”
    Weiter kam er nicht da es Plopp machte und Mr. Potter direkt neben ihnen stand.
    “Hm? Besuch? Sirius, Anna! Wußte gar nicht dass ihr kommen wolltet.... Hm?.... Ahh... rote, lockige Haare...”
    Mr. Potters Blick wanderte wanderte zu ihr hinab direkt in die Augen.
    “Smaragdgrüne Augen... etwas kleiner als Anna.. Du bist Lilli Evans, stimmts? Freut mich, ich bin Michael Potter, James Vater. Er hat schon sehr viel von dir erzählt. Wie schön dich mal persönlich kennenzulernen.”
    Lilli schien langsam rot zu werden. Er hatte seinen Eltern von ihr erzählt und offenbar nur gutes, denn seine Eltern schienen sie genau so anzuhimmeln, wie er früher. Mr. Potter zog Lilli zu sich heran und beugte sich zu ihr herab.
    “Mal unter uns: Du machst das schon richtig mit ihm. Jemand muß ihm ja den Kopf zurecht rütteln.”
    Dann beugte er sich wieder auf und sah die verstörrte Truppe an. Er bemerkte erst jetzt dass er offenbar mitten in ein Gespräch reingeplatz war.
    “Ähm... hab ich gestört?”
    “Weiß nicht,” begann James und sah seine Freunde an.
    “Aber... du bist plötzlich abgehauen... und wir dachten...”
    “Abgehauen?” fragte James verwirrt.
    “Hab ich euch nicht gesagt, dass ich nach Hause muß? Wegen June, mein ich?”
    “Wer ist die kleine eigentlich?” fragte Sirius.
    “Sie ist Mum's und Dad's Adoptivtochter. Bei einem Angriff der Deatheater auf eine Muggelfamilie sind alle umgekommen.Die kleine konnte aber gerettet werden und da wir bis jetzt keine Familie für sie finden konnten, haben sie beschlossen sie aufzunehmen.”
    “James, du bist nach dem Streit einfach so weggelaufen...”
    “Streit?”
    Die Freunde sahen sich besorgt an. Hatte er das absichtlich verdrängt, oder wieso tat er so, als ob da nie etwas gewesen wäre?
    “Mr. Potter, hat James hier irgendwie einen Schlag auf den Kopf bekommen?” fragte Sirius ihn besorgt, der jedoch verwirrt mit den Schultern zuckte.
    “Nicht dass ich wüßte,” fuhr dieser besorgt fort.
    “Aber... das würde vieles erklären...”
    “Was würde das erklären? Dad?”
    Alle sahen erwartungsvoll zu Mr. Potter, der die Stirn in Falten setzte und auf einmal sehr ernst und nachdenklich wirkte.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 02:58


    Chap 8: from know until the end


    James wußte absolut nichts mehr von dem Streit. Er hatte alles vergessen, etwa absichtlich?
    “James, hast du ein Vergessenszauber angewendet?” fragte Sirius unsicher, aber James verzog die rechte Augenbraue fragend hoch.
    “Padfoot, du müsstest am besten wissen, das ich sowas nicht auf mich selbst anwende, oder?”
    “'türlich. Aber.... du erinnerst dich wirklich nicht mehr an euren Streit?”
    “Welchen Streit, zum Teufel?”
    “Ich erinnere mich daran, Junge,” fuhr Mr. Potter dazwischen, bevor jemand anderes etwas sagen konnte, “Dass du an dem Abend, als du ankamst, sehr aufgebracht und enttäuscht warst. Du wolltest nicht darüber sprechen und bist stattdessen lieber in Little Surrey spazieren gegangen um dich abzuregen. Als du zurück kamst... warst du wie verändert.”
    “Verändert?”
    “Ja, als ob gar nichts passiert wäre. Bist du sicher, dass du kein Vergessenszauber auf dich angewendet hast.”
    “NEEEIN,” brüllte James jetzt regelrecht. Seit wann glaubte ihm niemand mehr, wenn er etwas sagte? Er war sich felsenfest sicher, sowas nicht getan zu haben.
    “Ich bestimmt nicht. Dad, du weißt das ich sowas nicht tun würde. Ich stell mich den Problemen, egal, wie schlimm sie sind.”
    “Das war aber schon ein ziemlicher Hammer, Prongs,” sagte Sirius und James sah ihn verwundert an.
    “Und was war das bitte?”
    “Ähm... Ich denke, das sollte Lilli mit dir allein besprechen.”
    Anna stand auf und auch Mr. Potter folgte ihr. Sirius mußte erst von ihr hochgezogen werden, damit er die beiden freiwillig alleine ließ.
    “Sie wird ihn schon nicht fressen,” sagte sie während sie raus gingen.
    Lilli und James saßen nun alleine da und für einen Moment sagte keiner ein Wort. Das ganze noch mal tun zu müssen, das brachte sie einfach nichts übers Herz. Warum konnte sie es nicht so belassen, wie es war? Es war doch gut so zu tun als ob nichts geschehen wäre... nein, tief in ihrem Inneren wußte sie, dass es falsch war. Er hatte ein Recht es zu erfahren.
    “Also?” fragte James sie. Seine Stimme hatte etwas warmherziges, seine Augen... strahlten diesen selben Glanz, den sie so gerne mochten. Es war vertrauen.
    “Lilli? War es denn wirklich so schlimm?”
    Sie nickte. Der Scheiß Felsen hatte sich wieder auf ihr Herz raufgelegt.
    “Hm... hilft es dir, wenn ich verspreche nicht böse zu sein?”
    Sie sah auf und nickte.

    “Na dann... verspreche ich nicht böse zu sein. Also? Worüber haben wir uns so gestritten? Ich meine, ist ja nicht grad selten bei uns dass wir uns streiten, oder?”
    “Ich... James...”
    Sie atmete einmal tief ein. Obgleich Ihr Herz jeden Moment zerspringen würde vor Panik, vor Angst und Leid, sie konnte nicht länger warten. Das war nicht fair ihm gegenüber und er hatte es nicht verdient, in Unwissenheit gelassen zu werden.
    “Weißt du... Lucious... Malfoy hat mir verzählt dass du ein... naja... dass du zu Voldemord gehörst und ein Todesser wärst.”
    Zuerst... hatte er nur gegrinst, dann geprustet und dann... lachte er laut los. Lilli saß verwundert da. Er lachte... aus vollem Herzen lachte er darüber.
    “Und...Und...”
    Er brauchte ne Weile bis er seinen Lachanfall unter Kontrolle bekam und als das sah, wurde ihr Herz noch schwerer. Sie mochte es wenn er lachte, wenn er fröhlich und heiter war und in diesem Moment kroch Angst in ihr hoch, dass sie es nie wieder miterleben dürfte, dass sie ihre Freundschaft mit ihm zerstört hatte. Ein Gedanke, der sie zu Boden zwang..
    “Und das hast du ihm geglaubt?”
    “James... das war noch nicht alles.”
    Jetzt kam ja erst der richtige Hammer, der vielleicht ihre Freundschaft ruiniert hatte. James wurde wieder ernst und sah sie neugierig an.
    “Dann weiter im Text.”
    “Naja, er sagte er hätte einen Beweis. Er gab mir eine Phiole mit einem selbstzusammengebrauten Trank. Er sagte, dass sich das dunkle Mal an deinem rechten Oberarm befinden würde und dass wenn ich es rüber schütte es mit dem Mal reagiert und zu brennen beginnt....”
    Er machte den Mund auf um etwas zu sagen, aber Lilli fuhr einfach fort. Eine Unterbrechung konnte sie jetzt nicht gebrauchen, sonst würde sie womöglich noch rausrennen, weil sie nicht mehr sprechen konnte.
    ”Weißt du, das was er gesagt hat, das hat mich nachdenklich gemacht. Du hast nur einblütige Freunde um dich. Sirius, Anna, Peter, Remus... Und dann.. hast du auch nie kürzere Ärmel getragen, so dass man deinen Oberarm sehen könnte und... nun ja bei Zaubertränke hab ich die Gelegenheit genutzt und so getan als ob ich mit dir zusammen stoße würde und den Inhalt über deine rechte Schulter gegossen und es hat angefangen zu brennen... Nicht weil da das dunkle Mal war, sondern weil du eine Narbe hattest und diese blöde Flüssigkeit reagiert nicht nur mit dem Dunklen Mal, sondern mit allen Wunden. Ich habs nicht gewußt und bin dann weggelaufen. Du bist mir nachgelaufen, nachdem Madamme Pomfrey deine Wunde versorgt hatte und... vor Alice, Anna und Sirius... hab ich dich als Todesser und Verräter beschimpft.”
    James war das Lachen mittlerweile vergangen. Sein Gesichtsausdruck war längst nicht mehr freundlich, nicht mehr offen... er war nachdenklich.
    “Ich... Es tut mir leid James. Ich hab nicht gewußt... das mich Malfoy so reinlegt. Dass er nur unsere Freundschaft zerstören wollte... Wenn ich es Rückgängig machen könnte würde ich es nicht. Ich weiß, dass ich dumm war.... Ich konnte es nicht ahnen dass er wirklich.... so eifersüchtig auf dich ist und unsere Freundschaft zerstören wollte.... Hat er... die Freundschaft... zerstört?”
    Sie sah ihn an, aber James antwortete nicht. Eine ungewisse Stille, die sie fast zerriss vor Angst und die ihr wie eine halbe Ewigkeit in diesem Moment vorgekommen war.
    “Ich wollte das nicht. Ich hab meinen Fehler eingesehen und es tut mir wirklich wirklich Leid. Ich wünsche mir so sehr, dass du mir vergibst und dass wir wieder Freunde sein können?”
    Sie war aufgestanden und hatte sich vor ihm auf die Knie fallen lassen lassen. Sie sah nun zu ihm auf und beide sahen sich Auge in Auge an. Er mußte es verstehen und glauben.
    “James? Bitte hass mich nicht.” sragte sie vorsichtig und ihre Stimme klang leise, heiser und tief traurig. Sie hatte keine Hoffnung mehr. Der Riss war zu stark... Er würde gleich...
    Doch er tat etwas ganz anderes und unerwartetes. Er hatte seine Hand um ihren Hals gelegt, hatte sich zu ihr hinabgebeugt und war immer näher gekommen. Seine hasselnussbraunen Augen kamen immer näher und näher, viel zu nah und auf einmal... schloss sie ihre Augen. Sie spürte wie er seine Lippen auf ihre presste und es wurde... warm. Der Kuss... war voller leidenschaftlich und doch zärtlich und sanft. Ihr Herz pochte wie verrückt. Sie wußte nicht was sie tat, als sie mit ihrer Hand begann, seine Wange zu streicheln. Sie war... weich... wie die Backen eines kleinen Baby's.
    Dann hatte er sich von ihr gelöst und sie öffnete langsam ihre Augen wieder. James grinste.

    “Lils, ich könnte dich niemals hassen und... wegen dem Kuss...ich wollts mal ausprobieren... sonst verpaßt du mir ne Ohrfeige wenn ich den Versuch starte und ich war mir sicher, diesesmal bekomm ich sie nicht.”
    Er hatte ein sehr schönes Lächeln. Es war als ob sie ihn plötzlich in einem anderen Licht sah. Sie verstand nicht, warum sie ihn all die Jahre immer von sich gestoßen hatte, warum sie ihn gehasst hatte, warum sie immer Streit mit ihm suchte, wo er so zärtlich und liebevoll sein konnte, wo seine Berührungen so sanft waren, wo seine Augen so tief und vielsagend leuchten konnten.
    “James?”
    “Ja?”
    “Ich ähm... das fühlte sich eben... irgendwie sehr gut an. Könntest du es noch mal machen?”
    Er lachte auf und beugte sich wieder zu ihr hinab um sie zu küssen. Beide versanken in diese Versöhnung.... die nicht wirklich nur eine Versöhnung war. Keine Sekunde die verging hatte Lilli bemerkt, keine Minute, die voranschritt schien Zeit zu sein. Sie spürte ihn, spürte seine weiche Haut und seine süßen Lippen und es war ein unglaubliches Gefühl, dass sie spürte. Keine Angst mehr, nur noch ein unglaublich schönes, warmes Kribbeln im Inneren, im Bauch, als ob tausend Schmetterlinge herumflatterten, als ob ein man ihn ununterbrochen leicht kitzeln würde.... Einfach nur wunderschön.
    Und hinter einer Wand des Wohnzimmers lugten zwei schwarzhaarige Köpfe hervor.
    “Ich glaube, er hat ihr verziehen...” sagte Anna zufrieden und breit grinsend.
    “Glaub ich auch...” sagte dieser und verzog das Gesicht, “Ich hätte ihr sonst was an den Hals geflucht für... ey.”
    Anna hatte ihn mit sich weggezogen. Sie wollte die beiden alleine lassen. Sie hatten verstanden... dass Liebe wachsen kann.

    “Das ist alles?” fragte Frank entrüstet.

    “Ja, so wurden James und Lilli ein Paar,” sagte Anna zufrieden.

    “Tja, dann hat ja absolut kein einziges Gerücht gestimmt,” sagte er enttäuscht.

    “Tja, jetzt weißt du dass du in Zukunft kein Wert auf Gerüchte geben solltest, Frankie-Boy. Die Wahrheit erfährst du immer nur von den Betroffenen selber. Aber glaub nicht, dass die Sache damit gegessen war.”

    “Hm?”

    “James behauptete ja felsenfest, dass er kein Vergessenszauber angewandt hatte, also mußte es jemand anderes getan haben. Es gibt eine Möglichkeit den Zauber aufzuheben und herauszufinden, was passiert war...”

    “Aha, und hier finden die Gerüchte ihren Bezug??!!”

    “Ähm.... nicht so ganz, Fank.”

    Nach dem Kuss hatte sich Lilli an James gekuschelt und beide saßen auf dem Sofa, schweigend. Sie wollten den Moment genießen, das Gefühl, das sie durchströmt hatte so lange kosten, wie es da war. Beide brauchten es nicht zu sagen, aber sie wußten, dass der andere genau so fühlte.
    “Na, ihr zwei...” Michael Potter hatte das Wohnzimmer betreten und die beiden zuerst verwundert, dann erfreut angesehen.
    “Wie ich sehe, habt ihr letztenendes doch noch zueinander gefunden.”
    Lilli wurde leicht rot, aber James Lachen beruhigte sie wieder.
    “Wär doch langweilig, wenn's einfach gegangen wäre.”
    “Hör mal, Junge. Ich hab mit mit deiner Mutter und Professor Dumbledore gesprochen.“
    “Hm? Wieso Professor Dumbledore? Hab ich wieder was angestellt?”
    “Nein, darum gehts nicht. Wir sind alle derselben Meinung, dass es merkwürdig ist, dass du keine Erinnerung an den Streit hattest. Wir glauben, dass jemand anderes wenn du selber es nicht warst, den Zauber auf dich angewendet hat. Vergessenszauber sind sehr schwer und selbst die besten Zauberer können nicht genau bestimmen, wieviel der betroffene vergessen soll. Man versucht es, aber oft wird zuviel vergessen. Es könnte also durchaus sein, dass der Zauberer, der ihn auf dich angewandt hat, das gar nicht bezwecken wollte, dass du den Streit vergißt. Wir wollen einen Umkehrzauber bei dir anwenden.”
    “Es gib einen Zauber der das Vergessen umkehrt?” fragte James zweifelnd.
    “Ja, aber... es ist eben sehr schmerzvoll. Daher belassen es die meisten Zauberer dabei und versuchen sich gar nicht erst daran zu erinnern.”
    Lilli schreckte auf. Schmerzvoll?
    “Ist das gefährlich?”
    “Nein, keine Sorge Lilli. Ich würde meinem Sohn nie einer Gefahr aussetzten, dessen Risiko ich nicht überblicken kann. Es tut... nur wie gesagt ziemlich weh. Und James, was denkst du?”
    Er nickte verstehend.
    “Sicher, warum nicht.”
    James vertraute seinen Eltern und wenn sie sagten, dass er es tun solle, dann widersprach er auch nicht.
    “Gut, dann... gebe ich Dumbledore und deiner Mutter bescheid. Bis später.”
    Mr. Potter war weggegangen und James bemerkte, dass Lilli ihn besorgt ansah. Er kam nicht umhin überrascht zu lächeln. Wer hätte geglaubt dass Lilli ihn eines Tages auch... mögen würde? Von Liebe wagte er noch nicht zu sprechen, nicht so früh.
    “Mach dir keine Sorgen, Lils. Ich halt sowas schon durch. Ich hab wesentlich schlimmeres erlebt.”
    “Zum Beispiel?”
    “Deine letzte Ohrfeige vor 5 Monaten zum Beispiel...”
    Er hatte das so süß schmollend beantwortet, dass sie einfach nicht anders konnte als ihm zärtlich auf die Wange zu küssen und mit der Hand über seine andere Wange zu streicheln.
    “Besser?” flüsterte sie sanft.
    Bevor sie ihre Hand zurückziehen konnte, hatte er sie festgehalten und sie näher zu sich gezogen.
    “Noch nicht... aber jetzt...”
    Wieder war es er, der seine Lippen auf ihre presste und sie leidenschaftlich küsste. Er war so warm und so weich. Ein solches Gefühl hatte sie noch nie vorher in ihrem Leben gefühlt, bei keinem ihrer Freunde, nicht mal bei Malfoy. Es war so anders mit James zusammen zu sein.Es war als ob es nur noch sie gäbe, als ob die Welt um sie herum nicht existierte. Nur sie beide. Keine Ängste, nichts schlimmes, keine Sorgen, nur..... unendliche Liebe.
    “Lils?” flüsterte er nachdem sie sich ein klein wenig voneinander gelöst hatten.
    “Hm?” machte sie lächelnd, die Augen immer noch in seine gerichtet. Sie beobachtete sie.... wollte diese Augen fest in ihren Gedanken halten..
    “Ich glaube... ich muß noch etwas tun, dass 100 Galleonen wert ist...”
    Sie blickte ihn erstaunt an, woraufhin er aufstand und sie dabei mit hoch riss.
    “Du hast 100 Galleonen für ein Date bezahlt. Du sollst es auch bekommen.”
    Er reichte ihr wie ein Prinz seine Hand hin und sie legte ihre auf seine. Gemeinsam gingen sie durch die Tür wieder hinaus in den Garten, wo er sie zu Sphinx, der weißen Stute führte und ihr half aufzusteigen. Mit ihr in seinen Armen ritt er der Wiese entlang auf das Feld hinaus. Lilli wußte gar nicht wie weit das Anwesen der Potters reichte aber so wie es schien, gehörten sie wirklich nicht zu den armen Zaubererfamilien. Sie kamen zu einem Hügel auf dem er stoppte und mit ihr wieder hinab stieg.
    “So meine Süße,” flüsterte er Sphinx zu, “Kannst wieder zurück gehen. Ich ruf dich dann.”
    Das Pferd wieherte auf und ritt davon. Lilli sah ihn entsetzt an und sagte mit verzweifelter Stimme: “Aber wie komm...”
    James hatte ihr das Wort abgeschnitten und seinen Finger sanft auf ihre Lippen gelegt.
    “Vertrau mir, Lils.”
    Hand in Hand führte er sie den Hügel hinab zu einer kleinen Stelle, an der ein kleiner Wasserfall in einem Teich mündete. Am Ufer wuchsen die selben Blumen wie im Garten vor dem Schloss, aber das Wasser..... Lilli kniete sich hinab und fuhr mit ihrem Finger langsam über die Oberfläche. Es war warm und glasklar... nein, nicht glasklar... es glitzerte... als ob funkelnder Staub auf ihm drauf lag. Es roch nach Frühling, der Duft der Blumen war herrlich und der Wind wehte leicht frisch an ihnen vorbei.
    “Es ist wunderschön hier Jam....”
    Wo war er? Gerade eben stand er doch noch direkt neben ihr und jetzt war er verschwunden.
    “James?” fragte sie vorsichtig und sah sich suchend um und dann... hörte sie es... ein Lied. Es ware eine Harfe, die das Lied erklingen ließ. Langsam und sehr sanft ertönte die Melodie, die ihr fremd war, doch sie bewirkte dasselbe vertraute und warme Gefühl wie James in ihr. Sie ging der Melodie nach um ihn zu finden und schritt tiefer in den Wald hinein. Weiße Seidentüchter befanden sich an den Ästen und wurden vom Wind in alle möglichen Richtungen geweht. Auch sie glitzerten in dem selben Licht, wie das Wasser es tat.
    “James?” fragte sie noch mal aber es kam wieder nichts zurück. Die Harfe spielte noch immer. Sie schritt weiter vor und dann... sah sie die Harfe. Sie spielte von selber... James hatte sie wohl verzaubert. Dann schlamgen sich zwei starke Arme sanft um ihre Hüfte und drückten sie an einen Körper hinter und sie spürte es sofort.
    “Hey, du Casanova,” sagte sie glücklich und drehte ihr Gesicht zu ihm hinter. Seine Augen funkelten sie wieder sanft an. Sie hätte darin versinken können, so sanftmütig und vertrauensvoll waren sie.
    “Wer ist Casanova? Nein, lass mich raten: Muggeltyp. Anna steht auch auf ihn.”
    Lilli lachte auf.
    “Ja, so ähnlich. Es ist wunderschön hier.”
    “Und das war noch nicht alles. Komm...”
    Hand in Hand führte er sie an der Harfe vorbei auf einen weiteren Felsen, wo er sich niederließ und sie in seine Arme zog. Von hier aus sah man auf das Wing-Castle hinab und es war... wunderschön. Als sie vor den Schloßmauern stand war es weiß, aber von hier oben, glänzte es in einem hellen Schein, als ob die Sonne es erstrahlen ließ und direkt davor funkelte das Blumemeer mit den Pferden, die auf den Wiesen umhergaloppierten und mitten in dem Bild floss der kleine Bach durch. Das Wasser glitzerte, sie hatte es sich nicht eingebildet.
    “Es ist herrlich...” flüsterte sie ihm zu und ließ sich ganz in seine Arme fallen. In seinen Armen fühlte sie sich genau so wohl.... Er war sanft wenn er sie hielt, seine Schulter war weich, seine Umarmung zart, seine Nähe.... ganz anders.... sie war vertraut und atemberaubend. Wie etwas, das man nie wieder loslassen wollte.
    “Hier oben bin ich als Kind oft gewesen, wenn ich nachdenken wollte. Dieser Ort gehört mir ganz allein. Meine Eltern kennen ihn nicht.”
    “Echt?”
    “Echt. Sie hatten nie Zeit sich das Schloss in dem sie wohnen näher anzusehen. Ich dagegen schon. Dieser Ort bedeutet für mich völliger Frieden und Stille. Als ich dich damals in der 3. Klasse gesehen habe... da hab ich dasselbe gefühlt wie hier... Frieden und... vollkommenheit.”
    “Ich bin nicht vollkommen,” sagte sie etwas schüchtern. Sowas passte normalerweise gar nicht zu ihr, aber James, er brachte ihre merkwürdigsten Eigenschaften zum Vorschein. Sie war nicht schüchtern, im Gegneteil. Normalerweise pfefferte sie jedem ihre Meinung entgegen, mochte das kitschige nich... aber dieser Abend war für sie mit all seinen Dingen... einfach perfekt.
    “Nein, das bist du nicht. Aber du bist für mich vollkommen, mit all deinen kleinen Fehler. Ich liebte es, dich aufzuregen. Du warst dann immer so unglaublich wütend, dass du einfach bildhübsch aussahst. Ich mochte es nicht wenn du traurig warst. Du sahst dann immer da und hast... geweint, wenn du glaubtest, das dich niemand hörte. Im Gemeinschaftsraum... oder auch auf den Ländereien.”
    “Woher...”
    “ich das weiss? Lils, du bist nicht alleine auf dieser Welt. Anna und Alice sind deine besten Freundinnen und sie sehen sehr wohl was mit dir ist. Anna sagte mir damals, das du nachts im Schlafsaal liegst und weinst... dass du an Weihnachten nicht zurück zu deiner Familie kehrst, weil du mit ihnen nicht klar kommst... Was glaubst du, warum ich ab der 4. Klasse Weihnachten auch immer in Hogwarts verbracht habe?”
    “Du hast mich ständig genervt...”
    “Aber du warst nicht allein...”
    “....”
    “Du warst wütend und aufgebracht... aber nicht einsam und ich war glücklich, dass du dich mit uns abgabst. Auch wenn du mich ständig angefaucht hast.”
    Sie hatte mittlerweile ihre Hände auf seine gelegt, die an ihrem Bauch anlagen und hatte sie fest gedrückt. Seine Nähe war so schön, fast... nein, sie war vollkommen. Sie mochte es seine Hand zu spüren, mochte es, seine Wärme zu spüren....
    “Außerdem... sah ich dich auch einige male lachen über unsere Streiche. Es mag dir nicht gefallen haben, aber du hast gelacht.”
    “....”
    “Als Anna mir dann erzählt hat, dass du mit.... würggh... Malfoy gehst, war mein erster Gedanke: Warum er? Was hat er was ich nicht hab?”
    “Jam-.”
    “Lass mich ausreden, Lilli bitte. Ich war echt... mies gelaunt. Anna meinte, ich solle dich endlich vergessen und.... das tat ich auch. Dann kamst du auf mich zu und wolltest Freundschaft und in meinem Herzen... gab ich mich damit zufrieden. Freundschaft war besser als Feindschaft, dacht ich mir. Und jetzt... stehen wir hier... du in meinen Armen und... du hast mich noch nicht getreten oder verprügelt... Und... wenn es etwas gibt, was den Tag vollkommen macht... dann wäre es... zu wissen, was du für mich fühlst.”
    “....”
    “Aber du mußt es mir nicht sagen. Ich möchte dich nicht zwingen... ich möchte aber dass du weißt... das es bei mir schon lange so ist. Ich liebe dich, Lilli Evans. Von jetzt.... bis zum Ende....”
    Lilli drehte sich um und sie war sich sicher, das es nicht Einbildung war, es war ihr Herz, dass es ihr sagte.
    “Ich liebe dich auch, James Potter...”
    Er lächelte. Sie liebte sein Lächeln. Es war so anders, so wunderbar, so unglaublich warm. Und diesmal... verschloss sie ihre Augen nicht, sondern sah ihm tief in seine Augen, als er näher kam und sie zärtlich küsste. Sie hätte in seine Augen versinken können, denn ihr Glanz... war einzigartig.
    “Lili...”
    “hm?”
    Beide lagen auf dem Felsen und betrachten mittlerweile die Sterne am Firmament. Es war dunkel geworden aber keiner von ihnen dachte auch nur daran, wieder ins Schloss zurückzukehren. Er hatte sich aufgerichtet und seinen strubbeligen Kopf mitten in ihr Blickfeld gesteckt. Lilli lachte nur denn sie genoss es mittlerweile ihn anzusehen. Er grinste breit...
    “Gibst du mir etwas von dir?”
    “WAS?” fragte sie verwirrt und hatte sich so verschrocken aufgerichtet, so dass beide Köpfe aneinander stießen.
    “Ouch.”
    “Verzeihung,” sagte sie sofort und rieb sich gleichfalls die Stirn.
    “Nicht das was du meinst...”
    “Das will ich auch schwer hoffen. Du kannst doch nicht am ersten Tag mit mir...”
    “Lils?”
    “....”
    “Ich möchte mich an diesen Abend später erinnern. Weißt du, dieser Vergessenszauber, den mein Vater beschrieben hat, macht mir irgendwie Angst. Ich möchte diesen Tag nicht vergessen, wer weiß schon... was nach diesem Umkehrzauber ist...”
    Lilli nickte verstehend. Sie dachte kurz nach, was sie ihm schenken solle, was sie überhaupt da hatte und dann... entschied sie sich. Sie nahm ihre Haarspange ab. Es war silber mit einer silbernen eleganten Blume, dessen Herz von einem winzig kleinen Diamanten geschmückt aber. Er war wirklich sehr klein, aber er funkelte bildschön. Sie legte sie in seine Hand und lächelte.
    “Es ist nicht viel... aber....”
    “Es ist mehr als ich brauche...” flüsterte er ihr zu und zog sie wieder in seine Arme....

    Lilli blickte die silberne Spange in ihrer Hand an. Sie war mittlerweile zerbrochen, doch die silberne Blüte war heil geblieben und der Diamant funkelte noch immer. Sie drückte ihn fest darin als sie die Tür zum Zimmer öffnete und zu ihren Freunden zurück ging, die sie bereits erwartet hatten.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 02:59


    Chap9: Broken Heart

    “Lils,” grüßte Anna sie und nahm sie sofort in die Arme, als sie sah, wie schockiert Lilli auf James blickte, der sich seit ihres Weggangs kein bißchen gerührt hatte. Der Monitor mit seinem Herzschlag war noch immer gleich geblieben und zeigte keine Veränderung an.....
    “Lilli, was hat der Arzt gesagt?” fragte Sirius besorgt, als sie sich zu ihren Freunden dazu setzte.
    “Der Arzt? Ähm... noch gar nichts. Er sagt, er kommt dann runter, wenn er die Ergebnisse hat... Ich wollte bei James sein...”
    Die Freunde nickten verstehend.
    “Es... hat sich nichts verändert... oder?” fragte sie vorsichtig und hatte dabei Sirius angesehen. Er schüttelte traurig den Kopf.
    “Hey, Lils, noch sind's ja 30 Stunden. Er wirds schon packen.”
    Sie nickte leicht und vergrub ihre Hand mit seiner, während sie in der anderen Hand die zerbrochene Spange festhielt.
    “Wir waren gerade bei dem Umkehrzauber... oder besser, mißlungenen Umkehrzauber,” fuhr Anna fort.

    Als James und Lilli zurückkamen fanden sie seine Eltern mit Dumbledore im Wohnzimmer wieder, wo sie hereingekommen waren.
    “Professor Dumbledore, Sir...” grüßten James und Lilli ihn gleichzeitig.
    “Seit gegrüßt, ihr beiden...”
    Und mit einem zufriedenen Lächeln, sah er auf sie herab. James bemerkte erst jetzt worauf sein Schulleiter und seine Eltern starrten, nämlich auf seine Hand, die Lilli ihre hielt.
    “Wo wart ihr zwei denn?” fragte Michael neugierig, woraufhin seine Frau ihm einen leichten Stups in die Seite gab.
    “Hm? Man darf ja wohl noch fragen.”
    “Wir waren aus...” antwortete James kurz.
    “Ach ja... das Date für 100 Galleonen,” bemerkte Michael als es ihm einfiel. Dann sah er Lilli amüsiert grinsend an.
    “Du weißt schon, Kleines, du hättest ihn auch umsonst bekommen können?” Und bei diesem Kommentar hatte er ihr zugezwinkert. Lilli mußte leise lachen. James Vater war wirklich nett... genau so wie er auch. Wenn sie es sich recht überlegte, sah sein Vater EXAKT genau so aus wie James. Man könnte sogar sagen, James war sein Vater, nur in Miniaturausgabe... und etwas jünger.
    “James, wenn du bereit bist, werden wir anfangen,” sprach ihn der Schulleiter an. Lilli hatte seine Hand fester gedrückt und er gab ihr ein liebes Lächeln.
    “Sicher,” sagte er dann.
    Dumbledore wies ihn auf die Couch, wo er ruhig sitzten bleiben sollte. Lilli durfte nicht bei ihm sitzten und mußte einige Schritte zurücktreten. Sirius und Anna waren mittlerweile auch wieder zu ihnen gestossen und hatten sich nun zu Lilli dazugestellt. James konnte sich nicht helfen, aber irgendwie mochte er es nicht, dass seine Freunde ihn so anstarrten, als ob er ne besondere Pestbeule am Kopf hatte, die Professor Dumbledore gerade versuchte zu entfernen. Der Zauberer hatte seinen Zauberstab herausgeholt und etwas vor sich hingemurmelt. Er zielte mit dem Zauberstab auf James Kopf......... es passierte jedoch absolut gar nichts.

    “Ähm... Professor?” fragte er kurz verwirrt, nachdem alle erwartungsvoll auf ihn herabstarrten, als ob er gleich aufspringen müßte um : Hurra, ich bin geheilt, zu schrien.
    “Es könnte gleich etwas schmerzen, James, aber....”
    Und noch bevor Dumbledore zu Ende gesprochen hatte schrie James laut auf. Es war als ob ihm jemand mit dem Messer einen tiefen Schnitt in die Brust schnitzte und zwar schön langsam und mit einem mal sein Herz durchstach, dann wurde es schwarz vor seinen Augen.

    Er keuchte leise als er die Augen langsam wieder öffnete und realisierte dass er flach auf dem Sofa lag. Die Gesicher seiner Freunde, seiner Eltern und die des Schulleiters direkt vor seiner Nasenspitze.
    “Was zum... Was ist passiert?” fragte er und beugte sich abrupt auf, so dass sie alle zurückweichen mußten um nicht mit den Köpfen zusammen zu stoßen.. Lilli sah ihn als als wäre er fast gestorben, so glasig waren ihre Augen.
    “Hey, Süße... was.ist denn?”
    “Du hast geschrien, man,” erklärte Sirius, da es offenbar niemand anderes tat.
    “Und mit der Hand ans Herz gefasst als ob du keine Luft mehr bekommst und dann bist du umgekippt. Wir dachten schon, du wärst... naja...”
    “Alles-klar,” sagte James sehr langsam und rieb sich etwas seine Stirn. Irgendwie schienen sich kleine Kopfschmerzen darin breit zu machen. Dumbledore schüttelte schluchzend den Kopf. Sein Gesicht war voll von Sorge.
    “Michael, Maria, lasst uns ein Stück gehen.”
    Seine Eltern verließen mit Dumbledore das Wohnzimmer, während sich die anderen um James kümmerten. Lilli hatte sich an ihn gekuschelt, während Sirius und Anna auf den Sofa's nebenan Platz nahmen.
    “Wie gehts dir?” fragte Anna ihn besorgt. James zuckte mit den Schultern.
    “Ganz gut... denke ich... hab ich wirklich so hart geschrien, Lils? Siehst ja aus als ob ich schon tot wäre.”
    Sie nickte, nicht im Stande etwas sagen zu können.
    “Tut mir leid, ich wollte euch nicht erschrecken.”
    “Dann tu das auch nie wieder, hörst du...” sagte sie plötzlich mit fester Stimme.
    “Ich verprechs...” lächelte er liebevoll.
    “So ists besser,” sagte sie zufrieden und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Ein Blick zur Seite und sie konnten Anna und Sirius mit einem breiten Grinsen da sitzten sehen, gerade so, als ob Weihnachten vorverlegt wurde.
    “ICH WUßTE ES,” sagte sie laut und schoss mit ihrer Faust triumphierend in die Luft. Dann wandte sie sich Sirius zu und streckte die Handfläche aus: “5 Galleonen, mein Lieber. Du hast verloren.”
    “Was?” fragte James verwirrt.

    “Oh... Sirius hat gemeint, Lilli und du kämt nie zusammen und ich war mir sicher, dass du es noch dieses Jahr schaffst.”
    “Aber... du hast mir doch geraten Lilli zu vergessen,” sagte James nachdenklich.
    “Ja, du Hirni. Weil ich weiß wie ein Mädchen denkt. Ich bin die perfekte Kupplerin.”
    Sirius drückte ihr die 5 Galleonen in die Hand und sah James entrüstet an.
    “Soll mir ne Lektion sein. Wette niemals mit einem Mädchen, das eine andere auf dem Quidditchfeld verprügelt.”
    “Ich hab sie nicht verprügelt.”
    “Sie hat ein blaues Auge dank dir.”
    “Ja und? Sie liegt noch nicht im St. Mungo und wenn ich mich recht erinnere habt ihr schon VIEL schlimmere Dinge getan. Schon vergessen wie ihr Snape in der 5. Klasse, die Unterhose ausgezogen habt?”
    “Wir sind auch Männer,” gluckste Sirius während James neben ihm begonnen hatte zu lachen. Er erinnerte sich noch daran. War Lili nicht auf ihn zugekommen und hatte ihn damals noch angeschrien, dass sie lieber mit ner Kracke ausginge als mit ihm?
    “Du Chauvischwein. Nur weil ihr Männer seit, sollt ihr mehr dürfen als wir?”
    “Ihr streitet euch wie ein altes Ehepaar,” bemerkte Lilli lachend und beide sahen sie absolut schockiert an.
    “WAAS?” brüllten beide auf.
    “Mit der/dem da?”
    Beide hatten den Zeigefinger auf den anderen gezeigt und angewidert zurückgesehen, was James und Lili dazu veranlasste laut loszulachen. Bevor es weitergehen konnte, betraten Michael und Maria Potter das Wohnzimmer wieder. Dumbledore schien gegangen zu sein.
    “Mum, Dad... wo ist Professor...”
    Doch weiter kam er nicht. Seine Eltern sahen aus als ob die Welt gerade untergegangen wäre oder kurz davor wäre.
    “Mum, Dad? Was hat Professor Dumbledore gesagt?”
    “Er sagte...” begann sein Vater und warf James einen fragenden Blick zu. Er brauchte es nicht auszusprechen, James hatte die Frage seines Vaters schon verstanden, auch ohne das er sie aussprach.
    “Ich vertraue meinen Freunden. Ich habe nichts vor ihnen zu verbergen.”
    “Nun ja... vielleicht ist es besser, wenn du DAS vor ihnen verbirgst. Wieso hörst du's dir nicht erst...”
    “Michael.”
    Maria hatte ihrem Mann eindringlich angesehen und seine Hand genommen. Beide sahen einander an, während sie seine Hand liebevoll drückte, mehr um sich selbst zu beruhigen, als für ihn..
    “Wenn James meint, dass seine Freunde das auch hören sollen, dann BITTE, sag es ihnen auch. Vielleicht ist es besser, wenn sie es auch wissen.”
    Nun waren Sirius, Anna und Lilli neugierig geworden und auch James konnte sich nicht vorstellen, was das sein sollte, das so geheimnisvoll war, dass seine Eltern es vor seinen Freunden nicht sagen wollten.
    “James... Dumbledore hat versucht den Vergessenszauber aufzuheben und bisher ist ihm das auch immer gelungen. Nur... bei dir... geht es nicht.”
    “.....”

    “Und es gibt nur ein Zauberer, der stark genug ist einen Vergessenszauber so auszuführen, damit man ihn nicht brechen kann und das ist... Voldemord.”
    Es war als ob von allen vieren das Herz stehen geblieben war und keiner von ihnen atmete. Eine unglaubliche Stille war über sie hereingebrochen, in der keiner ein Wort sprach. Es war nicht das was Mr. Potter sagte, es war.. der Name selber. Voldemord... er war... bei ihm gewesen.
    “Das ist nicht 100% sicher, aber wie ihr wißt gehört Dumbledore zu den besten Zauberer unserer Zeit. Dumbledore ist ihm ebenbürtig, wenn nicht sogar stärker und wenn nicht mal er den Zauber aufheben kann... Verstehst du, woraus wir diese Schlußfolgerung ziehen?”
    James nickte stumm. Er hatte das noch nicht ganz verdaut und diese Nachricht hatte sich wie ein fester Knoten in seine Brust gezogen.
    “Wir wissen noch nicht was er von dir wollte und warum er dich nicht... umgebracht hat, sondern dich vergessen ließ, was du gesehen hast. Aber er scheint dich nicht umbringen zu wollen, sonst hätte er das schon getan. Dumbledore meint, dass er dich vielleicht noch braucht.”
    “Mich? Wozu denn?” fragte er schockiert..
    “Keine Ahnung. Das wissen wir noch nicht. Junge, wir sagen dir das nur, damit du auf dich aufpaßt. Halte dich immer in der Nähe deiner Freunde auf. Du bist in Hogwarts vollkommen sicher, daher bitten wir dich, nicht wieder nachts durch die Ländereien zu streifen oder gar in den verbotenen Wald zu gehen. Wir wollen dich nicht verlieren, James...”
    Er nickte wieder stumm. Er blickte zu Lilli, dessen Gesicht nun genau so leichenblass war, wie das seiner beiden besten Freunde: Sirius und Anna und keiner von ihnen wagte es ein Wort zu sagen.

    Sie kehrten danach nach Hogwarts zurück. Der Unterricht begann wieder und der Alltag sollte wieder in das Leben der Freunde einkehren... oder so ähnlich. Remus und Peter waren erleichtert, dass James wohl auf war doch als er ihnen von den Geschehnissen erzählte, blickten auch sie ihn erschrocken an. Sie machten sich genau so große Sorgen um seine Sicherheit wie auch die anderen Freunde und James Eltern. Die Überraschung war groß als sie dann erfuhren, dass Lilli und James zusammen waren, nach etlichen Jahren. Als Malfoy die beiden sah war er sofort hergekommen und hatte Lilli von ihm weggezerrt. James zögerte ob er sie nicht wieder zurückzerren sollte, sah aber dann genüsslich zu, wie die beiden nur ganz kurz etwas sprachen oder besser schrien und Lilli ihm dann mit dem Fuß direkt zwischen seine Beine in die Eier trat und mit der geballten Faust direkt ins Gesicht.. Malfoy krümmte sich und James konnte hören wie er ihr zurief: “Mitstück” Lilli beachtete ihn nicht weiter, sondern kam wutentbrannt zu ihm zurück und ZERRTE IHN mit sich zum Gryffindorturm. Soviel zum Thema: Zart beseitet, dachte sich James belustigt. Als Anna in den Gryffindor-Gemeinschaftsaal kam und Remus mit Peta zusammen auf der Couch sitzten sah, wurde sie wiedermal weiß vor Zorn. Sie kam hin und riss Remus von ihr weg hinaus. James und Lilli, die knutschend in einer Ecke saßen, blickten ihnen einen Augenblick lang nach. Das würde Krach geben, soviel war sicher. Sirius dagegen hatte ein Date mit Jeniffer Li. Da James nun vergeben war, machte sich die Rawenclaw eben an seinen besten Freund ran, der ja auch noch frei war. Er kam mit zufriedenen Lächeln in den Gemeinschaftsraum zurück, nachdem Anna mit Remus nach sich ziehend rausgegangen war und setzte sich zu seinen Freunden dazu.
    “Welcher Drache hat sie denn angefaucht?” fragte er mit dem Finger hinter sich zeigend.
    “Der Drache heißt Peta Watson,” antwortete James und grinste seinen besten Freund an.
    “Ola, immer noch Eifersüchtig. Anna sollte das echt nicht so ernst nehmen... Ist doch nur Spaß.”
    “Was?” fragte Lilli aufgebracht.
    “Diese Peta schmeißt sich doch förmlich an Remus ran und er genießt das auch noch. Ist ihm Anna denn völlig egal?”
    “Das nicht,” sagte Sirius sofort, “Aber... Anna sieht ja nur die Hälfte.”
    “Hm?”
    “Remus stößt Peta schon von sich, aber Anna kommt immer dann, wenn sie einen neuen Angriff wagt und sieht nicht was Remus getan hat. Sie faucht ihn an und er hat irgendwann auch die Nase voll. Ist doch verständlich. Er kann Peta ja nicht mit nem Fluch belegen um sie von sich fern zu halten. Du weißt doch dass er zu nett ist..”
    “Nein, aber er könnte ihr Klipp und klar sagen, dass er nichts von ihr will und nur mit Anna zusammen bleiben möchte. Seit ihr denn so schwer von Begriff?”
    “Ach, Leutz. Mischt euch doch nicht in die Beziehung der beiden ein.Da könnt ihr sowieso nichts machen,” unterbrach James die beiden.
    “Ich mein, Anna ist zu stolz um Remus zu zeigen, was ihr an ihm wirklich liegt und Remus kann seine Gefühle eben auch nicht ausdrücken, weil er in dieser Hinsicht schlicht weg zu schüchtern ist. Da haben sich zwei Gefühlstrottel gesucht und gefunden und Watson liebt es eben diese Situation auszunützten. Ihr wißt doch dass sie und Anna schon seit der 1. Klasse nicht miteinander auskommen. Was glaubt ihr warum Watson unbedingt Jägerin im Quidditchteam werden wollte, als sie hörte, dass Anna aufgenommen wurde? Die werden das schon hinkriegen. Ai, apropos hinrkriegen, Quiddich und Watson. Quidditchtraining.”
    Damit stand er auf gab Lilli einen Abschiedskuss und verschwand hinaus. Nachdem das Porträt wieder zurückgekippt war blickte Sirius Lilli fragend an.
    “Wie macht er sich?”
    “Er tut so als ob ihm die Sache mit Voldemord nichts ausmacht. Ich denke aber... er hat schon Angst.”
    “Mhm...” sagte der Freund nachdenklich.
    Sie mußten immer an das Gespräch mit James Eltern denken. Sie sahen genau so besorgt aus.
    “Aber hier in Hogwarts wird ihm nichts passieren können,” sagte Lilli entschlossen.
    “Dumbledore ist hier und er würde niemals zulassen dass Voldemord hier eindringt und James etwas antut...Da bin ich mir sicher...”
    “Und wir sind ja auch noch da. Wir bewahren den guten schon davor irgendwelche Dummheiten zu machen.”
    Lilli gluckste vergnügt.
    “Ich denke eher, dass IHR ihn dazu anstiftet Dummheiten zu machen. Die Maurauder, sitmmt doch?”
    Sirius grinste sie von einem Ohr zum anderen an.

    Draussen hatte es begonnen zu Regnen. Der November schien kein Erbarmen mit seinen Quidditchspielern zu haben, die in dieser eiseskälte ihr Training durchzogen. Anna war nicht mit von der Partie. Beim Fliegen konnte James sie mit Remus auf den Ländereien sehen. Er erfuhr erst später, dass die beiden beschlossen hatten, sich eine Auszeit zu gönnen. Remus war vollkommen niedergeschlagen und auch Anna war zu nichts mehr zu gebrauchen

    Am Abend saßen sowohl die Mädchen als auch die Jungs in ihren Schlafsäälen. Remus lag da, alle viere von sich gestreckt und den Blick starr gerade auf die Decke seines Himmelbettes. James und Sirius hatten sich zu ihm dazugesetzt, während Peter nicht so recht wußte, was er tun solte und von seinem Bett zu ihnen rübersah. James knufte Remus sanft an die Seite.
    “Hey, Moony, kopfhoch. Das ist nur eine Auszeit, nicht das Ende.”
    “.... Sie wollte das nicht. Ich auch nicht. Aber irgendwie kommen wir nicht mehr miteinander aus. Zuviel Geheimnisse, auch auf ihrer Seite.”
    “Anna? Was meinst du?” fragte Sirius verwirrt. “Sie ist doch ein offenes Buch für jedermann..”
    James sah seinen besten Freund abwinkend an.Das war nicht der richtige Zeitpunkt für Komik.
    “Ich weiß ja, dass sie nur noch ihren älteren Bruder hat. Aber jedes mal wenn wir auf ihre Eltern zu sprechen kommen, raunzt sie mich an und verschwindet. Das ginge mich einen feuchten Scheißdreck an. Dabei weiß ich, dass sie das jeden Tag aufs neue bedrückt.”
    “Anna's Eltern?” fragte Sirius nachdenklich und rollte mit den Augen einmal im Kreis. Wenn er jetzt so überlegte, wußte er das auch nicht. Nur eben... das sie tot waren und dass Anna nicht besonders gut mit ihnen ausgekommen war.
    “Prongs?”
    “Leute, ich glaube, das geht euch nichts an. Wenn Anna es euch nicht erzählt, dann kann ich das erst recht nicht. Außerdem Moony, hast du ihr ja auch nie erzählt, dass du ein Werwolf bist.”
    “Schon, deswegen mein ich ja. Es kann nicht gut gehen. Wir verstecken zuviel vor dem anderen. Vielleicht soll es einfach nicht zwischen uns sein.”

    Im Mädchenschlafssal.
    Lilli saß auf dem Boden vor dem Bett und lehnte sich an die Seite, während Anna auf dem Bett lag und die Decke anstarrte und Alice direkt neben ihr, jedoch auf dem Bauch und sie kämmte Lilli die Haare.
    “Glaubst du wirklich, dass ihr das richtige getan habt?” fragte Alice und warf einen kurzen Blick auf Anna, die nur mit den Schultern zuckte.
    “Weiß nicht.”
    “Wie lange soll die Auszeit gehen?” fragte Lilli und drehte sich gleichfalls um, so dass Alice ein Stück zur Seite gehen mußte um ihr die Haare nicht ausversehen rauszuziehen.
    “Ich weiß es nicht... Ich wollte das ja gar nicht, aber Remus, dieser Penner hat einfach ja, okay gesagt.”
    “Mensch, Anna, du weißt doch wie er ist.”
    “Du meinst, dass er keine eigene Meinung hat und immer das tut was andere sagen?”
    “Nö, das wäre ja dann Peter,” lachte Alice, verstummte aber augenblicklich, da keiner mitlachte. Gut, das war also eine todernste Situation.
    “Nein, sondern dass er nicht die Konfrontation sucht, sondern den Kompromiss. Du wolltest eine Auszeit, da wird er sich nicht quer stellen und versuchen dich umzustimmen. Er ist einfach nicht... naja, der Kämpfer.”
    “.....”
    “Ich mein, sieh dir die vier doch an. Peter ist der Mitläufer, Sirius, der Aufmüpfige Rebell, der alle immer in Schwierigkeiten bringt, James, der Mittelpunkt von ihnen, an den sich jeder festhalten kann und Remus eben... der Friedensstifter.”
    “Was hätt ich denn sonst tun, sollen, Lils? Etwa einfach tatenlos daneben stehen und zusehen, wie dieses Weibstück ihn abknutscht?”
    “Natürlich nicht... Aber gleich eine Auszeit?”
    “Ich hab doch schon gesagt, dass das ich das nicht wirklich wollte... Warum muß er auch ständig auf meine Eltern zu sprechen kommen?”
    “Deine Eltern?” fragte Alice verwirrt. “Wieso sollte er nach...”
    “.... Ich hab kein Bock mehr.”
    Anna stand auf und ging zu ihrem eigenen Bett. Ohne ein weiteres Wort zog sie die Vorhänge zu und tat so als ob sie eingeschlafen wäre. Alice und Lilli warfen sich kurz fragende Blicke zu, dann zuckten sie jedoch die Schulter und gingen gleichfalls schlafen. Auch Lilli und Alice wußten damals nicht was es mit Anna's Eltern auf sich hatte. Der einzige, der das wußte, war James und auch nur, weil er damals dabei war.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:06


    Chap 10: a day in Hogwarts


    Zwischen Anna und Remus ging das Stillschweigen noch die ganze Woche über, bis sie am Freitag in die große Halle kam und sich wie immer zum Frühstücken zu ihren Freunden setzten wollte. Es saßen eigentlich auch alle da... außer...
    “Wo ist Remus?”fragte Anna James, der gerade sein Müsli reinmampfte und mitten drinn den Löffel wieder niederließ.
    “Moony? Dem gehts nicht so gut und er blieb lieber im Bett.”
    “Oh... verstehe...”
    Anna hatte sich Anfangs immer gefragt, warum es ihrem Freund an Vollmond immer so schlecht ging, aber irgendwie schafften es James, Sirius und Remus sie davon zu überzeugen, dass er eine Mondallergie hätte und das dies eine Muggelkrankheit war. Da Anna reinblütig war, nahm sie das so hin. Sie war nie auf die Idee gekommen Lilli zu fragen ob es sowas überhaupt gab. Während des gesamten Frühstücks waren Sirius und James außergewöhnlich still und die Mädels fragten sich woran das wohl lag, sonst konnten sie ihre Klappe doch gar nicht halten.
    “Was habt ihr jetzt wieder ausgefressen?” fragte Lilli und sah James eindringlich an, doch dieser zuckte nur mit den Schultern, während Sirius begann zu grinsen.
    “Gar nichts...” antwortete James, doch sein amüsierter Ausdruck sagte alles. Er schien große Mühe zu haben, nicht zu lachen. Und noch bevor Lilli etwas erwidern konnte, gab es einen lauten Knall am Slytherin-Tisch hinter ihnen. Die Mädels drehten sich verwirrt um und sahen das jeder Slytherin plötzlich einen Zettel auf dem Rücken kleben hatte.
    “Was zum Teufel...” hörten sie Malfoy brüllen und sie sahen wie er mit seiner Hand an den Rücken griff um den Zettel abzuziehen, was aber nicht ging, ganz gleich wie sehr er es versuchte..
    “Dauerklebefluch...” flüstete James Lilli zu, während er und Sirius in ihr Essen prusteten und sich stark beherrschen mußten um nicht laut loszulachen. Als Lilli genauer zu den Slytherins hinsah konnte sie sehen, dass auf den Zettel Botschaften drauf standen. Zum Beispiel stand bei Crabbe: “Dummheit tut weh. Bringt mich ins St. Mungo” und bei Goyle: “Meine Hobbie's: weiterverblödung.” An Snape's Rücken hing der Zettel: “Verzweifelt Shampoo gesucht. Schon seit Jahren.”
    “Ich bin ein falsches Arschloch und nütze alle Frauen aus. Seit neuestem besitzte ich ein Ei weniger. Tritt mich,” stand auf Malfoy's Rücken drauf und nun mußte auch Lilli los lachen. Anna, Alice und Frank lagen unterdessen bereits lachend auf Sirius und James, die wiederum hatten sich gar nicht mehr halten können und krümmten sich schon auf dem Tisch herum. Das fiel nicht weiter auf, denn die gesamte Halle lachte, außer die Slytherins selber, die immer noch versuchten, dem anderen den Zettel abzuziehen, bis sie es schließlich aufgaben und alle raus rannten um sich neue Umhänge anzuziehen. Die gesamte Halle brüllte noch immer vor Lachen als sich Professor Mcgonagall vor James und Sirius aufbaute, die ihren Schatten unheilvoll vor sich zukommen sahen. Beide sahen sie an und versuchten möglichst unschuldig zu grinsen, was, wie sich jeder denken konnte, einfach nicht hinhaute, da sie wieder zu lachen begannen, sobald sie nur daran dachten.
    “Mr. Potter, Mr. Black, ich erwarte sie nach dem Unterricht in meinem Büro.... UND KEINE MINUTE SPÄTER.”
    Doch während sich die Professorin zum Lehrertisch zurückbegab hätte James schwören können, das sie dem Schulleiter zulächelte und auch Dumbledore ein Lächeln auf dem Gesicht hatte.

    WAHRSAGEN
    James teilte sich mit Sirius einen Platz und Anna mit Alice. Bei Professor Trumpwood war der Unterricht immer sehr amüsant. Sirius war ihr Liebling und sie glaubte ihm absolut all seine Vorhersagen. Diesmal ging es daran, die Zukunft aus einer Glaskugel zu sehen.
    “Ihr müßt euer gegenüber fühlen,” sagte sie immer wieder, während sie bei allen vorbei ging.
    “Und dann erst in die Kugel sehen. Sie offenbart euch euer Schicksal... Geht in euch... laßt die Magie euch leiten...”
    James gluckste als er in die Kugel sah.
    “Weißt du, was ich sehe Tatze?”
    “Hm?” machte der Freund.
    “Ich sehe, Anna's schwarzen Haare... Hey, White, hast du Läuse?”
    Diese hatte sich sofort umgedreht und ihn giftig angestarrt, woraufhin James sofort entschuldigend seine Hände erhob.
    “War'n Witz... okay, noch ein Versuch...”
    “Das war überhaupt nicht witzig, James.”
    Er ignorierte ihren Kommentar, wirbelte wieder mit seinen Händen um die Kugel herum und machte “Mmmmmm”.

    “Ich sehe....”
    Er blickte absolut ernst hinein und begann mit dem Kopf hin und her zu wippen.
    “Merlin.... White hat tatsächlich Läu—uah.”
    Anna hatte ihre Kugel nach ihm geschmissen, die James auffing und beinahe fallen gelassen hätte.
    “Hey, das ist Schuleigentum, Miss White,” sagte er frech grinsend und warf es ihr zurück.
    “Na und? Wenn's dein Hirn zermatscht zahl ichs alle mal mit Vergnügen, du dummdödel.”
    “Dödelline,” neckte er zurück als plötzlich Professor Trumpwood vor ihnen stand.
    “Und meine Lieben, was habt ihr gesehen?” fragte sie und starrte sie mit riesigen Glubschaugen an. James wich zuerst erschrocken zurück, da er sie gar nicht hatte kommen sehen, während Sirius die Kugel anstarrte und dann zu seiner Professorin rauf blickte.
    “Professor,” sagte Sirius und tat so als ob er just in dem Moment das unglaubliche gesehen hat.
    “Ja, mein Junge?”
    “Ich sehe... die Zukunft... Professor... und zwar ganz klar.”
    James begann zu schmunzeln, als er sah wie die Professorin ihn erwartungsvoll ansah und nun hatte sich auch die Aufmerksamkeit der gesamten Klasse auf die beiden gerichtet. Jeder schien wissen zu wollen, was Sirius in der Kristallkugel sah.
    “Ich sehe... eine Schlacht... Und oh... ein Krieger..Er sieht auch noch verdammt gut aus... Er hat schwarze Haare, Professor... und er... Er gewinnt die Schlacht. Er ist der Held der Nation.... Der Krieg ist gewonnen... Dank diesem überaus klugen, gutaussehenden jungen Mannes und er hat eine wunderschöne Frau an seiner Seite...”
    James erlag einem erneuten Lachanfall und wäre dabei beinahe auf Anna gefallen, die nur entkommen war, weil sie gleichfalls lachte und sich an Alice gelehnt hatte.
    “Du meine Güte... Mr. Black... sowas hat noch nie jemand sehen können. Das ist ja unfassbar... ”
    “Ja, Professor. Ich kann mir das auch nicht erklären... Es war plötzlich da...”
    Als die Stunde rum war, hatte Professor Trumpwood den Gryffindors 20 Punkte für Sirius herausragenden Beitrag gegeben und ihn in den Himmel gelobt, für soviel öffnung für das Wahrsagen. Sirius, James, Anna und Alice kugelten sich förmlich vor Lachen als sie die Treppe des Astronomieturms wieder hinabstiegen.
    “Oh, Sirius, wie konnte dir nur so'n Schmarn einfallen?” fragte Anna und mußte sich wirklich zusammen reißen, dass sie nicht wieder einem Lachanfall erlag. Sie kamen zu Zaubertränke herein, wo sie sich an ihre Plätze setzten. Lilli warf Alice und Anna einen verwirrten Blick zu, da die beiden sich gleich nachdem sie sich setzten einander ansahen und wieder zu lachen begannen und so auch Sirius und James und die gesamten anderen Gryffindor's, die bei Wahrsagen dabei waren. Das gab ein Bild: Die Hälfte der Gryffindors saß verwirrt da und starrte die lachende zweite Hälfte an, die sich einfach nicht mehr einkriegten. Die einzigen, die sie böse anstarrten waren die Slytherins, mit denen sie die Zaubertrank Stunde hatten. Alle hatten sich neue Umhänge angezogen, wie James und Sirius wehleidig bemerkten. Sie hätten die Botschaften gern noch mal gelesen.

    ZAUBERTRÄNKE:
    “Was ist denm mit euch los?” fragte Lilli und ärgerte sich darüber, nicht mitlachen zu können. Die Tür ging auf und Professor Smith begann sofort mit ihrer Stunde. Es waren kaum 5 Minuten vergangen, als Lilli ein Stück Papier zugeflogen kam. Sie öffnete es und las:

    >>Moin, mir ist langweilig. Lust auf Smallwrite? <<

    Sie zog ihre rechte Augenbraue verwirrt hoch und blickte sich um. James grinste sie wie ein Honigkuchenpferd an.
    >>Was war so lustig in Wahrsagen?<< schrieb sie zurück und warf es ihm zu.
    >>Wir haben 20 Punkte bekommen weil Sirius sich selbst als Held sieht. Situationskomik. Was wünscht du dir zum Geburtstag?<<
    >>Weiß net. Überrasch mich<<
    James grinste und Lilli sah wie Sirius ihm das Blatt aus der Hand riss und las und statt James kritzelte nun Sirius etwas rauf und warf es zu ihr zurück.
    >>Wir könnten doch alle nach Hogsmeade gehen und uns besaufen?<<
    Lilli verdrehte die Augen und wollte etwas zurückkritzeln als Anna ihr das Papier aus der Hand riss und durchlass.
    >>Sauferbacke, Black. Kannst du nicht auch mal an was anderen denken als an Butterbier, Feuerwhiskey und Chiliwodka?<<
    >>Ich denk an dich, wenn ich dabei kotze<<
    >>widerlicher Rotzsack<<
    >>Ich liebe dich<<
    >>Ich hasse dich<<
    >>seit wann?<<
    >>schon immer<<
    >>Ich dachte, das hätten wir geklärt? Hab ich was falsch gemacht?<<
    >>Du machst alles permanent falsch.<<
    >>Was soll das wieder heißen?<<
    >>Das mir schlecht wird, wenn du nicht aufhörst den Ahnunglosen zu spielen.”
    >>Ich spiel das nicht. Ich BIN ahnungslos.<<
    >>Was willst du denn wissen?<<
    >>Ich hab nichts gefragt. Aber wenn du mich so drauf ansprichst. Ich will wissen ob Prongs es schon mit Lils getrieben hat.<<
    >>Sowas fragt man nicht.<<
    >>Ich hab nichts gefragt. Drehst du jetzt völlig durch?<<
    >>Wieder so ne Beleidigung.<<
    >>Ich hab doch nur gefragt.<<
    >>Willst du Schluß machen?<<

    >>Wir waren nie zusammen.<<
    >>Hat jemand den Vergessenszauber jetzt auf dich angewendet, oder was?<<
    >>Was?<<
    >>Was?<<
    >>Was?<<
    >>Was?<<
    Anna, Lilli, Sirius und James hielten alle 4 einen Zettel in der Hand in der dasselbe drauf stand. Dann erst begriff James, dass er die ganze Zeit Anna's Briefe bekommen hatte und Sirius Lilli's und James Gesicht hellte sich wieder auf. Lilli lächelte ihn an und hauchte ihm einen unsichtbaren Kuss zu, was Sirius und Anna dazu veranlasste sich den Finger in den Mund zu stecken und einen Kotzanfall vorzutäuschen.
    “Miss White, Miss Evans, Mr.Black, Mr. Potter... Strafarbeiten, alle vier. Das ist Unterricht, kein Kindergarten.” dröhnte es von Professor Smith.
    “Aber...” begann Anna erfolglos.
    “Keine Widerrede, Miss White. Nicht von ihnen.”
    “Ja, Professor...”


    VERTEIDIGUNG GEGEN DIE DUNKLEN KÜNSTE:

    Professor Jackson hatte sie alle in vierer Gruppen eingeteilt. Es sollten immer 2 gegen 2 kämpfen und dummerweise hatten sie diesen Unterricht auch mit den Slytherins und wie es der Zufall so wollte, standen Sirius und James genau mit Malfoy und Crabbe dar.
    “Wir haben noch ne Rechnung offen, Potter... Black...” raunzte Malfoy die beiden an. James warf Sirius einen Blick zu und beide prusteten los.
    “Auf die Plätze... fertig?... Anfangen.”
    Promt hatten alle 4 ihre Zauberstäbe gezogen und Flüche bis zum geht nicht mehr aufeinander gehetzt. James und Sirius wichen dem aus und schleuderten ihrerseits ihre Flüche los. Malfoy wich gekonnt aus, aber Crabbe wurde getroffen und nach hinten geschleudert. Er fiel direkt auf Alice, die eigentlich gerade einen Fluch auf Billicent Blustrode schicken wollte. Der flog in eine andere Richtung und traf Anthony Bones, einem etwas tolpatschigen Gryffindor. Als er getroffen wurde hatte er noch Expelliarmus gekreischt und plötzlich flogen 10 Zauberstäbe aus allen Richtungen auf ihn drauf.
    “Die Gegenzauber... ihr sollt doch die Gegenzauber aussprechen...” konnte man Professor Jackson durch die Gegend brüllen hören, da niemand irgendwie Anstalten machte, sich mit einem Zauber gegen die Flüche zu wehren, sondern immer nur wegsprangen und dabei andere anrempelten. Malfoy hatte indessen den nächsten Fluch auf James geschickt, der ihn auch voll abbekam, weil er wegen Anthony noch immer gelacht hatte und unaufmerksam war. Er krachte mit voller Wucht gegen zwei Gryffindor's und riss sie zu Boden. Der Fluch, der von ihren Gegnern, den Slytherins kam, flog somit direkt an ihnen vorbei auf Sirius zu, der nicht unweit von Anna stand und sie mit sich zu Boden riss als er auf sie krachte. Dabei fiel ihr Zauberstab ihr aus der Hand und direkt... auf den Kopf von Professor Jackson. Es machte “Thud” und Professor Jackson lag auf dem Boden.
    “Ach, du... scheiße...” fluchte sie nur auf.



    Am Abend saßen sie alle im Gemeinschaftsraum und verfassten ihre Strafarbeit. Für Professor Smith mussten sie verschiedene Rezepte von Zaubertränken aufschreiben, die sie ihnen aufgab, James und Sirius hatten zu dem für den Streich den sie den Slytheirns gespielt hatten, noch von Professor McGonagall Strafarbeiten bekommen und alle Gryffindor's und Slytherins mußten für Professor Jackson sämtliche Flüche und Gegenzauber aufschreiben, weil er so erbost darüber war, das niemand einen zauber konterte, sondern nur wegsprang. Irgendwann gegen 22:00: Uhr waren sie fertig. Lilli bemerkte, dass James und Sirius den Mond anstarrten.
    “Ist was?” fragte sie vorsichtig. James schreckte auf.
    “Hm? Was? Nein, alles okay. Wir... gehen dann mal zu Bett. Todmüde. Warn anstrengender Tag.”
    Er und Sirius standen auf und nachdem er Lilli einen Kuss auf den Mund gab, gingen sie hinauf. Lilli warf Anna einen fragenden Blick zu, die nur die Schultern zuckte. Es war gerade mal 22 Uhr und die Jungs gingen schlafen?
    “Übermüdet?” fragte Lili vorsichtig.
    “Die sind doch total plemplem in der Birne,” meinte Anna nur und wandte sich wieder ihren eigenen Dingen zu. Sie war mit den Gegenzauber noch nicht wirklich durch.
    Sirius, James und Peter hatten sich unter den Tarnumhang versteckt und mit der Karte in der Hand marschierten sie die Treppen wieder herab. Lilli und Anna saßen noch immer an ihrem Platz, doch wie James amüsiert feststellte, sprachen sie über ihn. Er kam nicht umhin stehen zu bleiben.
    “James ist echt süß...” begann Lili schwärmerisch. “Ich versteh jetzt gar nicht wie ich ihn früher nur hassen konnte.”
    “Naja, weißt du, Lils. Ich kenn den Guten ja schon seit meiner Kindheit und weiss, dass er ein ganz a lieber ist, aber glaub mir: Er hat auch jede Menge Blödsinn im Schädel und du bist einfach eher die ernstere von euch beiden.”
    Zu diesem Kommentar verzog James seine Lippen zu einer Schnute und Sirius mußte die Hand vor den Mund legen um nicht ausversehen laut loszulachen.
    “In der 4. Klasse wollte er dich beeindrucken und hat sich selbst verzaubert, damit er gut tanzen kann. Erinnerst du dich an den damaligen Ball?”
    “Ähm... hat er nicht Hip-Hop zu George Michael's Carless Whisper getanzt?”
    “Genau.”
    Lilli lachte herzhaft auf. Ja, jetzt wo sie daran zurück dachte, mußte sie lachen. Das paßte absolut nicht zusammen.
    “Und in der 1. Klasse bei Madamme Hoch, erinnerst du dich an die Flugstunden?”
    “Ja?”
    “Du hast nicht hingesehen, aber James hat versucht tollkühn mit seinem Besen einen Looping in der Luft zu drehen, während sich Hoch um Bones kümmerte, der seinen Besen nicht vom Boden rauf bekam. James fiel vom Besen, direkt auf Sirius drauf, der gerade mitten im Unterricht mal wieder einen Schokofrosch verputzten wollte. Der Frosch landete mitten in dein Gesicht...”
    “Uhh... das war Sirius Schuld? Ich hab damals ne dicke Beule von seinem Frosch bekommen...”
    “Ja, aber das war der Moment wo James überhaupt registriert hat, dass es dich gibt.”
    “Wie?”
    “Na, weil er der Verursache war. Wenn er nicht auf Sirius gefallen wäre, dann hättest du den Frosch nicht an den Kopf bekommen. Du hättest die Gesichter der beiden Jungs sehen sollen, als Madamme Hoch meinte, sie sollen dich in den Krankenflügel bringen um die Beule zu verarzten.”

    Beide Mädels lachten wieder und auch Sirius und James grinsten sich unter den Tarnumhang beeindruckt an, bis Anna auf einmal glücklich ins Schwärmen kam.
    “Weißt du wie ich mich in Remus verliebt habe?”
    Es war nicht nur Lilli, die den Kopf schüttelte, auch die Jungs schüttelten ihre Köpfe und hätte es auch gern gewußt.
    “Er war wieder mal krank und... ist mitten im Unterricht umgekippt. Es war im 3. Jahr. Als ich zurück in den Gemeinschaftsraum kam lag er auf dem Sofa... verletzlich... wie ein kleines Baby und es ging ihm so schlecht. Er war ganz blass und so allein. Ich blieb bei ihm sitzten und sah ihn einfach nur an und...”
    Sie machte eine so lange Pause, dass James und Sirius unter dem Umhang die Worte “UND?” mit den Lippen formten.
    “Und was?” fragte Lilli glücklicherweise für sie, da Anna absolut keine Anstalten gemacht hatte, von sich aus weiterzureden.
    “Er hat im Schlaf gesprochen. Er hat... meinen Namen gesagt und... wie wunderschön er mich findet und... dass er schon so lange in mich verliebt ist... Ich hab mich irgendwie auch in ihn verliebt und... da ich ja wußte, dass er mich mag, hatte ich keine Panik in der 4. mit ihm zu gehen.”
    Unter dem Umhang winkte James Sirius zu und die drei gingen weiter durch das Porträt hindurch. Lilli und Anna waren so in Gedanken versunken, das sie gar nicht merkten, wie das Porträt aufging und sich wieder schloss.
    “Jetzt tut es mir leid, das wir diese Auszeit genommen haben, wo er wieder so krank ist... Mondallergie...”
    Lilli runzelte die Stirn.
    “Was hat er?”
    “Mondallergie, ihm wird bei Vollmond immer so schlecht.”
    Lilli fragte nicht weiter nach. Sie hielt das für eine Zaubererkrankheit.
    “Sag mal, Anna... wie wärs wenn wir nachsehen was die Jungs da oben treiben. Komm schon, wenn sie um 10 schon ins Bett gehen, ist da bestimmt was faul. Und... du kannst nach Remus sehen. Er freut sich bestimmt.”
    Anna warf kurz einen Blick zur Treppe und nickte schließlich begeistert. Beide sprangen auf und rannten die Treppen hinauf. Sie fanden den Schlafsaal der Jungs sehr schnell. Kichernd rissen sie die Tür auf und wollten schon: HEY schreien als sie bemerkten das keiner von ihnen hier drinn schlief. Nicht mal Remus, der doch angeblich krank war?
    “Wo sind sie hin?” fragte Lili verwirrt.

    Unter den Tarnumhang machten sie sich durch die Geheimgänge mitten auf den Weg raus auf die Ländereien bis zur peitschenden Weide, wo sie den Umhang ablegten und sich einer nach dem anderen in seine Animagus Gestalt verwandelten. Peter als Ratte kriechte unter die Weide und berührte den Knoten, der sie stoppen ließ. Promt sprangen auch James als Hirsch und Sirius als Hund in das Loch hinab. Sie kamen genau pünktlich. Remus hatte sich noch nicht verwandelt. Er saß in der Hütte und winkte ihnen zu als sie herein kamen und sich zurück verwandelten.
    “Hey, Moony, weißt du was?” begann James lächelnd und legte seinem Freund die Hand auf die Schulter.
    “Ich glaub... du brauchst dir keine Sorgen um Anna zu machen. Sie liebt dich... und zwar absolut.”
    Remus sah ihn etwas verwirrt an als auch Sirius seine Hand auf Remus andere Schulter legte.
    “Yup, die kleine ist verrückt nach dir. Das wird wieder zwischen euch. Also versuch uns heute Abend etwas heil zu lassen.”
    Remus sah die beidennoch immer merkwürdig an, doch es blieb keine Zeit mehr für große Reden. Remus verwandelte sich schreiend und kreischend in einen Werwolf und auch die anderen verwandelten sich in ihre Animaugs Gestalt.

    Lilli und Anna wußten nicht wieso sie das taten, aber sie kehrten nicht in den Mädchenschlafsaal zurück sondern wollten auf die Jungs warten. Die Zeit verging und irgendwann schliefen sie doch tatsächlich auf den Betten ein. Es war früh morgens, als die Sonne wieder schien und die Mädels von lautem getramper und Männerstimmen wach wurden, die auf den Schlafsaal zuliefen.
    “Man, Moony war aber echt bissig heut Nacht...” hörten sie James Stimme und stutzten bei dem Wort: Moony und bissig?!
    “Hab lauter Bisswunden. Wenn ich kein Hirsch wäre, würd ich beim nächsten mal auch als Werwolf rumrennen. Dann könntet ihr gleich zwei Fleischfres....”
    Weiter kam er nicht, denn James hatte die Tür geöffnet und in zwei total schockierte Gesichter geblickt. Als ihm klar wurde was er gerade getan hatte, klatschte er sich die Hand vor den Mund.
    “Au Backe.”



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:07


    Kapitel 11: About Friedships und Confidence

    Eine ganze Weile lang passierte nichts. Anna und Lilli saßen noch immer auf dem Bett. Sie starrten die Jungs mit offenen Augen und heruntergelassener Kinnlade an. Peter, James und Sirius dagegen standen starr vor Schrecken in der offenen Tür. James Arm blutete und auch Sirius hielt sich eine kleine Wunde am rechten Arm..Keiner konnte ein Wort sagen. Dann... als ob alle es erst jetzt realisiert hätten, schloss James schnell die Tür hinter sich und die Mädels sprangen wie von der Tarantel gestochen von den Betten auf.
    “Remus ist ein Werwolf?” brüllte Anna unglaubig.
    “Shhhh,” flüsterte Sirius und hielt den Zeigefinger vor dem Mund.
    “Nein, ist er nicht. Wir haben nur ge---gescherzt...” versuchte Peter die Situation zu retten. Alle Augen ruhten auf ihm, nicht etwa wegen dem total blödsinnigen Kommentar, sondern weil er tatsächlich etwas von sich gab.
    “James, was ist mit dir passiert?”
    Lilli war zu ihm hergekommen als sie die Blutungen sah und führte ihn mit sich zu seinem Bett. Er blutete an beiden Ärmeln und auch an der Brust sickerte Blut durch seinen Umhang. Sie hatte sofort ein Taschentuch aus ihrer Tasche gezogen und damit seine Wunden abgetupft und James, obwohl es höllisch weh tat, mußte zugeben, dass es schön war sanft von Lilli verarztet zu werden als sonst von Peter und Sirius, die total rüpelhaft drüber wischten.
    “War das... Remus?”
    Noch immer sagte keiner der Jungs ein Wort, dann trafen sich die Blicke von Sirius und Anna und er schreckte zurück. Wenn Blicke Löcher verursachten, würde er aussehen wie Schweizer Käse.
    “Ähm... Mädels...”
    “Das war's ja?” brüllte diese wütend auf und alle Gesichter wandten sich Anna zu.
    “Er ist ein Werwolf. Es gibt überhaupt keine Mondallergie. Er hat mich belogen und ihr habt alle mitgemacht.”
    “Anna, beruhig dich, bitte...” sagte Sirius und gestikulierte mit den Händen wild zur Türen rüber.
    “Im Moment wißt es nur ihr, die Lehrer und wir, aber wenn du soweitermachst, weiß es bald der ganze Gryffindorturm..”
    “WARUM? Warum hat er mir das nie erzählt? Vertraut er mir nicht? Dachte er, ich würde ihn fallen lassen, sobald ich das weiß?”
    “Anna,” flüsterte Sirius warnend aufs neue.
    “Nein, ich werde mich nicht beruhigen, verdammt noch mal. Mein Freund... mit dem ich seit 3 langen Jahren zusammen bin... ist ein Werwolf... Er hat mich 3 Jahre belogen und ICH HAB IHM GEGLAUBT. Dieser Schwachsinn von wegen Mondallergie und ihr habt alle auch noch daneben gestanden und mitgemacht. Wie konntet ihr nur?”
    “Anna, hast du ihm denn von deinen Eltern erzählt? Nur mal so ganz nebenbei bemerkt.” begann James und Anna wurde abrupt still. Sie sah aus als ob sie ertappt worden wäre. Sirius, Lilli und Peter wußten nicht worauf er hinaus wollte, aber sie schien es genau zu wissen.
    “Das ist..” begann sie, doch James schnitt ihr das Wort ab.
    “Nicht ganz was anderes. Es ist dasselbe. Schäm dich nicht wegen dem was du getan hast. Dich trifft keine Schuld. Genau so wenig wie Moony was dafür kann, dass er ein Werwolf ist...”
    “Ahh....” rief Lilli plötzlich schockiert aus und sprang vom Bett auf.
    “Er hat dich gebissen dann bist du... du... du...”
    “Lils, nein,” sagte Sirius und gestikulierte wieder wie ein Verrückter mit den Händen an die Tür.
    “Könnt ihr nicht leise sein, Leute? Oder bald wissen es nicht nur wir, die Lehrer und der ganze Turm, sondern GANZ HOGWARTS.”
    “tschuldigung,” murmelte Lilli und sah James verängstigt an. Noch immer stand sie einen Meter von ihm entfernt, gerade so als ob er eine ansteckende Krankheit hätte. Dieser runzelte bei diesem Anblick die Stirn und irgendwie konnte er der Versuchung nicht widerstehen, sie auf die Probe zu stellen.
    “Würdest du mich denn verlassen, wenn ich ein Werwolf werde?”
    Sirius, Anna und Peter sahen zuerst James an, dann Lilli, dann wieder James, dann wieder Lilli, neugierig darauf, was sie nun sagen würde. Sie sagte eine Sekunde lang gar nichts, dann schüttelte sie schließlich den Kopf und kam wieder zu ihm zurück auf das Bett. Sanft lehnte sie sich an ihn ran und schlang ihre Arme um seinen Hals.
    “Nein.... natürlich nicht. Ich liebe dich doch. Ich... würde dich genau so lieben wie jetzt. Wir könnten eben nur nicht bei Vollmond zusammen sein und unseren Kindern müssten wir dann auch irgendwie erklären, warum Papa einmal im Monat nicht hier ist.”
    James grinste zufrieden und drückte sie vorsichtig von sich weg.
    “Mach dir keine Sorgen, Lils. Ich bin kein Werwolf. Ich glaub... da ist noch was, das wir euch sagen sollten. Naja...”
    Und so erzählten sie ihnen wie sie Animagi wurden, dass James ein Hirsch war, dass Sirius sich in ein Hund verwandeln konnte und das Peter mit ihrer Hilfe auch manchmal jetzt als Ratte rum lief. Die Mädchen waren sprachlos als sie das hörten, aber sie waren nicht böse, sauer oder aufgebracht, sondern überrascht, verwundert und... begeistert. Sie kannten niemanden, der sowas tun konnte oder überhaupt für seine Freunde getan hätte und die drei waren noch SCHÜLER, keine ausgebildeten Zauberer.
    “Remus hat wirkliches Glück...” begann Anna nachdenklich, “dass er solche Freunde wie euch hat, die solche Wunden auf sich nehmen nur um bei ihm sein zu können.”
    Lilli hatte James Wunden mittlerweile versorgt und Anna hatte sich erbarmt, sich um Sirius kleinen Kratzer zu kümmern. Peter war als Ratte viel zu flink und klein um auch nur eine Schramme abzubekommen.
    “Aber jetzt versteh ich eure Spitznamen,” sagte Anna und tupfte unsanft auf Sirius Wunde, der dabei das Gesicht verzog.
    “Ich mein, Prongs-Hirsch, Padfoot-Hund, Wormtail-Ratte, Moony-...Werwolf.”
    Sie hatte aufgehört zu tupfen und ruhte mit den Fingern auf der Wunde. Zumindest dachte sie, dass sie nur darauf ruhte.
    “Ein Werwolf... Dass muß ich erst mal verdauen.”
    “Anna?”
    “Sirius?”
    “Willst mich nicht zufälligerweise umbringen, oder?”
    “Wieso?”
    “Weil du deine Nägel in mein Fleisch versenkt hast..”
    “Oh, Mist...”
    Sie nahm ihre Hand weg und blickte entschuldigend drein.
    “tschuldigung.”
    “Machs bloß nicht noch mal.Remus ist hart genug.”
    “Er liegt jetzt übrigens im Krankenflügel und wird vorraussichtlich heut Nachmittag entlassen. Wenn du ihn besuchen willst, Anna. Ich denke, ihr habt einiges nachzuholen.”
    James sah sie vielsagend an. Anna nickte, jedoch wußte sie nicht ob das wirklich eine gute Idee war. Irgendwo hatte James Recht. Sie verbargen zuviel voreinander. James wandte sich Lilli zu und lächelte sie glücklich an. Während er ihr sanft eine rote Strähne hinter das Ohr strich, hörte sie ihn leise flüstern: “Ich liebe dich... und auch dein Verständnis.”
    “Ich liebe dich auch...” sagte sie leise und beugte sich vor um ihn sanft zu küssen.... doch bevor es dazu kam, hörten sie ein unglaublich auffälliges Übelkeitsgeräusch in ihrer Nähe, beide wandten sich unsicher zur Seite, wo Anna, Sirius und Peter standen und sich ihre Finger in den Mund steckten um wieder mal einen Kotzanfall zu miemen.

    Es war Nachmittag. Remus wachte im Krankenflügel auf und fühlte sich noch ziemlich schlapp. Madamme Pomfrey war sofort auf ihn zugekommen und hatte ihm einen Stärkungstrank in die Hand gedrückt mit dem Befehl ihn ganz auszutrinken. Er tat wie ihm geheißen und nachdem er das Zeug runtergewürgt hatte, hörte er vertraute Stimmen. Promt hellte sich seine Laune auf.
    “Hey, altes Haus....”
    “Moony, alter Junge, alles klar?”
    James, Sirius, Peter und auch... Lilli und Anna waren hereingekommen und hatten sich zu ihm ans Bett gesetzt. Sein Blick wanderte über seine Freunde durch zu seiner... Freundinn... Oder ex-Freundinn? Sie sah ihn an und er bemerkte ein warmes Gefühl in seinem Inneren. Anna war hier... um nach ihm zu sehen.
    “Ähm... Moony...” begann James und zog damit seine Aufmerksamkeit auf sich.
    “Ich glaub, wir müssen dir was beichten...Aber... es ist nicht schlecht, denken wir mal.”
    “Was denn?”
    “Die Mädels... wissen es... Is blöd gelaufen, wir haben nicht aufgepasst und uns verplappert...”
    Remus sagte nichts.Er wandte seine gesamte Aufmerksamkeit auf Anna, die ihn zwar auch angesehen hatte... aber... ihre Augen waren voller Enttäuschung.
    “Ähm... Leute.... könnt ihr uns mal alleine lassen?”
    “Sicher...”
    James nahm Lilli und ging mit ihr raus, gefolgt von Sirius und Peter.
    Anna hatte sich, kaum dass sie zur Tür rauswaren, zu Remus ans Bett gesetzt und leicht gelächelt.
    “Wieso hast du's mir nie gesagt? Ich mein... Rem, wir sind seit über 3 Jahren zusammen... wir schlafen miteinander... und du belügst mich fast jeden Monat aufs neue...”
    “Ich... Ich weiß...”
    Er sah aus wie ein kleiner Junge, dem die Leviten gelesen wurde. Wie damals, dachte Anna leise.
    “Anna, es tut mir leid. Ich... ich wußte nicht wie ich es dir sagen sollte und... zu lügen... schien mir das einfachste.”
    “Aber Rem, James, Sirius und Peter wissen es doch auch. Vertraust du ihnen denn mehr als mir? Dachtest du wirklich, wenn ich es erfahre, dann lass ich dich fallen? Ich bin nicht so eine...”
    “Ich... Es tut mir leid.”
    “Liebst... liebst du mich denn kein bisschen....” fragte sie leise und ihre Stimme krächzte fast vor Trauer. Remus sah sofort wieder zu ihr hin und schüttelte schockiert den Kopf.
    “Doch,“ antwortete er auf der Stelle. „Sogar sehr. Ich hab dich immer geliebt. Als wir uns in der ersten Klasse trafen, da warst du die einzige, die mit mir befreundet sein wollte... von den ganzen Mädels. Du warst nett zu mir, wo andere mich links liegen ließen. Mit dir, Sirius, James und Peter... schien mein Leben vollkommen zu sein. Mir ging es gut... auch zu Vollmond. Ich hatte einfach Angst, wenn du es erfährst, wär alles vorbei.”
    “......”
    “Ist es vorbei, Anna?”
    Eine Sekunde, nur eine einzige kleine Sekunde, konnte er in ihren Augen Enttäuschung und Leid sehen und dann lächelte sie und gab ihm damit die Wärme zurück, die bis dahin aus seinem Inneren verschwunden war.
    “Nein... Ich liebe dich... und der Sex ist immerhin animalisch...”
    Beide begannen zu lachen und Anna stürzte sich zu Remus aufs Bett und riss ihn mit sich runter. Er strahlte sie regelrecht an.
    “Aber nicht beißen...” flüsterte sie liebevoll, bevor sie sich zu ihm runterbeugte und ihn sanft küsste.
    James, Sirius, Lilli und Peter gingen unterdessen auf den Ländereien herum um frische Luft zu schnappen. Es war Samstag und eigentlich eiskalt draußen, da ja bald Winter kam, doch keiner von ihnen hatte große Lust irgendetwas zu tun. Sie ließen sich irgendwo am Ufer nieder. Lilli schmiegte sich an James an, der am Baum lehnte und friedlich vor sich hindöste, während Peter daneben saß und hin und herblickte. Sirius blickte die beiden einen Moment vergnügt an. Er freute sich für James und er sah die beiden gerne so harmonisch zusammen, doch irgendwie musste er das tun. Er zog seine Schuhe und Socken aus und ging langsam auf den See zu. James wunderte sich einen Augenblick was sein Freund da eigentlich trieb, bis er sah, dass dieser tatsächlich ins eiskalte Wasser ging, sich zu ihnen umdrehte und breit grinste.
    “Hey, Padfoot, unterlass das,” sagte James ernst und auch Lilli stieß sich von James ab als ihr klar wurde, was Sirius gleich tun würde.
    “Wehe, Sirius. Wenn du es wagst dann...”
    Weiter kam sie nicht, denn schon machte es platsch und beide waren nass von den Haarspitzen bis zu den Schuhen.
    “SIIIRIUUUUUS,” brüllte James und warf sich noch vollständig angezogen auf seinen Freund drauf und drückte ihn ins Wasser. Er war ja sowieso schon nass, da machte mehr oder weniger nichts aus. Lilli blieb einen Moment stehen, nicht wissend ob sie da nun mitmachen sollte, oder ob sie sich raushalten sollte, da sie jedoch schon mal nass war... machte sie auch mit und warf sich auf die beiden Jungs drauf, die kurz laut aufjaulten, bevor sie sie ins Wasser drückte. Peter blieb sitzten und sah lachend zu, wie sich drei angezogene Hogwartschüler im Wasser herumwälzten und sich gegenseitig ständig unter neuen Wellen begruben.
    Frank: Jetzt weiß ich woher das verprügelungsgerücht kommt.
    Lilli: Ich hab sie nicht verprügelt.
    Frank: Sie schrien wie am Spieß
    Lilli: Hab sie trotzdem nicht verprügelt. Ihr und eure Fantasien, also echt.
    Frank: Das war erst der Anfang. Es gibt noch viel mehr, Lils
    Gut eine Stunde später hatte sich Lilli in den Mädchenschlafsaal zurückgezogen um zu duschen und sich etwas frisches anzuziehen, bevor sie sich erkälten würde. Sie saß auf ihrem Bett und trocknete sich die lockigen Haare mit einem Handtuch ab, als die Tür aufging und Alice herein kam.
    “Na, du... die ganze Schule hat euch beim >>BADEN<< gesehen...”
    Lilli lachte vergnügt.
    “Es ist eiskalt um diese Jahreszeit und ihr drei plantscht heiter in dem eisigen Wasser umher.. Bist du verrückt?.”
    “Weißt du, Al... 's komisch. Früher hätt ich sowas nie gemacht, aber... mit James zusammen scheint mir alles noch so sinnloses verdammt schön und kostbar. Ich bin glücklich mit ihm... ganz gleich was wir tun. Auch bei so einem blödsinn wie im Winter im Wasser herumblödeln...”
    “Man, wenn ich dir letztes Jahr noch gesagt hätte, dass du dich mal in James verliebst, dann würde ich heute nicht mehr leben um meinen Sieg zu genießen.”
    “So wild war ich gar nicht,” sagte Lilli gespielt beleidigt.
    “Und ob, hast du die drei Ohrfeigen vergessen, die du James verpaßt hast? Und jeder spricht noch immer von deiner Trennung mit Malfoy, den du fast verprügelt hast.”
    “Hab ich nicht...”
    Alice lachte vergnügt über Lilli's Reaktion.
    “Oh doch, du bist ne ganz a wilde. Das warst du schon immer.”
    “Soweit ich mich erinnere hat Anna Watson ein Feilchen verpaßt. Nicht ich..”
    “Nein, aber du hättest es auch gut sein können... Nein, im Ernst...”
    Sie setzte sich neben Lilli aufs Bett und strahlte sie freudig an.
    “Es ist schön, dass James dir das mit dem Vorwurf nicht übel nimmt.”
    “Hm?”
    “Ich mein, hey, so wie der damals abgegangen ist, dachte ich, der bringt dich um, sobald du einen Fuß in sein Anwesen setzt. Immerhin ist er ja vor dir geflüchtet und sowas hat der Herr Schulsprecher ja noch nie getan... .... .... .. Lilli?”
    Ihre Freundinn war mit einem mal vollkommen in Gedanken versunken und Alice mußte sie anstupsen damit sie ihr wieder etwas Aufmerksamkeit schenkte.
    “Lils, was ist los?”
    “Ich... Alice... Du weißt das ja noch gar nicht...”
    “Was weiß ich nicht?”
    Lilli schluchzte leise.
    “James... hat unseren Streit vergessen. Vergessenszauber... von irgendjemanden... “
    Lilli wollte Alice damals nicht beunruhigen und Voldemord's Namen erwähnen, da James offensichtlich versuchte das ganze zu verdrängen.
    “Wa-Was?” fragte sie schockiert.
    “Aber wer....? Wie.....? Warum....?”
    “Keine Ahnung. Wir wissen es nicht. Naja, jedenfalls hab ich James vom Streit erzählt und er fands eher amüsant. Aber... ich frage mich jetzt... wenn das nicht gewesen wäre, wenn niemand den Vergessenszauber auf ihn angewandt hätte. Wären wir dann auch jetzt noch ein Paar? Oder.... hätte er mir vielleicht gar nicht verziehen?”
    “Oh, Lili... das ist... echt... SCH....eibenkleister..”
    Ihre Freundinn sah sie verwundert an.
    “Hab ich von nem Muggel... Und was willst du jetzt tun? Bezüglich James mein ich.”
    “Ich weiß nicht... jetzt ist alles anders, Alice. Ich hab mich in ihn verliebt. Wenn jetzt alles aufkommt und... wenn er sich doch wieder daran erinnert. Wenn er dann Schluß macht, ich glaub, das überleb ich nicht.”
    “Ach, Schwachsinn, Lils. Er liebt dich genau so wie du ihn und wenn ich das sagen darf: Wesentlich länger als du. Er ist doch schon seit der 4. Klasse hinter dir her. Du glaubst doch nicht, dass er wegen so einer Kleinigkeit eure schwer erarbeitete Beziehung aufgibt.”
    Lilli lächelte leicht. Nein, sie glaubte es nicht, aber sie hatte Angst davor, dass es passieren könnte. So sehr sie ihn auch liebte, sie wußte nicht, wie er in manchen Situation reagierte.... Und diese war eine davon.
    >>Nein, quatsch. Nicht mal Dumbledore kann ihn aufheben. Das wird nicht passieren. James wird sich nicht daran erinneren... und selbst wenn... er wird genau so für mich fühlen...Er liebt mich und ich liebe ihn. Wir gehören einfach zusammen.<< redete sie sich immer wieder ein. Doch die Angst... die blieb.

    Nachdem sie ihre Haare mit einem Zauber abgetrocknet hatte, kam sie wieder in den Gemeinschaftsraum runter, wo James schon erwartungsvoll auf sie zukam und sie in seinen Armen herumwirbelte, als wäre sie eine Feder.
    “Ich liebe dich, Lilli Evans... Du machst mich zum glücklichsten Zauberer der Welt,” lachte er und fiel mit ihr auf die Couch nieder.
    “Sucht euch ein Zimmer,” ertönte es von der Seite. Alice, Sirius und Peter standen mit rollenden Augen neben ihnen.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:08


    Chap 12: just a little hope

    Es war 23 Uhr nachts. Alice, Frank, Peter und Remus waren gegangen. Der Chefheiler hatte zwar eingewilligt das drei Freunde bleiben durften, aber 7 waren nun wirklich zuviel. Lilli lag auf dem Bett neben James und blickte zu ihm rüber. Sie hatte sich wie eine Katze eingerollt, der Kopf lag auf ihre Hände. Sirius saß auf dem Stuhl, den Kopf bereits in die Brust gesunken und die Augen geschlossen. Anna lag auf dem Bett hinter ihm, die Bettdecke über sich gezogen und ganz klein zusammen gerollt. Lilli konnte nicht schlafen. Sie war nicht müde, sie wußte eigentlich gar nicht was sie fühlte. James hatte sich kein bißchen mehr gerührt und der Heiler meinte, es wäre ein schlechtes Zeichen.
    “Wir geben ihm Zeit bis morgen Mittag. Wenn sich bis dahin keine Besserung zeigt, Mrs. Potter, dann befürchte ich, gibt es keine Hoffnung mehr. Es tut mir leid.”
    Diese Worte hallten immer wieder in ihren Gedanken wieder. Mrs. Potter, sie hatte sich richtig an diesen Namen gewöhnt. Lilli war sehr altmodisch in dieser Hinsicht. Es gab ja Muggel, die ihren eigenen Namen bei der Hochzeit behielten, aber sie wollte James Namen haben. Sie hatte kein gutes Verhältnis zu ihren Eltern und zu ihrer Schwester Petunia gehabt, doch James Eltern, hatte sie von Anfang an ins Herz geschlossen. Sie wußte gar nicht, wie zwei Menschen so gut und nett sein konnten... doch sie lebten nicht mehr. James hatte sie verloren, vielleicht... hatte er damit seinen Lebenswillen verloren. Manchmal kam es ihr so vor, als ob er gar nicht mehr leben wollte, als ob er sich absichtlich in jeden Kampf stürzte.
    “Hey, Lilli...”
    Sie schreckte hoch als sie James Stimme hörte. Starr vor Angst blickte sie zu ihm aufs Bett und stellte verwirrt fest, dass er tief und fest schlief... sie drehte sich zur Tür von wo aus sie die Stimme gehört hatte. Er stand da, lässig lehnte er an der Wand und lächelte. Es war das Lächeln von damals, bevor sie aus Hogwarts kamen, bevor ihr Leben so schwer und ernst wurde.
    “Ich träume... richtig?”
    “Nein, Lils. Zum träumen müsste man schlafen. Das ist deine Fantasie...”
    “Meine Fantasie?”
    “Sicher, du sehnst dich nach mir und deswegen bin ich hier. Beachte meinen Körper dort gar nicht.”
    Sie blickte zurück zu James und dann wieder an die Tür. Er stand noch immer da.
    “Warum bist du hier?” fragte sie vorsichtig.
    “Weiß nicht, sag du's mir. Das ist deine Fantasie. Ich bin nur ein Gedanke von dir.”
    “Wieso widersprichst du mir dann?”
    “Weil du es so willst.”
    “Ich... will es nicht.”
    “Weißt du überhaupt was du willst?”
    “Wieso tust du das?” fragte sie aufgebracht und wieder standen ihr Tränen in den Augen. Sie wußte nicht wieso, aber sie konnte ihre Tränen einfach nicht zurück halten. Sie hatte soviel geweint, dass es ein Wunder war, das sie noch immer Tränen besaß.
    “Lils, finde dich damit ab. Ich liege da und werde dich verlassen. Ich werde in den Himmel fahren und du wirst allein hier zurück bleiben. Mit unserem Baby.”
    “Baby? James, ich kann nicht schwanger werden und du weißt das. Du bist nicht meine Fantasie. Du würdest nicht so reden, wenn es das wäre.”
    Und sie erschreckte, als er sich von der Wand abstieß und sich zu ihr aufs Bett setzte. Er war echt. Sie sah, wie die Matraze unter ihm nachgab und seine Nähe, auch sie war real. Er war real.
    “Du mußt das akzeptieren und los lassen. Mich los lassen... Ich liebe dich, Lilli. Mehr als ich jeh jemand anderen geliebt habe. Ich hab dir alles gegeben was ich hatte und.... letztenendes war es nicht genug.”
    “Nein, Jam-.”
    “Das war doch nur ein Scherz, Lils...” sagte er lachend und es hörte sich genau so an wie James, verdammt, das war er. Ganz sicher. Er legte seine Hand auf ihre und drückte sie sanft. Sie konnte ihn spüren, konnte ihn fühlen... Er war echt, keine Einbildung.
    “Pass auf den kleinen auf. Er wird mal etwas ganz besonderes werden.”
    “Auf wen?”
    “Unser Baby.”
    “James, hast du 's vergessen? Ich kann doch nicht schwanger werden.”
    “Pah, Mediziner. Lils, wir sind Zauberer. Wir vollbringen Wunder... Du warst für mich immer ein kleines Wunder in meinem Leben.”
    Sie blickte auf und bemerkte seine hübschen, hasselnussbraunen Augen. Sie waren so sanft und wunderschön. So voller Liebe und Vertrauen, wie damals in Hogwarts. Sie hatte den alten James in der letzten Zeit vermisst. Nach so viel Leid und Trauer, hatte er sich verändert...
    “Also, pass auf den kleinen auf. Hey, wie wärs denn mit.... Michael?”
    “Michael?”
    “Nach meinem Vater. Aber moment mal... dann hieße ich ja James Michael und der kleine... Michael junior? Schlechte Idee... Michael James? Nein, auch nicht gut... Wie wärs... mit meinem Großvater? Er hieß Harold. Der kleine heißt dann... Harry James Potter.”
    “Das ist ein sehr schöner Name...”
    “Denk ich auch.”
    “Und... wie soll ich dann leben? Ohne dich an meiner Seite.”
    “Sirius wird bei dir bleiben. Und Remus und Anna und Alice... und Frank... und Peter... und...”
    “Ich will aber nur dich.”
    “Ja, das wollen viele... Aua...”
    Lilli hatte ihm hart auf die Schulter gehauen und tatsächlich hörte sie das echo des klatschen im Raum wieder.
    “Idiot.”
    Er legte seine Hand um ihre Wange und strich mit der anderen sanft eine lockige Strähne hinters Ohr. Seine Augen funkelten sie liebevoll an.
    “Ich liebe dich, Lilli... du darfst das nie vergessen... Ich liebe dich... und... du bist die einzige, die mich überhaupt noch hier hält... Ich weiß nicht, ob ich zurückkommen kann. Aber wenn nicht...”
    “James, nein...”
    “Wenn nicht, Lils. Dann versprich mir... weiter zu leben und... vielleicht findest du ja einen neuen, doch BITTE, bitte nicht noch mal Malfoy. Ich würde mich im Grabe umdrehen wenn du das tätest.”
    “Hör auf darüber zu scherzen, James.”
    “Das war mein voller Ernst.”
    Er beugte sich sanft zu ihr vor. Und während sie ihre Augen schloss um das zu genießen was gleich kam, spürte sie seine Lippen auf ihre, spürte seine Zunge an ihrer, spürte ihn.
    “Leb wohl, Lils. Ich liebe dich.”
    “JAMES; NEIN.”
    Mit einem lauten Schrei wachte sie auf. Sirius und Anna waren auf ihren Plätzen hochgeschreckt und hatten sich sofort zu ihr begeben als sie sie zitternd da sitzten sahen. Lilli blickte sich suchend nach James um, James, der doch gerade noch auf ihrem Bett saß... und dann... blickte sie rüber zu James Bett... er lag da, friedlich schlafend...... Vorsichtig schritt sie von ihrem Bett auf James zu. Sie hatte ein ungutes Gefühl, ein merkwürdiges Gefühl im Herzen, als ob etwas passiert wäre. Ihr Instinkt hatte sie noch nie getäuscht, doch sie wünschte sich, dass es sie diesmal getäuscht hätte.
    “Lilli? Was ist los?” fragte Anna besorgt, aber sie hatte die Freundinn nicht wahr genommen. Sie kam langsam auf James zu und dann wurde es sichtbar... Blut lag auf dem Bettlaken....
    Anna war sofort rausgestürmt um den Chefheiler zu benachrichtigen, der mit einigen Heilerinen zurück kam und die Truppe raus schickte. Wieder hatten sie sich mit James drinnen eingesperrt. Lilli stand da, zitternd und voller Angst. Sirius nahm sie in die Arme und versuchte sie zu beruhigen, aber sie schluchzte: “Er war da...”
    “Wer?”
    “James. Er hat sich von mir ver...verab...schiedet.”
    “Nein, Lils. Das war nur ein böser Alptraum.”
    “Nein, war es nicht... es war... re...real. Er ist weg, Sirius... Ich...”
    “NEIN,” sagte er entschlossen, hatte Lilli an die Schulter gefasst und sie mit ernstem eindringlichem Blick angesehen.
    “Lilli, denk das nicht. Hör zu, wenn du aufgibst, dann wird er auch aufgeben. Wenn wir nicht mehr an seine Heilung glauben, dann wird er das auch nicht. Dann stirbt er wirklich. Lilli, wenn du ihn jetzt aufgibst, dann verurteilst DU ihm zum tode. James ist ein Kämpfer, aber ohne seine Freunde, hat er nichts wofür es sich lohnt zu kämpfen. Bitte, BITTE gib nich auf...”
    “Ich..Ich?”
    “Lils, er wird es schaffen. Wenn wir an ihn glauben und bei ihm bleiben. Wir lassen ihn nicht gehen... ja?”
    Sirius hatte sie so fest angesehen und sein Blick war so voller Leid und Schmerz und doch... sah sie einen kleinen Funken Hoffnung, den er einfach nicht weggeben wollte. Sie nickte schließlich.
    “Lils, wenn du ihn nicht gehen lässt... dann geht er auch nicht. Das hat er mir versprochen.”
    “Was meinst du?” fragte Lilli vorsichtig.
    “... Es war damals... kurz vor Weihnachten. Als er mir das Versprechen gab... Wißt ihr nicht mehr... als Voldemord seinen Weg wiedermal auf das Anwesen der Potters gefunden hatte?”
    “Was?”
    “Lilli war nicht dabei, Sirius... Und ich weiß nicht... ob sie das eigentlich jeh erfahren sollte...”
    “Jetzt ist es eh zu spät....”

    Es war kurz vor Weihnachten. Die meisten Schüler verließen Hogwarts um bei ihren Familien zu sein. Lilli war anfangs sehr traurig gewesen, weil sie glaubte, alleine da bleiben zu müssen. James und Sirius sprachen die ganze Zeit von Weihnachten auf Wing-Castle. James hatte doch tatsächlich vergessen Lilli zu fragen ob sie mitkommen wollte, denn er hatte es die ganze Zeit für selbstverständlich gehalten bis die beiden wiedermal darüber sprachen und sie ihnen mit einer schneidenden Stimme viel Spaß wünschte. James hatte sie perplex angesehen und gemeint: “Ähm, Lils, du bist doch auch dabei, oder?”
    “Wie denn? Ihr seit auf Wing-Castle und ich hier.”
    “Wie, du kommst nicht mit?”
    “Du hast nicht gefragt.”
    “.... Heiliger Hippogreif. Ich hab dich nicht gefragt? Ich dachte, das hätt ich schon. Sorry, Lils, deswegen läufst du seit ner Woche wie'n saurer Apfel rum. Also, Lilli Julianna Evans, willst du mit zu meinen Eltern über Weihnachten kommen? Sie haben dich herzlich eingeladen.”
    “Natürlich....”
    Glücklich schlang sie ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn mehrmals auf die Wange. Dann rutschte sie an ihm wieder auf das Sofa hinab und lächelte nun auch Sirius an.
    “Ja, ja, Mädel. Aber das eins klar ist: Ich will auch noch was von ihm haben. Kannst ja zu Anna rüber gehen.”
    “Anna?”
    “Fährt doch zu ihrem großen Bruder mit Remus. Sie will die beiden einander bekannt machen. Scheint langsam doch ernster zu werden.”
    Sirius grübelte. Er wollte es nicht laut aussprechen aber seiner Meinung nach gaben Anna und Remus schon ein ulkiges Paar ab. Er, strohblond, sie pechschwarz. Er mit Brille und wahnsinnig klug, sie, bildhübsch und besserwisserisch. Er, zurückhaltend und höflich, sie, binnen einer Millisekunde bei Tollwut. Bei diesem Gedanken grinste er und schüttelte heftig seinen Kopf um den Gedanken rauszubekommen.

    Lilli freute sich wahnsinnig wieder nach Wing-Castle zurückzukehren. Sie hatte James Eltern und ihre Adoptivtochter June richtig ins Herz geschlossen und freute sich auf das erste schöne Weihnachten nach 6 Jahren. Seit dem sie eine Hexe war, schien das Leben bei Evan's zuHause mehr ein Höllentrip als Urlaub zu sein. Sie fuhren mit dem Hogwartsexpress zurück nach KingsCross wo James Vater schon mit dem Portschlüssel auf sie wartete. James Mutter hatte die gesamte Truppe herzlich umarmt als sie im Schloss ankamen. Die kleine June war sofort zu James gekrabbelt und er hatte seine neue kleine Schwester lachend in seine Arme geschlossen.
    “Na, mein kleiner Schatz...”
    Das Baby grinste und klatschte heiter mit den Händen.
    “Komm, Lilli, ich zeig dir erst mal das Zimmer, das die nächsten zwei Wochen dir gehören wird, ja?”
    Maria nickte sie zu sich rüber und die beiden Mädels schritten die weißen Marmortreppen nach oben.
    “Na, Junge, läufts gut zwischen euch beiden?” fragte Michael seinen Sohn und nahm ihm die kleine June ab.
    “Sicher... Es ist genau so, wie ich es wollte, Dad, aber...”
    “Aber?”
    “Dad, erinnerst du dich an das Lilienherz?”
    “Lilienherz? Ja.”
    “Glaubst du, es gibt hier noch eins?”
    “Keine Ahnung. Wieso fragst du?”
    “Oh, Prongs, glaubst du wirklich noch an den Schwachsinn?” fragte Sirius unglaublich.
    “Das ist kein Schwachsinn, Padfoot. Die ist real. Mein Großvater hat es meiner Großmutter geschenkt und ich hab gesehen, dass ihr Wunsch wahr wurde.”
    “Was war das für ein Wunsch?” fragte Sirius verwirrt.
    “Das sie nicht ohne ihn weiterleben möchte und dass er immer bei ihr sein sollte. Sie sind ja auch zusammen gestorben.”
    “Dazu brauchte es keine Lilie, nur ne Menge Todesser,” sagte Sirius sarkastisch und schüttelte bei der Naivität seines besten Freundes nur noch den Kopf.
    “Nun gut, Junge, wenn du willst. Versuchs doch mal, mit dem Tanorus-Hügel. Dort dürften noch welche wachsen, aber geh nicht zu weit hinaus. Du weißt, die Hälfte davon gehört uns nicht und der Schutzzauber ist nur über unserem Anwesen gelegt.”
    “Hey, keine Panik auf der Titanic....”
    Beide Männer sahen ihn perplex an, woraufhin James amüsiert mit den Händen abwinkte.
    “Muggelspruch.”
    Maria und Lilli kamen wieder herunter und Lilli schlang plötzlich glücklich ihre Arme um James, der davon fast etwas überrumpelt wurde.
    “Das ist ein unglaubliches Schloss...” sagte sie begeistert und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.
    “Und du bist ein unglaubliches Mädchen. Ich liebe dich, Lilli...”
    Er nahm ihre Hand und wollte gerade raus gehen als Sirius sich hinter ihm räusperte. Beide blieben stehen und Lili sah verwirrt zu wie James sich grinsend um drehte.
    “Ja, dich lieb ich auch, Padfoot. Na komm schon, du überdimensionales Baby.”
    Und mit einem Grinsen folgte dieser den beiden nach draußen. James Eltern blieben im Wohnzimmer und lachten. Michael hatte seinen Arm um Maria's Schultern gelegt und seine Frau liebevoll zu sich gezogen. Beide sahen ihnen eine Weile lang nach.
    “Ich glaube... wir können getrost gehen...” sagte Michael leise, “Unser Junge ist in guten Händen...”

    Die drei hatten beschlossen Anna und Remus zu besuchen um zu sehen wie sie sich machten. James und Sirius kannten Han und sie wußten, dass es bestimmt lustig werden würde. So reisten sie mit Flohpulver nach Chesters Peak, einem kleinen Dorf in der Nähe von Little Surrey und kamen im Kamin der Familie White wieder heraus. James war der erste, der heraus trat und in eine sehr amüsante Runde blickte. Han, ein großer, schwarzhaariger Mann mit breiten Schultern und langen Beinen saß auf dem Sofa. Neben ihm saß eine blonde, lockige Frau mit feuerrotem Lippenstift und gleichfalls sehr langen Beinen. Ihr Anblick erinnerte James an eine lebendige Barbiepuppe. Direkt vor ihnen saßen Remus und Anna auf dem Sofa, nicht händchenhaltend und auch nicht beisammen, mehr war ein halber Meter zwischen ihnen, gerade so, wie zwei Teenager, die sich eine Strafpredigt von ihrem Erzieher anhörten.
    “Tach, allerseits,” winkte James und trat zur Seite um Sirius und dann Lilli herein zu lassen.
    “James, Sirius... und du bist?”
    “Lilli Evans, Sir...” sagte diese etwas eingeschüchtert, da Han sie um gut 2 Köpfe überragte und sein Anblick nun doch leicht autoritär wirkte.
    “Freut mich. Anna's Freundinn ja?”
    “Ähm, ja, Sir.”
    “Was macht ihr denn hier?” fragte Anna neugierig als sich die drei auf den dritten freien Sofa setzten.
    “Euch besuchen,” erklärte James.
    “Das ist Dolores Hafermann....” stellte Han seine Freundinn vor, die sie alle drei mit einem ziemlich giftigen Blick anmusterte. Bei James bleib sie stehen und schien ihn gleich doppelt zu zuntersuchen.
    “Du bist also James Michael Potter?”
    “So werd ich jedenfalls genannt...” antwortete dieser monoton und Anna prustete in ihr Wasserglas.
    “Verzeihung,” sagte sie sofort als Han sie böse anblickte.
    “Na dann... lassen wir euch mal alleine. Man sieht sich.”
    Han zog seine Freundinn auf die Beine und ging mit ihr Arm in Arm hinaus. James, der ihnen kurz nachgesehen hatte, wandte seine Aufmerksamkeit wieder Anna und Remus zu, die jetzt eng beisammen saßen und ihre Hände ineinander verhackt hatten.
    “So ne dumme Fotze,” sagte sie aufgebracht.
    “Wie zum Henker hat die es geschafft mit Han zusammen zu kommen?” fragte Sirius und zeigte angewidert mit dem Zeigefinger zu ihnen hinaus.
    “Keine Ahnung. Haben sich im Ministerium kennengelernt und sind jetzt unzertrennlich. Aber sie widert mich an.Glaubt immer jeden Vorschriften machen zu müssen. Sie will hier einziehen und ERLASSE einführen. In einem Haus wo höchstens drei Personen wohnen. Das ist doch verrückt.”
    “Ja, und wie...” bestätigte Sirius. Remus hatte dazu nichts gesagt, sondern nur seine Freundinn zärtlich in seinen Armen gehalten.
    “Leute, lasst uns ausgehen. Ich brauch jetzt ein Butterbier, oder Feuerwhiskey, oder nen extra starken Chiliwodka.”
    Sie zog Remus auf die Beine und Sirius und James zogen Lilli auf die Beine.
    “Zum KATER,” riefen Anna, James und Sirius und zogen ihre beiden nichtsahnenden Freunde mit sich zum Kamin.

    Nur wenige Minuten später befanden sie sich in der Kneipe “Zum Kater” das mehr einer jugendlichen Disco ähnelte. Es gab eine Tanzfläche, wo man sich austoben konnte, laute Musik dröhnte durch das gesamte Haus und ringsum standen Tische. Die 5 setzten sich an den Stammplatz in einer Ecke, als ihr Stammkellner zu ihnen kam. Es war eine hübsche, brünette, gutgebaute Dame, die Sirius vielsagend zuzwinkerte.
    “Hallo, ihr lieben, was darfs heute sein?`”
    “Butterbier,” bestellte Lilli.
    “Für mich auch,” stimmte Remus ihr zu.
    “Chiliwodka,” sagte Anna, James und Sirius neben ihr nickten eifrig.
    “Kommt sofort,” sagte diese, nahm den Zauberstab heraus und zauberte ihnen 5 Gläser her, die sich mit den jeweiligen Getränken auffüllten.
    “Also dann, auf uns,” begann James und hob das Glas.Alle stimmten mit ein und stießen ihre Gläser zusammen. Lilli und Remus machten große Augen als sie sahen dass James, Anna und Sirius ihr volles Glas auf Ex austranken.
    “JAAAA,” brüllte Anna, die als erste alles runtergeschluckt hatte.
    “Gewonnen. Eure Runde.”
    Wieder füllten sich ihre Gläser mit den vorrigen Getränken.
    “Was um Merlins Willen macht ihr da?” fragte Remus schockiert.
    “Kampfsaufen,” erklärte Sirius, die drei stießen wieder an und schluckten es aufs neue auf Ex hinab.Diesmal war James der schnellste.
    “JAAAA,” brüllte er auf. “Eure Runde.”
    Zu diesem Verhalten konnten Lilli und Remus nur unglaubig den Kopf schütteln. Die waren doch nicht mehr ganz dicht im Hirn.
    “Na los, macht schon mit,” bat Anna die beiden, doch Remus schüttelte vehemment den Kopf.
    “Wir sind doch nach einem schon dicht.”
    “Ein Versuch, hey, Jeanny, noch mal 2 Chiliwodka's.”
    Und promt waren auch Remus und Lilli damit versorgt. Beide warfen sich einen verwirrten Blick zu, dann nickten sie schließlich und alle 5 stießen an und tranken es auf Ex aus. Remus spuckte das Getränk wieder aus, während Lilli sich fast zu tode hustete. James, Sirius und Anna brachen daraufhin ihn brüllendes Gelächter aus.
    Später am Abend torkelten die 5 durch die Straßen. Lilli und Remus vertrugen die Chiliwodka's absolut nicht und waren stockbesoffen, während Anna, Sirius und James die beiden mit sich zurück zogen.
    “Wißt ihr was?” begann Anna lachend.
    “Ich glaub, das ist keine gute Idee, wenn wir Remus so sturzbesoffen zu Han bringen. Das wirf ein wirklich schlechtes Bild auf sie.”
    James und Sirius nickten lachend.
    “Dann halt allesamt zu mir. Wing-Castle heißt euch herzlich willkommen.”
    Dort angekommen, hatte James Lilli auf ihr Zimmer getragen und Remus bekam ein Gästezimmer. Die beiden waren sofort eingeschlafen. Sirius, Anna und James dagegen machten es sich in James Zimmer gemütlich und lachten noch immer über den Abend.
    “Das Kampfsaufen müssen wir ihnen vielleicht noch beibringen?” bemerkte James und warf sich müde auf sein Bett. Anna und Sirius warfen sich kurz einen Blick zu, dann sprangen sie auf und warfen sich ohne Erbarmen direkt auf James drauf.
    “Hey, nein....” grummelte dieser und alle drei rollten als ein dicker Haufen auf den Boden zurück.
    “Hey, Annna...” sagte James nach einer Weile, in der sie einfach nur kaputt auf dem Boden lagen.
    “Ich will ein Lilienherz für Lilli pflücken.”
    “Ein Lilienherz? Du glaubst an den Schwachsinn.”
    Sirius prustete sie alle an, was James dazu brachte, beide von sich runterzustoßen und sich aufzurichten.
    “Na, wenn ihr es mir nicht glaubt, dann kommt doch mit. Dad meinte, dass auf dem Tanorus-Hügel vielleicht welche sind.”
    “Is gut,” sagte Anna und sprang auf. James war zuerst überrascht, dass sie tatsächlich mit wollte, dann fiel ihm auf, das sie wohl auch schon sturzbesoffen war. Zu dritt schlichen sie sich auf den Garten, klauten sich drei Pferde und ritten mit ihnen hinaus Richtung des Tanorus-Hügel. Die frische Luft peitschte ihn dabei sanft ins Gesicht und gab ihnen dadurch auch wieder ihre Nüchternheit zurück.
    “Hey, Prongs, weißt schon noch was dein Vater gesagt hat?”
    “Was genau? Das Lilli mich auch umsonst bekommen hätte, oder dass die Hälfte des Tanorus-Hügels nicht uns gehört?”
    “Nein, das der Schutzzauber nur übers Potteranwesen gelegt wurde.”
    Sie stoppten und stiegen von ihren Pferden ab. James zuckte mit den Schultern und die drei gingen mit den Pferden neben sich weiter.
    “Ach komm, Padfoot. Du glaubst doch nicht wirklich das Voldemord sich genau in diesem Augenblick denkt: Wo befindet sich James Potter, damit ich ihm auflauern kann?”
    Breit grinsend sahen sie sich in der Gegend um, Sirius und Anna mehr belustigt, da sie nicht an den Lilienquatsch glaubten.
    “Du weißt nicht wo der gute seine Spitzel hat.”
    “Es weiß niemand, dass wir hier sind, außer wir drei.”
    “Aber Sirius hat Recht, James... Vielleicht sollten wir umkehren.”
    “Leute, ich kehre erst um, wenn ich das Lilienherz habe. Ich weiss es hier irgendwo ist. Ich kann es regelrecht fühlen. Mein Instinkt sagt mir... dass es hier ist..”
    Sirius und Anna überkam ein ungutes Gefühl. Das konnte nichts gutes bedeuten. Die Nacht war eisig kalt und hier wanderten drei Teenager in einer Gegend umher, die nicht beleuchtet war. Die Blätter der Bäume raschelten wild herum, der Wind schien stärker zu werden und graue Wolken brauten sich über sie zusammen.
    “James...”
    “Ja?”
    “Das Anwesen der Potters ist hier zu Ende.”
    Anna war stehen geblieben, während James mit rollenden Augen weiter ging.
    “Angsthase.”
    “Prongs, vielleicht hat sie ja recht.”
    “Padfoot, komm schon. Lass mich nicht im Stich. Ich hab sonst kein Geschenk für Lilli zu Weihnachten.”
    Sirius sah hin und hergerissen zwischen Anna und James umher.
    “Komm schon, Anna... wir sind doch bei ihm.”
    “.... Sirius, ich bring dich um, wenn uns wegen deiner Dummheit noch was passiert.”
    “WAAS?” fragte dieser entrüstet, “James wollte doch gehen.”
    “Ja, aber du stimmst ihm einfach zu....”
    “Könnt ihr nicht weitersuchen und währenddessen streiten?”
    Und je mehr sie in die Dunkelheit hinein schritten, desto merkwürdiger wurde es ihnen und langsam mußte auch James zugeben, dass ihn die Panik überkam. Es kam ein merkwürdiger Geruch nach modrigem etwas auf, wie etwas verfaultes.
    “Also, wenn sich das Lilienherz hier einen Platz zum blühen ausgesucht hat, kann sie ja nicht schön sein,” bemerkte Sirius angewidert.
    Und dann geschah es. Ein Donner tauchte aus dem Nichts auf und schlug ganz in ihrer Nähe mit einem lauten Knall ein. Ihre Pferde hatten sich dabei erschrocken und mit einem harten Ruck von ihren Besitzern weggerissen um in schnellem Galopp ins dunkle nichts zu trabben. Die drei standen mit einem mal alleine mitten im Wald, umgeben von eiseskälte und Schatten.
    “Expelliarmus.”
    Alle drei verloren ihre Zauberstäbe und sie flogen ins dunkle hinein. Eine Weile lang passierte nichts.... dann... kam genau das wovor sie die ganze Zeit Angst hatten. In seiner schwarzen Kutte und seinem leichenblassen Gesicht wirkte er fast wie tot. Seine roten Augen leuchteten unheilvoll auf, sie sahen aus als ob sie in Blut getränkt wären. Hinter ihm kamen 6 seiner Diener, Todesser in schwarzen Roben. Menschen, die sie nicht kannten, doch deren Gesichter genau so düster und kalt wirkten, wie das ihres Herrn. James atmete flach. Er schien kein Wort heraus zu bekommen, angesichts dem, der vor ihm stand. Ihm war schlagartig bewußt geworden, dass er wegen ihm hier war und das er seine Freunde in Gefahr gebracht hatte. Die Todesser bauten sich in einem Kreis um sie auf und direkt vor ihm... nur einen Meter entfernt stand Voldemort...
    >>Gott, was habe ich getan...<< war der einzige Gedanke, den James noch fassen konnte.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:10


    Chap 13: Face to Face


    Sirius, Anna und James waren sofort enger zusammen gerückt. Ohne Zauberstab konnten sie nichts gegen ihn ausrichten, das war ihnen klar. Voldemort war langsam um sie herum gegangen, seinen Blick, immer auf James gerichtet.
    “Armer, armer James Potter,” begann Voldemort zischend. Seine Stimme war fast wie eine Peitschte, die sich auf sie schlug.
    “Niemand sagt ihm die Wahrheit, niemand traut sich, den armen James Potter weh zu tun, mit... der Wahrheit.”
    Dabei überkam ihm ein Lächeln. Lächeln? Das war normalerweise immer etwas gutes, bei ihm... war es ein fieses Grinsen. Er hatte etwas vor, das ahnten sie. Verdammt, Voldemort hatte immer etwas vor. Er war bekannt dafür nichts ohne einen Hintergedanken zu tun.
    “Erstaunlich. Ich habe dich diesen Ort vergessen lassen und du kommst trotzdem wieder her. Deine Herz ist tatsächlich sehr stark und groß und es wird von mal zu mal größer. Trotz... des Schlammblutes an deiner Seite.”
    Sprach er da von Lilli?
    “In dieser Hinsicht, hat mein Diener wirklich gnadenlos versagt. Aber er hat seine Strafe dafür bekommen. Die wichtigen Dinge, sollte man immer selbst erledigen, nicht wahr.... James?”
    Er sagte immer noch nichts. Allein, dass ihn dieser Abschaum duzte, brachte ihn zur Weißglut, doch er blieb ruhig, um seiner Freunde Willen.
    “Ich weiß, du verabscheuchst die dunkle Macht, die unverzeihlichen Flüche, MICH... Nicht wahr?... “
    Immer noch nichts. Seine Kehle war wie zugeschnürrt, er musste sich sehr zusammen reißen um nicht zu zittern.
    “ANTWORTE MIR, POTTER. IMPERIO.”
    “Nein,” brüllte Sirius, als Voldemort seinen Zauberstab gegen James gerichtet hatte. Er hatte seinen Freund blitzschnell weggezogen und beide lagen zwar mit einem schmerzenden Arm am Boden, aber die Wirkung war erflogreich. Der Fluch ging daneben.
    “Wie edelmütig von deinen Freunden, dir beizustehen. Wo du dich doch gegen sie stellen wirst, eines Tages.”
    “NIEMALS,” sagte James, der offenbar endlich seine Stimme wieder gefunden hatte. Er und Sirius waren mit Anna's Hilfe wieder aufgestanden und standen nun aufrecht da. Die ganze Wut, die sich bis jetzt zusammen gestaut hatte, flammte auf einmal auf.
    “Das einzige was ich gedenke zu tun ist DICH umzubringen, für das was du meiner Familie angetan hast.”
    “Deiner Familie? Ja, dein Großvater... und deine Großmutter. Ich habe ihren Tot genossen. Die Angst im Ministerium wuchs. Ihr Zaubereiminister war schließlich von meinen Anhängern hingerichtet worden. DU... hättest damals auch sterben sollen. Ein Glück für mich, dass dein Vater rechtzeitig kam... Sonst ständen wir heute nicht hier.”
    „....... Wie meinen?“
    Ein hässliches Grinsen hatte sich auf seinem Gesicht gebildet, etwas, dass ihn dazu veranlasste, seine Hände zu Fäuste zu ballen aus Wut, dass er es wagte so über seine Familie zu sprechen.
    „Es gibt da etwas, James Potter, dass ich von dir brauche. Aber beruhige dich, mein Junge. Noch ist es nicht soweit. Noch ist es nicht da.”
    “Was ist noch nicht da.”
    “Das... was jeder versucht vor dir zu verbergen, auch Dumbledore. Ja, James. Er weiss es, aber er hat es dir nicht gesagt. Vielleicht... will er es selber haben.”
    “.....”
    “James, hör nicht auf ihn,” bat Anna leise, ihre Stimme voll von Angst und sie zitterte, als sie mit ihrer Hand nach seinem rechten Arm griff um ihn festzuhalten, fast so, als ob sie Angst hatte, wenn sie ihn los ließ, würde er irgendetwas Dummes anstellen.
    “Er will dich nur verunsichern. Er lügt doch, wenn er nur seinen Mund aufmacht.”
    “Ich habe nicht vor, dich heute zu töten, James. So würde ich ja das zerstören, worauf ich hingearbeitet habe. Aber... ich kann meinen Dienern nicht verbieten etwas Spaß zu haben... White, richtig?”
    Sirius und James waren sofort schützend vor sie getreten, so dass sie in ihrer Mitte stand, als ihnen bewußt wurde, worauf der dunkle Lord hinaus wollte.
    “Wage es nicht, sie auch nur anzurühren,” drohte Sirius und schloss seine Hand um ihre. Voldemord lachte. Es war ein grausames Lachen, dass sie gefrieren ließ. Sie hatten keine Chance. Sie waren drei Hogwartsschüler, gegen 6 erwachsene Zauberer und dem dunklen Lord. Das war ein Himmelfahrtskommando. James blickte seine Freunde an und sie blickten zurück. Sie brauchten nichts zu sagen, er verstand sie auch so. Diese Sache, würden sie gemeinsam durchstehen.
    “Deine Eltern waren mir untergeben, Anna. Sie haben immer darauf hingearbeitet, dass du auch eine von meinen Dienern wirst. Ich denke... wir werden heute das beenden, was wir damals begonnen haben. Avery, sie gehören euch. Black ist mir egal, aber Potter bleibt am Leben.”
    Mit diesen Worten drehte er sich weg und verschwand wieder in der Dunkelheit. Gut, dachte James, einer weniger. Der Todesser Avery trat einen Schritt vorwärts und richtete seinen Zauberstab auf sie, die anderen taten es ihnen gleich. James sah Sirius und Anna an und wieder verstanden sie sich ohne Worte.
    “Impedimenta,” brüllte es und Sirius wurde von Anna weggeschleudert. Er prallte hart gegen einen Baumstamm und blieb dort ächzend liegen.
    “Rictusempra.”
    Und diesmal fetzte es James von ihr weg, meter weiter kam er auf den Boden wieder auf. Avery kam immer näher an sie heran und Anna schritt hinter, bis sie an einen Baum stieß und nicht mehr weiter kam. Sie saß in der Falle und Avery kam wie ein wilder Tiger auf seine Beute zu, seine Augen blitzten gefährlich auf.
    “Hilfe, Hilfe... hört uns denn niemand. Wir werden angegriffen...” brüllte sie los.
    “Silencio.”
    Sie brachte kein Ton mehr heraus, ganz gleich wie laut sie auch schrie, ganz gleich, dass vielleicht jeden Augenblick ihre Stimmbänder rissen. Avery hatte sich auf sie gestürzt und sie gegen einen Baumstamm gedrückt. Er hatte seine Hände so fest an ihren Schulterblättern, dass sie sich kein bißchen rühren konnte, ganz gleich wie sehr sie versuchte sich zu befreien. Sie war eine Frau und er war einfach zu stark. Sein Bein war zwischen ihren und er nahm die rechte Hand weg um ihre Bluse zu zerreissen. Sie hörte wie sich jemand prügelte. Sirius und James hatten sich irgendwie aufrichten können und schlugen nun auf zwei Todesser ein. Sie wollte schon aufatmen als sie sah, dass beide zwei Zauberstäbe in ihre Gewalt bringen konnten, da hatte Avery ihre Bluse zerrissen und nun versuchte er mit seiner Hand ihre Hose zu öffnen. Sie wollte nach James und Sirius schreien, doch ihre Stimme kam nicht wieder.
    >>Remus....<< dachte sie schmerzhaft, als sie Avery's Hände an ihrer Haut spürte, wie er sie grob und ohne Rücksicht betatschte.
    “Impedimenta,” hörte sie James brüllen und Avery wurde von ihr weggeschleudert. Sie hatte sofort ihre Arme vor der Brust verschrenkt um ihre Blöse zu verstecken, während James auf sie zugerannt kam und sie im Hintergrund Sirius mit 5 Todessern kämpfen sah.
    “Finite,” sagte er sanft mit dem Zauberstab auf sie gerichtet. Sie atmete laut auf und schlang ihre Arme um seinen Hals, so fest, dass er glaubte, sie erwürge ihn gleich. Sie atmete so heftig und zitterte am ganzen Körper so stark, dass es ihn erschreckte. So verängstigt hatte er sie vorher noch nie erlebt.
    “Ganz ruhig, Anna... ganz ruhig. Ich bin da, es wird dir nichts passieren...”
    Er zog seine Jacke aus und legte sie über ihre Schulter, damit die nackte Haut bedeckt war.
    “D-Danke,” schluchzte sie und schien den Tränen nahe zu sein. Er drückte ihr ihren Zauberstab in die Hand und nickte ihr zuversichtlich zu.
    “Crucio...”
    James schleuderte es zur Seite und er fiel mit einem lauten Schrei zu Boden. Anna sah geschockt zu, wie Avery auf sie zukam, den Zauberstab auf James gerichtet, der schmerzhaft zuckte und versuchte die Schreie zu dämpfen.
    “Wie kannst du es wagen, Potter, du Mistgeburt...”
    Anna hatte sofort ihren Zauberstab auf Avery gerichtet: “Accio Zauberstab.”
    Und Avery's Zauberstab flog in ihre Hände. Der Schmerz hatte aufgehört und James entspannte sich langsam. Nur das Echo der Schmerzen floss noch durch seine Adern...Er richtete sich nicht auf, sondern blieb keuchend liegen. Für einen kurzen Moment überkam sie die Angst, dass ihn der Fluch zu hart getroffen haben könnte.
    “Wie kannst du es wagen...” brüllte Avery sie an. Er holte mit der Hand aus und schlug zu. Anna fiel zur Seite auf dem Boden. Avery hatte seinen Zauberstab aufgehoben und ihn aufs neue auf James gerichtet.
    “Crucio...”
    “Nein,” brüllte Sirius von der Seite als er das sah, doch er konnte seinem Freund nicht helfen. Er hatte genug damit zu tun, die restlichen 5 Todesser von ihnen fern zu halten. Seine Flüche trafen sie zwar, jedoch hielten sie nie lang genug stand und so mußte er immer wieder neue auf sie zuschicken. James wurde immer schwächer, seine Schreie wurden heiser, sein Körper hörte auf zu zucken, als ob er aufgegeben hätte...
    “Pertificus Totalus,” brüllte es von der Seite und Avery's Beine und Arme klappten zusammen. Er lag schließlich unbeweglich auf dem Boden. Anna sah in die Dunkelheit, von wo aus der Fluch gekommen war, als sie erleichtert Michael Potter sah.
    “Impedimenta,” rief einer der Todesser und schickte den Todesfluch auf Sirius wie auch Mr. Potter im selben Augenblick sein Zauberstab in seine Richtung zielte.
    “Protego,” rief er und der Fluch prallte am Schutzschild ab. Als die Todesser den Auroren sahen, apparierte einer nach dem anderen vom Feld. Avery dagegen blieb durch den Fluch auf dem Boden liegen und rührte sich kein bißchen vom Fleck. Michael Potter war sofort zu seinem Sohn gestürmt. Anna hatte sich auch schon zu ihm hinabgekniet und Sirius mußte erst zu ihnen herlaufen um sich zu seinem Freund runterknien zu können.
    “Junge, was ist mit dir?” fragte Michael besorgt, als James sich mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte aufzurichten und dabei stöhnte. Er hatte keine Kraft und noch immer hallte der Schmerz in seinem Körper wieder. Dieses Gefühl, dass etwas den Körper voller Qualen in seinen Besitzt nahm, wünschte er niemand anderem, nicht mal seinem schlimmsten Feind.
    “Avery hat ihn mit dem Cruciatus-Fluch getroffen,” sagte Anna leise. Ihre Stimme war heiser von den ganzen Versuchen zu schreien. Michael strich seinem Sohn kurz über die Stirn und nickte verstehend.
    “Ich hab euch doch gesagt, ihr sollt nicht zu weit raus gehen. Dank Sphinx das sie mich hergeführt hat sonst wäre das heute Abend ganz anders ausgegangen... Nur wegen dieser Lilie... James, Junge... ”
    “Da....” keuchte James und zeigte geschwächt mit dem Finger hinter sie. Anna, Sirius und Michael blickten zurück und erkannten, worauf er hinaus wollte. Eine einzige wunderschöne, rote Blume blühte an einem Baumstamm. Ihre Blütenblätter sahen aus wie ein eleganter Stern. Sein Herz glitzerte in einem zarten Rosa und sandte in jede richtung einen verwischten perlweisen streifen.
    “Wao,” sagte Anna unglaublich.Es gab die Blume tatsächlich und sie war... wirklich bildhübsch.... Nachdem sie James vorsichtig wieder auf die Beine halfen, pflügte dieser die Blume und nahm sie vorsichtig in seine Hände. Währendessen baute Mr. Potter einen Portschlüssel auf und schickte sie damit zurück nach Wing-Castle. Er hatte Maria herunter gerufen, damit sie sich um die drei kümmern konnte, während er Avery ins Ministerium brachte. Während Maria Sirius Wunden verband, warf sie James kopfschüttelnd einen kurzen Blick zu.
    “Ich weiß,” sagte James schuldig, noch bevor seine Mutter irgendetwas sagen konnte.
    “Ich bin ein Idiot, Trottel, das war leichtsinnig und mein Gehirn scheint beim verlassen des Hauses mal wieder in ne andere Richtung gegangen zu sein. Es tut mir leid, Mum... ich weiß, ich hab Mist geb....”
    “James, mein Schatz.”
    Maria hatte Sirius fertig verarztet und sich zu ihrem Sohn hingesetzt. Der Schmerz des Cruciatus-Fluch war mittlerweile verklungen und er konnte wieder aufrecht stehen, wenn auch seine Haltung mehr an einen Strafgefangenen erinnerte, der kurz vor seiner Hinrichtung stand..
    “James, dein Vater und ich wollen nur das beste für dich. Glaubst du, wir wollen dich hier nur einsperren, wenn wir sagen, verlass das Potter-Anwesen nicht? Nimm Voldemord ernst, James. Er hat deine Großeltern umgebracht und ich will nicht noch ein Familienmitglied an ihn verlieren und schon gar nicht meinen einzigen Sohn...Bitte, begib dich nicht wieder in Gefahr... nicht wegen einer Blume...”
    “Ja... Ja, Mum.”
    “Versprich es mir.”
    “Ich versprechs.”
    “Und ihr beide...”
    Sie wandte sich nun schuldzuweisend an die beiden Freunde, die sofort versuchten unschuldig drein zu blicken.
    “Haltet ihn von jeglichem Unsinn ab. Versprecht es mir.”
    “Ja, Mrs. Potter,” antworteten beide sofort. Dann nickte sie zufrieden und ging rauf um nach June zu sehen, die zu weinen angefangen hatte.
    “Tut mir leid, Leute...” sagte James noch mal und das meinte er auch so. Nach der Predigt seiner Mutter sah er nun aus wie ein streunender Hund auf der Suche nach einem Zu Hause. Anna und Sirius waren beide aufgestanden und hatten ihm mutmachend jeweils eine Hand auf die Schulter gelegt.
    “Ist doch noch mal alles gut gegangen,” begann Anna und lächelte ihn sanft an. Sie trug inzwischen neue Kleidung und ihrem Ausdruck zufolge, schien sie das Geschehen wirklich einigermaßen verarbeitet zu haben.
    “Ja, aber wegen meiner Dummheit hätte dich Avery fast vergewaltigt.”
    “Aber nur fast und bei dir James, wissen wir doch alle dass du erst aus Schaden klug wirst.”
    Er zog verwirrt seine Augenbraue hoch. Anna war vielleicht das einzige Mädel auf der ganzen Welt, das Dinge so hinnahm wie sie waren, ohne lang darüber zu sprechen. Sie war ein naturtalent in “Sachen-verarbeiten-binnen-weniger-Minuten”. Eine sehr gute Eigenschaft, die vielleicht der Hauptgrund ihrer Freundschaft war. Und auch Sirius klopfte ihm ein paar mal freundschaftlich auf die Schulter.
    “Keine Sorge, Prongs. Jeder von uns macht doch Unsinn.”
    Sirius selber hatte schon mal totalen Mist gebaut. Letztes Jahr erst hatte er Snape zu Remus in die heulende Hütte geschickt, als Vollmond war. Das ganze sollte ein Streich sein damit Snape eine Lektion erhält und seine Nase nicht immer in ihre Angelegenheiten steckte. Wenn James damals nicht eingegriffen hätte, dann wäre Snape tot und Remus hätte ihn umgebracht. Die Schuld die Sirius dafür getragen hatte und der Gedanke machte ihn heute noch fertig. Remus und James hatten ihm diese Dummheit verziehen. Letztenendes kam es in einer Freundschaft doch darauf an, dass man Fehler machen durfte und verzeihen konnte.
    “Aber...” begann Sirius und sah ihn mit einem ernsten und merkwürdig beängstigenden Blick an. So ernst kannte er seinen besten Freund gar nicht.
    “Versprich uns, Prongs... dass du dich von so nem Arschloch wie Voldemort nicht unterkriegen lassen wirst und bei uns bleibst... ”
    James lachte auf und reichte ihm seine Hand entgegen.
    “Ich verspreche dir hiermit feierlich... das egal was passieren mag... ich zu euch zurückkehre... wenn ihr auf mich baut und mir vertraut.”
    Und Sirius legte seine Hand auf seinen Arm und die beiden drückten den Arm des anderen fest. Dabei lachten sie sich an. Anna sah es zum erste mal. Sirius und James waren Freunde, seit dem sie klein waren, seit dem sie nach Hogwarts gingen, aber erst jetzt sah sie wie fest ihre Freundschaft war. Sirius würde für James sein Leben geben und genau so würde es sein Freund für ihn tun.... Es war einer dieser vollkommen Klischeereichen Momente, wo einem normalerweise das kotzten kommt, wenn man bemerkte, wie schmalzig und unecht soetwas war, aber Anna... war glücklich. Sie war froh zu ihnen dazu zu gehören, zu wissen, das es wirklich war. Sie konnte Sirius Blick sehen und sie konnte James Augen sehen, sie meinten das todernst. Und es war dieser Moment in der sie sich sicher war... das Voldemort es niemals schaffen würde, James gegen sie aufzuhetzten. Niemals....Und mit einem mal stürzte sie sich lachend auf beide und drückte sie so fest sie nur konnte an sich.

    Sirius: Weißt du, Lils, er hat es uns damals versprochen und James hält seine Versprechen.
    Anna: Im Gegensatz zu uns. Damals mußten wir ihm schwören, dir nichts von der Begegnung mit Voldemort zu verraten. Er wollte nicht dass du dir noch mehr Sorgen machst. Man sind wir Looser!!!

    Die Sterne funkelten auf sie hinab. Der Schnee riseselte leise auf die Erde und bedeckte den Boden mit einer glatten weißen Decke. James stand mit Lilli auf der Terasse und gab ihr das Lilienherz. Es war einfach bildschön. Es leuchtete und glitzerte. Die Farbe paßte richtig zu ihren roten Haaren.
    “Es gibt da eine Erzählung, Lilli.Das Lilienherz ist die älteste Blume der Welt. Sie wurde erschaffen um den Menschen, reines Herzens, ein Wunsch zu erfüllen. Und nur der, dessen Wunsch auch rein ist, wird erfüllt werden. Mein Großvater hat es meiner Großmutter geschenkt... und ihr Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Sie sind für immer und ewig zusammen.”
    “Das ist wirklich wunderschön,” flüsterte sie leise, den Blick bewundernd auf die Blüte gerichtet, die sanft in ihren Händen lag.
    “Wo hast du sie gefunden?”
    “Ich hab lange gesucht, aber ich hab sie gefunden... Und es ist dein Weihnachtsgeschenk... Nun, wünsch dir was...”
    Er gab ihr einen sanften Kuss auf den Mund und dann mit einem kleinen Lächeln ging er zu seiner Familie hinein. Lilli behielt die Blume noch ne ganze Weile in ihren Händen. Sie sah zu ihm hinein, sah seine Familie und Sirius. Anna war wieder mit Remus zu Han zurückgekehrt. Michael Potter hatte irgendetwas gesagt und alle lachten auf. Sie liebte es wenn James lachte. Er sah dann aus wie ein kleines, niedliches Kind. Eine Schneeflocke legte sie sanft auf ihren Finger drauf, für einen kurzen Moment, bevor sie durch die Wärme schmilzte konnte Lili einen Eisstern erkennen. Wieder kam ihr der Gedanke in den Sinn. Sie liebte ihn, mehr als sie sich jeh eingestehen wollte. Sie würde es nicht ertragen ihn zu verlieren, nur weil sie damals wie eine dumme Gans gehandelt hatte und ihn auf Teufel komm raus hassen wollte. Sie schloss ihre Augen....
    “Ich wünsche mir, das James für immer an meiner Seite bleibt...”
    Und mit diesem Gedanken öffnete sie glücklich ihre Augen und blickte auf die Blume hinab. Sie war... verschwunden. Lilli hatte nichts gemacht, sie nicht zerquetscht oder fallen lassen. Sie war einfach nicht mehr da....

    Die Tür ging wieder auf und der Chefheiler kam zu ihnen rüber. Sirius, Anna und Lilli waren sofort auf ihn zugestürmt und bombadierten ihn mit Fragen wie es James ginge, ob er es schaffen würde, was passiert sei. Er hielt die Hand hoch um sie zum schweigen zu bringen, dann lächelte er.
    “Mr. Potter hat das Bewußtsein wiedererla....” noch bevor er weitersprechen konnte hatte Sirius ein lautes JUCHUHH von sich gegeben und Anna hatte sich wie ein kleines Kind hüpfend auf Lilli gestürzt und sie mit sich auf einen Stuhl hinabgerissen. Die drei jubelten so laut, dass sogar Komapatienten womöglich aufgewacht wären, wenn sie hier liegen würden.
    “ERLANGT... ABER...” Und das war der Moment, in dem er wieder die Aufmerksamkeit von allen dreien bekam. Ein ABER bedeutete nie etwas gutes und so starrten sie ihn erwartungsvoll und doch mit beängstigender Miene an. Der Heiler lächelte.
    “Er braucht Ruhe. Das er geblutet hat, war ein schlechtes Zeichen, doch er ist wieder aufgewacht und das ist sehr gut. Er hat nach ihnen gefragt.Mrs. Potter... Sie können gern zu ihm rein gehen, aber bitte lassen sie ihn ausruhen.”
    Alle drei nickten heftig und der Heiler begann amüsiert zu lachen.
    “Nun gut... ich werde später nach unserem Patienten wegen der Blutung sehen...”
    Während der Chefheiler weg ging, stürmten alle drei sofort in das Zimmer und rissen die Tür förmlich auf. Gerade so, als ob sie ihn alle drei als erstes wieder wach sehen wollten, drängelten sie sich durch die für drei Leute eindeutig zu kleine Tür hindurch.
    “Hey, Sirius, das ist mein Fuß,” jaulte Anna auf.
    “Aua, das ist mein Fuß, Leute.” Das war Lilli.
    “Shit, ich klemm bei euch... “
    Krach. Sirius, Lilli und Anna lagen auf dem Boden. Irgendwie war Sirius mit seinem Fuß falsch getreten, ausgerutscht und hatte die beiden Mädels mit sich runter gerissen. James lachte auf. Die drei blickten zu ihm hoch und sahen, dass er nicht nur wieder etwas Farbe im Gesicht hatte, sondern wieder herzhaft lachte. Ja, so kannte er seine Freunde....
    Lilli hatte sich als erste von ihnen wieder aufgerappelt und schmieß sich auf James drauf. Sie hatte ihn so fest umarmt, dass er glaubte, gerade ne Rippe weniger zu haben. Sirius zog Lilli vorsichtig von seinem besten Freund runter.
    “Hey, Lils, lass ihn doch mal wieder atmen...” sagte er und sah seinen Kumpel erst mal stolz an und dann... ohne Vorwarnung hatte er sich gleichfalls aufs ihn gestürzt.
    “Aii.... Padfoot...”
    Das war dann wohl die zweite gebrochene Rippe. Und nachdem ihn dieser losgelassen hatte, wollte sich schon Anna auf ihn stürzen als James sie bittend zurück hielt.
    “Nein, Anna... ich hab zwar noch einige Rippen, aber die hätt ich gern heil gelassen...”
    Sie lachte auf und umarmte ihn trotzdem, jedoch ganz leicht und sanft.
    “Na, wie fühlst du dich?” fragte Sirius, nachdem sich Lilli zu ihm ans Bett gesetzt hatte und ihre Arme um ihn schlang.
    “Hm...” begann James und sah sie überlegend an.
    “Als hätte MadEye Moody mit seinem Holzbein auf meinem Körper während ich schlief nen Steptanz hingelegt. Mir tun alle Knochen weh...”
    “Oh....” sagte Anna und stellte sich das ganze Bildlich vor. Moody.... Holzbein... Steptanz... James Rücken. Sie mußte sich den Kopf kräftig schütteln um den merkwürdigen Gedanken wieder los zu werden.
    “Naja, jetzt hast du ja ausgepennt,” sagte Sirius und knufte ihn unsanft an die Schulter, was James dazu veranlasste kurz: Ouch, zu rufen.
    “Ey, Padfoot, vorsichtig mit dem Patienten, ja? Oder ich lass dich vom Chefheiler rausschmeißen,” drohte Lilli ihm gespielt ernsthaft.
    “Verzeihung...”
    “Wie lang hab ich gepennt?”
    “Sehr lang... Wir hatten echt Angst um dich...” sagte Lilli und drückte seine Hand ganz fest. James lächelte sanft.
    “Ich hab euch doch versprochen nicht zu gehen... Das stehen wir gemeinsam durch...” flüsterte er ihr liebevoll zu und beide versanken in einen langen, zärtlichen Kuss. Anna zeigte mit dem Finger nach draußen und sie und Sirius schlichen sich hinaus. Lilli und James hatten das Recht alleine zu sein.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:11


    Chap 14: misunderstandings


    Lilli hatte ihre Augen nicht schließen wollen. Lange Zeit lag sie in James Armen, mit dem Kopf an seiner Brust, und ihre Hände ineinandergehackt. Ihr Blick ruhte auf ihren Händen. Mit jeder Minute die verging, genoss sie es, seinen Atem zu spüren, wenn sich seine Brust auf und ab bewegte. Er war wieder wach, er lebte, so wie er es versprochen hatte. Das Lillienherz hatte Wort gehalten. Es war nicht nur ein Mythos, eine Sage, es war ein wunderschöner Zauber. Vorsichtig hob sie ihren Kopf von seiner Brust und blickte zu ihm hoch. Er schlief, seine Augen geschlossen, sein Mund zu einem lächeln verzogen. Er sah zufrieden aus. Sanft legte sie ihren Kopf wieder auf seine Brust hinab.
    >>Ich habe Angst, zu schlafen. Wenn ich meine Augen schließe und sie dann wieder öffne... wirst du dann noch immer bei mir sein? Oder ist das hier auch nur ein Traum? Ich schweife ab, ich kann die Realität nicht mehr von einem Traum unterscheiden.<<
    “Lilli....”
    Sie beugte sich wieder auf. James hatte sie gerufen, aber er schlief... Amüsiert stellte sie fest, dass er im Schlaf gesprochen hatte.
    “Lilli... Ich liebe dich...”
    “Ich liebe dich auch, James,” flüsterte sie sanft und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Wange. Er öffnete seine Augen und strahlte, als er das hübsche smaragdgrüne Leuchten erkannte.
    “Na du,” flüsterte er sanft und beugte sich erschöpft auf. Lilli merkte wieviel Kraft es ihm offenbar kostete und half ihm schließlich sich aufzurichten.
    “Man, bin ich alt...” sagte er amüsiert als er sich mit ihrer Hilfe aufrecht hinsetzten konnte.
    “So alt bist du nun auch nicht,” flüsterte sie sanft und hackte wieder ihre rechte Hand in seine Linke ein.
    “James...”
    “Lilli?”
    “James...”
    “Lilli.”
    “Hör auf damit, das ist nicht lustig, ja?”
    Und mit einem amüsierten lachen, legte er vorsichtig seine Hand unter ihr Kinn und drückte sie leicht zu sich rauf, damit er ihr in die Augen sehen konnte. Sie sah verunsichert und sehr erschöpft aus, als ob sie ewig nicht mehr geschlafen hätte und genau das machte ihn Sorgen.
    “Süße, was ist los?”
    “Ni...nichts.”
    “Für nichts, sieht es aber nach sehr viel für mich aus. Lilli, wir sind verheiratet und ich kenne meine Frau. Also, was ist los?”
    Sie atmete tief ein und wieder aus und strich sich kurz die Haarsträhnchen aus dem Gesicht nach hinten.
    “Ich hatte Angst um dich, James. Ich dachte, ich hätte dich verloren. Ich hatte einen Traum und... er war so real. Du bist... gegangen.”
    “...Gegangen?”
    “Du hast dich verabschiedet.... und ich dachte wirklich es wäre aus... Das war ein tiefer Schock.”
    Er drückte sie an sich und strich ihr beruhigend über den Rücken.
    “Lils, es tut mir leid. Ich wollte dir nicht so nen Schock einjagen.”
    “Ich weiß... aber... das ist noch nicht alles, James.”
    Er drückte sie wieder vorsichtig von sich weg und sah sie neugierig an.
    “In dem Traum... hast du.... gesagt, ich wäre schwanger.”
    James sagte nichts und das beunruhigte sie noch mehr.
    “James?”
    “..... Das wäre wirklich schön, oder? Wenn du schwanger wärst.... Aber das ist unmöglich, nicht?”
    “Ja....”
    Lilli lachte auf einmal auf und James sah sie zuerst verwirrt an, bis sie mit der Hand abwinkte.
    “Ich mußte nur grad an Hogwarts denken. Weißt du noch wie lang wir gebraucht hatten um zu checken dass wir es beide wollten? Ich mein... Sex. Und als wir es dann versucht hatten?”
    Und dann bekam auch James ein leichtes Lächeln im Gesicht.
    “Man haben wir uns doof angestellt...”
    “Das war nicht nur unser Verdienst. Unsere Freunde waren auch keine große Hilfe dabei.”

    Hogwarts nach den Weihnachtsferien:

    James lag mit Lilli in seinen Armen vor dem Kamin auf der Couch im Gryffindorgemeinschaftsraum. Sie war eingeschlafen und ihr Kopf ruhte auf seinem Schoß, während er da saß und sanft mit seiner Hand über ihre Haare strich. Sie hatte einen richtigen Wuschelkopft, aber er liebte es mit seinen Finger über ihre Strähnen zu fahren. Das Porträt schwang zur Seite und wer sollte es anders sein als Sirius, Anna und Remus.
    “Hey, ihr zwei Süßen,” grüßte Sirius heiter, was James erst mal dazu veranlasste ein Pschh zu zischen. Den dreien fiel erst jetzt auf das Lilli ja schlief.
    “Man, die UTZe machen sie fertig,” sagte er ihnen als sie sich um sie herum niederließen.
    “Jetzt schon? Prongs, wir haben grad mal Januar....”
    “Du kennst sie doch,” sagte Anna und lächelte James zu.
    “James?”
    “Ja?”
    “Ich bin echt stolz auf dich.”
    “....?”
    “Naja, dass du Lilli nicht drängst. Ich mein, du und Lilli seit jetzt schon seit ner Weile zusammen und du hast sie nicht dazu gedrängt mit dir zu schlafen. Du wirst erwachsen.”
    James zuckte verärgert die rechte Augenbraue hoch, während Remus, Peter und Sirius alle ein leises glucksen von sich gaben. James wurde klar, dass Lilli und Anna offenbar über dieses Thema gesprochen hatten, bei dem er immer ausgewichen war, wenn seine Freunde ihn darauf ansprachen. Nun wars ja raus.
    “Ja, Prongs...” sagte Sirius lachend,”Wir sind auch stolz auf deine Enthaltsamkeit...”
    Remus und Peter konnten sich nur schwer ein Lachen verkneifen, bis Anna ihnen einen giftigen Blick zuwarf, da verstummten die beiden sofort.
    “Ihr könntet euch mal ein Beispiel an ihm nehmen. Er nimmt eben Rücksicht auf Lilli.”
    “Ja, Anna. Es reicht schon, wenn er sich warme Gedanken macht... nicht, Pro-Argh....”
    James hatte sich auf Sirius gestürzt und kugelte nun mit ihm auf dem Boden. Er hatte ganz vergessen dass ja Lilli's Kopf auf seinem Schoß lag und nachdem er wegsprang, plumste diese mit dem Kopf auf die Couch und wachte schlagartig auf. Lilli richtete sich auf und sah Sirius lachend auf dem Boden wälzen, mit James auf sich sitzten, der mit nem Kissen nach ihm schlug. Remus und Peter standen lachend daneben und nur Anna schien mitbekommen zu haben, das Lilli wach war.
    “Das ist nicht Lustig, Padfoot. Du hast ja jede Woche aufs neue eine im Bett....”
    “Ja, ich kann die ganze Nacht, Prongs.. hahahaha.... jetzt lieg ich vorn, du ehemalige >>Sexkanone<< hahaha.... und wetten das Lilli bis zur Hochzeit wartet? Hahahahaaa-OUCH.”
    Anna hatte sich zwei Kissen gekrallt und beide damit hart gegen das Gesicht geschlagen.
    “Was zum...” begann James in ihre Richtung zu fluchen, verstummte aber augenblicklich als er Lilli aufrecht da sitzten sah und ihr Gesicht hatte etwas von einer kreischenden Furie.
    “Oh.... Hi, Lilli... schon wach?” fragte Sirius unschuldig, oder zumindest versuchte er unschuldig auszusehen, was angesicht seines unabstellbaren Grinsen aber unmöglich war.
    “Lilli, ich...” begann James, kam aber nicht weiter, da diese aufstand und (absichtlich) beim weggehen auf sie drauf trat und hoch in den Mädchenschlafsaal trampelte.
    “Aua...” sagte James und hielt seine schmerzende rechte Hand, auf die sie draufgetreten war.
    “Wenn ihr so pervers Blöde sein müsst,” fauchte Anna ihnen böse zu, “dann seit wenigstens so schlau und macht das nicht vor Lilli, ihr Dumpfbacken.”
    Und so trampelte auch sie davon und wäre fast wieder auf James Hand getreten wenn dieser sie nicht schnell weggezogen hätte.
    “Da hast du aber nen schönen Mist gebaut, Prongs,” begann Sirius, woraufhin sich James wieder mit den Kissen auf ihn stürzte.
    “ICH, na warte, Padfoot, du gemeiner Hund. Wir sehen gleich wer hier Mist gebaut hat....”
    Als Lilli wutentbrannt in den Mädchenschlafsaal stampfte schreckten Alice und Taylor auf, die sich gerade auf dem Bett unterhalten hatten. Sie schlug die Tür mit großer Wucht hinter sich zu und warf sich auf ihr Bett. Schmollend lag sie auf dem Bauch und rührte sich nicht mehr. Anna kam wenige Augenblicke nach ihr herein und setzte sich nach einem kurzen Blick zu Alice und Taylor zu Lilli ans Bett und so taten es die anderen beiden Mädels ihr nach.
    “Lils, nimms nicht so ernst. Die haben doch nur rumgeblödelt.”
    “Worum gings denn?” fragte Alice vorsichtig, da Lilli ein Gesicht machte, als würde sie jeden sofort einen Kopf kürzer stampfen, der etwas falsches von sich gab.
    “JAMES, DIESES SEXSÜCHTIGE ARSCHLOCH HAT SEINE BANANE NICHT UNTER KONTROLLE. DARUM GEHTS.”
    Alice und Taylor sahen sich verwirrt an.
    “Lils, das hat er nicht so gemeint, glaub mir. Ich kenn die beiden schon seit der ersten Klasse und Sirius und James sind immer so gefühlsblöde. Sie sind halt Jungs...”
    “Hat James denn versucht dich zu zwingen mit ihm zu schlafen?” fragte Alice aufgebracht als sie verstand, dass Lilli ernsthaft wütend auf ihren Freund war.
    “Wenn es so ist, dann sag ein Wort und ich sag Frank, er soll ihn windelweich fluchen.”
    Lilli richtete sich wieder auf und verneinte immer noch kochend vor Wut.
    “Nein, wenn er das wenigstens tun würde...”
    Jetzt verstanden nicht nur Alice und Taylor nicht worum es nun ging, sondern auch Anna hatte absolut keinen Peil was jetzt los war. Sie dachte Lilli wäre so wütend, weil Sirius sich darüber lustig machte, dass sie noch nicht miteinander geschlafen hätte, aber offenbar gings hier um etwas ganz anderes.
    “Lilli... soll das heißen... James...”
    “JA,” brüllte diese lauthals los, ohne darauf zu achten, dass Taylor ja auch noch dabei war, die das vielleicht gar nicht hören sollte.
    “JAMES HAT NOCH NICHT MAL VERSUCHT MIT MIR ZU SCHLAFEN, GESCHWEIGEDENN MIR IRGENDWIE NÄHER ZU KOMMEN.”
    “OU....” machte Anna, der jetzt klar wurde, worum es ging. Alice schien noch immer nicht zu verstehen was Sache war und Taylor kicherte höchst amüsiert auf.
    “Wir reden hier doch über James Potter, oder?” fragte diese, während sie immer noch kicherte.Lilli regte das ungemein auf. Was bitte schön war daran so lustig?
    “James Potter, einer der beliebtesten Jungen der Schule, der dafür bekannt ist einen Körper wie ein Gott zu haben und von dem alle Mädchen schwärmen wie GUT er im BETT ist und der seit der 4. Klasse fast monatlich mit einer neuen rumgebaggert hat... hat noch nicht mit DIR geschlafen, obwohl ihr seit ZWEI MONATEN zusammen seit?”
    Lilli verzog böse die rechte Augenbraue und blickte sie giftig an.
    “JA, TAYLOR, DANKE FÜR DEINE ACH-SO-AUSFÜHRLICHE-ERÖRTERUNG-MEINER-SITUATION, ABER DARAUF BIN ICH AUCH SELBER GEKOMMEN.”
    “Verzeihung,” sagte Taylor und ihrem amüsierten Gesichtsausdruck zufolge, meinte sie das absolut nicht so als ob sie es ernst meinte.
    “Ich ähm... geh dann mal.”
    Ohne ein weiteres Wort war Taylor aus der Tür verschwunden und die drei saßen erleichtert alleine da. Erleichtert? Lilli hatte das ungute Gefühl, dass es nicht gut war, das Taylor das ganze mit anhörte. Sie schlief zwar mit ihnen in einem Schlafsaal, gehörte aber nicht unbedingt zu Lilli's engsten Freundinn. Im Grunde genommen, fand sie sie sogar recht hirnlos und dumm.
    “TOLL,” brüllte sie sarkastisch auf.
    “Ach, vergiss sie,” sagte Anna abwinkend und wandte sich wieder mit ernster Miene Lilli zu.
    “Hey, Lils, das ist doch gut...”
    “WAS?”
    “Das James noch kein Versuch gestartet hat, dich ins Bett zu kriegen. Es sieht für mich so aus als ob er endlich erwachsen geworden ist und die Beziehung ernst nimmt... DICH ERNST NIMMT.”
    “ACH JA?” brüllte diese immer noch und hatte Anna offenbar überhaupt nicht wirklich zugehörte.
    “ICH VERSTEHE, WENN JAMES POTTER EINE BEZIEHUNG ERNST NIMMT, DANN LÄSST ER DAS MÄDCHEN ZAPPELN, WIE?”
    “SAG MAL, WARUM SCHREIST DU MICH SO AN?” brüllte Anna nun wütend zurück. Sie mochte es überhaupt nicht, wenn ihr jemand so ins Ohr schrie.
    ”LILLI, WAS UM MERLIN'S WILLEN WILLST DU EIGENTLICH?”
    “ICH WILL DASS ER MICH FICKT, VERFLUCHT NOCH MAL.”
    Und nachdem dieser Satz verdammt laut ausgesprochen wurde, gerade so als ob sie den Sonourszauber auf sich angewandt hatte, wurde ihre Stimme wieder leiser und sie sah ihre Freunde unglaubig an und schlug sich beide Hände vor den Mund.
    “Gott, habe ich das jetzt wirklich gesagt?”
    Anna blickte zu Alice rüber und ohne Vorwarnung fielen beide in brüllendes Gelächter los.
    “Lilli... weiß James eigentlich dass du keine Jungfrau mehr bist?” fragte Anna amüsiert und wischte sich eine Lachträne weg.
    Nun begann auch Lilli amüsiert aufzulachen. Wenn sie ehrlich war, dann hatte sie mit James noch NIE über das Thema gesprochen.... Sie hielt es eigentlich immer für selbstverständlich, dass er es wüßte.


    Im Gemeinschaftsraum war Taylor unterdessen heruntergekommen und hatte ihren Blick auf James geheftet, der mittlerweile mit den anderen Maurauders wieder auf der Couch saß und sich offenbar ausgetobt hatte. Seine strubbeligen Haare standen noch mehr von seinem Kopf ab als sonst und sein Umhang und T-Shirt war total zerknittert.
    “Ähm...” begann diese und konnte sich das Grinsen einfach nicht verkneifen.
    “Hallo Jungs...”
    Und mit diesem Kommentar ging sie zum Porträt und hinaus. James warf Sirius einen fragenden Blick zu, den er mit einem Schulterzucken beantwortete und sich wieder ihrem Gesprächsthema widmete.


    Der Monat begann für alle mit Zaubertränke und während sie für Professor Smith einen Trank zusammen brauen sollten, merkte James dass ihn fast alle Mädchen, auch die Slytherins, verführerische und vielsagende Blicke zuwarfen und sich haufenweise MakeUp ins Gesicht geklatscht hatten. Kelly Lockheart hatte ihm tatsächlich zugezwinkert, als sich ihre Blicke trafen und ihm einen Kuss zugehaucht. Diesen hatte Lilli, die neben ihm saß (sie hatte mit Sirius getauscht, der nun neben Anna sitzten mußte) abgefangen, angespuckt, auf den Boden geworfen und mit dem Fuß zertrampelt. Kelly warf ihr einen bösen Blick zu, woraufhin Lilli mit ihren Lippen die Worte: “dumme Kuh” formte und sich James zuwandte. Dieser sah sie unschuldig an und zuckte mit den Schultern.
    “Ich hab keine Ahnung, was hier vor sich geht,” sagte er wahrheitsgemäß. Er hatte wirklich keinen blassen Schimmer wieso zum Teufel, sich die Mädels plötzlich wieder wie bessesene Hühner bezüglich ihm aufführten.

    Als James sich von Lilli am Ender der Stunde mit einem Kuss trennen wollte, ließ ihn diese kalt stehen und stolzierte mit Anna und Alice zu Arithmantik.
    “Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?” rief er ihr unschuldig hinterher, was Alice und Anna dazu veranlasste sich umzudrehen und die Schulter zu zucken, während sie Lilli folgten, die ihn keines Blickes würdigte. Sein Blick verfinsterte sich als er sich nach rechts drehen wollte um Sirius, Remus und Peter zu folgen und dabei fast gegen Michelle Diggel gestoßen wäre, die plötzlich neben ihn stand und ihn mit ihren blauen Augen gierig anfunkelte.
    “Hallo, James...” sagte sie und schenkte ihm eins ihrer umwerfend hübschen Lächeln für die andere Männer sonst was gegeben hätten.
    “Oh... Hi Michelle...”
    “Hi Jamesie.....“ säuselte diese zuckersüß und klimperte veführerisch mit den Augen.
    „Ich wollte fragen ob du morgen schon etwas vor hast, weil ich gehört habe....”
    “Aiii....”
    Sie hatte noch nicht mal fertig gesprochen als ihn jemand mit rauher Gewalt am Umhang packte und wegzog. Lilli war offenbar wieder zurückgekommen als sie Michelle sah und nun zerrte sie James regelrecht mit sich, der einige male fast über seine eigenen Beine gestolpert wäre, so verrückt, wie sie an ihm zog.
    “Überlegs dir... Jamesie...” hörte er Michelle ihm noch nachrufen, während Lilli fuchsteufelswild neben ihm fluchte: “Was bildet sich diese Ziege eigentlich ein, Jamesie, ich fass es nicht, was denkst dich diese Schlampe dabei....”
    Dies ging den ganzen Tag so und James fragte sich langsam ob irgendwo nicht jemand ans schwarze Brett nen Zettel mit seinen Namen gehängt hätte, wo drunter stand: Frei, zum anbaggern. Sogar Jennifer Li warf ihm wieder vielsagenden Blicke zu als er beim Quidditchtraining war. Beinähe wäre er vom Besen gefallen als sie ihm von der Tribüne aus einen Kuss zuhauchte.
    “Uähhh, das ist ja widerlich,” hörte er Anna kreischen, die zu ihm herangeflogen war.
    “Was soll dieser Schwachsinn, eigentlich? Plötzlich scheinen alle Mädels wieder wie wild hinter dir her zu sein. Das hatte doch aufgehört als du anfingst mit Lilli zu gehen.”
    Sie sah James schuldzuweisend an, doch als dieser das bemerkte, zuckte er erschrocken zurück.
    “Ey, bin ich allwissend? Du bist hier das Mädchen. Sag du mir was in euren Köpfen vor sich geht...”
    “Ich hab auch keine Ahnung... aber ich werds bald wissen. Das kann man ja nicht mitansehen....”

    Am Abend im Gryffindorturm war James vollkommen erschöpft mit Remus, Peter und Sirius an seiner Seite herein gekommen und ließ sich übermüdet auf die Couch nieder. Nicht dass der Unterricht ihm zu schaffen machte, es waren mehr die ganzen Mädels, die sich wieder auf seine Fersen hefteten und wie wild versuchten mit ihm zu flirten. Wenn Sirius, Remus und Peter sich nicht um ihn gescharrt hätten, würde jetzt immer noch ein Mädel an ihm dran hängen.
    “Merlin, ich frag mich was in die gefahren ist,” fragte James. Die Jungs zuckten nur verwirrt mit der Schulter.
    “Keine Ahung, aber ich werd das Gefühl nicht los, dass es etwas mit Lilli auf sich hat und ihrer Enthaltsamkeit dir gegenüber....”
    Plötzlich schwang das Porträt zur Seite und eine völlig aufgebrachte Lilli Evans stampfte herein. Sie schien förmlich vor Wut zu kochen und James war sich sicher, dass es das beste war nichts zu sagen, bevor sie einen mit ihrem Blick noch umbrachte.
    “Hey, Lils, was hast du denn jetzt schon wieder?”
    Sirius war vielleicht der einzige, der so ein vorlautes Mundwerk besaß, sich mit Lili in dieser Phase anzulegen. James hätte das nicht gemacht.
    “WAS MIT MIR IST? WAS MIT MIR IST?” brüllte sie förmlich und Sirius begann übertrieben zu blinzeln und sich mit dem Finger das Ohr wieder freizurubbeln.
    “Ähm... ja?”
    “ICH SAG DIR WAS LOS IST, BLACK. DIESE DUMME PUTE VON BELLATRIX BLACK HAT MICH GERADE GEFRAGT, OB ICH VIELLEICHT NE FLASCHE IM BETT BIN, WEIL POTTER ES NICHT MIT MIR TREIBEN MÖCHTE.”
    Promt klappte die das Porträt aufs neue auf und Anna war wie vom Teufel gejagt herein gestürmt und hatte sich vor ihnen aufgebaut.
    “Leute, ich habs jetzt herausgefunden,“ sagte sie ohne darauf zu achten, dass Lilli nur einen Meter neben ihr stand.
    „Man sagt, dass James nicht mit Lilli schlafen möchte, weil sie es im Bett zu nichts bringt und deswegen ist er wieder für den Markt frei. HA! Was sagt ihr dazu?”
    Sie stand da, beide Hände vor sich ausgebreitet als hätte sie gerade DIE NEUIGKEIT schlechthin gesagt hätte. Keiner sagte ein Wort.... bis Lilli wieder losbrüllte.
    “TOLL, JAMES. WIRKLICH VIELEN DANK, DASS DU MICH FÜR NE NIETE BEIM SEX HÄLST.”
    Anna verkrampfte sich starr wie ne Kerze als sie bemerkte, dass Lilli da war während diese wie ne mordlustige Furie hinauf stamfte und absolut JEDER der sich in dem Gemeinschaftsraum befand, sprang sofort zur Seite, bevor sie ihn noch mit voller Wucht gegen die Wand knallen konnte.
    “Danke, Anna...” sagte James sarkastisch. “Und wie soll ich das jetzt ausbügeln?”
    “Tschuldigung.... aber im Grunde genommen bist du selbst Schuld. Wieso willst du auch nicht mit ihr schlafen?”
    Sirius, Remus und Peter blickten ihren Freund verwirrt an. Was sollte denn das heißen?
    “Prongs?” fragte Sirius vorsichtig,
    “DU willst nicht mit Lili schlafen? Ich dachte, SIE wollte nicht.”
    “Ich dachte, wir wollten beide warten...” gab er etwas kleinlaut zu.
    “Du hast bei anderen nicht mal nen Tag gewartet und mit Lilli bist du schon seit 2 Monaten zusammen.”
    “Ja und....” sagte James kopfschüttelnd.
    “Ich dachte, SIE wollte warten. Sie hat nie gesagt, das ich's mit ihr treiben soll.”
    “Wie romantisch,” kommentierte Anna ironisch.
    “Soll Lilli wirklich zu dir herkommen und sagen: >>Hey, James, wie war dein Tag? Ich hätt jetzt Lust, treibst du's mit mir?<< Du bist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen, was die Bedürfnisse der Frauen angeht.”
    “.... Soll das heißen... Lilli will es auch?”
    “Gestern Abend hat sie lauthals geschrien: Ich will das er mich fi.....”
    Anna stoppte, als ihr klar wurde, das die anderen Maurauder grinsend neben ihnen saßen und sie gerade das Intimleben ihrer besten Freunde in Anwesenheit der gesamten Gryffindors preis gab. Sirius grinste vergnügt.
    “Lilli... hat wirklich geschrien dass James sie ficken soll?”
    “Oh man, ihr seit sowas von pervers. Könnt ihr nicht weghören?”
    “Nein,” sagten alle drei einstimmig und grinsten von einem Ohr zum anderen.
    “Ich gebs auf...”
    Genervt ging sie wieder hoch, Richtung Mädchenschlafsaal. Als sie die Tür aufmachte, lag Lilli wie schon am Vorabend auf ihrem Bett. Diesmal saß nur Alice an ihrer Seite.
    “Lils...”
    Anna setzte sich zu ihr und bemerkte schnell, dass sie noch immer auf 180 war.
    “Diese verdammte Bella,” sagte Lilli endlich mit einer ruhigeren Stimme.
    “Was hat sie denn gesagt?” fragte sie vorsichtig in dem Versuch ihre Freundinn nicht wieder zum schreien zu bringen.
    “Na, dass James nicht mir schlafen wolle, weil ich die perfektion des Wortes Hässlichkeit darstelle und es im Bett zu nichts bringe und dann fragte sie mich ob meine Vagina frigide sei....”
    Anna lachte ungewollt auf.
    “Sie fragte ob deine Scheide gefühltskalt ist? Und wao, sie benutzt sogar fachausdrücke...”
    Lilli lachte nicht und so hörte sie sofort wieder auf.
    “'tschuldigung.”
    “Das ist nicht lustig, Anna,” rief Lilli empört und richtete sich zu ihren Freundinnen auf.
    “Ich könnte Taylor dafür umbringen, dass sie überall verbreitet hat, dass James nicht mit mir schlafen will.”
    “Ach, Lils, komm schon. Das ist doch nur ne Phase,” beruhigte Anna sie oder zumindest versuchte sie ihre Freundinn damit zu beruhigen.
    “Die Leut brauchen doch ständig was, über das sie reden können. Spätestens nächste Woche gibt es ein neues Gerücht.”
    “Was die dummen Hühner denken, interessiert mich auch nicht, aber JAMES, DIESER MR. ICH-SCHLAFE-MIT-JEDEM-NUR-NICHT-MIT-LILLI-EVANS regt mich auf. Wieso will er nicht mit mir schlafen? Bin ich ihm zu hässlich? Zu blöd? Zu was?”
    “Ich hab grad mit ihm gesprochen, Lilli und er dachte wirklich, dass du es noch gar nicht willst.”
    “WENN ER NIE EINEN VERSUCH WAGT.....”
    Sie atmete tief ein um ihre Lautstärke wieder senken zu können.
    “Ich mein, ich kenn niemanden, der nicht behauptet nicht mit ihm im Bett gewesen zu sein....”
    “Ähm...” machte Anna und hob protestierend die Hand. “Ich hab noch nie mit ihm geschlafen und Alice auch nicht...”
    Da, wo normalerweise Alice Stimme ertönen sollte um ihr zuzustimmen kam gar nichts.
    “Alice?”
    Lilli und Anna blickten sie beide herausfordernd an. Diese wurde mit einem Mal feuerrot und senkte schnell peinlich berührt den Blick zu Boden.
    “DU HASTTEST SEX MIT MEINEM FREUND?”
    Und genau so schnell wie die Ruhe in Lilli's Stimme gekommen war, war sie auch wieder verflogen. Alice, die ahnte dass ihre Freundinn kurz vor einem Wutausbruch stand, der einem Vulkan Konkurenz machen konnte, hob sofort beschwichtigend die Hände.
    “Lils, damals wart ihr noch gar nicht zusammen und Frank war auch noch nicht mein Freund und außerdem waren wir beide wirklich stockbesoffen und es war auch nur einmal....”
    Lilli sah immer noch nicht besänftigt aus, eher etwas grün vor Neid.
    “DU HAST MIT MEINEM FREUND GESCHLAFEN? WIE KONNTEST DU DAS TUN, ALICE STATTLER.”
    “Oh, Lilli, komm schon. Ihr wart doch noch gar nicht zusammen und du weißt wie James in der 5. Klasse war. Damals hatte er wöchentlich eine neue...”
    “DU HÄTTEST WISSEN MÜSSEN, DASS WIR MAL EIN PAAR WERDEN.”
    “Moment mal, wie hätte ich das denn wissen sollen? Damals hast du ihn auf den Tot gehasst.”
    “....”
    “Lilli, das war nur einmal. Ich würde ihn dir jetzt niemals wegnehmen. Ich hab doch Frank... und James ist echt total verschossen in dich. Ich mein.... er sieht dich echt anders an als alle anderen Mädels und er spricht auch ganz anders von dir und verhält sich auch ganz anders. Das heißt doch, dass du ihm viel wichtiger bist, oder?“
    Langsam schien sie nun ein bißchen besänftigt zu sein.
    “Und... wie ist er so?”
    Anna kicherte. Das war typisch Lilli. Zuerst noch kurz vor der Explosion und dann neugierig. Alice lachte gleichfalls los.
    “Oh Lils, glaub mir... er ist einfach fantastisch.... „
    Alle drei lachten als Alice ins schwärmen kam, bis diese schießlich befehlend den Finger hob.
    „Hey, kein Wort zu Frank, verstanden?!“
    Beide Mädels nickten noch immer glucksend.
    „Aber ganz unter uns... James ist wirklich ein SEXGOTT, sein Ruf ist absolut berechtigt....”
    Wieder verfielen sie in brüllendes Gelächter und wälzten sich zusammen auf dem Bett herum.
    “Lils... Ich denke, jetzt wo er es weiss, dass du es auch willst, kanns nicht mehr lang dauern. Und dann hören diese blöden Gerüchte auf und er gehört wieder voll und ganz dir....”
    Die Mädels hatten Lilli dazu überredet sich mit James wieder zu versöhnen und gingen mit ihr herunter. Alice kicherte noch immer als sie die Jungs sah. James kam sofort auf Lilli zu und stellte sich schuldig vor ihr hin.
    “Kommt schon, Leute,” rief Anna ihnen zu und zog Sirius und Remus mit sich während Peter und Alice ihnen willig hinaus folgte. Sirius hatte noch gejammert: Och, wieso? aber alles bitten und betteln half nichts und er ließ sich schließlich von ihr hinaus drängeln. Der Gemeinschaftsraum war nun leer und James hatte Lilli mit sich zur Couch rüber gezogen.
    “Lils, es tut mir leid. Das ist alles nicht so wie es aussieht...”
    “So?” fragte diese gespielt böse und mußte sich anstrengen nicht doch noch los zu lachen.
    “Du findest also NICHT, dass ich unattraktiv bin?”
    “Nein...”
    “NEIN? Also findest du das ich unattraktiv bin?”
    “WAS? Ja... nein... Ich....”
    Aber Lilli hatte sich das Lachen nicht mehr verkneifen können und prustete los.
    “Ha-Ha, sehr witzig, Lils.”
    “Du hättest dein Gesicht sehen sollen,” sagte sie und schlang ihre Arme um ihn herum um ihn endlich wieder bei sich zu haben.
    “Merlin, du machst es einen wirklich nicht leicht, Lils. Ich bin seit der 3. Klasse hinter dir her und nach etlichen Jahren habe ich es endlich geschafft dein Herz zu erobern. Ich wollte es nicht aufs Spiel setzten, verstehst du? Ich find dich nicht unattraktiv. Im Gegenteil, du bist.... perfekt und unglaublich sexy.... und ich mußte mich wirklich oft zusammen reisen um dich nicht sofort aufs Zimmer zu zerren und dich aufs Bett zu drücken.”
    Lilli fuhr mit ihrer Hand in seinen Haaren herum und verstrubbelte sie noch mehr, während sie ihn anstrahlte. Er war wirklich süß.... obwohl sie so ausgeflippt war und ihn nicht wirklich Schuld traf, entschuldigte er sich jetzt sogar noch für sein Benehmen.
    “Ich liebe dich für deine Gedanken....” flüsterte sie sanft und kam näher heran. Er hatte sie zu sich gezogen und beide versanken in dem leidenschaftlichen Kuss. Lilli spürte wie seine Hand unter ihrem Umhang fuhr... dann unter ihrem Pulli und ehe es passieren konnte, hatte sie ihre Hand an seiner und zog sie wieder heraus. Sie lösten sich voneinander und Lilli lachte, wegen seiner verdutzten Miene.
    “Wir haben doch nicht so lang gewartet um es dann vor allen im Gemeinschaftsraum zu treiben, oder?”
    Sie zog ihn mit sich hoch in den Jungenschlafsaal.
    “Colloportus,” sagte sie und verschloss die Tür. James dagegen nahm seinen Zauberstab und sagte: „Accio Kerzen...”
    5 Kerzen kamen in seine Hände geflogen, die er um sein Himmelbett stellte und mit “Flamare” anzündete. Lilli sah ihn angenehm überrascht an und als er das Licht dämpfte sah das sonst so total verwüstete und versaute Zimmer der Maurauders nun romantisch und wunderschön aus. Sie kam her und schlang ihre Arme um seinen Hals. Zärtlich begannen sie sich zu küssen und während sie dies taten, zog Lilli seinen Umhang aus und schmiss ihn beiseite. James tat es bei ihr gleich, setzte aber ihren Pulli noch dazu und obwohl sie sich nur für einen Moment nicht küssten konnten, stürmten ihre Lippen jetzt wie wild aufeinander zu und die Küsse wurden leidenschaftlicher, intensiver, feueriger. Lilli hatte sein Hemd aufgeknöpft und wieder achtlos beiseite geschmissen während James nun unter ihr auf dem Himmelbett lag und zartlich mit seinen Händen über ihren Rücken fuhr. Sie war so wunderschön weich und warm. Sein Herz raste und das atmen fiel ihm etwas schwer, als ob er es nicht mehr erwarten konnte, sie zu lieben. Er begann ihre Schulter zu küssen und sie hielt ihn an sich fest, einfach nur fest.....
    „James?”
    “....”
    “Wieso hast du aufgehört?”
    “....Es riecht irgendwie... verbrannt.”
    “Verbrannt?”
    Beide blickten zur Seite und bemerkten erschrocken, dass Lilli James Hemd auf die Kerzen geworfen hatte und das nun brannte.
    “Oh shit,” fluchte sie auf und wollte neben sich nach dem Zauberstab greifen, der nur leider im Umhang war, den sie durch den Raum geschmissen hatten. Sie stand vom Bett auf, kroch zum Zauberstab hin und beschwor Wasser herauf um das Feuer zu löschen. James Hemd sah mittlerweile aus wie ein Stück Lumpen, das von Motten zerfressen war.
    “Ou... tut mir leid...” sagte sie und versuchte es mit einem lieben Hundeblick. James lachte und zog sie wieder zu sich aufs Bett.
    “Das kannst du ja wieder gut machen.”
    Sie grinste und schlang wieder ihre Arme um ihn. Beide begannen sich aufs neue leidenschaftlich zu küssen und fielen lachend aufs Bett nieder. Seine Nähe war so unglaublich warm und vertraut... Sie liebte es seine Haut mir ihren Fingern zu ertasen, egal ob sie nur weich rüberstrich oder ihn rauh anfasste um richtig zu spüren.
    >>Bamm,Bamm<<
    “Prongs, bist du drin?”
    Es war Sirius.
    “Was gibts, Padfoot?” fragte James mit genervtem Blick.
    “Professor Dumbledore möchte dich sprechen.”
    „Klasse, sowas nennt man Timing,” sagte er und richtete sich auf. Er und Lilli warfen sich einen enttäuschten Blick zu, doch sie beugte sich auf und gab ihm einen süßen Kuss auf die Wange.
    “Keine Sorge, aufgeschoben ist nicht aufgehoben..”

    “James?”
    “Hm?”
    “Bereust du es, dass wir es damals nicht getan haben?”
    “Hm.... du meinst, wegen Voldemort?”
    “Wenn wir damals miteinander geschlafen hätten. Dann hätte Voldemort dich vielleicht in Ruhe gelassen und nicht mehr versucht, dich in seine Gewalt zu bringen.”
    “Sicher,” sagte James sarkastisch und blickte sie auch so an.
    “Voldemort hätte aufgehört mich zu jagen und Snape hätte tatsächlich mal seine Haare gewaschen. Aber beide haben was gemein: Sind nicht ganz dicht im Schädel. Ich bereue es schon, aber nicht wegen Voldemort... nur wegen der Zeit, die danach folgte in der wir es dann nicht mehr tun konnten.”
    Lilli lachte und zog ihn sanft mit sich runter aufs Bett. Beide lagen aneinandergekuschelt da und während Lilli wieder ihre ineinandergehackten Hände ansah, spürte sie, dass er zu ihr hinab blickte.
    “Lils....”
    “Hm?”
    “Kannst du jetzt schlafen?”
    “Ich denk schon, wenn du mich weiter so in deinen Armen hälst.”
    “Ich liebe dich, Lilli... ich werd dich immer lieben... für immer und ewig.”
    Und so schlief sie an ihn gekuschelt doch noch ein..... Sie nahm leichtes gekicher wahr... aber... nicht das übliche kichern, wie es von kindischen Mädchen kam... es war... belustigtes kichern.... Und dann öffnete sie ihre Augen und sah Anna, Sirius, Frank, Alice, Remus und Peter die allesamt ihre Hände zusammen klatschten und übertrieben ironisch kreischten: “Oh, wie Süüüüüssss.....”



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:13


    Chap15: His desicion

    „Oh, wie süüüüüssss,” kreischten die Freunde übertrieben und James, der bis dahin seelenruhig geschlafen hatte, öffnete müde die Augen. Mit einem male, bevor er es registrieren konnte hatte Remus ihm die Hand gereicht, zu sich herauf gezogen und einmal fest gedrückt. Lilli saß nun aufrecht neben ihm auf dem Bett und sah das amüsiert an. Danach hatten auch Peter, Alice und Frank ihn in die Arme genommen und auch Sirius und Anna ließen es sich nicht nehmen, ihn noch mal zu umarmen.
    “Man, wir hatten echt Panik, dass du die Kurve diesmal nicht kriegst,” sagte Remus während sich alle um ihn herum niederließen. James lächelte leicht. Wao, nicht gleich soviel Vertrauen auf einmal, dachte er für sich.
    “Malfoy ist noch immer auf freiem Fuß,” sagte Frank und sah dabei sehr finster drein.
    “Er versteckt sich wohl bei Du-Weißt-Schon-Wem.”
    “Nö, wem?” fragte James amüsiert, und fing sich dabei einen Haha-wie-witzig-Blick von ihm ein.
    “Aber dir gehts wieder gut und nur das ist wichtig,” sagte Alice und strahlte ihn erleichtert an. James atmete kurz tief ein und versuchte sich in eine angenehme Position hinzusetzten. Lilli legte ihre Hand auf seine und streichelte sanft darüber.In diesem Moment war sie einfach nur glücklich, dass sie seine hübschen glänzenden Augen noch mal sehen konnte und dass sie seine vertraute Stimme hören durfte. Es war einfach nur zu schön und es brachte ihr eine Wärme zurück, die sie die ganze Zeit über vermisst hatte, in der er in Koma lag und um sein Leben kämpfte.
    “Und Leute, was gibts neues?” fragte James und wandte sich zu vorderst seinem besten Freund zu. Sirius grinste.
    “Nichts wichtiges. Wir haben über unser letztes Jahr in Hogwarts gesprochen, während du dein Schläfchen gehalten hattest.”
    “Ja, stimmt, und zwar als wir alle in Urlaub gefahren sind,” fügte Alice zu, doch Sirius sah etwas verzweifelt und schuldig drein.
    “Ähm... Prongs... Lilli.. weiß es...”
    “Weiß was?” fragte Frank neugierig.
    “Etwas, das euch NICHTS angeht,” antwortete Lilli und sah James an, dieser zuckte beängstigt zurück.
    “Ähm... was denn?”
    “Naja... von der Nacht... an Weihnachten... 7. Hogwartsschuljahr... klingelts?”
    “Du weißt es?”
    “Ja, ich weiß es...”
    “Bist du sauer?”
    “Nein... jetzt nicht mehr...”
    Sie schlang ihre Arme um ihn und beide fielen küssend aufs Bett und versanken aufs neue in einen leidenschaftlichen Kuss. Wie sehr sie das doch vermisst hatte. Wie sehr sie sich doch nach ihn und seine Berührungen gesehnt hatte.
    „Ahem, hem....“ räusperte Sirius übermäßig laut.
    “Leute, wir sind auch noch da. Wir hätten auch gern etwas von unserem Patienten hier...”
    Lilli gab sich grummelnd geschlagen und beugte sich mit James wieder auf.
    “Na dann... Gut, Hogwarts nach Weihnachten... zumindest, bis der Chefheiler kommt...”
    “Das Gerücht, dass Lilli...”
    “Nein, das überspringen wir,” beschloss Lilli und sah Alice so eindringlich und befehlend an, das diese nichts erwidern wollte, kurz grinste und schließlich einfach nickte.
    “Na gut... überspringen wir den frigiden Teil...”
    Anna und Alice prusteten los, gaben jedoch keinen Kommentar ab, obwohl alle Jungs die zwei kopfschüttelnd ansahen.

    James hatte sich auf den Weg zu Dumbledore's Büro gemacht, da er ihn hat rufen lassen. Er kam an den Wasserspeier an und blieb davor stehen. Ihm fiel ein, dass er das Passwort gar nicht kannte. Er zog die rechte Augenbraue fragend hoch und dachte nach.
    “Lakritzschnecke?.... Zitronenbrausebonbon?....Ich hab absolut keine Ahnung... Professor Dumbledore?” rief er schließlich laut hinauf.
    „Hier ist James Potter.... Als ob er das hören würde,” sagte er, unglaubig über seine eigene Dummheit und drehte dem Wasserspeier den Rücken zu, als sich dieser in Bewegung setzte und sich öffnete.
    “Oh... offenbar doch...” strahlte James überrascht und stieg die Wendeltreppe hinauf zum Büro des Schulleiters. Er klopfte und Dumbledore's Stimme ertönte mit einem schlichten: „Ja, James?“
    Er trat ein und sah ihn auch gleich hinter seinem Schreibtisch sitzten und zu sich herwinken. Er wies ihn an sich vor ihm hinzusetzten und James setzte sich.
    “Sie wollten mich sprechen, Professor?”
    “Ja, James. Deine Eltern haben mich darüber informiert, dass du auf Voldemort getroffen bist...”
    Er nickte. Auf einmal war ihm die Nacht wieder eingefallen und auch die Worte, die er damals hörte, dass er etwas besitzten würde, was auch Dumbledore haben wollte. Vorsichtig blickte James nach oben in die Augen seines Gegenübers aber was er sah war nicht das, was er erwartet hatte. Dumbledore sah ihn eindringlich an, aber mit einem warmen und herzlichen Blick, auch wenn dieser doch etwas besorgtes und beunruhigendes in sich trug.
    “James, ich habe dich rufen lassen um mit dir zu sprechen. Dir etwas zu sagen... was du wissen solltest.”
    “.... Und das wäre, Professor?”
    Dumbledore hatte seine Finger aneinandergelegt und sie durch seine Halbmondbrille angestarrt. Er sah nicht James an. Es war als ob er ihm nicht direkt in die Augen sehen konnte.
    “Voldemort hat dir gesagt, warum er dich braucht, stimmts?”
    “Naja... nicht ganz. Er sagte, ich hätte etwas das er will... aber es wäre noch nicht da. Ich hab es nicht verstanden.”
    “Und... er sagte dir, dass ich es auch wüßte, stimmts?”
    James war klar, dass Dumbledore ein so mächtiger Zauberer war, dass er womöglich andere Leute durchaus durchschaute und die Gedanken des anderen womöglich sogar lesen konnte. Somit brachte Lügen oder Leugnen nichts. Wozu auch? Er mochte Dumbledore ja eigentlich und irgendwo hatte er ihm auch immer vertraut, ganz egal worum es ging.
    “Ja, Professor. Das hat er....”
    .......
    James machte die Stille verrückt. Dumbeldore schien nicht weiter sprechen zu wollen, also mußte er diese seltsame Ruhe durchbrechen.
    “Professor? Werden sie es mir sagen, was es ist, was ich habe, was aber noch nicht da ist?”
    Endlich sah sein Schulleiter von seinen Finger zu ihm auf und sein Blick erschreckte James. Es war als ob er die Last der Welt auferlegen müsste.
    “Nein, James, dass kann ich nicht. Ich habe mit deinen Eltern darüber gesprochen und wir sind zu dem Schluss gekommen, das du zu jung für dieses Wissen bist.”
    “Zu jung? Ich bin 17 Professor. Im Frühling werde ich 18.”
    “Ich weiß, James, ich weiß. Du wirst es erfahren, wenn die Zeit reif ist. Ich habe nur eine Bitte an dich...”
    “Ich soll ihnen vertrauen...?”
    “Nein... das wäre angesichts der Situation vielleicht zuviel verlangt. Ich bin mir durchaus im Klaren, dass Tom Riddle versucht dich zu verunsichern und das du momentan womöglich zu niemanden uneingeschränktes Vertrauen hast.”
    „......“
    “Ich möchte dich bitten, die Gerüchte um Miss Evans und dich NICHT zu widerlegen.”
    “Ich versteh nicht,“ fragte er verwirrt. Er hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass er Lilli ins Spiel holen würde.
    “Du weißt, das Voldemort ETWAS von dir will, und dieses ETWAS.... ist noch nicht da. Ob du's glaubst oder nicht, aber dieses ETWAS ist sehr rein und kostbar. Miss Evans ist eine Muggelgeborene und leider könnte sie es vernichten, bevor es zum Vorschein tritt.”
    “Dieses ETWAS könnte Lilli vernichten? Ich... Ich versteh nicht... Wie soll Lilli es zerstören?”
    “James, es dient zu ihrer eigenen Sicherheit.Du weißt, das Voldemort überall seine Spitzel hat. Und nichtzuletzte auch in Hogwarts. Ich denke das mindestens 1/5 der Slytherins-Schüler im Abschlussjahr zu ihm gehören.”
    “Ja, Malfoy zum Beispiel, dieses....”
    “Ja, James,“ unterbrach Dumbledore ihn mit einem amüsierten Lächeln, noch bevor James Malfoy mit etwas abartiges vergleichen konnte.
    „Malfoy zum Beispiel. Kannst du dir vorstellen, warum Mr. Malfoy, ein reinblütiger Zauberer, der die Muggel absolut verachtet, im Sommer mit Miss Evans zusammen war?”
    “.... Sie meinen...”
    “Auf Anordnung von Lord Voldemort. Wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht, sie von dir fern zu halten, wird er zu schrecklicheren Methoden greifen. Ich verlange nicht, dass du die Beziehung beendest. Nur das du dich, was euer Intimleben angeht, zurück hälst....”
    “Und sie wollen oder können mir nicht sagen, was dieses ETWAS ist, was er von mir haben möchte.”
    “Nein, James... Noch nicht. Aber wenn Voldemort weiß, dass es kommen wird und das Miss Evans keine Gefahr für ihn darstellt, wird er euch bis dahin in Ruhe lassen und ihr habt zumindest vorerst Ruhe vor ihm und seinen Anhängern. Er wird warten....”
    “.... Ich verstehe....”
    Nach einer Weile der Stille, die diesmal von James aus kam, fragte sein Schulleiter ihn mit ruhiger Stimme: “Hast du noch irgendeine Frage, James?”
    “... Nein, Sir. Ich hab keine Frage.”
    “... dann darfst du jetzt gehen, James.”
    Er nickte, stand auf und ging hinaus. Als er zurück in den Jungenschlafsaal kam, lag Lilli noch immer auf seinem Bett, verführerisch, bildhübsch und halbnackt winkte sie ihn mit dem Zeigefinger heran. James hätte sich für seine Gedanken am liebsten eine Ohrfeige verpaßt. Stattdessen kam er zu ihr rüber und setzte sich hin.
    “Lilli, Ich...”
    Weiter kam er nicht, denn sie hatte ihre Hände um seine Wangen geschlungen und begonnen ihn leidenschaftlicher denn jeh zu küssen. Die Versuchung und das Verlangen es auch zu tun war fast zu groß um ihr zu widerstehen. Sie war so bildhübsch und er hatte das Gefühl als ob es falsch war, dem zu widerstehen und sie sanft zurückzustoßen.
    “Lilli...” sagte er und sah sie ernsthaft an. Ihrem Gesichtsausdruck zufolge stand sie wieder kurz vor einem verständnislosen Wutausbruch, weil er sich gegen ihre Liebe wehrte.
    “Ich war gerade bei Professor Dumbledore...”
    “Scheint ja ziemlich übel gewesen zu sein, wenn du nicht mehr willst...” sagte sie schnippisch, doch als sie sein trauriges Gesicht sah, wurde ihr klar, dass es blöd von ihr war, ihn so anzugiften.
    “Tut mir leid.Ich habs nicht so gemeint...” fügte sie sofort reuend hin und ihr entschuldigender Blick machte es ihm nicht leichter, es wirklich nicht zu tun.
    “Es war schon übel. Ich kann dir nicht alles sagen, aber... nur soviel... Ich denke... wir sollten noch warten.”
    “Warten? Ist das dein ernst?”
    “Ja... schon. Wenn's nach mir ginge nicht, aber wer fragt schon nach dem was James Potter will, wenn es doch Professor Dumbledore und seine Eltern gibt, die das für ihn entscheiden können...” antwortete er sarkastisch. Bei jedem anderen wäre sie sofort ausgerastet und hätte Schluß gemacht. Bei jedem anderen hätte sie auch geglaubt, dass derjenige das nur tat, weil er sich vielleicht in jemand anderen verliebt hatte und sie nicht mehr für attraktiv genug hielt. Aber bei James... da konnte sie das nicht. Sie liebte ihn von ganzem Herzen und so wie er gesprochen hatte, wollte er es selber nicht. Es war mehr gezwungenerrmaßen.
    “Ich hass es, dass alle glauben es besser zu wissen...”
    “Ja, ich weiß, wie du dich fühlst und weißt du was...”
    Sie strahlte ihn aufmunternd an und gab ihm einen langen, zärtlichen und verdammt leidenschaftlichen Kuss auf den Mund.
    “Ich liebe dich, James Potter und... ich kann warten...”
    Er blickte ihr in ihre smaragdgrünen Augen, die in jenem Moment einfach bezaubernd funkelten. Sie meinte das ernst mit allem was sie gerade sagte und er küsste sie wieder. Sie schliefen nicht miteinander, aber sie genossen jeden Augenblick der Zärtlichkeit zusammen....

    Dem einzigen, den James alles von Dumbledore's Gespräch erzählt hatte, war Sirius. Die beiden spazierten mal wieder durch die Ländereien hindurch, mehr aus langeweile als auch Lust und als sein Freund geendet hatte, blieb Sirius stehen.
    “Aber Dumbledore hat zugegeben, dass er es auch weiß, was es ist, stimmts?”
    “Mhm.... An jenem Abend, meinte Voldemort zu mir, dass er es auch haben möchte....”
    “Du glaubst diesen Irren doch nicht, Prongs?”
    “Dumbledore kannst du ja auch nicht normal nennen.”
    “Aber er kämpft gegen Voldemort und Dumbledore würde nie einen Schüler opfern nur um mehr Macht zu bekommen.”
    “.... Ich hab so ein merkwürdiges Gefühl bei ihm, Padfoot. Das ist nich normal... Er überwacht mich, da bin ich mir mittlerweile sicher.”
    “Wie jetzt?”
    “Er hat dich geschickt um mich rufen zu lassen, GANZ knapp bevor ich's mit Lilli getrieben hätte. Einen Augenblick später und wir hätten miteinander geschlafen.”
    “Oh.. Blöd gelaufen, oder?”
    “Ich finds schon merkwürdig, dass Dumbledore dich genau da zu mir geschickt hat. Als ob er gewußt hätte, dass es jeden Augenblick passiert.”
    “Nun ja, Dumbledore weiß wohl mehr oder weniger alles was in seiner Schule passiert. Glaubst du, er weiß das wir nicht registrierte Animagi sind?”
    “Keine Ahnung. Er hat bis jetzt nichts darüber gesagt.”
    “Ich würd sagen, du solltest ihm vertrauen. Der Professor kämpft schon seit Jahren gegen Voldemort und er weiss schon was er tut.”
    “Ich vertraue dir, Padfoot.... “
    Sirius sah seinen Freund mit einem dankbaren Lächeln an und legte brüderlich seine Hand auf James Schulter.
    “Keine Sorge, ich pass schon auf dich auf. Das versprech ich dir.”
    “Auf dich ist verlass, Pad, das weiß ich, aber...”
    “Aber?”
    “Eigentlich will ich nicht dass du auf mich aufpasst, sondern auf Lilli.”
    “Evans?”
    “Nenn sie Lilli. Sie mags nicht wenn man sie mit dem Nachnamen anspricht. Schlimme Familienverhältnisse, du verstehst.”
    “Ähm, okay. Gut. Wieso soll ich auf Lilli aufpassen?”
    “Ich hab das Gefühl, sie hat deinen Schutz nötiger. Dumbledore sagte zwar, dass sie sie in Ruhe lassen werden, aber ich bin mir nicht sicher. Die Slytherins sind Geisteskrank und ich will nicht dass Lilli auf ihrer Zielscheibe steht. Padfoot, du bist der einzige, dem ich bedingungslos vertraue. Wirf einfach ein Auge auf sie, ja?”
    Sirius stöhnte jammernd auf.
    “Na gut... Ich pass auf sie auf...”
    “Danke... du wirst merken, dass Lilli ähm... tief in ihrem Herzen ein sehr netter Mensch sein kann.”
    “Sicher,” sagte Sirius sarkastisch.
    “Miss Zimperlich und Null-Spaß-Versteherin. Das eins klar ist, Prongs, ich tu das nur für dich.”
    “Weiß ich doch, Kumpel.”
    Und gemeinsam schritten zurück in die Große Halle zum Abendessen. Lilli, Alice, Anna, Remus und Peter saßen bereits da und die beiden quetschten sich zu ihnen dazu. James hielt Lilli demonstrativ in seinen Armen und schlang liebevoll seine Hände um ihre Hüfte, damit die anderen Mädels nicht noch mal auf den Gedanken kamen, dass sie NICHT seine Freundinn war.
    “James?”
    “Hm?”
    Dieser blickte von seinem Essen auf als Anna seinen Namen gerufen hatte.
    “WASCHISCH?”
    “Du weißt dass Slytherin Rawenclaw vernichtend geschlagen hat? Und zwar mit 290 zu 0 und ganz nebenbei bemerkt, liegen glaub ich 3 der 7 Spieler noch immer im Krankenhaus. Mit einer solchen Brutalität hab ich die noch nie kämpfen sehen.”
    “Tscha. “
    James schluckte seine Essen runter damit er klarer reden konnte.
    “Die wollen halt um jeden Preis gewinnen. Bis jetzt haben immer wir den Hauspokal gewonnen und die letzten Jahre hieß der Sieger meistens Gryffindor... Zumindest ab dem Zeitpunkt an, wo ICH in die Manschaft kam.”
    “Selbstlob stinkt, James,” wies ihn Lilli zurecht.
    “Aber er hat Recht,” sagte Sirius. “Bevor James in die Manschaft kam hatte Slytherins immer gesiegt. Nicht etwa, weil ihr Sucher den Schnatz schneller schnappte, sondern weil ihre Jäger den spielern ständig Beulen verpassten. Die letzten Jahre wurden dank James ausgeglichen und Gryffindor hatte 3x den Sieg davongetragen und ich kann mir vorstellen, dass die Slytherins es jetzt noch mal wissen wollen. Es steht drei zu drei, du verstehst?”
    “Hufflepuff hat gegen Rawenclaw unentschieden gespielt und jetzt kommts auf uns an, wenn wir Slytherin schlagen stehts unentschieden, wenn wir verlieren, liegen sie vorn, wenn wir unentschieden spielen, stehen sie auch vorn. Also müssen wir gewinnen, JAMES.”
    “Ja, ich habs kapiert, Anna. Wirklich toll, das du mich NICHT unter Druck setzt,” sagte er sarkastisch.
    Er überlegte einen Augenblick, dann warf er seinen Blick den Tisch runter, wo seine Manschaft etwas verstreut saß.
    “Ey,” brüllte er den Tisch runter und besaß mit einem mal die Aufmerksamkeit des gesamten Gryffindortisches.
    “Parker, Kent, Norton, Watson, Table, Quidditchtraining morgen früh um 6.”
    Die angesprochenen Personen warfen sich kurz fragenden Blicke zu, nickten dann und jeder wandte sich wieder seinem Abendessen zu. James hatte den Respekt der gesamten Schule und alle liebten ihn. Wenn er etwas sagte, befolgte das auch jeder. Allerdings bemerkte er die giftigen Blicke von der Slytherin-Manschaft, die ihn böse anfunkelten. Irgendwie gefiel es ihm. Voldemort hatte an jenem Abend gesagt, James müsse am Leben bleiben. Das bedeutete ja dann, dass die Slytherins ihm kein Haar krümmen durfte und diese Sicherheit verleitete ihn zu waghalsigen Aktionen, nur um sie auf die Palme zu bringen. Er stand ja sozusagen unter Voldemorts Schutz.

    James ließ es sich nicht nehmen mitten im Gang, wenn er Snape, Malfoy, Crabbe oder Goyle sah, einen Fluch loszulassen, so dass sie entweder über ihre eigenen Beine stolperten und auf den Boden fielen oder dass mit einem mal eine Wand vor ihnen unsichtbar wurde und sie dagegen krachten. Beim dritten mal hatte er doch glatt Snape's Haare mit einem Zauber belegt, so dass sie mitten im Flur anfingen sich von selber zu waschen. Das sah so albern aus, wie Snape ihn mit giftigem Blick fast durchstach, während auf seinem Kopf der weiße Schaum sprudelte und Blasen abwarf, dass sogar Lilli, die gerade mit James händchenhaltend an ihm vorbei gegangen war, zu lachen anfing. Sirius und Peter kugelten sich ja schon an James anderer Schulter vor lachen und schienen sich auch kaum mehr einzukriegen. Nicht mal als Snape sich umdrehte und, zumindest versuchte er es, so ernst und aufrecht wie möglich zurück zum Slytherin-Turm zu gehen. James lag vor Lachen schon auf Lilli drauf, die es fast umgehauen hätte, da Sirius und Peter ja auf ihn lagen.
    “James...” sagte sie und versuchte es wirklich ernst zu meinen, was angesichts ihres amüsierten Ausdrucks schwer misslungen war.
    “Du bist Schulsprecher, ey. Du kannst doch nicht...”
    “Hey, Süße, ich tue Hogwarts einen Gefallen. Der Schleim stank ja schon bis zu uns rüber...” verteidigte sich James, nicht ohne ein breites Grinsen im Gesicht zu haben.
    “Trotzdem...” sagte Lilli und wurde wieder ernst.
    “Du scheinst es momentan ja drauf anzulegen, dich mit Malfoy und den anderen anzulegen.”
    “So?” fragte er amüsiert und plötzlich lachte Sirius nicht mehr. James konnte förmlich sehen, wie seine Ohren größer wurden und er nun die Stirn in Falten legte.
    “Ähm... ich muss los. Bis dann, Leute, Quidditchtraining...”
    James war promt im schnellen Laufschritt von ihnen weggegangen.
    “Ich muss auch los...” sagte Sirius plötzlich und folgte ihm im viel schnelleren Laufschritt bis er ihn fast eingeholt hatte. Lilli konnte sehen wie er James am Arm packte und mit sich in einen Klassenzimmer zerrte. Peter quickte etwas unverständliches und sie beschloss ihn kurz anzulächeln und sich ebenfalls auf den Weg zu machen. Lilli hatte kurz gezögert, als sie ans Klassenzimmer kam, doch als sie hinein wollte war es verschlossen. War ja klar, dass Sirius mit James unter vier Augen sprechen wollte.
    “Sirius, James? Ich weiß dass ihr da drinn seit.”
    “Nicht jetzt Lils...” hörte sie James Stimme regelrecht brüllen und sie bemerkte einen wütenden Unterton darin. Er schien sich mit Sirius zu streiten, etwas, dass ihr noch mehr Angst machte. Sie hatten sich noch nie so heftig gestritten. Lilli blieb stehen und wartete auf die beiden Jungs. Es vergingen vielleicht 5 Minuten, dann riss jemand die Tür auf. Es war James, er kochte vor Wut. Sein Blick ließ Lilli zurückschrecken. Er war voller Hass und Enttäuschung.
    “James...” sagte sie und wollte nach seiner Hand greifen, doch er hatte sie vorher weggezogen.
    “Lass mich, Lilli...”
    Und mit diesen Worten rauschte er davon. Sie drehte sich leicht um und sah ins Klassenzimmer rein. Sirius stand am Pult gelehnt dar und schüttelte unglaubig seinen Kopf. Er war nicht sauer, seinem Gesicht zufolge, war er eher sehr besorgt.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:15


    Chap 16: Where do i belong to?

    “Sirius?” fragte Lilli vorsichtig und kam zu ihm herein. Im ersten Moment wußte sie nicht was sie sagen oder fragen konnte, denn sie und Sirius waren nicht wirklich die besten Freunde. Er war eben James bester Freund.... Seit dem sie mit James zusammen war, hatten sie nie großartig viel Worte mit ihm gewechselt oder auch nur beachtet. Im Grunde genommen mochten sie sich wohl auch nicht besonders. Für Sirius war sie diejenige, die ihm seinen besten Freund weg nahm und für sie war er derjenige, der ihr ihren Freund weg nahm.
    “Worüber habt ihr euch gestritten?” fragte sie schließlich und versuchte möglichst besorgt zu klingen, was sie ja auch eigentlich war, doch angesichts ihrer... mässigen Freundschaft zu Sirius nicht groß zeigen wollte.
    “Warum tut er das? Ich hab noch nie einen solchen Dickschädel in meinem Leben gesehen. Der könnte nem Stein Konkurenz machen, der hat genau so kein Hirn. Der Stein kann nur nichts dafür, der Kerl schon!”
    Und mit diesem Kommentar stieß er sich vom Pult ab und ging an ihr vorbei hinaus. Lilli zögerte einen Augenblick, rannte ihm dann aber schnell nach und hatte ihn am Flur wieder eingeholt.
    “Was war denn? Sags mir, bitte.”
    “Geht nicht, habs ihm versprochen.”
    “Gehts um mich?”
    “Auch.”
    “Dann hab ich ein Recht es zu erfahren.”
    “EVANS, LASS MICH ZUFRIEDEN, OKAY?....”
    Sirius wurde klar dass er Lilli eben in einer ziemlichen Lautstärke angeschrien hatte. Er schüttelte den Kopf und murmelte:
    “'tschuldigung.”
    “Sirius, ich mach mir Sorgen um ihn... Er hat mir nicht erzählt was Professor Dumbledore gesagt hat, aber seit dem Gespräch... nein, schon seit Weihnachten benimmt er sich anders. Ich weiß, dass du etwas weißt und dass er's dir erzählt hat. Also, was ist mit ihm los?”
    “Ich hab schon gesagt, dass ichs dir nicht sagen kann. Ich setzt doch nicht meine Freundschaft mit ihm aufs Spiel und sprech hier offen über seine Probleme.”
    “Also hat er Probleme?”
    “Ja, verdammt. Aber das haben wir doch alle? Ich hab ein Problem, weil ich meine gesamte Familie an die Wand klatschen könnte, du hast ein Problem, weil er nicht mit dir darüber spricht und Anna hat ein Problem, weil sie unsterblich in mich verliebt ist.....“
    Der letzte Vergleich war eindeutig ironisch ausgesprochen, wozu Lilli nur die Augenbraue verzog und ihn augenrollend angesehen hatte.
    „Wir haben ALLE Probleme, aber deswegen labert man nicht offen jeden darauf an.”
    “Boah,” ertönte es plötzlich neben ihnen. Anna hatte sich neben sie geflüchtet.
    “Rettet mich, Kapitän Potter hat ne Laune, als ob wir das Spiel schon verloren hätten.”
    “....?”
    Beide blickten sie verwirrt an woraufhin Anna, die sich in ihrem roten Quidditchumhang auf ihrem Besen stützte und vollkommen erledigt hechelte. Eigentlich hatte sie was von einer reudig gejagten Hündin.
    “Er hat Parker gerade gezeigt was für ein fantastischer Hüter er ist, in dem er den Quaffel 10mal hintereinander wütend in die Torringe schlug und ihn dabei einmal fast mitgefetzt hätte. Ich glaub... er sucht auch schon nach mir, also versteckt mich bitte.”
    “Kein Problem,” sagte Sirius amüsiert.
    “Bleib bei mir und er wird nicht herkommen, weil er nämlich jetzt krampfhaft versuchen wird mir aus dem Weg zu gehen.”
    “Wie?” fragte sie mißtrauisch. James wollte Sirius aus dem Weg gehen? Diese Behauptung hatte die gleiche Wirkung, als ob man ihr sagen würde, Professor Flitwick wäre über 1,80m. Lächerlich.
    “Was war denn?”
    “Nichts, nur ne kleine Unterredung unter Freunden.”
    “Ja, ne brüllend laute Unterredung,” fügte Lilli ironisch hinzu und ging weg. Wenn Sirius es ihr nicht sagen wollte, mußte sie es eben selber heraus finden.
    James hatte seine Manschaft noch lange gedrillt bis es fast zu dunkel war um sich überhaupt noch selber zu sehen. Nachdem sie sich umzogen verließen die anderen die Umkleidekabinen bis nur noch Anna und James da waren. (James hatte es doch noch irgendwie geschafft sie wieder aufzusammeln und aufs Feld zurückzuschleifen, trotz dass Sirius direkt bei ihr stand)
    “Ähm.... James,” begann Anna leise noch bevor er aufstehen konnte um raus zugehen.
    “Hm? Was ist denn?”
    “Worüber hast du dich mit Sirius gestritten?”
    “Gestritten?”
    “Lilli sagte, ihr hättet euch gestritten und da ich euch beide genau so lang kenne wie ihr mich, weiß ich, dass ihr euch noch NIE gestritten habt. Es muß was ernstes sein.”
    “Nein, es ist nichts...”
    “Für nichts, bist du aber ziemlich bescheuert rausgesaust...” ertönte Sirius Stimme von der Tür aus. Er kam herein und schloss sie hinter sich wieder.
    “Ich denke, wir sollten unser Gespräch von heut Mittag beenden.”
    “Schlechte Idee, Padfoot. Ich hab dir schon gesagt, das ich nicht mehr darüber sprechen will.”
    “Aber das wirst du müssen, bis ich dir diese blöde Idee aus deinem Hirn geprügelt habe. Von mir aus auch die ganze Nacht.”
    “Welche Idee?” warf Anna fragend ein.
    “Padfoot, das geht sie nichts an. Genau so wenig wie Lilli und dich. Es ist meine Sache klar.”
    “Das stimmt eben nicht,” sagte Sirius und hielt James Arm fest, bevor dieser rausgehen konnte.
    “Denn wenn du drauf gehst, gehts uns auch was an.”
    “Draufgehen? Was zum Teufel soll das heißen?” fragte Anna beunruhigt. Die beiden stritten ja tatsächlich miteinander und das war keine Plänkelei wie sonst. Es war purer Ernst.
    “James ist lebensmüde und will sich Voldemort stellen....”
    “WAS? Sag mal, hast du sie noch alle?” brüllte nun auch Anna auf ihn ein, nachdem sie aufgestanden war und sich neben Sirius vor ihm aufbaute.Sirius hatte James losgelassen, da er sich ihnen zugewandt hatte.
    “Du hast neulich Nacht doch seine Macht gesehen und wozu er fähig ist. James, der Kerl ist total geisteskrank. Er wollte Sirius töten und mich vergewaltigen lassen. Und dich hätte er auch umgebracht, wenn er dich nicht noch brauchen würde.”
    “Ich hab nicht vor mich ihm zu stellen, Leute. Ich will ihm gegenüber stehen und wissen, was es ist, was er von mir haben will. Ich geb nicht kampflos auf und werd mir von so nem Irren auch nicht einfach nen Todesfluch auf den Hals hetzen lassen. Der Arsch hat meine Großeltern umgebracht, man.”
    “Und? Er hat ne Menge Leute umgebracht und jeder will seine Rache, aber deswegen rennen die nicht hin und lassen sich umbringen.”
    “Er wird mich nicht umbringen...”
    “Und was macht dich da so sicher?”
    “Weil ich etwas habe, was er braucht. Du hast es an dem Abend doch auch gehört. Er wird mich nicht töten und ich muss diese Tatsache nützten, so lang ich kann.”
    “Er ist verrückt geworden,” sagte Sirius zu Anna gewandt.
    “Er provoziert die Slyterhins absichtlich, damit sie sie ihn zu Voldemort bringen. Er hat doch gar nicht vor wieder zurückzukommen, das ist der Grund, stimmts, James? Deswegen hast du gesagt, ich soll auf Lilli aufpassen. Damit du in aller seelenruhe zu Voldemort gehen kannst um dich von ihm umbringen zu lassen.”
    “Ich will nur die Wahrheit erfahren, verdammt noch mal,” brüllte dieser nun genau so laut. Die Ruhe war vergangen. Zorn und Wut über das Unverständnis seiner beiden besten Freunde hatte sich über ihn gelegt und er konnte sich auch nicht zähmen.
    “Dumbledore sagt es mir nicht, meine Eltern wollen es mir nicht sagen. Alle halten mich für dumm und behandeln mich wie'n Stück Glas, das gleich zu Bruch gehen könnte. Voldemort ist der einzige hier, der kein Blatt vor den Mund nimmt.”
    “Nein, stattdessen hetzt er dich gegen uns auf. Siehst du dass denn nicht, James...”
    Anna's Herz raste förmlich vor Angst. Sie sah etwas, das Sirius erst jetzt begriffen hatte und das in ihm Panik hochkrochen ließ.
    “Er versucht sich dein Vertrauen zu erschleichen und dich gegen uns aufzuhetzten, gegen Dumbledore, gegen deine Eltern, gegen UNS, deinen Freunden.”
    “Quatsch,” sagte er abwehrend und riss sich von ihr los, als sie im Affekt nach seinem Arm gegriffen hatte um ihn zu halten. Er entfernte sich einige Schritte von ihnen und wollte rausstürmen als er Lilli in der offenen Tür stehen sah. Vor lauter Brüllen hatten sie sie gar nicht herein kommen hören.
    “Lilli...” sagte er traurig. Er wußte nicht wie lange sie da schon stand, aber ihren verängstigten Augen zufolge, hatte sie genug mitbekommen.
    “So...” sagte sie nach einer Weile, da weder Sirius noch Anna ein Kommentar dazu abgaben,dass sie mitgehört hatte. James stand nur da und starrte sie an. Er schien nun nicht mehr gehen zu wollen.
    “Du willst also zu Voldemort und mich hier alleine lassen, ja?”
    Eigentlich wollte er verneinen, aber er bekam kein einziges Wort heraus. Ihr Blick von eben war so enttäuscht und traurig gewesen, dass es ihn fast schon zum schweigen verdonnert hatte. Schuldgefühle keimten ungewollt in ihm hoch.
    “Sirius, Anna, lasst ihr uns bitte allein?”
    “Sicher,” sagte sie und ging mit Sirius hinaus. Beide beschlossen zusammen ins Schloss zurückzukehren.
    “Glaubst du, sie kann ihm den Kopf wieder zurecht rütteln?” fragte er sie zweifelnd, aber Anna nickte zuversichtlich.
    “Weißt du, er liebt sie.. Ich hab noch nie gesehen, dass er so verliebt war und er würde alles für sie tun. Sie wird ihn zur Vernunft bringen. Ich bin mir sicher. Wenn's jemand schafft dann sie..”
    “Na, hoffen wir's.”


    “Erzählst du's mir jetzt.. was los ist?”
    “Lils....”
    “James, ich bin deine Freundinn. Ich liebe dich. Ich bin nicht mit dir zusammen, um ständig weggestoßen zu werden. Ich will, dass wir alles gemeinsam durchstehen und wenn Dumbledore irgendetwas gesagt hat, was dich so wütend macht, dann möchte ich das auch wissen... Schließ mich nicht von deinem Leben aus.”
    Er kam näher und schlang seine Arme um ihre Hüfte um sie sanft an sich zu ziehen. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und drückte auch ihn sanft an sich. Es war schön ihn zu spüren. Das er sie Mittags so abrupt von sich gestossen hatte, jagte ihr einen richtigen Schrecken ein. Er war noch nie so zu ihr gewesen....
    “Ich liebe dich, Lilli...”
    “Ich liebe dich auch, James...”
    Sie ließen einander los und sanken auf die Bank nieder. James lehnte sich an die Wand hinter und versuchte sich wieder zu fangen, seinen Blick starr auf die Decke über sie gerichtet. Sie bemerkte den bitteren Ausdruk in seinen hasselnussbraunen Augen, als ob sie verzweifelt wären. Es machte ihr Angst ihn so zu sehen. Sie kannte immer nur den selbstsicheren und starken James Potter, den zu dem jeder aufsah, den jeder beneidete und der immer alles im Griff hatte. Der James, den sie hier sah... war wie ein verwirrtes, kleines Kind, das nicht wußte wohin es gehörte.
    “Professor Dumbledore hat mir gesagt, dass ich etwas habe, das Voldemort will, das aber nicht kommen wird, wenn wir uns lieben... also... wenn wir miteinander schlafen. Deswegen dürfen wir es nicht tun... weil Dumbledore und Voldemort dagegen sind. Ist das nicht eine Ironie des Schicksals, dass die beiden dasselbe wollen? Es interessiert sie ein Scheißdreck was mit uns ist.... wie wir uns dabei fühlen. Jedenfalls ist dieses etwas, was sie haben wollen noch nicht da und ich weiß auch nicht was es ist. Dumbledore weiß es, meine Eltern auch... als wir an Weihnachten in Wing-Castle waren, hab ich sie am Abend darüber sprechen hören. Sie haben mich nicht gesehen. Sie sagten nicht, was es ist, dass er von mir haben möchte, nur... dass ich zu jung bin um es zu erfahren. Sie halten mich für ein kleines, dummes Kind, das nicht mit der Wahrheit umgehen kann. Oder vielleicht ist die Wahrheit so schrecklich, dass ich sie noch nicht wissen darf..”
    Lili wagte es nicht ihn zu unterbrechen, obwohl ihr tausende Fragen im Kopf herumschwirrten. Sie wollte erst mal alles erfahren, bevor sie ihn darauf ansprach.
    “Weißt du dass mein Großvater mich als Kind total verhätschelt hat?”
    Er bekam ein Lächeln auf dem Gesicht, aber es war nicht gut, es war, als ob er all die Verzweiflung und Angst in sich verstecken wollte.
    “Er sagte mir immer, dass ich etwas besonderes sei. Das ich stolz auf das sein sollte was ich bin und mir von nichts und niemanden einreden lassen soll, das ich anders sein soll. Er.... kurz bevor er starb... sagte er mir, dass ich immer an mich selbst glauben sollte, dass ich etwas habe, was andere wollten. Ich dürfte es ihnen nicht geben und ich solle mir alle Seiten genau ansehen... denn die falsche könnte die richtige sein und die richtige die falsche.... Ich habe damals nicht darüber nachgedacht... Nicht mal nachdem er starb um mich zu schützen. Weißt du... wie es ist... wenn sich jemand für dich opfert?”
    Lilli schüttelte den Kopf. Nein, sie wußte es nicht. Sie dachte immer, dass es ein gutes Gefühl war. Weil man dann weiss, dass man von jemand so sehr geliebt wurde, dass er sein eigenes Leben für einen gab. Aber in James Augen... erkannte sie nichts glückliches dabei, es waren nur Schmerzen und Trauer.
    “Ich bin nicht froh dass er für mich gestorben ist... Ich hab ihn jahrelang gehasst dafür, dass er sein Leben für mich gegeben hat. Ich fand seinen Tot sinnlos... Ich hatte immer das Gefühl als ob meine Eltern mich für seinen Tot verantwortlich machten und deswegen hasste ich ihn nach seinem Tot.”
    “James....”
    Nun konnte sie nicht mehr still halten. Die Sorge war zu groß und das Verlangen ihn endlich zu trösten, seine inneren Tränen wegzuwischen, die er nicht zeigen wollte.
    “Das stimmt nicht. Ich habe deine Eltern kennengelernt und sie liebe dich....”
    “Mein Großvater hat sich mit meinem Vater nicht verstanden... “ erzählte er weiter, ohne auf ihren Versuch zu achten.
    “Sie haben sich oft gestritten, meine Großmutter mußte immer dazwischen gehen. Immer wenn meine Großeltern kamen um auf mich aufzupassen, hab ich etwas in den Augen meines Vaters gesehen... als ob es ihn stören würde. Mein Großvater hat ihn ständig angeschrien, dass er einen Sohn wie mich gar nicht zu würdigen wisse, gar nicht wisse, wie er mit mir umzugehen habe um alles aus mir herauszuholen.... Und weißt du was... diese Fragen stelle ich mir erst seit kurzem... seit Weihnachten... Kann ich meinen Eltern eigentlich noch trauen? Kann ich Dumbledore trauen? Und... was ist es... was in mir ist, was noch nicht da ist... und was alle haben wollen?“
    Stille...... Sie bemerkte wie er noch immer die Decke anstarrte und er verloren nach oben blickte....
    „Lilli,“ sagte er mit kaum hörbarer Stimme.
    „Ich weiß nicht wohin ich gehöre...”
    Er senkte seinen Blick und endlich sah er sie an. Seine Augen hatten keine Tränen. Sie waren so leer und gezeichnet mit Schmerz, Leid und Misstrauen. Sie verstand erst jetzt, dass er sich verloren fühlte und mit einem mal schlang sie ihre Arme um seinen Hals und drückte ihn zu sich herab. Sie drückte ihn so fest sie nur konnte und es war ihr egal, ob es vielleicht zu fest war. Sie wollte ihn nicht mehr los lassen, nur noch bei sich haben.
    “Du gehörst zu mir....” flüsterte sie ihm leise zu und mit einem mal spürte sie, wie er seine Arme um ihre Hüfte schlang und sich an sie lehnte. Er nahm ihre Hilfe an. Diese Geste sagte ihr mehr als tausend Worte und sie schloss ihre Augen um mit ihm in dieser Position lange zu verweilen.
    “James....” flüsterte sie nach einer Weile.Er sagte nichts, aber sie konnte spüren, dass er ihr zuhören würde.
    “Versprichst du mir etwas?”
    “.....”
    “Geh nicht weg von mir... geh nicht zu Voldemort... ganz egal... was passiert... Ja? Ich könnte nicht ertragen dich zu verlieren... nicht jetzt, wo wir uns so nah sind. Versprich mir... bei mir zu bleiben...”
    Er hatte ihr auf diese Frage nicht geantwortet, aber er seine Umarmung wurde fester und das war Antwort genug.

    Als James mit Lilli in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors zurück kam war er fast leer bis auf Sirius, Anna und Remus, die am Kamin saßen und offensichtlich auf sie gewartet hatten. Die waren sofort aufgestanden und auf beide zugestürmt.
    “Und, Lilli, hast du ihm die Flausen austreiben können?” fragte Sirius und sah beide vielsagend an.
    Lilli lächelte und sah zu James hinauf, der seinen Blick auch zu ihr gesenkt hatte.
    “Ja, Padfoot... das hat sie...” sagte er schließlich und schon jaulte ein lautes: “YUCHUH” von Sirius und Anna auf. Remus lachte nur.
    “Gut, so, Kapitän...” sagte Anna und gab ihm einen freundschaftlichen Stoß auf die Schulter.
    “Apropos, Kapitän,” begann James und wandte sich Anna zu, “ANNA WHITE, SOFORT IN DEINEN SCHLAFSAAL. Du mußt morgen fit sein.”
    “Schon klar, Kapitän, zu Befehl,” sagte sie lachend und mit einem letzten Abschiedskuss für Remus rannte sie schon mal rauf. Auch Lilli gab James einen lieben Abschiedskuss und ging dann Anna nach. Die drei Jungs blieben alleine da stehen. Sirius sah James erst zweifelnd, dann fragend und dann überzeugt erfreut an.
    “Gut, Prongs... Dann mach die Slytherins morgen fertig, damit sie sehen mit wem sie es zu tun haben.”
    James lachte auf und diesmal kam das Lachen wieder von Herzen.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:16


    Chap 17: Gryffindor vs. Slytherin, ein unfairer Kampf

    Der Gryffindortisch sah an dem Tag sehr merkwürdig aus. Da saßen die Schüler, die alle in Ruhe aßen, dann saßen da 6 Quidditchspieler, die alle absolut keinen Bissen runter bekamen und ihr Essen mit einem Ekelgefühl anstarrten und dann gab es da noch James und Sirius, die das Essen nur so in sich hineinstopften ohne es richtig zu kauen. Lilli wunderte sich für einen Moment wo sich das ganze bei ihnen absetzte. Selber bekam sie absolut keinen Bissen runter. Sie erinnerte sich an das Slytherinspiel gegen Rawenclaw. 2 der armen Spieler lagen noch immer im Krankenflügel und bei dem Gedanken dass Anna oder gar James etwas abbekamen und dann genau so dort drinn liegen würden, wurde ihr fast schlecht.
    “James, ich kann nicht fassen, dass du soviel essen kannst,” sagte Anna schließlich und mußte sich zusammen reisen um sich nicht doch noch zu übergeben.
    “Du weißt schon, dass dir das vielleicht später während dem Spiel alles wieder rauskommen könnte?”
    “WASCHMEINSCHDU?”
    “DEIN ESSEN, James.”
    “AHWAH, DASCH ISCHFESCHTIBAUSCH.”
    “James, man redet nicht mit vollem Mund. Dann versteht dich ja auch niemand,” tadelte ihn Lili.
    “Aschoischverschehihnscherschut,” erklang es aus Sirius Mund.
    Lilli gab nur ein “HÄ?” von sich.
    James schluckte den mächtigen Kloß herunter und richtete sich auf.
    “So, Anna, wir müssen die letzten Taktiken noch besprechen,” sagte er nun klar und deutlich. Sie stand auf und gab Remus einen Abschiedskuss, während James sich zu Lilli runterbeugte und sie frech angrinste:
    “Lils?”
    “James?”
    “Ich hab Angst dass die Slytherins mir was antun. Krieg ich nen Glückkuss von dir?” fragte er und zog die Unterlippe schmollend vor. Lilli lachte auf, legte ihre Hände um seine weichen Backen und gab ihm einen kurzen, aber dafür sehr innigen und sanften Kuss.
    “Viel Glück, Kapitän...” sagte sie und er zwinkerte ihr vielsagend zu.
    “Bis dann, Leute...”
    Nachdem James mit Anna verschwunden war wollten sich die restlichen wieder dem Frühstück widmen als sich jemand hinter Sirius räusperte und dieses Geräusch klang mehr als hätte jemand ne Raucherlunge.
    “Black....”
    Die krächzende Stimme gehörte Jeffrey Nott, einem ekelhaften Slytherin, den James und Sirius schon mal in einem Zaubererduell gegenüber standen und gnadenlos in den Boden gestampft hatten.
    “Nott....” krächzte Sirius gespielt zurück und Lilli und Alice prusteten in ihren Saft, da sie verstanden worauf er anspielte.
    “Was wäre dir lieber, wenn sie deinen Freund vom Besen hauen, wenn er schön weit oben ist oder soll lieber ein Klatscher seine Birne abschießen?”
    Sirius war fuchsteufelswild mit geballten Fäusten aufgestanden, doch Lilli und Remus hatten ihn ohne zu zögern zurückgehalten.
    “Verzieh dich, Nott,” befahl Lilli ihm böse, doch er widmete sie keines Blickes.
    “Oder vielleicht wärs dir ja lieber, wenn wir nicht den Quaffel in die Torringe schmeißen sondern die kleine White...”
    Weiter kam Nott nicht, denn Remus hatte ihm diesmal unglaublicherweise mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Lilli und Sirius waren für einen Moment geschockt, da Remus bisher noch nie um sich geprügelt hatte, geschweigedenn gewaltätig wäre.
    “UHHH, das war ne schlechte Idee,” sagte Remus, der sich die schmerzende Faust hielt.
    “Ey, Super linke,” bemerkte Sirius respektabel, da Nott bewußtlos am Boden lag ohne sich noch einen weiteren Zentimeter zu rühren.
    “Mr. Black, was war hier los?” ertönte die strenge Stimme von McGonagall. Warum mußte sie auch immer zum falschen Zeitpunkt, am falschen Ort sein?
    “War das ihr Werk, Mr. Black?” fragte sie und nickte zu Nott runter. Laut ihrem Ausdruck lag ihr die Strafe bereits auf den Lippen und wartete nur darauf ertielt zu werden.
    “Nein, Professor,” sagte Remus reuend und hielt noch immer seine Hand in der anderen, da sie vor Schmerz pochte.
    “Er hat sich versehentlich selber geschlagen,” fuhr Lili dazwischen und McGonagall sah nun sie mit durchdringendem Blick an.
    “Er kam rüber und wollte uns fragen wie wir am liebsten unsere Quidditchmanschaft verlieren sehen wollen und hat sich dann... irgendwie selber geschlagen...”
    Gut, das war gelogen und zwar wie gedrückt, aber Lilli wollte mal nicht die brave und immer ehrliche Schulsprecherin sein. Sondern sie selbst, als die Freundinn der Marauders.
    “Nun denn...” sagte McGonagall und beschwor eine Trage herauf um Nott rauf zu legen.
    “Dann werde ich ihn wohl zum Krankenflügel bringen müssen, bis er aufwacht... Und dann werde ich ihm die Leviten lesen, was ihm einfällt zu fragen, wie unsere Quiddtichmanschaft verlieren möchte.... Also wirklich, nein...”
    Und kopfschüttelnd ging sie mit Nott neben sich auf der Trage aus der großen Halle. Lilli, Alice, Remus und Sirius brüllten vor lachen und bemerkten auch die Blicke der Slytherins, die nicht weit weg von ihnen saßen und sie mit bösen Blicken fast erdolchen wollten.
    “Hey, Lilli...” ertönte es von Sirius und gerufene Person sah auf.
    “Ich glaub... ich muss mich entschuldigen. Ich wußte gar nicht wie frech du lügen kannst.”
    “Tja, Sirilein, es gibt vieles was du nicht über mich weißt.”
    “Danke, Lilli,” sagte Remus ehrlich. Sie lächelte ihn an. Es war ein merkwürdiges Gefühl, das sie durchfuhr. Sie hatte Professor McGonagall etwas belogen und ihre Position als Vertrauensperson mißbraucht. Eigentlich müsste sie sich in Grund und Boden schämen.... aber sie fühlte sich verdammt gut.

    James hatte indessen seiner Manschaft Anweisungen gegeben, wie sie das Spiel gegen Slytherin zu führen hatten. Dabei sagte er wohl gut ein duzend mal: Vergeßt nicht, wir MÜSSEN GEWINNEN.
    “Kent, Norten, mir persönlich wärs am liebsten wenn ihr eure Klatschter ständig nach Malfoy schickt, aber um das Spiel zu gewinnen müßt ihr dafür sorgen, dass auch Black und Campell nicht zum Schuss kommen. Watson, Table, White, wenn ich bitten dürfte... KEINE ZICKEREIEN, JA?”
    Dabei sah er inständig Anna und Peta an, die immer noch miteinander im Klinsch lagen und immerhin war es ja Peta, die noch ne offene Rechnung mit Anna wegen dem blauen Auge hatte.
    “Vergeßt nicht, WIR MÜSSEN GEWINNNEN.”
    Nummer dreizen, dachte Anna gelangweilt.
    “Und PARKER... Ich flehe dich an, wenns geht... hau nicht ab vor dem Quaffel... ja?”
    “Sicher, James...”
    “Denn Leute, wir...."
    "MÜSSEN GEWINNEN," beendeten alle anderen den Satz im Chor mit genervten Blicken.
    "Nummer vierzehn," fügte Anna hin zu. James lächelte schwach.
    "Also dann, Leute... es wird Zeit.”
    Und so schritt das Quidditchteam hinaus auf das Feld, wo sie die Slyterhins in grünen Umhängen bereits auf sie zumarschieren sehen konnten.
    “Und hier sind unsere beiden Manschaften, die Slytherins mit Jäger und Manschaftskapitän: Lucious Malfoy.”
    Viele Mädchen kreischten etwas, was James dazu veranlasste genervt die Augen zu rollen, während er immer näher an Malfoy heranschritt.
    “Dann Jäger: Black und Campell, Hüter: Lestrange, Sucher: Bulstrode und Treiber: Crabbe und Goyle.”
    Da war die Begeisterung äußerst mäßig. Die Rawelnclaws waren noch immer sauer wegen ihrem verlorenen Spiel und ansonsten war die Slytherinmanschaft auch nicht besonders beliebt. Sirius setzte die Stirn in Falten und blickte seinen Bruder misstrauisch an.
    “Ich weiß nicht, aber ich habe das Gefühl, das wird jetzt hammer hart,” bemerkte er und zog damit die Aufmerksamkeit seiner Freunde auf sich, die neben ihm saßen.
    “Was meinst du?” fragte Lilli unsicher.
    “Regulus. Er hatte seit dem letzten Jahr irgendwie ein Hass auf James und mich... Seit dem ich eben von zu Hause weg bin und meines wissens nach stand er auch mal auf Anna...”
    Bei dem letzten Namen warf er einen Seitenblick auf Remus, dessen Miene sich dunkel verzog.
    “Keine Sorge, Moony. Sie hat ihn abblitzen lassen...”
    “Und Gryffindor,” brüllte Cat weiter und die ganze Menge, auch Rawenclaw und Hufflepuff jubelte auf.
    Nachdem sie alle aufgezählt hatte trafen sich die Kapitäne vor Madamme Hoch, die ihren standardspruch von wegen Fairniss und händereichen los ließ.
    “Schon mal ne Verabredung mit der Hölle gehabt?” ertönte es blitzend von Malfoy.
    “Als Gott die Gehirne verteilt hat, hast du wohl gefehlt,” keifte James zurück und beide drückten sich so fest die Hände, dass jeder sich zusammen reißen mußte, um nicht doch noch das Gesicht zu einem Schmerzausdruck zu verziehen. Dann ließen sie einander los, bestiegen ihre Besen und hoben in die Luft ab.
    “Das Spiel beginnt. Quaffel in Gryffindorbestitz, White rast auf die Torringe zu, geschickt an Campell vorbei, was für eine Jägerin Leute, gibt ab an Table und.... SCHEISSE....”
    Crabbe hatte den Klatscher mit solcher Wucht auf sie geschossen, dass sie wie ein Mehlsack vom Besen hinab fiel.
    “Auszeit,” brüllte James Madamme Hoch zu und die ganzen Gryffindors flogen zu ihr hinab.
    “Nera....” rief James besorgt, während auch Madamme Hoch zu ihnen kam um sie sich anzusehen.
    “Au,” sagte diese mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    “Ich glaub... mein Arm ist gebrochen...”
    “Kein Zweifel,” bestätigte Hoch danach. Table blieb keine andere Wahl als auszuscheiden und mit Madamme Pomfrey, die mittlerweile hergeeilt war, zum Krankenflügel zu gehen.
    “Tut mir leid, James...” sagte sie wehmütig und das meinte sie auch so. James versuchte aufmunternd zu lächeln.
    “Hey, Nera, keine Sorge. Wir packens schon.”
    Sie nickte und ging mit Madamme Pomfrey weg.
    “Und was jetzt?” fragte Parker den Kapitän vorsichtig. James hätte am liebsten alles abgeblasen, aber dann hätte Slytherin bereits gewonnen und Malfoy's ekelhaftem Grinsen zufolge, war genau das seine Absicht gewesen. Stattdessen mußte nun die Ersatzspielerin Gina Bell ran. Er wußte nicht ob das eine gute Idee war, da sie gerade mal in die 3. Klasse ging und noch nie ein Spiel mitgemacht hatte, trotzdem wäre es unfair gewesen, sie nicht wenigstens einzuwechseln.
    Es stellte sich sofort heraus dass das nicht nur keine gute Idee war, sondern ein saublöder Einfall. Anna und Peta ignorierten Bell bei all ihren Zügen und gifteten einander weiter an, bis ein Klatscher von Crabbe Bell ebenfalls vom Besen haute. Einen dritten Ersatzspieler als Jäger hatte Gryffindor nicht und so beschloss James das Spiel auch mit einer Person weniger fortzusetzten.
    “Wir machen weiter. Anna, Peta... ich flehe euch beide an. Spielt zusammen. Wir haben nur noch euch zwei als Jäger. Punkte zu erzielen ist jetzt wichtiger denn jeh. Und nehmt euch vor den Slytherins in Acht. Ich glaub nämlich nicht, dass sie uns jetzt in Ruhe lassen werden.”
    Beide nickten verstehend. Ein Blick zu Norton, Kent und Parker genügte und James verstand, dass das dämliche Grinsen der Jungs soviel bedeutete wie: Das glaubst du doch selber nicht?
    Das Spiel wurde fortgeführt und alle stiegen wieder in die Lüfte.
    “Und das Spiel geht weiter. Slytherin mit 7 Spielern, Gryffindor mit 6, eine Jägerin weniger. Table und Bell beide ausgeschieden und liegen nun verletzt im Krankenflügel. Na, da können sie ja den Rawenclawspielern Gesellschaft leisten. Und der Quaffel im Besitzt von Malfoy, der Kapitän der Slytherins rast mit höllischer Geschwindigkeit auf Parker zu, der sich vor den Torringen hin und herbewegt, Malfoy schießt mit aller Kraft die er hat und Parker hechtet aber... Malfoy trifft. 10 zu 0 für Slytherin.”
    “Scheiße,” fluchte James und blickte sich wütend um.
    “Scheiße, Scheiße,Scheiße.”
    Das musste ja so kommen.



    Sirius wurde nun etwas unruhiger. Er fragte sich langsam ob das von Nott vorhin vielleicht gar keine leere Drohung war. Vielleicht hatten die Slytherins tatsächlich vor, die Gryffindors allesamt vom Besen zu hauen?
    “Ich hoff nur, Prongs paßt auf sich auf,” sagte Sirius und starrte auf den Punkt, der sein Freund sein sollte, hoch in der Luft.
    “Wieso?” fragte Alice verwundert.
    “Na, weil die Slytherins momentan einen auf Rambo machen, deswegen, Al...”
    “Wer ist Rambo?” fragte Remus Lilli, die lediglich mit der Hand abwinkte.
    “Nicht so wichtig. Muggeltyp.”
    Mittlerweile hatte Slyterhin es auf 50 zu 0 gebracht. Parker hatte den Quaffel kein einziges mal halten könen und James fragte sich langsam ob das Training ein Tauma bei ihm verursacht hatte? Hätte er den Quaffel vielleicht sanfter auf ihn zuschießen sollen? Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer als Anna den Quaffel an sich reißen konnte.
    “Und White im Besitzt des Quaffels. Jetzt wirds heiß Leute. Sie rast auf das Tor der Slytherins zu, vorbei an Campell. Klatscher geschossen von Goyle, verfehlt zum Glück sein Ziel und White gibt ab an Watson, gutes zusammenspiel, kurz vor dem Tor gibt Watson zurück an White... Hoppla. White wäre beinahe vom Besen gefallen. Hat Watson den Quaffel nun aus Rache fast an ihren Schädel geschmissen oder das blaue Auge ist noch nicht verheilt und sie hat nur halbblind geschossen.”
    Das war gar nicht gut, denn nun schien Anna einen richtigen Hass auf Peta zu haben und ihr giftiger Blick verhieß nichts gutes. Es drückte eher aus: Warte bis ich komme, du Miststück.
    “Naja, wie auch immer. Quaffel wieder im Besitzt von Slytherin, Black am Zug, er rast auf Parker zu, spielt ab an Campell, der schiiiießt... NICHT, perfekt geschlagener Klatscher von Norten. Campell verliert den Quaffel, White wieder in Ballbesitzt. Sie rast wieder auf die Ringe zu und... hey, was ist das? Betet unser heißgeliebter Gryffindorkapitän oder was macht er da?”
    Tatsächlich saß James auf seinem Besen mit zusammengefalteten Händen und schien zum Himmel zu beten.
    “Bitte Anna mach jetzt keinen SCHEISS,” sagte er flehend.
    “Was folgt jetzt, schießt White den Quaffel im Alleingang rein oder wird dies ein Racheakt an ihre eigenen Teamkollegin Peta Watson? Wir kennen alle dein aufbrausendes Temperament, Anna. Also zeig und was in dir steckt...”
    “Miss Jordan, unterlassen sie ihre Kommentare und konzentrieren sie sich auf das Spiel,” fauchte Professor McGonagall.
    “Sicher, Professor. White im Alleingang, sie holt aus, das könnte der Schuss zum 50 zu 10 bedeuten und sie schießt und.... nein, verfehlt Watson haarscharf, rast weiter auf den Ring zuuu? ...Nein.. Lestrange hat perfekt gehalten. Was für Kerle diese Slytherins. Tja, so kennen wir unsere Anna White, versucht zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. War nur diesmal nichts, ging beides daneben...und Malfoy am Ball, er rast zurück, an Watson vorbei, Klatscher von KENT..... nein, Malfoy weicht garlant aus und ist am Ring... Er schießt... SCHEISSEEEEEEE.....”
    “Miss Jordan,” brüllte Professor McGonagall die sich die Ohren zugehalten hatte, als ihre Schülern wie ein Nashorn brüllte.
    “Er trifft Parker. Knockout für Parker, Timeout für Gryffindor, jetzt wirds übel Leute. Gryffindor hat nur noch 5 Spieler, werden sie trotzdem weiter machen oder aufgeben?.......”
    James wußte nicht was schlimmer war. Das Parker und Table ausfielen, er dadurch keinen Hüter und einen Jäger weniger hatte, oder dass sich seine beiden Jägerinen mitten im Spiel gegenseitig den Hals brechen wollten. Er kochte bereits vor Wut als sich die restlichen vier Spieler um ihn versammelten.
    “OKAY,” sagte er und sah sie alle eindringlich und mit einem absolut tödlichen Blick an, der genau soviel bedeutete wie: Entweder ihr tut was ich sage, oder ich stampf euch nach dem Spiel persönlich in den Boden.
    “Positionswechsel.... Kent, du wirst Hüter, Norton muss allein die Klatscher schießen und White, Watson....”
    Beide sahen ihn unschuldig an.
    “ENTWEDER: IHR BEIDE HÖRT ENDLICH AUF EUCH GEGENSEITIG DEN GARAUS ZU MACHEN, ODER ICH BRECH EUCH PERSÖNLICH ETWAS UND SCHICK EUCH VOM FELD. Peta, Anna, ihr beide seit Gryffindor's, keine Slytherins. Es gehört sich nicht für einen Gryffindor, jemanden grundlos oder aus Rache mal kurz fast in den Tot zu schicken. Ihr spielt seit der 3. Klasse zusammen und am Anfang wart ihr unschlagbar... Könnt ihr nicht dieses eine mal eure Streitereien beiseite legen und versuchen im Team zu kämpfen? Ansonsten wird Slytherin gewinnen und ihr seit Schuld, dass wir kein einzigen Punkt erzielt haben...”
    Beide sahen einander mit der größten Abscheu an, die man aufbringen konnte. Schließlich schlug er die Hände in die Luft und gabs auf.
    “Okay, gut, alles klar, schon verstanden. Entweder ich schnapp den Schnatz in den nächsten 5 Minuten, oder uns kann nur noch ein Wunder helfen. DANKE, Leute. WIRKLICH HERZLICHEN DANK.”
    “Okay....” sagte Anna plötzlich und James wandte sich ihnen wieder überrascht zu. Er sah wie sie ihr die Hand reichte.
    “Tut mir leid, Peta... Lass uns wie Teamkollegen zusammen arbeiten...”
    Diese sah Anna immer noch mit einem widerlichen Blick an, als ob sie ihr die Pest an den Hals wünschte.
    “Peta?” sagte James bestimmend und schließlich reichte auch Peta ihr die Hand und schüttelte sie leicht.
    “Also gut. Entschuldigung angenommen.”
    Anna wollte ihr fast aufs neue an die Gurgel springen, wenn James sie nicht krampfhaft zurückgehalten hätte.
    „DANKE, ANNA!“ sagte er eindringlich in der Hoffnung sie zu besänftigen.
    Damit war James zufrieden und das Spiel konnte weiter gehen.
    “Das ist ein Kopf an Kopf rennen, Leute. Gryffindor nun mehr mit 5 Spielern, wovon zwei sich am liebsten sofort vom Besen hauen würden. Kent spielt jetzt für Parker als Hüter und es steht 50 zu 0 für Slytherin, die noch immer alle 7 Spieler auf dem Feld haben.... Quaffel wieder im Besitzt von Malfoy und er rast ohne Gnade auf Kent zu, spielt nun an Black ab, der rast mit dem Qaffel in der Hand auf die Ringe zu und er schießt.... 60 zu 0 für Gryffindor.”
    James hielt sich nun beide Hände an dem Kopf und schüttelte diesen entsetzt. Das ist die größte Blamage, die er jeh erlebt hatte.


    “Irgendwie tut er mir leid,” sagte Alice mitleidig zu den Freunden, nachdem Malfoy für Slytherin 70 zu 0 schoss.
    “Ja.... ich schlag mal vor, Leute. Nach dem Spiel sollten wir den Guten nicht aus den Augen lassen. Nach so ner Niederlage, wird er bestimmt vom nächsten Turm springen wollen,” kommentierte Sirius, doch Lilli schüttelte sofort den Kopf.
    “Nein, James schafft das schon. Er wird den Schnatz vor Bulstrode schnappen. Ganz sicher.”
    “Dein Vertrauen ehrt dich, Lils,” begann Sirius und verzog dabei den Mundwinkel.
    “Aber wenn die weiterhin so Tore schießen hilft der Schnatz am Schluss gar nichts. Quiddtich ist kein Ein-Mann Sport, sondern ein Teamsport. Entweder, sie helfen alle zusammen oder du kannst das vergessen.”

    “80 zu 0 für Slytherin. Komm schon, Kent, wozu hat dich James als Hüter eingesetzt, du Schlappschwanz.”
    “Miss Jordan...”
    “'tschuldigung, Professor. Das war kein Kommentar... nur... Fakten... Ähm ja... 80 zu 0 für Slytherin und ein Lichtblick, White diesmal im Quaffelbestitz, sie rast mit Watson an ihrer Seite auf die Ringe zu und gibt ab, ja, perfekts Zusammenspiel. So wollen wirs sehen, Mädels. Watson gibt wieder ab an White, diese steht nun kurz vor Lestrange, der bisher noch jeden Versuch von ihr gehalten hatte und sie schießt... ahhh,.,das war eine fantastische Finte von White, die den Quaffel zur anderen Seite schlägt und.... Lestrange versuchts... Tor!!!TOR!!!TOR!! 80 zu 10 für Gryffindor, dank White.”
    James blickte sich suchend um. Er spürte den Schnatz förmlich herum fliegen. Er hätte schwören können, dass er ihn auch hören konnte. Aber er wußte nicht wo er war, ganz gleich wie angestrengt er auch nach ihm Ausschau hielt und sich konzentrierte.
    “Und Tor, 80 zu 20 für Gryffindor. White holt auf. So kennen und lieben wir unsere Starjägerin.... ABER, wo bleibt der Schnatz? Er hat sich bis jetzt noch kein einziges mal gezeigt. White wieder im Quaffelbestitz, spielt ab an Watson, ein Klatscher von Goyle geschlagen und Watson verliert den Quaffel wieder. Wao, blitzschnell von White reagiert und der Quaffel immer noch in Gryffindorbesitzt. Sie rast im Alleingang aufs Tor zu, dicht gefolgt von Black und Campell. Ein Klatscher von Crabbe, White duckt sich und weicht fantastisch aus, HA, der Klatscher trifft Campell. Eigentor, ihr fiesen Schlangen... Sorry, Professor. Ich weiß... Keine Partei ergreifen. Gut und White rast, dicht gefolgt von Black hinter sich aufs Tor zu. Wir erinnern uns alle, Black wollte was von White, aber sie hat ihn brüsk abblitzen lassen. Wird das hier die Rache? Und White schießt..... Lestrange hechtet, doch ein Klatscher geschlagen von Norton hindert ihn und Tor.... 80 zu 30 für Gryffindor....”
    Das ging so weiter bis es schließlich 80 zu 80 stand und endlich ließ sich auch der Schnatz blicken. Dummerweise direkt bei Regulus, der dicht an Anna auf die Ringe zuraste.
    “Fantastisch,” dachte sich James, warf einen kurzen Blick auf Billicent Bulstrode, die noch immer nach dem Schnatz suchte. Er ging in den Sturzflug und raste so schnell ihn sein Nimbus tragen konnte in Regulus Richtung.
    “Hat Potter etwa den Schnatz gesichtet, oder versucht er Black nur mit Gewalt vom Besen zu stoßen, bevor dieser sich an White vergreifen kann?”
    Regulus drehte sich auf seinem Besen um und sah James, der schon fast bei ihm da war. Von Panik ergriffen drehte er schnell nach rechts ab und mit krachte mit voller Wucht in Anna rein, auf dessen Höhe er gerade gekommen war.
    „Heahhhhhhhhhhh!“
    “SCHEISSEEEE...” brüllte Regulus auf als sie zuammen von ihren Besen Richtung Boden fielen.
    James hatte keine Zeit sich großartige Sorgen zu machen. Der Schnatz flog fast direkt vor seiner Hand und es brauchte allerhöchstens einen kleinen Milimeter, damit er ihn endlich zu fassen bekam. Sie hätten dann gewonnen.
    “JAMES, PASS AUF DEINEN HÜBSCHEN SCHÄDEL AAAAAUUUFFFFF....” hörte er wie Cat schrie und in dem Moment in dem er mit seiner Hand den Schnatz mit seiner Hand fest umschlang, hörte er das unheilvolle Surren der Klatscher. Er spürte einen harten Stoß direkt an seinem Rücken, dann einen zweiten Stoß direkt auf seinen Hinterkopf. Er konnte sich nicht mehr halten und vor ihm wurde mit einem mal alles schwarz. Er fühlte wie er tief hinunter fiel, dann hörte er eine vertraute Stimme von Panik ergriffen aufschreie und es machte
    „ufff“


    “Ouch....” stöhnte James und öffnete seine Augen als er eine vertraute Stimme bei sich hörte.
    “James, geh von mir runter...”
    Er hörte wildes Getrampel und sah wie die Gryffindors auf sie zugerannt kamen, mit Professor McGonagall, Hagrid, Madamme Hoch und Madamme Pomfrey. Er wollte sich aufrichten und stützte sich mit der einen Hand auf, da er in der anderen Hand glücklicherweise den Schnatz hielt, jedoch spürte er unter seiner Handfläche etwas sehr weiches, was unter seiner Hand nachgab. Es war nicht die harte Wiese und so blickte er hinab und sah entsetzt was es war.
    “Hast du nen Knall, James,” fluchte Anna auf, da er mit seiner Hand direkt auf ihre Brust gedrückt hatte. Er bemerkte erst jetzt, dass er auf sie drauf lag und sie auf Regulus Black, der mit schielendem Blick zum Himmel starrte und offenbar wie von sinnen nur noch “Argha...arga....uahrg” von sich gab.
    “Anna, James, seit ihr verletzt?”
    Lilli hatte sich zu ihnen niedergekniet und auch Madamme Pomfrey begutachtete beide.
    “Mir würds besser gehen, wenn James endlich von mir runter geht,” grummelte Anna und stieß ihn unsanft beiseite. Beide stöhnten bei der ruckartigen Bewegung auf und hielten sich jeweils eine Seite als ein stechender Schmerz durch ihre nerven durchzog. Madamme Pomfrey hatte drei Tragen heraufbeschworen und die drei Spieler zum Krankenflügel gebracht um sie genauer zu untersuchen. Die Diagnose lautete, dass Regulus und Anna ein paar gebrochene Knochen vom Sturz hatten, die sie aber wieder heilen konnte. Die beiden sollten nur noch über Nacht im Flügel bleiben und sich ausruhen. James hingegen hatte sich nicht nur ein paar Rippen gebrochen, sondern eine Platzwunde am Hinterkopf zugezogen, die vom Klatscher kam, den Goyle auf ihn gehetzt hatte. Zwar ließ sie ihn auch am nächsten Tag gehen, jedoch nicht ohne einen Stärkungstrank und einem Verband um die Stirn rum, damit die Wunde nicht wieder zu bluten begann. Lilli fand ihn ja so süß, wie verletztlich er wirkte und trotzdem noch versuchte, die Schüler zurecht zu weisen, wenn sie sie im Gang fast über einen Haufen rannten. Auch wenn er den folgenden Tag noch stöhnte wegen dem blöden Verband, der aus ihn einen Invaliden für die Professoren machte, die ihn alle mit Samthandschuhen anfassten, konnte er nicht umhin doch ne verdammt gute Laune zu haben. Immerhin hatte Gryffindor Slytherin geschlagen mit satte 230 zu 80.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:18


    Chap 18: Sirius Birthday, überraschende Geständnisse


    Es war einer der Tage, an denen man am liebsten nicht aufgewacht wäre, sondern lieber weiter geschlafen hätte. Als James seine Augen öffnete, sah er das bezauberndste Wesen, das er je in seinen Armen halten durfte. Lilli lag neben ihm auf dem Bett und schlief. Ruhig und sanft, wie eine Prinzessin. Er würde nie vergessen was sie zu ihm gesagt hatte... dass er zu ihr gehören würde. Mit einem mal, hatte sich eine unglaubliche Wärme in seinem Herzen ausgebreitet. Ein Gefühl, dass er noch nie gespürrt hatte und dass ihn ihm förmlich ein Feuerwerk auslöste. Er liebte jede einzelne Locke in ihren Haaren, er liebte es über ihre seidig glatte Haut zu streifen, er liebte es, sie einfach nur anzusehen und zu wissen, dass sie ihn liebte.
    “Prongs?” hörte die Stimme von Remus flüstern.
    “Ja, ich bin wach,” flüsterte er zurück. Er zog vorsichtig seinen Arm unter Lili's Hals zu sich und krabbelte leise aus dem Bett, wo Remus schon auf ihn gewartet hatte.
    “Wo ist Wormtail?” fragte James leise.
    “Bereitet mit Frank, Alice und Anna schon alles vor....”
    “Gut... Ein Glück, das Padfoot so nen festen Schlaf hat...”
    James und Remus schlichen sich leise aus dem Jungenschlafsaal raus, bevor James jedoch einen weiteren Schritt machen konnte hielt Remus ihn auf.
    “Sollen wir Lilli nicht doch besser wecken? Ich mein, sie wird nicht grad erfreut sein mit Padfoot da eingesperrt zu sein.”
    Aber James winkte grinsend ab.
    “Glaub mir, das tut den beiden mal ganz gut. Die sollen sich aussprechen.Und du willst Padfoot doch nicht ohne Entertainment da drinn einsperren, oder?”
    James holte seinen Zauberstab heraus und verriegelte die Tür: “Colloportus.”
    Er und Remus gingen runter in den Gemeinschaftsraum um bei den Vorbereitungen für Sirius Party mitzuhelfen. Anna, Alice, Frank und viele andere standen bereits da und halfen gleichfalls fleißig mit. Anna hatte mit Alice Hilfe eine lange Girlande an der Wand entlang aufgehängt wo drauf stand: “Happy Birthday, SIRUP.”
    James verzog dabei nachdenklich den Mundwinkel und tippte Anna schließlich hart auf die Schulter.
    “Hm?” machte diese verunsichert und drehte sich genervt zu ihm um.
    “Sag mal, wer von euch hat die Girlande entworfen?”
    “Derselbe, der auch für den Geburtstagskuchen zuständig ist auch bekannt unt erden Namen: Hauselfen. Du weißt doch das nur sie solch magische Fähigkeiten haben.”
    “Und... bist du dir ganz sicher, dass die Hauselfe, die das gemacht hat nicht vielleicht sturzbesoffen war?”
    “Sturzbesoffen? Sie hat etwas Schluckauf gehabt und sprach auch etwas merkwürdig lallend... und jetzt wo ichs mir recht überlege, roch sie etwas stark nach Feuerwhiskey... Wieso?”
    “Weil das nicht sein Name ist...”
    Anna sah ganz perplex rüber und bemerkte mit entsetzten Blick dass es SIRUP hieß nicht, SIRIUS.
    “Ach, du grüner Mogry....”
    Sofort hatte sie ihr Zauberstab rausgeholt: “Accio Girlande. Bin gleich wieder da.”
    Und mit der Girlande in ihrer Hand stürmte sie zum Porträt hinaus. James lachte amüsiert auf und auch Alice und Remus konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    “Wo ist Lili?” fragte Alice nach einer Weile.
    “Hab sie oben bei Sirius gelassen.”
    “Du hast sie mit Sirius eingeschlossen?” fragte sie unglaubig.
    “Bist du lebensmüde? Du weißt doch, dass die beiden aufeinander losgehen, sobald sie länger als 30 Minuten aufeinander hocken. In der 6. Klasse hat er Lilli's Haare aus jux grün gezaubert, weil er grad Lust hatte.”
    “Quatsch, Lilli hat ihm als Vertrauenschülerin doch Punkte abgezogen, weil er Snape mit ner Rauchbombe eingehült hat. Padfoot ist halt Padfoot. Ich denke, die beiden sollten sich erst mal aussprechen, bevor das ewig so weiter geht.”
    “Ich hab dir gesgt, das ich das für keine gute Idee halte.”
    “Ja, das hast du, Al....” sagte James genervt und rollte mit den Augen.


    Währenddessen wachte Lilli im Mädchenschlafsaal auf und bemerkte verwirrt, dass James nicht mehr neben ihr schlief. Stattdessen lag ein kleiner Zettel auf dem Kopfkissen, der genau 1 Satz enthielt: “Richten die Party ein, unterhalt dich mit Sirius, dein dich überallesliebender und äußerst attraktivfindender Freund, James.”
    Bei den letzten Komplimenten begann sie zu schmunzeln, entschied sich dann aber doch zu ihnen runter zu gehen. Wieso sollte sie sich um Sirius kümmern. Wer war er denn schon? Der Scheich von Arabien? Und nicht mal dann wäre sie freiwillig mit ihm im Zimmer geblieben, wo er ständig nur schwachsinn im Kopf hatte.
    >>Zugesperrt<< stand auf einem Zettel an der Tür mit einem verrückten Smile drauf, der aussah, als hätte man ihn verdroschen.
    “Was zum Teufel.... JAMES,” brüllte sie los.
    >>Zuerst müsst ihr reden, dann werde ich mich bewegen<< erschien unter dem Wort Zugesperrt.
    “WAS?”
    >>Zuerst müsst ihr re....<<
    “Ich weiß was da stand, aber was zum Teufel soll dieser SCHEISS?” brüllte sie los. Die Worte verschwanden und schrieben sich neu. Bevor Lilli es allerdings lesen konnte, hörte sie ein lautes Gähnen hinter sich. Sirius war aufgewacht und starrte sie nun unangenehm überrascht an.
    “Was sollte das, Lilli. Ich hab heut Geburtstag und wollte gern länger schlafen.”
    “DEIN BESTER FREUND HAT UNS HIER EINGESPERRT, EY.”
    “.....?”
    Er stand von seinem Bett auf und kam auf sie zu. Schockiert bemerkte Lilli, dass er nur Boxershort trug und sein Oberkörper absolut nackt war. Er hatte denselben muskulösen und starken Körperbau wie James ihn hatte und bei diesem Anblick bemerkte sie wie sie rot wurde. Sirius stand nun genau neben ihr und blickte die Schrift auf dem Zettel an:
    >>Morgen, Pad. Happy Birthday, wünschen dir all deine Freunde.<<
    Sirius grinste.
    “Du irrst dich, Lils, es ist nicht nur von Prongs. Das waren alle zusammen.”
    “Und du findest das auch noch lustig?” brüllte sie obwohl Sirius mit einer mässigen und ruhigen Stimme gesprochen hatte.
    “Ähm, irgendwie schon. Ich nehm mal an, ihr bereitet da unten die Party vor, richtig?”
    >>Wie immer hat der Kandidat 100 Punkte, Sir Black.<<
    “Na dann, Lils, wollen wirs uns nicht gemütliche machen.”
    “ZIEH DIR WAS AN, BLACK.”
    “Black? Hab ich dich etwa Evans genannnt, Miss ZICKENTERRORHOCH10.”
    “Ich... Sirius, bitte zieh dir nen T-Shirt oder sowas an...”
    Sirius sah an sich hinab und bemerkte dass er ja nur Boxershorts trug. Er nahm ein Shirt von seinem Bett und stülpte es über seine Brust.
    “Ach, daher weht der Wind... Du bist rot wie ne Tomate im Gesicht, Lilli.”
    “Ich.... Sirius....”
    “Keine Sorge, ich werd Jamesie-boy nichts von deiner stillen Leidenschaft für mich erzählen.”
    “WAAAAS? Das ist ja wohl die absolute Höhe, Sirius Black. Du bist nichts weiter als ein eingebildeter, widerlicher...”
    “aber gutaussehender, verdammt geiler...”
    “Mädchenverarschender Wichtigtuer,” beendete sie aufgebracht den Satz.
    “Ach und ich dachte, du magst mich...” sagte er gespielt beleidigt, aber da seine Augen förmlich aufblitzten, wußte Lilli ganz genau, dass er das nicht so gemeint hatte.
    “Nur weil ich James liebe? Du bist NUR sein bester Freund. Deswegen muss ich dich doch nicht auch mögen.”
    “Toll.”
    “Toll.”
    “Gut.”
    “Gut.”
    “Fein.”
    “Fein.”
    “Musst du mir alles nachsagen?”
    “Musst du MIR alles VORsagen?”
    “Du bist ein Idiot, Black.”
    “Du bist ne Zicke, Evans.”
    “Halts Maul,” brüllten beide gleichzeitig.


    “Glaubst du, die verstehen sich?” fragte Remus zweifelnd, während er mit James an einer Ecke stand und die Tische an einer Wand zusammenstellte, wo später das ganze Essen und die Getränke hingestellt werden.
    “Klar,” sagte dieser sicher.

    Nach ungefähr einer halben Stunde hatte noch immer keiner von ihnen ein Wort gesprochen. Sirius hatte sich inzwischen eine blaue Jeans über die Shorts angezogen und sich auf sein Bett gesetzt. Lilli saß mit verschrenkten Armen auf James Bett und funkelte ihn böse an. Es regte sie einfach auf, mit jemanden gegen ihren Willen eingeschlossen zu sein und wenn dieser jemand auch noch Sirius Black war, den sie sowieso nie besonders gut leiden mochte, brachte sie das förmlich zur Weißglut. Er war mit Abstand, der einzige Mensch, den sie kannte, der so von sich selbst überzeugt war und sich auch noch so dämlich benahm.
    “Ehrlich, man, Lilli. Ich frag mich manchmal wirklich wie James mit dir eigentlich klar kommt. Du hast nicht zufällig den Imperius-Fluch auf ihn angewandt?”
    “Ich wende ihn gleich auf dich an, wenn du nicht deine Klappe hälst.”
    “Ich hab doch bloß gefragt.”
    “Aber es war eine blöde Frage.”
    “Das glaubst du.”
    “Ich glaub es nicht nur, das IST eine blöde Frage.”
    “Zicke.”
    “Ich bin keine Zicke.”
    “Du zickst.”
    “Tu ich nicht. Argh, halt die Klappe, okay? Ich hab keine Lust mit dir zu reden.”
    “Ich hab heut Geburtstag.”
    “Das kann mir doch egal sein.”
    “Hat dir deine Mammi keine Manieren beigebracht?” fragte er nun mit einer etwas kindlichen Stimme, von der er wußte, dass es sie aufregen würde.
    “Ja, sie hat mir auch beigebracht Schwachköpfe zu meiden, bevor ich selber noch verblöde.”
    “James meinte immer, wir wären uns absolut ähnlich. Also hälst du deinen eigenen Freund für nen Schwachkopf.”
    “Gelegentlich...”
    Sirius begann laut zu lachen. Er versuchte zwar sich wieder einzukriegen, doch das misslang ihm gründlich und so lachte er weiter, bis er auch Lilli damit ansteckte und sie lachte.
    “Tut mir leid....” sagte sie schließlich und sah ihn wirklich entschuldigend an.
    “Ich kanns nur nicht ab, wenn man mich zu etwas zwingen will.”
    “Wozu zwingen sie dich denn?”
    “Na, mit dir hier eingesperrt zu sein und zu reden.”
    “Bin ich so schrecklich?”
    “JA.... Ich meinte... gelegentlich...”
    “Weißt du, Lilli. Ich konnte dich früher auch nicht besonders ab.”
    “Was für eine Überraschung, hab ich gar nicht mitgekriegt,” antwortete sie sarkastisch.
    “Wenn du jetzt daran zurück denkst, findest du nicht auch, dass du....”
    Er dachte angestrengt nach einem passenden Wort für die Umschreibung nach.
    “zu Uargh warst?”
    “Uargh?” machte sie verwirrt.
    “Ja... ich mein, ich kenn dich so wie Anna und Alice seit dem ersten Schuljahr, aber ich hatte mit dir in den letzten 6 Jahren genausoviel zu tun wie mit Anna in einer Woche. Du hast dich immer hinter deinen Büchern verkrochen, wolltest den Lehrer gefallen und ich sah dich so gut wie nie richtig lachen... Bis zu diesem Schuljahr.”
    Lilli wollte es in dem Moment nicht sagen, aber sie fühlte sich auch nie besonders glücklich, bis zu diesem Jahr und das nun ausgerechnet noch von Sirius zu hören, war ein merkwürdiges Gefühl.
    “Du warst immer die Spielverderberin, die, die zu McGonagall gerannt ist um uns zu verpetzten. Ich hab Anna und Alice oft gefragt, warum sie sich überhaupt mit dir abgeben.”
    “..... Und was haben sie gesagt?”
    “Dass hab ich nie verstanden. Zuerst hat mich Anna böse angeschaut und dann geschrien:” Er äffte Anna's Stimme mädchenhaft nach: ”Lilli ist voll in Ordnung, du Arschbacke.”
    Wieder begann Lilli zu lachen. Das zweite mal schon, dass sie von Sirius zum lachen gebracht wurde und er bekam gleichfalls ein leises Lächeln auf dem Gesicht. Er sah damit richtig... nett aus, wie sie erst jetzt verstand. Früher wirkte er immer eingebildet, arrogant und idiotisch auf sie, aber in diesem Moment.... war es einfach nur lustig mit ihm hier zu sitzten und zu reden.
    “Tja, jetzt begreif ich was sie meinen. Du kannst manchmal richtig okay sein, wenn du nicht gerade das Verlangen verspürst, anderer Leute Ego auf minimale Größe schrumpfen zu lassen.”
    “.... Wie meinst du das?”
    “Schon die drei Ohrfeigen vergessen, die du Prongs verpaßt hast?”
    “Ähm...?” stotterte sie verlegen drauf los. Dies war ihr äußerst unangenehm, doch Sirius hatte das übersehen und weitergesprochen.
    “Weißt du, James ist mein bester Freund und zuzusehen, wie er von dem Mädchen, das er begehrt, dass ich aber damals wie nen ungarischen Hornschwanz gemieden habe, 3mal eine Ohrfeige verpaßt bekommt und ständig nur abfuhren, das bringt eine ganz schöne Wut hervor... und Anna sagte, dass du einfach nicht auf solche Typen wie ihn stehst und du hast dich mit den Slytherins irgendwie verstanden. Da hab ich dich einfach als bieder und unmöglich dämlich und... schlecht für James eingestuft. Ich fand, dass jemand, der jemand nicht mal kennt und ihn sofort als arrogant und nicht gut genug für sich selbst einstuft, unsere Freundschaft womöglich gar nicht Wert ist.”
    “... Und jetzt?” fragte sie vorsichtig.Nach so einer Standpauke mußte sie sich erst mal wieder fangen.
    “Jetzt? Denk ich, dass ich den Fehler selber gemacht habe und über dich vorschnell geurteilt habe, ohne dich besser zu kennen. Du bist du gar nicht mal so übel, Lilli Evans. Ich bin dir dankbar dass du ihm die saudumme Idee mit Voldemort ausgeredet hast. Du tust ihm wohl ganz gut...”
    Sie lächlete leicht.
    “Weißt du was, Sirius? Ich hab dich früher auch nicht besonders leiden mögen. Du hast ständig mit James jüngere und sogar ältere verhext, nur um euer Können auszuprobieren. Ich fand immer dass ihr wie arrogante, angebliche Alleskönner herumstolziert seit und mir haben die Slytherins leid getan, weil sie immer zu eurer Zielscheibe wurden... bis sie mich als... naja... beschimpft hatten und verhexen wollten und... James mir immer zur Hilfe kam und mich verteidigte.”
    “Da hast du begonnen ihn zu mögen?”
    “....Nein, ich war dann wütend, weil er mich ständig in Schutz nahm... Okay, ich gebs ja zu. Ihr hattet es nicht leicht mit mir.”
    Sirius lachte.
    “Na, wenigstens siehst du's ein. Aber das neulich wegen Nott, fand ich klasse von dir. Ich denke... wir helfen uns alle gegenseitig.... das negative auszubalancieren.”
    “Ja, stimmt.“
    Es entstand für eine Sekunde Stille, in der sie sich einfach nur ansahen und anlächelten. Ohne es wirklich auzusprechen hatten sie wohl innerlich Frieden mit dem anderen geschlossen. Beide hatten verstanden, dass man den anderen zuerst kennenlernen mußte um sich eine Meinung bilden zu könen und beide hatten eingesehen, dass auch sie Fehler machen konnten oder gemacht hatten.
    „Wao,“ begann Lilli schließlich erstaunt. „Ich hab gerade ne viertel Stunde mit dir reden können, ohne das wir uns beleidigen.”
    “Schon. Lilli, ich glaub, sowas nennt man Freundschaft.”
    “Mhm... jetzt schon.”
    Sie kam von ihrem Bett zu ihm rüber und nahm ihn fest in die Arme.
    “Happy Birthday, Sirius...”
    “Danke, Sugarbabe... Aua!”
    Lilli gab ihm einen leichten Klapps auf den Hinterkopf und setzte sich neben ihm hin.
    “Nenn mich nie wieder so,” sagte sie warnend was Sirius dazu veranlasste amüsiert loszulachen.
    “Was glaubst du wie lang die noch brauchen?”
    “Keine Ahnung, fragen wir doch einfach... Hey, wie lang braucht ihr noch?” rief er dem Zettel zu.
    >>Ihr habt gesprochen, wir kommen gleich gekrochen...<<
    “Was für alberne Sprüche, kamen bestimmt von Prongs...” sagte Sirius zu ihr und schon wurde die Tür aufgerissen.
    “Hey, Padfoot.....”
    James kam auf seinen Freund zu und zog ihn fest in seine Arme. Beide schlugen sich ein paar mal auf den Rücken, bis sie sich wieder los ließen und anstrahlten.
    “Stolze 18... du wirst alt, mein Lieber...” witzelte James und wandte sich Lilli zu während Remus und Peter Sirius nun gratulierten.
    “Na... bist du mir böse, dass ich euch zusammen eingeschlossen habe?” fragte er sanft und sah sie besorgt an.
    Sie schüttelte den Kopf und schlang ihre Arme um seine Hüfte.
    “Zuerst war ich fuchsteufelswild... aber jetzt nicht mehr. Wir haben uns vertragen....”
    “Gut so.... Ich liebe euch nämlich beide...”
    “Ich hoffe doch mich ein stückchen mehr...”
    James lachte und senkte seinen Kopf um sie zu küssen als Sirius Gesicht neben ihnen gefährlich nah auftauchte.
    “Prongs, sag ihr dass du mich mehr magst....”
    Und James lachte laut auf. Typisch Sirius.
    “Kommt, die Party wartet unten...” sagte Remus schließlich und die Truppe verließ den Jungenschlafsaal.
    “HAPPY BIRTHDAY,” brüllte es plötzlich, als er an der Treppe unten ankam und all seine Freunde und Bekannte und... ex-Freundinnen erblickte, die ihn anstrahlten. Um nicht unhöflich zu sein, ging Sirius zu jedem hin und ließ sich gratulieren.James blieb mit Lilli am Ende der Treppe stehen und sahen dem Treiben zuerst zu, verfielen dann aber in einem langen, zärtlichen Kuss. Die Feier ging den ganzen Tag, es wurde getanzt, auf der Girlande stand nun richtig: Happy Birthday, SIRIUS, und das Geburtstagskind schien auch mächtig Freude an den ganzen Ex-Freundinnen zu haben, mit denen er flirtete. Irgendwann war jeder von dem ganzen Alkohol schon ganz beschwippst. Sirius fand das ganze brüllend komisch, da Frank, vollkommen besoffen, mit Alice einen wilden Dirty Dancing hinlegte und alle um sie herum Beifall klatschten. James und Lilli hielten sich beim Saufen zurück, da sie keine Lust hatten am nächsten Tag den Kater zu ertragen. Und Peter... saß in einer Ecke mit einer Flasche Butterbier und kauerte herum. Direkt neben ihm....
    “Ach, du grüner Mogry,” sagte Sirius, der erkannte dass es Remus und Peta waren, die wie wild herum knutschten. Er sah sich blitzschnell nach Anna um... sie war nirgendswo. Er ging auf Remus und Peta zu und zerrte seinen Freund von ihr weg.
    “Hey, Moony, was machst du da?”
    “Wasenn?” lallte dieser und Sirius erkannte, dass er schlichtweg zu viel gekippt hatte. Er war sturzbesoffen und die Fahne aus seinem Mund war kaum noch zu ertragen.
    “Weißt du eigentlich wem du auf der Couch grad, deine Zunge reingestreckt hast? Du hast ne verdammt gute Freundinn, warum tust du ihr das an?”
    “Freuninn? Meinsu Anna? Die sssag die ganse seit i würde sssie mit peta betrügen...”
    “Mensch, Moony, du bist echt sturzbesoffen. Komm schon, Alter. Bevor du was tust, was du noch bereust.”
    “Ich?” lachte er brüllend laut auf, was Sirius von ihm gar nicht kannte. Er war sonst immer der besonnene Kumpel, der auf sie acht gab, wenn sie mal wieder zuviel tranken, aber heute Abend schien ER derjenige zu sein, auf den sie Acht geben sollten.
    “Ich hab.. schusss gemacht... heute abend... “
    Er lachte wieder und Sirius fiel es wie Schuppen von den Augen. Anna, dachte er nur verzweifelt. Er brachte seinen Freund zu Lilli und James und ließ Remus mitten zwischen sie runter plumpsen. Der gute war schon so besoffen, dass er sich nicht mal auf den Beinen halten konnte.
    “Hey,” grummelte James ihm zu.
    “Prongs, bring ihn hoch in den Schlafsaal. Er ist stockbesoffen und hat womöglich grad im Rausch mit Anna Schluß gemacht. Hab ihn mit Watson knutschend getroffen.” R
    emus lachte wie ein Irrer auf.
    “Jahahaha.... hab mit Anna schuss gemacht... hahaha....”
    “Ach, du falscher Hippogreif,” sagte James und Sirius nickte ihm ernst zu.
    “Ich nehm die Karte und schau wo sie steckt.”
    “Ja, mach dass... Ähm... Pad?”
    “Ja?”
    “Lass dich bloß nicht von Filch erwischen. Du hast auch schon ziemlich was kippen.”
    “Aber ich kann mich wenigstens noch auf den Beinen halten,” sagte er entschieden und rannte vor sie rauf. James warf Lilli einen kurzen Blick zu, die ihn besorgt erwiderte.
    “Ich hoffe er findet Anna...”
    “Ja... schon, Komm schon, Moony...”
    “Papi? Wo gehen wirnhin?”
    Und gemeinsam schleppten sie Remus rauf in den Schlafsaal der Maurauders, wo Sirius an ihnen vorbei kam und wieder raus huschte, mit der Karte der Marauders in der Hand.
    “Was will er denn damit?” fragte sie ihn verwirrt.
    “Sie finden...” antwortete James kurz und schleppte Remus auf sein Bett.
    Sirius konnte es nicht fassen als er Anna's Namen auf der Karte gesucht hatte und sie auf den Ländereien fand. In dieser eiseskälte saß sie draußen. Er hatte sich seinen Umhang rübergezogen und einen extra Umhang für Anna mitgenommen. Er bezweifelte, dass sie, so zerstreut wie sie gewesen sein mußte, einen mitgenommen hatte. Er rannte mit der Karte über die Wiese, bis zu dem Punkt wo ihr Name stand...
    “Unheil angerichtet,” sagte er, tippte die Karte an und steckte sie wieder in seinen Umhang zurück. Anna saß am Ufer, die Knie an sich heran gezogen und das Gesicht in ihnen versenkt. Als er näher kam, erkannte er, das sie zitterte. Sie trug ja nichts außer einem dünnen blau-schwarzgestreiften Spaghettitop und einer schwarzen Jeans. Er legte den Umhang über ihre Schultern und sie wich erschrocken weg.
    “Sirius?” sagte sie unglaubig. Ihre Stimme klang verweint und an ihrem Kinn hingen noch immer einige Tränen. Er setzte sich neben sie hin und nickte. Er wußte nicht, was er großartig hätte sagen sollen. Ein Mädchen beim Liebeskummer zu trösten gehörte nicht zu seinen Meisterleistungen und wenn er ehrlich war, hatte er absolut keine Erfahrung darin. Meistens war ER derjenige gewesen, der die Mädchenherzen brach. Wie sollte er da jemanden trösten, dem das Herz gebrochen wurde? Anna hatte ihren Kopf wieder in die Knie gelegt und Stille brach über sie herein. Man hörte leise die Grillen zirpen, hörte den Wind durch die Gegend heulen. Eine Ruhe, die Sirius nicht mochte und schon gar nicht, wenn seine beste Freundinn so niedergeschlagen vor ihm saß. Er kam etwas näher an sie heran und setzte sich neben sie hin. Sie zitterte noch immer obwohl der Umhang sie nun wärmen sollte. Er zögerte, dann legte er einfach seine Hand um ihre Schulter und nur einen Augenblick darauf, hatte sie ihren Kopf an seine Brust gelegt und geweint... Er spürte ihre Tränen an seiner Haut, spürte wie ihr Körper von der Kälte heftig zitterte.
    “Anna,” sagte er leise in dem Versuch sie zu trösten. Sie war seine beste Freundinn und er mochte es nicht, wenn sie so verzweifelt und am Boden zerstört war.
    “Moony hats nicht so gemeint. Er war nur... er hat zuviel getrunken.”
    “.....”
    “Weißt du, morgen hat er das ganze bestimmt schon wieder vergessen.”
    “Aber ich nicht....” hörte er sie sehr leise schluchzen. Beinahe hätte er sie gar nicht verstanden, so leise hatte sie geflüstert.
    “Ach was, Anna, Moony und du, ihr seit doch schon seit Ewigkeiten zusammen. Seit der 4. Klasse....”
    Er spürte wie sie sich sanft von ihm wegstieß und ihn ansah. Obwohl es schon stockdunkel war, konnte er das Leuchten in ihren schwarzen Augen erkennen.
    “Findest du mich... hübsch?”
    “Was?” fragte er erschrocken, denn er hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit DIESER Frage. Es war als ob man ihn ertappt hätte, ertappt bei etwas verbotenem.
    “Findest du mich... hübsch?”
    “.....”
    Was zum Teufel sollte er bitte darauf antworten?
    “Also findest du mich hässlich.... ja?”
    “Nein,” sagte Sirius sofort entrüstet. Er hatte nur nicht gewußt, was er sagen sollte. Er war schlichtweg sprachlos durch ihre Frage, da er einfach nicht wußte, wie er darauf reagieren sollte.
    “Ich... ich find dich... sogar bildhübsch....” gab er klein laut zu. Anna sah ihn an, ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln. Er spürte wie ihre Hände an seine Wange glitten und einmal sanft drüber strichen. Sein Herz begann laut zu hämmern. Was machte er da bloss. Das war die Freundinn seines Kumpels....
    “Ich wollte das schon seit langer Zeit machen...” hörte er ihre leise Stimme und ohne Vorwarnung, ohne es überhaupt zu merken, spürte er ihre Lippen auf seinen. Es war als ob in seinem Inneren ein riesiges Feuerwerk explodierte, weil er das schon immer wollte. Anna's Griff um seine Wangen wurden stärker, ihr Körper preßte sich näher an ihn heran und er erwischte sich dabei, wie er es auch wollte.
    “Nein,” sagte er und drückte sie sanft von sich. “Anna, das ist falsch. Du bist Moony's Freundinn und du bist sturzbetrunken...”
    Er wußte nicht, ob sie das wirklich war, aber ihre Lippen schmeckten leicht nach Alkohol. Er hoffte einfach inständig, dass sie nicht wußte, was sie da tat.
    “Willst du mich denn nicht?”
    “Gott, Anna und wie ich es will, aber es ist fa-”
    Schon hatte sie ihre Hände aufs neue um seine Wangen geschlungen und ihn wieder zu sich gezogen. Sie küsste ihn so leidenschaftlich und so wild, dass er sich nicht von ihr losreißen konnte. Es war so merkwürdig schön, sie zu spüren... und es war etwas, dass er auch schon die ganze Zeit über wollte.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:19


    Chap 19: To feel sorrow


    Sirius wußte nicht was schlimmer war. Das Anna ihn jetzt tatsächlich mit sich auf die Wiese hinab zerrte und mit ihm zu schlafen, oder dass er es AUCH wollte. Er fuhr mit seiner Hand unter ihr Shirt und strich sanft an ihrem Rücken entlang. Ihr Duft war unglaublich, so zart, wie eine warm duftende Blume. Sie hatte ihn mit solcher leidenschaft geküsst, dass er ihren Kuss erwiderte und sie fast schon total wild an sich heran zog und wiederküsste. Seine Gedanken spielten verrückt. Sie lieben, sie wegstoßen, sie wiederküssen, sie wegstoßen...Er konnte es einfach nicht. Mit jeder Faser seines Körpers wollte er genau das, was sie jetzt tat und zwar schon sehr lange. Letztenendes hatte er auch schon etwas getrunken und die Versuchung es zuzulassen, statt zu widerstehen, so wie es sich für den besten Freund eigentlich gehörte...
    “Na, wen haben wir denn da?”
    Sirius schreckte auf als er diese bekannte Stimme vernahm. Er drückte Anna mit einem Ruck von sich und beide blickten Regulus entgegen, der mit gezogenem Zauberstab vor ihnen stand und sie damit fixierte. Sein Blick war amüsiert von dem, was vor ihm ablief und anhand des Blitzen in seinen Augen konnte man erkennen, dass er sich freute. Regulus mochte Sirius Bruder sein, doch charackterlich schien er sich in sein genaues Gegenteil zu entwickeln. Er war ein Slytherin, eine Schlange, hinterhältig, gemein und fies gegenüber jedem, der ihm nichts nützte.
    “Mein Bruderherz und die Freundinn seines Freundes... Eben doch ein richtiger, Black, nicht wahr Sirius? Was würde der Streber dazu sagen, wenn er euch hier so sehen würde? In einer solch eindeutigen Position?”
    “Halts Maul und sprich nicht von Dingen, von denen du keine Ahnung hast,” raunzte Sirius aufgebracht.
    “So so...wirklich merkwürdig Anna. Wenn du nur nen Black für nen Fick gebraucht hättest, wär ich auch da gewesen.”
    “Hau jetzt ab, du kleiner Hosenscheiser, bevor ich dir gleich nen gehörigen Arschritt verpasse, okay?”
    Aber Regulus lachte dreckig auf. Es war ein kaltes und schlechtes lachen, das nichts gutes verhieß, schon gar nicht wenn es hier um seinen Bruder ging.
    “Wie du meinst...”
    Und er schritt zurück zum Schloss. Sirius dachte sich einen Moment was er da eigentlich machte, bis er wieder zu Anna rüber blickte. Sie sah... verloren aus. Ihre Augen sagten soviel Schmerz aus, ihr Körper zitterte noch immer, ihre Lippen hatten sich traurig verzogen und er sah wie ihre ganze Haltung etwas reuendes und ängstliches zeigte. Er reichte ihr die Hand und zog sie zu sich auf.
    „Anna, ich-“
    “Es tut mir leid...” unterbrach sie ihn leise und rannte ohne ein weiteres Wort alleine zum Schloss zurück. Sein Atem war rasend schnell und er wollte ihr noch irgendetwas hinterherrufen, aber weder wollten seine Beineihn von der Stelle tragen noch konnte ihm auch nur ein Ton aus dem Mund entfahren. Stumm und steif blieb er stehen und sah ihr einfach nur hinterher, wie sie vor ihm weg lief.


    Als Sirius in den Gemeinschaftsraum kam, war die Party fast schon vorbei. Frank und Alice saßen in einer Ecke und knutschten rum ohne jemand anderes zu beachten und irgendwo unterhielten sich noch andere Mädels über neue Gerüchte oder sonstigem Mädchenkram. Anna war nicht da.... er nahm an, dass sie in den Mädchenschlafsaal gerannt war. Was hätte sie hier auch großartig noch tun sollen?
    Er beschloss hoch in den Jungenschlafsaal zu gehen. Remus schlief in seinem Bett, James lag mit Lilli in seinen Armen auf seinem eigenen Bett und schlief bereits fest. Sirius musste schmunzelte. Er gönnte seinem besten Freund sein Glück, aber es graute ihn davor, ihm zu sagen, dass er sich blöderweise in Anna verliebt hatte. Lange Zeit schien diese Möglichkeit für ihn unfassbar zu sein, aber heute Abend hatte es sich klar vor ihm offenbart. Kein anderes Mädchen wollte er so sehr wie er Anna heut Abend wollte.
    Er legte sich auf sein Bett und streckte alle viere von sich aus. Seine Gedanken kreisten nur um sie..... Anna.... Sie waren Freunde seit klein auf, seit dem ersten Jahr in Hogwarts. Er lernte sie erst durch James kennen... sie waren damals ein merkwürdiges Gespann gewesen. Anna war oft mit den Maurauder zusammen, auch wenn es darum ging Streiche zu spielen war sie sofort zu haben. Sie brachte ihn immer zum lachen und umgekehrt. Das von ihnen war nicht streiten, es war einfach nur necken, weil man den anderen gerne wütend und aufgebracht erlebten wollte. Er liebte es, wenn sie lachte, wenn es ihr gut ging, wenn sie glücklich war. Jetzt war er der Grund, dass es ihr schlecht ging. Er konnte es an ihrem Blick sehen. Voller Furcht, voller Leid, richtig bedauernd für ihre Taten. Wie konnte er das tun? Er hätte beinahe mit ihr geschlafen und ihr alles zerstört. Sie hatte mit Remus ihr Glück gefunden und die beiden waren in ihrer Beziehung zufrieden. Er wußte doch wie betrunken sie war und trotzdem hätte er es beinahe zugelassen, nein, noch schlimmer, hätte es sogar beinahe noch selbst provoziert und schlimmer gemacht.....
    Irgendwann, nach tausend weiteren, solcher Gedanken... war er vollkommen erschöpft eingeschlafen...


    Der Gemeinschaftsraum sah am nächsten Tag aus als ob ein Hurrikan durchgepustet wäre. James, Lilli, Alice, Frank und Sirius standen vor dem Trümmerhaufen einer einzigartig, mit mächtig viel Butterbiergeschmückten Party.
    “Klasse,” sagte James und ließ sich sofort müde auf die Couch nieder.
    “So hab ich mir nen Sonntag vorgestellt, Leute... Schuften und Aufräumen, nur weil sich die anderen beim feiern nicht wie zivilisierte Zauberer und Hexen aufführen können...”
    "Du hast die Torte ja gar nicht angerührt," sagte Lili erstaunt und zeigte auf die weiße, riesige Sahne-Schockoladen-Torte, die auf den Tisch stand und nur einige kleine Löcher hatte. Sirius ging rüber und begann auf einmal zu lachen.
    "Happy Birthday, SIRUP?"
    „Ups,“ machte Lilli peinlich berührt. „... schätze... Anna hat die Torte noch nicht regeln können... Naja, siehs positiv. Wenigstens steht's da oben richtig..."
    Sie zeigte auf die Girlande, die Anna hatte ändern lassen. Sirius schmunzelte dabei und ließ sich neben James auf die Couch nieder.
    “Warum sollen wir das eigentlich alleine machen? Wo sind Anna und Remus?” fragte Frank empört, der seinen Kopf halb auf Alice Schulter geflackt hatte..
    “Moony pennt noch. Der hat gestern eindeutig zu viel des guten getrunken und Anna... ich hab keine Ahnung... Lils?”
    James wandte sich ihr zu, doch sie zuckte nur unschuldig mit den Schultern.
    “Sieh mich nicht so an. Ich war ja bei dir... Ich seh mal nach ihr, vielleicht ist sie oben und schläft auch noch...”
    Sie gab James einen sanften Kuss auf den Mund und schritt schließlich die Treppe zu den Mädchenschlafsaal rauf.
    „Wenn sie oben ist, dann soll sie ihren Arsch runterbewegen um den Mist mitauszufressen,“ rief Frank ihr in lauter Tonlage hinterher, nachdem er seinen Kopf plötzlich wieder von der Schulter seiner Freundinn erhoben hatte.
    „Die Party war ja ihre Idee....“
    “AHAH.....” kam es von Alice, die James leicht anstieß und mit vielsagendem Blick anblinzelte.
    “LILLI war gestern bei DIR....”
    “Wir haben's nicht getan, wenn du das meinst, Al...”
    “Oh... Na dann...” machte sie leicht enttäuscht und entfernte sich wieder um einen Schritt von ihm.
    Prongs warf einen besorgten Blick zurück zum Jungenschlafsaal.
    “Ich frag mich... ob Moony weiss... was er da gestern angerichtet hat.”
    Wenn ihr wüßtet was ICH gestern angerichtet hab, dachte Sirius beschämt und wagte es nicht seinen besten Freund auch nur anzusehen. Er fühlte sich einfach nur blöde, weil er es selbst so sehr gewollt hatte mit ihr zu schlafen. Das gehörte sich einfach nicht für einen Freund und schon gar nicht für einen Marauder. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn er es wirklich getan hätte.
    Lilli kam wenige Augenblicke später wieder runter.
    “Sie ist nicht oben. Vielleicht ist sie schon frühstücken gegangen.”
    “Dann sollten wir das auch machen.... du weißt doch, zuerst das Vergnügen, dann die Arbeit..”
    “Eigentlich wars genau umgekehrt, James,” sagte Lilli grinsend während sie gemeinsam durch das Porträt stiegen und zur großen Halle hinunter gingen. War ja mal wieder typisch, dass sich die Marauder vor der Arbeit drückten, so gut es ging. Unten in der Halle angekommen stellten sie verwirrt fest, dass die Freundinn auch hier nicht anwesend war.
    “Merkwürdig... Sirius, was ist gestern überhaupt passiert?” fragte Lilli als sie sich schließlich niedersetzten. Wenn sie sich gestern früh nicht ausgesprochen hätten, dann würde er sie jetzt angiften, wieso sie ausgerechnet IHN das fragte. Jetzt ging es nicht mehr und so grummelte er irgendetwas leicht falsches zusammen.
    “Ähm... ich hab sie gefunden und... versucht zu trösten. Ging nicht... Sie ist wieder zum Schlos zurück gelaufen. Ich dachte, sie wär im Schlafsaal gewesen.”
    Genau, das ist es, die Wahrheit sagen, aber das wichtigste verschweigen, dachte er sich leise danach.
    “War sie auch, zumindest im Bett... Naja, schätze, sie muss das mit Remus erst noch verdauen,” sagte Lilli schließlich und goß sich den Orangensaft ein. Sirius brachte einfach keinen Bissen runter. Er mußte erst mit Anna sprechen. Alles was gestern Abend passiert war, saß wie ein riesiger Kloß in seiner Kehle fest. Vielleicht gab sie sich die Schuld an dem Desaster und das war das letzte was er wollte. Ihre Freundschaft bedeutete ihm zuviel, um es einfach wegen einer Sache hinzuschmeißen, die nur fast passiert wäre. Die ganze Zeit spuckte der gestrige Abend in seinem Hirn herum und so beschloss er es jetzt hinter sich zu bringen.
    “Leut, ich geh sie suchen... Wir sehen uns später.”
    Und ohne auf eine Reaktion zu achten war er aufgestanden und raus gegangen. Er hatte immer noch die Karte der Marauder in seinem Umhang und ein Blick genügte um zu sehen, dass sie wieder auf den Ländereien war. Wieder da, wo er sie gestern schon gefunden hatte.
    Draußen angekommen wunderte er sich einen Augenblick, dass er sie nirgends sehen konnte, dann blickte er zum Baum hoch und sah sie auf dem Ast sitzten und mit den Füßen hin und herwackeln. Es erinnerte ihn ein wenig an ihre Kindheit, als sie ab und zu mit James auf Wing-Castle durch den Garten rannten und verstecken spielten. Anna war immer auf einem Baum geklettert, weiß der Teufel warum. Er kletterte zu ihr hinauf und setzte sich vorsichtig neben sie auf dem Ast nieder. Er schien ja nicht besonders stabil zu sein, so leicht wie es sich bog als er raufgekrabbelt war.
    “Hey, Anna... ich glaub, wir sollten über das von gestern sprechen...”
    “So?” fragte sie ohne ihn anzusehen. Er bemerkte, dass sie zu Hagrids Hütte blickte, von dessen Kamin aus Rauch empor stieg.
    “Etwa nicht?”
    “Weiß nicht... todschweigen... ist um sovieles einfacher.... Ich dachte... ich könnte hier sitzten und warten... einfach nur warten....”
    “Anna, es tut mir leid wegen gestern Abend. Ich hätte mich beherschen sollen.”
    “Ja... vielleicht... vielleicht aber auch nicht. Dann wärs passiert und ich würde mich nicht mehr schuldig fühlen...”
    “Schuldig? Ich versteh nicht.... Wofür?”
    In ihrer Stimme hatte er etwas seltsames wahr genommen, etwas, dass vorher nicht da war und er glaubte nicht, dass es gut so ist. Sie war einfach viel zu nachdenklich und merkwürdig gefasst. Sonst ließ sie immer ihre Launen an alle aus, laberte ohne Unterbrechung und versuchte das witzige und positive an allem zu sehen. Er kannte sie nur als positiven Menschen und jetzt sah er das negative in ihrem Leben, das sich langsam vor ihm offenbarte. Widerwillig, nicht freiwillig.
    “Willst du darüber sprechen? Ich meine, was mit dir los ist. Es hat etwas mit deiner Vergangenheit zu tun, stimmts? Die Vergangenheit... die du todschweigst, die niemand außer James kennt.”
    “James... er kennt nur die Hälfte, weißt du... er weiß nicht alles. Aber du hast Recht. Es hat etwas damit zu tun und nein.... ich möchte nicht darüber reden.....”
    Eine klare Aussage, möchte man meinen, aber Sirius hatte das Gefühl, als ob es besser wäre, wenn er es nicht sein ließ, wenn er ihrem Wunsch nicht nachkam. So wie sie wirkte, wie sie aussah und wie sie sich verhielt, war das das schlechteste, was er tun konnte. Alles auf sich beruhen zu lassen und nicht weiter nachzufragen.
    “Deine Eltern?”
    “Meine Eltern,“ murmelte sie weiterhin geistesabwesend, den Blick noch immer auf Hagrids Hütte starrend.
    „In den letzten Jahren, hab ich immer mehr und mehr Mr. und Mrs. Potter als meine Eltern angesehen. Sie haben mich wie eine eigene Tochter geliebt. Aber es ist nicht dasselbe. Und Remus... das ist eine andere Sache.”
    “Moony... du meinst, was gestern Abend passiert ist?”
    Sie nickte leicht und er hatte das Gefühl als ob der Ast dabei mitwackeln würde.
    “Weißt du... Hagrid kannte meine Eltern. Sind zusammen nach Hogwarts gegangen. Waren im selben Jahr... Mit ihm hab ich über meine Probleme sprechen können. Er versteht mich. Er sagte, so wie James auch, dass ich nichts falsch gemacht hätte, dass ich mich nicht schämen sollte.”
    Sirius wunderte sich einen Augenblick lang wie sie von Remus wieder auf ihre Eltern zu sprechen kam als Anna begann ihren Kopf einmal nach rechts und wieder nach links bewegte, der Blick auch jetzt noch auf Hagrids Hütte gerichtet. Er sagte nichts, was sie hätte unterbrechen können. Es war das erste mal, dass Anna mit ihm über ihre Vergangenheit sprach. Das einzige was ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagte, war ihre Art zu sprechen. Als ob sie abwesend oder gar verrückt wäre, nicht wirklich hier, nicht wirklich realisieren, dass sie ihre Gedanken laut aussprach.
    “Aber sie kennen nicht die ganze Wahrheit.... Voldemort kennt sie... Er war dabei....”
    “.....”
    Und plötzlich blickte sie ihn an. In ihren Augen sah er Tränen, tief traurige Tränen, die sie versuchte zurück zu halten. Sirius hatte wieder dieses Bedürfnis, sie in seine Arme zu schließen und das tat er auch. Er legte seine Hand um ihre Schulter und zog sie zu sich. Anna lehnte ihren Kopf auf seine Brust und er konnte die Träne spüren, die auf seine Haut hinab tröpfelte....
    KRACH. PLATSCH.
    Der Ast hatte unter ihnen nachgegeben und beide lagen nun am Uferrand mitten im eiskalten Wasser, völlig von der aufgewühlten Welle durchnässt. Eine Weile lang starrten sie sich geschockt an, dann begann Anna zu lachen und Sirius klang mit ein... Es freute ihn wenn sie lachte, auch wenn es vielleicht nicht von Herzen kam, aber wenn sie lachte, dann schien sie ihre Sorgen vergessen zu können, zumindest für eine Minute.
    >>Anna, all die Jahre, die wir uns nun schon kennen, trägst du diese gewaltige Last mit dir rum, die du niemanden erzählen willst. Wie schlimm muss es in deinem Herzen aussehen, damit du so geworden bist?<<
    “Hey, ist das etwa die Fortsetzung oder was?” rief James, der mit Lilli, Frank und Alice am Ufer stand und ihnen zulachte. Sie kamen aus dem Wasser heraus und James sprach einen Wärmezauber aus, damit sie nicht mehr so frierten.
    “Danke, Prongs, das hab ich jetzt gebraucht,” lachte Sirius. Alle blickten Anna an, der das ganze unangenehm zu seinen schien. Sirius bemerkte, wie sie versuchte den Blicken auszuweichen und verzweifelt irgendetwas anderes anzuguggen und so durchbrach er die schreckliche Stille.
    “Leute, ich glaub, wir müssen noch den Gemeinschaftsraum aufräumen. Kommt, sonst macht uns McGonagall die Hölle heiß wenn sie das ganze sieht.”

    Im Gemeinschaftsraum angekommen, machten sich sofort alle an die Arbeit und bald war der größte Dreck beseitigt und Remus war endlich aufgewacht.
    “Ey, Moony, auch schon wach?” rief James ihm zu als er sich erschöpft auf die Couch niederließ.
    “Jahhh, und nen morzt Kater...” fügte er jammernd hinzu und hämmerte ein paar mal auf seinen Schädel ein. Sirius räusperte sich auffällig.
    “Leute... ich glaub... wir sollten mal... den Müll wegschmeißen gehen...”
    “Hm, wieso?” begann Frank,
    “Sind doch noch gar nicht voahhh...”
    Alice hatte ihn einfach mit sich rausgezogen. Sie verließen den Gemeinschaftsraum und ließen Remus mit Anna alleine. Er saß da und wußte einen Moment lang nicht, was passiert war, aber ihrem Gesichtsausdruck zufolge hatte er mal wieder mächtigen Scheiss gebaut.
    “Anna... ganz gleich was es ist, es tut mir leid. Ich hab gestern zuviel getrunken, wirklich. Ich... weiß gar nichts mehr.”
    Und so wie er da saß, unschuldig wie ein kleines Baby, war es wieder wie damals, als sie sich in ihn verliebt hatte. Auf einmal fiel es ihr wieder schwer ihm böse zu sein. Trotzdem verbarg sie das und zog ein ernstes Gesicht.
    “... Wir haben uns gestritten, MAL WIEDER. Kommt irgendwie ziemlich oft vor in der letzten Zeit. Naja... im Rausch hast du mit mir Schluss gemacht und mit Peta rumgebaggert. Das war nur die Kurzfassung.”
    Remus fiel vor Schock doch glatt von der Couch, auf der er nur noch halbgesessen war um Anna zuzuhören und lag nun alle viere von sich gestreckt auf dem Boden.
    “Wa-Was hab ich getan? Merlin, Anna, das tut mir so leid. Ich... Ich bin ein Trottel... Shit... Du... Du hast mich jetzt, stimmts? Ich... Anna, ich bin ein richtiger Idiot. Zuerst das mit Vollmond und dann mach ich auch noch im Vollrausch schluß und knutsch ausgerechnet mit Peta rum, die du doch auf den Tot nicht ausstehen kannst.”
    Sie hatte ihm leicht amüsiert die Hand gereicht und wieder zu sich raufgezogen. Langsam aber sicher fiel es ihr schwer nicht doch noch zu kichern.
    “Ich kann sie ausstehen. Wir sind nur in allem Konkurrenten...”
    “Anna, ich liebe dich. Ich würde nie absichtlich etwas tun, was dich verletzt.... Ich... Merlin, ich rühr nie wieder einen Schluck von dem Chiliwodka an...”
    “Tja, das ändert nichts daran dass es aus ist...”
    Sie hatte das so ernst gesagt, dass Remus seinen Blick zu Boden senkte.
    “Ich verstehe,” hörte sie ihn leise flüstern. Er sah aus als ob man ihn gerade aus Hogwarts geschmissen hätte. Seine Augen wurden glasig und nun konnte sie nicht mehr anders als ihn zu vergeben.
    “Naja, du hast schluss gemacht... Nicht ich...”
    “....?”
    “Oder glaubst du nachdem DU schluß gemacht hast, frag ich dich jetzt ob wir wieder zusammen sein wollen?”
    Remus Blick erhellte sich und er lächelte auf als er verstand worauf sie hinaus wollte.
    “Anna, ich liebe dich... Ich wollte die Trennung nicht. Ich liebe dich wirklich von ganzem Herzen... Nimmst du mich zurück?”
    Anna schlang ihre Hände um seine Wange, zog ihn zu sich heran und begann ihn zärtlich zu küssen.
    „Ja, ich nehm dich wieder, du unberechenbares Baby!“
    Remus erwiderte ihre sanften Küsse und nahm sie liebevoll in seine Arme. Beide lagen auf dem Sofa und ohne es zu wissen, hatten sie aufgehört mit dem küssen.Sie hatten sich einfach nur hingelegt, sich aneinandergekuschelt und die Zweisamkeit genossen. Zumindest Remus..... Anna lehnte an seiner Brust während sich ihre Augen langsam mit Tränen füllten und ihr Blick aufs neue geistesabwesend ins Feuer starrte.

    “Würarghh....”
    “Mensch, Lilli, kannst du das nicht abstellen, das geht langsam auf die Nerven,” fauchte Sirius, nur es war nicht Lilli die rausgerannt war. Sie saß noch immer in James Armen auf dem Bett und verzog beleidigt das Gesicht.
    “Ich bin es nicht, die gekotzt hat...” sagte sie unschuldig. Alice fehlte.
    “Was hat sie?” fragte Frank besorgt und wollte schon aufstehen um nach ihr zu sehen, wurde jedoch von Anna zurückgehalten.
    “Warte, ich mach das schon. Du kommst eh nicht in die Frauentoilette rein. Sag mal, Lils, glaubst du das liegt daran, dass wir letzte Woche bei Japan-Specials vielleicht was falsches gegessen haben? Vielleicht hat sie ja auch ne Lebensmittelvergiftung und ich bin dann die dritte die kotztend raus rennt...”
    Nachdem Anna das Zimmer verlassen hatte, sah James Lilli mit fragendem Blick an, die ihn gleichfalls fragend ansah.
    “Was?” fragte sie.
    ”Was?” fragte er zurück.
    “Lilli hat sich ein paar mal übergeben müssen, als du tieffest gepennt hast,” beantwortete Sirius ihre Fragen mit einem gelangweilten Blick.
    “Gehts dir gut?” fragte James besorgt. Sie nickte leicht.
    “Ich war schon beim Arzt. Er meinte, er käme dann zu mir, wenn er die Ergebnisse hat.”
    Anna kam wenige Minuten später wieder zurück und setzte sich wieder zu ihnen hin.
    “Also, Alice gehts gut. Das ist nur die übliche Übelkeit bei ihrer Schwangerschaft und ich wollt nicht nebenbei stehen und ihr beim reiern zusehen.”
    “Oh, na dann... können wir ja weiter machen...” begann Frank und warf James einen vielsagenden Blick zu, was nicht hieß, dass der sofort zu plappern begann. Das genaue Gegenteil traf ein.
    “Ouch....”
    James hatte seine rechte Hand an die Wunde an seiner Hüfte gelegt und schmerzvoll das Gesicht verzogen.
    “James... Was ist....”
    In Lili kroch nun Panik auf als sie sah wie er seine Zähne zusammen biss um die Schmerzen zu unterdrücken.
    “Ich hol besser den Heiler,” sagte Sririus und war schon aufgesprungen als James mit der Hand abwinkte.
    “Nein, Padfoot... alles okay, es geht schon....”
    Alle blickten ihn besorgt an. So wie er das Gesicht verzog, schien es absolut nicht zu gehen. Er sah aus als ob er in ne mächtig saure Zitrone gebissen hätte.
    “OUCH... SCHEISSE. Nein, geht doch nicht, Padfoot...”
    “Alles klar, bin gleich wieder da...”
    Sirius war blitzschnell hinausgerannt und kam nur wenige Minuten später mit dem Heiler hinter sich herzerrend wieder zurück. James lag mittlerweile keuchend auf dem Bett, eine verzweifelte Ehefrau direkt neben sich, die panisch versuchte ihm die Schmerzen zu erleichtern. Lili sah den Heiler entsetzt an als dieser herein kam und sich als erstes die Wunde ansah und nach seinem Gesichtsausdruck zufolge, war es nichts gutes. Sie konnten sehen, wie er missbilligend die Miene verzog.
    “Ich muss sie bitten alle raus zu gehen...”
    Die Freunde taten wie ihnen befohlen und gingen hinaus. Das letzte was Lili noch sah war wie James krampfhaft versuchte einen Schmerzensschrei zu unterdrücken als der Heiler den Verband abnahm. Dann hatten die Schwestern die Tür geschlossen und wieder blieb ihnen nichts anderes übrig als zu warten.
    'Oh Gott, bitte, lass nichts schlimmes sein, bitte, bitte, bitte. Ich flehe dich an.... Ich brauche ihn.... Nimm ihn mir nicht weg, bitte.....'



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:21


    Chap 20: Again waiting an talking

    “Was zum Teufel dauert denn da drinn so lang...” brüllte Sirius ungeduldig.
    Sie standen fast gut eine Stunde im Gang ohne das der Heiler zu ihnen heraus kam. Frank war wieder gegangen um sich im Ministerium zu melden und Alice hatte ihren Kotzanfall überwunden und war wieder zu ihnen zurückgekommen.
    “Hey, das kann nur gut sein, das sie so lang drinn sind,” meinte Anna, die sich die ganze Zeit um Lilli gekümmert hatte, welche wie ein zermürbter Kaugummi am Stuhl klebte.
    “Das bedeutet, sie behandeln ihn....”
    “Er hatte schmerzen...” flüsterte Lilli leise und sah sie alle besorgt an. Ihr Körper zitterte ein wenig, während ihre Augen schon glasig vor Angst wurden.
    “Ich hab gesehen wie er versucht hat, sie vor uns zu verbergen...”
    “Ja, so ist Prongs,“ grummelte Sirius missbilligend. Er mochte seinen Freund für seinen Mut, aber er haßte es zu wissen, dass er sowas durchmachen mußte.
    „Man, diese Warterei macht mich noch ganz Irre.”
    Er ballte seine Hand zu einer Faust und schlug sie gegen die Wand.
    “Hey, du hilfst niemanden damit, das St. Mungo zum Einsturz zu bringen,” sagte Remus, der neben Alice auf einem Stuhl gesessen hatte, die Arme an der Brust verschrenkt und sturr gerade vor sich starrend.
    “Wißt ihr woran mich das erinnert?” begann Lilli traurig.
    “An damals... als Voldemort ihn in seine Hände bekam...”
    “Ihr habt uns nie gesagt, was damals passiert ist,” sagte Sirius und sah sie neugierig an. Lilli schluchzte einmal tief auf und nickte ihm verstehend zu. Damals war sie nicht bereit darüber zu sprechen, weil es sie genug Kraft gekostet hatte überhaupt mit James wieder reden zu können, aber heute war es vielleicht die einzige Möglichkeit, um die Angst zu überbrücken, die sie im Moment empfand. Der Gedanke an seinen Verlust war unerträglich und vielleicht konnte nur der Gedanke von damals, als er wieder zu ihr zurückkehrte, ihr jetzt noch helfen, nicht doch noch die Hoffnung zu verlieren.

    Wiedermal saßen die Freunde beim Frühstück in der Großen Halle, als die ganzen Eulen über sie heran flogen und ihren Besitzern die Post übergaben. Einer der Eulen landete genau bei Anna und streckte ihr sein Bein entgegen. Alle Blicke der Freunde waren auf sie gerichtet, als sie den weißen Brief entgegen nahm, der Eule dafür einen Keks zusteckte und den Brief aufriss um zu lesen.
    “Er ist von Han...” sagte sie verwirrt.
    Ihr Bruder hatte ihr die letzten Jahre kein einziges mal einen Brief nach Hogwarts geschickt. Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich von überrascht zu neugierig und schließlich zu angeekelt.
    “Was um Merlins's Willen ist in ihn gefahren?” brüllte sie entsetzt auf.
    “Was schreibt er denn?” fragte James und alle anderen schien dieselbe Frage auf der Zunge zu liegen. Während sie gespannt auf die Antwort warteten, nahmen Sirius, Lilli, James, Alice, Remus, Peter und auch Frank, der wegen Alice bei ihnen saß, einen Schluck aus ihren Gläsern.
    “Er will diese Ziege von Haferman heiraten...”
    James, Lilli, Sirius und Remus spuckten mit einem mal ihren Saft aus und verteilten diesen über den gesamten Tisch. Alice, Frank und Peter saßen bekleckert da und sahen die anderen mit einem “Na,vielen-Dank-auch” Blick an.
    “Han will dieses etwas heiraten?” fragte Sirius unglaubig und Anna nickte schockiert.
    “Er kennt dieses Miststück seit einem halben Jahr, aber er will sie heiraten... und zwar dieses Wochenende.”
    “Ach, du grüner Mogry, dieses Wochenende? Hat er nen Knall, oder was?” fragte James, der mit dem Zauberstab die Sauerrei wieder wegmachte.
    “Und es kommt nocht härter: Er ladet uns alle zusammen zu seiner Hochzeit ein. Dich, mich, Sirius, Remus, Lilli. Euch kennt er ja nicht so gut,” fügte sie mit einem Blick zu Alice, Frank und Peter dazu.
    “Geil, als ob er geahnt hätte, das wir dieses Wochenende noch nichts vorhaben,” warf Sirius ein.
    Ein Kommentar, der vollkommen Fehl am Platz war, denn Anna stand auf und stampfte wutentbrannt hinaus.
    “Ich nehm mal an, sie will in die Eulerei und Han den Schwachsinn ausreden, also werde ich mal besser hochgehen und IHR den Schwachsinn ausreden, den sie schreiben möchte.Bis später, Leute...”
    Sirius stand auf und folgte ihr in die Eulerei hoch. Als er dort ankam, stand Anna bereits da und schrieb mit fuchsteufelswilder Miene den Brief.
    “Anna?”
    “Wie kann er diese dumme Pute heiraten? Sie ist absolut widerlich, ein totaler schleimer und ordnungssüchtig, das ist doch nicht normal. An Weihnachten hat sie mich aufgefordert meine Geschenke ordnungsgemäß ins Regal zu räumen. Total bescheuert...”
    “....?”
    “Ich mein... Han würde mir nie so einen bescheuerten förmlichen Brief schreiben, dass er uns zur Hochzeit einlädt. Das ist.... Argh.....”
    “Hey, Anna, mach mal halblang...”
    Er zog den Brief weg und ging vorsichtshalber einen Schritt zurück während er die paar Zeilen lass, die drauf standen.
    “Han, du schwanzgesteuerter, kleiner Penner! Was um Merlin's Willen ist in dich gefahren?Wie kannst du diese deckige, versüffte, Ordnungsgeile, miese, hässliche, stinkende Kröte auch noch heiraten, wo du sie gerade mal seit lächerlichen 6 Monaten kennst. Wenn ich dich nicht besser kennen würde, hätte ich sofort in der geschlossenen Station des St. Mungo's angerufen um für dich nen Platz zu reservieren, du Trollpopelgehirn!”
    “Sirius...” brüllte sie und wollte nach dem Brief greifen, doch er war schneller und war ihrem Griff ausgewichen und hatte sich wieder entfernt.
    “Sie ist absolut widerlich, herschsüchtig, arrogant, dumm und falsch. Du kannst doch nicht einfach einen Brief schicken und mir verzählen, dass die Hochzeit am kommenden Wochenende statt finden wird... Du alter hirnverbranntes Sackgesicht..... hahahaha und den Brief willst du ihm wirklich zuschicken?”
    “Sirius Black, was fällt dir ein, du kleine Mistfliege.”
    Er hielt den Brief noch immer von ihr weg und genoss es irgendwie, dass sie sich ihm so näherte um ihn wiederzubekommen, während er selbst alle Mühe hatte, sich vor Lachen nicht doch noch zu krümmen.
    ”Na warte...”
    Sie wollte mit der Hand nach dem Brief hinter ihm greifen, trat ihm jedoch dabei versehentlich auf die Füße. Bei dem kläglichen Versuch seinen Fuß wegzuziehen, rutschte sie ab und fiel auf ihn drauf. Beide riss es auf den Boden nieder und wieder lagen sie in einer Position, die eindeutig zweideutig war, dran. Sirius lag alle viere von sich gestreckt auf dem Boden und Anna auf ihn drauf. Das eine Bein fest am Boden, das andere genau zwischen seinen Beinen. Sie lag so nah auf ihm drauf, dass er ihren Atem spüren konnte und wieder war dieser warme, blumige Duft da, der sein Herz förmlich zum rasen brachte. Sie lächelte leicht als sie mit ihrer rechten Hand über seine Wange fuhr und sanft streichelte.
    “Sirius....” sagte sie leise. Das glänzen in ihren Augen war wieder da und es war stärker denn jeh. Es schien manchmal wie ein Nachthimmel in ihnen auszusehen und genau so verzauberten sie ihn mit ihrem bloßen Anblick.
    “Ich glaube... es ist nicht gut was wir hier machen... Ich habe mich mit Remus versöhnt, weißt du...”
    “Ja... ich weiß...”
    Beide richteten sich zur Hälfte auf so dass sie nun auf dem harten Holzboden saßen und sich gegenseitig ansehen konnten.
    “Ich weiß nicht mehr genau was an dem Abend zwischen uns passiert ist, aber... ich weiss das es nicht dazu gekommen ist.. Ich will Remus nicht weh tun...”
    “Ja... ich weiß... Ich auch nicht.”
    “Dann belassen wir es bei einer guten Freundschaft, ja?”
    “Sicher...” sagte er und stand ruckartig auf. Er reichte ihr die Hand und zog sie zu sich auf.
    “Trotzdem, Anna. Den Brief solltest du umschreiben. Ich glaube, dass du damit eher Han eine reinwürgst, statt ihn zur Vernunft zu bringen. Weißt du, letztenendes ist das Han's Entscheidung ob er sie nun heiratet oder nicht.”
    “Und wenn sie ihn mit irgendeinem Liebestrank oder so fügig gemacht hat?”
    “Wieso sollte sie das tun?” fragte er lachend, da sie diese Schnapsidee überhaupt in Erwägung gezogen hatte.
    “Weil sie potthässlich ist und er gut ausschaut?”
    “White? Bleib wie du bist... Du bist schon okay so...”
    “Danke, Black. Das merk ich mir.”
    Sie lächelte ihm zu als er hinaus schritt und die Tür hinter sich schloss. Er war nur einige Schritte gegangen, bevor er sich wieder umdrehte und auf die geschlossene Tür blickte. Dieses Mädchen machte ihn noch total verrückt. Ganz gleich was sie tat, was sie sagte, wie sie ihn ansah. Sie war anders.... sie war so, wie er es sich immer gewünscht hatte.
    Anna hatte Han einen sehr sachlichen Brief geschrieben, warum er Dolores Haferman nicht heiraten sollte und es dauerte nicht lange, da flatterte die Antwort in Form eines widerlichen Heulers auf sie zu. Diesmal beim Abendessen in der großen Halle, wo auch die Professoren Platz genommen hatten.
    “Ist mir Scheißegal was du von ihr hälst. Du HAST zur Hochzeit zu kommen, Anna White und wenn ich dich persönlich an den Haaren herzerre. Du wirst am Wochenende gefälligst hier erscheinen! HAB ICH MICH KLIPP UND KLAR AUSGEDRÜCKT!!!!!!”
    Anna saß mitten unter ihren Freunden als der Heuler laut losgebrüllt hatte und das einzige was sie tat war aufzustehen und den zerfetzten Heuler anzuschreien: “ACH JA? DAS WERDEN WIR JA NOCH SEHEN DU IGNORANTES RINDVIECH.”
    Die Freunde sahen sich verwirrt an und fragten sich, ob Anna wußte, dass ein Heuler nicht antworten konnte....

    Wie man es auch drehte und wandte, Anna musste zur Hochzeit gehen und da Han auch Lilli, Sirius, Remus und James eingeladen hatte, packten auch sie ihre Koffer für ein neues Wochenende bei Anna's Bruder in Chesster Peak. Sie fuhren nach KingsCross, wo er sie mit dem Auto abholte und zurück fuhr. Im Haus der White's angekommen war alles bereits festlich für die morgige Hochzeit geschmückt. Dolores hatte Han offenbar überreden können im Haus zu heiraten. Naja, wenigstens hat sie bei der Dekoration Geschmack, sagte sich Anna leise in Gedanken.
    “Anna, Schätzchen...”
    Dolores war die Stufen heruntergeschritten und hatte sie leicht in die Arme geschlossen. Anna hatte dabei ihre Augen gerollt. Diese Frau führte sich auf wie ein billiger Abklatsch ihre tote Großmutter.
    “Dolores...” sagte sie und lächelte so falsch sie nur konnte. Sirius wunderte sich einen Moment, da er diese Seite an ihr noch gar nicht kannte.
    “Ich freu mich ja so....”
    “Das ist so wunderbar, Anna, Schätzchen...”
    “Ah... James... wie schön, dass ihr auch kommen konntet...”
    Dieser lächelte leicht gequält, angesichts der Tatsache, dass sie auf ihn hinab sah wie ein Tiger auf seine Beute. Anna zeigte den Freunden ihre Zimmer, wo sie über Nacht schlafen würden, bis zur Hochzeit am Sonntag morgen. Danach gingen sie in den Garten raus um sich die Hochzeitsdeko anzusehen. Sie hatte nicht gesparrt, denn fast alles war mit gold oder silber verzirrt worden. Sie wußte gar nicht dass die Hafermans so reich waren, dass sie sich so eine prunkvolle Hochzeit leisten konnten.
    “Diese blöde Kuh regt mich auf,” jammerte Anna und setzte sich auf die Wiese nieder.
    “Mag sein, aber diese blöde Kuh wird in nicht ganz 24 Stunden deine Schwägerin,” erinnerte Lilli sie vorsichtig.
    “Erinner mich bloss nicht daran oder ich mich schmeiß mich gleich vor nen fliegenden Besen.”
    „Verzeihung!“

    Dolores bestand doch tatsächlich darauf, dass sie beim Abendessen alle zusammen saßen und eine nette Plauderrunde hielten. Anna kniff ihre Zähne zusammen und antwortete jedesmal äußerst knirschend und gespielt zuckersüß. Zum Beispiel auf die Frage, was sie von einer kleinen Nichte oder Neffen halten würde, rutschte ihr der Kommentar raus: “Mit dir als Mutter? Na dann gute Nacht,” heraus.
    Sirius hatte ihr auf den Fuß getreten und nur deswegen verbesserte sie sich schließlich mit einem zusammengekniffenem Auge.
    “Ich meinte... was für ein Glück...”
    James hingegen rutschte auf seinem Stuhl unruhig hin und her. Er hatte das Gefühl von dieser Dolores beobachtet zu werden, bei jedem Bissen den er zu sich nahm. Nach dem Essen hatte sie ihnen noch eine Nachspeise serviert. Sie nannte es Tiramisu und servierte jedem von ihnen je ein kleines Stück.
    “....sieht ja aus wie'n Stück dahingeschissener Pudding,” flüsterte James Sirius zu, der gleichfalls angeekelt nickte. Es schien sich keiner so richtig zu trauen es zu probieren, doch auf Han's befehlenden Blick hin, langten sie schließlich doch noch alle vorsichtig zu. Anna spuckte ihr Tiramisu wieder aus und hustete sich die halbe Lunge heraus.
    “Igitt... Dolores, willst du dass wir an Eierlikör ersticken, oder was? Buahh....”
    Auch James und Lilli hatten ihre Gesichter verzogen und sogar Han spuckte sein Nachttisch wieder aus. Sirius hatte gar nicht erst probiert, sondern den Nachttisch mit seinem Zauberstab weggezaubert. Remus war wohl der einzige, der es nicht zeigte, dass ihm der Nachtisch nicht schmeckte.
    “Ähm... Schatz... ich glaube... du hast dich ähm... mit dem Eierlikör wirklich verschätzt...”
    “Oh...” sagte diese nur.
    “Das tut mir aber leid... wirklich...”
    Das hörte sich nur überhaupt nicht so an als ob sie das so meinte.
    “Ist schon gut, Schatz,” sagte Han und legte ihr verliebt die Hand auf ihre, was Anna dazu veranlasste ein verächtliches Schnauben von sich zu geben. Dies war so auffällig dass Han sie ansah und mit sich raus bat. Die beiden gingen ins Wohnzimmer nebenan, wo die Tür zugeschlagen wurde, damit kein Laut herauszuhören war. Sie konnten nicht viel hören, aber es klang ganz nach mächtig vielen Beschimpfungen, Vorwürfen und endete mit zwei Streithähnen, die herauskamen und sich beleidigt wieder an den Tisch setzten.
    „Ähm.... Anna, Schätzchen.... geht es dir gut?!“
    „Sicher,“ raunzte diese zähneknirschend.
    „Frag mich nur ob es dir auch noch gut geht, wenn ich dich zur Witwe gemacht habe, bevor ihr verheiratet seits!“
    Han spuckte mit einem mal sein Tiramisu aufs neue aus, während Sirius, James, Remus und Lilli vergnügend zu glucksen begannen. Das war Anna wie sie leibt und lebt. Ein Blatt vor dem Mund nehmen, kam für sie gar nicht in Frage, wenn sie etwas wollte.

    Nach so einem Abendessen verzogen sich die Freunde gemeinsam in das Gästezimmer der Jungs rauf, da Anna ihnen strikt untersagte, ihr eigenes Zimmer zu betreten. Seit ihrer Kindheit war das ein Geheimnis und sogar Lilli schlief in einem extra Gästezimmer. Sie redeten noch lange über ihre Zukunft, über die Vergangenheit und über die Gegenwart. Anna und James versuchten immer wieder das Thema Quidditch anzuschneiden, aber Lilli, Sirius und Remus hatten so überhaupt keine Lust darüber zu sprechen. Sie waren nicht wirklich so die Quidditchfreaks und wechselten dann auch immer auf das nächst beste Thema. Draussen schien es regnen zu wollen, zumindest begann der Wind laut zu tosen und der Himmel verdunkelte sich. Der Halbmond wurde von dicken und dunklen Wolken verdeckt. Die Blätter der Äste raschelten wild herum, der Regen tröpfelte langsam auf sie hinab und mit einem mal hatte ein heftiger Windstoss das Fenster aufgeschlagen.
    “Hoppla,” stieß Anna aus, stand auf und ging zum Fenster rüber um sie wieder zu schließen.
    “Du meine Güte... das wird der Hochzeitsdeko aber nicht gut tun...” bemerkte sie mit einer Spur schadenfreude in der Stimme.
    „Ich glaub, Haferman wird schon dran gedacht haben, alles mit einem Zauber zu versiegeln. So dämlich wirkte die auf mich gar nicht.“
    „Auf mich schon, Sirius. Ich glaub die Muggelameise im Sommer hat mehr Verstand als die zukünftige möchtegern-Miss-Han-White.“
    “Merkwürdig,” begann Lilli nachdenklich.
    “Der Wetterbericht hatte doch Sonnenschein und eine ruhige Nacht vorrausgesagt.”
    “Du traust denen noch? Ich hab damit aufgehört, nachdem sie uns einmal sagten es gäbe Sonnenschein, wir unser Sack und Pack nahmen, zum Ufer gingen, ins Wasser hupften und klitschnass vom Regen wurden statt vom Wasser. Einmal und nie wieder, das stimmt sowieso so gut wie nie. Ich möchte fast sagen, dass die selber nur raten.”
    Plötzlich passierte es. Es gab eine lautes Krachen von unten, dann hörten sie verschiedene Stimmen, die Flüche in die Gegend schossen und einen lauten Schrei...
    “Han,” stieß Anna aus und rannte hinaus, dicht gefolgt von all ihren Freunden. Sie mussten nicht mal die Stufen runterrennen, denn schon an der Treppenspitzte konnte man gut 20 Personen in schwarzen Roben erkennen, die um den toten Han White standen. Bei ihm kniete Dolores und weinte, doch die Todesser schienen sie nicht angreifen zu wollen. Unglaubig erkannte sie die Person, die zuerst von den Todessern verdeckt worden war und erst jetzt zum Vorschein kam. Lord Voldemort.
    “Aber... Ihr habt doch gesagt, ihr werdet ihn verschonen, wenn ich euch James Potter bringe...” schluchzte diese verzweifelt.
    Den Freunden blieb für einen Augenblick das Herz stehen, als sie begriffen, was dieser Satz zu bedeuten hatte.
    “Mädchen, ich verschone dein Leben, das ist sehr großzügig von mir. Lord Voldemort verschont normalerweise niemanden. Nun verschwinde, bevor ich es mir anders überlege....”
    Sie ließ es sich nicht zweimal sagen und war sofort aufgestanden um wegzurennen.
    “Du verdammtes Miststück,” brüllte Anna stürmisch, bevor Dolores zur Tür rauskommen konnte. Dummerweise hatte sie so die gesamten Todesser auf sich aufmerksam gemacht, die sich nun alle zu ihnen umdrehten.
    “Ah.... und da steht ja auch schon DAS, was ich will,” zischte Voldemort. Eine Weile lang passierte nichts und dann....
    “PRONGS, LAUUUUUFFFF....” brüllte Sirius und zog wie auch Remus gleichzeitig ihre Zauberstäbe heraus. Dieser reagierte zuerst nicht, bis Lilli seine und Anna's Hand nahm und mit sich weg zerrte.
    “Bring sie in Sicherheit, Lils,” schrie Sirius ihr zu. Sie nickte und beide rannten zurück in das Gästezimmer hinein.
    “Aber....” begann James, denn er wollte seine Freunde nicht sich selbst überlassen. Voldemort würde sie umbringen.
    “Nein, James, los... er will doch nur dich... Er wird sie schon nicht töten...”
    Dies kam zwar aus ihrem Mund, aber ihr Herz war genau so in Panik und Sorge wie seins. Anna stand nur da und schien noch unter Schock zu stehen.
    “Colloportus,” zauberte Lilli und verschloss die Tür.
    “Okay, Lilli, denk nach...” sagte sie zu sich selbst. Anna stand unter Schock und war zu nichts zu gebrauchen und James würde krampfhaft versuchen sich Voldemort zu stellen um seine Freunde zu retten, also auch überhaupt keine Hilfe.
    “Wing-Castle.”
    Es war doch gleich in der Nähe. James Eltern... das war die Idee.
    “Aparieren... Scheiße, es gibt nen Aparierschutz über das Potter Anwesen.... Scheiß, drauf. Hauptsache raus, kommt schon ihr beide. Ich kann uns nicht allein hier raus holen...”
    James atmete tief durch und nickte. Jemand stieß wie wild gegem die Tür und sie waren sich sicher, dass sie gleich unter dem Druck nachgeben würde. Alle drei apparierten nach draußen vor die Tür. Dumme Idee, denn einige der Todesser standen noch immer im Gang.
    “Da sind sie...” hörten sie einen von ihnen brüllen.
    “Shit....” fluchte James auf und alle drei rannten so schnell es ging zum Waldstück rein, Richtung Wing-Castle.
    Es konnte nicht lange dauern.... Wing Castle war allerhöchstens 500 Meter entfernt. Er konnte Sirius und Remus nirgends im Wohnzimmer sehen und das machte ihm noch mehr Panik, als er eh schon hatte. Das bedeutete nichts gutes...Der Regen prasselte unaufhörlich auf sie hinab, die Wiese war schon ganz durchgeweicht und das machte das Rennen noch viel schwerer. Sie hörten Schritte hinter sich, die immer näher kamen. Sie beschleunigten ihre Schritte und trotzdem schienen sie nicht schnell genug laufen zu können. Der Donner hämmerte unheilverkündet in die Luft und die Blitze funkelten mitten am Himmel auf.
    Kracks... Lilli schrie auf. Sie war an einem runtergefallenen Ast gestolpert und hingefallen. Anna und James waren sofort stehen geblieben.
    “Lilli,” rief er besorgt und beide knieten sich zu ihr hinab, während sie verzweifelt versuchte sich wieder aufzurichten. Der Knöchel musste verstaut sein, entschied James und nahm sie auf seine Arme rauf.
    “Komm...” sagte er und sie versuchten so schnell es ging weiter zu rennen. Mit Lilli auf seinen Armen war das ganze nur etwas schwer.
    “James, lass mich hier und renn allein weiter...” sagte Lilli schließlich. “Du mußt dich in Sicherheit bringen.”
    “Ich geh nicht ohne dich, hörst du Lilli. Ich lass dich nicht bei diesem Schweinepack zurück.”
    “Nein, James, Lilli hat Recht,” stimmte schließlich auch Anna ihr zu.
    “Er ist nur hinter dir her.Ich bleib bei ihr und du rennst weiter. Sie werden uns gar nicht beachten...”
    “Prongs...” Es war Remus Stimme. James ließ Lilli wieder herab und sie stützte sich mit der Hand an seiner Schulter ab.
    “Moony?” fragte James vorsichtig. Aus dem Schatten kam Remus herausgerannt und eilte zu ihnen her. Ihm fehlte nichts außer einigen blauen Flecken, doch... er war allein und Sirius war nicht bei ihm....
    “Moony... Wo ist Padfoot?....”



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:22


    Chap 21: In his hand


    “Moony, Wo ist Padfoot?”
    James war auf seinen Freund zugeschritten, während Lilli sich nun an Anna fest hielt. Etwas war anders an ihm... er war so still.... seine Augen so leer... als ob er nicht er selbst wäre. Der Regen fiel wie wahnsinnig auf sie hinab und durch die eisige Kälte konnte man kaum klar denken.
    “Prongs, pass auf...” hörten sie Sirius brüllen. Sie alle blickten nach rechts, von wo aus die Stimme kam und erblickten Sirius, der am Arm verletzt war und sich mit viel Mühe an einem Baum festhielt. Doch zu spät. Remus hatte seinen Zauberstab gezückt und James spürte die Spitze nun direkt an seiner Brust.
    “..........”
    Für einen Moment stand jeder nur da, schockiert und bewegungsunfähig. Jeder Herzschlag war zu hören, jeder Atemzug erklang in den Ohren. James hatte einmal eingeatmet und Sirius, Lilli und Anna schrien verzweifelt auf, als der weiße Strahl aus Remus Zauberstab kam und James direkt an die Brust traf. Es war nur eine Sekunde in der James verzweifelten hasselnussbraunen Augen Remus anstarrte, entsetzt und enttäuscht und dann... fiel sein Körper auf dem Boden und seine Augen schlossen sich....
    “JAAAMES...” riefen Lilli und Anna gleichzeitig, von Panik ergriffen.
    “Prongs...” rief Sirius entsetzt und kam gleichfalls hergelaufen. Remus hingegen starrte auf James hinab, sah zu, wie Anna und Lilli zu ihm hinabsanken und dann auch wie Sirius herkam und sich zu ihnen hinabkniete.
    “Was... Oh Gott, was ist passiert...”
    Remus hatte den Kopf geschüttelt, als ob er geradewegs aus einer Trance erwacht wäre und sank verzweifelt zu ihnen hinab, den Blick starr auf James gerichtet.Er lag bewegungsunfähig da, ohne ein Lebenszeichen von sich zu geben
    “Was hast du getan?” schrie Anna enttäuscht auf.
    “Nein, Anna, nicht!“ verteidigte Sirius seine Freund sofort.
    „Moony stand unter den Imperius-Fluch, den Voldemort auf ihn gejagt hat...”
    “Ist er... ist er?”
    Remus wagte nicht den Satz zu Ende zu sprechen.
    “Nein, er atmet noch, aber er ist außer Gefecht. Welchen Fluch hast du benutzt?”
    “Ich... Ich weiß nicht,” antwortete er wahrheitsgemäss.
    “Ich... Gott, was hab ich getan. Prongs, wach auf... Komm schon...Bitte, tu mir das nicht an...”
    Doch egal, wie sehr sie ihn auch versuchten wieder wach zu kriegen, ganz egal, wie sehr sie ihn rüttelten oder gar schlugen, egal mit welchem Aufhebungszauber sie es auch probierten... er öffnete seine Augen nicht.
    “Voldemort wird auch kommen, da bin ich mir sicher...” sagte Anna schließlich.
    “Los, wir müssen ihn irgendwie zu seinen Eltern schaffen. Die können bestimmt helfen.”
    Sirius nickte verstehend.
    “Dort ist er auch in Sicherheit. In Wing-Castle kann Voldemort nicht eindringen.”
    Sirius und Remus hoben James Arme über ihre Schulter und trugen ihn mit sich Richtung Wing-Castle.
    “Wie lange noch?” rief Anna nach einer Weile humpeln. Sie hatte Lilli gestützt, dessen Knöchel noch immer pochte von der Verstauchung.
    “Wir müssten bald da sein. Es kann sich nur um Meter handeln.... Das letzte mal war es doch auch nicht so lang...”
    Und auf einmal disappierten duzende Todesser um sie herum und umzingelten sie. In ihrer Mitte stand Voldemort, seinen Zauberstab auf die Gruppe gerichtet.
    “Scheiße...” fluchte Sirius laut los. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt. Sie waren schon fast da gewesen...
    “Übergebt mir was mir gehört... und ich lasse euch gehen...”
    Lilli krallte ihre Hand nun an James Shirt fest, als ob sie ihn so halten könnte. Ihr Herz schlug wie wild, während die Panik sie nun fest im Griff hatte. Sie war entschlossen ihn niemals herzugeben, doch konnte niemand leugnen, wie stark Voldemort war und wie ohnmächtig man gegen seine Flüche sein konnte.
    “Lasst Potter hier und ich werde euch alle verschonen. Das ist mehr als ihr je erwarten konntet vom dunklen Lord.”
    Doch Sirius zog seinen Zauberstab und richtete ihn gegen den bösen Zauberer.
    “Niemals. Nur über meine Leiche.”
    “Glaubt ihr etwa, ihr habt die Wahl? Es stehen 20 ausgebildete Zauberer... gegen 4 lächerliche Schüler. Glaubt ihr, ihr habt den Hauch einer Chance zu überleben?”
    “Ich sterbe hier lieber, als dir meinen besten Freund kampflos zu überlassen,” brüllte Sirius, doch seine Finger zitterten. Das war vielleicht das Todesurteil, das er über sich selbst ausgesprochen hatte, aber es kam von Herzen. Niemals würde er James freiwillig an Voldemort übergeben, wo er sich noch nicht mal wehren konnte. Voldemort gab seinen Dienern ein Zeichen und schon schossen duzende Flüche auf sie zu. Lilli, Anna und Remus hatten gleichfalls ihre Zauberstäbe gezuckt um mitzukämpfen, doch 4 konnten gegen 20 nun mal nichts ausrichten. Sirius wurde getroffen und hinter geschleudert, auch Lilli und Anna riss es rücklings von den Beinen und sie knallten meter weiter wieder auf. Remus war der einzige, der einen Schutzzauber über sich und dem auf dem Boden liegenden James rechtzeitig aussprechen konnte um die Flüche abprallen zu lassen. Voldemort schritt auf die beiden zu, sein Zauberstab fixierte Remus.
    “Imperio. Geh weg von ihm.”
    “NEEEIN, MOONY,” brüllte Sririus, der sich nur mit Mühe wieder aufstützen konnte. Nun tat ihm auch noch das rechte Bein weh zu dem ohnehin schon verletzten rechten Arm.
    “Moony, verdammt noch mal. Hör nicht auf ihn, bekämpfe das... du mußt den Schutz über James aufrecht erhalten...Komm schon, Kumpel.”
    “Nein,” schrie Lilli als sie sah, wie Remus beiseite ging um Voldemort platz zu machen, der immer näher an James heran kam.
    “Expelliarmus.”
    “Protego.”
    Sirius, Anna und Lilli sahen in die Richtung, von der die Zauber geschossen kamen und erkannten Maria und Michael Potter auf sie zurennen. Voldemort's Zauberstab war ihm aus der Hand geflogen und ein neuer Schutzzauber hatte sich über James gelegt, der ihn nicht an sein Opfer heranlies. Lilli und Anna atmeten erleichtert auf und auch Sirius glaubte für einen Augenblick in Sicherheit zu sein. Voldemort konnte jetzt unmöglich an James gelangen und James Eltern würden zu verhindern wissen, dass ihr Sohn in die Fänge des grausamsten Zauberers aller Zeiten fallen würde.
    Doch als er in Voldemorts schneeweisses Gesicht sah, als er in diese blutroten, bösen Augen sah, erkannte er etwas hinterlistiges. Das war noch nicht vorbei.... Noch lange nicht.
    “Hände weg von meinem Sohn, kpaiert?” brüllte Mr. Potter und hatte mit seiner Frau die Zauberstäbe auf ihn gerichtet.
    “Das... ist noch nicht vorbei. Michael... Maria... Ich hole mir später dass... war mir gehört.. Accio Zauberstab...” sagte Voldemort und tatsächlich, obwohl er kein Zauberstab in der Hand hielt, flog sein Zauberstab zu ihm zurück. Alle blickten schockiert drein, doch Voldemort apparierte und verschwand mit seinen Todessern.
    Eine Sekunde lang passierte nichts. Jeder von ihnen blickte schockiert den leeren Fleck an, wo eben noch Voldemort stand. Dann... wie von der Tarantel gestochen, stürzten sich Michael und Maria zu James nieder und auch Sirius und Remus krabbelten zu ihm zurück. Lilli kam langsam hergehumpelt und wurde auf halbemWege von Anna gestützt.
    “Was ist passiert?” fragte Michael sie eindringlich und versuchte James Situation einzuordnen.
    “Voldemort hat ihn mit irgendeinem Zauber außer Gefecht gesetzt....” sagte Sirius, doch Remus schüttelte reuend den Kopf.
    “Nein, Sir... Mr. Potter... ich wars... ich stand unter dem Imperiusfluch und.... und habe irgendeinen Fluch angewandt. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern... Und James, er wacht nicht auf, ganz gleich was wir tun.”
    “Ich verstehe...” sagte Michael Potter und baute einen Portschlüssel auf.
    “Wir gehen erst mal alle nach Wing-Castle.Dann sehen wir weiter.”
    Die Freunde nickten und fassten den Portschlüssel an. Sie alle landeten weich im Wohnzimmer der Familie Potter. Michael hatte seinen Sohn auf die Couch niedergelegt und Maria holte einige Decken um ihn zuzudecken. Sie sprach einige Wärmezauber um sie alle zu trocknen.
    “Maria, pass auf ihn auf. Ich informiere Dumbledore und hol nen Heiler.”
    “Aber....”
    “Maria, bitte...”
    Michael sah seine Frau eindringlich an.
    “Voldemort gibt nicht einfach so auf. Ihr seit hier in Sicherheit. Die Schutzzauber über das Anwesen werden ihn von hier fern halten... James Gesundheit geht vor... Ich bin so schnell wie's geht zurück.”
    Sie nickte und beide gaben sich einen kurzen Abschiedskuss, dann stieg Michael in den Kamin und reiste weg. Es dauerte eine Weile... dann registrierte Anna erst was jetzt alles passiert war... Han würde morgen nicht Dolores heiraten, Han... war tot... Seine Augen... hatten sie leer angestarrt... Sie hatte den letzten ihrer Familie verloren.. Sie war... ganz allein.
    “Anna, Süße... Was ist mit dir?” fragte Maria besorgt, als sie sah wie blass sie jetzt wurde. Sirius, Lilli und Remus erinnerten sich erst jetzt wieder an Han's tot.
    “Oh, Anna...” sagte Lilli und nahm sie fest in die Arme. Sie drückte sie an sich und versuchte ihr das Gefühl zu geben nicht alleine zu sein, aber ganz gleich, was sie tat, die Wahrheit war anders. Anna hatte nun alle von ihrer Familie verloren... Nachdem Sirius Maria erzählt hatte, was alles passiert war, braute sie Anna einen Beruhigungstrank und wollte sie aufs Gästezimmer raufschicken, aber sie weigerte sich. Sie wollte wie die anderen auch bei James bleiben.
    So saßen die Freunde alle zusammen im Wohnzimmer, während Maria immer mal wieder nach James Verfassung sah, dabei aber auch ab und zu Anna besorgte Blicke zuwarf. Das Mädchen saß einfach nur da, vollkommen abwesend. Es kostete sie offensichtlich sehr viel Kraft, nicht zu weinen, ihre Gefühle zu unterdrücken. Dem Gefühl nach waren stunden vergangen, aber in Wahrheit war es kaum eine Stunde.... als die Lichter gedämpft wurden und jemand in einem pechschwarzen Umhang in ihrer Mitte erschien. Blasses Gesicht, blutrote Augen... Es war Voldemort.
    “Neiin,” schrie Maria erschrocken auf. Lilli, Anna, Remus und Sirius hatten wie sie auch sofort ihre Zauberstäbe reflexartig gezuckt.
    “Expelliarmus.”
    Alle verloren ihre Zauberstäbe und sie flogen in seine Hand.
    “Stupor.”
    Maria riss es von ihren Beinen und sie flog durch die Glastür, die in tausend kleine Scherben zersplitterte, in den Garten hinaus. Die drei waren zu geschockt um rechtzeitig reagieren zu können, als der nächste Fluch herangeschossen kam.
    “Vulnerare.”
    Anna, Remus und Sirius wurden an die Wand geschleudert und blieben bewußtlos auf dem Boden liegen.
    Lilli stand dem dunklen Lord nun ganz alleine gegenüber. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie wollte nicht schwach sein, wollte James beschützen, aber sie hatte ihr zittern nicht unter Kontrolle. Ihr Zauberstab richtete sich gegen Voldemort und sie wischte sich die Tränen aus den Augen.
    „Stupor!“
    „Protego,“ sagte er in mässigem Ton, ohne seinen zauberstab benutzt zu haben. Er hatte nur mit der Hand gewinkt und der Fluch war am Schutzschild zerpufft. Lilli hatte viel zu viel Angst um zu handel. In diesem Moment, wo die Furcht sich in ihren ganzen Körper eingenistet hatte, wollte ihr kein weiterer Fluch einfallen. Sie sah ihre Freunde, die bewußtlos auf dem Boden lagen, sie sah Maria, die verletzt im Garten lag, sie sah James, der außer Gefecht gesetzt war....
    “Portus...” murmelte Voldemort und tippte eine Zeitung an, die auf dem Wohnzimmertisch lag.
    “Ich denke... Lilli Evans.. du wirst auch freiwillig mitkommen... Nicht wahr?”
    Sie sah zu James rüber, dessen Hand er ergriffen hatte und zum Portschlüssel führte.... Sie nickte ergebend und legte ihre Hand ebenfalls drauf. Sie spürte den Sog, der sie mit sich riss, spürte dann einen harten Plumpser und schließlich...
    „Stupor!“

    Als Lilli wieder zu sich kam lag sie auf einem harten Betonboden in einer von kalten Mauern umgebenen Zelle. Sie fühlte sich schwach und erschöpft, doch die Wirklichkeit kam schnell wieder zurück.
    „James!“ Sie sah sich nach ihm um... doch er war nicht da....
    >>Oh Gott, bitte lass ihm nichts passiert sein<< dachte sie immer wieder, bis schließlich die Tür aufging und James von zwei Todessern reingeschleift und vor ihr auf den Boden hingeschmissen wurde. Sie gingen hinaus, während Lilli zu James hinkrabbelte und seinen Kopf auf ihren Schoss legte um ihn zu stützen. Er hatte eine kleine Wunde an der linken Schläfe, was ihr Angst machte. Seine Brille war weg und ihr kam die Angst, dass sie ihm etwas angetan haben könnten. Geschlagen?
    Seine Augenlider flackerten leicht und offenbarten schließlich die Sicht auf diese sanften hasselnussbraunen Augen. James lächelte.
    “Hey, Lils...”
    “Na du... endlich wach?”
    “... Ich hatte einen merkwürdigen Traum... Anna's Bruder... ist tot... und Todesser haben uns attackiert.... Merkwürdig.... Reichst du mir bitte mal meine Brille? Ich seh dich sonst so verschwommen.”
    “James....”
    “....?”
    “Das war... kein Traum...”
    Er stützte sich leicht mit den Händflächen auf und setzte sich hin. Sie konnte sehen wie er versuchte nach seiner Brille zu fassen.
    “Wo... wo sind wir?”
    “In einer Zelle. Voldemort... hat uns gefangen genommen.”
    James lächelte gequält.
    “Verdammte Scheiße, hm? Ich kann mich... an kaum mehr etwas erinnern... Nur noch, dass Moony... hat er tatsächlich seinen Zauberstab gegen mich erhoben?”
    Lilli nickte verängstigt.
    “Aber er stand unter den Imperumsfluch. Du warst danach bewußtlos. Wir wollten dich zu deinen Eltern bringen, aber wir wurden dann wieder attackiert. Deine Eltern konnten uns zuerst retten aber.... Voldemort hat es irgendwie geschaft, die Schutzzauber zu durchbrechen und... jetzt sind wir hier.”
    “Das ist gar nicht gut....” sagte er schließlich und ließ sich wieder auf den Boden sinken.
    “Ich hasse es meine Brille nicht aufzuhaben... Ich seh so gut wie gar nichts ohne sie... alles verschwommen... auch dich.”
    “Ich schätze, deswegen hat er sie dir wahrscheinlich auch weggenommen.”
    James nickte verstehend und grinste amüsiert.
    „Du meinst, damit ich bei der Flucht gegen die nächste Wand krache, statt zum Ausgang raus?“
    Lili legte sich leicht lächelnd neben ihm nieder und kuschelte sich an seine Brust. Wenigstens konnte er noch Witze reißen, trotz der ernsten Situation, in der sie da steckten. Es war ein harter Boden, aber sie war bei James und es ging ihm gut. Das war alles was sie wollte.
    “Ich hatte Angst, dass du nicht wieder aufwachst.”
    “Tut mir leid, Lils... Ich wollte dir keine Angst machen. Hab nicht freiwillig gepennt, weißt du?!“
    „Ja....“ sagte sie lachend. „Ich weiß....“
    „Ich versteh das nicht... was hat er vor?”
    “Weiß nicht. Hast du nicht gesagt, er will etwas von dir?”
    “Schon, aber Dumbledore und meine Eltern sagten, es wäre noch nicht da.... Ist doch irgendwie unmöglich dass es jetzt da ist? Das ergibt alles keinen Sinn.”
    “Ich weiss nicht, James.”
    Er bemerkte plötzlich wie sie neben ihm zu zittern begann. Ihr Herz pochte wie wild.Er konnte es spüren. Sanft schloss er sie in seine Arme und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange.
    “Ich liebe dich, Lils. Ich lass nicht zu, dass dir etwas passiert.”
    “Ich... Ich habe keine Angst um mich, James...” flüsterte sie leise und das stimmte auch. “Ich habe Angst... um dich....”


    Als Michael Potter aus dem Kamin stieg und heraus kam, stieß er einen entsetzten Schrei aus. Sirius, Anna und Remus lagen noch immer ohnmächtig auf dem Boden.Er rannte weiter ins Wohnzimmer hinein und sah Maria, die leblos draußen lag.Er rannte als erstes auf sie zu, während nach ihm Dumbledore und dann 2 weitere Auroren und ein Heiler ausstiegen.
    “Maria,” flehte er. Sie war noch immer bewußtlos und eisig kalt. Er wußte nicht wie lang sie im Garten gelegen hatte, wo der Regen erbarmungslos auf ihren Körper niederschlug, aber er nahm sie sofort auf seine Arme und trug sie auf die Couch, wo vorher James lag. Er legte sie nieder und trocknete sie mit den Bettdecken ab. Gleichzeitig sprach er einige Wärmezauber aus, während sich Dumbledore und die Auroren um Sirius, Anna und Remus kümmerten und der Heiler sich Mrs. Potter ansah.
    “Ouch....” jammerte Sirius als er wieder zu sich kam. Sein Kopf pochte wie verrückt und Anna und Remus ging es nicht minder schlecht.
    “Sirius, Anna, Remus, was ist passiert?” fragte Michael Potter die drei als sie sich mit Dumbledore auf die Couch ihm gegenüber niederließen.
    “Voldemort... er war hier,” sagte Sirius, nach ausgiebigem Nachdenken. Seine Erinnerung kam nur langsam wieder zurück, durch den harten Stoß, der seinem Kopf eine Beule versetzt hatte.
    “Er stand tatsächlich vor uns und... hat uns alle nen Fluch auf den Hals gejagt...”
    “Und jetzt hat er James und Lilli....”
    “Lilli?” fragte Anna besorgt und bemerkte erst jetzt, dass sie nicht mehr bei ihnen war.
    “Oh shit...”
    “Das kannst du laut sagen,” sagte Michael Potter deprimiert. In seiner Hand hielt er die seiner Frau, der es von Minute zu Minute immer schlechter zu gehen schien.
    “Albus, wie konnte Tom meine Schutzzauber umgehen? Er hätte normalerweise nie hier hereinkommen können.”
    Dumbledore sah ihn besorgt an und nickte verstehend.
    “Ich nehm an... das er James irgendwie verhext hatte. Das Mr. Potter nicht aufgewacht ist, obwohl man die Aufhebungszauber angewandt hat ist ein Zeichen dafür, dass der angewandte Zauber nicht nur sehr stark war, sondern auch der dunklen Künste angehörte. Trotzdem, Michael, denke ich, dass du dir keine Sorgen machen mußt. Ich denke, Tom hat ihn nur zur Sicherheit entführt. Er will nicht riskieren, den Zeitpunkt zu verpassen.”
    “Professor,” meldete sich nun Sirius zu Wort, der sich nicht mehr zurückhalten wollte und konnte.
    “Was ist an James, was Voldemort haben will?”
    Michael und Dumbledore hatten sich kurze Blicke zugeworfen und Sirius ahnte schon was kommen würde.
    “Ich denke nicht, dass dies für eure Ohren bestimmt ist, zu hören.”
    “Aber Professor,” protestierte nun auch Anna.
    “Hier geht es um James und Lilli. Sie sind in Gefahr und ich denke, dass wir ein Recht haben das zu wissen... Han ist tot... Voldemort hat ihn umgebracht...”
    “Das tut mir Leid, Miss White,” begann Dumbledore, noch immer mit dieser ruhigen Stimme, die jeden anderen zur Weißglut trieb.
    “Aber was Mr. Potter und Miss Evans angeht, müssen sie dies schon uns überlassen. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun um sie heil zurück zu bringen. Wie gesagt ist James nicht in Gefahr... Voldemort wird ihn erst töten, wenn er das hat was er braucht und das ist noch nicht da.”
    “WAS UM MERLINS'S WILLEN IST DIESES ETWAS, VERDAMMT NOCH MAL?” brüllte Sirius sie an. Für diesen Moment hatte er all seine Manieren vergessen. Seine Wut und sein Temperament war stärker.
    “Bitte, Sirius, beherrsch dich,” sagte Michael Potter in einem sehr ernsten Ton. Sirius Blick fiel auf Mrs. Potter, der es sehr schlecht zu gehen schien.
    “Entschuldigung,” murmelte er schließlich. Die Sorge um seine Freunde brachte ihn noch um den Verstand. Jetzt war nicht nur James in Voldemorts Fängen, sondern auch Lilli. Wieso zum Henker konnte er sie nicht beschützen? Sie waren doch schon fast in Sicherheit gewesen.


    Lilli und James schreckten aus dem Liegen auf, als sie Schritte hörten, die sich näherten. Beide waren sofort aufgestanden, Lilli mehr gehumpelt, denn ihr Knöchel tat noch immer weh. Die Tür wurde aufgesperrt und Voldemort schritt herein, mit zwei seiner Diener.
    “James... komm mit mir....”
    Das war keine Bitte, es war ein Befehl. Seine Stimme war streng und bestimmend und trotzdem irritierte es ihn gewaltig, dass der dunkle Lord ihn ständig mit dem Vornamen ansprach als wären sie vertraute Personen. Lilli hatte sich an seinem Arm festgekrallt, als ob sie ihn nicht gehen lassen wollte.
    “Es gibt Mittel und Wege, dich zu zwingen... du tust dir also nur selbst einen Gefallen, wenn du freiwillig mitkommst. Wehr dich nicht. Es wird alles viel leichter für dich machen....”
    James sah zu Lilli rüber. Er konnte ihre smaragdgrünen Augen weinen sehen. Auch wenn alles nur verschwommen war, so konnte er es fühlen und es zeriss ihm das Herz zu wissen, in was für eine Lage sie mit ihm steckte.
    “Ich komm wieder, Lils...” flüsterte er ihr zu, doch sie schüttelte vehemennt den Kopf.
    “Nein, James... geh nicht....”
    “Impedimenta...”
    Voldemort hatte den Fluch auf Lilli losgelassen, doch James stieß sich reflexartig schützend vor sie hin und so wurden beide zurück an die Wand gestoßen. Sie sanken auf den Boden hinab und beide stießen ein lautloses ouch aus. James ging es schlimmer als Lilli zumal er das meiste von Fluch auf sich genommen hatte.
    “STEH AUF, POTTER ...”
    Voldemorts Stimme war nun lauter und klang nun eher wie ein Befehl als vorhin. James hatte Lili einen zärtlichen Kuss auf die Wange gegeben und ihr aufs neue zugeflüstert.
    “Er wird mich nicht töten... Ich komme wieder...”
    Und wiederwillig und langsam ließ Lilli ihn schließlich los. James stand auf und folgte Voldemort hinaus, flankiert von den beiden Todessern, die mit hereingekommen waren. Lilli blieb alleine zurück und als sich diese rostende, Metalltür schließlich schloss, hatte sie das Gefühl, genau das falsche gemacht zu haben. Sie lehnte sich an die Wand und zog ihre Knie an ihre Brust heran, die Hände um die Knie geschlungen.
    “Gott... bitte lass ihn zu mir zurück kommen...” flüsterte sie immer wieder, ihr Blick starr auf die Tür vor sich gerichtet in der Hoffnung, dass er jeden Moment wieder zurückkommen möge.[/quote]



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:24


    Chap 22: The Truth needs time to be akzepted


    Dumbledore hatte das Anwesen der Potters wieder verlassen. Der Heiler, der sich um Maria gekümmert hatte, teilte Michael noch mit, dass sie morgen früh wieder aufwachen würde, sich jetzt aber ausruhen müsste, dann verließ auch er Wing-Castle. Die beiden Auroren kamen vom Ministerium und hatten das ganze Haus auf Spuren abgesucht und sich dann ebenfalls verabschiedet mit dem üblichen ministerumsabschied: “Wir melden uns sobald es etwas neues gibt.”
    Danach wandte sich Michael den anderen zu, die die ganze Zeit über im Wohnzimmer bei Maria geblieben waren. Der Heiler hatte Sirius Verletzungen im Nu wieder heilen können und auch Anna's und Remus kleinen wehwehchen waren sofort weggezaubert.
    “Hört mal, ihr drei, wollt ihr nicht doch ins Bett gehen? Ihr solltet euch ausruhen...”
    “Ausruhen?” fragte Sirius aufgebracht, bedacht darin, seine Stimme zu mässigen um Mrs. Potter nicht zu wecken.
    “Wo unsere Freunde von dem bekloppsten aller Zauberer entführt wurden und sich in Lebensgefahr befinden?”
    “Wie Dumbledore schon gesagt hat, Sirius, sind James und Lilli nicht unmittelbar in Gefahr. Voldemort wird sie nicht töten.“
    „Nein, er wird sie auf samt betten und ihnen ein Frühstück herzaubern.“
    Mr. Potter hatte seine sarkastische Bemerkung ignoriert.
    „Wir können jetzt nur warten, bis die Auroren mehr heraus finden und Dumbledore sitzt bestimmt auch nicht einfach hinter seinem Schreibtisch und trinkt Butterbier. Ihr könnt im Moment nichts tun.”
    “Ich... Ich möchte gerne... nach Chesster Peak, Mr. Potter...”
    Sirius und Remus warfen sich verwirrte Blicke zu, nachdem Anna gesprochen hatte und auch Michael Potter schien überrascht.
    “Ich mein...” begann sie leise, “Han... liegt womöglich noch dort...”
    “Nein, Anna, ich hab den Auroren Bescheid gegeben. Sie klären die Situation im Dorf. Ich denke dass du noch nicht...”
    “Doch... doch ich will,” sagte sie entschieden. “Ich kann hier nicht warten und tatenlos rumsitzten.”
    “Es ist 2 Uhr Nachts, Süße. Mr. Potter hat Recht, du solltest dich erst mal ausruhen und darüber schlafen. Morgen sieht alles anders aus.”
    Doch Anna schüttelte auf Remus bitte traurig den Kopf.
    “Nein, Rem, wenn ich jetzt schlafen gehe, wird das ganze morgen nur noch schlimmer. Ich will hin...”
    “Ich komm mit.”
    Sirius erhob sich und reichte ihr die Hand hin. Dazu blikten ihn nicht nur sie überrascht an, auch Michael und Remus schienen überrumpelt zu sein. Anna reichte ihm schließlich die Hand, bevor er es sich doch noch anders überlegen könnte und ließ sich von ihm hochziehen.
    “Danke....” sagte sie leise.
    “Gut... dann gehen wir alle drei.”
    Auch Remus stand auf und Sirius und Anna nickten ihm lächlend zu.
    “Na gut... ihr drei. Aber kommt so schnell wie möglich zurück...”
    “Sicher, Mr. Potter. Sie geben uns Bescheid sobald sich etwas neues ergibt?”
    “Natürlich, Sirius. Benutzt den Kamin, aber seit um Himmels Willen vorsichtig!”
    Die drei schritten hinaus auf den Flur, warfen das Fohpulver hinein und einer nach dem anderen reißte nach Chesster Peak zu den Whites. Sirius war der erste der ausstieg um sicher zu gehen, das alles in Ordnung war. Danach folgte Anna und gleich hinterher auch Remus. Das Haus sah noch aus wie an dem Abend als sie es verlassen hatten.... nur Han war nicht da. Die Auroren schienen seine Leiche schon weggebracht zu haben und auch von ihnen war keine Spur mehr hier. Ein paar Möbelstücke waren umgefallen, womöglich vom Kampf, einige Scherben lagen am Boden... aber Han war nicht mehr da. Anna blickte zur Küche, fast so als würde ihr Bruder jeden Augenblick hinter der Tür hervor kommen und sie anlächeln. Sie hatten sich zuletzt gestritten, es war ein böser Streit, wo sie sich gegenseitig das schlimmste an den Hals wünschten. Sie hatte das alles nicht so gemeint, sie war nur aufgebracht und wütend. Erschöpft ließ sie sich auf die Couch nieder und fiel auf die Lehne hinab.
    Sirius fand ja, dass das ganze Ähnlichkeit mit einem Haufen Elend hatte, dass Anna so da saß. Remus machte keine Anzeichen sich zu ihr zu setzten, also gab ihm Sirius einen stups an die Schulter und zeigte heftig mit dem Blick in ihre Richtung. Erst jetzt schritt Remus auf sie zu und setzte sich daneben.
    “Ähm... alles... in Ordnung... bei dir? Anna?” fragte er vorsichtig und etwas monotones und gelangweiltes lag in seiner Stimme. Sirius hatte sich unglaubig tonlos die Hand auf die Stirn geklatscht. Sie blickte ausdrucklos zu ihm rüber und auf einmal, wandelte sich ihre Miene.
    “Na klar,” sagte sie zuerst noch leise und anhand des Ausdrucks auf ihrem sonst eigentlich friedlichen Gesicht verstand Sirius, dass sie kurz vor der Explosion stand.
    “Ich mein... mein Bruder ist gestern Nacht gestorben, weil seine Verlobte ihn verraten hat, aber... die Welt ist noch nicht untergegangen. Meine beiden besten Freunde befinden sich in den Fängen eines wahnsinnigen Irren, aber... die Welt ist noch nicht untergegangen und MEIN FREUND BENIMMT SICH ALS WÄRE ICH IRGENDEINE BEKANNTE, DIE ER ZUFÄLLIG TRIFFT UND SMALLTALK HALTEN MÖCHTE, ABER DIE WELT IST JA NOCH NICHT UNTERGEGANGEN. NATÜRLICH IST ALLES IN ORDNUNG! WIE KÖNNTE ES AUCH ANDERS SEIN!”
    Fuchsteufelswild stand sie auf und stampfte in den Garten hinaus. Die Hochzeitsdekoration stand eindeutig nicht mehr. Alles war zerstört und durchnässt und glich einem Schrottplatz für Gartenmöbel.
    'Soviel zum Thema Haferman sei klug genug um Schutzzauber auf die Gartendeko zu legen' dachte sie deprimiert.
    Remus saß noch immer vollkommen verunsichert und schockiert auf der Couch und warf Sirius einen fragenden und gleichzeitig flehenden Blick zu.
    “Schätze, du solltest schon mal zurück nach Wing-Castle reisen. Ich glaub, sie ist nicht gut auf dich zu sprechen.”
    Remus nickte und stand auf. Er war schon fast bis zum Kamin gekommen als er sich noch mal umdrehte und seinen Freund ansah.
    “Padfoot?”
    Der gerufene drehte sich zu ihm um.
    “Ich hab Mist gebaut, stimmts? Ich mein... wegen James und auch wegen Anna...”
    “Mach dir keinen Kopf, Moony. Wir packen das schon... so wie sonst auch.”
    Dieser nickte und verschwand dann durch den Kamin. Sirius wandte sich wieder zum Garten hin und sah, dass Anna nun wieder auf einem Baum geklettert war und sich dort auf einen stabilen Ast niedersetzte. Er kam hinaus und lehnte sich an den Baumstamm an. Es war eisig kalt und der Wind wehte noch immer heftig umher. Regen, Donner und Blitz hatten aufgehört, aber die düstere Stimmung schien das Unwetter dagelassen zu haben.
    “Er benimmt sich wie mein Vater...” hörte er sie sagen. Offenbar hatte sie ihn bemerkt.
    “Remus? “
    “Ja... Er ist kalt und gefühlslos. Ab und zu kann er sie nicht verstecken und dann seh ich das, was er fühlt und ich freue mich, weil es mich glücklich macht. Und im nächsten Moment, läßt er wieder nichts davon sehen. Er ist wieder kalt und... und.... Er tut immer so als ob er die Situation unter Kontrolle hätte, als ob er alles wüßte, nur weil er Vertrauensschüler war und weil er gut in der Schule ist. Ich finde eigentlich, dass wir gar nicht zusammen passen.”
    Sie sprang vom Ast zu ihm herab und stand nun genau vor ihm. Sie wirkte nicht traurig, nur mitgenommen und enttäuscht.
    “Ich glaube... Ich habe nur Angst, dass es vorbei ist, dass ich etwas verliere, was mir wichtig ist. Ich hab jetzt meine Eltern, meinen Bruder... und vielleicht auch meine besten Freunde verloren.”
    “Mr. Potter hat doch gesagt...”
    “Ja, aber hast du nicht bemerkt, WIE er es gesagt hat? Eine Bitterkeit und trägheit in der Stimme, als ob er selber nicht mehr daran glauben würde. Voldemort hat zigtausend Menschen ungestraft umbringen können und du glaubst wahrscheinlich sogar dass er Lilli und James nur zum Feuerwhiskey eingeladen hat."
    “Sehr witzig, White.“
    „Mensch, Sirius. Glaubst du echt, dass Dumbledore helfen kann? Erinner dich doch mal an dem Abend als James Voldemort schon mal getroffen hat. Da wollte er den Vergessenszauber aufheben und was ist passiert? Nichts! Er war nicht stark genug aber hat er nun irgendetwas gemacht, damit sich James endlich daran erinnert, was vorgefallen ist? Nein!“
    „Was willst damit sagen?”
    “Willst du es denn wirklich zulassen, dass Voldemort von James das bekommt, was er braucht? Er wird sich nicht zurückhalten Gewalt anzuwenden und Dumbledore wird so wie immer, zu spät kommen! Wir sollten selber irgendetwas unternehmen um ihn zu finden.“
    „Und was bitteschön?”
    “Diese dumme Pute von Haferman weiss bestimmt etwas UND... vergiss nicht die Slyterthins. Ich brau uns etwas Veritaserum zusammen und et voila...”
    “DU KANNST DAS ZEUG ZUSAMMEN BRAUEN???!!” fragte er erstaunt.
    “Auch wenn ich Professor Smith immer reize und auf die Palme bringe, aber ja... ich kann das Zeug brauen. Zaubertränke ist einer meiner lieblingsfächer und das lass ich mir von dieser Kuh nicht versauen. In der 3. Klasse haben Lilli, Alice und Ich einen Trank gebraut um..... ähm... nicht so wichtig...”
    Sie schritt voran wieder ins Haus hinein, gefolgt von Sirius der ihr nachrief: “Was für ein Trank habt ihr gebraut?”
    Anna antwortete darauf nicht und schritt weiter ins Haus rein.
    “Ich hab noch was in meinem Zimmer. Bin gleich wieder da.”
    Schon war sie die Treppen raufgelaufen und nach wenigen Sekunden mit einer kleinen Flasche mit weisser Flüssigkeit wieder zurückgekommen.
    “Ich bin mir sicher, Malfoy weiss etwas.”
    “Du willst jetzt zurück nach Hogwarts und Malfoy mit Veritaserum vollstopfen?”
    “Warum nicht? Wir sagen James Dad einfach, dass wir zurück nach Hogwarts müssen, was ja auch der Wahrheit entspricht. Heut ist eigentlich Sonntag und es ist gerade mal... halb drei. Wir kontaktierten Dumbledore, der uns zurück bringt und dann machen wir uns auf den Weg zu den Slytherins.”
    “Du willst einfach anklopfen und nach Mal...”
    “Nun mach schon. Noch nie improvisiert, oder was?”
    Anna schubste ihn vor sich zum Kamin damit sie endlich vorwärts kamen. Durch dastehen und nichtstun war niemand geholfen und Siirus bekam den leisen Verdacht, dass Anna durch ihren Tatendrang, nur den Verlust von Han verdrängen wollte..


    James wurde in einen dunklen, düsteren Raum gebracht... offenbar Voldemorts Büro. Zumindest stand da ein Schreibtisch und je ein Sessel auf jeder Seite. Voldemort setzte sich und gab ihm ein Zeichen sich auch zu setzten. James sah keinen Grund das nicht zu tun und nahm Platz. Nicht um den Befehl seines Gegenübers zu befolgen, sondern weil er sich selbst kaum auf den Beinen halten konnte. Er wusste nicht was auf ihn zukommen würde, aber da Voldemort ihn fast schon mit samthandschuhen anfasste, konnte dies nichts gutes bedeuten. Die beiden Todesser, die ihn flankiert hatten, stellten sich nun mit einem halben Meter Abstand hinter ihm hin, stets darauf bedacht ihn festzuhalten, wenn er irgendeine Dummheit begehen sollte.
    “Ich denke, du hast viele Fragen, die du mir stellen willst... nur zu...”
    “.....”
    “Fragen über deinen Großvater, über deinen Vater, über Dumbledore... und das WAS in dir steckt. Du kannst fragen. Ich werde dir Antworten geben.”
    “Sicher, wahrscheinlich Lügen...” sagte James schließlich.
    Voldemort lachte nicht, sein Gesicht war ausdrucklos und erinnerte an einen toten Mann, der einfach nur da saß und doch noch sprechen konnte. Auch wenn er alles nur verschwommen wahr nahm, seine grausamen blutroten Augen konnte er klar vor sich erkennen.
    “Ich habe dich bisher nie angelogen, James. Ich habe dir immer die Wahrheit gesagt. Ich kann erkennen, dass du sehr viele Fragen hast, besonders die, die deinen Großvater und deinen Vater betreffen.”
    Er lachte grausam auf und James spürte, wie sich Angst in seinem Herzen ausbreitete, wie sich schweßperlen an seinen Fingerkuppeln bildeten.
    “Warum haben sie sich ständig gestritten, warum wollte dein Vater Harold nicht bei sich haben? Warum, wieso, weshalb und niemand sagt dem armen James Potter die Wahrheit. Das ist es doch, was in deinen Gedanken vorgeht, richtig?”
    James sagte nichts. Es erschreckte ihn mehr, dass Voldemort EXAKT das ausgesprochen hatte, was er die ganze Zeit fühlte und dachte. Sein Herz pochte nun wie verrückt, als der Mann vor ihm ihn mit einen durchdringenden Blick anstarrte. Das Blutrot schien sich noch mehr zu verstärken. Er fühlte sich starr vor entsetzten und konnte sich kein Stück mehr rühren. Außerdem tat ihm nun jeder atemzug weh, ganz gleich wie leicht oder fest es war...
    “Wieso Lili Evans hier ist?” zischte Voldemort auf, in seiner Stimme lag etwas hinterlistiges und er ahnte, dass es nichts gutes zu bedeuten hatte. Erst recht nicht, weil GENAU DIESE FRAGE, vorher in seinen Gedanken war. Langsam begriff er missmutig, dass Voldemort seine Gedanken lass....
    “Ja, James. Ich erkenne es, wenn man mich belügt oder was man denkt. Nicht umsonst, haben ich so loyale Diener. Ich habe die Verräter bereits ausgesondert.... wie... deinen Großvater.”
    “LÜGNER.”
    James war mit einem mal aufgestanden, seine Hand schellte zu seine Hosentasche, wo er den nichtvorhanden Zauberstab zücken wollte, bereit sich auf das Arschloch zu stürzen, das es wagte, seine Familie in den Dreck zu ziehen. Die Todesser hatten sofort ihre Zauberstäbe gezückt und ihn auf James gerichtet. Sie hätten ohne zu zögern einen Fluch auf ihn losgelassen, wenn Voldemort ihnen nicht ein Zeichen gegeben hätte, sich zurück zuhalten.
    “Ich würde sagen, du solltest dich besser wieder setzten, wenn du nicht in alle Einzelteile zerlegt zu deiner Freundinn zurückgebracht werden willst. Ich denke nicht, dass Lilli Evans darüber sehr erfreut wäre. Schließlich hast du ihr doch versprochen zu ihr zurückzukommen, nicht James?”
    Okay, jetzt war er sich sicher, dass Voldemort in seine Gedanken eindrang. Er setzte sich langsam nieder, bedacht darauf absolut gar nichts mehr zu denken.
    “Ja, James, dein Großvater, der mächtige Harold Lucas Potter, Zaubereiminister, Träger des Merlinordens, Mitglied im Zauberergamot... war einer meiner Spione. Hat hunderte Schlammblüter für mich vernichtet und er hat es mit Genugtuung getan. Er hatte Blut an seinen Händen kleben.”
    Er lachte ihn grausam an und das Vergnügen, James Leben langsam zu zerstören, schien ihm eine sadistische Freude zu bereiten.
    “Er teilte meine Ansichten, dass nur reinblütige, die Zauberei erlernen dürften, das Muggel nichts in unserer Welt zu suchen hätten. Was würde er wohl sagen, wenn er sehen würde, dass sein Sohn jetzt mit einem Schlammblut zusammen ist. Zugegeben, ein äußerst schönes Exemplar...”
    James ballte seine Hände zu Fäusten. Es kostete ihn verdammt viel Kraft nicht sofort auf Voldemort loszugehen.
    „Und doch.... ist sie verpestet.... Mit Muggelblut.“
    “Halten Sie ihre verdammte Klappe,” brüllte James aufgebracht los und war bereit sich auch ohne Zauberstab auf ihn zu stürzen.
    “Hören sie auf so über sie zu sprechen. Mein Großvater war kein Spion,das ist eine Lüge. Und Lilli ist kein Ausstellungsstück oder Ding. Sie ist ein Mensch....”
    “Ein Mensch, der dich nicht von Herzen liebt. Ich kenne deine Zweifel, James. Ich sehe sie und sie sind berechtigt. Sie ist nicht aus Liebe mit dir zusammen. Sondern aus Pflicht, weil sie einen Fehler gemacht hat, weil sie dich damals mit ihren Vermutungen verletzt hat. Das ist eine Wiedergutmachung, nichts weiter. Eine der größten Schwächen der Muggel, wenn sie einmal im Unrecht standen, geben sie sich selbst auf, um es wiedergutzumachen. Man kann niemanden so lieben, denn man vorher abgrundtief gehasst hat. Die Wahrheit braucht Zeit um sie zu akzeptieren. Deine kleine Freundinn Anna White, hat es bis heute nicht akzeptiert...”
    Anna?, dachte James verwirrt. Was zum Henker hatte sie denn nun damit zu tun?
    “Du kennst ihre Vergangenheit, aber das wichtigste, hat sie selbst dir nicht erzählt, ihrem besten Freund. Du hast ihr immer alles erzählt, hast ihr vertraut und auf sie gebaut, in allen Dingen und grenzenlos. Und sie baut eine Mauer um sich auf und stößt euch von sich. Armer James Potter, er wird ganz allein auf der Welt bleiben, wenn er die Wahrheit akzeptiert hat. O'Neil, Emerson, bringt Mr. Potter in sein Gemach zurück. Wir werden das Gespräch später fortsetzten.”
    Die beiden zogen James rüpelhaft wieder auf die Beine und stießen ihn mit sich hinaus. Er riss sich von ihnen los um selbstständig zu gehen. Er war schließlich kein Kind mehr und obwohl er es nicht sah, spürte er Voldemorts Blick, der auf ihm ruhte, womöglich um wieder seine Gedanken zu lesen. Er bemühte sich nichts zu denken....

    Die Tür der Zelle öffnete sich und nachdem James herein trat, wurde sie wieder zugeschlossen. Lilli war von der Wand sofort aufgestanden und wollte auf ihn zuhumpeln, aber James war schneller und kam zu ihr her.
    “Du sollst dich nicht so quälen,” sagte er sanft und setzte sich wieder mit ihr hinab, während sie ihn fest in ihre Arme schloss. Fast so als ob sie ihn nie wieder loslassen wollte. Er genoss es, dass sie ihn so an sich drückte, obwohl es vielleicht keine Liebe, sondern nur Mitleid war. Wenn er daran dachte, dass es stimmen könnte, was er gerade erfahren hatte, wenn es wirklich wahr ist, dass Lilli ihn nicht wirklich liebt, sondern nur aus Pflicht bei ihm blieb, dann würde diese eine Tatsache seine ganze Welt zum Einsturz bringen. Er hatte wirklich gedacht, sie würde ihn auch lieben.... so lieben, wie er sie liebte....
    Lilli erkannte etwas bitteres und enttäuschtes in seiner Stimme und seiner Art.. Zart drückte sie sich weg und sah in seine traurigen, hasselnussbraunen Augen. Sie sagten soviel Leid aus, auch ohne das er etwas gesagt hatte.
    “James?” fragte sie vorsichtig und strich ihm zärtlich mit der rechten Hand über seine weiche Wange.James Potter war womöglich der einzige, der diesen weichen Babyspeck an der Backe noch hatte, aber sie liebte ihn, liebte es weich und glatt darüber zu streicheln....
    “Was hat... Voldemort getan? Du siehst aus, als ob die Welt untergegangen wäre...”
    Er lehnte sich an die Wand und blickte zur Decke hinauf.
    “Ich... will nicht darüber sprechen. Nicht jetzt, Lilli. Ich muss das ganze erst einmal verarbeiten.”
    Sie legte ihre Arme wieder um seinen Hals und drückte ihn liebevoll zu sich.
    “Ist gut,” flüsterte sie leise und hauchte einen kleinen, aber sehr leidenschaftlichen Kuss auf seine Wange. Im Moment war sie einfach nur erleichtert, dass er heil wieder zu ihr zurück kam.
    “Aber wenn du doch noch darüber sprechen willst, bin ich immer da.”
    James legte seinen Arm um ihre Hüfte und zog sie zärtlich zu sich. Nachdem sie ihren Kopf auf seine Brust legte, schliefen die beiden schließlich ein. Sie waren so erschöpft und müde, alles was sie wollten war in diesem Moment ihre Ruhe....



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:25


    Chap 23: Pain

    Anna, Remus und Sirius waren zurück nach Hogwarts gereist und kamen durch einen Portschlüssel bei Dumbledore im Büro an. Er entließ sie zu ihrem Gemeinschaftsraum, nicht ohne sie noch mal darauf hinzuweisen, nichts unüberlegtes zu tun, bis sie James und Lilli gefunden haben. Alle drei nickten brav und gingen die Wendeltreppe hinab.
    “Wieviel Uhr?” fragte Sirius.
    “Genug Zeit um es aus Malfoy herauszupressen,” antwortete Anna während sie beim Gang abbogen und Richtung Slytherin Gemeinschaftsraum gingen. Sie kamen dort an und standen vor dem Porträt des widerspenstigen Königs, der laut schnarchte.
    “Ähm... Passwort?” fragte Sirius in die Runde. Remus zuckte nur mit den Schultern und auch Anna starrte mit gezogener Augenbraue den König an, der nun sogar zu sabbern begann.
    “Gut... dann müssen wir ihn uns wohl später beim Frühstück vorknöpfen...”
    Und mit hängenden Schultern gingen sie zurück zum Gryffindorgemeinschaftsraum.
    “Was solls holen wir uns ne Bommelmütze voll Schlaf. Bringt sowieso nichts, ihn uns vorzuknöpfen, wenn wir vor ihm zu schnarchen anfangen.”
    “Sagt mal... Crabbe und Goyle... glaubt ihr nicht, dass die das auch wissen?” fragte Anna nachdenklich
    “Crabbe und Goyle? Du redest von zwei Leuten, die sich ein Gehirn teilen. Als ob Voldemort ihnen ernsthaft irgendetwas sagen würde. Nein, ich denke, wenn dann weiß es Malfoy,” antwortete Sirius sicher.
    “Naja, dann... bis morgen. Gute Nacht.”
    Sie war hochgegangen ohne die beiden noch mal anzusehen. Remus warf Sirius einen fragenden Blick zu, der nur den Kopf schüttelte. Die beiden Freunde gingen die Treppe hinauf zum Jungenschlafsaal und legten sich in ihre Betten. Peter schlief tief und fest. Die Blicke der beiden wanderten auf das leere Bett, wo sonst immer James lag.
    “Glaubst du, wir können ihnen helfen?” fragte Remus leise. “Ich hoffs, Moony. Ich hoffs. Nacht.”
    “Nacht.”



    James hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Die Zelle war absolut von der Aussenwelt abgeschotten, nicht mal ein Fenster war da, damit man hätte merken können wann es morgen und wann Abend war. Da er geschlafen hatte, nahm er an, dass es wohl schon morgen sein dürfte. Ob Lilli Recht hatte und sein Dad schon nach ihnen suchte? Selbst wenn, wie sollten sie sie hier finden, wo er nicht mal selbst wußte, wo sie sich befanden? Voldemort hatte bestimmt kein Schild aufgestellt mit der Beschriftung: Hier geht's zu den Gefangenne Potter und Evans.
    Er spürte, wie sie sich langsam in seinen Armen regte und dann mit ihren Finger über seine Wange strich.
    “Morgen...” flüsterte sie zart. James lächelte, denn obwohl er sie nicht richtig klar sehen konnte, wußte er, dass sie ihn auch anlächelte Es konnte einfach keine Einbildung sein, denn er spürte doch dass es Liebe war. Sie waren nun seit über 2 Monaten zusammen und er glaubte einfach nicht, dass ihm ein Mädchen, nicht mal Lilli Evans, solche Gefühle vorspielen könnte, wie sie sie in diesen 2 Monaten erlebt hatten.
    “Morgen, mein Engel... Hast du gut geschlafen?”
    “Mhm... schon. Ich hab etwas sehr schönes geträumt....”
    “Erzählst du's mir?”
    “Ich hab von unserer Nacht damals auf Wing-Castle geträumt. Ich kanns bis heute nicht fassen, dass ich 6 Jahre gebraucht habe um zu merken, dass du kein solcher eingebildeter Hirni bist, wie ich immer dachte.”
    “Vielen Dank für die Blumen,” sagte er sarkastisch.
    “Weißt du, am Anfang warst du für mich auch nicht wirklich reizvoller.”
    “Am Anfang?”
    “Naja, wir kennen uns zwar seit der ersten Klasse, aber... richtig aufgefallen bist du mir erst in der 3. Klasse. Erinnerst du dich an die eine Stunde bei Professor Jackson, bei der wir Irrwichte durchgenommen haben?”
    “.... Ja... schon. Ich weiß noch dass Remus Irrwicht ein Mond war, den er in ein lachendes Gesicht mit Schnurrbart umwandelte. Alice Irrwicht war ein grauenhafter Drache, den sie in ein rosa Kleid zwängte... Sirius Irrwicht war.... “
    Lilli lachte vergnügt.
    “Ein überdimensionaler Heuler, der die Größe des halben Klassenzimmers einnahm und er verwandelte ihn in einen süßen Kussmund.”
    “Ja, aber das war damals mehr aus jux. Er hat nicht wirklich Angst vor nem Heuler. Sirius und Ich kannten Irrwichte damals bereits... naja, lange Geschichte. Er wollte mit dem Kussmund nur angeben.”
    “Und dein Irrwicht war Billicent Bulstrode...”
    “Ähm ja... auch nur so n Jux.”
    “Du nennst es jux, wenn du dem Irrwicht plötzlich Körpchengröße Doppel D verpaßt?”
    „Err..... yup....“ machte er unangenehm berührt.
    „Aber jetzt mal weiter. Erinnerst du dich an deinen Irrwicht?”
    “Ähm... oh.. ja... jetzt schon.”
    “Dein Irrwicht nahm meine Gestalt an. Zuerst fand ichs ziemlich krass dass ICH aus der Truhe stieg...”
    “Du fandest das krass, alle anderen haben sich tot gelacht. Sogar Anna und Alice lagen schon auf den Boden und von Sirius will ich gar nicht sprechen. Der hat sich ja wochenlang nicht mehr eingekriegt und egal was ich versucht habe, der Irrwicht ging nicht weg.”
    “Ja, Professor Jackson mußte eingreifen, damit wir nicht alle vor lachen starben. Ich mein, Lils, ich muß zugeben, es kommt nicht alle Tage vor dass ein Mädchen ANGST vor mir hat.”
    “Ich... hatte nicht wirklich Angst... ich weiß nicht warum der Irrwicht deine Gestalt angenommen hat.”
    “Naja, aber du solltest ihm dankbar sein. Wenn er nicht gewesen wäre... dann hätte ich mich nicht entschlossen dir hinterher zu rennen. Ich fands am Anfang lustig, als ich verstand, dass ich deine größte Angst offenbar bin.”
    “Also machtest du dir einen Spaß daraus mir nachzulaufen und mich zu nerven? Ich mein, nimm mir das jetzt nicht übel, aber in der 3. Klasse wollte ich dich wirklich fast jedes mal erwürgen wenn du in meine Nähe kamst. Du warst so arrogant, selbstgefällig, eingebildet, total fies, möchtegerncool, kindisch,....”
    “Ist okay, Lils. Ich weiss noch wie du damals über mich gedacht hast.”
    Sie drückte sich zärtlich wieder näher an ihn heran und kuschelte sich liebevoll an seine Brust. Ihr Wuschelkopf kitzelte etwas an seiner Backe.
    “Aber jetzt... denk ich anders...”
    'So? Tust du das wirklich?' wollte James schon fragen, doch er beließ es bei seinen Gedanken. Wieder krochen diese Zweifel in ihm hoch, die er bis eben noch ganz gut vergessen und wegstecken konnte. Irgendwo hatte Voldemort vielleicht doch Recht. Wie kann Lilli plötzlich jemanden so lieben, denn sie vorher so gehasst hatte? Und wenn er ehrlich war, dann war ihr Hass gegen ihn bis zur 7. Klasse enorm groß gewesen. Lilli hatte offenbar verstanden, was in ihm vorzugehen schien und sie bereute es jetzt schon, ihm solch harte Worte entgegengeschleudert zu haben. Sanft strich sie mit ihren Fingern auf seine Brust herum und begann zu grinsen. Diese Muskeln waren einfach der Hammer.... Während in James noch immer diese Zweifel über ihre Beziehung keimten, war Lilli sich sicher, sich in ihn verliebt zu haben und nicht mehr ohne ihn leben zu können. Mit ihm war ihr Leben anders, war ihr Leben erfüllter und irgendwo auch besser. Es schien, als ob in ihrem Leben mehr Sonne schien, als früher und sie liebte ihn für dafür, dass er sie so nahm, wie sie war, ohne sie ändern oder verbessern zu wollen.
    Auf einmal wurde die Tür aufgeschlossen und beide beugten sich erschrocken auf. Diesmal schritt Voldemort mit gut 12 seiner Todesser herein, hinter ihm im Schlepptau... eine Frau mit kurzen, blonen Haaren und grauen Augen. Sie war fast genau so leichenblass im Gesicht wie er und ihr schwarzer Umhang, erinnerte James an eine sehr elegante Hexe, die er schon mal irgendwo gesehen hatte. Er kam nur nicht darauf, woher er sie kannte. In ihrem Gesicht schien etwas zu sein, was ihn stark an jemand bekanntes erinnerte. Nur an wen, das wollte ihn einfach nicht mehr einfallen.
    Die Todesser kamen auf sie zu und rissen die beiden auseinander. Lilli wurde von zwei Dienern festgehalten, während die anderen James zu der Frau schubsten und auf die Knie zwangen.
    “Ach, kein guten Morgen erst mal?” sagte James sarkastisch, als ihn ein harter Stoss in den Magen traf und er aufkeuchte. Er spürte wie sie ihn zu Boden zwangen und bei dem Versuch ihn unter Kontrolle zu halten, fast sogar den Arm gebrochen hätten. Er hatte sein Gesicht dabei verzogen, jedoch darauf bedacht, kein Laut des Schmerzes von sich zu geben. Um Lilli's Willen. Er wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte.
    “Wie ich dir gestern schon gesagt habe, es wird alles viel leichter machen, wenn du dich nicht wehrst,” hörte er Voldemorts durchdringendes Zischen in seinem Ohr. Die Frau breitete einige operative Geräte schwebend vor sich aus und Lilli ließ einen entsetzten Schrei von sich als sie die scharfen Klingen der Messer aufblitzten sah. Es brauchte keinen Experten um zu wissen, was sie vorhatten. Sie spürte förmlich, wie die Angst und die Panik sie völlig für sich einnahmen und versuchte sich irgendwie von ihren Bewachern freizuzerren.
    “Wieso tun sie das?” rief sie Voldemort zu, doch dieser nahm absolut keine Notiz von ihr und gab der Frau ein Zeichen weiter zu machen. Sie nahm eines der Messer in die Hand und schritt damit um James herum.
    “Soviel zum Thema Vertrauen, was Voldi....”
    Er provozierte ihn absichtlich, denn plötzlich war ihm alles egal geworden. Er wollte nur seinen Zorn, seiner Wut und womöglich auch seiner Panik freien Lauf lassen. Er war enttäuscht, dass das hier passierte, war enttäuscht von sich selbst, dass er das zuließ und nicht im Stande war, sich zu wehren oder etwas zu tun.
    “Nein, nicht.Hören sie auf....” brüllte Lilli aufs neue und versuchte sich mit aller Gewalt von ihren Bewachern loszureisen, als sie begriff, was diese Frau gleich tun würde, doch ihre Bewacher hatten ihren Griff um ihren Arm nur noch fester zugedrückt. Mittlerweile so fest, dass Lilli sich sicher war, dass es blaue Flecken geben würde.
    James ahnte was nun kommen würde, auch wenn er sie nicht sehen konnte und biss die Zähne zusammen. Ein unglaublicher Schmerz fuhr durch seine Nerven als er die scharfe Klinge an seinem Nacken spürte, wie sie sich langsam zu seiner Hüfte runter zog. Er schrie nicht, er unterdrückte den Schmerz und das krampfhafte verlangen ihm Ausdruck zu verleihen. Die Frau nahm den Zauberstab heraus und richtete ihn auf James Rücken. Lilli versuchte sich nun mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte gegen diese verdammten Blödmänner zu wehren, aber sie mußte tatenlos mitansehen, wie die Frau den Zauberstab immer näher an James Rücken plazierte.
    “RAPEO TUI MALUS CORDIS. “
    (A/N: Ich hatte kein Latein, das ist eine wage Übersetzung einer Freundinn. Wenn ihr mich also umbringen wollt, dann lasst euch Zeit bis zum Ende der Geschichte. Danke.....)
    Es war ein unfassbarer Schmerz, mit dem er niemals gerechnet hätte. Als ob man all seine Rippen langsam zerquetschte und mit einer mächtig verschmutzten Hand durch sein Fleisch grub. Er stieß einen gequälten lauten Schrei los, den er mit aller Mühe bis dahin zurückgehalten hatte. Lilli begann zu weinen, als sie ihn hörte.
    “HÖRT AUF, VERDAMMT NOCH MAL. BITTE! HÖRT AUF IHM WEH ZU TUN!” brüllte sie immer wieder so laut sie nur konnte, doch Voldemort hörte nicht auf. Er sah dem ganzen ausdrucklos zu und hatte nicht einmal die Miene verzogen. Die Hexe verstärkte nun den Zauber und James Shirt saugte sich regelrecht mit dem fließenden Blut voll, welches nun sogar entlang seines Rückens auf dem Boden tröpfelte. James Schrei der Schmerzen wurde immer lauter, als ob er um sein Leben kämpfte, sein atmen klang wie ein verzweifeltes keuchen, sein Körper zuckte merkwürdig auf.
    Lilli schloss die Augen, das konnte sie einfach nicht mehr mitansehen, denn jeden Moment in dem sie das ertrug, schien ihr Herz schlimmer und schlimmer auseinandergerissen zu werden.
    “Öffne deine Augen, Mädchen. Du bist nicht aus Spaß hier, sondern als Zeugin für Dumbledore.”
    Lilli kniff die Augen nur noch stärker zusammen und wandte sich zur Seite.
    “Imperio, öffne deine Augen.”
    Und Lilli öffnete gegen ihren Willen ihre tränenerfüllten Augen. James lag nun schlaff zwischen den Todessern, die ihn festgehalten hatten, kraftlos, als ob er gar nicht mehr leben würde. Sie sah, dass seine Augen halb geschlossen waren, und dass er sich gegen die Folterung nicht mehr wehrte.
    „James....“ flüsterte sie schluchzend. Ihr Herz tat so schrecklich weh, dass sie glaubte, gleich zu sterben. Wie konnten sie ihm das nur antun? Wie konnten sie ihn so quälen? Er hatte das nicht verdient, verdammt noch mal.
    Die Hexe hatte ihren Stab plötzlich wieder zurückgezogen und die Todessern liesen ihn wieder los. Er fiel nieder und blieb regungslos auf dem kalten Steinboden liegen. Es war... als ob sie ihn schon getötet hätten. Lilli sagte noch nichts, denn aus ihrer Kehle schien kein Laut mehr entfahren zu können. Sie war geschockt, entsetzt, verängstigt... Nein, er war nicht tot. James war nicht tot, niemals... Die Frau zog etwas aus ihrem Umhang. Es war eine durchsichtige Kugel, die sie auf seinen blutverschmirrten Rücken legte. Anhand dessen, das die Kugel mit der Brust auf und ab ging, konnte Lilli zumindest erkennen, das James noch lebte Zumindest atmete er noch...Ihr Herz pochte wieder normal... Nach einer Weile, es hatte sich nichts gerührt, nahm die Hexe die Kugel wieder hoch und schüttelte ihren Kopf.
    “Wie kann das sein?” zischte Voldemort sie böse an.
    “Es tut mir leid, Mylord. Es ist noch nicht da, vielleicht stimmt auch etwas mit IHM noch nicht...”
    Voldemort blickte mit angewidertem Blick zu James Körper runter. Sein Opfer bewegte sich keinen Zentimeter. Die Augen waren geschlossen, die Haltung halbtot, sein Atem war langsamund keuchend. Er wandte sich seinem Diener zu.
    “Bring dem Schlammblut Wasser und Tücher. Sie soll Potter's Wunden heilen. Ich brauch ihn lebend.”
    “Ja, My lord...”
    Daraufhin schritten alle hinaus und ließen Lilli los. Diese humpelte sofort zu James rüber und kniete sich zu ihm hinab.
    “James...” flüsterte sie heiser und sah sich die Schnittwunde an. Das Blut floß nur so heraus und Lilli erkannte, dass sich etwas ekelhaft, grünes, schleimiges darin befand. Es musste wohl vom Zauber kommen. Die Tür ging auf und ein Todesser stellte ein Kübel Wasser und Tücher neben sie ab. Sie nahm sofort eines der Tücher, tränkte es ins klare Wasser und begann damit die Wunde abzutupfen und auszuwaschen. Mit einem mal keuchte James schmerzvoll auf und verzog das Gesicht.
    “Tut mir leid...” sagte sie leise, mußte jedoch weiter machen. Wenn sie das nicht tat, würde es nur noch schlimmer werden. Es zerriss ihr förmlich das Herz ihn so leiden zu sehen und jedes mal wenn er zusammen zuckte, schien ihr Herz stehen zu bleiben. Nach etwa einer halben Stunde hatte die Wunde endlich aufgehört zu bluten und Lilli konnte sie einigermaßen verbinden. Dann drehte sie James um, so dass er mit seinem Kopf auf ihrm Schoß lag.
    “Wie gehts dir jetzt?” fragte sie vorsichtig und tupfte mit nem nassen Tuch die Schweißperlen von seiner Stirn. So glasig wie seine Augen waren mußte er immer noch unglaubliche Schmerzen haben. Wer konnte ihm das verübeln, nachdem der Schnitt durch sein gesamten Rücken entlang lief und wer wußte schon, was für ein ekelhafter Fluch sie auf ihn angewandt hatten. Allein der Gedanke jagte ihr ein hässlichen Schauer über den Rücken.
    “Fühl mich wie nach ner Teestunde bei Hagrd. Seine Kekse sind genau so tödlich.”
    Lilli konnte nicht anders als zu lächeln. Na, wenigstens konnte er noch Scherze machen.
    “Was meinte er damit als er sagte, er brauche dich als Zeugin für Dumbledore?” fragte James nach einer Weile mit einer leisen Stimme, die ihr zeigte, wie schwach er mit der Zeit wurde.
    “Ich weiss nicht,” antwortete sie wahrheitsgemäß.
    “Ich... James, wieso tun sie sowas? Sie hätten dich damit beinahe umgebracht.”
    “Ja....” sagte er, seine Stimme noch immer heiser. Er atmete einmal tief auf und verzog dabei das Gesicht. Jeder atemzug schien ihm weh zu tun und es tat ihr noch mehr weh zu wissen, ihm dieses Leid nicht abnehmen zu können.
    “Er... hat mir erzählt, dass mein Großvater einer von seinen Dienern war....”
    Seine Augen hatten mittlerweile etwas müdes und trauriges angenommen. Ihr Blick war auf seinen Augen konzentriert, aber James starrte die Decke an. Er hätte ihre Augen womgöglich sowieso nicht sehen können.
    “Er sagte dass er für ihn Menschen umgebracht hat und dass er zu dem Pack gehörte, die ich so sehr verachte und hasse.”
    “James, glaub ihm nicht. Voldemort lügt doch, wenn er nur den Mund aufmacht. Dein Großvater hat dich geliebt, dass weisst du...”
    “Du sagst es... er hat Mich geliebt. Ich dachte immer, wenn er über diese zwei Seiten sprach, dass er von Gut und Böse sprechen würde... jetzt sehe ich ein, dass er in Wirklich reinblütige Zauberer und.... Muggel meinte...”
    “James... Bitte... du darfst es ihm nicht glauben. Dein Vater hätte es dir doch gesagt, wenn dem so wäre. Voldemort will dir damit doch nur weh tun. Ich weiß nicht was er vor hat, aber... die Hexe sagte zu ihm, dass mit dir vielleicht etwas nicht stimmen würde.... Ich denke, dass es etwas damit zu tun hat, dass er auf dich einredet und dir diese Lügen erzählt. Er will dich zu einem von ihnen machen.”
    James lächelte etwas gequält.
    “Du weißt, Lils, ich würde lieber sterben als mich diesem Irren Hirnkranken anzuschließen...”
    “Ja, natürlich... Und dafür liebe ich dich...”
    Sie drückte mit der freien Hand liebevoll seine rechte Hand, die er auf seine Brust legte, als er schmerzvoll eingeatmet hatte.
    “James...?“ fragte sie besorgt, etwas ängstliches lag in ihrer Stimme, dass sie versuchte zu verstecken.
    “Ich... fühl mich nicht sehr gut, Lilli...” antwortete er müde. Er war so erschöpft, fühlte sich so krank und kraftlos.
    Er schloss langsam seine Augen und hatte ab da an nichts mehr gesagt. Allein sein atmen verriet ihr, dass er eingeschlafen war. Sie blieb bei ihm sitzten und sah zu ihm hinab, in dieses vertraute Gesicht, das von so viel Schmerz gezeichnet war. Sie verstand wie sehr er nun an sich zweifeln mußte und sie schwor sich, ihm beizustehen, ganz egal, was auch immer passieren mag. Ganz egal, was kommen möge. Sie würde ihn nicht im Stich lassen, nicht, nach all dem, was bisher geschehen war.
    „Ich liebe dich, James.....“


    Alice und Anna kamen schon in aller Frühe vor dem Frühstück zu den Jungs in den Schlafsaal. Anna hatte sie geweckt und ihr von James und Lilli's Entführung erzählt und nur ganz kurz auch über Han's Tot. Sirius, Remus und Peter waren schon wach und diskutierten offenbar bereits über ihre weitere Vorgehensweise.
    “Hey,” grüßte Anna, nachdem sie die Tür geöffnet hatte und nach dem sie reingekommen waren, wieder schließ.
    “Und, habt ihr schon nen Vorschlag wegen Malfoy?”
    Die beiden setzten sich zu den Jungs auf Sirius Bett drauf.
    “Ja, schon. Wir wollten Malfoy ja beim Frühstück abfangen, aber er ist doch ständig von Crabbe, Goyle, Nott oder sonst einem Dummbeutel umgeben und wir müssen ihn allein erwischen.”
    “Und was habt ihr dann vor? Malfoy wird es euch nicht freiwillig erzählen,” sagte Alice pesimistisch.
    “Nein... aber wenn wir es schaffen ihm Veritaserum einzuflößen... wird er es sagen.”
    “Anna? Du hast noch Veritaserum?” fragte Alice überrascht und diese nickte.
    “Ich dachte du hast damals alles beim Trank...”
    “Schschhh....” zischte sie ihr amüsiert zu und Alice wurde sofort still, nicht ohne vorher noch zu kichern. Wieder verzog Sirius nachdenklich das Gesicht.
    “Mädels, das ist nicht nett uns etwas zu verbergen.”
    “Das geht euch nichts an...” sagte Anna eindringlich und wechselte sofort das Thema um den Jungs erst gar keine Chance zugeben, wieder darauf zurückkehren zu können..
    “Jedenfalls müssen wir es irgendwie schaffen, dass er es trinkt und dann können wir ihn fragen was wir wollen und er wird es uns freiwillig sagen.”
    “Dazu mußt du es erst mal schaffen, dass er es trinkt und ihn dann allein erwischen.”
    “Er ist allein unter der Dusche...” sagte Alice und die drei Jungs sahen sie mit einem fragend misstrauischen Blick an.
    “Was?” fragte diese.
    “Ey, das ist ein Gerücht. Er ist angeblich so eitel, dass er alleine duschen WILL und niemand ihn dabei stören darf. Ich habs nur gehört, okay? Und ihr wißt doch dass unsere Cat Jordan sehr wohl glaubhaft ist. Und im übrigens wird er nach dem Frühstück mit den Slytherins auf dem Quidditchfeld üben und danach alleine duschen gehen...”
    “D-Du willst, d-dass wir ihn dort auflauern?” stotterte Peter unglaubig.
    “Das ist doch PERFEKT,” begann Anna als ob ihr ein Licht aufgegangen wäre. Peter wurde dabei vollkommen ignoriert.
    “Hey, wir geben das Serum in sein Getränk und nach dem Training wird er es zuerst trinken und dann fangen wir ihn vor der Dusche ab....”
    “Oder während der Dusche. Malfoy sieht nackt bestimmt auch...”
    “Sag mal, Alice-Schätzchen, was sagt Frank zu deiner Vorliebe?”
    “Wenn du ihm nichts sagst, tu ichs auch nicht.”
    Sirius lachte.
    “Aber moment mal,” sagte Anna und ließ die Schultern sinken.
    “Wie zum Teufel wollen wir bitte unbemerkt das Serum in sein Getränk geben und danach in ihre Umkleidekabine kommen ohne das uns die Slytheirns bemerken?”
    Remus und Sirius warfen sich vielsagende Blicke zu. Sie hatten da schon eine Idee.
    “Das meine Liebe Anna, lass mal unsere Sorge sein,” sagte Sirius vielsagend.
    “Leute... was wollt ihr tun, wenn ihr von Malfoy erfahrts wo sich Lilli und James befinden? Ich meine, glaubt ihr wirklich, dass ihr einfach so reinstürmt, mal kurz 100 Todesser ausschaltet und die beiden einfach so rausholen könnt.”
    Sirius sah Anna und Remus abwechselnd an, dann wandte er sich leicht genervt Alice zu.
    “Doch wieso nicht?.... Man, Alice, wir haben noch keine Ahnung, aber eins ist sicher: Wir werden die beiden nicht in den Händen von diesem Irren lassen. Er tut ihnen in diesem Moment wer weiß was an.”
    “Ich weiß, aber wenn Dumbledore...”
    “Dumbledore wird nichts tun,” unterbrach er sie gereizt.
    “Der geht den Weg des Ministeriums und das kann Ewigkeiten dauern. Der denkt doch gar nicht daran es vielleicht aus Malfoy rauszupressen. Ich will mir später keine Vorwürfe machen, dass wir ihnen vielleicht hätten helfen können, es aber nicht getan haben, verstehst du uns denn nicht, Al?”
    “Doch... doch natürlich,” sagte sie schließlich, jedoch immer noch leicht zweifelnd.
    “Und wie kann ich euch nun helfen?”
    “Nun ja.....” begann Sirius. Er wußte dass auch Alice zu einer der besten bei VgddK gehörte und er hatte da schon einen Einfall, wie sie ihnen helfen konnten. Malfoy zu viert auszuquetschen war sicherlich einfacher als zu dritt.
    “Peter...”
    Gerufener sah unsicher zu ihm rüber.
    “Alice hat gerade deinen Platz eingenommen. Kannst also hier bleiben.”
    “I-Ich? A-Aber wieso?”
    “Weil Malfoy sicher sofort wie ein Wasserfall reden wird, wenn er dich sieht und wir wollen es nicht so einfach haben.”
    Peter blickte stolz drein und nickte verstehend, woraufhin die anderen vier nur die Augen rollte. Der erkannte den sarkastischen Unterton wohl nicht.
    Alice und Anna konnten es kaum glauben als Sirius ihnen den Tarnumhang präsentierte.
    “Der gehört James... weitere Fragen werden später beantwortet.”
    Sie rannten zum Quidditchfeld rüber, wo die Slytherins trainierten und schon fast am Ende angekommen waren. Anna warf sich als erste den seidenen Umhang um den Körper und rannte dann auf die Bänke zu, wo die Getränke standen. Malfoy war so eitel, dass er seine Flasche sogar mit seinem Namen versehen hatte.
    >>Was für ein Trottel, als ob jemand seine Arroganz trinken wolle<<
    Sie nahm die Phiole Veritaserum heraus und tröpfelte etwas hinein, legte es wieder hin und rannte zu den anderen zurück. Nachdem das Training beendet war warfen sich Sirius, Remus, Anna und Alice den Umhang über und rannten ihnen zu den Umkleidekabinen nach.
    “Ein Glück war James Großvater gut groß, sonst müßte einer von uns draußen bleiben,” flüsterte Sirius bevor sie schließlich hineinschritten.
    Lestrange, Black, Campbell, Crabbe, Goyle und Malfoy saßen noch immer alle da und grunzten vor sich hin.
    “Simpson werden wir morgen Platt machen,” sagte Malfoy hochnässig. Tatsächlich sah er in diesem Moment aus, als ob er sich wie ein König vor seinen Diener präsentierte.
    “Die hat keine Chance gegen uns. Und da Potter sowieso nicht mehr zurückkommen wird, haben wir den Cup sogut wie in der Tasche. Die Trantüten von Gryffindor haben keine Chance mehr auf den Pokal...”
    Die anderen lachten siegessicher und Sirius hatte seine Hände zu Fäusten geballt. Am liebsten hätte er Malfoy sofort seine Faust in seine Visage geschlagen für diese Bemerkung. Er mußte sich sehr zusammen reißen, damit sein Grummeln und Fluchen lautlos über die Lippen kam.
    „Sag mal, Malfoy...Was macht dich so sicher, dass Potter nicht zurück kommt?” fragte Goyle.
    “Weil ich es einfach weiß, dass dieser schwache Wurm nicht zurückkehren wird. Das reicht doch.” antwortete dieser triumphierend. Er genoss es sichtlich, dass er etwas wußte, was sonst keinem gesagt wurde.
    Sirius hätte schon fast geschrien, wenn Anna nicht ihre Hand auf seinen Mund gepreßt hätte, damit er noch still hielt. Zwar fiel es ihr auch schwer, Malfoy nicht doch noch anzubrüllen für seine Beleidigungen, jedoch ging ihr Vorhaben vor.
    “Und wieso heißt das, das Gryffindor uns nicht gefährlich werden kann?” fragte er weiter.
    “Na, weil sie keinen Sucher haben.”
    “Wieso haben sie keinen Sucher?”
    “Weil Potter der Sucher war, Mensch Goyle, denk doch mal mit.”
    “Potter war der Sucher? Ich dachte, der wäre der Kapitän?”
    “Ja und Sucher.”
    “Wer?”
    “Potter, mensch Leute, ich will jetzt duschen. Haut schon ab.”
    “Okay, Malfoy.”
    Remus, Sirius, Anna und Alice rollten im gleichen Takt unglaubig die Augen. Goyle war wirklich das dämmlichste Wesen, was in der Schule herumlief.
    Die Slytherins marschierten hinaus und Malfoy ging Richtung Dusche. Nachdem alle draußen waren, warfen sie den Umhang ab und Sirius sah seine Freunde belustigt an.
    “Wißt ihr was? Wenn Dummheit Pickeln gäbe, sähe Goyle aus wie ein Streuselkuchen.”
    Anna schmunzelte leicht zu diesem Kommentar, doch ihnen blieb keine Zeit lang darüber zu diskutieren, wie blöd Goyle nun wirklich war. Alle zogen ihre Zauberstäbe und gingen auf die Dusche zu, hinter der Malfoy gerade verschwunden war.
    “Sollten wir nicht besser warten, bis er fertig geduscht hat?” fragte Alice unsicher.
    “Nein, ich weiss nicht wie lang das Veritaserum wirkt,” sagte Anna und die drei stürmten in die Dusche rein. Malfoy hatte noch nicht angefangen mit der Dusche, sondern blieb nun erschrocken, noch mit einem langen Handtuch um den Körper gewickelt vor ihnen stehen.
    “WAS ZUM TEUFEL HABT IHR HIER ZU SUCHEN?”
    Alle vier richteten ihre Zauberstäbe auf ihn, der gleichfalls seinen Zauberstab gezückt hatte, den er vorher achtsam auf den Waschbecken gelegt hatte. Sie standen sich alle einander mit drohendem Zauberstab gegenüber, alle bereit, sofort einen Fluch loszulassen.
    “Wir wissen dass du weißt wo sich Lilli und James befinden, richtig?” begann Anna ohne zu zögern.
    “Ja, ich weiss es,” antwortete dieser plötzlich und sah ziemlich verwirrt aus, dass er ihr auf Befehle geantwortet hatte.
    “Und wo sind die beiden?” fragte Anna weiter um ihn nicht viel Zeit zum Überlegen zu lassen.
    “In einer Höhle auf dem Tanorus-Hügel, neben dem Potter-Anwesen. Wieso...”
    “Und wie kommen wir dorthin?”
    “Es gibt einen Pfad, den blaue Lilien kenzeichnen. Wenn man ihnen folgt, kommt man direkt vor den Eingang.”
    “Und wie kommen wir hinein?”
    “Die schwarze Lilie unter den blauen, dient als Portschlüssel. Sie ist die ganze Zeit aktiviert.”
    “Mit was für Fallen müsen wir rechnen?”
    “Es sind keine Fallen eingebaut. Der dunkle Lord hat die Höhle nur vorübergehend als Unterkunft gewählt, bis er von Potter das bekommen hat, was er braucht.”
    “Was will er von James?”
    “Ich weiß es nicht. Er hat es niemanden verraten.”
    Sirius, Remus und Alice warfen Anna fragende Blicke zu, die sie jedoch nicht zu merken schien, sondern das Verhör weiter führte.
    “Wieso hat Voldemort Lilli entführt? Wozu braucht er sie?”
    “Er braucht das Schlammblut als Zeugin, so dass sie Dumbledore berichtet, dass der dunkle Lord bekommen hat, was er von Potter wollte.”
    “Mit wievielen Todessern müssen wir rechnen?”
    “Es sind nur 25 da drinnen. Die Höhle bietet kein Platz für mehr Leute. Aber ihr kommt sowieso zu spät, er wollte das Ritual heute früh ausführen. Potter ist bestimmt schon tot.”
    “Du verdammtes Stück Drachenmist.”
    Sirius hatte sich nun nicht mehr halten können und ihn mit voller Wucht seine Faust ins Gesicht geschlagen. Malfoy schlug es rücklings runter und er fiel zu Boden. Der Schlag war offenbar heftig genug, denn er blieb bewußtlos liegen.
    “Und was nun?” fragte Alice, die offenbar von dem ganzen ziemlich aufgewühlt und schockiert zu seinen schien. Die letzte Aussage schien sie genau so zu erschrecken wie alle anderen auch.
    “Wir gehen zu Dumbledore...” sagte Anna entschlossen.
    “Nein, wir gehen selbst hin,” sagte Sirius und wollte tatsächlich mit den Tarnumhang im Schlepptau aufbrechen, als Anna und die anderen ihm nachliefen.
    “Nein, Sirius. Wir können absolut gar nichts gegen ihn ausrichten. Dumbledore schon.”
    Sie schlugen die Tür der Umkleidekabine auf und hätten dabei beinahe Crabbe und Goyle damit erschlagen, wenn diese nicht so einen harten Schädel gehabt hätten.
    “Hey, was habt ihr da drinn gemacht?” brüllte Goyle ihnen hinterher.
    “Nen kleinen Tratsch mit Malfoy abgehalten,” brüllte Sirius ihnen zu während er weiter auf das Schloss in schnellem Tempo zuschritt.
    “Und was bringt uns das, Anna? Was willst du ihm sagen? Dass wir Malfoy Veritaserum eingeflößt haben, mit den Tarnumhang in die Umkleidekabine geschlichen sind um die Wahrheit aus ihm rauszuquetschen?”
    “Nein, aber Dumbledore wird uns zuhören. Er will auch das Lilli und James heil da rauskommen. Sinn und Zweck des Verhörs war, dass wir herausfinden wo sich die beiden befinden und das haben wir nun getan. Dumbledore kann mit Auroren sofort einschreiten und sie dort rausholen.”
    „Soll heißen?!“
    „Wo kein Hirn ist, muß Hirn wachsen.“
    “Man, hast du Malfoy nicht zugehört? Sie sind wahrscheinlich schon tot. Wenn wir Glück haben hat er ein genau so gutes Zeitgefühl wie Goyle an Intelligenz besitzt.”
    “Und genau deswegen müssen wir Dumbledore benachrichtigen.”
    “Tu was du nicht lassen kannst. Ich werd mich sofort auf den Weg machen.”
    Mittlerweile waren sie am Schlossportal angekommen und brüllten sich noch immer mit einer enormen Lautstärke an während Remus und Alice versuchten mit ihrem Laufschritt mitzuhalten.
    “Glaubst du denn dass du schneller bist? Du müßtest erst mal mit dem Zug zurück nach Kings Cross fahren und dann zum Anwesen der Potters apparieren. Wenn Dumbledore das erfährt, kann er schneller helfen.”
    “DAS IST MIR EGAL UND WENN ICH ALS HUND NOCH MEILEN ZURÜCKLEGEN MÜSSTE. ICH LASS MEINE FREUNDE NICHT STERBEN, KLAR?”
    “GLAUBST DU ETWA, ICH LASS SIE STERBEN? ICH WILL LILLI UND JAMES GENAU SO SCHNELL ZURÜCK HABEN WIE DU. ABER ICH WILL DICH DABEI NICHT AUCH NOCH VERLIEREN, SIRIUS...”
    Sie blieben vor dem Wasserspeier stehen, der zu Dumbledores Büro führte. Alle waren außer Atem von dem Weg, den sie gerade zurückgelegt hatten, doch durch die eben geschrieenen Worte wurde es mucksmäuschen still. Sirius sah in Anna's Augen und konnte zum ersten mal mehr erkennen als sonst... er sah... Sorge und... ein merkwürdiges Leuchten, das er noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte. Ein Flehen, Leid, Schmerz..... Unsicherheit.... Angst.
    “Du bist Voldemort nicht gewachsen und wir auch nicht. Dumbledore schon. Bitte geh nicht, Sirius......” fuhr sie schließlich mit sanfter Stimme fort.
    Sirius spielte immer noch mit dem Gedanken abzuhauen und sich als Hund durch die Ländereien zu kämpfen und über die Berge zum Potter Anwesen nach Wing-Castle zu rennen... aber sie hatte Recht. Es würde Ewigkeiten dauern. Und so wie sie ihn jetzt ansah, mit solchen Augen, konnte er es nicht tun und er nickte geschlagen.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:27


    Chap 24: Hoffnung und Verzweiflung

    Sirius, Anna, Alice und Remus wußten nicht genau, wie sie eigentlich zu Dumbledore ins Büro kommen sollten, schließlich kannten sie das Passwort nicht, aber es schien ein glücklicher Zufall oder vielleicht wußte er auch dass sie ihn suchten, denn Dumbledore kam genau in diesem Moment die Wendeltreppe herunter.
    “Professor Dumbledore,” riefen sie ihm alle hastig entgegen.
    “Professor, wir wissen wo Lilli und James sind,” sagte Anna und hatte ihm damit kaum Zeit zu irgendeiner Frage gegeben. Sie sah zwar dass er sie ansah, als ob er sie schon erwartet hätte, doch das kümmerte sie im Moment nicht.
    “Sie befinden sich auf dem TanorusHügel, neben dem Potter-Anwesen, blaue Lilien zeigen den Weg zu einer Höhle, eine schwarze Lilie dient als Portschlüssel dort hinein. Dort drinnen befinden sie sich. Es bewachen sie höchstens 25 Todesser und Voldemort selber.”
    “Bitte, beeilen sie sich,” fuhr Sirius nun genau so hektisch fort.
    “Sie könnten genau in diesem Moment getötet werden.”
    Der Schulleiter sah seine Schüler ruhig an und hatte Anna und Sirius mit einem merkwürdig eindringlichen Blick angesehen, dann nickte er verstehend.
    “Gut, ich werde mich sofort auf den Weg machen. Ich werde nicht fragen, woher sie das glauben oder wissen. Gehen sie alle zurück in ihren Gemeinschaftsraum und bleiben sie dort, bis ich wieder zurück komme.”
    “Aber...” begann Sirius zu protestieren, doch der Schulleiter erhob gebieterisch seine Hand.
    “Nein, Mr. Black, überlassen sie dies den Auroren des Ministeriums. Ich werde ihnen Bescheid geben und sie werden die beiden so schnell wie möglich zurück holen. Bitte gehen sie, Miss White, Miss Stattler und Mr. Lupin zurück in ihren Turm. Wir werden sie rufen, sobald die beiden in Sicherheit sind.”
    Sirius warf Anna einen Siehste-Blick zu und schließlich murmelten sie ein: “Ja, Sir” und gingen zurück in den Turm, wo sie sich auf die Couch niederließen und missmutig drein blickten.
    “Wir hätten doch selber hingehen sollen,” sagte Sirius nach einer Weile Stillschweigen.
    “Um was zu tun?” fragte Anna aufgebracht.
    “Bis wir nach London mit dem Zug gekommen wären, hätte das Ewigkeiten gedauert und du kannst in Hogwarts nicht apparieren oder disappieren. Das hätte also alles nichts gebracht...”
    “Deinem Blick zufolge, scheinst du aber auch nicht sonderlich begeistert von Dumbledore's Vorschlag zu sein,” bemerkte Remus sanft.
    Anna nickte ihm mit einem traurigen Blick zu.
    “Ich hab ein ungutes Gefühl bei der Sache. Voldemort hat überall seine Spione und ich hab das Gefühl... auch im Ministerium.”
    “Dann sollten wir erst recht selber eingreifen,” beschloss Sirius und stand schon wieder auf seinen eigenen Beinen.
    “Mensch, Sirius, hast du mir vorhin gar nicht zugehört?” fragte sie empört.
    “Jetzt ist es doch schon egal. Dumbledore wird mit den Auroren schneller dort sein als wir und alles was wir jetzt tun können ist hoffen und warten...”
    “Toll, ich liebe es zu warten....” brummte dieser und verdunkelte sein Gesicht, während er in das Feuer starrte, das leise vor sich hinknisterte. Ab da an, sagte keiner von ihnen ein Wort....


    Lilli atmete schwer ein. James so verletzt daliegen zu sehen und zu wissen, das die Schmerzen noch nicht verklungen sind, machte ihr zu schaffen. Er hatte seine Augen geschlossen und seit dem nichts mehr gesagt. Womöglich war er eingeschlafen. Es war wohl auch besser so. Wenn man schlief, dann bemerkte man die Schmerzen nicht und der Körper konnte sich regenerieren. Sie strich immer wieder sanft über seine Wangen, ihre Augen liebevoll auf sein Gesicht gerichtet. Sie könnte ewig dasitzten und ihn einfach nur ansehen. Ihr war früher nie aufgefallen wie gut er aussah, sogar wenn er schlief. Wenn sie früher nicht immer so abgeneigt von ihm gewesen wäre, wenn sie ihm tatsächlich früher schon eine Chance gegeben hätte, was wäre dann aus ihnen geworden? Dann wäre vielleicht alles anders gekommen als es jetzt war.
    “Lilli....” hörte sie James leise flüstern. Sie tupfte sanft mit dem Tuch über seine Wangen hinauf zur Stirn um die Schweißperlen abzutrocken, ihre linke Hand, lag auf seiner rechten Hand, die noch immer auf seiner Brust ruhte.
    “Ja....” sagte sie genau so leise.
    “Ich bin hier. Ich geh nicht weg.... So lange du mich brauchst....”
    “Lilli.... Ich...”
    Seine Augen waren noch immer geschlossen und er schlief. Fantasierte er etwa?
    “Er.... sagte.... du liebst mich nicht.”
    “Wer?”
    “Er sagte, du tust es nur als Wiedergutmachung.”
    “Wiedergutmachung?”
    “Weil... du mich damals verdächtigt hast, zu ihnen zu gehören...”
    “Ich...”
    “Lilli... ich liebe dich...”
    “James.....”
    Sie brachte kein gescheiten Satz mehr heraus. Sie fühlte sich irgendwie ertappt bei einer Straftat obwohl es nicht stimmte..... Nein, sie liebte ihn, aus tiefstem Herzen. Ja, am Anfang war es mehr aus Schuldgefühl als aus Liebe, doch mittlerweile hatten sie sich näher kennegelernt. Sie hatte ihn näher kennengelernt und gemerkt, dass er genau das Gegenteil von dem war, was sie immer geglaubt hatte. Noch viel mehr sogar, er war der einzige, der ihr jeh das Gefühl gegeben hatte, etwas besonderes zu sein, jemand zu sein, für den es sich lohnte zu kämpfen. Er hörte ihr zu, wenn sie reden wollte und er tat immer alles, damit es ihr gut ging.
    “James... Ich...”
    “Hat er recht? Liebst du mich gar nicht?” redete er leise weiter ohne auf sie zu achten. Hörte er sie überhaupt sprechen? Seine Stimme klang so hoffnungslos verloren. Es tat weh ihn so sprechen zu hören.
    “James...”
    Wieso war es so schwer ihm die Wahrheit zu sagen? Sie wollte sprechen, aber der Kloss in ihrem Hals war mittlerweile so groß, dass sie kein gescheites Wort mehr heraus bekam, geschweigedenn einen zusammenhängenden Satz.
    “Lilli, ich... will dich nicht verlieren...”
    “Ich will dich auch nicht verlieren, James...” flüsterte sie und ihr Herz wurde schwer von dem was er sagte. Er tat soviel für sie und er liebte sie aus ganzem Herzen... sie hatte ihm nie wirklich gesagt, was sie fühlte. Natürlich mußte er da jetzt Zweifel bekommen, wo Voldemort so auf ihn einredete. Sie verstand nun, dass es nur er sein konnte. James war nach dem Gespräch mit ihm so fertig und enttäuscht gewesen, das sie zuerst dachte, die Welt wäre untergegangen. Das stimmte ja auch, seine Welt... war gebrochen worden. Sie wollte etwas sagen. Irgendetwas um ihm zu zeigen wie Leid es ihr tat, dass sie sich dessen die letzten Wochen nicht bewußt gewesen war, doch es blieb ihnen keine Zeit mehr. Die Zellentür ging aufs neue auf. Es war immer unheilverkündet, wenn sie dieses Quietschen hörte. Es hatte nie etwas gutes bedeutet. Am Anfang hatte es ihr James weggenommen und als mentales Wrack wieder zurückgebracht und beim zweiten mal kam Voldemort herein und hatte ihn fast zu Tode gequält. Es konnte nur noch schlimmer kommen und tatsächlich war er es wieder.
    “Es wird Zeit sich zu verabschieden, Lilli....” sagte er mit ruhiger Stimme. Sie krallte ihre Hand wie verrückt in James Hand ein, als Zeichen, das sie sich niemals freiwillig von ihm trennen würde. Ihr Herz begann wie verrückt zu pochen, als sie begriff, was er vor hatte, was er jeden Moment tun würde.


    “Ich werd hier noch verrückt,” brummte Sirius nach einer Weile und sprang von der Couch auf. Alice war weggegangen um Frank zu treffen und Peter hatte sich stattdessen zu seinen Freunden heruntergesellt. Er rutschte unruhig hin und her, während Sirius begann im Gemeinschaftsraum auf und ab zu gehen. Anna saß in Remus Armen und blickte noch immer verträumt ins Feuer. In ihren Gedanken redete sie sich immer wieder ein: Sie werden es schon schaffen. Auf Dumbledore ist verlass. Er wird sie da heil rausholen. Gleich kommen Lilli und James durch das Porträtloch und nehmen uns erleichtert in den Arm. Ihnen wird nichts passiert sein.... Und dann.... dachte sie wieder daran, dass sie schon jemanden verloren hatte. Han... Jetzt war sie wirklich alleine. Die letzte der Whites.... und wer wußte schon, wie lange sie noch am Leben bleiben konnte... Vielleicht war sie ja die nächste... Han... Lilli, James, wenn sie ihre beiden besten Freunde auch noch verlor, was blieb ihr dann noch? Auf einmal breitete sich eine beängstigende Leere in ihrem Inneren aus. Ein schreckliches Gefühl, welches eiskalt und merkwürdig war. Wie ein hohles schwarzes Loch und es drückte auf ihre Nerven, auf ihr Herz.
    “Anna?”
    Sie blickte zu Remus auf, der sie sanft anlächelte und seine Umarmung um sie fester drückte.
    “Es wird alles wieder gut,” sagte er und sie nickte ungewollt bevor sie sich wieder an seine Brust kuschelte.
    Remus.... sie wollte sich nicht von ihm trennen. Nicht nach so langer Zeit. Sie waren schon ewig zusammen aber... sie liebte ihn einfach nicht mehr.... oder hatte sie ihn überhaupt jemals geliebt? Sie wußte es nicht aber jetzt hatte sie genug Zeit, darüber nachzudenken und ihre Gefühle zu ordnen, die seit kurzem total im Chaos lagen. Sie fühlte sich nicht wohl bei Remus, wenn er sie so in seinen Armen hielt. Er war keine Stütze für sie... so wie es Sirius oft für sie ist, wenn es ihr schlecht ging..... Sie dachte, dass es damals Liebe gewesen wäre, die sie zusammen brachte, doch in Wirklichkeit, war es etwas anderes. Vielleicht Mitleid, vielleicht Sorge, sie wußte es nicht. Aber in diesen letzten Stunden wußte sie eins mit Sicherheit..... sie und Remus, etwas mußte sich ändern. Das konnte so einfach nicht weitergehen. Ihr Blick fiel auf Sirius....
    Sirius... er war noch immer auf und ab gegangen, als ob dadurch die Zeit schneller verfliegen würde. Die Minuten die vergangen waren, kamen ihnen wie stunden vor und dann endlich... klappte das Porträt der fetten Dame zur Seite, aber es kamen nur Alice und Frank herein.
    “Hey,” grüßte dieser die Freunde und setzte sich mit Alice zu ihnen dazu.
    “Schon was neues?” fragte er schließlich. Alle schüttelten niedergeschlagen den Kopf. Man hätte nicht beschreiben können, was für eine gedrückte Stimmung unter ihnen herrschte.
    “Man, wieso dauert das so lange,” fluchte Sirius aufs neue, diesmal leicht wütend und aufgebracht. Je länger die Stunden wurden, um so gereizter wurde er. Der Gedanke schien immer klarer vor ihnen zu erscheinen, dass etwas falsch gelaufen war.
    “Ich mein, es kann doch nicht stunden dauern zum TanorusHügel zu apparieren, zur Höhle zu laufen und das blöde Teil dann stürmen um zwei Leute rauszuholen.”
    “Naja, du kennst das Ministerium nicht,” antwortete Frank, der einzige, der offenbar außer Sirius noch reden konnte und mochte. Alle anderen saßen wortlos daneben und sahen ihnen mit besorgten Mienen zu.
    “Das sind Bürokraten. Wenn es um Verwarnungen und Papierkram geht, dann sind sie sofort zur Stelle.Aber wenn es um Voldemort und seinen Todessern geht... da bringen sie meistens keine zehn Pferde hin. Naja, jetzt ist es besser, seit dem Mr. Potter bei der Abteilung mitarbeitet, aber einer allein kann nicht viel ausrichten.”
    Wieder wandte Sirius sich Anna zu und zum zweiten mal warf er ihr den Siehste-Blick zu. Langsam aber sicher, glaubte sie nun auch, dass es eine Schnapsidee war, nicht selber die Initiaitve zu ergreifen und sie zu retten. Vielleicht hätten sie es ja doch irgendwie geschafft dorthin zu apparieren und dann hätten sie jetzt wenigstens Gewissheit und müssten nicht tatenlos dran sitzten und Löcher in die Luft starren... oder in ihrem Fall, sich die ganze Zeit selbstvorwürfe machen.
    Wenn Lilli und James nicht mehr zurückkamen... dann war das ihre Schuld... Sie hatte sie doch mit zur Hochzeit genommen. Sie hätte ahnen müssen, dass es eine Falle war, hätte wissen müssen, das sie James nicht aus Hogwarts rausbringen sollte.... Wieder saßen sie da und warteten und warteten und schließlich klappte das Porträt erneut auf und diesmal schritt Dumbledore herein, im Schlepptau.... Lilli.....
    Für diesen einen Augenblick war vollkommene Stille. Keiner sagte ein Wort. Anna war die erste, die sich schließlich regte und auf Lilli zu lief um sie erleichtert und so fest sie konnte in die Arme zu schließen.
    “Lili... Ein Glück,” flüsterte sie dankend.
    Auch die anderen waren sofort aufgesprungen und auf sie zugerannt. Sie alle schlossen Lilli in die Arme und wandten sich dann suchend Dumbledore zu. Sein Gesicht war traurig und es sagte mehr aus als tausend Worte. Anna wandte sich nochmal Lilli zu und konnte in ihren Augen Tränen erkennen.
    “Was... ist passiert?” fragte sie vorsichtig. Das grobste hätten sich alle denken können, aber es zu hören, war wichtiger. Sie spürte wie die Angst sie vollkommen einnahm, wie sie sie an der Stelle fesselte und sie starr werden ließ. Etwas schlimmes war mit James passiert.
    “Wir kamen leider zu spät, Miss White,” erklärte Dumbledore letztenendes schuldbewußt, da Lilli nicht im Stande dazu war irgendetwas zu sagen. Sie sah aus als ob ihre Welt schon längst verloren wäre. Dumbledore hatte bei dem Gespräch seinen Blick nicht von ihnen abgewandt, wohl weil er wollte, dass sie verstanden, wie ehrlich und ernst er es meinte.
    “Als wir ankamen, befand sich nur noch Miss Evans in dem Verließ. Alle Todesser und Voldemort waren weg... und auch Mr. Potter.”
    Anna's Knie gaben plötzlich unter ihr nach und sie sank auf die Lehne der Couch hinab. Sirius und Remus schienen es nicht sofort verstanden zu haben. Ihr Verstand mußte das offenbar erst richtig verarbeiten, bis es bei ihnen ankam. Die beiden Freunde hatten mehr oder weniger erst Minuten später das realisiert, was Dumbledore mit seinen Worten ausdrücken wollte. James... war nicht da... er war noch immer in Voldemorts Hand.... ganz alleine...



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:28


    Chap 25: it's hard to know the truth

    “Das war die schlimmste Zeit für mich,” sagte Lilli und verbarg ihr Gesicht hinter ihren Händen. Die Freunde standen noch immer alle im Flur und warteten darauf, dass der Heiler endlich aus James Zimmer heraus kam. Anna saß neben ihr und strich ihr sanft mit der Hand über den Rücken um sie zu trösten. Sie wußte auch noch genau wie schwer es für sie alle war. Lilli hatte sich immer Vorwürfe gemacht, ihn nicht festgehalten zu haben, oder irgendetwas getan zu haben, um diese paar Minuten hinaus zu zögern. Dann hätte Voldemort James damals nicht mitnehmen können und es wäre niemals soweit gekommen. Auch Anna hatte sich damals riesige Vorwürfe gemacht. Wenn sie Sirius nicht aufgehalten hätte, dann wäre er vielleicht rechtzeitig gekommen um James zu retten. Wenn sie es selber in die Hand genommen hätten, statt es dem Ministerium zu überlassen, hätte James das ganze nicht durchstehen müssen... Sie hatte sich das nie vergeben.
    Die Tür zum Zimmer ging endlich auf und der Heiler kam heraus. Er atmete schwer auf und schloss die Tür hinter sich wieder. Dann kam er auf die Freunde zu und stellte sich vor ihnen hin.Sein Ausdruck war merkwürdig hoffnungslos und das machte es den Freunden nicht unbedingt leichter nachzufragen.
    “Ich muß ihnen leider mitteilen, dass die Wunde sich infiziert hat und wir sie nicht vollständig reinigen konnten. Bei den Untersuchungen ist uns allerdings ein Gift aufgefallen, der sich in seinem Körper ausgebreitet hat, das wir bis dahin nicht bemerken konnten. Es handelt sich um das Gift einer uns unbekannten Schlange....”
    “Einer Schlange?” fiel ihm Sirius erschrocken ins Wort.
    ”Moment mal, ich dachte Malfoy hätte ihn so verletzt?”
    Anna zuckte nur verwirrt mit der Schulter und wandte sich wieder dem Arzt zu.
    “Was heißt das für ihn?”
    “Das Gift bewirkt, dass sich die Wunde nicht schließen kann und wenn sich die Wunde nicht schließt, wird er kontinuirlich Blut verlieren und droht daran zu sterben.”
    “Was können wir tun?” fragte Sirius.
    “Das Gegengift finden. Das geht, wenn man ein Expemplar der Schlange hat, die ihn gebissen hat. Aus ihrem Blut läßt sich mit einem Zauberspruch ein Antiserum herstellen.”
    “Muss also nicht die Schlange sein, die ihn gebissen hat, sondern es kann so eine ähnliche sein?“
    „Es muss eben von ihrer Art abstammen. Dann geht es.“
    „Alles klar, wir bringens ihnen. Moony, Wormtail....”
    “.....?”
    “Wir brechen auf. Mädels, kümmert euch gut um unseren Patienten da drinnen bis wir wieder kommen. Es sollte nicht lange dauern...”
    “Aber....”
    Anna hatte ihn festgehalten, bevor er mit den anderen beiden Maurauder aufbrechen konnte.
    “Woher weißt du nach was für einer Schlange du suchen musst?”
    “Voldemort besitzt nur die eine Schlange, Nagini. Und solche wie ihre leben im verbotenen Wald. Ich weiß es noch, wir sind mal auf sie gestoßen...”
    “Du willst dort hin? Sirius, das ist gefährlich. Ihr könntet.....”
    Und noch bevor sie es aussprechen konnte, hatte Sirius seine Hand um ihren Hals geschlungen, sie an sich gedrückt und voller leidenschaftlichen geküsst. Nachdem er sie wieder losgelassen hatte, lächelte er Anna triumphierend zu, als hätte er gerade den Punkt für sich erzielt. Besagte Dame blickte überrascht und überumpelt zu ihm hin.
    “Mach dir keine Sorgen, wir haben schon viel schlimmeres geschafft.”
    “Passt auf euch auf,” bat Lilli ihn, bevor sie aufbrechen konnten. Sirius nickte und umarmte Lilli freundschaftlich.
    “Und du pass auf ihn auf, dass er uns nicht vorher verreckt, klar? Wir beeilen uns.”
    “Viel Glück,” sagte Alice. Die drei Jungs winkten ihr zu und verließen dann gemeinsam das Krankenhaus.
    “Ich hoffe er schafft es,” sagte der Chefheiler zu Lilli gewandt.
    “Wir haben den Zustand ihres Mannes zwar stabilisiert, aber ich kann nichts versprechen. Dieses Gift ist uns zu unbekannt, als das wir genau sagen können, wie es sich auf den Körper und den Gesundheitszustand weiter auswirkt. Alles was ich zu diesem Zeitpunkt sagen kann ist, dass der Blutverlust ihres Mannes eine erheblichen Schaden in seinem Körpe ausrichtet.”
    “Können wir zu ihm?” fragte sie vorsichtig.
    “Nein, er braucht absolute Ruhe. Ich habe ihm ein Beruhigungsmittel gegeben und er wird erst mal durchschlafen.”
    “Bitte. Wir werden keinen Mucks von uns geben,” schwörte Anna, “Wir wollen nur bei ihm sein.”
    Der Chefheiler sah aus als ob er dies wider besseren Wissens machen würde, aber er stimmte schließlich doch zu und ließ sie zu ihm hinein.
    “Ähm, Mrs. Potter, mein Kollege hat mich gebeten sie zu ihm zu schicken. Es geht um die Ergebnisse ihrer Untersuchung.”
    Lilli sah kurz Anna und Alice an, die ihr beide verstehend zunickten.
    “Geh, wir passen schon auf ihn auf.”
    Sie versuchte etwas zu lächeln, was allerdings gründlich misslang und mehr nach einem unkontrollierten Mundwinkelzucken aussah. Lilli folgte dem Chefheiler in die obere Etage, wo sie in das Zimmer ihres Arztes hinein schritt. Dieser hatte sie bereits erwartet.
    Alice und Anna gingen unterdessen zu James ins Zimmer und schlossen die Tür wieder hinter sich. Sie setzten sich auf zwei Stühle an seinem Bett. Anna bemerkte amüsiert, wie friedlich er aussah, wenn er schlief. Als ob die ganze Welt in Ordnung wäre. Wahrscheinlich bekam er wirklich nicht mit, was um ihn herum vor sich ging. Wieviele Sorgen sich seine Freunde um ihn machten, was seine besten Freunde gerade für ihn riskierten.... wie schlimm es um ihn wirklich steht.... oder dass er jeden Augenblick für immer die Augen schließen könnte.
    “Na, was denkst du?” flüsterte sie schließlich zu ihrer Freundinn rüber.
    “Vertraut er uns oder vertraut er uns nicht?”
    Alice kicherte leise.
    “Was glaubst du ist mit Lilli los?” fragte sie nach einer Weile.
    Anna überlegte nicht wirklich angestrengt.
    “Hm, keine Ahnung, aber das erfahren wir sicherlich gleich. Ich hoffe nicht, dass es an dem Sushi liegt. Ich ess das Zeug doch so gern.”
    “Ja, ich auch. Aber wenn's ne Lebensmittelvergiftung wäre, müsste sie vorher doch auch schon gekotzt haben, oder? Und irgendwann muss sie das ganze Zeug doch rausgekotzt haben? Soviel haben wir ja auch net gegessen. Und irgendwie sieht das ganze eher nach Schwangerschaft aus. Es ist fast wie bei mir...”
    “Schon, nur mit dem Unterschied das Lilli eigentlich nicht schwanger werden kann. Schade, für sie. Ich hätts den beiden gegönnt.... James konnte immer hervorragend mit Kindern umgehen. June zum Beispiel. Sie hat ihn ja vergöttert.“
    „Mhm.... stimmt.“
    „Man, Sirius, ich hoffe er kommt wirklich schnell zurück und ich hoffe, er weiss was er tut. Der verbotene Wald... Ich will mir gar nicht ausmalen was da alles passieren wird.”
    “Naja, wenn sie James helfen können.“
    „Das ist ne andere Frage....“
    „Übrigens... hat James euch eigentlich erzählt, was damals bei Voldemort passiert ist? Ich mein, als er wieder da war, fand ich ihn sehr komisch, distanziert und... nicht mehr derselbe.”
    “Ja... aber das hat er uns auch erst sehr viel später erzählt und auch nicht jedem Remus und Peter wissen es auch nicht. Nur Sirius, Lilli und Ich....”
    “Hat er es euch verboten zu erzählen?”
    “Nein, eigentlich nicht.... Aber es hat ihm viel Überwindung gekostet es uns zu erzählen. Es hat lang genug gedauert, bis er es einigermaßen verarbeiten konnte und ich hab nach diesem Gespräch auch verstanden, warum er sich so von uns zurückgezogen hatte... Weißt du noch, dass Lilli und er eine total Beziehungskrise danach hatten?”
    “Mhm....”
    “Es tut mir wirklich leid, Al, aber ich denke, er ist der einzige, der dir erzählen kann wie alles war. Ich will sein Vertrauen nicht mißbrauchen. Und außerdem... trag ich auch Schuld daran, dass es soweit gekommen war.”
    “Du meinst, dass er sich so von uns distanziert hat? Wie gesagt, fand ich ihn danach schon arg komisch.”
    Anna nickte verstehend, aber dies war etwas, was nur James erzählen durfte. Es waren seine Gefühle, die sie alle verletzt hatten....
    “Ach, du, warum mußte ich nur nen Kaffee trinken...”
    “Al?”
    Alice hatte wiedermal einen Kotzanfall bekommen und war raus gerannt und Anna war nun alleine bei James. Sie sah ihn an und sie erinnerte sich noch genau daran, was damals passiert war.

    Als James aufwachte starrte er auf eine weiße Decke und er spürte dass er auf etwas weichem lag. Er richtete sich langsam auf. Sein Rücken quälte ihn noch immer mit Schmerzen, doch er stellte erstaunt fest, dass er sich nicht mehr in der Zelle befand, sondern in einem Gästezimmer, so wie es aussah. Er sah die Umrisse eines Fenster, welches ihm einen Ausblick auf einen großen Strand ermöglichte. Wo zum Teufel war er und wo war Lilli? Er stieg vom Bett auf und ging vorsichtig auf das offene Fenster zu, wo nun eine frische Brise mit Meeresduft herein wehte. Fast direkt daneben befand sich eine Tür aus baunem Holz. Für einen Moment überlegte er, was er nun machen solle, versuchen die Tür zu öffnen und sich überraschen lassen was dahinter steckte oder die Beine in die Hand nehmen und apparieren?
    “Es ist egal, was du tust... du wirst nicht wegkommen...” hörte er eine monotone Stimme.
    Er drehte sich wieder um und sah die Umrisse einer blonden Hexe, dieselbe die ihm beim vorigen Mal schon beinahe umgebracht hätte. Er ballte seine Hände zu einer Faust, den Blick starr auf sie geheftet.
    “Wir haben einen Apparierschutz um das Haus gelegt, dazu viele Schutzzauber der dunklen Künste. Kein Mensch kann sie überwinden. Wenn du versuchst diese vier Wände zu verlassen, könntest du im nächsten Moment mit unvorstellbaren Schmerzen auf dem Boden liegen. Alles ist so konzipiert, dass es dich nicht umbringen wird, nur verletzten.”
    “Wie beruhigend,” kommentierte er sarkastisch.
    “Ich fasse mal zusammen. Ein apparierschutz, Schutzzauber, damit ich das Haus nicht verlassen kann, die mich aber verletzten, wenn ich es doch versuche, jedoch töten sie mich nicht. Soll heißen: Ihr werdet mich nicht töten, nur gefangen halten....”
    “Wie interessant, deine Schlussfolgerungen, aber sie sagen genau das aus, was wir vorhaben. Richtig. Naja, fast richtig.”
    „Wieso fast?“
    „Wir werden dich nicht umbringen, was nicht heißt, dass wir dich auf Rosen betten werden, du verstehst?“
    “Und was macht sie so sicher, dass ich mich nicht sofort auf sie stürze und SIE umbringe?”
    “Mich?” fragte sie ausdruckslos. Ihre Stimme trug nichts von Angst oder Panik in sich. Dafür sehr viel arroganz und Selbstsicherheit. James wußte, dass er sie irgendwoher kannte, doch es wollte ihn partout nicht mehr einfallen.
    “Versuch es... aber ohne Zauberstab wirst du gar nichts tun können. Es würde sowieso keine Rolle spielen.”
    Dummerweise hatte sie Recht und er hasste es, wenn solch selbstgefällige Personen recht behielten. Ohne seinen Zauberstab konnte er gar nichts ausrichten. Die Tür ging auf und zwei Diener ließen Voldemort herein. Sein Umhang wurde sehr geschmeidig vom Wind zurückgeweht, mit jedem Schritt den er auf ihn zukam. Allein seine Präsenz brachte Eiseskälte und ein grausam einsames Gefühl mit sich.
    “Geh...” befahl er der Frau, die sich vor ihm verbeugte und dann das Zimmer verließ. Sein Blick ruhte nun auf James, der sich kein Milimeter vom Fleck gerührt hatte.
    “Ich sehe, du bist wieder einigermaßen gesund. Das Schlammblut hat deine Wunden gut heilen können. Außergewöhnlich...”
    “.......”
    James versuchte nicht nur nichts zu sagen, obwohl die Wut in ihm immer größter wurde, auch versuchte er an nichts zu denken, da ihm bewußt war, das Voldemort womöglich wieder seine Gedanken las.
    “Es ist schwer, seine Gefühle abzustellen, ich verstehe. Zu deinem Pech, fürchte ich, dass du länger unsere Gesellschaft erdulden musst. Ich dachte ich könnte deinen Schmerz schnell beenden, aber leider war uns dies nicht möglich.”
    “Sie haben versucht mich umzubringen mit irgendeinem pseudomässigen Zauberspruch der dunklen Künste....”
    “Dann hätte ich das, was ich wollte und du müsstes nicht mehr leiden...”
    “Ja, weil ich dann tot wäre.”
    “..... Ich werde dich hier behalten, bis ES da ist. Jeglicher Fluchtversuch von dir, wird nichts bringen. Meine Schutzzauber sind zu stark um sie zu brechen, ohne Zauberstab kannst du nichts ausrichten. Erspar dir lieber die Qual, die sonst auf dich zukommt, wenn du es versuchst.”
    “Als ob...”
    “Lilli Evans hat dich bereitwillig hergegeben...”
    “....”
    “Ich sagte zu ihr, das sie sich verabschieden solle, weil wir dich mitnehmen. Ich wußte, dass die Auroren im Anmarsch waren. Ich habe mächtige Diener in eurem Ach-So-Sicheren Ministerium, die mir Bescheid gaben. Ich erklärte ihr, dass sie gerettet werden könne, aber dich bräuchte ich noch. Ich lies sie am leben... und sie ließ dich im Stich.”
    “Warum verzählen sie mir das?” brüllte er mit einer kräftigen, wütenden Stimme. Es machte ihn zornig, das Voldemort versuchte ihn zu beeinflussen, dass er versuchte seine Zweifel an der Beziehung zu Lilli sogar zu schürren, die sowieso schon da waren.
    “Je mehr sie versuchen uns auseinander zu bringen, desto enger wird unsere Liebe. Schon allein aus dem Grund, weil ich weiß, dass sie dagegen sind und alles wogegen sie sind, kann nur gutes sein.”
    “So? Ein Argument, das nur von deinem Vater kommen kann. Michael Potter, zugegeben, ein mächtiger Auror. Ich kann sehen, dass du die ganze Wahrheit wissen willst und wie heißt es doch? Bevor man stirbt, werden einem alle Fragen beantwortet....”
    Er ging rüber zu einer steinernden Schüssel, die James als Denkarium wiedererkannte und sah wie Voldemort mit dem Zauberstab an seine Schläfe fuhr und den silbrigen Faden herauszog. Er legte ihn in die Flüssigkeit, dann kam er her und reichte James etwas aus seiner Hand. Seine Brille.
    “Die Wahrheit, sollte man klar sehen können, um sie zu akzeptieren.”
    James setzte sie auf und folgte ihm zum Denkarium rüber.Er wußte nicht wieso er das tat, warum er ihm folgte, aber seine Neugier wollte die Wahrheit endlich wissen. Es war als ob ihn der Strudel mithinein riss und er befand sich nun im Haus seines Großvaters und seiner Großmutter. Voldemort stand genau neben ihm und sah zu seinem Großvater, der nachdenklich auf der Couch saß. James erinnerte sich sehr gut an den Tag. Er war in der 1. Klasse. Er verbrachte die Ferien mal wieder bei seinen Großeltern, da seine Eltern beide fürs Ministerum eine Mission ausführten. Anna hatte ihn besucht. Damals wußte er noch gar nichts von ihren Eltern, aber seine Großeltern hatten das kleine Mädchen sofort ins Herz geschlossen. Dies war der Tag, an dem sie zusammen bei seinen Großeltern spielten. Sie waren im Garten und rannten lachend umher. Er wußte nicht was damals vorgefallen war, aber Voldemort zeigte ihm das jetzt. Das Feuer im Kamin loderte auf und es stiegen 6 Todesser in schwarzen Roben heraus. Die eine... erkannte James wieder. Die blonde Hexe, die ihm den Rücken aufgeschlitzt hatte. Neben ihr ging ein Mann mit schwarzen, kurzen Haaren und schwarze, sehr vertraute Augen. Sein Körper war sehr muskulös und er hatte breite Schultern. Sein Großvater schien unangenehm überrascht von dem Besuch und stand auf um sie zu empfangen.
    “Wenn ihr eure Tochter sucht, Allan, sie ist im Garten. Aber dafür hätte es doch kein solch großes Aufgebot gebraucht....” lachte Harold Potter sie an. James Puls raste vor Angst. Sein Großvater... duzte diese Leute und... wieso zum Henker war Allan White da? James wußte ja, dass Anna's Eltern Todesser waren und das sie sich wegen ihnen schämte.... Er hatte ihre Eltern nie wirklich gesehen. Das war also ihr Vater, aber... wo war ihre Mutter?
    “Meine Tochter? Anna ist hier?” fragte dieser mißtrauisch.
    “Ja, bist du nicht ihretwegen hier?” fragte Harold ihn verwirrt.
    Sein Opa lächelte noch immer und James merkte wie schwer ihm das atmen von Minute zu Minute fiel. Es war die schlimmste Erfahrung in seinem ganzen Leben gewesen.
    “Harold,” sagte nun die blonde Frau und ergriff damit das Wort. Etwas an ihr kam ihm so bekannt vor. Kannte er sie etwa noch von damals? Nein, irgendetwas an ihr war ihm viel zu vertraut, doch es wollte ihm nicht einfallen was es war.
    “Weißt du, der dunkle Lord... hat Zweifel an deiner Loyalität, ihm gegenüber.”
    “Zweifel?” fragte Harold plötzlich unglaubig. Er bekam leichte Schweißperlen auf der Stirn und James bemerkte unruhig, wie sein Großvater Zeichen von Panik zeigte.
    “A-aber wieso? Ich hab immer alles für ihn getan, oder etwa nicht? Ich habe dafür gesorgt, dass ihr alle ohne von Auroren erwischt zu werden, die Missionen ausführen kontet. Ich habe dafür gesorgt, dass ihr die Informationen bekommt, die ihr brauchtet. Ich habe seine Leute freigesprochen, obwohl sie schuldig waren. Ich habe selber schon Schlammblüter umgebracht.”
    “Ja, und dafür hast du Jahre lang sein Vertrauen genossen,” sprach Allan White weiter. Seine Stimme war gehoben und gefährlich.
    “Aber in der letzten Zeit, sind immer mehr unserer Missionen gescheitert, MISSIONEN, VON DENEN DU BESCHEID WUSSTEST UND WEISST DU VON WEM SIE VEREITELT WUDEN? VON DEINEM SOHN.”
    “Michael?”
    “Ja, Michael und Maria Potter, was für ein Glück, das sie ständig zur Stelle sind um die Schlammblüter zu retten.”
    “Allan, hör mir zu, das ist nicht so wie ihr denkt....”
    “Harold, was ist das für ein Krach bei euch unten?” ertönte eine Frauenstimme und James zuckte zusammen, als er seine Großmutter die Treppe runter kommen sah. Melanie Potter, war eine hübsche, ältere Frau mit noch immer wunderschönen, braunen, kurzen Haaren. Sie hatte dieselben hasselnussbraunen Augen wie James und als er sie sah, blieb ihm fast das Herz stehen. Es hatte schon fast vergessen, wie sie gewesen war....Er wußte was jetzt kommen würde und eigentlich wollte er das nicht sehen... Nein, es würde ihm nicht ersparrt bleiben. Er spürte, das Voldemort ihn zwingen würde, das noch mal mitanzusehen. Seine Großmutter hatte erst jetzt die 6 fremden Menschen bei ihm entdeckt und sah sie verwundert an.
    “Was....”
    Weiter kam sie nicht. Der Zauberstab der blonden Frau schellte zu ihr rüber.
    “Avada Kedavra.”
    Der grüne Lichtstrahl traf ihren zierlichen Körper direkt auf der Brust. Sie gab ein ruckartiges “huh” von sich, dann fielen ihre Augen zu und sie flog die Treppe herunter zum Boden hinab und blieb regunglos liegen. Harold hatte sie alle mit großen, verängstigtem Blick angesehen. Er wusste was jetzt kommen würde, da war sich James sicher, aber was ihn mehr erschreckte war... das sein Großvater... tatsächlich einer von ihnen war. Er war einer von den Menschen, die er sein ganzes Leben lang verachtet und gehasst hatte.
    “Sie hat euch nichts getan, warum habt ihr das gemacht?” brüllte Harold außer sich vor Wut. Seine Stimme war so laut, dass James sich damals gefragt hatte, wieso sein Großvater so brüllte und er erinnerte sich noch genau daran, wie er mit Anna hereingerannt kam und sie alle erblickten und er erinnerte sich noch genau, wie Anna und er bei dem Anblick der toten Mrs. Potter zusammen zuckte und wie Anna's Blick dann zu der Frau schellte, die den Zauberstab gehalten hatte.
    “Mum?” fragte sie schockiert.
    James war zurückgewichen und gegen die Wand geprallt. Er hielt sich daran schief fest und spürte, wie sein Herz immer schneller pochte, wie ihn eine hässliche Gänsehaut durchfuhr, wie das atmen immer schwerer fiel.... Diese Frau... die ihn fast zu tode gequält hatte, die seine Großmutter umgebracht hatte.... sie war Anna's Mutter? Er dachte ihre Eltern wären tot? Wieso... was?
    “Ich weiß, James, du hast jetzt tausend Fragen,” hörte er Voldemort wieder in mässigem Ton sprechen.
    “Sieh es dir weiter an und du wirst verstehen.”
    Anna's Mutter hatte den Zauberstab nun von Mrs. Potter in Anna's Richtung gezogen und ihre eigene Tochter damit fixiert.
    “Schade um dich,” sprach sie ausdruckslos, als ob sie gar keine Gefühle bestitzen würde.
    “Es hätte nicht soweit kommen müssen, Anna. Aber wir können keine Zeugen gebrauchen. Nicht mal... wenn sie meine eigene Tochter ist. “
    “Nein,” brüllte Harold Potter und hatte sich mit gezogenen Zauberstab schützend vor ihnen hingestellt.
    “Ihr seit doch verrückt. Das ist deine eigene Tochter. Die zwei sind Kinder, sie können euch nichts tun. Ich lasse nicht zu, dass ihr das tut.”
    “Nicht zulassen?” fragte nun Allan White und hatte sich wie die anderen Todesser auch, mit gezogenen Zauberstab um sie herumgestellt und damit umzingelt.
    “Du hast keine andere Wahl. Die Familie Potter wird nicht mehr lange existieren. Ohne deine Frau, dich und diesen kleinen Belger hinter dir... bleiben nur noch dein Sohn und seine Frau... Wie lange glaubst du brauchen wir um auch sie zu töten? Dann wird es niemanden von euch mehr geben. Niemand, der diese Schlammblüter beschützt.Ihr seit eine Schande für die Zaubererschaft.”
    Harold Potter lachte bitter auf.
    “Da irrst du dich. Es gibt tausende wie uns und sie werden euch vernichten. Eines Tages, wird dieser Kampf zu ihren Gunsten ausgehen und ihr werdet als Verlierer da stehen.”
    „Ach ja? Du wirst das wohl kaum mehr miterleben,” lachte Allan auf, doch noch bevor sie handeln konnten hatte Harold seinen Fluch losgelassen.
    “Impedimenta!“ 4 der 6 Todesser riss es rücklings von den Beinen und sie fielen zu Boden. Die anderen beiden hatten Flüche losgelassen und Harold Potter flog von den Kindern weg, etwa 2 Meter weiter über die Couch auf den Boden. James und Anna hatten, von Panik befallen, versucht wieder zum Garten zu rennen, doch jemand schnitt ihnen den Weg ab. Es war Anna's Mutter, die sich direkt vor der Tür aufgebaut hatte und sie mit dem Zauberstab bedrohte.
    “Bring's endlich hinter dir, Inga,” brüllte Allan White seiner Frau zu, während er und die anderen sich mit James Großvater duellierten. Die beiden Kleinen hatten sich immer mehr von der Frau entfernt und standen nun gut 2 Meter von ihr weg wieder im Wohnzimmer drinn.
    “Avada Kedavra,” rief diese mit einem ausdrucklosen Gesicht. Der grüne Strahl schoss aus der Spitze des Zauberstabs auf Anna zu, doch James hatte sie mit sich runtergerissen und der Strahl verfehlte sie um knapp einen Milimeter. Jemand schrie auf....
    Als Anna und James sich wieder aufrichteten... lag Allan White tot am Boden...
    “Impedimenta.”
    James sah das der Zauberstab der Frau nun auf ihn gerichtet war. Noch bevor es handeln konnte, riss es ihn von den Beinen und er fiel meter weiter weg von Anna wieder auf dem Boden auf. Es fühlte sich an als ob ihm jemand den Arm gebrochen hätte oder mit einem Hammer kurz auf ihn eingedroschen hätte.
    “Avada Kedavra,” schrie sie und wieder zeigte der Zauberstab auf James. Er erinnerte sich, dass er damals glaubte, dass es nun aus war, dass er sterben würde doch dann spürte er eine Hand, die ihn wegzog und der Fluch traf ins leere.Sein Großvater hatte ihn wegziehen können, doch dabei stürzten beide gegen die Glasvase, die in tausend Scherben zersplitterte. James rechter Oberarm begann zu bluten. Eine Narbe hatte sich dort entlang gezogen, als er auf die Scherben gefallen war. Aber sein Großvater hatte ihn das Leben gerettet. James stellte erleichtert fest, das Harold Potter es geschafft hatte, die übrigen 4 Todesser außer Gefecht zu setzten. Sie lagen nun überall verstreut und bewußtlos an allen möglichen Stellen und da Allan White tot war, gab es nur noch Inga White, die versuchte sie zu töten.
    “Stupor,” hörte er noch einen Fluch kommen, der ihn traf, dann fiel er ins schwarze. Aber hier stand er nun mit dabei und konnte erleben, was danach wirklich passiert war.
    Anna stand noch immer mitten im Raum, ihren Blick jedoch starr auf den toten Körper ihres Vaters gerichtet, dessen Augen kalt und weit aufgerissen waren. Er hatte noch nicht sterben wollen, der Tot kam zu plötzlich. Dieses kleine Mädchen, das gerade mal 12 Jahre alt war, zitterte am ganzen Körper und schien noch gar nicht zu verstehen, was eigentlich gerade vor sich ging. Wie denn auch? Wie soll man in dem Alter verstehen, dass die eigenen Eltern einen umbringen wollten, dass der eigene Vater nun gestorben war, von einem Fluch, den sie damals nicht gekannt hatten. Ihre Mutter kam näher und ihr Zauberstab war auf ihre Tochter fixiert, die mit glasigen Augen und abwesendem Blick ihren toten Vater anstarrte.
    „Anna, geh weg von ihr,” rief Harold Potter immer weder, aber sie hörte ihn nicht. So leer wie Anna's Augen drein blickten, stand sie unter Schock und bemerkte nicht wie Inga White langsam auf sie zuschritt.
    “Sie wird dich töten... Anna, Schatz, bitte....”
    Sie hörte immer noch nicht. Ihre Mutter war nun ganz in ihrer Nähe.
    “Lass sie in Ruhe, Inga,” rief sein Großvater und war zu der kleinen hergelaufen. Er hatte sie schützend hinter sich geschoben und Inga mit seinem Zauberstab fixiert.
    “Sie ist deine eigene Tochter, verdammt noch mal. Wie kannst du ihr sowas antun?”
    “Als ob mich das stören würde.”
    “Du würdest dein eigen Fleisch und Blut zerstören? Nur für etwas so lächerliches?”
    “Ich würde noch viel mehr tun für den dunklen Lord. Willst du mich etwa töten? Dann tu's... Es wird dir nichts bringen, das weißt du, Harold. Nicht wahr? Crucio...”
    Harold riss es von Anna weg auf den Boden hinab. Er zuckte schreiend vor Schmerzen zusammen. Er schrie so laut er konnte, versuchte den Schmerz hinauszubrüllen.
    “Nein, hör auf....” schrie Anna als sie das sah. In ihren Augen konnte James nun Angst erkennen. Das ihre Mutter James Großvater quälte schien sie aus dem Schockzustand wachgerüttel zu haben.
    “Hör auf... bitte...” flehte das Mädchen immer wieder, aber ihre Mutter hörte nicht auf und Harold Potter schrie weiter. Seine Augen waren auf Anna gerichtet, seine Hand zu ihr ausgestreckt, als ob er sie anfassen wollte.
    “Anna...” krächzte er zwischen den Schreien.
    “Tu es....”
    Doch diese schüttelte verneinend und schockiert den Kopf.
    “Tu... es... BITTEEEE.”
    Er schrie wieder laut auf als Inga White den Zauber verstärke. In ihren Augen glitzerte eine sadistische Kälte auf. Sie fand definitiv Gefallen daran, andere vor Schmerz krümmend auf den Boden zu sehen. James wußte nicht wieviel Zeit vergangen war, in der Inga White vor Vergnügen zu lachen begann, in der Anna schon Tränen in den Augen bekam, während sie immer wieder leise vor sich hinsagte, ihre Mutter solle aufhören und dann... wurden die Schreie seines Gorßvaters immer leiser und leiser....
    “Anna....” krächzte er mit kaum hörbarer Stimme. “Tu es....”
    Mit zitternden Händen konnte James sehen wie sie ihren Zauberstab hielt und ihn auf ihre Mutter fixierte, die von all dem nichts mitbekommen hatte. Sie war viel zu vertieft in ihrer Folter.
    “Stu-Stupor!” schrie Anna mit zusammengekniffenen Augen. Inga White flog mit voller Kraft hinter und stieß in eine silberne Rüstung, die Harold Potter als Dekoration in seinem Wohnzimmer hingestellt hatte. Inga stieß einen schmerzvolle Schrei aus. Dann war Stille und Anna öffnete ihre Augen langsam wieder. Sie atmete immer heftiger ein und aus, ihre Hände zitterten noch immer und sie stellte erst jetzt fest was sie getan hatte. Sie hatte ihre Mutter... nicht außer Gefecht gesetzt, wie es der Fluch eigentlich bewirken sollte. Sie hatte sie getötet. Inga White lag blutend auf dem Ritter, dessen Schwert sie aufgespießt hatte. Ihre Augen waren weit offen, ihr Körper hing schlaff am Schwert ohne sich noch mal zu regen.
    “An---na...” krächzte Harold Potter. Anna blickte zur Seite von wo aus die Stimme kam und zuckte erschrocken zusammen. Er lag vollkommen bewegungsunfähig da, als wäre er schon lange tot.Seine Augen sperrweitoffen. Wenn sie ihn nicht sprechen hörte,würde sie glauben, er wäre tot. Sie krabbelte sofort zu ihm rüber und ließ sich mit tränenübersähtem Gesicht zu ihm nieder.
    “Opa Potter...” sagte sie kurzatmig, ihre Hände zitterten als sie seine Hand nahm.
    “Ich... was soll ich tun? Ich hab...Opa Potter...Ich habe meine Mutter getötet...”
    “Nein...du hast...richtig gehandelt. Ich... habe keine Zeit mehr...”
    “Nein, du wirst leben. Ich hole Hilfe...”
    Aber Harold hielt sie an der Hand fest und zog sie wieder zu sich hinab.
    “Nein, Anna, er wird gleich kommen... sag James... nichts... von... all dem. Er soll seinen Großvater... so in Erinnerung... behalten...Bitte..... Mach dir um... um deine Mutter keine Sorgen. Anna... du bist wie sie ...auch...”
    “Alles muß man selber machen, wie Harold?”
    Diese zischende Stimme konnte nur einem gehören. Voldemort befand sich nun bei ihnen. Allein seine Anwesenheit ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren und James bemerkte, wie seine Wut auf diesen Mann noch mehr wuchs.
    “Kann es sein, Harold, dass du glaubst dieses kleine Mädchen könnte dich retten? Wie lächerlich.”
    “Anna....” krächzte Harold, ohne auf den dunklen Lord zu achten, der zu ihm gesprochen hatte.
    “Du hast nichts getan. Deine Mutter war...”
    “Imperio.” Voldemort hatte den Zauberstab auf Anna gerichtet. “Töte ihn. Jetzt....”
    “Anna, kämpf dagegen an,” sagte Harold hastig zu ihr, seine Augen nun von Panik befallen.
    “Kämpf dagegen an, Mädchen. Du kannst das. Wehr dich, bitte!”
    “Töte ihn.... Erhebe deinen Zauberstab...”
    Und Anna tat wie ihr geheisen. Sie erhob ihren Zauberstab und richtete ihn auf Harold Potter.
    „Anna! Du trägst keine Schuld! Vergiß das nicht! Du trägst keine Schuld!”
    “Avada Kedavra.” Der grüne Strahl traf Harold Potter mitten auf die Brust.
    Er gab ein kurzes Huh von sich und dann gar nichts mehr. Als ob das Leben mit diesem Laut aus ihm gewichen war. Als Anna aus dieser Trance erwachte, sah sie sich entsetzt mit dem Zauberstab neben Harold Potter kniend, seine Augen schockiert weit aufgerissen und sie hörte Voldemorts triuphierendes Lachen.
    “Gut gemacht, Mädchen. Gut gemacht...... Du scheinst doch noch zu etwas gebrauchen zu sein... Imperio... töte James Potter... Töte den Jungen.”
    Und Anna hatte ihren Zauberstab gegen James erhoben, der sich nicht hätte wehren können, denn er lag noch immer bewußtlos auf dem Boden.
    “Töte James Potter...töte James Potter....”
    Sie hatte schon den Mund geöffnet um den Fluch loszulassen, da wurde mit einem mal die Tür aufgerissen und man sah duzende Auroren hereinrennen, an vorderster Stelle Michael und Maria Potter. Er sah wie sein Vater auf den toten Leichnahm seiner Mutter blickte, dann auf die Leiche seines Vaters und schließlich zu seinem Sohn, der sich auch nicht mehr regte.
    „Duuuuuuuu!“ sagte er verachtend.
    Voldemort lachte sie hinterlistig an.
    „Auf ein nächstes mal, Michael....“
    Und mit einem Plopp apparierte er vom Anwesen.
    “Anna.......”
    Michael Potter war außer sich vor Verzweiflung als er auf sie zuging und ihr den Zauberstab wegnahm.
    James wurde von dem Sog wieder mitgerissen und tauchte in der Wirklichkeit auf. Sein Atem war sehr flach, sein Herz schien gar nicht mehr zu schlagen. Er... hatte es nicht verstanden... warum Anna all die Jahre nicht über dieses Erlebnis sprechen wollte und nun.... war alles einleuchtend. Warum seine Eltern sich so verhalten haben, warum Anna all die Jahre so komisch wegen ihren Eltern war, warum....alles so gekommen war....
    “Jetzt verstehst du, warum nur Narren, ihre Leute Freunde nennen. Freundschaft existiert nicht. Macht ist das, was über allem steht.”
    Voldemort lachte eiskalt auf. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken und er spürte, wie seine Nerven angegriffen wurden, wie sich Schmerz durch sie hinweg zog, doch er ignorierte sie. Er wollte nicht schwach sein. Er wollte widerstehen und stark sein. Das alles nun hocherhobenen Hauptes akzeptieren und verstehen, doch... der Schmerz wurde immer stärker und er selber wurde unter ihnen immer kleiner und schwächer. Es fühlte sich grauenvoll an und jeder Nerv in seinem Körper begann das unsagbare Gefühl in seinen Hirn, in sein Herz zu leiten.
    “Du solltest dich nicht dagegen wehren, James. Ich dachte, ich hätte es beim letzten mal geschafft, aber offenbar war es nicht genug.”
    “Nicht genug... was?” fragte er und versuchte den Schmerz jetzt schon krampfhaft zu unterdrücken. Sein Blut schien förmlich zu pochen, sein Herz schlug viel zu schnell und auch in seinem Kopf breiteten sich unglaubliche Schmerzen aus, als ob jemand mit einem Hammer darin Löcher schlagen wollte. Er bekam keine Luft mehr, als ob man seine Luftröhre abgeschnitten hätte und nichts mehr durchkommen konnte. Er schellte mit seiner Hand zu seinem Herz, das höllisch weh tat. Ein Gefühl der merkwürdigen Leere machte sich in seinem Körper breit und er konnte es nicht aufhalten, nicht vertreiben, nicht mehr ignorieren. Kraftlos sank er zuerst auf die Knie nieder, dann auf alle Viere und schließlich lag er keuchend auf dem Boden.
    “Nimm es hin. Lass es in dich rein und wehr dich nicht länger... Lass es einfach zu.... Ja... so ist es gut..”
    Und noch während er die triumphierende Stimme des dunklen Lords vernahm, wurde es schwarz vor seinen Augen und er sackte zusammen.
    „Leb wohl, Gryffindor,“ war das letzte, was er noch vernahm.


    Währenddessen in Hogwarts.
    Nachdem Dumbledore den Gemeinschaftsraum der Gryffindors verlassen hatte, blieben alle erst mal ruhig stehen. Lilli wußte nicht was sie sagen sollte, sie fühlte sich merkwürdig hohl ohne James. Und irgendwie schien sie Angst davor zu haben, dass ihre Freunde sie mit Fragen bombadieren würden, die sie in diesem Moment sowieso nicht beantworten könnte.
    “Lils... Vielleicht... möchtest du dich erst mal ausruhen?” fragte Anna vorsichtig.
    Die angesprochene nickte leicht abwesend und humpelte hinauf. Anna und Alice verabschiedeten sich von ihren Freunden und liefen Lilli nach um ihr in den Mädchenschlafsaal zu helfen. Sie hatte sich sofort auf ihr Bett gelegt und den Mädels den Rücken zugedreht.
    „Lils?!“ begann Anna vorsichtig. Sie bekam keine Antwort von der Freundinn und warf Alice einen fragenden Blick zu, die ihr verstehend zunickte. Vielleicht sollten sie ihr einfach etwas Zeit lassen, bis sie von selbst auf die Freunde zukam? Zu etwas zwingen wollten sie sie jedenfalls nicht. Beide wollten gerade raus gehen als sie hörten wie Lilli zu weinen begann.
    Sie weinte sehr leise und wollte so wie es aussieht auch nicht, dass man sie hörte, aber Anna wollte nicht einfach weg hören. Alice verstand Anna auch ohne Worte und ging schon mal hinaus während Anna zurück zu Lilli ging und sich vorsichtig auf ihr Bett setzte. Nur einen winzigen Augenblick zögerte sie es zu tun, dann legte sie sich zu ihr hin, schlang ihren rechten Arm um Lilli's rechte Seite und drückte sie liebevoll an sich heran.
    “Ich hab dich lieb, Lils.... Du bist nicht allein...Du mußt jetzt nichts sagen.... aber du sollst wissen, dass wir alle für dich da sind.... Ich auch, ganz egal, wann du mich brauchst....”
    Und ganz langsam, hatte Lilli ihren Arm mit der linken Hand ergriffen und sie damit an sich gedrückt. Sie brauchte ihre Freundinn nun mehr denn jeh und sie war dankbar, das Anna das erkannt hatte und bei ihr blieb auch ohne das sie sie darum bat. Das zittern ihres Körpers hörte mit der Zeit auf, ihr Atmen wurde langsamer und gleichmässiger. Sie schien sich langsam zu beruhigen und vielleicht auch langsam den Schlaf zu finden. Als Anna bemerkte, dass sie endlich eingeschlafen war, stieg aus dem Bett, legte die Decke über den eingerollten Körper ihrer Freundinn und ging zu den anderen herunter. Frank war noch immer bei ihnen und auch die Marauder waren nicht weggegangen.
    “Hey,” grüßte Alice sie erwartungsvoll. “Wie geht's ihr?”
    Anna schüttelte verzweifelt den Kopf und setzte sich zu ihnen dazu.
    “Nicht gut... sie schläft jetzt, ein Glück. Ich wollt sie noch nicht darauf ansprechen was passiert ist. Und ihr? Wie gehts euch jetzt?”
    Eigentlich hatte sie eher Sirius damit gemeint als alle anderen und ihr Blick ruhte auch auf ihn. Sirius zuckte mit den Schultern.
    “Wie soll's uns schon gehen? Dumbledore sagte zwar dass sie eine groß angelegte Suche eingeleitet hätten, aber ich glaube nicht, dass sie ihn finden werden. Das tun die doch nur, auf Mr. Potters Befehl hin. Immerhin ist James sein Sohn. Wäre es jemand anders, hätten sie die Suche längst aufgegeben.”
    “Warum haben sie nur Lilli gefunden? Warum sind vorher alle abgehauen? Und vor allem... wieso hat er diesmal nur James mitgenommen?” fragte Alice nachdenklich. Alle nickten um zu zeigen, das sie sich diese Frage auch stellten.
    “Warum hatte das überhaupt so lang gedauert?” fragte Sirius aufgebracht. “Ich mein, die haben doch fast Stunden gebraucht um sie zu retten....”
    “Wer weiß das schon... Bürokraten eben. Die brauchen doch ne Erlaubnis um mit dem Finger in der Nase bohren zu dürfen,” kommentierte Frank müde.
    “Naja... ich kehr mal besser zum Unterricht zurück. Bringt ja nichts hier zu stitzten und zu warten... “
    “Ich komm mit,” sagte Alice und stand gleichfalls auf.
    “Ähm, Anna? Sagst du mir Bescheid, wenn Lilli wieder wach ist?”
    “Klar... bis später.”
    Frank und Alice waren wieder raus gegangen und die Maurauder saßen nun allein mit Anna in dem Gemeinschaftsraum. Alle anderen Schüler saßen noch im Unterricht aber die Freunde wollten jetzt nicht hingehen. Keiner von ihnen hätte jetzt einem Lehrer zuhören können, wo ihnen gleichzeitig tausende Fragen im Gehirn herum schwirrten. Wo die Angst um ihren Freund sie bedrückte und sie an nichts anderes denken konnten als an das, was ihm womöglich noch bevor stand. Allein der Gedanke an die Folter versetzte sie alle in eine beängstigende Stille.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:29


    Chap 26: endless Pain, but finally Hope

    Als James wieder zu sich kam, fühlte er ein merkwürdiges Stechen in seinem Inneren... nein, es kam vom Rücken. Er fühlte mit der Hand danach und spürte einen neuen dünnen Verband. Er war neu bandagiert worden und dazu noch äußerst stümperhaft. Die Schmerzen waren schlimmer und er mußte die Zähne zusammen kneifen um nicht laut aufzuschreien, während er sich aufrichtete. Er befand sich wieder in dem Zimmer, das Denkarium stand auch noch da und er trug auch noch seine Brille.Na, wenigstens hat er mir die gelassen, wenn er mich schon wie'n Steak ständig aufschlitzen muss, dachte James und saß nun auf der Bettkante. Aus Voldemorts Worten schloss er, dass sie es wohl wieder versucht hatten, dieses ETWAS aus ihm heraus zu holen und das es zum wiederholten male nicht ging. Allerdings fühlte er sich, als ob sie diese Prozedur bereits ein duzend mal angewandt hätten. Er sah sich um und bemerkte das das Fenster noch immer geöffnet war. Sollte er es vielleicht probieren? Vielleicht wollte Voldemort ihn ja nur Angst machen? Er würde es hier in Gefangenschaft jedenfalls nicht ewig durchhalten, da war er sich sicher. Irgendwann würde Voldemort dieses ETWAS aus ihm herausholen und dann würde er sterben, wenn er nicht vorher schon an diesem bescheuerten Ritual verreckte. Er begann sich an das Geschehene zu erinnern, an das was er im Denkarium gesehen hatte. Er wußte nicht ob es wahr war, aber er fühlte, dass es ein Funken Wahrheit in sich trug. Es erklärte soviel. Anna hatte unter Voldemorts Imperius-Fluch seinen Großvater umgebracht, der ein ehemaliger Todesser war und sie hatte ihre eigene Mutter umgebracht. Er wußte nur, dass ihre Eltern Todesser waren, er wußte nicht, das sie sie umgebracht hatte.Deswegen schämte sie sich so, deswegen machte sie ein so großes Geheimnis daraus.
    Moment mal, kam es ihm wie ein Blitz in den Sinn, Anna's Mutter, Inga White... er hat sie doch vorhin oder gestern oder vorgestern, er hatte absolut kein Zeitgefühl und wußte auch nicht wie lange er nun geschlafen hatte, doch er wußte, dass er sie lebend gesehen hat. Inga White war nicht tot.... Sie war diejenige, die ihm seinen Rücken die ganze Zeit ein neues Narbenmuster gab. Aber im Denkarium... war sie tot... das Schwert hatte sie aufgespießt... wie konnte sie jetzt wieder quicklebendig herum rennen und ihn foltern? Anna... sie hatte seinen Großvater getötet, warum hat sie ihm das nie gesagt? Er dachte all die Jahre, dass es die Todesser waren, was ja auch der Fall gewesen wäre, wenn sie es nicht erledigt hätte.
    Mit 12 Jahren einen der unverzeihlichen Flüche auf jemanden zu hetzten, wie ging das? Sie konnten sich damals doch kaum verteidigen, wie konnte sie einen so starken Zauber in einem so jungen Alter aussprechen, der auch noch wirkte? Er wußte nicht was er von all dem halten sollte. Er kannte Anna schon seit Ewigkeiten, genau so lange wie Sirius, Remus und Peter. Sie waren die besten Freunde. Wieso hat sie ihm nie die Wahrheit gesagt? Oder.... log Voldemort etwa doch? Zuzutrauen wärs ihm. Was hat Anna damals noch gleich zu ihm gesagt? Als sie in der Gryffindorkabine standen?
    >>stattdessen hetzt er dich gegen uns auf. Siehst du dass denn nicht, James..... Er versucht sich dein Vertrauen zu erschleichen und dich gegen uns aufzuhetzten, gegen Dumbledore, gegen deine Eltern, gegen UNS, deinen Freunden.<<
    Er schüttelte seinen Kopf als ob er dadurch den Gedanken wegschleudern könnte. Anna hatte Recht. Er kennt seine Freunde schon so lange. Voldemort wollte nur Zwietracht sähen.
    Wieder öffnete sich die Tür und wieder war es Voldemort der herein kam. James stand gar nicht erst auf als er ihn sah, wie er auf ihn zuschritt.
    “Wie ich sehe... hast du dich sehr schnell wieder erholt.Erstaunlich... Wirklich erstaunlich.”
    “Was wollen Sie?” fragte James gelangweilt. Er hatte absolut keine Lust auf Smalltalk, nachdem sein Rücken ihn nun fast in den Wahnsinn trieb vor Schmerzen. Jede einzelne Bewegung ließ eine Qual durch seine Adern schießen.
    “Warte, Warte, Warte, Warte,” sagte er auf einmal belustigt, als ihn ein Gedanke durchfuhr.
    “Ich weiss es... Ähm... es hat wieder nicht geklappt und... deswegen... wollen Sie mir jetzt was neues zeigen und zwar diesmal über... Sirius? Oder doch Lilli? Oder vielleicht Remus? Oder darfs wieder Anna sein?... Richtig? Mensch, Voldi, ich hab deine Spielchen satt. Ganz gleich was du mir zeigst, es wird mir egal sein. Von mir aus bringen wir es sofort hinter uns, also töte mich schon.”
    Okay, saudummer Satz, den er sich besser gesparrt hätte, aber das verstand er erst nachdem er schon gesprochen hatte. Für diese Art zu reden könnte er sich manchmal richtig eine runter hauen. Zuerst reden, dann denken, das würde ihn noch irgendwann den Hals brechen. Voldemort sagte nichts, sondern ging um ihn herum auf die andere Seite, so dass er nun mit dem Rücken zu ihm saß.
    “Lilli Evans...”
    “Sie können über sie sagen, was sie wollen. Es ändert rein gar nichts an meinen Gefühlen. Mir ist es egal, ob Lilli mich früher gehasst hat, mir ist es egal, wie weh sie mir vielleicht getan hat. Was zählt ist das hier und jetzt und ich liebe sie mehr als alles andere auf der Welt. Sie können gern mit Sirius, Remus und Peter weitermachen, und es käme auf dasselbe hinaus. Ihr Psychogelaber interessiert mich nicht die Bohne.”
    Voldemort hatte für einen Augenblick nichts gesagt. Vielleicht hat es ihm ja die Sprache verschlagen, überlegte James kurz.
    “Crucio.”
    James fiel vom Bett auf den Boden hinab, kniete keuchend auf dem Teppich und zuckte schmerzhaft zusammen. Er krümmte sich auf dem eiskalten Boden, ballte seine Hände zu Fäusten und kniff seine Zähne zusammen um es zu ertragen. Bloß nicht schreien. Der Schmerz würde verklingen, er würde verklingen, er würde irgendwann schon aufhören.... und er hörte auf.
    “Ich wollte es auf die einfache Tour, aber wenn du es lieber so haben möchtest, können wir das auch tun....” hörte er Voldemorts zischende Stimme an seinem Ohr. Er beschwor Seile herauf, die sich um James Hände wickelten und sie festbunden. Zu fest.
    “WHITE,” hörte James Voldemort lauthals brüllen. Die blonde Hexe kam wieder herein.
    “Er gehört dir... tu was du willst... aber lass ihn am leben bis ich das hab was ich will.”
    “Ja, my Lord.”
    Die Tür wurde zugeschlagen und James wusste das Voldemort den Raum verlassen hatte. Er ahnte dass Inga White wohl kaum besser als Voldemort sein dürfte. Allein schon, dass sie bereit war bedingungslos und ohne mit der Wimper zu zucken, ihre eigene Tochter umzubringen oder dass sie keinerlei Gefühle zeigte, als ihr Mann durch IHREN Todesffluch starb, zeigte James, wie grausam sie war. Und dummerweise jagte es ihm eine tiefe Angst in sein Herz ein.
    “Na, Miss White....” sagte er als er sah wie sie sich zu ihm hinabkniete und mit ihrem Blick von oben bis unten begutachtete, offenbar auf der Suche nach einer Art, wie sie ihn am besten physischen Schmerz zufügen könnte.
    “Und ich war mir auch noch sicher, Anna hätte sie getötet... Ihre Tochter macht sich Jahrelang die schlimmsten Vorwürfe und sie laufen quicklebendig als Todesser umher und quälen ihre Freunde... Wie kann man eigentlich mit dieser Tatsache leben?”
    “Ich kanns... und bei solchen Freunden... ist mir schon klar, warum meine Tochter eine solche Missgeburt geworden ist. Eine Schande für ihre eigene Art.”
    “Missgeburt? Sie bezeichnen Anna als Missgeburt? Sie ist tausend mal besser als SIE... Sie hat ein Herz, was ihnen fehlt. Sie hat Freunde, etwas, das sie niemals haben werden.... Sie hat Würde! Etwas, das ihnen wohl nie gegeben wurde.....“
    Keine Reaktion von ihr. James hatte die ganze Zeit etwas erwartet. Ein Kontra oder eine Unterbrechung, aber die Frau tat nichts. Er haßte es auf etwas zu warten, was unvermeidlich war.
    „Ehrlich...”
    James verzog seinen Mundwinkel und zwang sich zu einem fiesen Grinsen. Auch wenn er wußte was er gleich dafür kommen würde, mußte er das vorher los werden.
    “Wenn Blödheit lang machen würde, könnten sie kniend von der Dachrinne saufen...Mhpff.....”
    Er schloss krampfhaft seine Augen und biss die Zähne zusammen als der Cruciatus Fluch erneut über ihm kam.
    “Nach einer Unterredung mit mir werden wir ja sehen... wer hier kniend von der Dachrinne saufen kann... Potter....”
    Er wollte schreien, er wollte seinem Schmerz freien Lauf lassen aber... seine Freunde... Sirius, Anna, Remus, Peter... und seine Eltern... und... Lilli... er würde sie vielleicht nie wieder sehen. Doch er wollte, das sie stolz auf ihn sind, wollte, das sie wissen, das er nicht einfach aufgegeben hat als es zu Ende ging und so beschloss er, den Schmerz zu ertragen, ganz gleich wie stark und wie unvollstellbar es wurde... er würde nicht... aufgeben.... Es wurde immer schlimmer, immer stärker. Er sprach es nicht. Es war nur in seinen Gedanken, die Bitte, dass es endlich aufhören möge.... Dass irgendetwas geschehen mag. Aber es passierte nichts außer, dass er glaubte, gleich würde sein Herz stehen bleiben.
    „Und wenn du glaubst, dass das hier schlimm ist, Potter. Dann kennst du mich nicht gut genug!“



    Nun waren schon fast 2 Tage vergangen und noch immer keine Nachricht vom Ministerium. Dumbledore hatte den Freunden immer wieder gesagt, das sie alles tun würden, was in ihrer Macht stand, aber mittlerweile glaubte Sirius ja eher, dass er das nur sagte um sie abzuwimmeln. Sie lauerten ihm fast nach jeder Stunde auf um mehr zu erfahren, aber eher würde Malfoy mit ihm nen Steptanz auf dem Quidditchfeld hinlegen, bevor Dumbledore ihnen Neuigkeiten vom Ministerium mitteilte.
    Sie mußten nun wieder am Unterricht teil nehmen, immerhin war dies ihr Abschlussjahr und jeder von ihnen mußte am Ende die Prüfungen für die Utze ablegen. Lilli saß gelangweilt in allen Stunden drin und paßte gar nicht richtig auf. Anna bemerkte, wie sie mit der Feder auf dem Pergament auf und ab kritzelte ohne dass es einen Sinn ergab. Ihren Augen zufolge, war sie gar nicht richtig da.... sie machte sich Sorgen, wie alle anderen auch. Bei Zaubereigeschichte saß die Hälfte der Klasse schlafend da und auch Anna wäre fast eingepennt, wenn sie nicht etwas am Kopf getroffen hätte. Sie hob ihren Kopf von ihren Armen, auf dessen sie gepennt hatte und erblickte einen Zettel. Zweifellos von Sirius, der neben Remus saß und mit dem Finger auf sich selbst zeigte.
    >>Lilli?<<
    Anna warf einen Blick auf sie. Sie saß da und paßte auf... zumindest körperlich, aber in Gedanken war sie längst woanders. Den langsam kommendenen Tränen zufolge, dachte sie eindeutig wieder an James.
    >>Sie hat gestern nicht geschlafen. Hat den ganzen Abend geweint.Und wie gehts euch?<<
    >>Machen uns Sorgen um Prongs. Überlegen gerade ob wir nicht wieder nen Slytherin ausquetschen sollen. Malfoy weiss es bestimmt<<
    >>Ja, aber der ist jetzt nicht mehr so blöd um allein duschen zu gehen und außerdem hab ich das ungute Gefühl, das noch Rache von ihm folgen wird.<<
    >>Das ist mir egal. Hast du etwa Angst?<<
    >>Nein. Hast du schon mal was davon gehört: Zweimal funktoniert der Trick nicht<<
    >>Also sollen wir hier sitzten und warten? Ist das dein Vorschlag?<<
    >>Und was sonst? Dumbledore lässt uns aus Hogwarts doch gar nicht raus.<<
    >>Ich könnte mich als Hund durch den verbotenen Wald über die Berge durchschlagen.<<
    >>Und wozu? Weisst du eigentlich wie lang du dann brauchst? Und wenn du draussen bist, was tust du dann? Mensch, Sirius, siehs doch ein: Wir KÖNNEN jetzt nichts tun. Wir haben absolut keine Ahnung wo er sich befinden könnte.<<
    >>Hast ja Recht<<
    >>Ich denke, wir haben keine andere Wahl als es Mr. Potter zu überlassen, seinen Sohn zu finden. Er ist nicht blöd. Er will ihn genau so zurück haben wie wir.<<
    >>Und was ist, wenn er ihn nicht findet? Wenn er zu spät kommt? Wenn Prongs bis dahin stirbt?<<
    Anna las die Nachricht und blickte zu ihm rüber. Seine schwarzen Augen waren in jenem Moment voller Sorge und Angst. Normalerweise sah man Sirius Black immer heiter und gutaussehend beim Späßchen treiben oder flirten. Er schaffte es, wie kein anderer, die Frisur so hinzukriegen, dass ihm wenige Strähnchen äußerst elegant ins Gesicht fielen. Für alle Mädchen der Schule war er absolut begehrenswert, aber heute, sah er müde und fahl aus. Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden und Augenringe hatten sich in dem sonst so wunderschönem Gesicht breit gemacht.
    Anna wollte gerade antworten, als das Ende der Stunde kam. Die Freunde packten ihre Sachen und gingen gemeinsam aus dem Flur hinaus. Stillschweigend gingen sie ihren Weg zu Verwandlung. Keiner von ihnen hatte besondere Lust über irgendetwas unwichtiges zu sprechen, wo die Sorge um ihren Freund praktisch die ganze Zeit mit ihnen mitging.
    “Hey, Bruderherz....”
    Alle waren stehen geblieben als sie die Stimme als die von Regulus wiedererkannten. Sirius “heißgeliebten” Bruder. Er und Anna drehten sich um, während Lilli an der Wand stehen blieb und auf sie wartete und Remus und Peter zu ihnen hinter blickte.
    “Ja?”
    Mehr fiel ihm nicht ein. Er hätte ihn als sonst irgendwas bezeichnen können, aber Sirius war momentan nicht in der Laune nen Slytherin zu beleidigen.
    “Hast du was zu sagen, dann tu's gleich. Wir haben besseres zu tun, als dein Geschwätz anzuhören.”
    “Ach ja?”
    Regulus grinste. Es war dasselbe Grinsen wie an jenem Abend als er ihn mit Anna knutschend auf den Ländereien erwischt hatte und es war nicht gut. Es war ganz und gar nicht gut. Regulus war das genaue Gegenteil von Sirius. Er war klein, abgemagert, völlig blass im Gesicht und ähnelte einem Quälgeist, so nervend war sein Auftreten.
    “Ich hab mich nur gefragt... wo den dein bester Freund, wie hießt er doch gleich? James Potter?... Ja, wo ist er eigentlich abgeblieben? Hab ihn seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen....”
    “.....”
    Keiner sagte ein Wort, aber dies war nun mehr aus Wut, als aus ignoranz. Sirius hatte seine Hände bereits zu Fäusten geballt, bereit sich bei einem einzigen falschen Wort sofort auf seinen eigenen Bruder zu stürzen.
    “Sonst hängt ihr doch alle wie'n Ameisenhaufen zusammen, ach nein.... stimmt ja....”
    Sirius, Anna und nun auch Lilli, Remus und Peter sahen ihn mit fragendem Blick an, sich darüber wundernd, was er denn nun schon wieder für ein Schmarn von sich geben würde. Regulus hatte ein Gesicht gemacht, als ob es ihm gerade erst dummerweise eingefallen wäre.
    “Er wird nicht zurück kommen. Weil der dunkle Lord in ihn diesem Moment das HERZ raus reißt....”
    “Du verdammter....”
    Sirius hatte sich ohne zu zögern auf seinen Bruder gestürzt und ihm ins Gesicht geschlagen. Es war nicht genug das Regulus niederfiel. Er prügelte weiter auf den jüngeren Black ein. Ganz egal, wie schmerzhaft dies für seine Faust war.
    “Sirius, nein,” rief Anna und wollte ihn verzweifelt zurück halten, während Remus, Peter und Lilli schockiert daneben standen und offenbar nicht realisierten, dass ihr bester Freund gerade seinen eigenen Bruder totprügeln wollte.
    “Remus, jetzt helft mir doch, verdammt noch mal,” rief sie ihm zu und erst jetzt war auch er hergekommen und half ihr Sirius von Regulus runter zu ziehen, der nun eine aufgeplatze Lippe besaß. Dieser wischte sich das bißchen Blut von der Lippe und lachte ihnen noch immer fies zu.
    “Ich sagte dir schon, Sirius. Du stehst auf der falschen Seite... Der dunkle Lord hat ihn längst beiseite geschafft. Ihr braucht gar nicht erst zu hoffen, dass er zurück kommt. Wahrscheinlich taucht seine vermoderte Leiche in einigen Wochen, irgendwo in einem Sumpf ...”
    Und plötzlich traf ihn ein zweiter Faustschlag mitten ins Gesicht, aber es war nicht Sirius, der nach ihm geschlagen hat und auch nicht Anna... Sie blickten neben sich und sahen, dass es LILLI war.
    “HALT DEINE MIESE KLAPPE.... DU WEISST VON GAR NICHTS UND BIST NUR JEMAND, DER VON DINGEN SPRICHT, VON DENEN ER KEINE AHNUNG HAT. WENN DU ES NÄMLICH WÜßTEST, DANN WÜRDEST DU NICHT UM DEN HEIßEN BREI REDEN UND UNS ENDLICH SAGEN, WAS DEIN BESCHEUERTER LORD VON IHM WILL UND WARUM ER IHN SOLCHE VERDAMMTEN LÜGEN ERZÄHLT. NUR WEIL DU SIRIUS UND JAMES NIE DAS WASSER REICHEN KONNTEST, BENIMMST DU DICH WIE DAS LETZTE ARSCHLOCH. DU KOTZT MICH AN.”
    Die Freunde standen überrascht daneben und blickten für einen Augenblick ziemlich verwundert drein, jedoch angenehm verwundert. So kannten sie ihre Lilli sehr selten, dass sie so aus der Haut fahren konnte. Regulus schüttelte nur den Kopf und verschwand ohne auf diesen Kommentar zu achten. Lilli schnaubte wütend auf und wandte sich dann schließlich Sirius zu.
    “Tut mir leid, Sirius, aber dein Bruder ist der widerlichste Angeber, den ich jeh getroffen habe.”
    “Lilli?” sagte dieser und setzte das wohl erste Lächeln, seit Tagen auf. Anna bemerkte erfreut, dass er jetzt wieder mehr dem Sirius Black ähnelte, den sie kannte und mochte.
    “Das war ein super Schlag... Ich liebe es, wenn du so aus dich heraus gehst...”
    Und vielleicht war auch dies das erste Lächeln in Lilli's Gesicht seit den schlimmen Erlebnissen.


    Gut, nun war es klar. James fühlte sich nicht mehr wie ein Mensch, sondern wie eine ausgelaugte Laborratte. Er wußte nicht genau, was sie alles an ihm ausprobiert hatte, damit er sich nun fühlte, als ob er gar keine Knochen mehr besitzten würde, denn irgendwann hatte er aufgehört zu zählen. Sie hatte die Fesseln wieder abgenommen und mit einem: “Ich denke, du bist nun bereit für den dunklen Lord” ging sie wieder raus. Er lag da und starrte die offen gelassene Tür an. Er konnte den Strand erkennen.... Oder war das nur eine optische Täuschung? Allerdings eine sehr echte, denn er konnte den kalten Wind über seine Haut wehen spüren.
    >>Lilli... was soll ich nur tun? Ich hab dir versprochen zu dir zurück zu kehren... aber jetzt wird es zu Ende gehen. Ich kann nicht mehr. Ich konnte bisher dieses etwas unterdrücken, das er von mir haben will, aber jetzt... geht es nicht mehr. Ich habe keine Kraft. Sirius, Remus, Anna, Peter, Mum, Dad,... Es tut mir so leid...<<.
    >>Ey, Prongs, was soll das alter Knabe?<<
    Sirius????
    >>Ja,<< sagte dieser und kniete sich vor James auf den Boden. Er war nicht real, das war ihm bewußt. Dies war ein Spiegelbild seiner Gedanken. So wie er Sirius kannte und so wie er reden würde, wenn er bei ihm wäre. Merlin, die beiden waren schon so lange befreundet, er war für ihn wie ein Bruder....
    >>Du willst aufgeben? Sowas passt nicht zu dir, Man.<<
    Ich bin so müde, hast du eigentlich eine Ahnung, wie lang diese Folter schon geht?
    >>'türlich gehts dir übel. Du siehst auch aus wie nach zwei Vollmondnächten hintereinander mit Remus. Und? Wir sind wieder auf die Beine gekommen und haben weiter gemacht.<<
    ...... Er hat mir Dinge gezeigt... ich weiss nicht ob sie wahr sind...
    >>Du meinst das mit Anna? Prongs, es gibt nur EINER, der die ganze Wahrheit kennt und das ist sie selber. Und wenn du hier verreckst, wirst du nie die Gelegenheit haben, sie zu fragen. Sie wird dir jetzt die Wahrheit sagen, wenn du sie mit diesen Tatsachen konfrontierst...<<
    Ich kann nicht, Padfoot. Ich kann nicht...
    >>Was denn, schon am Ende angelangt, Prongs?<<
    Ja, ich denke.... ich bin am Ende angelangt. Ich kann hier nicht raus... er hat Schutzzauber um das Haus gelegt, dass es mir unmöglich macht zu fliehen und er wird gleich zurück kommen und dann kann ich es nicht mehr verhindern, dass er es bekommt. Ich denke... ich fühle irgendwie... dass es da ist....
    >>Falsch, er hat Schutzzauber um das Haus gelegt, dass es einem MENSCHEN unmöglich macht zu fliehen. Ich wußte doch, dass es etwas bringen würde, gegen diese blöden Regeln den Ministeriums zu verstoßen.<<
    ......?
    >>Kumpel, schwing deine Hufen hinaus hier, bevor der alte Sack kommt und komm mir jetzt nicht mit dem: Ich-Kann-Nicht-Gelaber, klar? Du selbst hast in der 5. Klasse doch gesagt: Es gäbe nichts was ein James Potter nicht könnte, wenn er es wollte... Okay, es ging damals um Quidditch und Lilli Evans. Trotzdem, du willst mir doch nicht erzählen, dass du jetzt nicht weg willst?<<
    Du meine Güte, er war ja so blöd. 'türlich. Voldemort wußte nicht, dass er ein Animagi war und die Schutzzauber waren nur für Menschen gefährlich.
    Er konnte Schritte hören, die sich ihm wieder näherte. Er würde kommen, er würde bald da sein. Gut, jetzt oder nie, das war vielleicht seine letzte Chance. Er beugte sich leicht auf und stellte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf alle viere. Es kostete viel Kraft sich zu verwandeln. Kraft, die er vielleicht nicht mehr besaß, aber es war die einzige Chance, die er noch hatte. Wenn er sich jetzt nicht zusammen riss, war wirklich alles aus und vorbei. Und James Potter würde niemals aufgeben, wenn es noch einen Ausweg gab.
    “Er ist also bereit” sagte Voldemort und schritt mit Inga White und den 2 Todessern auf das Zimmer zu.
    “Er ist definitiv am Boden und kann sich auch nicht mehr bewegen, Mylord.”
    “Sehr gut, White. Du wirst dafür reich belohnt werden.”
    “Ich danke euch, mylord.”
    Sie schritten durch die Tür in den Raum... James lag nicht mehr am Boden. Stattdessen sprang der Hirsch neben den 4 verblüfften Zauberern hinweg zur Tür raus und galopierte so schnell er konnte den Strand entlang so weit wie möglich weg vom Anwesen.
    James spürte den frischen Windzug, spürte die Freiheit und er lief so schnell und so weit ihn seine Hufen noch trugen. Er wußte nicht wo er war, aber dies war auch nicht wichtig. Selbst Voldemort konnte den Apparierschutz nicht über eine Stadt legen, sondern nur über ein Haus. Wenn er nur weit genug lief, dann würde er es schaffen... er stoppte an einer Stelle nachdem er glaubte nun weit genug gelaufen zu sein und verwandelte sich wieder in einen Menschen zurück. Er war frei... OUCH, frei und von üblen Schmerzen überfallen. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten und mußte sich an einem Baumast festkrallen um nicht doch noch umzukippen und auf der Stelle das Bewußtsein zu verlieren.
    “Ein Animagi... wie erstaunlich...”
    Zu seinem Schock war es wieder Voldemort, der nun fast direkt neben ihm stand. Etwa 4 Todesser hinter ihm. James überkam ein grausames Gefühl. Wenn er jetzt da blieb und nichts tat, was wohl wesentlich leichter war, dann würde er den morgigen Tag nicht mehr erleben. Würde seine Freunde und seine Familie nicht mehr sehen und so lachte er Voldemort triumphierend an, obgleich selbst dieser Gesichtszug mit etlichen Schmerzen verbunden war.
    “Erst jetzt gemerkt, Alter Mann?” Und mit diesen Worten nahm er alles an Kraft und Konzentration zusammen was er hatte und apparierte.
    “Nein....” hörte er ihn noch brüllen, bevor es Plopp machte. Er kam vor dem Potter-Anwesen wieder auf. Er atmete einmal erleichtert aus und schleppte sich das restliche Stück in das Schloss hinein. Er ließ sich auf die Couch im Wohnzimmer nieder und schloss seine Augen. Er war so todmüde... so erschöpft... so..... erledigt...
    “James....” hörte er seine Mutter schreien, dann war er eingenickt.


    Hm.... es fühlte sich warm an... vertraut... die Schmerzen hatten aufgehört, oder bildete er sich das nur ein? Fühlte sich so vielleicht der tot an? Wenn man gestorben war? Ein völliges Nichts? Ein wohlig, warmes Gefühl, sicher und geborgen... Also wenn das hier der Tot war, dann verstand er nicht, wieso alle anderen sich immer davor gefürchtet haben. Es ist ein schönes Gefühl, als ob man vollkommen wäre, als ob nichts einem etwas anhaben könnte. Also war er tot? Er hatte es nicht geschafft? Die Anstrengung war vielleicht zu viel gewesen. Hieß das? Er war auf dem Sofa im Wohnzimmer gestorben? Merlin, was muss das für ein Schock für seine Eltern sein?
    “Ich denke... er braucht jetzt erst mal Ruhe....”
    Das war eine fremde Stimme... Hm? Waren das Engel? Dieser Engel besaß allerdings eine sehr merkwürdig, hohe Frauenstimme.
    “Seine Wunden sind tief, aber ihr Sohn ist ein außergewöhnlicher Kämpfer. Sie heilen sehr schnell. Ich habe ihm zwar sehr viel Morphium verabreicht und er wird vorübergehen wohl etwas... betrunken auf sie wirken, aber es hilft die momentanen Schmerzen zu unterdrücken. In einigen Wochen wird er wieder ganz der alte sein... Bis auf die Narbe am Rücken. Ich kann nicht sagen wie oft sie da herumgeschnitten haben, aber sie ist sehr tief und wird so schnell auch nicht heilen.”
    “Trotzdem, vielen Dank, Heilerin Stradford, dass sie so schnell Zeit gefunden haben...”
    Heilerin?
    “Für sie doch jederzeit, Maria, Michael.“
    Mum? Dad?
    “Sagen sie mir Bescheid, falls es Komplikationen geben sollte. Ich werde dann sofort herkommen. Auf wiedersehen...”
    Hm? War er etwa nicht tot? Warum öffnete er dann seine Augen nicht um nachzusehen? Etwas schweres setzte sich auf seine Brust drauf....Klatsch... Das tat weh... er hörte ein Babylachen und wieder machte es sanft Klatsch auf seiner Brust.
    “Merlin, June, lass James schlafen,” hörte er seine Mutter sagen und nahm das Schwere etwas von seiner Brust runter. Langsam flackerte er mit seinen Augenlidern und öffnete schließlich sanft seine Augen.
    “James....”
    Er sah seine Mutter, wie sie ihn anstrahlte und auch June... die fröhlich in die Hände klatschte und dann seinen Vater, der sofort herkam und ihn in seine Arme packte. Dies war so rauh und stürmisch gewesen, dass er sich verdammt zusammen reißen mußte um seinen Schmerz lautlos mit dem Gesicht Ausdruck zu verleihen.
    “James, Junge... jag uns nie wieder so'n Schrecken ein....”
    Er war noch nicht tot.... Er hatte es überlebt.... Naja... zumindest bis hier her...
    “DAD? Du brichst mir die gerade wiedergeheilten Rippen...” krächzte er nach einer Weile, da der Griff seines Vaters immer enger wurde.
    “Verzeihung,” sagte dieser leicht peinlich berührt und ließ seinen Sohn wieder los. Auch seine Mutter hatte ihn nun sanft in den Arm genommen und schließlich begrüßte ihn mit voller Freude auch June. Die kleine verstand noch nicht was passiert war, aber sie wußte, dass sie ihren großen Bruder lange nicht mehr gesehen hatte. James tat es richtig gut, wieder vertraute und liebe Gesichter zu sehen. Ein Gefühl, das er schmerzlich vermisst hatte. June lachte vergnügt, während sie ihm immer wieder mit der kleinen Hand gegen verschiedene Stellen am Körper klatschte.. Wohl der neueste Trend unter den kleinen Dingern, wie James annahm.
    “Junge, wie geht es dir?”
    “Besser,” antwortete er ehrlich seinem Vater. Naja, besser und ziemlich gaga im Hirn wollte er sagen, verkniff es sich jedoch. Seine Mutter sah besorgt genug aus, auch ohne dass er seinen Senf dazu gab.
    “Willst du darüber sprechen, was passiert ist?” fragte Maria Potter vorsichtig.
    James sah seine Eltern einen Augenblick lang an, nicht wissend was er sagen sollte. Also ergriff Michael das Wort.
    “Lilli ist in Sicherheit in Hogwarts. Dumbledore kam zu uns und meinte, er hätte einen Tipp gekriegt, wo ihr beide wärt. Aber dann ging alles drunter und drüber und formalitäten hier, Erlaubnise dort... als wir ankamen waren alle weg, einschließlich dir...”
    “..... Ich weiss nicht... ich... hab wohl geschlafen als sie mich weggebracht haben.”
    June hatte mittlerweile aufgehört zu lachen und sah nun zwischen allen drei erwachsenen hin und her. Zu James, zu Michael, zu Maria, wieder zu James....
    “Als ich aufgewacht bin, lag ich in einem Zimmer....”
    Dem Gesicht nach warteten sie darauf, dass er weiter sprach, aber er konnte nicht. Er mußte das Erlebte doch selber erst mal begreifen, bevor er davon reden konnte. Er erinnerte sich an die Schmerzen, die er fühlte als Voldemort dieses grauenvolle Ritual durchzog und dann an die Unsicherheit, wegen seinen Freunden... wegen Anna und wegen Lilli... Er konnte noch nicht darüber sprechen.
    “Vielleicht solltest du dich besser hinlegen, Schatz. Wir sagen Dumbledore Bescheid, dass es dir gut geht, so dass er es deinen Freunden sagen kann.”
    James nickte und spürte wieder ein sanftes klatschen an seiner Brust. June hatte wieder begonnen ihre Hand lachend auf seine Musklen zu klatschen. James mußte einfach amüsiert darüber lachen, denn die kleine schien tatsächlich riesigen Spaß daran zu finden.
    “Komm June, lassen wir James schlafen...”
    Maria wollte die kleine von ihm runter nehmen, aber sie krallte sich an James Shirt fest und schüttelte nur sturr den Kopf. Michael lachte auf als er sah, wie dieses kleine Baby fast das Shirt ihres großen Bruders zerriss, weil sie nicht weg wollte.
    “Nein, Mum.. ist schon gut,” sagte James und hielt die kleine June fest in seinen Armen.
    “Ich glaub... etwas Ablenkung tut mir ganz gut...”
    Maria nickte und Michael gab ihr einen vielsagenden Blick. Die beiden verließen das Wohnzimmer. Sie waren draußen stehen geblieben und James hatte sie wohl nicht mehr bemerkt, denn er strahlte June regelrecht an.
    “Na, meine Kleine... du belügst mich nicht, hm? Kannst ja nicht mal richtig sprechen...”
    Und obwohl das ja eigentlich kein Kompliment war, lachte June auf und klatschte weiter ihre Handfläche gegen seine Muskeln. James konnte nicht anders als mit ihr zu lachen.



    Dumbledore hatte Lilli zu sich rufen lassen. Sie glaubte zuerst, dass es um ihre Pflichten als Schulsprecherin ging, die sie ein wenig vernachlässigt hatte, aber dem war nicht so. Er bat sie zuerst sich hinzusetzten als sie in sein Büro kam.
    “Miss Evans, ich habe gute Neuigkeiten. James Vater hat mich gerade kontaktiert und mir mitgeteilt dass sich James in Sicherheit befindet. Er hat es wohl irgendwie alleine geschafft zu fliehen und sich zum Potter Anwesen durchzuschlagen.”
    Lilli's Miene hellte sich auf einmal auf und sie war sofort wieder aufgesprungen.
    “Wirklich? James ist in Sicherheit?”
    “Ja, Miss Evans. Er ist in Sicherheit..”
    “Und... wie geht es ihm? Ist er in Ordnung? Wo ist er jetzt? Warum..Ich mein...”
    “Es geht ihm den Umständen entsprechend,” antwortete Dumbledore sanft und wies Lilli mit einem Handzeichen, sich wieder zu setzten und zu beruhigen. Sie entschuldigte sich und setzte sich wieder hin.
    ”Er ist wohl etwas psychisch durcheinander, aber körperlich ist er auf dem Weg der Besserung.”
    “Kann ich zu ihm?... Professor?”
    Lilli bekam nun Angst, weil er nicht antwortete. Das konnte nichts gutes bedeuten und tatsächlich schüttelte er den Kopf.
    “Mr. Potter hält es für das beste, wenn James sich erst mal ausruht. Sobald es ihm besser geht, wird er wieder zurück nach Hogwarts kommen.”
    “Aber... hat er denn... gar nicht nach mir... gefragt, Professor?”
    Dumbledore schüttelte wieder bemitleidend den Kopf.
    “Es tut mir leid, Miss Evans.Er hat... ausdrücklich darum gebeten, niemanden von ihnen zu ihm zu lassen.”
    Das war ein Schock. James... Sie war so erleichtert und froh gewesen, zu hören, dass er in Sicherheit war und nun, wollte er sie noch nicht einmal sehen. Warum? Was war nur passiert? Nachdem Dumbledore sie auch noch darum bat, es James Freunden mitzuteilen, hatte sie das Büro wieder verlassen. Sie ging zurück zum Gryffindorturm, wo sie bereits sehnsüchtig erwartet wurde.
    “Lilli,” sagte Sirius als sie herein kam und wie ein Kartoffelsack auf das Sofa sank.
    ”Lils? Was ist passiert? Was hat Dumbledore von dir gewollt?”
    “Er....” begann sie ganz aufgelöst. Das James nicht nach ihr gefragt hatte, verletzte sie und ängstigte sie nun plötzlich.
    Was hatte Voldemort mit ihm gemacht, dass er sie nicht sehen wollte?
    “Lilli?” fragte nun auch Anna nach, allerdings bedacht darauf, nicht zu zwingend zu wirken, sondern tröstend und besorgt zu sein.
    “Er sagte... James sei in Sicherheit.”
    Alle waren mit einem mal erleichtert aufgesprungen, als sei ihnen ein riesiger Felsbrocken von der Schulter genommen worden. Anna hatte Sirius, Remus und Alice umarmt und dann auch Lilli, bis sie bemerkte, das sich die Freundinn irgendwie gar nicht richtig zu freuen schien.
    “Lils? Ist noch was passiert?” fragte sie nun besorgter.
    “Geht es James gut?” fragte nun auch Sirius, dem die selben Sorgen sofort quälten.
    “Ähm... Er sagte ja... er ist auf dem Weg der Besserung...”
    “Aber?”
    “Aber... wir dürfen nicht zu ihm.... Mr. Potter meinte, er müsse jetzt alleine bleiben...”
    Lilli wußte nicht wieso sie ihnen die Wahrheit verschwieg, aber sie brachte es nicht heraus ihnen zu sagen, dass es James ausdrücklicher Wunsch gewesen war, keinen von ihnen jetzt zu sehen.
    “Oh...” sagte Anna, die im Gegenteil zu den Jungs, die offenbar gar nichts kapierten, sofort verstand. Es war nicht die Tatsache, dass es ihm vielleicht noch nicht so gut ging, sondern dass er Lilli nicht bei sich haben wollte.
    “Naja, hat Dumbledore gesagt... ob James etwas erzählt hat? Von seiner Gefangenschaft, mein ich?”
    Lilli schüttelte den Kopf.
    “Nein, er meinte.... James hätte selber noch nicht viel geredet, auch nicht mit seinen Eltern....”
    “Das klingt nicht gut....” stieß Sirius unüberlegt heraus und fang sich damit einen Na-Toll-Gemacht-Blick von Anna ein, die das auf Lilli bezog. Sie war so schon fertig genug, da mußte er nicht auch noch Salz in die Wunde geben.
    “Ich meinte... naja...”
    “Weißt du, Lils. Wir kennen James schon länger als du,” versuchte Remus seinem Freund aus der Zwickmühle zu helfen.
    “Und wenn er etwas verdrängt ist das überhaupt kein gutes Zeichen. Das hat Padfoot gemeint...”
    Sie nickte verstehend, doch diese Erklärung machte die Situation nicht unbedingt besser. Im Gegenteil, sie fühlte sich... schuldig...



    Und so vergingen die Tage in Hogwarts ohne das James zurück kam. Sirius hatte noch am selben Abend als er erfahren hatte, dass er auf Wing-Castle war, beschlossen seinem besten Freund eine Eule zu schicken und ihm zu sagen wie sehr sie sich auf ihn freuten und das er hoffentlich bald gesund wird. Die Frage was passiert sei, sparrte er sich für die Zeit auf, wenn sein Freund wieder da war. Sowas besprach man nicht auf dem Papier sondern von Auge zu Auge. Doch James hatte keine Eule zurückgeschickt. Die Woche verging und nichts aufregendes passierte. Die letzte Stunde am Freitag hatten sie Zaubereigeschichte und wieder lag die Klasse im Halbschlaf auf ihren Stühlen. Anna lag wiedermal mit dem Kopf auf ihren Armen auf der Bank und wiedermal traf sie etwas am Kopf. Sie sah auf und wieder war es Sirius der auf sich selbst zeigte. Sie verdrehte genervt die Augen und nahm das Papierstück in die Hand.
    >>Mach mir sorgen um Prongs. Is bis jetzt nichts zurückgekommen. Sind jetzt schon 3 Tage<<
    >>Und? Was soll ma da schon großartig machen?<<
    >>Keine Ahnung. Zu ihm nach Wing-Castle gehen und an den Ohren wieder zurückzerren<<
    >>Nett<<
    >>Ich will nur sein bestes. Tut ihm nicht gut dort oben allein zu sein.<<
    >>Tut ihm nicht gut da oben allein zu sein oder tut DIR nicht gut hier unten allein zu sein?<<
    >>Auch.<<
    >>Ich versteh ihn. Ich hätt auch gern meine Ruhe vor dir.<<
    >>Findest du das lustig, White?<<
    >>Und wie, Black. Ich krümme mich schon vor lachen<<
    >>Du bist auch schon ganz krumm<<
    >>besser als Steif<<
    >>Wieso Steif?<<
    >>Denkst du ich merk das nicht?<<
    >>Was?<<
    >>Du weißt was<<
    >>Nein<<
    >>Dein kleiner Mann wird steif wenn ich näher komme<<
    >>Mein kleiner Mann? Bei dir? Hebt sich denn was bei dir?<<
    >>Ja, mein Frühstück hebt sich von meinem Magen wieder heraus<<
    >>Schmeckts dir nicht?<<
    >>Was treibst du da eigentlich?<<
    >>Konversation?<<
    >>Würd das eher anbaggern nennen<<
    >>Wenn ich jemanden anbaggere sieht das ganz anders aus.<<
    >>Baggerst du mich jetzt an?<<
    >>Was glaubst du denn?<<
    >>Ich glaube, bei dir tickts nicht richtig<<
    Endlich war auch die letzte Stunde am Freitag vorbei und die Schüler trudelte lachend in ihr Wochenende.
    “Sagt mal,” begann Remus während er mit Anna händchenhaltend neben Sirius, Lilli, Peter und Alice herging,
    “Was schreibt ihr eigentlich im Unterricht ständig für Briefchen?”
    “Wir streiten uns darüber, wer weniger Gripps hat. Sirius oder der Irrwicht in Professor Jackson's Schrank.”
    “Sag mal, wer bist du eigentlich?” fragte Sirius sie jetzt schon halb beleidigt.
    “Und wo hast du Anna White gelassen, Miss Ich-Mach-meinen-besten-freund-nen-kopf-kürzer-weil-ich-sonst-keinen-dummy-hab.”
    “Das tu ich doch gar nicht... zumindest nicht bewus-.”
    “James....”
    Anna und Sirius hatten Lilli verblüfft angesehen als sie seinen Namen nannte. Nachdem sie jedoch ihrem Blick gefolgt waren, verstanden sie auch warum. Da stand er am Ende des Flurs und lächelte ihnen zu. Lilli war die erste die auf ihn zurannte und ihn so fest sie nur konnte in seine Arme schloss... Aber... er hatte sie nur ganz leicht gedrückt...
    Sie ließ ihn leicht erschrocken wieder los und sah ihm in die Augen. Das Glänzen... das er sonst besaß... es war weg. Kein Funken Freude, kein bißchen Hoffnung... sie waren matt und leer....
    „Hey, Prongs...”
    Sirius hatte seinen Freund als erstes an sich umarmt bevor er ihm schließlich freundschaftlich die Hand auf die Schulter legte und wie ein kleines Kind angrinste. Zumindest am Anfang. Es war von seiner Seite aus eine erfreute freundschaftliche Geste, doch was er da sah gefiel ihm ganz und gar nicht. Sein Freund hatte versucht zu lächeln, hatte versucht die Freundschaft zu erwidern, aber es kam absolut gar nichts zurück. Nachdem auch er auch von den anderen begrüßt wurde, setzten sie ihren Weg zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors fort. Es war Lilli, die James Hand ergriff um mit ihm zusammen gehen zu können, er... schien sie nicht mal richtig ansehen zu wollen. Auf dem ganzen Weg zurück zum Turm spürte sie, wie sich Schmerz und Trauer über ihr Herz legte. Ein riesiger Kloss tauchte in ihrem Hals auf und sie fühlte sich nicht gut, fühlte sich schwach und alleine. Alles war anders geworden...
    Als sie schließlich dort ankamen und sich auf die Couch vor dem Kamin setzten, wagte es anfangs keiner ein Wort zu sprechen. Anna bemerkte etwas, dass den anderen offenbar nicht auffiel. James hatte keinen von ihnen richtig ansehen wollte, weder sie, noch Sirius, nicht mal Lilli und wenn sich ihre Blicke trafen, dann nur für wenige Sekunden, dann senkte er seinen Blick wieder auf den Boden. Es war fast so, als ob er sich für irgendetwas schämte....
    Sie begannen über unwichtige Dinge zu sprechen, über die Schule und den Unterrichtsstoff.... Es verging kaum eine halbe Stunde, dann stand James auf.
    “Sorry, Leute, aber ich bin echt kaputt. Ich leg mich erst mal hin...”
    Alle nickten und nachdem er Lilli einen wirklich sehr kurzen Kuss auf die Wange gab (nicht mal auf den Mund) war er hoch in den Jungenschlafsaal verschwunden. Die Freunde blieben sitzten und warfen sich besorgte Blicke zu.
    “Es geht ihm nicht gut...” bemerkte Sirius schließlich. “In dieser Verfassung hab ich ihn noch nie vorher gesehen...”
    “Was ist mit ihm passiert...?” fragte Lilli plötzlich und ihre Stimme hatte etwas tieftrauriges und schmerzhaftes angenommen. Ihr war zum weinen zumute und man hörte an ihrer zittrigen Stimme, das sie versuchte es zu unterdrücken.
    “Ich mein... ich weiß er ist es, ich spüre es, dass es James ist... aber.. er ist so anders....”
    “Lils, was erwartest du denn von ihm?” fragte Sirius verständnislos.
    “Er war fast ne halbe Woche allein in Voldemorts Fängen und wer weiss was da passiert ist. Gib ihm etwas Zeit, sich abzuregen. Ich denke, er wird allein auf uns zukommen, wenn er bereit ist zu reden.”
    “Wann? Bis er verrückt geworden ist? Er frißt alles in sich hinein, siehst du das denn nicht?”
    “Hey, Lils, Sirius kennt James schon seit Ewigkeiten und er ist sein bester Freund. Er wird schon wissen, wie man mit ihm umzugehen hat...” beschwichtigte Remus sie.
    “Er kennt ihn besser als jeder andere von uns.”
    “Ich mach mir Sorgen um ihn....”
    “Das tun wir doch alle,” sagte Sirius und lächelte ihr zuversichtlich zu.
    “Hey, wenn sein Zustand lebensbedrohlich wird, schreite ich schon ein. Keine Sorge. Ich pass schon auf den kleinen auf....”

    James hatte sein Zimmer den ganzen Abend über nicht verlassen. Er war nicht mal zum Abendessen mit in die große Halle gekommen. Die Maurauder waren sich sicher, dass ihr Freund bestimmt Hunger hatte und nahmen ihm etwas mit aufs Zimmer. Aber James schlief... oder tat vielleicht auch so. Sie wußten es nicht. Die Vorhänge an seinem Himmelbett waren zugezogen und er antwortete auf ihre Rufe nicht. Sirius legte das Essen neben ihm auf den Tisch und ging wieder hinaus zu den anderen, die wieder im Gemeinschaftsraum saßen und ihn erwartungsvoll anblickten, aber er schüttelte nur den Kopf. Und diesmal schien seine Besorgnis zu wachsen. Er hatte seinen besten Freund noch nie so zurückgezogen und abweisend erlebt.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:31


    Chap 27: beeing alone

    James wußte nicht was schlimmer war, dass all seine Freunde ihn jetzt wie ein rohes Ei behandelten, das beim geringsten stupser als Spiegelei drauf klatschte oder dass er ihnen nicht in die Augen sehen konnte, aus Angst, sie könnten sein Misstrauen ihnen gegenüber erkennen und deswegen aus dem Weg gehen wollte, was UNMÖGLICH war. Es war IMMER jemand bei ihm. Wenn er durch die Gänge ging, flankierten ihn immer mindestens zwei seiner Freunde. Wenn er Quidditch tainieren wollte, saßen die anderen auf der Tribüne um ihm dabei zuzusehen und Anna flog mit wenn nicht genau hinter oder neben ihm. Wenn er sich nur ein klein wenig zu weit nach vorne lehnte um nach dem Schnatz zu greifen, konnte er doch glatt aus dem Augenwinkeln sehen, wie Anna ihre Hände nach ihm ausbreitete als wolle sie ihn vor dem nichtexistierenden Sturz halten. Im Schlafsaal war immer einer der Jungs da, in der Bibliothek ließen sie ihn auch nicht alleine und taten so, als ob sie auch noch sehr viel zu lernen oder nachzuschlagen hätten. Das es nicht stimmte, konnte er daran erklären, dass sie teilweise nervöse Zuckungen von sich gaben, wie Däumchendrehen oder merkwürdige Grimassen mit den Augenbrauen machen. Auch auf den Ländereien drängelten sie sich immer um ihn herum, als ob der nächste Windstoss ihn tausend Meilen wegschleudern würde, ja sogar bei Pinkelpausen leisteten Sirius, Remus, Peter und Frank ihm ständig Gesellschaft.
    “Leute, ich weiß grad selber noch wie man die Blase entleert, wenn ich also bitten dürfte?”
    Und erst dann hatte er zumindest auf der Toilette seine Ruhe. Das Wochenende verging relativ ereignislos außer dass das Quiddtichspiel Rawenclaw gegen Hufflepuff, 180 zu 50 für Hufflepuff endete.Als sie alle am Sonntag Früh in der großen Halle saßen und aßen (wobei James gerade mal 2 Bissen von seinem Tost in der Zeit zu sich nahm, wo sogar eine Schnecke den ganzen Toast verputzt hätte), hatte James irgendwann mitten aus der Laune heraus, sie hatten nicht mal über das Thema gsprochen, plötzlich gemeint, er würde nicht mit ihnen aufs Quidditchfeld gehen um das Spiel zu sehen. Alle um ihn herum waren in ihrer Position erstarrt in der sie zu jenem Zeitpunkt standen. Sirius mitten beim Kauen, Anna, die gerade den Saft an den Mund gehalten hatte um zu trinken, Remus, der gerade mit dem Löffel das Müsli in sich geschaufelt hatte, Peter, der gerade sein Brötchen aufschnitt, Lilli, die nach der Marmelade greifen wollte und Alice, die sich mit ihrer rechten Hand gerade durch die langen Haare gefahren war. Sie alle starrten ihn an als ob er ihnen gerade eröffnet hätte die Welt würde sofort untergehen.
    “Wie?” begann nun Sirius und alle lösten sich aus der Erstarrung um ihn richtig ansehen zu können. James fühlte sich sichtlich unwohl, als sich die ganzen Blicke seiner Freunde auf ihn richteten.
    “Ich... fühl mich nicht so wohl, Leute. Das ist alles...”
    “Na, dann brauchen wir ja nicht hinzugehen,” sagte Lilli und versuchte ihn anzulächeln.
    Erschreckenderweise stellte sie fest, dass James sie nicht mal angesehen hatte als sie ansprach.
    “Wir können ja etwas auf den Ländereien spazieren gehen.”
    “Eigentlich... hab ich keine Lust. Ich möcht lieber schlafen... Naja... bis später.”
    Er war aufgestanden und los gegangen, und ohne zu zögern erhoben sich auch Sirius und Remus um ihm zu folgen. Peter wußte anscheinend wiedermal nicht was er tun sollte. Aufstehen? Sitztenbleiben und Frühstücken?
    “Hey, Prongs, warte,” rief Sirius ihm nach und James blieb stehen, damit seine beiden Freunde ihn einholen konnten um dann gemeinsam weiter zu gehen. Er hatte es mittlerweile aufgegeben, sie abwimmeln zu wollen. Klappte sowieso nicht. Im Schlafsaal angekommen hatte sich James wieder auf sein Bett gelegt, alle viere von sich gestreckt und begonnen einer Tätigkeit nachzugehen, die in den letzten Tagen zu seinem Hobbie geworden war, nämlich die Decke anstarren. Sirius und Remus warfen sich fragende Blicke zu und setzten sich dann zu ihm aufs Bett dazu.
    “Hör mal, Prongs... Du weißt, wir sind deine Freunde... deine besten Freunde. Wenn du reden willst. Wir sind immer da,” begann Sirius und James nickte.
    Sirius war niemand, der Geduld als seine Tugend bezeichnen würde. Er hasste es nichts zu tun und dieses Gefühl mußte er bis jetzt auch gar nicht haben. Ihm war nie langweilig gewesen in den letzten 6 Jahren. Immer wenn er anfing sich zu beschweren, dass nichts los war, hatte James die Initiative ergriffen um mit ihm zusammen irgendeinen Scheiß zu bauen, was jemanden auf die Palme brachte. Sei es die Slytherins, ihre eigenen Freunde, McGonagall oder irgendeiner der anderen Professoren oder auch Filch. Er mochte es nicht James so niedergeschmettert zu sehen. Als ob er gar nicht mehr er selbst wäre.
    “Leute....”
    “Ja?” fragten beide erwartungsvoll.
    “Ich... würd jetzt gern etwas schlafen...”
    “Okay, Prongs... wenn du uns brauchst, ruf uns einfach....”
    Sirius warf Remus einen fragenden Blick zu, warum dieser das jetzt gesagt hatte, doch der war aufgestanden und hatte ihn mit sich hinaus gezogen.
    “Ey, warum hast du das gemacht?” hörte James Sirius dumpfe Stimme, nachdem die Tür geschlossen war.
    “Lassen wir ihn ne Weile allein,” antwortete Remus und James hörte wie sie runter gingen.
    Er schloss seine Augen und konzentrierte sich auf sein Atem. Er wollte seine Freunde nicht von sich stossen und er verstand sich selber auch nicht mehr. Es war nicht so, dass er Voldemort glaubte, denn ihm war durchaus bewußt, dass der dunkle Lord Leute hervorragend manipulieren konnte. Aber... irgendetwas in ihm war in diesen Tagen erwacht, etwas, das er nicht verstand, das da war und das ihm dieses einsame Gefühl hinterließ.... War es dass... was Voldemort wollte? Dieses Gefühl? Dann hätte er es von ihm aus haben können. James mochte es sowieso nicht. Zu dumm nur, dass er starb, wenn er dieses Gefühl hergab. War es das Gefühl, das Voldemort wollte?
    Plötzlich kamen all die Bilder der Gefangenschaft wieder in ihm auf. Lilli, wie sie schrie, als sie ihm den Rücken aufschlitzten, die unendlichen Schmerzen, die Qual, Voldemorts blutroten Augen, die ihn förmlich durchbohrten, Angst, Furcht, Panik, Zweifel, sein Großvater, ein Anhänger Voldemorts, Anna, die ihn getötet hat, Anna, die ihre eigene Mutter getötet hatte... Inga White, die ihn über Stunden hindurch folterte ohne ein Anzeichen von Mitleid für seine Qualen zu haben...
    Er riss seine Augen wieder auf und konnte wieder die Decke erkennen...
    Schweißperlen hatten sich auf seiner Haut gebildet... er atmete sehr schwach und er konnte sein Herz pochen hören. Er drehte sich zur Seite... es war zwischenzeitlich dunkel geworden. Wie lange hatte er bitte geschlafen? Den ganzen Tag? Es kam ihm vor wie Minuten...
    James richtete sich auf und fuhr mit der rechten Hand durch seine Haare. Jetzt wünschte er sich Lilli wäre bei ihm, würde ihn wie damals in der Umkleidekabine in die Arme schließen und ihm sagen, dass er zu ihr gehören würde, das sie für ihn da wäre... aber sie war nicht da... er war selbst Schuld, er hatte all seine Freunde weggeschickt, hatte Lilli von sich gestoßen. Wer weiss, wenn sie doch da gewesen wären, vielleicht hätte er sie wieder weggestoßen, obwohl er es nicht wollte.
    “James, was tust du da eigentlich für'n Scheiß...” sagte er zu sich selber und fuhr sich noch mal durch die Haare um sie nochmal richtig zu zerwühlen. Dann stand er auf und ging hinunter in den Gemeinschaftsraum. Da saßen einige Gryffindors umher, die offenbar Hausaufgaben erledigten oder lernten. Er setzte sich auf ihren Stammplatz auf die Couch und starrte das Feuer an... Das Feuer... Es knisterte beruhigend. Wenn er unter Menschen war, hatte er keine Angst, keine Panik, er fühlte sich sicher... nur nicht bei seinen Freunden. Er wollte immer allein sein, wenn sie da waren... merkwürdig.
    Was hatte Voldemort aus ihm gemacht? Das war doch nicht normal, wenn man so fühlte? Nein, es war nicht Voldemort, es war dieses ETWAS, dass aus ihm ein Wrack machte.
    “James Potter?”
    Er mußte mit Anna sprechen. Er musste ihr sagen, dass ihre Mutter noch lebte. Moment mal... vielleicht wußte sie das ja auch? War es das, was sie ihm verheimlichte? Was sie niemanden sagen wollte?
    “James Potter?”
    Wußte Anna womöglich dass ihre Mutter noch lebte und noch auf Voldemorts Seite stand? Vielleicht... war Anna nur eine hervorragende Schauspielerin und gehört zu seinen Leuten dazu. Zu seinen Todessern?
    “Hallo?”
    Nein, Voldemort hat sie damals auch angegriffen. Merlin, James, verwirf diese blöden Gedanken. Anna ist seit dem 1. Hogwartsschuljahr deine beste Freundinn, genau so wie Sirius, Remus und Peter.
    “Ähm, hallo... bist du James Potter?”
    Warum nur bekam er plötzlich solch blöde Gedanken? Wieso zweifelte er an der Freundschaft und der loyalität seiner Freunde? Er hasste sich für diese unberechtigten Gedanken. Sie standen immer zu ihm und hatte immer alles für ihn gegeben. Ihn verteidigt und geholfen, ganz egal, welchen Schwachsinn er verbrochen hatte. Wie konnte er sich jetzt nur wie das letzte Arschloch benehmen?
    “James Potter?”
    “EY, PRONGS.”
    James schreckte auf als er Sirius nach ihm schreien hörte. Er stand genau hinter ihm und sah ihn besorgt mit verschrenkten Armen an.
    “Hm?” fragte dieser verwirrt.
    “Ich glaub, der kleine da ruft dich schon seit 10 Minuten.”
    Sirius nickte zu einem kleinen Erstklässler der direkt vor James stand und den er gar nicht wahr genommen hatte.
    “Oh...”
    “Bist du James Potter?” fragte er etwas verängstigt.
    “So nennen wir ihn jedenfalls ab und zu,” antwortete Sirius grinsend für James.
    “Ich soll dir diesen Zettel von Professor Dumbledore geben.”
    James nahm ihn mit einem kurzen Danke entgegen und las die paar Sätze, die drauf standen.
    “James, komm bei nächster Gelegenheit zu mir. Ich erwarte dich in meinem Büro.”
    “Was will er von dir?” fragte Sirius und runzelte die Stirn.
    James zuckte nur mit den Schultern, stand dann aber auf.
    “Wir sehen uns später, Padfoot.”
    Er war kaum durch das Loch geschlüpft als Sirius ihm nach kam und neben ihm herlief.
    “Ich komm mit, dann hast du Unterhaltung.”
    James wollte Lächeln, aber er bekam keins raus. Stattdessen liefen sie eine Weile lang schweigend durch die Gänge. Etwas, dass sie noch nie getan hatten.
    “Ähm, Prongs?”
    “Hm?”
    “Das was Remus heut morgen gesagt hat... ist unser Ernst. Wir sind deine besten Freunde und wenn du reden willst... sind wir da...”
    James nickte, aber es sah nicht wirklich so aus, als ob er es verstehen würde. Sie kamen am Wasserspeier an und er ging automatisch auf.
    “Bis später, Pad....”
    “Ich wart hier auf dich...” sagte Sirius schwungvoll und grinste ihm zu.
    James wußte nicht was er sagen sollte und nickte einfach nur.
    >>Lilli hat Recht... << schoss es Sirius in diesem Moment durch die Gedanken, als er seinen Freund in das Büro hinein schreiten sah. >>Prongs ist so anders... Wir müssen irgendwas tun, sonst verlieren wir ihn noch vollständig<<



    “Setzt dich James.”
    Dumbledore wies auf einen Stuhl gegenüber seines Schreibtisches und er setzte sich hin. Den Blick stets darauf bedacht auf irgendeinen Gegenstand zu heften. Nur nicht den Schulleiter anblicken.
    “Ich wollte nicht sofort mit dir reden, da ich der Meinung war, dass du dich erst mal von den Strapazen erholen solltest.”
    Keine Antwort. Was wollte er überhaupt von ihm? Strapazen? So nannte er diese Tortour also? Strapazen?
    “Ich habe sowohl mit deinen Eltern als auch mit Heilerin Stradford gesprochen. Wie geht es deinem Rücken?”
    “Besser.”
    “Gut. Auch wenn wir es nicht wollten, aber... ich denke, es wird Zeit, das ich dir reinen Wein einschenke.”
    Erst jetzt blickte James auf und er konnte in Dumbledores klare blauen Augen blicken, konnte sein Mitleid und seine Entschuldigung erkennen. Er war vielleicht der erste, dem James länger in die Augen sehen konnte ohne das dringende Bedürfnis zu bekommen, sofort das Weite zu suchen. Die Wahrheit?
    “Vielleicht hätte ich es dir schon damals erzählen sollen, dann hättest du besser auf dich aufgepaßt und du wärst nicht blindlings in seine Hände gelaufen. Aber deine Eltern und Ich waren der festen Überzeugung, dass es dir besser ergeht, wenn du noch nichts davon erfährst...”
    “Und... warum jetzt?”
    “Weil du akzeptieren musst und nur wenn man es versteht, kann man es auch akzeptieren und dann abschließen. Morgen werden deine Eltern auch herkommen nach Hogwarts und dann werden einige deiner Fragen geklärt...”
    “Gut.”
    “Gibt es etwas, dass dir auf dem Herzen liegt, dass nicht bis morgen warten kann?”
    Es gab tausend Dinge, die er am liebsten sofort gefragt hätte, doch stattdessen schüttelte er den Kopf. Dumbledore ließ ihn danach gehen und James verließ das Büro des Schulleiters wieder. Überrascht erblickte er seinen besten Freund vor dem Wasserspeier. Sirius lehnte an der Wand und hatte tatsächlich auf ihn gewartet.
    “Und? Wars wichtig?” fragte er noch immer grinsend.
    James schüttelte den Kopf und die beiden gingen wieder zurück zum Gemeinschaftsraum. Sie waren gerade auf halben Wege angekommen als sie jemand herbrüllen hörten.
    „Ey, der Strich in der Landschaft is ja wieder da....”
    Das war Zweifellos Malfoy's Stimme.
    “Strich in der Landschaft?” fragte Sirius und runzelte die Stirn. Er und James hatten sich umgedreht und standen nun Malfoy, Crabbe, Goyle, Nott und Avery gegenüber. 5 gegen 2, das würde alles andere als fair vor sich gehen.
    “Merlin, was sollte der hirnlose Spruch, bitte?”
    Aber Malfoy grinste nur schief. Sein Blick war giftig und triumphierend auf James geheftet.
    “Hast du dir noch nie den Rücken deines Freundes mal genauer angesehen?”
    Sirius warf James einen fragenden Blick zu, der dem versuchte auszuweichen und stattdessen Malfoy anstarrte.
    “WAS... WILLST... DU?”
    “Meine Rache, Potter, meine RACHE.”
    Er hob seinen Zauberstab und wollte schon was los brüllen, aber Sirius hatte schon damit gerechnet und vorher gehandelt.
    “Expelliarmus.”
    Die Slytherins verloren alle ihre Zauberstäbe und er begann triumphierend zu grinsen. Malfoy verstand zuerst nicht wieso, doch dann ertönte Lilli's Stimme hinter ihnen.
    “20 Punkte Abzug für Slytherin wegen duellierens auf den Gängen.”
    Dieser drehte sich um und sah sie mit Anna und Alice dastehen. Er grummelte auf, griff sich seinen Zauberstab und ging mit den anderen an den beiden vorbei, nicht ohne Sirius vorher noch ein: “Das ist noch nicht vorbei” entgegenzuschmettern.
    Die 5 marschierten ab und die Mädels kamen zu den Jungs hergerannt.
    “Alles in Ordnung?” fragte Lilli, den Blick auf James geheftet, der etwas starr stehen geblieben war. Sirius fiel erst jetzt auf, dass er gar nicht gehandelt hatte, als Malfoy einen Fluch los lassen wollte. Das war doch sonst nicht seine Art. James besaß normalerweise super Reflexe und hatte wie Sirius auch immer zuerst den Zauberstab gezückt, wenn's ums duellieren ging. Diese Erkenntnis erschreckte ihn und er wollte schon beinahe lauthals los brüllen was denn in ihn gefahren sei, besann sich jedoch eines besseren und sah James wie Lilli, Anna und Alice auch, fragend an.
    “Ähm... Ja, sicher... wieso wollte Malfoy Rache? Wofür?”
    Nun war es an Anna, Sirius und Alice etwas schuldig drein zu blicken.
    “Ähm... nun ja, eine längere Geschichte...”
    “Prongs? Was ist mit deinem Rücken?”
    Sein Freund schien zusammenzuzucken und auch sein Ausdruck war wie der eines ertappten Schwerverbrechers. Es war nichts schlimmes, aber er fühlte sich als ob er bei etwas schlimmen gefasst worden wäre.
    “Nichts.”
    Und schon war James weiter gegangen und im Gemeinschaftsraum verschwunden. Sirius warf den Mädels einen fragenden Blick zu, doch es war Lilli dessen Gesicht sich verdunkelte.
    “Ich.... sie haben ihm... vor meinen Augen... mit einem Messer den Rücken aufgeschnitten... ohne jegliche Betäubung...”
    Sirius Herz war für einen Augenblick stehen geblieben, als er das hörte. Allein die Vorstellung davon, versetzte ihm einen Schock. Anna und Alice ging es nicht besser, auch sie sagten zuerst gar nichts. Sie hatten nie über das gesprochen was passiert war. Als Lilli gerettet wurde, hatte sie sich verkrochen und wie James auch, sprach sie nicht über das erlebte, bis jetzt
    „Sie haben WAS getan?!“ fragte Sirius, der erst jetzt wieder aus dem Schockzustand aufgewacht war. Lilli konnte nicht näher darauf eingehen, zumal allein die Erinnerung daran, eine Welle von Tränen über sie hereinbringen würde. Somit nickte sie einfach nur und schritt in den Gemeinschaftsraum hinein ohne ihm eine weitere Antwort zu geben. .

    Nachdem sie sich auch Anna und Alice wieder regen konnten, machten sie sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. James war nicht da. Remus saß auf der Couch am Kamin und las gerade ein Buch durch als sie herein kamen.
    “Wo ist Prongs?”
    “Er ist schlafen gegangen,” antwortete Remus, seinenBlick immer noch auf sie geheftet.
    “Er hat den ganzen Tag gepennt,” entgegnete Sirius besorgt und sie setzten sich um Remus herum.
    Lilli hatte sie ohne ein Wort verlassen und war zu den Jungenschlafsäälen hinauf gegangen. Vielleicht konnte sie ihm ja helfen. Auch wenn sie ihn die letzten Tage in Ruhe gelassen hatte, doch in diesem Moment fühlte sie Panik und Sorge. Der Gedanke an das Ritual, das sie an ihm durchgeführt haten, brachte eine Angst in ihr hinein. Angst, ihn zu verlieren, so wie sie ihn damals beinahe verloren hätte.

    Lilli stand einen Augenblick lang vor der Tür, nicht wissend ob sie klopfen sollte oder nicht. Sie entschied sich für nicht und öffnete langsam die Tür.
    Überrumpelt stieß sie einen entsetzten, kleinen Schrei aus. James hatte sich gerade das Shirt ausgezogen um sich fürs Bett fertig zu machen und stand nun nur mit einer Jeans bekleidet dran, die langgerissene Wunde am Rücken war noch nicht verheilt. Eine lange rot verkrustete Linie zog sich daran hinab und sein gesamter Rücken war mit purpurnen Schlagstellen übersäht.
    “Lils....” sagte er als er sie hörte und drehte sich zu ihr um, damit sie den Rücken nicht mehr sehen musste.
    “James... es tut mir leid, ich wollte nicht... Ich...”
    Sie wußte nicht was sie jetzt tun sollte. Zu ihm hingehen? Ihn in die Arme schließen? Der Schock war so tief... die Wunde war anders als beim letzten mal als sie sie verbunden hatte.. Sie war länger und breiter... Wie sehr mußten sie daran herumgeschnitten haben? Wie weh muss es getan haben? Wie oft hatten sie dieses Ritual vollzogen? Wie sehr hatten sie ihn gequält als er alleine in ihren Fängen war? Alles Fragen, die regelrecht auf sie einstürzten und sie fesselten, so dass se nicht von der Stelle weichen konnte.
    James war für einen Augenblick wie erstarrt, dann zog er sich das Shirt zum Schlafen rüber und drehte sich wieder seinem Bett zu.
    “Ich bin müde, Lils.Lass uns... wann anders reden... Nacht.”
    Sie war immer noch stehen geblieben und mußte den Schock erst mal verklingen lassen. Dann sagte sie schließlich mit sehr leiser und zarter Stimme: “Nacht, James...” Und ging wieder hinaus.
    Sie rannte die Treppen herab, während sich ihre Augen unkontrolliert mit Tränen füllten.
    “Lils....” rief Sirius ihr zu, doch sie achtete nicht auf ihn und rannte die Treppen zu den Mädchenschlafsäälen hoch, wo sie die Tür hinter sich schloss und es nicht mal mehr bis zum Bett schaffte. Sie lehnte sich an die Tür und sank auf den Boden hinab. Sie weinte... Sie sah immer wieder seinen Rücken vor sich, das viele Blut, das da raus floss, den ekelhaften grünen Schleim, sein schmerzverzerrtes Gesicht, konnte sein qualvollen Schrei hören und am liebsten hätte sie auch geschrien, aber sie erstickte ihre Stimme im weinen, in ihren Tränen.
    “Lilli?” hörte sie Anna's Stimme von draußen. Sie hatte vorsichtig geklopft, aber nicht die Tür geöffnet. (ging ja auch schlecht, da Lili davor saß)
    “Lili, ist alles in Ordnung?”
    Diese wischte sich rauh die Tränen von den Augen und stand wieder auf. Sie öffnete die Tür und ließ Anna herein.
    “Was ist passiert?” fragte sie besorgt, nachdem sie die Tür wieder geschlossen hatten und sich auf Lilli's Bett setzten.
    Ihre smaragdgrünen Augen füllten sich wieder mit Tränen und sie mußte sich erst mit beiden Händen, die roten, Lockensträhnchen aus dem Gesicht streichen damit sie ihre Freundinn ansehen konnte.
    “Lils? Ist es wegen James? Ist was passiert? Hat er etwas schlimmes gesagt? Tut mir leid, wenn das so ist, kann ich ihn dieses mal leider nicht schlagen...”
    Lilli lachte leicht auf, doch die Tränen kullerten immer noch über ihre Wange aufs Bettlaken hinab und wenn Anna ihr kein Taschentuch gereicht hätte, würde Lilli womöglich heut Nacht auf nem Wasserbett schlafen.
    “Er hat nichts schlimmes gesagt,” begann Lilli mit leiser Stimme. Es war schwer für sie nicht zu weinen, wo nun alles wieder hochkam. Die ganzen Emotionen, die ganzen Bilder. Ihre Stimme klang zerbrechlich und gebrochen.
    “Es ist... ich hab... die Verletzung an seinem Rücken gesehen... sie sieht wirklich übel aus, Anna... Noch schlimmer als damals, als ich sie verbunden hab... Sie sieht aus, als ob sie ihn x-mal mit dem Messer gequält hätten...”
    “Oh, Lils....”
    Anna nahm sie liebevoll in ihre Arme und drückte sie ganz fest an sich. Sie wußte nicht was sie hätte sagen können, was in diesem Moment vielleicht geholfen hätte. Alles was man in diesem Moment sprach, wäre falsch am Platz gewesen.
    “Ich hab das Gefühl, das ich schuld bin...” flüsterte Lilli nach einer Weile und Anna ließ sie wieder los, jedoch nicht ohne weiter ihre Schultern zu halten und ihr tief in die Augen zu blicken.
    “Lils, das stimmt doch gar nicht. Hör bitte auf damit.”
    “Wenn ich ihn festgehalten hätte, dann... verstehst du denn nicht? Mr. Potter kam nur 2 Minuten später, wenn ich etwas getan hätte, wenn ich irgendetwas getan hätte, dann wäre das nicht passiert. Aber ich hatte Angst... ich... ließ mich einfach wegstoßen...”
    “Jetzt hör aber auf. Keiner erwartet von irgendjemanden im Angesicht von Voldemort krampfhaft seinen Willen durchzusetzten. Wenn du irgendetwas getan hättest, dann wärst du jetzt nicht hier, sondern schon längst tot.”
    “Aber....”
    “Nichts, aber Lilli. Es war nicht deine Schuld. Oder bist du etwa zu Voldemort gegangen und hast gesagt: Hey, ich weiß wo sich James Potter befindet, also bitte entführe ihn und schlitz ihm doch mal ganz nebenbei den Rücken auf?!”
    Lilli lachte wieder etwas auf. Sie war froh dass Anna da war. Sie war wie eine große Schwester für sie, auch wenn sie kaum älter war. Aber irgendwie wirkte sie doch etwas erwachsener und lebensreifer. Sie schaffte es immer wieder aus einer noch so traurigen und eigentlich ernsten Situation etwas Humorvolles herauszuziehen und dabei doch noch Hoffnung und Stärke zu hinterlassen.
    “Danke...” sagte sie leise und Anna gab ihr einen Knuff an die Seite.
    “Vielleicht... möchtest du ja jetzt zurück zu James gehen?”
    “Nein, er schläft... Er soll weiter schlafen und sich ausruhen...Ich glaub, ich geh jetzt auch schlafen.”
    Anna nickte, nahm Lilli noch mal fest in die Arme und ging dann wieder hinunter in den Gemeinschaftsraum. Sirius saß bei Remus und spielte mit ihm Zauberschach und wie gewöhnlich war Remus am Gewinnen und Sirius sah aus als ob er sich jeden Augenblick die Haare ausreisen wollte oder über eine Möglichkeit nachdachte, das Brett möglichst unauffällig umzustoßen.
    “Gibs auf, Sirius,” sagte Anna amüsiert als sie sich zu ihnen setzte. Remus verstand noch nicht warum, aber Sirius hatte ihr an die Seite geknufft.
    “Ey,” stieß sie hervor und rutschte vorsichtshalber auf Entfernung, mehr zu Remus rüber.
    “Wie geht's Lilli?” fragte Remus und sah zu Anna rüber. Sirius hatte diese Gelegenheit genutzt und schnell die Figuren zu seinem Vorteil vertauscht, was sie dazu veranlasst hatte die rechte Augenbraue fragend anzuheben, während sie Remus mit langsamer Stimme antwortete: “Naja, den Umstän----den entsprechend...”
    “Hm... das wird schon. Die beiden brauchen nur etwas mehr Zeit,” sagte Remus und wandte sich wieder dem Brett zu. Er hatte offenbar gar nichts bemerkt und einfach mit seinem nächsten Zug weitergemacht. Sirius blickte sie daraufhin fies grinsend an, was Anna dazu veranlasste die Augen zu rollen und sich hinter zu lehnen, während die beiden einfach weiter spielten, als wäre alles wie vorher....



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:32


    Chap 28: beeing alone II

    “Chrrrrr..sssss......chrrrr...ssss......”
    James schlug müde seine Augen auf.
    Wer zum Henker schnarchte hier wie ein Warzenschwein?
    “Chrrrr...sss.....”
    Sirius, war ja klar. James richtete sich in seinem Bett auf, nahm den Zauberstab und flüsterte: “Silencio”
    Nun hörte man nichts mehr. Sirius bewegte seinen Mund nur noch auf und zu und er fiel wieder müde auf sein Kissen hinab.
    “Morgen, Prongs...”
    Er blickte zur Seite und sah Remus, der auf seinem Bett saß und ein Buch vor sich aufgeschlagen hatte.
    “Hast lang gebraucht um zu merken, dass er wiedermal wie'n Löwenkönig schnarcht,” sagte Remus mit dem Anflug eines Lächelns. James lächelte leicht, richtete sich dann aber auf.
    “Ich geh duschen....”
    Und mit diesen Worten ging er ins Bad hinein. Er konnte nicht sehen wie Remus hinter seinem Rücken den Kopf schüttelte und ihm besorgt hinterher sah. Als er drinn war, hob Remus den Silencio-Zauber von Sirius Bett auf und weckte ihn auf.
    “Hm? Wasnlos?”
    “Ich glaub, Prongs geht gleich zum Frühstücken. Wir sollten ihn nicht allein gehen lassen.”
    Sirius beugte sich auf, streckte und reckte sich und gähnte laut auf.
    “ichokayoony...”
    “... ?”
    “Wasis?”
    “Wenn du nicht ständig im Tiefschlaf schnarchen würdest, hättest du gestern Abend bemerkt, dass Prongs sich im Bett hin und hergewältzt hat.”
    “.... Hat er?”
    “Ja... er hat auch geredet... sehr leise, aber ich habs verstanden...”
    “Und was hat er gesagt?”
    “Lauter verschiedene Wörter, die keinen richtigen Sinn ergeben. Irgendwie Anna... Mutter... Großvater, dann Lilli... und wie konntet ihr mir das antun... Er wälzte sich hin und her... ein Wunder, dass er nicht vom Bett gefallen ist... allerdings ist er ein paar mal aufgewacht..”
    “Wie hast du das gemerkt?”
    “Er hat aufgehört zu reden und ich konnte ihn atmen und schlucken hören. Wollt schon was sagen, aber ich denke, es ist ihm unangenehm darüber zu sprechen, also hab ich's gelassen.”
    Sirius nickte verstehend.
    “Wo ist Wormtail?”
    “Schon weg. Musste noch Hausaufgaben machen, sagte er zumindest.”
    “Glaubst du das was Prongs hat ist ansteckend, wenn sich jetzt Wormtail auch schon so seltsam benimmt? Ich sollte mich am besten von Madamme Pomfrey impfen lassen.”
    Remus lachte leicht auf und sah dann zum Bad rüber.
    “Ich frag mich... ob er gerade versucht sich zu ersaufen.”
    “Hey, Moony, halt dich zurück mit den Vermutungen. Ich mach mir so auch schon genug Sorgen um ihn.”
    “Sorry, Pad... Ach, übrigens... nur mal so ganz nebenbei.... heut Abend ist Vollmond...”
    “Hm? Und?”
    “Sollen wir Prongs da raus lassen?”
    “Weiß net.... vielleicht merkt ers ja nicht. Finds besser, wenn er nicht mitmacht. Er soll sich erst mal richtig ausruhen.”
    “Denk ich auch.”

    Ihre erste Stunde am Montag war Zauberkunst bei Professor Flitwick, der nun begonnen hatte, ihnen zu erklären, wie wichtig es für alle sei, sich anzustrengen, da ihre UTZ'e bevorstanden und die Menge ihrer UTZ'e darüber entschied, was für eine Ausbildung man beginnen durfte. Er erklärte ihnen noch mal wie wichtig es bei Zauberkunst war, den Zauberstab richtig zu schwingen und die Betonungen zu beachten und blablabla... James hatte seine Augen geschlossen. Sein Kopf lag auf seiner linken Hand, dessen Arm sich mit dem Ellenbogen auf dem Tisch hielt.
    Sirius, der auf der einen Seite saß zuckte erschrocken zusammen als er das sah und zischte zu Remus rüber, der auf der anderen Seite saß. Peter saß neben Remus und sah gleichfalls herüber. James war tatsächlich eingeschlafen....
    Lilli saß mit Anna und Alice gegenüber von ihnen und erstarrten gleichfalls als sie zu ihnen rüber sah. James schlief sonst nur bei Professor Binns Unterricht und hatte er nicht so gut wie das ganze Wochenende über bereit durchgeschlafen? Es war ein Glück, dass James nicht wie Sirius beim Schlafen schnarchte und so fiel es Professor Flitwick nicht weiter auf, da er immer weiter redete und redete und redete und immer wieder das selbe wiederholte.
    Als die Stunde vorbei war gab Sirius James einen leichten Stups, damit dieser aufwachte. Völlig schockiert sah er seine Freunde an.
    “Shit, sagt bloß nicht dass ich eingenickt bin?”
    “Nein, du.... lagst nur gemütlich mit geschlossenen Augen auf deiner Hand...” versuchte Sirius die Situation zu umschreiben, während sie den anderen nach draußen folgten.
    James schlug sich mit der Hand entsetzt auf die Stirn.
    “Merlin, das hab ich gar nicht gemerkt.”
    Lilli ging mit den anderen neben ihm her ohne irgendwie nach seiner Hand greifen zu wollen. Sie wußte nicht wieso, aber ihr Verstand sagte immer: Lass es, er wird sie sowieso wieder zurück ziehen oder nur ganz locker halten... lass es....
    Aber ihr Herz fühlte etwas anderes. Es wollte dass sie sofort seine Hand ergriff und ihn fest an sich zog. Ihr Herz wollte seine Nähe spüren, seine Wärme... ihn... Aber sie tat nichts....
    Sirius warf Anna einen fragenden Blick zu, die nur mit der Schulter zuckte und schon war die Klasse bei Zaubereigeschichte angekommen, wo Professor Binns wieder mit monton gelangweilter Stimme begann über den Krieg zwischen den Riesen zu erzählen, die sie gegeneinander führten, und welches auf die Zaubererwelt einen großen Einfluss nahm. Es waren kaum 5 Minuten vergangen, da war die Klasse diesmal wirklich eingeschlafen. James war der erste der sofort in seine Arme fiel und schlief und da er als Schulsprecher ein Vorbild für alle sein sollte, hielten es die anderen wohl für angebracht und in Ordnung auch einfach zu schlafen.
    Doing.... wieder hatte ein Papierknäuel Anna's Kopf getroffen und sie brauchte diesmal gar nicht rüber zu blicken um festzustellen wer es war.
    >>Was ist denn los mit unseren Traumpaar hier?<<
    >>Hör auf mir ständig diese Dinger an den Schädel zu werfen oder willst du mir die Gehirnzellen zerbröseln?<<
    >>Ich ziel ja auf deinen Rücken. Kann ich was dafür wenn du zurückzuckst, wenn ich werfe? Also, was ist jetzt mit Lilli?<<
    >>Ziel das nächste mal doch auf den Tisch, statt auf MICH. Lilli? Du weißt doch das sie gestern Abend bei James war. Glaub, das Gespräch ist nicht sehr gut gelaufen. Sie hat geweint.<<
    >>Hab ich schon versucht, aber dann reagierst du nicht. Beim letzten Versuch hat den Zettel Brandy Sailer aufgehoben und ich musste mich geschlagene 10 Minuten über Antipickelcreme und Selbstbräuner unterhalten, weil sie wissen wollte, wie zum Teufel noch mal ich es schaffe so gut auszusehen. Lilli hat geweint? Hat sie dir denn von dem Gespräch erzählt?<<
    >>Komm wieder runter, Du-Möchte-Gern-Casanova so gut siehst du nun auch wieder nicht aus. Erzählt schon, aber es hat mich schockiert. Sie meinte, sie hätte James Rücken gesehen und die Wunde sähe ziemlich übel aus. Sie war ja beim ersten mal dabei als sie ihm mit nem Messer den Rücken aufgeschlitzt haben um ein Ritual zu vollziehen und so wie es aussieht, haben sie es danach noch ein paar..... hundertmal öfter gemacht.<<
    Als Sirius diese Antwort las, warf er seinen schlafenen Freund, besorgte Blicke zu. Er spielte schon für einen Augenblick mit dem Gedanken sein Umhang und sein Shirt raufzuziehen um es sich mal anzuschauen, verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder, da es wohl sehr merkwürdig aussehen würde, wenn er das jetzt täte und schrieb stattdessen nen Zettel an Anna zurück.
    “Wer ist Casanova? Und hey, ich SEH SO GUT AUS. Ich hab die letzte Umfrage mitbekommen. Und warum benimmt sich Lilli dann heute so komisch? Sie sollte sich doch dann mehr um James kümmern, statt ihn zu ignorieren.<<
    >>Ein verdammt gutaussehender Muggeltyp. Welche Umfrage? Ich denke, sie hat Angst, wieder von ihm weggestoßen zu werden und gibs zu, Sirius, er stößt nicht nur sie weg, sondern uns alle.<<
    >>Die Umfrage die ihr Mädels letztes Jahr gemacht habt und wo ich an erster Stelle stand, ich zitiere:
    Sirius Black, weil er einfach verboten gut aussieht, mit einem Körper wie ein Adonis, den Augen, wie der süßeste Welpe der Welt und einem umwerfenden Lächeln, das jedes Mädchenherz zum schmelzen bringt *ggg*. Ja, aber wir geben nicht gleich auf. Glaubst du, nur weil er nicht darüber reden möchte, lass ich ihn irgendwo alleine in ner Ecke sitzten, damit er verrückt wird? Er hatte gestern Abend Alpträume, hat sich im Bett hin und hergewälzt und Dinge gesprochen<<
    >>WOHER ZUM TEUFEL WEIßT DU VON DER UMFRAGE? DIE WAR GEHEIM. Alpträume? Was hat er im Traum gesagt?<<
    >>GEHEIMNIS. Ich sag nur soviel, jetzt weißt du warum James sich beim Quiddtich noch viel angeberischer benimmt. Weiß net, Moony hats erzählt. Ich hab.... geschnarcht.<<
    >>Ja, das erklärt mir das Verhalten von so manchen Jungs, einschließlich von FRANK. Du alte Schnarchnase, du würdest im Schlaf nicht mal merken, wenn jemand nen Kübel Wasser über dich schütten würde. James und Lilli scheinen es im Moment beide nicht leicht zu haben. Ich denke, es würde ihnen helfen darüber zu reden.<<
    >>Prongs will nicht reden. Ich glaub, wir sollten ihm mehr Zeit geben.<<
    >>Wir haben ihnen schon Zeit gegeben. Je länger man es hinauszieht, desto schlimmer wirds später werden wenn man dann doch darüber spricht und irgendwann kommt alles raus.<<
    Es klopfte und ein Erstklässler kam in die Klasse herein. Professor Binns sprach ohne ihn zu beachten weiter und der Erstklässler kam zu James her.
    “James Potter?”
    Dieser schreckte aus seinem Schlaf hoch als Sirius ihm einen kleinen Stups an die Seite gab, da er es offenbar wiedermal krampfhaft überhörte.
    “Was? Wer?”
    “Bist du James Potter?”
    “Ich? Ähm... kommt drauf an. Was willst du?”
    “James Potter soll zu Professor Dumbledore kommen. Jetzt sofort.”
    “Tja, dann bin ich es wohl. Bis später.”
    James schnappte sich seine Sachen und ging aus dem Klassenzimmer raus. Doing, Ein Papierknäuel war auf Sirius Kopf geworfen worden.
    “Was zum...” stieß er böse aus als er Anna ihn triumphierend angrinsen sah.
    >>Wo ist James hin? Jetzt weißt du wie weh sowas tun kann.<<
    >>Zu Dumbledore, Sadistin.<<


    Als James in Professor Dumbledore's Büro kam, sah er lediglich seine Mutter mit dem Schulleiter dastehen und sich über irgendetwas unterhalten.
    “James.”
    Sie hatte ihn sofort in ihre Arme geschlossen als er hereintrat.
    “Wo ist Dad?” fragte er als sie ihn wieder los ließ. Maria sah sehr besorgt aus und in ihrem Blick konnte James Angst erkennen.
    “Mum?”
    “James, dein Dad... kann heute nicht hier sein. Ich werde auch gleich wieder gehen. Ich... Albus, könntest du...”
    “Natürlich,” sagte dieser und ließ die beiden alleine. Kurz nachdem er die Tür zugemacht hatte, spürte er die Hände seiner Mutter auf seinen Schultern und er blickte ihr wieder in die Augen. Sie schienen voller Verzweiflung und Furcht zu sein. So kannte er seine Mutter gar nicht. Maria Potter war doch sonst eine geachtete und strenge Aurorin..., aber was er hier vor sich sah, war eine besorgte, vollkommen verängstigte Mutter.
    “James, es... gab einen Anschlag gestern Abend... auf deinen Vater und mich...”
    “Was? Ist Dad... ist er?”
    “Nein,” beruhigte sie ihn sofort.
    Sie spürte wie James sich aus ihrem Griff befreien wollte und drückte daher etwas fester zu.
    “Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er konnte in seinem Zustand jedoch nicht herkommen, doch sei unbesorgt. Heilerin Jeanette Stradfort ist bei ihm und auch Marcel Stone und Swetlana Jaivenko, unsere besten Freunde. Er ist in Sicherheit.”
    “Heilerin Stradfort? Ist er schwer verletzt?”
    “Nein... James, mach dir keine Sorgen, ja?”
    “Und... Onkel Marcel und Tante Swetlana sind bei ihm? Aber... ich dachte, sie sind in Europa.”
    “Ja, aber sie sind vor kurzem her gekommen, als sie von den Anschlägen hörten. Du weißt, dass sie gute Auroren sind...”
    “Aber... warum... sind sie bei ihm?”
    James hatte das sehr langsam ausgesprochen. Tief in seinem Herzen, wußte er die Antwort bereits, auch ohne das seine Mutter sie ihm sagte. Maria sah ihn tief traurig in die Augen und ließ ihren Griff um ihren Sohn wieder lockerer.
    “James... ich und dein Vater werden verfolgt. Der Anschlag gestern war nicht der erste und Dumbledore meint auch, dass wir in Gefahr sind. Wahrscheinlich...”
    “Wegen mir... stimmts? Weil sie mich haben wollen... und ihr euch dagegen stellt.”
    “James, was immer auch passieren mag. Dein Vater und Ich lieben dich und das was du bist. Lass dir von niemanden einreden, dass du anders sein solltest und vor allem, versprich mir bitte, dass du hier in Hogwarts bei Dumbledore bleibst. Egal, was du hörst oder was man dir sagt oder was du liest, VERLASSE HOGWARTS nicht und bleib bei Dumbledore. Der sicherste Ort für dich ist HIER bei ihm. Geh nicht nach Hogsmeade und versuche niemals uns zu finden. Dumbledore wird den Fidelius-Zauber auf uns anwenden und als Geheimniswahrer wird Swetlana dienen. Er wird uns nicht finden, James, aber ich muss wissen, dass du in Sicherheit bist. Versprichst du mir das?”
    Er war überwältigt von dem was er hörte und sein Gehirn schien das noch gar nicht verarbeitet zu haben.
    “Das hat Großvater Harold auch gesagt, bevor er sich hat umbringen lassen.”
    “Schatz, weder dein Vater noch ich werden uns umbringen lassen und auch dein Großvater hat sich nicht umbringen lassen. Er hat bis zu letzt gekämpft...”
    “Mum? War er... War Großvater Harold ein... ein...”
    Er konnte es gar nicht aussprechen, so schwer wog dieses Wort. Wenn er nun die Frage stellte, wenn er die Antwort bekam, dann war alles vorbei. Dann war jegliche Hoffnung weg. Maria schien zu wissen, was ihr Sohn fragen wollte und sie schien über ihre Antwort sehr lange nachdenken zu müssen, bevor sie schließlich leise zu ihm gesprochen hatte.
    “James, das ist... vielleicht schwer für dich, aber... ja, dein Großvater gehörte zu Voldemorts Leuten und er hatte sehr viel Blut an seinen Händen kleben aber am Ende hat er sich besinnt und sich gegen Voldemort gestellt.”
    “.....”
    “James, verurteile ihn nicht für Dinge, die er mal getan hat. Am Ende hat er das richtige getan.Als du geboren wurdest, hat das sein Leben verändert.”
    “Wie?”
    Maria blickte immer wieder auf die Tür, als ob diese jeden Augenblick aufgeschlagen werden könnte und dann sah sie wieder zu ihrem Sohn her.
    “James, du wärst als Baby schon einmal beinahe umgekommen. Mitten auf der Straße, deine Großeltern waren mit dir spazieren gegangen, da gab es einen Angriff der Todesser auf die Winkelgasse. Dein Großvater eilte den Ministeriumsleuten zur Hilfe, schließlich war er Zaubereiminister, und ließ dich mit deiner Großmutter zurück. Aber die Todesser hatten sich bis zu euch vorgekämpft und einer von ihnen hatte deine Großmutter verletzt. Wenn dein Großvater nicht eingeschritten hätte, hätten sie sie umgebracht und dich dazu. Dein Großvater kam nach diesem Erlebnis zu uns und... erzählte uns die Wahrheit und auch, dass er die Seiten wechseln wolle. Er war sich bewußt, dass Azkaban auf ihn warten würde, wenn das alles vorbei war, aber er wollte es trotzdem. Er wollte eine heile Welt für dich schaffen, eine Welt, in der sein Enkel in Frieden aufwachsen konnte. James, er hat dich geliebt und er hat sich für dich geändert. Ich glaube, er hätte nicht damit leben können, wenn er wüßte, dass du ihn dafür hasst.”
    “Ich... hasse.. ihn nicht. Ich bin nur enttäuscht. Dann hat Voldemort mir die Wahrheit gesagt...”
    “Jam-”
    “Maria...”
    Es war Dumbledore, der an der Tür stand.
    “Es wird Zeit.”
    “Gut, ich komme sofort, ... Ich liebe dich, mein Junge... Was immer auch passieren mag, wir waren und werden immer stolz auf dich sein, weil wir wissen... dass du das richtige tust.”
    Sie drückte James so fest ans ich, dass er verstand, dass dies ein Abschied war. Seine Mutter... glaubte nicht an ihre Rückkehr.
    “Was ist mit June?”
    “Sie wird mit uns kommen. Mach dir keine Sorgen um sie. Und James, glaube Voldemort nicht. Er mag dir vielleicht die Wahrheit sagen, aber er wird versuchen dich zu beeinflussen um das zu bekommen was er von dir will.... was deine Freunde angeht, bitte lass dir von ihnen helfen. Zumindest von Sirius und Anna. Sie sind deine besten Freunde und du konntest immer auf sie bauen und vertrauen. Tu's auch jetzt. Und auch was Lilli betrifft sollst du wissen, dass wir sie sehr gern haben... und... unseren Segen hast du.”
    “Mum, warum sagst du sowas?” fragte er mit gebrochener Stimme. Es klang so entgültig. Mit einem mal schien er alles zu verlieren was ihm wichtig war. Stück für Stück wurde seine Welt auseinander gerissen und in tiefe Dunkelheit getränkt.
    “Maria...” rief Dumbledore aufs neue. Diesmal etwas strenger und lauter.
    “Es tut mir leid, aber es wird Zeit... wir können nicht länger warten.”
    “Pass auf dich auf, mein Sohn....”
    Maria hatte ihn noch mal fest an sich gedrückt und folgte dann Dumbledore nach draußen. James blieb alleine in dem Raum zurück.
    “Albus, du passt doch auf unseren Sohn auf, oder?”
    “Ich werde alles mir mögliche tun, damit er in Sicherheit bleibt. Ich gebe dir mein Wort.”
    Dann verstummten beide Stimmen. James ging die Stufen zum zweiten Stockwerk hoch, an Fawkes vorbei. Durch das runde Fenster konnte er eine Kutsche erkennen, in die seine Mutter einstieg. Sie hatte noch mal zu ihm hinaufgesehen, als ob sie gefühlt hätte, dass er zu ihr hinab sah. Sie lächelte... es war ein trauriges Lächeln und er hob seine Hand um ihr zu winken.Dann stieg sie in die Kutsche und er sah zu, wie sie wegfuhr. Vielleicht für immer? Er füllte wie sich ein grauenvolles Gefühl in seinem Herzen ausbreitete, wie es langsam versuchte ihn zu ersticken, ihn förmlich umbrachte. Ein Kloss tauchte in seinem Hals auf und krampfhaft versuchte er die Trauer zu unterdrücken, die immer wieder heraufbeschworen wurde.
    Professor Dumbledore kam wenige Augenblicke später in sein Büro zurück, James stand noch immer am Fenster, als er herein trat. Erschrocken zuckte er auf als er den Schulleiter sah, der nun zu ihm herauf kam. Beide standen da ohne ein Wort zu wechseln. Dann begann Dumbledore ihn sanft mit seinen klaren blauen Augen anzusehen. Sie sagten soviel Mitgefühl und Sorge aus.
    “James, ich weiß, du hast sehr viele Fragen, und ich habe gestern versprochen, sie dir zu beantworten. Es tut mir leid, das ich dieses Versprechen nicht einhalten kann.”
    Er nickte stumm. Der dicke Kloss in senem Hals ließ es nicht zu, dass er auch nur ein gescheiten Satz heraus bekam, ohne das gleich die Tränen von seinen Augen kullerten.
    “Wie deine Mutter schon gesagt hat, du kannst nicht mit nach Hogsmeade gehen und ich möchte, dass du immer hier in Hogwarts bei deinen Freunden bleibst, bei Mr. Black oder Miss White.”
    Wieder nickte er stumm.
    ”Wenn du jemals etwa brauchst... meine Tür steht dir jederzeit offen.”
    Nicken.
    Dumbledore schien begriffen zu haben, dass er mit James nun nicht mehr viel anfangen konnte und entlies ihn schließlich aus seinem Büro. Als er die Wendeltreppe herunter kam, standen Sirius und Remus schon da und hatten offenbar auf ihn gewartet.
    “Prongs, alles okay?”
    Er sah beide ausdrucklos an, nicht wissend, was er überhaupt fühlen sollte oder konnte. Seine Welt schien gerade auseinander zu brechen, doch er nickte bejahend.
    'Moony und Padfoot tun soviel für mich... ich bin ein Arschloch dass ich nicht mit ihnen reden kann', dachte er als sie ihren Schritt zum nächsten Unterricht fortsetzten.
    Verteidigung gegen die dunklen Künste mit den Slytherins.
    “Übrigens,” begann James als er Malfoy erblickte, der ihn mit seinem Blick fast töten wollte, so schien es ihm zumindest.
    “Was hat Malfoy gestern eigentlich damit gemeint als er sagte: er will seine Rache?”
    “Oh, ach ja...” sagte Sirius und begann genüsslich zu grinsen.
    “Naja, weißt du, wir dachten uns dass Malfoy womöglich weiss, wo du und Lilli euch befindet und wir wollten ihn ausquetschten...”
    Sirius erzählte ihm alles von Anfang an bis zu dem, dass er ihm einen Kinnhaken verpaßt hatte. Als er fertig war, lachte James zum ersten mal seit Tagen wieder etwas auf. Seine Sorge um seine Eltern schienen kurz vergessen zu sein.
    “Respekt, Padfoot. Sowas kann auch nur dir einfallen... Allerdings versteh ich jetzt seine Rachelust. Ich würd sowas auch nicht auf mir sitzten lassen, wenn die mich in der Umkleidekabine halbnackt vor der Dusche abfangen. Allerdings besitzten sie auch kein Tarnumhang um unbemerkt herein zu kommen.”
    “Ey, Prongs, sagt mal was anderes als Mhm, Ja und Nein....” bemerkte Padfoot und wurde für diesen Kommentar von Remus gegen die Schulter geboxt, der eigentlich heilfroh war dass sein Freund wieder mehr sprach und wollte das nicht von Sirius unsensibilität kaputt machen lassen.
    “Ich meinte... “
    “Ist schon gut, Padfoot... “ sagte James und mit einem mal hatten sich die Mädels vor ihnen auf die Bänke gesetzt.
    “Hey,” grüßte Alice sie und die Jungs hatten alle drei die Hände gehoben und gleichfalls gewinkt. Das sah sehr komisch aus, da sie das alle gleichzeitig taten und sogar noch in die selbe Richtung im gleichen Takt winkten.
    “Hey, Jamesie-boy,” begann Anna und strahlte ihn förmlich an.
    “Wir stehen im Moment vorn mit 430 Punkten. Unser Spiel gegen Rawenclaw findet zuerst statt, aber wenn wir genug Vorsprung raus holen, könnten wir den Cup vorzeitig für uns gewinnen. Ich verspreche auch mich diesmal zu benehmen und Peta in Ruhe zu lassen. Für dich......”
    James sah sie einen Moment ausdrucklos an. Quidditch war immer etwas, was ihn aufheiterte, aber wenn er ihr jetzt so in die Augen sah, in diese schwarzen Augen, die ihn schon seit Jahren belogen haben ohne mit der Wimper zu zucken. Er war enttäuscht. Wieder kam alles in ihm hoch und die Sorge um seine Eltern standen an vorderster Stelle. Sie hatte sein Verhalten durchaus bemerkt, doch bevor sie etwas sagen konnte, war Professor Jackson hereingekommen und hatte mit dem Unterricht begonnen. Lilli hatte James nicht einmal angesehen und auch ihm schien ihre Nähe unangenehm zu werden. Die beiden sagten die ganze Stunde über kein Wort zueinander.

    Nach dem Unterricht hatte Sirius sie unter einem Vorwand verlassen und Remus und Peter gingen allein mit James zu Verwandlung. Er wartete ab bis Lili, Alice und Anna heraus kamen und zog Anna dann von der Mädchentruppe promt weg.
    “Argh...” hatte diese noch rufen können bevor er sie hinter eine Wand zog.
    “Was zum...” brüllte sie, bis er ihr den Mund mit der rechten Hand zuhielt.
    “Schhhhh....” sagte Sirius und dann: “Aua...” denn Anna hatte ihm tatsächlich in die Hand gebissen.
    “Was soll denn das?” fragte er böse, während er zusah, wie Lilli und Alice weitergingen.
    “Das könnte ich dich fragen,” raunzte sie ihn an als er sie endlich los ließ.
    “Ich wollt doch nur mit dir unter vier Augen sprechen,” verteidigte er sich.
    “Warum kannst du dann nicht wie jeder andere normale Mensch auch, einfach mal an die Schulter tippen und fragen, statt mich hier beinahe zu maltretieren?”
    “Wer maltretiert hier wen?”
    Anna versetzte ihm einen dämlich bösen Blick.
    “So fest hab ich nicht zugebissen.”
    “Nein, Miss Haigebiss, ganz und gar nicht fest. Ich wollt eigentlich mit dir wegen James und Lilli sprechen. Das kann zwischen den beiden doch nicht so weitergehen.”
    “Du meinst, dass der eine den anderen meidet und ignoriert?”
    “Exakt.”
    “Und was will Mr. Ich-Weiss-Alles-Besser tun?”
    “Nächstes Wochende gehts nach Hogsmeade. Ich hab da schon so ne Idee.... Hey, Prongs buhlt um Lilli's Gunst seit über 3 Jahren, da können die mir nicht weiß machen, das ein einziges solches Erlebnis die beiden für immer trennt. Wir müssen ihnen nur zeigen, was sie an dem anderem gleich wieder so geliebt haben...”
    “Zum Beispiel? Ich erinnere mich an nichts, dass Lilli gesagt haben könnte, dass sie an James so lieben würde... Immer nur was sie an IHM HASST, sein Angeberisches Getue, seine Art mit Frauen umzugehen, seine blöden Späßchen, sein...”
    “Was hast du damals doch gleich gesagt: Noch nie improvisiert, ey...”
    Und mit diesen Worten zog er Anna mit sich wieder ins Getümmel hinein zur nächsten Klasse.


    Am Abend hatte sich Moony von den anderen verabschiedet, um sich von Madamme Pomfrey zur heulenden Hütte bringen zu lassen. James war wie so oft in seinem Zimmer und schien zu schlafen. Peter wartete unten im Gemeinschaftsraum, während Sirius hoch ging um den Tarnumhang zu holen. Er hatte ihn gerade mit der Karte aus der Truhe geholt als er James Stimme hörte.
    “Was denn schon Zeit zum gehen? Na, dann mal los...”
    Er hatte sich schon aufgerichtet als Sirius ihn wieder auf sein Bett runterschob.
    “Ne, lass mal, Prongs. Wir schaffen das schon allein. Ruh du dich besser aus.”
    “Nein, es geht mir gut. Macht euch mal keine Sorgen um mich.”
    “Pro-”
    “Nein, Padfoot. Wirklich. Mir gehts gut...”
    “Prongs, du weißt, das es gefährlich werden kann, wenn du dich nicht richtig konzen-”
    “Sicher, Pad. Ich hab bei Professor Jackson durchaus aufgepaßt. Hör mal, wir haben es damals geschworen, das zusammen durchzuziehen, ganz gleich was auch immer kommen mag, oder wie hoch die Gefahr ist, dass wir schwer verletzt werden. Ich zieh mich jetzt nicht feige zurück, wegen dem kleinen bißchen was passiert ist.”
    Er zog sich seinen schwarzen Umhang an und ging vorraus. Sirius sah aus als ob er in einen sauren Apfel gebissen hätte. Das war nicht gut, das war gar nicht gut....



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:34


    Chap 29: Nightmare on Fullmoon

    Lilli lag auf ihrem Bett und blickte zum Fenster raus. Es war Vollmondnacht und auch Anna hatte noch nicht geschlafen. Taylor und Alice waren die einzigen beiden in dem Zimmer, die von den Sorgen, der beiden nichts mitbekamen. Anna stand auf und setzte sich vorsichtig zu Lili aufs Bett.
    “Vollmond...” flüsterte sie leise. Lili nickte.
    “Glaubst du, James ist mitgegangen?”
    “Nun ja, so wie ich Sirius kenne, wird er ihn zurückhalten wollen und so wie ich James kenne, könnten ihn keine 10 Drachen davon abhalten heut Abend mitzumachen. Für James, waren seine Eltern und die Marauder immer das wichtigste in seinem Leben... und du natürlich.”
    Lilli versuchte zu lächeln, aber es fiel ihr schwer. Tatsache war, dass er es ihr nicht zeigte, wenn dem wirklich so wahr.
    “Kopf hoch, er wird bald wieder der alte sein, da bin ich mir sicher.”
    Glaubte sie das selber, was sie da von sich gab? Wohl kaum, nachdem sie seinen Blick in VgddK gesehen hatte. Es war so leer und gar nicht er selber, viel zu abweisend und in sich eingesunken.
    “Ich mach mir Sorgen, Anna.... Was ist, wenn er nie... wenn er nie wieder so wird wie früher? Wenn er nie mit dem Geschehnissen fertig wird? Wenn... er mir nie verzeiht.”
    “Dir verzeihen? Lils, ich glaub nicht, dass er wirklich böse auf dich ist. Er muss das ganze einfach selber erst mal verarbeiten.”
    “Ich will ihn nicht verlieren. Ich liebe ihn doch...”
    “Und er liebt dich. Mensch, Lils, du hast nie gehört, wie er über dich gesprochen hat. Wenn er dich im Unterricht sah, dann bekam er ein Leuchten in den Augen, das er noch nie vorher bei irgendjemand anderem zeigte. Ich weiß noch wie wir mal alle beisamen standen und du mit Alice an uns vorbeigegangen bist. Mich hast du angelächelt und James nur einen ignoranten Blick zugeworfen. Er sah dir aber trotzdem sehnsuchtsvoll hinterher und Sirius sprach, Ich zitiere: Ey, Prongs, was findest du eigentlich an der alten Schrulle.”
    “Danke,” sagte Lilli beleidigt.
    “Und weißt du was James ihm geantwortet hatte? Ich zitiere wieder: Ich liebe es wie sie ihr Haar bewegt, wenn sie sich umdreht, ich liebe ihre smaragdgrünen Augen, wenn sie mich nur ansehen und ich liebe ihre Art mit Freunden und Feinden umzugehen. Ich liebe einfach SIE.”
    Lilli schien besänftigt und auf ihrem Gesicht bildete sich wieder ein wunderschönes Lächeln. Das was Anna so sehr an ihrer Freundinn vermisst hatte.
    “Ich wußte, das dich das aufmuntert. Er liebt dich und ich bin mir sicher, ihr beide werdet das schon hinkriegen....”
    “Ja... ich jetzt auch...” sagte sie leise.
    “Ich glaub... ich kann nicht schlafen,” bemerkte Anna nach einer Weile und sah sehnsuchtsvoll hinaus. Sie hatte es zu Hause immer geliebt, am Abend noch spazieren zu gehen. Wenn sie ehrlich war, dann beneidete sie die Jungs im Moment darum, draußen sein zu können.
    “Ich würd auch lieber frische Luft schnappen gehen,” sagte Lilli gedankenversunken zum Vollmond rausschauend.
    “Aber heut ist Vollmond.”
    “Und?” sagte Anna.
    “James und Sirius haben Remus doch unter Kontrolle. Sie sind fest in der Heulenden Hütte oder im Verbotenen Wald und wir gehen doch nur auf den Ländereien spazieren hier BEI Hogwarts.”
    Lilli strahlte auf und beide sahen einander vielsagend an “Aber moment mal,” stoppte Lilli abrupt.
    “Filch streunert ja durch die Gänge...”
    “Uhh, ich kenn nen Weg hinaus, den haben Sirius und James sonst immer benutzt, wenn sie ihre Karte nicht dabei hatten. Den kontrolliert Filch nie...”
    “Worauf warten wir dann noch...”
    Lilli stieg begeistert aus dem Bett und zog sich etwas anderes an. Anschließend gingen die beiden Mädchen auf den Korridor hinaus und nachdem beide sicher gegangen waren, dass alles frei war, rannten sie zum Geheimgang.



    Als die Marauder bei Remus ankamen hatte sich dieser schon in einen Werwolf verwandelt. Er knurrte unheilvoll auf als der Hirsch, der Hund und die Ratte das Zimmer betraten. Sirius bellte laut auf, damit der Werwolf nicht auf falsche Gedanken kam. Dann umkreisten ihn die drei und der Hirsch kam etwas näher heran. Der Werwolf begann an ihm zu schnüffeln, als ob er etwas bestimmtes erriechen wollte. Seine grauen Augen blickten giftig drein und er fletschte seine Zähne. Er jaulte auf, doch der Hirsch blieb vor ihm stehen, stolz und aufrecht. Eine Weile verging und der Werwolf schien sich den Freunden anschließen zu wollen. Dann lief der Hund zur Tür und öffnete sie mit seiner Pfote. Die 4 Marauder rannten hinaus und auf den Verbotenen Wald zu. Es war bis zu einem gewissen Zeitpunkt angenehm gewesen, die frische Winterbrise einzuatmen und durch den Schnee hindurch zu stampfen. Leise rieselte der Schnee auf sie hinab und bedeckte ihre Fußspuren im Schnee wieder zu. Sie rannten weiter in den verbotenen Wald hinein, doch der Hirsch blieb plötzlich stehen.
    >>James, versprich mir in Hogwarts zu bleiben<<
    'Mum' schoss es James plötzlich in den Sinn.
    'Ich hab ihr doch mein Wort gegeben. Was tue ich hier?'
    Und bevor James verstand was los war, jaulte der Werwolf auf und lief auf ihn zu. Der Hund bellte warnend laut auf, einerseits um James zu warnen, andererseits um Remus von einer Dummheit abzuhalten, doch zu spät. Remus sprang auf den Hirsch und versenkte seine Krallen in das Fleisch. Der Hirsch schrie auf und versuchte sich zu wehren, doch der Werwolf hatte ihn zu Boden gedrückt und zugebissen. Blut spritze heraus als sich die scharfen Zähne in das Fleisch gruben und bekleckerten den weißen Schnee mit seiner roten Farbe.
    James hätte wie am Spieß geschrien, wenn er nicht in seiner Animagusgestalt dagelegen wäre. Der Hund kam sofort angerannt und stieß Remus von James runter. Der Werwolf fiel zur Seite, richtete sich jedoch augenblicklich wieder auf, bereit, wieder zurückzukommen. Der Hund bellte erneut laut auf und richtete sich schützend vor dem ... Sirius bemerkte schockiert, dass sich James zurück verwandelt hatte und seinen rechten Arm hielt, von dem Blut herausfloss.
    “Ouch...” stieß dieser aus.
    Nun hatte sich auch Sirius zurück in seine Menschengestalt verwandelt und Peter tat es ihnen nach. Die beiden Marauder richteten ihre Zauberstäbe auf den Werwolf.
    “Sorry, Moony, altes Haus, Stupor.”
    Der Werwolf fiel zu Boden und blieb regungslos liegen. Peter hatte sich zu James hinabgekniet um ihn zu helfen. Sirius der zuerst sicher gehen mußte, dass Remus erst mal außer Gefecht war, begab sich anschließend gleichfalls zu James um sich die Wunde anzusehen.
    “Sieht ziemlich übel aus,” bemerkte er als James seine Hand weg nahm.
    “Ach ne?” sagte dieser mit einer Spur Sarkasmus in der Stimme. Sirius nahm den Verband aus seiner Tasche und wickelte es um die Wunde herum, damit das Blut aufhörte zu fließen.
    “Besser?” fragte er besorgt.
    “Sicher,” murmelte James zähneknirschend, auch wenn sein Gesicht das genaue gegenteil aussagte.
    “Was war denn los?” quieckte Peter leise.
    “Ich weiß nicht... Ich... hab irgendwie an etwas anderes gedacht. Remus muß meine menschliche Seite wohl gerochen haben...”
    “Willst du es nicht besser uns die Nacht überlassen und zurück gehen?”
    “Nein, ich schaff das schon,” protestierte James entrüstet. Er würde sich jetzt wie ein Feigling vorkommen, wenn er seine Freunde im Stich ließ.
    “Hey, Prongs...”
    “Nein, Padfoot. Ich mach weiter. Moony wird mich schon nicht um-....scheiße, wo ist er hin?”
    Sirius und Peter stellten entsetzt fest, dass James recht behalten hatte. Der Werwolf war spurlos verschwunden und der Platz an dem er eben noch gelegen hatte war leer.
    “Die Karte,” sagte Sirius und holte sie heraus.
    “Ich schwöre das ich ein Tunichgut bin.”
    Alle drei suchten auf der Karte nach dem Wort Remus...
    “Ohoh,” stieß Sirius aus als er ihn gefunden hatte.
    “Das ist nicht gut.. Wieso sind Anna und Lilli auf den Ländereien?... Moony ist ganz in ihrer Nähe.”
    Mit der Karte in der Hand machten sie sich so schnell sie konnten auf den Weg Richtung Hogwartsschloss. Der Karte nach zu Urteilen kam Moony mit rasender Geschwindigkeit auf seine Freundinn und Lilli zu und die beiden wußten nicht mal, dass er diesmal außer Kontrolle war.



    Es tat Anna und Lilli richtig gut, frische Luft zu schnappen. Sie hatten in der letzten Zeit kaum Gelegenheit dazu gefunden durch die ganzen Geschehnisse. Sie wollten ja immer bei James bleiben und dieser verkroch sich meistens irgendwo in Hogwarts ein.
    “Ich bin früher oft mit Han am Abend spazieren gegangen,” begann Anna nachdem sie sich bei Lilli eingehackt hatte und beide um den See herum gingen. Auf der Wasseroberfläche konnte man das schwache Licht des Vollmondes wiederspiegeln sehen.
    “Er erzählte mir immer Gruselgeschichten um mich zu erschrecken. Er sah es gerne wenn ich Panikattacken bekam... und mich dann noch nächste lang weiter fürchtete..... Irgendwie schade... das das nie wieder passieren wird...”
    Die Mädchen setzten sich an das Ufer hinab und beobachten das Treiben der Wellen, denn auf eine gewisse Art und Weise war es sehr beruhigend und brachte einem tiefer zum nachdenken.
    “Schon ne Spur von dieser Dolores?” fragte Lilli leise. Anna schüttelte den Kopf.
    “Nein, sie ist... spurlos verschwunden und weißt du was noch viel krasser ist oder auch bescheuerter? Liebe macht echt blind. Han war ein guter Auror und er wußte immer, wen er vertrauen konnte und wen nicht. Er hat sich in diese Frau verliebt und promt schaltete er all seine Sinne ab. Dolores Haferman hat niemals existiert... Es gibt keine Haferman. Das macht es dem Ministerium so schwer sie zu finden... Die Kosten für die Hochzeit hatte auch Han übernommen... Er war so ein Idiot was Frauen anbetraf...”
    “Das tut mir alles so leid, Anna...”
    “Das muß es nicht,” sagte sie und lächelte Lilli ehrlich an.
    “Han ist tot... damit werd ich leben müssen. Ganz gleich wie leid es dir tut oder irgendjemand anderem. Es bringt ihn mir nicht wieder. Aber vielleicht... hab ich es ja verdient, dass es so kommen mußte.”
    “Was redest du denn da? Anna, du hast doch gar nichts get-”
    Lilli stoppte. Sie hatte das Gefühl als ob etwas auf sie zu lief... ein Tier...
    ”Ja, ich hörs auch,” sagte Anna stutzig und beide standen auf. Sie zogen ihre Zauberstäbe, und taxierten damit ins nichts hinein, bereit einen Fluch loszulassen, wenn dieses etwas auf sie zukam.
    “Das kann nicht sein, der verbotene Wald ist viel zu weit weg,” sagte Anna nachdenklich, aber die Schritte hörten sie jetzt ganz deutlich. Der Werwolf sprang aus dem Nichts heraus. Er hatte sich auf Anna gestürzt und sie zu Boden gerissen, während er Lilli zur Seite gestossen hatte. Anna schrie schmerzvoll auf als sie seine Krallen in ihrem Fleisch spürte.
    “Stupor,” brüllte Lilli, ihren Zauberstab auf den Werwolf gerichtet, denn es promt zur Seite riss. Sie rannte sofort zu ihr hin um ihr aufzuhelfen.
    “Ist das Remus?” fragte Anna verschreckt. Blut sickerte aus den Stellen heraus, wo der Werwolf vorher seine Krallen versenkt hatte und ihre Hand, mit der sie den Zauberstab hielt, zitterte unkontrolliert vor Angst.
    “Ich.... Ich weiß nicht,” sagte Lilli und starrte ab und zu den daliegenden Werwolf und dann die Wunden ihrer Freundinn an.
    Es dauerte nicht lange, da regte sich der Werwolf wieder... er zuckte zuerst nur leicht und dann... hatte er sich wieder aufgerichtet und laut aufgejault.
    “Das ist nicht gut,” bemerkte Anna schockiert.
    “LAAAAUF....”
    Beide Mädels liefen so schnell sie konnten in Richtung des Waldes hinein, in der Hoffnung, dass sie sich irgendwo verstecken könnten, damit der Werwolf sie nicht finden würde. Fehlanzeige, er war so schnell gelaufen, dass er sie noch vor der nächsten Gabelung eingeholt hatte und sich zähnefletschend vor ihnen in den Weg stellte.
    “Remus? Bist du das?” fragte Anna verunsichert, in de Hoffnung, ihr Freund würde sie hören. Ihr wurde schnell klar, dass das schwachsinning war. Sobald er sich in einen Werwolf verwandelt hatte, war er nicht mehr Herr seiner Sinne. Wieder sprang er auf sie zu, doch diesmal stieß er Anna hart beiseite und riss Lilli unter sich hinab. Seine Krallen bohrten sich nun auch in ihre Arme und Lilli schrie schmerzvoll auf.
    “Lilli...” rief James besorgt, als sie nah genug waren um die Mädchen schreien zu hören. Anna hatte sich wieder aufgerichtet und ihren Zauberstab auf den Werwolf gerichtet.
    “Impedimenta.”
    Der Fluch stieß den Werwolf von Lilli runter, doch mehr Schaden hatte er nicht angerichtet. Der Werwolf jaulte auf und sprang nun wieder auf Anna zu. Diese drehte sich um und rannte so schnell sie konnte tiefer in den Wald hinein. Lilli konnte nichts tun um das zu verhindern. Ihr Zauberstab war ihr beim Sturz aus den Händen geflogen und ihre Arme schmerzten.
    “Lilli...”
    James, Sirius und Peter waren endlich da und er hatte sich zu ihr hinabgekniet.
    “Bist du verletzt... Merlin... Nein...”
    Er hatte das Blut an ihren Armen gesehen und wie sie feststellte, erging es ihm nicht besser. Die bandagierte Wunde am rechten Arm hatte sich mit Blut vollgesaugt und tröpfelte jetzt sogar noch hinab.
    “Anna...” sagte sie erschrocken.
    “Der Werwolf... Remus ist hinter ihr her...”
    Sirius und Peter nickten ihnen verstehend zu und rannten los, während James bei Lilli blieb.

    Anna rannte unterdessen wie wild immer tiefer in den Wald hinein. Sie konnte hören, dass der Werwolf immer näher kam . Sie drehte sich um und sah wie er zum Sprung ansetzte. Reflexartig duckte sie sich nieder und der Werwolf sprang über sie hinweg. Sie wollte wieder zurücklaufen, als sie über die Wurzeln der Bäume stolperte und auf den Boden fiel. Das Tier hatte keine Sekunde gezögert sich auf sie zu stürzen und hatte die Krallen diesmal tief in ihr rechtes Bein gekrallt. Wieder schrie Anna auf. Tränen standen ihr in den Augen, während sie versuchte sich zu befreien. Der Schmerz brannte fast unerträglich. Ihre Wunden hatten sich mit dem Schmutz der Erde vermischt und in diesem Moment, wo sie die fletschenden Zähne des Tieres hörte und er auch noch laut aufheulte überkam sie eine riesige Angst, wie sie vorher noch nie da war. Angst vor dem Tot, Angst vor der Qual bis es soweit war, Angst vor IHM.
    “Remus... bitte... du tust mir weh...” schrie sie auf als der Werwolf sich aufbäumte und wieder mit seinen Krallen zustach. Er fletschte aufs neue unheilvoll seine Zähne und in dem Moment wußte sie was kommen würde. Er würde sie beißen, wahrscheinlich sogar töten...
    „Remus!!!!!!!!!“ schrie sie flehend.
    “Stupor...”
    Der Werwolf wurde von ihr heruntergerissen und blieb wieder regungslos liegen. Diesmal schien der Spruch wirkungsvoller zu sein. Sirius war sofort zu ihr hergekommen und hatte sich zu dem Mädchen hinabgekniet während Peter den Zauberstab weiterhin auf den Werwolf hielt, falls dieser doch wieder schneller als erwartet zu sich kommen würde.
    “Anna...” sagte er besorgt und half ihr sich ein wenig aufzurichten. Sie war schluchzend in seine Arme gefallen und hatte begonnen zu weinen. Sie zitterte noch immer am ganzen Körper und Tränen kullerten unentweg auf ihre Umhänge hinab.
    “Es ist alles gut...” flüsterte Sirius, während er den Griff um sie verstärkte. “Ich bin hier. Ich lass nicht zu, dass dir etwas passiert....”
    Sie hatte solche Angst gehabt, dass die Erleichterung als sie Sirius sah, sie einfach überwältigt hatte. Sie hatte sich so fest an ihn gehalten und noch fester zugedrückt, obgleich es ihm vielleicht weh tun könnte. Nie wieder wollte sie ihn loslassen, denn.... sie fühlte sich bei ihm geborgen, wohl... endlich wieder sicher.


    James sah Lilli an und versuchte mit einigen Tüchern ihre Wunde zu bandagieren. Ab und zu gab sie ein leises Geräusch des Schmerzes von sich, doch nach wenigen Sekunden war es verklungen. Nachdem James fertig war, setzte er sich neben sie auf den Boden und begann den Vollmond anzustarren. Der Schnee war eiskalt, aber in gewisser Weise betäubte er den Schmerz, den sie fühlten.
    “Tut mir leid... Moony hats nicht so gemeint.... Ich hab nicht aufgepasst und ihn deswegen irgendwie provoziert...” begann er leise, doch er hatte sie nicht angesehen.
    Lilli nickte verstehend. Sie wollte sich so gern an ihn lehnen, in umarmen oder in seine Arme fallen um ihn zu spüren... aber sie konnte es nicht. Irgendetwas hielt sie zurück, das Gefühl, dass es falsch wäre oder auch, die Angst, dass er es nicht wollte und sie von sich stoßen würde.
    “James....” begann sie nach einer Weile der Stille zu flüstern.
    Er sah sie an, vielleicht das erste mal seit ihrer Gefangenschaft, dass er ihr aufrichtig und tief in die Augen blickte. Sie schreckte zusammen und blickte schnell weg als sich ihre Blicke trafen. Das war nicht er. Seine Augen, diese hasselnussbraunen Augen, die sonst immer ein vertrautes Glänzen in sich trug... es war weg... Sie sah ihn matte, leere Augen, die nichts aussagten als Enttäuschung und Schmerz.
    “Es tut mir leid...” flüsterte sie schließlich.
    “Was... tut dir leid?” flüsterte er genau so leise zurück. Beide Stimmen hatten etwas brüchiges angenommen, als ob sie nicht wirklich sprechen konnten. Bevor Lilli antworten konnte, tauchte Sirius mit Anna in seinen Armen und Peter neben sich auf, während der Körper des Werwolfes ihnen durch einen Zauber folgte.
    “Alles okay bei euch beiden?” fragte Sirius besorgt.
    Lilli und James nickten, doch dann fiel James Blick auf Anna, die wie nach ner durchzechten Nacht mit Sirius aussah.
    “Anna...”
    Er stand auf und war zu ihr hingegangen.
    “Alles okay mit dir?”
    Sie nickte stumm und wischte sich nochmal die kleinen Tränen weg, die sich irgendwie wieder in ihren Augen gebildet hatten.
    “Und euch?” fragte sie zurück.
    James nickte, wandte sich dann wieder Lilli zu, die ihn jedoch nicht mehr ansehen konnte. Er senkte seinen Blick und wieder herrschte Stille zwischen ihnen. Anna ließ Sirius los und ging zu ihrer Freundinn rüber. Sie gingen danach alle zusammen wieder zurück. James, Sirius und Peter führten Remus in die Heulende Hütte und blieben dann bis zum Morgengrauen bei ihm und Anna und Lilli kehrten in den Mädchenschlafsaal zurück. An jenem Abend konnte wohl keiner der beiden Mädchen richtig schlafen. Lilli mußte immer an James denken, an seine Augen, die ihr jetzt so fremd schienen.
    'Was tue ich nur, wenn er nie wieder der alte sein wird? Ich liebe ihn doch. Ich kann ihn nicht verloren haben, Gott, bitte hilf mir. Gib ihn mir wieder zurück. Ich brauche ihn so sehr....'
    Und auch Anna konnte nicht schlafen. Sie lag auf ihrem Bett und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie war vielleicht wirklich die einzige, die lautlos weinen konnte, ohne das es jemand bemerkte. Sie liebte Remus nicht, da war sie sich inzwischen sicher.... aber... Sirius... er liebte sie nicht.
    'Anna ist ein super guter Kumpel' erinnerte sie sich an seine Worte, die sie bei einem Gespräch zwischen ihm und James mitgehört hatte. Er wußte damals nicht, dass sie alles mitbekam.
    'Mit ihr kann man allen möglichen Quatsch anstellen und so weiter, aber... mal ehrlich, mein Geschmack ist sie ja nicht. Ich glaub, wir würden uns zu oft in die Wolle kriegen. Sie ist zu dominant und zickig und was weiß ich... halt echt net mein Typ... Aber Moony scheint auf sie zu stehen.'
    Ja, genau das waren damals seine Worte gewesen. Die Worte, die sie so hart verletzt hatten. Der Grund, warum sie ihn aufgegeben hatte, sich Remus zuwandte und dabei.... wohl sich selbst aufgegeben hatte.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:36


    Chap 30: Sirius Plan

    Die Freunde hatten Remus erzählt, was am Abend passiert worden war. Eine Sekunde spielten sie mit dem Gedanken es ihm nicht zu sagen, aber letztenendes wäre das nicht fair ihm gegenüber gewesen. Er hatte ein Recht darauf, die Wahrheit zu wissen. Als Remus davon erfuhr wollte er sofort zum Schloss hoch und nach Anna sehen, doch Sirius hatte ihn zurück gehalten.
    “Ey, schon vergessen, dass Madamme Pomfrey jeden Augenblick kommen wird um dich in den Krankenflügel zu bringen? Beruhig dich, Moony. Ihnen gehts gut...”
    Remus tat wie Sirius ihm riet und blieb da, bis Madamme Pomfrey kam um ihn in den Krankenflügel zu bringen. Doch je länger er wartete, desto mehr wuchs seine Sorge um Anna und Lilli. Er hatte sie angegriffen und sogar noch verletzt und beinahe hätte er Anna auch noch gebissen. Wenn Sirius nicht eingegriffen hätte, er wüßte nicht was dann wäre. Er hätte es sich nie verziehen, wenn er Anna zu einem Werwolf gemacht hätte.

    Unterdessen bei den Mädchen im Schlafsaal. Lilli hatte erst sehr spät doch noch etwas Schlaf gefunden und als sie schließlich aufwachte, war Alice bereits wach und Taylor offenbar schon weggegangen.
    “Wo ist Anna?” fragte Lilli sie besorgt. Alice nickte zum Bad rüber.
    “Duscht sich seit einer Stunde. Frag mich ob sie schon mal was von Wasserknappheit gehört hat.”
    Anna stand nicht wirklich unter der Dusche. Sie ließ das Wasser laufen, während sie mit einem großen, weißen Badetuch um ihren Körper gewickelt auf dem Rand der Wanne saß und sich mit einem Tuch die Kratzwunden an Armen und an ihrem rechten Bein abtupfte. Es tat noch immer höllisches weh, obgleich sie eine Heilsalbe aufgelegt hatte. Um Remus Willen wollte sie mit ihren Verletzungen nicht zu Madamme Pomfrey gehen und außerdem hätte sie dann sich und Lilli verraten. Die beiden waren immerhin verbotenerweise mitten in der Nacht auf die Ländereien gegangen. Sie hörte wie draußen die Tür auf und wieder zu ging. Alice war wohl rausgegangen. Es verging daraufhin keine Minute und sie hörte Lilli an der Tür klopfen.
    “Anna? Bist du okay?... kann ich rein kommen?”
    Sie stand auf und öffnete die Tür um ihre Freundinn herein zu lassen. Lilli sah nicht wirklich besser als sie aus. Ihrem Gesichtsausdruck zufolge ging es beiden Mädels gleichschlecht, gefühlsmäßig, nicht körperlich.
    “Sieht ziemlich übel aus,” bemerkte Lilli und sah mit ihren Augen die Wunde an Anna's rechtem Bein an.
    “Er... hat ziemlich hart zugestochen mit seinen Krallen...” sagte sie und setzte sich wieder an den Rand der Wanne.Lili drehte den Hahn wieder zu und Stille erfüllte den Raum. Sie setzte sich zu ihrer Freundinn hin und sah sie besorgt an. Sie machte sich Sorgen, zumal sie Anna nicht so nachdenklich kannte, wie sie in der letzten Zeit war.
    “Es war keine Absicht von ihm... das weißt du doch,oder? Er weiss doch nicht was er tut, wenn er ein Werwolf ist.”
    Sie nickte sanft, doch in ihren Augen konnte man wieder Tränen entdecken. Sie bildeten sich sehr langsam und ganz egal wie sehr sie versuchte, sie zu unterdrücken, es gelang ihr nicht. Sie kullerten ihre Wange entlang auf den Boden hinab.
    “Mein scheiß Leben... ist... so verdammt kaputt... Alles, einfach alles...”
    Lilli verstand nicht worüber sie gesprochen hatte, aber sie ahnte, dass es etwas mit der Tatsache zu tun hatte, dass Anna nicht über ihre Vergangenheit sprechen wollte. Diesmal war sie wohl an der Reihe ihre Freundinn zu trösten und so legte sie ihre Hände um ihre Schultern und drückte sie sanft zu sich. Anna weinte... sie weinte bittere Tränen und lange Zeit, schien sie garnicht mehr aufhören zu können.... Sie und Lilli kannten sich schon seit Ewigkeiten, aber es war das erste mal, dass sie sich so gehen ließ in ihrer Anwesenheit.
    'seit nun fast 7 Jahren, ich kenne Anna seit fast 7 Jahren, aber ich habe sie noch nie so bitter weinen sehen. Sie muß sehr viel Leid ertragen haben, um den Schmerz erst jetzt zu zeigen.'


    Nachdem Sirius und Peter James Wunden einigermaßen verarztet hatten, holten sie nochmal etwas Schlaf nach. Peter und James diesmal mehr als Sirius. Dieser war noch etwas wach gelegen und hatte an den Abend zurück gedacht. Er hatte wirklich Angst um sie. Als er Moony auf ihr dauf liegen sah, wie er so nah dran war sie zu beissen, er hatte mit aller Kraft den Fluch auf seinen Freund losgelassen. Ein Glück, dass Moony keinen Schaden davon getragen hatte. Der ganze Abend war außer Kontrolle geraten, seine Gefühle lagen im Chaos. Empfand er wirklich mehr für sie? Er mochte sie, das war ihm klar. Aber er hatte sie immer nur als einen sehr guten Freund angesehen. Sie kannten sich schon seit Ewigkeiten und hatten immer viel Spaß zusammen. Ne, quatsch. Was für Schwachsinnige Gedanken. Er dachte hier jetzt über die Freundinn seines Freundes nach. Er würde es nie übers Herz bringen, Remus die Freundinn auszuspannen und so wie er das ganze sah, interessierte sich Anna sowieso nicht für ihn. Sie liebte Remus von Herzen. Basta und damit schloss er seine Augen und versuchte krampfhaft zu schlafen..

    Am folgenden Morgen saßen sie alle in Zaubertränke, in der Professor Smith ihnen diesmal die Mischung eines Wundheiltrankes erklärte, der leichte Wunden im Nu wieder schließt.
    “Wieso haben wir das nicht schon früher durchgenommen?” flüsterte Anna zu Lilli rüber und strich sich noch mal über die Stelle am Pulli, die ihre Wunden verdeckte. Remus saß bei James und Sirius etwas hinter ihnen und hatte ihr einen besorgten Blick zugeworfen. Es war keine Zeit gewesen, damit die beiden miteinander reden konnten. Sie hatte seinen Blick durchaus gespürrt und drehte sich leicht zu ihm um. Auf sein traurigen Blick hin, lächelte sie leicht auf und endlich bekam auch Remus wieder ein sanftes Lächeln im Gesicht. Anna drehte sich wieder zu Alice und Lilli um und versuchte weiter dem Unterricht zu folgen, was ihr mehr als schwer fiel, angesichts der Tatsache, dass sie gestern Abend festgestellt hatte, dass sie mit einem Mann zusammen ist, den sie gar nicht liebt. Aber wie zum Teufel sollte sie ihm das nur sagen? Sie wollte Remus nicht verletzten, er konnte doch gar nichts für seine Situation, für das was er war.
    “Und zum Abschluss fügen sie die Träne des Phoenix hinzu, erst das gibt dem Trank die Heilwirkung....”
    Anna sah in ihr Zaubertrankbuch, da Professor Smith wie immer viel zu schnell erklärte und sie gerade mal dabei war, die Drachenhaut klein zu schneiden. Sie wollte weiterlesen, als ein Windstoss die Seite umblätterte.
    'Der Mut-Trank, dieser Trank wird gebraut um dem Wesen, Mut zur Handlung zu verleihen. Die verborgene Angst verschwindet und das Wesen kann seinen Gefühlen freien Lauf lassen.... Zufall... oder Schicksal?' fragte sich Anna schließlich.
    “Der Muttrank?” las Alice kichernd. Anna hatte erst jetzt bemerkt, dass sich ihre Freundinn nicht auf ihr eigenen Trank konzentrierte, sondern auf ihr Buch.
    “Wozu brauchst du den Mut? Wenn hier jemand ohne zu zögern den nächstbesten verprügelt, dann doch wohl du?”
    “Sehr witzig, Al, willst du auch mit ner Sonnenbrille die nächste Woche rumlaufen?”
    Alice konnte nicht andes als mutner weiterzukichern.
    “Verzeihung... Aber jetzt mal ehrlich, wozu brauchst du den Mut-Trank?”
    “Tu ich gar nicht. Der Wind hat die Seite umgeblättert.”
    “Welcher Wind? Süße, hier ist alles zu... wäre schon heftig wenn Professor Smith im Winter das Fenster öffnet.”
    Erstaunt blickte diese zum Fenster rüber und stellte fest, dass es tatsächlich geschlossen war. Aber... wie konnte sich das Blatt dann von selbst umblättern? Das war doch unmöglich... Sie blickte wieder hinter sich und sah zu den Jungs. Sirius blödelte mal wieder herum, offensichtlich in der Hoffnung sowohl James als auch Remus aufmuntern zu können, die heute beide extrem durchhingen und sehr viel ähnlichkeit mit ausgelaugten Waschlappen gemein hatten. Als Sirius sah, dass nun auch noch Anna's Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet war, grinste er auf, schrieb etwas auf einen Zettel und warf es ihr vor. Da sie diesmal hergesehen hatte, konnte sie es auch auffangen.
    >>Wie geht's uns heute?<<
    >>Wie's dir geht, weiß ich nicht. Das mußt du schon selber wissen. Mir gehts gut.<<
    >>Na, dann ist meine Welt ja wieder in Ordnung. Mit Moony und Prongs kannst du gar nichts mehr anfangen.<<
    >>Nachdem was gestern passiert ist, glaubst du da echt dass die beiden noch fröhlich herumhüpfen?<<
    >>Was ist mit dir und Moony?<<
    >>Was soll mit uns sein?<<
    >>Du nimmst ihm das nicht übel wegen gestern Abend? Was habt ihr zwei da draußen eigentlich gemacht?<<
    >>Er konnte doch nichts dafür. Und außerdem warst du ja rechtzeitig zur Stelle.-_- Wir wollten eigentlich spazieren gehen. Ich dachte es wäre ungefährlich, weil ihr doch in der Heulenden Hütte seit oder auch im Verbotenen Wald, nicht aber auf den Ländereien<<
    >>Normal wärs ja auch sicher, aber Moony ist gestern irgendwie ausgeflippt. Wegen unserem Traumpaar hier: James meinte, er wolle nicht mit nach Hogsmeade am Wochenende. Das ist perfekt.<<
    >>Warum nicht?<<
    >>Keine Lust, sagt er zumindest. Was ist mit Lilli?<<
    >>Sie geht.<<
    >>Nicht.<<
    >>Wie?<<
    >>Sorg dafür, dass sie NICHT mitgeht. Wenn die beiden hier bleiben können sie sich vielleicht aussprechen.<<
    >>Warum sorgst du nicht dafür, dass JAMES MITGEHT? Mal umgekehrte Frage.<<
    >>Du willst das sich die beiden in Hogsmeade unterhalten, wo die gesamte Schule dort heurmtobt inklusive Lilli's Ex-Malfoy und James wieviele Ex-Freundinnen hat er doch gleich!?<<
    >>Okay, du hast gewonnen. Aber ich weiss nicht wie ich es anstellen soll, Lilli hier zu behalten. Sie wollte noch Dinge in Hogsmeade besorgen und ich kann sie wohl schlecht fesseln und knebbeln.<<
    >>Notfalls schon.<<
    >>Du hast sie ja nicht mehr alle<<
    >>Soweit mir bekannt ist schon. Also, notfalls ist fesseln und knebbeln erlaubt und dann schließen wir die beiden im Gemeinschaftsraum ein damit sie endlich miteinander reden. Ich schulde ihm sowieso noch was wegen meinem Geburtstag.<<
    >>Wie willst du sie bitte einsperren? Du kannst schlecht den Zauberspruch auf die fette Dame hexen.<<
    >>Tu ich nicht. Verlass dich ganz auf mich. Ich weiß schon was ich tue. Hoffe nur, die beiden reden dann auch wirklich miteinander.<<
    >>Und wenn nicht?<<
    >>Wie wärs, wenn DU dir zur Abwechslung mal was einfallen lässt?<<
    Anna warf einen Blick auf ihr Buch, wo noch immer die Seite von dem Muttrank aufgeschlagen vor ihr lag. Das konnte doch kein Zufall mehr sein?
    >>Wie wärs mit nem Trank damit beide ihren Gefühlen freien Lauf lassen können?<<
    >>Du kannst sowas zusammen brauen?<<
    >>Ich kann so manches, was du nicht weißt. Aber müssen wir die beiden dazu wirklich einsperren?<<
    >>Unbedingt.<<
    >>Und was hat die Arme Lilli davon zweimal eingesperrt zu werden? Wenn sie eines Tages Klaustrophobikerin wird ist das eure Schuld<<
    >>Damit kann ich leben<<


    Das Wochenende rückte näher und tatsächlich sprachen James und Lilli kaum ein Wort miteinander. Ihre Beziehung hatte eine merkwürdige Wendung angenommen, denn die beiden versuchten sich ständig aus dem Weg zu gehen. Lilli war immer abrupt in die nächste Mädchentoilette verschwunden, sobald sie James sah. Alice und Anna standen dann meistens mitten irgendwo im Gang wie bestellt und nicht abgeholt.
    James tat es nicht besser, denn sobald er Lilli irgendwo erblickte, ging er schnurrstracks in die entgegengesetzte Richtung, was fast immer die Richtung war, aus die er kam. Die Jungs hatten erst bemerkt, dass er nicht mehr da war, als sie ihn etwas fragen wollten. Das lief daraus hinaus, das sie wieder ihre Karte herholen mußten um ihren Freund überhaupt wieder zu finden. So ging das die gesamte Woche über und Sirius fragte sich langsam ob die beiden nicht ein neues Spiel erfunden hatten, dass hieß: Wer dem anderen am meisten aus dem Weg geht, hat gewonnen.
    Tatsächlich hatten nun Anna und Remus auch mit diesem Getue begonnen und schienen kaum länger als 2 Minuten, dieselbe Luft einatmen zu können, ohne sofort wieder abhauen zu wollen.
    “Ihr schafft mich,” sagte Sirius, vor der Stunde Wahrsagen. Er ging mit Anna, James und Alice die Stufen zum Astronomieturm hinauf und setzten sich auf ihre Plätze.
    “Prongs, könntest du dieses dämliche Spiel bitte beenden, bevor es die gesamte Schule mitmacht?”
    “Welches Spiel?” fragte dieser verwirrt.
    “Dieses Ich-Geh-meiner-Freundinn-aus-dem-Weg-Sobald-Ich-Sie-Seh-Spiel.”
    “Das ist kein Spiel, Padfoot.”
    “Vielleicht dann ne Krankheit? Du hast nämlich Anna und Remus damit infiziert.”
    “Warum willst du nicht mit Lilli sprechen?”
    Alice sah ihn an als ob sie tatsächlich eine Antwort auf diese Frage erwarten würde, doch James rollte nur mit den Augen. Wie konnte jemand eigentlich so unsensibel und direkt sein? Er war froh, dass Professor Trumpwood endlich den Saal betrat um den sinnlosen Unterricht zu beginnen. Diesmal ging es darum, die Aura des anderen zu ersinnen. Sie hatten sich im Kreis hingesetzt und Professor Trumpwood rief jedes mal einen in den Kreis hinein, der sich im Schneidersitzt hinsetzte und dann die Augen verbunden bekam. Dann holte sie jemand anderem heraus, der sich genau vor demjenigen hinsetzten sollte und nichts sagen durfte. Man mußte seinen gegenüber ersinnen. Das ging nur so gut wie jedesmal schief und die Klasse brüllte jedesmal auf vor lachen, wenn man einen total verkehrten Namen nannte. Von den 30 Schülern, die sie hatte erkannte so gut wie niemand seinen gegenüer. Der einzige, der richtig lag, war bis dahin Sirius, der James ganz klar erkannt hatte, auch ohne das er sprach. Er spürte seine Aura. Nicht mal James schaffte es seinen gegenüber zu ersinnen obwohl es Anna war. Dann kam Anna an die Reihe und ihr wurden die Augen verbunden. Sirius fand sie unheimlich süß, so hilflos wie sie da im Schneidersitzt saß mit verbundenen Augen und ganz orientierungslos. Professor Trumpwood hatte tatsächlich Sirius diesmal in die Mitte geschoben. Er saß ihr nun gegenüber und konnte ihre Lippen sehen. Sie waren irgendwie niedlich. Anna trug einen feuerroten Lippenstift, damit ihre Zähne weißer wirkten, so nahm er mal an und bei jedem anderen Mädchen sah das seiner Meinung nach nuttig und übertrieben aus. Bei ihr fand er das richtig anziehend. Für eine Sekunde wollte er sie zu sich ziehen und diese Lippen tatsächlich mal kosten..
    'Sirius, schlag dir diese Gedanken aus dem Kopf, ey.'
    “Okay, Miss White, es sitzt nun vor ihnen. Wer glauben sie ist es? Spüren sie die Aura, lassen sie sich von der Magie leiten... Ersinnen sie die Person...”
    Sie zögerte. Sie konnte ihr Herz schlagen hören und sie konnte sein Herz schlagen hören. Ein zarter Windhauch fuhr an ihr vorbei und sie konnte spüren, wie die hauchdünnen Strähnchen, die an ihrer Wange baumelten, angeweht wurden. Sie wußte genau wer es war... sie spürte ihn, spürte seine Nähe..seine Aura...
    Aber sie sagte es nicht.
    “Cat Jordan?”
    Wieder lachte die Klasse laut auf wie schon bei allen vorher. Kurze Zeit später war die Stunde vorbei und jeder verließ abrupt den Turm.
    “Tja, kein Gefühl fürs übersinnliche, wie Annilein?” neckte Sirius sie mit überlegender Miene, da er der einzige war, der sein gegenüber erkannt hatte und sich damit als eine Art König des Ersinnens sah.
    “Nenn mich noch einmal bei diesem Namen,” begann sie mit süßlicher Stimme, ihre Augen jedoch hatten Ähnlichkeit mit einem allesinsichverschlingenden schwarzen Loch.
    “Und ich versetzt dir einen solchen Arschtritt, dass du erst bei der peitschenden Weide wieder aufkommst.”
    “Ouch,” stieß er amüsiert aus. “Was für ne Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?”
    “Du.”
    Sie stieß ihn unsanft beiseite und ging hinaus. Als er seinen Freunden einen fragenden Blick zuwarf, zuckte lediglich jeder mit seinen Schultern. Anna schien tatsächlich nicht besonders gut auf Sirius zu sprechen zu sein.


    Am Samstagmorgen am Frühstückstisch. Die gesamte Halle unterhielt sich aufs neue darüber, was sie alles in Hogsmeade tun wollten und noch zu besorgen hatten. Viele Erst-, und Zweitklässler würden auch nicht da bleiben, da Hagrid mit ihnen eine Führung durch die Ländereien veranstaltete, damit sie alles in Hogwarts mal sehen konnten. Dieser Führung schlossen sich kaum ältere Schüler an, da sie schon alles gesehen hatten. Lilli und James sagten wie immer kaum ein Wort zueinander und auch Remus war sehr verschwiegen. Sirius mapfte wie immer alles in sich hinein, während Anna ganz hibbellig versuchte seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Dies trat erst ein als sie ihm schließlich auf den Fuß trat und er ein lautes :”TEUFEL WER?” von sich gab.
    “Hm?” machte James und alle Freunde hatten Sirius angesehen. Als er Anna's Blick sah, verstand er sofort und winkte ihnen allen ab.
    “Ach nichts, mir ist nur grad was wichtiges Eingefallen.”
    Die Freunde zuckten mit den Schultern und wandten sich wieder ihrem Essen zu. Als keiner von ihnen hersah, nahm Anna die Phiole mit dem Mut-Trank in die Hände und gestikulierte mit den Fingern in Richtung James und Lilli und breitete dann ihre Hände vor ihm aus.
    >>Wie soll ich das Zeug reinschütteln?<< schien sie sagen zu wollen.
    Sirius warf James einen Blick zu und begann zu grinsen. Sie konnte sich nicht helfen, aber bei Sirius sah das jedesmal aus als ob neben ihm eine Lampe aufblinkt, sobald er eine Idee bekam.
    “Hey, Prongs, gib mir mal nen Schluck,” sagte er und nahm sein Glas.
    “Du hast doch selber was,” sagte James überrascht während Sirius es mit der rechten Hand unter dem Tisch hielt, damit Anna etwas hineintröpfeln konnte. Dann hob er das Glas wieder hoch und schlug sich mit der linken Hand an die Stirn.
    “Ach, stimmt ja. Woah, glaub ich penn noch halb...”
    Er legte das Glas wieder zurück und zwinkerte ihr zu. Anna zwinkerte zurück. Nun fehlte nur noch Lilli.
    ”Hey, Lils... kann ich mal was von deinem Wasser haben?” fragte sie schließlich und nahm ihr Glas zu sich. Lilli hatte nur “Sicher” gemurmelt und gar nicht erst aufgesehen. Es war ein leichtes ihr etwas von der Phiole in das Wasser zu kippen. Dann legte sie es ihr wieder rüber und schloss die Phiole wieder zu. Mission abgeschlossen........... Oder doch nicht?
    “Leut, ich geh dann mal... wieder.”
    James war aufgestanden ohne etwas von seinem Kürbissaft zu nehmen.
    “Äh... hey, Prongs, trink doch erst mal aus,” versuchte Sirius die Situation zu retten.
    “Nö, kein Durst. Du kannst es ja haben...”
    “Aber...” begann Anna, während James schon fast aufgestanden war. Sie gestikulierte wie wild mit den Händen zu Sirius rüber, er solle doch etwas tun, als dieser seinen Freund wieder runter zog.
    “Wie wärs mit ner heißen Schockolade? Zum Aufwärmen, weils draußen so kalt ist?”
    “Nein, wirklich nicht, Padfoot.”
    “Komm schon, Prongs... ich bin noch nicht fertig.”
    Er versuchte einen süßen Hundeblick aufzusetzten, damit sein Freund ja sagen würde, als James sich schließlich ausdrucklos niederließ.
    “Na gut... wenn du unbedingt willst, trinken wir halt noch ne Schockolade.”
    In nächsten Moment war Frank zu ihnen gekommen und hatte sich zwischen Alice und Lilli gedrängelt.
    “Hey, Süße... Na, bereit für Hogsmeade,” sagte dieser und griff nach James Kürbissaft.
    “Du erlaubst doch, Kumpel?”
    “Bedien dich...”
    Anna und Sirius schlugen schockiert die Augen auf, während Frank den ganzen Kürbissaft in einem Schluck runterschlang.
    “Bis dann ihr lieben,” sagte Alice und ging mit ihrem Freund Hand in Hand weg.
    Lilli hatte ihr Wasser ausgetrunken und war dann ebenfalls mit Remus weggegangen, da sie noch mal in die Bibliothek mußten. Peter war nur kurze Zeit später gleichfalls weggegangen, so dass nur noch Sirius, James und Anna beisammen saßen. Sirius nahm die zwei Tassen Schokolade, die vor ihnen erschienen war und stellte sie vor James ab. Jetzt mußten sie wieder irgendwie den Inhalt der Phiole da rein bekommen, ohne das er es merkte. Anna warf ihm einen eindringlichen Jetzt-Mach-Schon-Blick zu, während Sirius verzweifelt um sich blickte und nach einer Möglichkeit suchte, seinen Freund abzulenken.
    “Hey, James, sieh mal DAAA....” schrie Sirius und zeigte auf den Rawenclawtisch hinter ihnen. James hatte sich sofort umgedreht und Anna ergriff die Gelegenheit um etwas reinzutröpfeln.
    'Wieso hat Sirius die Tassen nur so blöde hingestellt?'
    Sie standen beide in der Mitte und es war unmöglich zu sagen, wem welche Tasse gehörte. Sie entschied sich für die obere Tasse und setzte sich abrupt unschuldig lächelnd wieder hin als James sich umdrehte.
    “Oh, ich dachte ich hätte Jen mit Amos knutschen sehen.”
    James hatte die rechte Augenbraue verzogen und ihn für einen Moment besorgt angesehen.
    “Bist du sicher, dass du okay bist, Padfoot? Dein Zustand macht mir Angst.”
    “Ja, sicher... lass uns trinken...”
    Er und James hatten die Tassen in die Hand genommen und zu Anna's Entsetzten, nahm Sirius die Tasse mit dem Trank. Er hatte schon einen Schluck daraus getrunken als sie wie verrückt den Kopf schüttelte und ihm mit den Händen gestikulierte, dass die Tasse die falsche war.
    “Was treibt ihr da eigentlich?” fragte James nun. Die beiden hatten gar nicht bemerkt, dass er sie mit einem merkwürdigen Blick ansah und Anna errötete.
    “Ähm... ich... ähm....” stotterte sie, nicht wissend, was sie als Antwort geben sollte.
    “Hey, James, sieh mal DAAAA...”
    “Padfoot, zweimal funktioniert der Trick nicht,” sagte dieser genervt.
    “James, ist das Remus, der wieder mit Peta rumknutscht?” versuchte es nun Anna und tatsächlich drehte sich James noch mal um.
    Anna wollte wieder nur etwas in seine Tasse hineintröpfeln als in der ganzen Hektik ihr doch glatt die ganze Phiole hineinfiel.
    “Shit,” stieß sie leise geschockt auf, doch schon hatte sich James wieder hergedreht und Anna war wieder auf ihren Platz hinabgesunken.
    “Oh, doch nicht... Er ist ja grad mit Lilli in die Bibliothek gegangen.... Wie konnt ich nur...”
    Sie versuchte unschuldig zu grinsen, doch James schüttelte unglaubig seinen Kopf.
    “Habt ihr beide gestern nacht was getrunken oder was ist mit euch los?”
    Er nahm einen Schluck aus der Tasse Schockolade und Anna betete innerlich, dass er die Phiole nicht entdecken würde, die drinn lag.
    “Uahhh....” stieß er angeekelt aus, nachdem er einen Schluck daraus nahm.
    “Das Zeug ist ja... bitter... ich glaub, die Milch war sauer... Igitt... Sorry, Pad, aber das trink ich garantiert nicht mehr...”
    “Ähm... is okay,” sagten beide ausversehen gleichzeitig.
    James fand das Verhalten mehr als nur merkwürdig, belies es aber schließlich dabei. Er hatte keine großartige Lust, sich darüber Gedanken zu machen, ob seine Freunde reif für die Klappse waren oder nicht.
    “Wir sehen uns später.”
    Mit diesen Worten verließ er die beiden und ging hinauf. Sirius war aufgestanden und hatte sich nachdenklich neben Anna gesetzt.
    “Das Zeug schmeckt wirklich wie die Hölle. Mut -Trank, wie? Wenn man das Zeug runterkriegt, ist das schon Mut genug.”
    “Keine Sorge, Sirilein, dein Ego ist schon viel zu hoch. Der Muttrank bringt dich wohl eher sogar noch runter...”
    Auf diesen Kommentar hin stieß Sirius Anna mit dem Ellenbogen leicht gegen die Rippen und grinste wie ein dämlicher Affe.
    “Imme lustig, imme lache... Ha-Ha-Ha...” sagte er sarkastisch, woraufhin sie ihm einen solch giftigen Blick versetzte, dass jeder andere wohl tot umgefallen wäre.


    Im Grunde genommen hatten Anna und Alice alles versucht um Lilli davon abzubringen mitzugehen. Anna hatte protestiert, das sie Lilli nicht alleine davon abhalten konnte und so weihten sie Alice mit in ihren Plan ein. Sie hatten Lilli Geschichten erzählt, dass es für Muggelgeborene gefährlich sei mitzugehen, wegen den vielen verstecken Todessern, doch das kümmerte sie herzlich wenig.
    “Ihr seit doch bei mir,” war die einfache Antwort.
    Dann hatten sie Lilli's Klamottenschrank so verhext, dass er nicht mehr aufging, aber das schien sie nicht zu stören.
    “Muss ich eben doch mit diesen Sachen nach Hogsmeade gehen.”
    Sogar Alice Vorschlag ihr ne übergroße Warze mitten ins Gesicht zu zaubern, half nichts. Sie vergaßen, dass Lilli durchaus in der Lage war, die Warze selbst wieder wegzuzaubern.
    “Ich werd denjenigen umbringen, den ich die Warze zu verdanken hatte,” schimpfte sie und ging dann in die Dusche.
    “Muss ich sie wirklich erst fesseln und knebbeln, damit sie hier bleibt?” fragte Anna unglaubig, woraufhin Alice kichernd nickte.
    “Ich denke... sonst bekommt sie keiner dazu hier zu bleiben. Schätze mal, es ist ihr unangenehm mit James allein im Gryffindorturm zu sein.”
    “Erzähl mir etwas, das ich noch nicht weiss,” grummelte Anna und nahm ihren Zauberstab heraus.
    “Auch auf die Gefahr hin, dass sie uns dafür umbringen wird... Colloportus.”
    Die Badezimmertür verschloss sich mit einem Knacks.
    “Viel Spaß in Hogsmeade,” sagte Anna zu ihr.
    “Du gehst nicht mit?” fragte sie verwundert.
    “Und wer lässt sie dann wieder hinaus?”
    “Na dann... wenn ich zurückkomme und du nicht da bist, verständige ich die Ministeriumsabteilung für verschwundene Zauberer und den Kittler.”
    “Der erscheint doch nur jede Woche?” brüllte Anna ihr nach, doch Alice war schon kichernd rausgerannt.
    Lilli hatte gegen die Tür gehämmert und geschrien als die Tür nicht mehr aufging.
    “Sorry, Lils,” rief Anna ihr zu.
    “Aber wenn du all unsere Versuche so zunichte machst, müssen wir härtere Geschütze auffahren um dich hier zu behalten.”
    “Wieso zum Teufel macht ihr das?” brüllte sie hinaus und dem Krach zu urteilen versuchte sie die Tür mit Gewalt zu öffnen, statt mit Verstand. Den Zauberstab besaß sie ja nicht drinnen, denn der lag noch auf ihrem Bett.
    “Ihr könnt mich doch nicht zwingen hier zu bleiben?”
    “Wir wollen nur dass James und du euch wieder versöhnt.”
    “Wir haben uns nie gestritten.”
    “Und warum spricht dann keiner von euch mit den anderen?”
    Dem jetzigen Krach zu urteilen, schmiss sie schon Gegenstände gegen die Tür. Es hörte sich nach einem zerbrochenen Stuhl an.
    “Vielleicht wollen wir einfach nicht miteinandersprechen. Das ist doch ganz normal.”
    “Ja, am Anfang vielleicht. Ihr sprecht schon die ganze Woche nicht miteinander. Ihr seit solche Dickköpfe.”
    “ANNA WHITE; WENN DU NICHT SOFORT DIE TÜR AUFMACHST; BRING ICH DICH UM SOBALD ICH EINEN WEG HIER HERAUS GEFUNDEN HABE. DAS SCHWÖRE ICH DIR.”
    Anna hatte das ungute Gefühl, dass ihre fuchsteufelswilde Freundinn das sogar ernst meinte, trotzdem musste sie hart bleiben und das jetzt durchziehen. Gut eine viertel Stunde später, die Schüler waren nun endlich nach Hogsmeade aufgebrochen, nahm sie ihren Zauberstab wieder heraus und hob den Zauber auf.
    Sie öffnete ganz vorsichtig die Tür und blickte in das feuerrote Gesicht von Lilli Evans, dessen roten Haare noch blass gegen ihr Gesicht wirkte.
    “Oh-Oh,” stieß Anna aus.
    “Ähm... man sieht sich.”
    Sie nahm ihre Beine in die Hände und rannte so schnell sie konnte zur Tür rüber und die Treppen hinab, wo Sirius mit James im Gemeinschaftsraum saß und Zaubererschach spielte.
    “Aiiii, Sirius, hilf mir...”
    Lili stampfte so hart auf den Boden, dass James das Gefühl hatte, es würde beben.
    “ANNA WHITE, BLEIB SOFORT STEHEN,” ertönte Lili's laute Stimme als sie wie ein mächtig wütender Elefant auf sie zugestampft kam. Diese hatte sich hinter Sirius und James versteckt, da die beiden abrupt aufgestanden waren als sie Lilli erblickten. Das ganze sah nun sehr lustig aus, weil die beiden fast wie ne Mauer zwischen den beiden Mädels stehen mußten, damit Lilli sie nicht mit ihren Blicken noch zum Einsturz brachte.
    “Sag mal, Anna, was hast du überhaupt getan?” fragte Sirius, wurde jedoch promt von Lilli unterbrochen die die Jungs anrempelte um mit ihren Händen Anna's Hals würgen zu können. James und Sirius hatten sie nur mit Mühe von ihr wegziehen können und versuchten sie nun noch immer krampfhaft davon abzuhalten, ihrer besten Freundin den Kopf abzureisen.
    “SIE HAT MICH IM BADEZIMMER EINGESCHLOSSEN, DAMIT ICH NICHT MIT NACH HOGSMEADE GEHEN KANN UND DAMIT ICH UND JAMES MITEINANDER REDEN.”
    “Du hast was gemacht?” lachte Sirius amüsiert, als er das hörte.
    “Wie hätt ich sie denn sonst hier festhalten sollen? Fesseln und Knebbeln, wie du es sagtest, wollte ich sie nicht.”
    Als Sirius klar wurde was Anna da gerade gesagt hatte, ließ er Lilli gleichfalls los und entfernte sich zu Anna rüber.
    “DU WOLLTEST WAS?” fauchte diese noch wütender, sofern dies möglich war. Nun war es nur noch James, der sie mit beiden Armen um ihre Hüfte geschlungen davon abhielt, ihre besten Freunde zu maltretieren.
    “SAGT MAL, HABT IHR BEIDEN FLACHZANGEN NEN HIRNSCHADEN? DENN WENN NICHT, DANN KÖNNEN WIR DAS JETZT GERN NACHOLEN.”
    “Lilli, bitte... beruhig dich doch mal...”
    Erst jetzt fiel ihr auf, wer sie die ganze Zeit so festgehalten hatte und hörte abrupt auf sich zu wehren. Es war James.... Es war das erste mal, dass er sie so festgehalten hatte. Ihr Gesicht wandelte sich von Zorn zu peinlich berührt.
    “So und jetzt eins nach dem anderen... Was ist passiert?”
    “Anna hat mich im Badezimmer eingeschlossen, um mich davon abzuhalten mit nach Hogsmeade zu kommen, weil sie uns zwingen will miteinander zu reden und so wie ich es jetzt begriffen habe, war dass ganze nicht ihre sondern SIRIUS Idee. Was fällt euch beiden eigentlich ein das erzwingen zu wollen?”
    “Wir meinten es doch nur gut,” verteidigte Sirius sich.
    “Ihr geht euch schon die ganze Woche aus dem Weg und wir wollten dass ihr beide hier alleine zurück bleibt, damit ihr endlich miteinander über das erlebte REDET.”
    “Ja,” stimmte Anna ihm zu.
    “Das ist nicht erzwingen, sondern nur... euch klar machen, was ihr tun solltet...”
    James sah amüsiert auf und zu Überraschung aller begann er zu lachen.
    “Ihr beide...” begann er mit einem Grinsen im Gesicht.
    “Hab ich das jetzt richtig verstanden? Anna hat Lilli im Bad eingeschlossen und du, Sirius wolltest sie sogar fesseln und knebbeln, damit sie hier bleibt und nicht mit nach Hogsmeade geht NUR, damit wir miteinander reden?”
    “Ähm... ja, das war so im wesentlichen mein Plan, Prongs.”
    “Ihr wißt schon, dass Hogwarts verdammt groß ist und Lilli und ich uns immer noch so aus dem Weg gehen könnten, auch ohne das sich hier tausend Schüler um uns herum befinden? Und außerdem.. wer sagt euch dass wir tatsächlich über das Erlebte sprechen und nicht einfach nur Smalltalk halten?”
    “Wir...” begann Sirius und warf Anna einen vielsagenden Blick zu, den sie nur all zu gut kannte.
    “haben ein Geschäft mit der fetten Dame gemacht und euch nen Muttrank in euer Trinken getan. Viel Spaß bei der Unterhaltung,” schoss es blitzschnell aus Sirius Mund heraus und beide rannten binnen weniger Sekunden zum Porträt der fetten Dame. Eigentlich wollten sie draußen sein noch bevor ihre beiden Freunde, den Sinn des gerade ausgesprochenen Satzes begriffen, doch beide stoppten abrupt und rissen schockiert ihre Augen auf.
    “SIRIUUUUS,” brüllten Lilli und James gleichzeitig auf als ihnen klar wurde, was ihre Freunde da gerade gesagt hatten und rannten gleichfalls zum Porträt rüber wo sie alle mit entsetzten Gesichtern feststellten: Die Fette Dame war weg.
    “Sirius?”
    “Anna?”
    “Wo ist sie hin?”
    “Zu Phineas?”
    “Wen?”
    “Ich hab ihr ein Date mit meinem Ururgroßvater Phineas Nigellus beschafft. Aber eigentlich sollte sie uns noch raus lassen....”
    Er starrte Anna mit entsetztem Blick an, die wiederum nach rechts zu Lilli sah, welche einen Blick drauf hatte wie ein beißwütiger Vampir. Sirius sah indessen nach links zu James, der merkwürdigerweise den Anflug eines Lächelns aufwies.
    “Hab... ich das jetzt richtig verstanden?” fauchte Lilli wieder los und Sirius und Anna war das überraschte Lächeln, das James hervorgerufen hatte, promt verschwunden.
    “Dass die Fette Dame zu einem Date mit deinem Ursonstwasverwandten aufgebrochen ist und WIR HIER FESTSITZTEN?”
    Die letzten Worte hatte sie so laut rausgeschrien dass Sirius sich mit dem Finger im Ohr kratzten mußte um es wieder frei zu bekommen.
    “Ähm... ja, Lils. Anna, ich glaub, das haben wir jetzt davon. Du kennst das Sprichwort ja: Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.”
    “ABER DIE ANDEREN FALLEN NICHT REIN, SONDERN NUR DER GRÄBER,” brüllte Lilli aufs neue.
    James hatte an ihrerm ohrenbetäubenden Streit nicht teilgenommen, sondern war ohne ein Wort zu sprechen zur Couch zurückgeschritten und hatte sich hingesetzt. Die drei bemerkten diese Haltung mit Besorgnis und hatten sich daraufhin alle gegenseitig fragend angesehen.
    “James? Alles okay?” fragte Lilli vorsichtig. Ihr Ton war nun wieder sanft und warmhezrig
    Er antwortete nicht. Anna und Sirius zuckten nur mit den Schultern als diese wieder einen fragenden Blick zu ihren Freunden warf. Dann ging sie vorsichtig zu ihm rüber und setzte sich neben ihn (und doch weit entfernt genug) auf die Couch nieder.
    “Schreckt es dich... so sehr ab, mit mir in einem Raum sein zu müssen?” fragte er schließlich und sah dabei Lilli an. Sie wich erschrocken zurück. Sie begriff erst jetzt, wie sehr sie ihn mit dieser Reaktion verletzt hatte.
    “Nein, Ich... James, ich hab nicht nachgedacht... ich... “
    Lilli war das ganze unangenehm gewesen. Er hatte das ganze falsch verstanden. Anna verzog die Augenbraue als sie begriff was war. Der Trank begann zu wirken und offenbar bei James schneller, da er ja sozusagen die stärkere Dosis abbekommen hatte.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:38


    Chap 31: Die Aussprache

    “James, ich... das wollte ich damit nicht sagen....” sagte Lilli sofort bedauernd. Das hatte sie damit nicht gemeint und jetzt, wo er es sagte, tat es ihr einfach unendlich Leid, dass sie einfach kopflos drauf losgesprochen hatte.
    “Ach ja? So hat es sich aber für mich angehört.”
    “So hab ich es aber nicht gemeint. Dreh mir nicht alle Wörter im Mund um, ja?”
    “Ich dreh sie dir nicht um. Du scheinst ja regelrecht angewidert davon zu sein, mit mir allein sein zu müssen.”
    “NEIN,” brüllte sie nun schon und war von der Couch aufgestanden und James tat dasselbe, so dass sich beide nun gegenüberstanden. Auge in Auge und doch gut 2 Meter voneinander entfernt.
    “Ich rege mich doch nur darüber auf, dass Sirius und Anna hier gegen unseren Willen handeln...”
    “Also nicht gegen MEINEN WILLEN. Ich hatte sowieso keine Lust rauszugehen.”
    “Du hast zu gar nichts mehr Lust in der letzten Zeit. Du verkriechst dich in deinem Zimmer und stößt uns permanent von dir weg.”
    “WEIL ICH EINFACH MEINE RUHE WILL. WARUM UM MERLINS'S WILLEN KAPIERT IHR DAS NICHT?”
    “Das ist gar nicht gut,” sagte Anna und warf Sirius einen ängstlichen Blick zu.
    “Bist du sicher, dass es ein MUT-Trank war, nicht ein GLUT-Trank?” fragte dieser unsicher.
    “Ganz sicher, allerdings hieß es da, dass es die wahren Gefühle hervorruft und die Ängste ausschaltet.”
    “Verstehe, der Trank hat unsere zwei Turteltauben hier also in die Gefühlswelt von Godzilla verwandelt?”
    “Ähm.... ja... Irgendwie ging der Schuß ziemlich nach hinten los, oder?”
    “Glaubst du, die zerreissen sich hier gleich in tausend Stücke? Ich geb schon mal den Elfen Bescheid, das ne Sauerei im Anmarsch ist...”
    Sirius wollte tatsächlich zum Porträt rübergehen, aber Anna hielt ihn am Arm zurück und zog ihn wieder her.
    “Du kannst sowieso nicht raus und diesen Mist bade ich bestimmt nicht allein aus.”
    “Und was willst du tun? Wenn wir dazwischen treten sind wir gleich ein Kopf kürzer. Ich hab nicht vor auf nen Meter zu schrumpfen. Also lassen wir Romeo und Julia allein.”
    Wieder war er im Begriff zu gehen, doch Anna hielt ihn aufs neue zurück.
    “Nichts da, du bleibst gefälligst hier und hilfst mir, bevor Clyde Bonnie den Kopf abschießt.”
    “Wer sind....”
    “Klappe. Muggeltypen, das reicht...”
    “ABER DU HÄTTEST WENIGSTENS MIT MIR DARÜBER SPRECHEN KÖNNEN. ICH DACHTE DU VERTRAUST MIR,” fauchte Lilli weiter ohne auf die dummen Kommentare der beiden geachtet zu haben.
    “UND ICH DACHTE DU VERTRAUST MIR, ABER WIE ICH SEHE IST DEM JA NICHT SO. ICH WÄRE SCHON IRGENDWANN AUF DICH ZUGEKOMMEN, WENN DU MIR NUR ZEIT GELASSEN HÄTTEST, STATT MIR AM ANFANG STÄNDIG AUF DIE PELLE ZU RÜCKEN UND MICH SPÄTER DANN WIE'N IRRWICHT AUF ABWEGEN ZU MEIDEN.”
    “ICH HAB DICH ÜBERHAUPT NICHT GEMIEDEN.”
    “DU HAST DIR NICHT MAL DIE MÜHE GEMACHT, DICH MIT MIR AUSZUSPRECHEN. WIE WÜRDEST DU DICH DENN FÜHLEN, WENN DICH EIN VERRÜCKTER FREAK ZUQUASSELT VON WEGEN DAS MÄDCHEN, DASS DU ÜBER ALLES LIEBST, SEI NUR AUS MITLEID MIT DIR ZUSAMMEN UND DANN KOMM ICH ZURÜCK UND DU ENTFERNST DICH AUCH NOCH ABSICHTLICH VON MIR. WIE SOLL ICH DA NICHT DAS GEFÜHL BEKOMMEN DASS ICH DIR EGAL BIN?”
    “Ich.....”
    Sie stoppte und es schien für sie Stunden zu vergehen, bis sie ihm sehr leise gestand: “Ich weiß nicht was ich sagen soll....”
    “Sag dass es wahr ist was er gesagt hat... dann können wir diese Sache endlich abschließen.”
    “Diese Sache? James, war unsere Beziehung für dich nur eine Sache? Hat Voldemort dich wirklich schon so sehr beeinflusst, dass du nicht mal mehr deinen eigenen Gefühlen traust?”
    Anna und Sirius warfen sich einige fragende Blicke zu, offenbar schien der Trank doch noch seine gute Wirkung zu zeigen. Sie schritten vorsichgig zu den beiden rüber.
    “Ähm, Prongs, Anna und Ich gehen am besten hinauf, damit ihr reden könnt. Habt sicher viel nachzuholen...”
    “Nein,” widersprach James und sah entschlossen zu beiden rüber.
    “Ich denke, euch muß ich auch etwas erzählen. Wenn wir schon mal damit angefangen haben, können wir es auch zu Ende bringen...”
    Er seufzte leise auf und sank auf die Couch hinab.
    “Mut-Trank, wie? Das Zeug wirkt ziemlich heftig...”
    Anna brachte es irgendwie nicht über sich, ihm zu erzählen, dass er fast die dreifache Dosis davon abbekommen hatte und lächelte stattdessen leicht auf. Beide setzten sich gegenüber auf die Couch und sahen ihn interessiert an während Lilli auf derselben Couch wie James allerdings am anderen Ende platz nahm. Er atmete bedrückt tief ein.
    Tatsächlich hatte er das Gefühl als ob er keine Angst und Furcht mehr besaß. Als ob er alles frei tun könnte und ihn niemand dabei aufhalten würde. Selbst als die ganzen Erinnerungen zurückkamen.
    “Es gibt da etwas, das passiert ist und aus dem ich mir keinen Reim machen kann. Es ist besonders an dich gerichtet, Anna...”
    “Ich höre,” sagte diese schließlich und sah ihren besten Freund eindringlich an. Sie wußte nicht was kommen mag, aber wenn es ihn so umgeworfen hatte, mußte es etwas schlimmes sein und sie würde alles tun, um ihm wieder auf zu helfen.
    “Als ich... als Voldemort mich gefangen hielt... zeigte er mir etwas, etwas das ich nicht glauben konnte. Zum einen.... dass mein Großvater einer von seinen Leuten war, ein Todesser.”
    “Prongs, diese linke Bazille lügt doch wenn er nur den Mund aufmacht,” widersprach Sirius sofort, doch James schüttelte den Kopf.
    “Nein, Padfoot... ich hab meine Mutter gefragt und sie hat es bestätigt. Es stimmt. Mein Großvater gehörte zu Voldemorts Leuten und er hat für ihn Muggel umgebracht.”
    “James, das tut mir leid...” begann Lilli leise und sah ihm traurig in die Augen. Eine Weile lang blieb es still. Sie hatten nichts mehr gesagt, jedoch hatte Lilli ihren Blickkontakt mit James gehalten. Sie wollte ihm zeigen, dass er nicht allein war und das sie alle mit ihm fühlten. Dass sie ihm alle die Verständnis entgegen brachten, die er in ihrer Freundschaft verdient hatte.
    “Er hat noch mehr gesagt und... ich muss wissen ob es stimmt... ich habe mir immer eingeredet, dass er gelogen hätte, doch diese Zweifel sind nun da. Anna....”
    “Ja? Was hat er gesagt, James?”
    Er holte noch mal tief Luft und wandte seinen Blick von Lilli ab um nun Anna ansehen zu können. Er hatte irgendwie den Glauben, dass wenn er ihr tief in die Augen blickte, er die Wahrheit lesen könnte.
    Anna hingegen schien James Ausdruck zu erschrecken. In seinen Augen konnte sie Leid und Zweifel erkennen und fast sogar ein flehen, dass es nicht wahr sein möge.
    “Ich weiß nicht ob wir das nicht besser unter vier Augen besprechen sollten.”
    “Ich... Ich hab nichts zu verbergen, James,” antwortete sie mit etwas zitternder Stimme, die eigentlich genau das Gegenteil aussagte.
    “Ich mein... Merlin, ich hätt vielleicht auch etwas von dem Trank gebrauchen können. Aber ich denke, es ist gut so, dass ihr es dann endlich erfährts. Ich habs lang genug geheim gehalten.”
    James sah sie ein letztes mal fragend an und Anna nickte ihm trotz allem zuversichtlich zu und so atmete er aufs neue einmal tief ein um es auszusprechen. Allein das kostete genau soviel Kraft, wie es zu verarbeiten.
    “Er hat mir im Denkarium den Tot meines Großvaters gezeigt... stimmt es... dass DU ihn umgebracht hast und nicht Voldemorts Diener? Und dass du beinahe auch mich umgebracht hättest, wenn mein Vater nicht aufgetaucht wäre?”
    Sirius und Lilli schreckten schockiert hoch, ihre Augen waren weit aufgerissen und zu Anna gewandert. Sie hatte schuldig zurückgeblickt.
    “Wie?” fragte James plötzlich, seine Stimme klang gebrochen und unglaubig. Er wollte es bis dahin nicht wahr haben, hatte immer noch einen kleinen Funken Hoffnung, dass alles eine Lüge war, und seine beste Freundinn ihn nicht absichtlich belogen hatte. Aber jetzt, wo er ihre Reaktion sah, wo er ihren Blick sah, da war alles klar geworden. Voldemort hatte nicht gelogen.
    “Du warst 12 Jahre alt... Wie kann man mit 12 Jahren einen solch mächtigen Fluch wie den Avada Kedavra los lassen?”
    Sie schüttelte verzweifelt den Kopf.
    “Ich weiß es nicht, James. Die Wahrheit ist...”
    Sie seufzte tief auf, als ob sie die ganze Last mit einem mal von sich wegschleudern wollte.
    “Dass ich es nicht weiß. Ich habe absolut keine Erinnerung mehr an dieses Erlebnis. Alles woran ich mich erinnere ist, dass ich meine eigene Mutter umgebracht habe....”
    Sirius und Lilli sahen aus als ob sie so eben einem Geist begegnet wären, so blass war ihre Gesichtsfarbe jetzt. James wußte, dass es nicht leicht für seine beiden Freunde war, das hier mitzuverfolgen und zu verstehen, aber es kümmerte ihn in diesem Moment nicht. Seine gesamte Aufmerksamkeit galt Anna und was er nun von ihr erfuhr.
    “... und das nächste woran ich mich erinnere ist, dass dein Vater vor mir steht und mich entsetzt ansieht, dass dein Großvater tot ist und ich Angst hatte, dass du auch tot wärst, weil du bewußtlos da lagst. Ich wußte nicht was passiert ist, bis dein Vater auf mich zukam und... mir davon erzählte. Mir sagte, dass dein Großvater durch den Todesfluch gestorben sei... und dieser aus meinem Zauberstab kam. Gleichzeitig aber hast du gerade selbst gesagt, dass es unmöglich ist. Als 12jährige hat man nicht die Zauberkraft einen solch mächtigen Spruch wirkungsvoll zu zaubern. Es sprach eigentlich alles dagegen und dein Vater... meinte damals, dass das Ministerium mich nicht für Harold Potter's Tot verantwortlich macht, weil vielleicht jemand mit meinem Zauberstab gezaubert hat,... weil ich auch unter dem Imperius-Fluch stand. Weder dein Vater, noch Ich noch sonst irgendjemand weiß wirklich was passiert ist, ob ich ihn wirklich umgebracht habe und Voldemort will und kann ich keinen Glauben schenken. Auch was den Tot meiner Mutter anging, haben sie mich freigesprochen... wegen Notwehr. Ich wußte nicht wie ihr darauf reagieren würdet und ich... “
    Ihre Augen füllten sich nun mit Tränen und sie begann ihre Freunde nach und nach mit einem besorgtem, fast schon flehenden Blick anzusehen.
    “Ich hatte Angst eure Freundschaft zu verlieren, wenn ich es euch sage, weil ich... meine eigene Mutter umgebracht habe und womöglich auch James Großvater. Ich konnte mit mir selbst nicht mehr leben, aber ihr... ihr habt mir einen Grund gegeben weiter zu leben. Ich hatte immer soviel Spaß mit euch und mein Leben schien in Ordnung zu sein, wenn ich es verdrängt habe... James, ich...”
    Sie war näher vom Sofa zu James herangerückt um ihn eindringlicher ansehen zu können. Es war wichtig, dass er verstand, wie ernst sie es meinte und wie leid es ihr tat.
    “Ich hab es nicht sagen können. Ich hatte einfach nie den Mut dazu gehabt, aus Angst, deine Freundschaft zu verlieren.Und immer wenn ich es dir sagen wollte, dann ist irgendetwas passiert und ich konnte es einfach nicht....“
    Er sagte nichts. Sein Blick war auf sie gerichtet, aber aus seinem Mund wollte kein einziger Laut entfahren.
    „Habe ich deine Freundschaft jetzt verloren?” fragte sie sehr leise. James hatte sie einen weiteren Augenblick lang angesehen und je länger er in diese tiefschwarzen Augen sah, desto mehr wurde ihm bewußt, dass er ihre Freundschaft auch nicht verlieren wollte. Nicht aufgrund von etwas, was vielleicht gar nicht stimmte. Und selbst wenn es stimmte... hätte er sie nicht von sich gestoßen. Nicht nach all dem, was sie schon zusammen durchgestanden hatte, allein in diesem Jahr.
    “Nein... natürlich nicht,” antwortete er und bevor er sich versah, hatte Anna sich erleichtert auf ihn gestürzt und ihn umarmt.
    “Danke, danke, dass du nicht böse bist... Ich hatte so schreckliche Angst es dir zu sagen und dich als Freund zu verlieren... Danke, danke, danke.”
    Mit einem mal, waren die Zweifel, die er die ganzen Wochen über gefühlt hatte verflogen. Eine Wärme breitete sich aus, ein vertrautes gutes Gefühl, dass er so sehr vermisst hatte. Dann ließ sie ihn wieder los und setzte sich zu Sirius zurück.
    “Und was ist mit euch?” fragte sie mit Blick auf Sirius und dann auf Lilli.
    “Natürlich nicht,” sagten beide wie aus der Pistole geschossen. Die drei lachten amüsiert auf. Tief in ihrem Herzen wußte sie ja, dass ihre Freunde sie niemals fallen lassen würden, ganz gleich was kam, aber die Angst war wie eine Krankheit, die sich in den Verstand einnisterte und Schmerz zufügte.
    “Es scheint dich aber noch mehr zu bedrücken, oder irren wir uns, Kumpel?” fragte Padfoot, nachdem er sah, dass sein bester Freund sich noch immer sehr zurück hielt. James nickte.
    “Naja... Anna, da gibts noch was, dass du wissen solltest. Ich hab das Gefühl, dass du es nicht weißt...”
    “Was denn?” fragte diese lächelnd. All die schwere Last, die die ganze Zeit über auf ihrem Herzen lag, war wie auf einmal weggenommen worden und sie fühlte sich, als ob nichts auf der Welt sie wieder runter reißen könnte. Und nun fühlte sich James unwohl dabei, ihr dieses Gefühl wieder zu nehmen. Er hatte doch gesehen wie diese Sache sie die letzten Wochen bedrückt hatte, wie dieses Geheimnis sie schlichtweg ersticken wollte. Jetzt ging es ihr wieder besser und er würde es gleich wieder zunichte machen.... Trotzdem schien es seine Pflicht zu sein, es ihr mitzuteilen.Sie hatte ein Recht darauf, es zu erfahren.
    “Anna, deine Mutter... sie ist nicht tot...”
    “Wie? Was? Wa.... Wie?”
    Und schon wars passiert. Sie lag wieder tief auf dem Boden, wie ne platte Flunder.
    “Lilli? Erinnerst du dich an die blonde Frau, der ich mein neues Rückentatoo zu verdanken habe?”
    Sie nickte grimmig.
    “Das war Anna's Mutter, Inga White... Ich hab sie im Denkarium wiedererkannt. Sie kam mir gleich so bekannt vor... Du hast deine Mutter nicht umgebracht, Anna.... Sie lebt und sie war diejenige, die mich...”
    Er stoppte. Er wußte nicht ob es nicht albern, blöde oder gar lächerlich klang, aber als er in Lilli's Augen sah, hatte er das Gefühl, das sagen zu dürfen. Sie schien ihm das Recht zu geben, es sagen zu können.
    “Die mich über Stunden hindurch gequält hat...”
    Es war ein grauenvoller Moment, in der keiner von ihnen ein Wort sprechen konnte. Sie mußten die Worte erst mal verklingen lassen... Anna hatte sich all die Jahre Vorwürfe gemacht, mit Angst gelebt, weil sie dachte sie hätte ihre eigene Mutter umgebracht und jetzt stellte sich heraus, das sie gar nicht tot war und das sie sogar noch versucht hatte ihren besten Freund umzubringen.
    “Du hattest wirklich keine Ahnung davon, stimmts?”
    Sie hatte weder genickt, noch den Kopf geschüttelt. Sie sah ihn einen moment mal entgeistert an.
    “Ich... das ist unmöglich. James, ich war bei ihrer Beerdigung. Ich hab ihre Leiche gesehen... ich hab doch zugesehen, wie sie den Sarg geschlossen haben und dann in die Erde begruben haben, das kann nicht sein... Ich...”
    “Ich bin mir ganz sicher, dass sie es ist, Anna.” fuhr James ihr dazwischen.
    “Ich hab mit ihr über dich gesprochen... Ich erzähl dir besser nicht, was sie gesagt hat. Es würde dich nur verletzten...”
    “Sie hat dir also diese vielen Schnitte am Rücken angetan?” fragte Sirius und James nickte bedrückt. Es war eine schreckliche Erinnerung, die auch noch nicht ganz verklungen war.
    “Ja... Padfoot. Jetzt verstehst du vielleicht, warum ich nicht wirklich darüber sprechen wollte. Lilli... Lilli hat es mitansehen müssen, beim erstehen mal.”
    Sirius warf diesmal Lilli einen besorgtem Blick zu, doch sie mied ihn und sah stattdessen zu James, der ihren Blick erwiedert hatte. Ja, jetzt verstand er so einiges.
    “Anna, ich will dich nicht für die Taten deiner Mutter verantwortlich machen. Versteh mich bitte nicht falsch. Ich dachte nur... du solltest das erfahren.”
    Sie war aufgestanden und hatte begonnen vollkommen aufgelöst im Raum auf und ab zu gehen.
    “Aber... dann würde das bedeuten...”
    “Anna?” fragte Lilli besorgt und alle drei hatten zu ihr über über die Sofalehne rüber gesehen als sie mit einem leicht irren Blick im Gesicht an ihnen vorbei schritt.
    “Was würde das bedeuten?” fragte Sirius sie vorsichtig.
    “In Chesster Peak. Ich hab sie gesehen, als ich noch klein war. Nachts, wenn ich geträumt habe, fühlte ich jemanden, der mich beobachtet hat und als ich raussah... stand sie auf der Straße... Ich dachte immer, dass ich nur geträumt hätte. Das es ein lächerlicher Alptraum war. Han hatte immer gemeint, dass ich auf mich aufpassen solle und niemals hin gehen darf, wenn sie mich ruft. Als es das erste mal passiert war, hatte er Schutzzauber über das Haus gelegt, aber sie kam immer wieder zur Straße... Ich hab nicht geträumt... das war tatsächlich real und Han... Han wußte das... Ich bin so dumm...”
    Sie setzte sich auf einen der Stühle am Tisch nieder und schlug sich die Hände vor die Augen, als ob sie versuchen würde, mit aller Kraft die Tränen zu unterdrücken. Sirius war aufgesprungen, zu ihr hingegangen, hatte sich auf den Stuhl daneben hingesetzt und vorsichtig mit seinen Händen ihre von ihrem Gesicht weggenommen. Schwarze Augen blickten in schwarze Augen, doch während seine mitleidig drein blickten, sah er in ihren Angst und Verzweiflung und es erschreckte ihn, die sonst so starke und selbstbewußte Anna White in einer solch zerbrechlichen Verfassung zu sehen. Auch James und Lilli waren vom Sofa aufgestanden und hergekommen. Lilli setzte sich auf den gegenüberliegenden Stuhl und James war zu ihr hinabgekniet.
    “Anna... was hat Han gesagt? Was wußte er?”
    “Ich weiß es nicht... Er wollte es mir sagen... aber ich wollte nicht zu hören... Ich wollte sie einfach nur vergessen.”
    Sie begann wieder zu weinen. Schon das zweite mal dieser Tage, dass sie ihre Beherrschung verloren hatte. Angesichts der Dinge, die jedoch passiert waren, kein Wunder.
    Sirius nahm sie in den Arm und begann sie zu trösten. Er hatte ihr über den Rücken gestrichen und sie dabei fest an sich gedrückt. Er verstand sich selber nicht mehr. Sein Hirn schien ihr am liebsten tausende Dinge sagen zu wollen, angefangen davon dass er sie einfach umwerfend fand, bis hin zu dass er sie für immer bei sich haben wollte. Anna war es zuerst unangenehm gewesen, dass er sie so festhielt, aber wenn sie ehrlich war, dann war es genau das, was sie immer wollte. In Sirius Black's Armen liegen und seine Nähe spüren... es war dieselbe Nähe wie in Wahrsagen...
    James warf daraufhin Lilli einen fragenden Blick zu, die ihn durchaus bemerkt hatte und zurück sah. Es war als ob sich in diesen hasselnussbraunen Augen plötzlich eine Frage wiederspielte, die man nicht aussprechen mußte.
    “Leute, ich denk... ich und Lilli sollten wirklich mal miteinander sprechen... unter vier Augen...”
    “Sicher,” sagte Sirius.
    Anna hatte sich aus seiner Umarmung gelöst und die beiden angelächelt.
    “Wir sind dann oben, wenn ihr uns sucht...”
    Die beiden wollten gerade aufbrechen als James Anna's Arm ergriff:
    “Anna? Wegen deiner Mum... Mach dir keine Gedanken. Du bist nicht sie und das ist auch gut so...”
    Anna nickte verstehend und nahm ihren besten Freund noch mal fest in die Arme, bevor sie mit Sirius in den Jungenschlafsaal hinauf schritt.

    Dort angekommen sank Anna erleichtert auf Sirius Bett nieder und schloss für einen Moment die Augen. Sie tat eigentlich nichts außer zu atmen... aber sie sah dabei unglaublich sexy aus. Für einen Moment erlag er der Versuchung zu ihr aufs Bett zu springen und sie unter sich zu begraben. Stattdessen setzte er sich auf sein Bett, direkt neben ihr und beide sahen sich an.
    “Anna?”
    “Sirius?”
    “Weiß Remus eigentlich dass du mit mir im Bett warst?”
    “Haha, wie witzig,” sagte sie und boxte ihm gegen die Schulter. Er lachte amüsiert auf und legte sich direkt neben sie hin. Sie lagen eine Weile lang so da... ein bißchen wie ein altes Ehepaar, dachte Anna und blickte zur Seite. Da lag er also, Sirius Black, direkt neben ihr. Der Schwarm aller Hogwartsmädels und er lächelte sie an. Sirius hatte ein verdammt charmantes Lächeln und sein Haar stand einfach immer perfekt.
    “Was ist?” fragte sie nach einer Weile, da er kein Wort zu sagen schien und das obwohl sie sich nun gut 5 Minuten in die Augen blickten.

    James hatte ihnen eine Weile lang hinterhergesehen, wie sie die Stufen hinauf liefen. Er schüttelte etwas lächelnd den Kopf.
    'Frag mich wann die beiden endlich begreifen was Sache ist' dachte er und wandte sich dann wieder Lilli zu.
    Sie hatte in diesem Moment Ähnlichkeit mit einem Zeugen vor Gericht, der etwas zu verbergen hatte und den der Anwalt nun gleich in die Zange nehmen würde.
    “Setzten wir uns auf die Couch? Ist gemütlicher, denk ich mal....”
    Sie nickte und stand auf. Nachdem sich beide niedergesetzt hatten, blieb es wieder ruhig. Sie hörten nur das Knistern des Feuers, draußen fiel der Schnee herab und weiße Kristalle bildeten sich am Fenster.
    “Ich frag mich.... ob wir eigentlich... noch zusammen sind...” fragte er nach einer Weile und wandte seinen Kopf zu ihr, der eigentlich gemütlich an der Sofalehne lag.
    Lilli hatte vom Boden zu ihm aufgesehen... Seine Augen waren so vollkommen anders als sonst... Nichts vertrautes, nichts glückliches... Nur endlose leere.
    “Zu deiner Fragen von vorhin... “
    “.....?”
    “Als wir noch gebrüllt haben wie... wie hat Sirius uns doch gleich beschrieben? Wie Godzilla... da hast du gemeint, ob es wahr ist, was Voldemort gesagt hat... dass ich nur aus Mitleid mit dir zusammen wäre... James, wieso sollte ich das tun? Was für Mitleid sollte man mit jemanden haben, der von allen geliebt wird, der fast perfekt ist und bei dem jedes Mädchenherz sofort dreimal höher schlägt, sobald er sie anlächelt? Ich liebe dich, James... Ich habe nie aufgehört dich zu lieben. Du... hast dich nur so verändert, seit der Gefangenschaft. Natürlich ist das verständlich, nach all der Folter und den Qualen die du ertragen mußtest aber... Es war nur schwer für mich das zu ertragen, dass du meine Hilfe nicht annehmen wolltest, dass du mich immer von dir weggestoßen hast, ganz gleich was ich versucht habe. Aber ich bin selbst Schuld... Ich mach mir solche Vorwürfe... Wenn ich dich nur länger festgehalten hätte. Wenn ich mich gegen ihn gestellt hätte, wenn ich nur stärker gewesen wäre... Ich war so schwach und deswegen mußtest du das ganze erleiden. ”
    'Hab ich das tatsächlich gesagt? Jetzt hält er mich bestimmt für total bemitleidenswert und dämlich'
    Und unerwartet spürte sie seine Hand auf ihrer und als sie aufsah, konnte sie erkennen dass er lächelte. Es war dieses Lächeln, das sie so sehr verzaubert hatte, das sie all die Zeit über vermisst hatte.
    “Ich liebe dich auch, Lils... Merlin, wir haben uns in der letzten Woche wirklich total dämlich verhalten, stimmts?”
    Sie setzte sich nun so hin, dass sie ihn besser sehen konnte und war dabei ohne Absicht auch ein Stück näher gerückt.
    “Ich wollte dir nicht aus dem Weg gehen. Im Gegenteil, ich vermisse dich mehr als alles andere. Ich hatte nur Angst... dass du es nicht willst..”
    “Mhm....” machte dieser nur und je länger sie in seine Augen sah, desto tiefer versank sie darin.
    Irgendwo, auch wenn es nur sehr klein war, konnte sie diesen einstigen Glanz sehen und spüren. Ihr Herz fing mit einem mal an wie wild zu pochen, ihr Puls raste und ihr wurde heiß, sehr heiß...
    “Dann hats ja doch etwas gebracht, dass Sirius und Anna uns hier einschließen wollten...” sagte er und begann zu grinsen.
    “Du meinst also, wir sollten ihnen doch dankbar sein?” fragte sie mit einer Spur Ironie in der Stimme.
    “Ich glaub, wir wären uns sonst noch länger aus dem Weg gegangen....”
    “Dich bedrückt noch etwas anderes, stimmts?” fragte sie. Es war alles wieder wie früher. Sie konnten wieder frei miteinander sprechen und sie fühlte auch wieder diesen Schutz, den er immer hervorrief, wenn er da war.
    “Wenn du darüber sprechen willst... Ich bin hier....”
    “Ich glaub, du kannst auch gar nicht woanders hin,” scherzte er lachend auf und Lilli lachte gleichfalls mit.
    “Schön, dich wieder Lachen zu sehen....” flüsterte sie leise.
    Er legte seinen rechten Arm um sie und zog sie sanft in seine Arme. Sie kuschelte sich an ihn heran und mit einem mal war es tatsächlich so, als ob nie etwas zwischen ihnen gestanden hätte.
    “Ich glaub nicht, dass das jetzt hier her paßt... Wir sind dabei uns zu versöhnen, da will ich nicht mit lächerlichen Problemen ankommen.”
    “Deine Probleme sind nie lächerlich,” flüsterte sie, legte ihre Hand zart auf seine Wange und begann ihn zuerst sanft und dann leidenschaftlich auf den Mund zu küssen. Sie hatte sich eng an ihn gepreßt so dass sich ihre Körper berührten und aufeinander lagen. James fuhr mit seiner Hand über ihre Wange entlang zu ihren Haaren und drückte sie sanft an sich heran. In ihrem Bauch begann es zu kribbeln, als sie seine Hand an ihrer Wange vorbeifahren spürte, als ob plötzlich tausende Schmetterlinge in ihrem Inneren einen Tango hinlegten. Er war so nah, so sinnlich. Sie hatte sich so sehr danach gesehnt ihn wieder zu spüren, seine Nähe zu fühlen und er hatte ihr ohne Worte zu verstehen gegeben, dass er sie genau so sehr liebte, wie sie gerade ausgesprochen hatte.
    “Ouch, mein Fuß, Sirius....”
    James und Lilli hörten auf sich zu küssen und blickten zur Seite, wo Anna mit Sirius, halb von der Mauer verdeckt, auf den Stufen standen und sie angrinsten.
    “Ähem... wir wollten nur schauen ob ihr euch schon versöhnt habt,” sagte Sirius grinsend.
    “Ja, Padfoot, wir haben uns wieder versöhnt....”
    Doch James hatte Sirius nicht angesehen, sondern weiterhin Lilli in die Augen geblickt. Sie strahlte als sie diesen verloren geglaubten Glanz in ihm wiedererkannte... Er war wieder da... ihr James war wieder zu ihr zurückgekehrt. Er war nicht mehr derselbe, der er früher war, nein, er war erwachsener, ernster... und doch tief in seinem Herzen, noch immer er selbst.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:39


    Chap 32: Feelings

    Kurze Zeit später hatte James seinen Blick doch zu seinen besten Freunden gewechselt und bekam ein amüsiertes Grinsen im Gesicht.
    “Padfoot?”
    “Prongsie?”
    “Wieso hast du'n roten Abklatsch von Anna's Hand an der Wange?”
    Nun sah auch Lilli rüber und erkannte dass Sirius rechte Wange tatsächlich etwas rot geworden war und wenn man genauer hinsah, konnte man auch durch die Schwellungen ein wenig auf eine Hand deuten und er schlägt sich ja nicht selbst....
    “Ähm... mir ist die Hand ausgerutscht,” sagte Anna sofort als sie herunter kamen und sich zu ihnen dazusetzten.
    “Nichts besonderes....” fügte sie etwas peinlich berührt hinzu und man konnte ganz klar erkennen, dass sie rot wurde. James konnte sich ja fast schon denken, was zwischen ihnen passiert war, dass sie Sirius eine geknallt hatte. Dieser warf ihr einen flüchtigen Blick zu, den sie durchaus bemerkt hatte, jedoch nicht erwidern wollte und deswegen nicht hinsah.
    “Dir geht's also wieder besser?” bemerkte James zu ihr.
    “Dir wie ich seh auch.”
    James lachte auf und schloss Lilli enger in seine Arme. Sie fühlte sich absolut wohl in seinen Armen. Die ganzen Ängste, der letzten Woche waren vergangen und alles schien vergessen in diesem Augenblick. Sie war glücklich ihn wieder bei sich zu haben. Sanft drückte sie mit ihren Händen seine an sich und lächelte ihre Freunde an.
    “Ja, sie haben sich eindeutig wieder versöhnt,” bemerkte Sirius grinsend.
    “Also seit ihr uns nicht böse, dass wir euch einschließen wollten?” fragte Anna vorsichtig.
    James und Lilli warfen sich kurz einen Blick zu und antworteten dann gleichzeitig: “Oh doch.”
    “Wartet nur auf eure Rache..” sagte sie fies grinsend.
    Anna und Sirius schluckten kurz die Spucke runter. Lilli sah nämlich nicht so aus als ob sie das aus Spaß sagte. Es war ihr todernst.
    “Sag mal, Padfoot, wann wollte die fette Dame von ihrem Date wieder zurück kommen?”
    “Keine Ahnung,” gab dieser schuldig zu, doch noch bevor irgendjemand von ihnen ein weiteres Wort sagen konnte, hörten sie eine dumpfe Stimme schimpfen.
    “Blödmann, ich und aufdringlich und geschäwztig. Der hat sie doch nicht mehr alle. Von wegen ich könnte nicht aufhören zu sprechen. Er ist doch derjenige, der gar nichts sprechen kann, Merlin, keine Manieren diese Hohlbirne.....”
    Die 4 warfen sich amüsierte Blick zu und wußten: “Sie ist zurück...”


    Den Rest des Tages verbrachten die 4 schließlich auf den Ländereien um diese Ruhe zu genießen. Der Schnee rieselte auf sie herab und begrub sie (sobald sie 5 Minuten an einem Fleck stehen blieben) unter einer weißen Decke. Sirius schüttelte sich danach wie ein begossener Pudel ab und verteilte den gesamten Schnee auf seine drei Freunde.
    “Ey, was soll das?” grummelte Anna und hielt ihn fest.
    “Dir scheint wohl die Sonne aus dem Arsch, Padfoot,” brummte James, der wirklich überall bedeckt mit dem Schnee war.
    “ Mir ist auch so schon kalt genug, auch ohne, dass du aus mir nen Schneemann machst.”
    “So, Prongsie? Na dann... werd ICH EUCH MAL WÄRMEN.”
    Es war keine Sekunde vergangen, da hatte er mit seinen Händen den Schnee aufgepadelt und gegen die drei geworfen.
    “PAAADFOOOOT,” brüllte James und schoss den Schnee zurück.
    Sirius war garlant ausgewichen und der Ball traf stattdessen Anna.
    “James, du behinderte Bakterie, na warte....”
    Und noch bevor sie sich versahen, standen die 4 mitten in einer Schneeballschlacht, in der Sirius aus einem unerfindlichen Grund immer Anna als Schutzschild nahm, bis sie beim letzten Versuch geschmeidig zur Seite wich und er den Schneeball von Lilli mit voller Wucht ins Gesicht bekam. Er fiel auf den Schnee und schielte mit den Augen herauf. Anna begann laut zu lachen als sie diesen konfusen Blick sah
    “Ey, Padfoot, schon am Ende, oder was?” brüllte James als er einen weiteren Schneeball nach ihm warf. Sirius hatte sich vorher aufgerichtet und Anna zu sich runter gezogen, so dass sie den Schneeball abbekam.
    “Hey, du, was soll der AIII....”
    Bei dem Versuch sich von ihm loszureissen rutschten beide irgendwie aus und kugelten den Abhang hinab. Dabei rollten sie bis zu Lilli und James hinab, die zu spät realisiert hatten, was für ne mächtige Kugel da auf sie zugeschossen kam.
    “SCHEI...”
    Promt riss es sie von den Beinen und alle 4 lagen in einem Haufen mitten auf dem Eis, umgeben von dickem Schnee.
    “Padfoot?”
    “Prongs?”
    “Das zahl ich dir doppelt und dreifach heim....”
    “Aiiiiiiihhhhh....”
    Anna hatte Lilli schnell von den Jungs weggezogen, da sie wußte, dass sie sich noch weiter hin und her auf dem Schnee wälzen würden, bis sie sich vollkommen unter dem Schnee begraben hatten.
    “Sind das nicht zwei süße Kinder?” kicherte Anna zu ihrer Freundinn und beide begannen laut aufzulachen... Ja, jetzt wußte Lilli es definitiv... James war wieder wie früher, so wie sie es sich die ganze letzte Woche gewünscht hatte.


    Nach dieser Schneeballschlacht mußten sich alle erst mal umziehen. James war als erstes hochgegangen und in die Dusche gesprungen. Lilli blickte ihm einen Augenblick lang grinsend nach. Ihr war ein seltsamer Gedanke gekommen, der wenn sie länger darüber nachdachte, gar nicht so merkwürdig war.
    “Ähm... Sirius?”
    “Hm?” machte dieser, der sich gerade flach auf die Couch niedergelassen hatte und nun etwas verschlafen aufsah.
    “Macht es dir etwas aus, ne Weile lang nicht in den Schlafsaal raufzukommen?”
    “Wie-Aua...”
    Anna hatte ihm einen Stoß an die Seite versetzt. Er sah sie beleidigt an, doch als er ihren Blick traf, verstand er worauf sie hinaus wollte.
    “Ach so... Klar, Lils. Viel Spaß....”
    “Werden wir haben....”
    Sie schritt hinauf und legte ihre Handschuhe und den Umhang ab. Das Wasser lief bereits, also mußte er wohl schon unter der Dusche stehen. Allein bei dem Gedanken, was sie jetzt im Begriff war zu tun, begann ihr Herz schneller zu pochen. Sie zog sich aus und band sich nur ein Tuch um den Körper. Dann öffnete sie leise die Tür des Bades.... Er stand immer noch nichts ahnend hinter dem Duschvorhang und hatte sie offenbar nicht gehört.
    Sie schlich ganz leise auf ihn zu und zog den Vorhang vorsichtig etwas zur Seite... James stand mit dem Rücken zu ihr und hatte das Wasser über seine Haare gleiten lassen, während er sich lässig mit den Händen an der Wand gestützt hatte. Unglaublicherweise standen seine Haare trotz des fließenden Wassers noch immer in alle möglichen Richtungen ab. Ihr Blick glitt hinab zu seinem Rücken...
    Der Schnitt war noch nicht ganz verheilt und mit Sicherheit würde hier eine Narbe zurückbleiben. Damals hatte es sie abgeschreckt und ihr klar gemacht wieviel er gelitten haben mußte und sie wollte es vergessen, aber jetzt war es anders. Jetzt wollte sie ihm all diesen Schmerz vergessen lassen.
    Sie stieg zu ihm in die Wanne und schlang ihre Arme um seine Hüften. Er hatte sich nicht erschreckt, sondern begann zu grinsen.
    “Lils... was tust du denn hier?” fragte er ohne sich umgedreht zu haben. Sie drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf den Nacken.
    “Was glaubst du wohl... was ich hier tue?” flüsterte sie verführerisch. Er drehte sich zu ihr um und sah sie mit leuchtenden Augen an. Seine Augen hatten einen so wunderschönen Glanz in sich, der sie immer aufs neue faszinierte. Sie hatten etwas unendlich warmes und gutes in sich. Sie hätte darin versinken können.... Lilli nahm mit ihrer Hand das Handtuch von ihrem Körper weg und schmiss es aus der Wanne raus.
    “Ich weiss, wir dürfen es nicht tun.... aber was hindert uns daran... uns zumindest nah zu sein?”
    Sie beugte sich sanft zu ihm auf, legte ihre Hände nun an seine Wangen und führte ihn zu sich hab. Ihre Lippen trafen sich und sie spürte seine Zunge auf ihrer, er schmeckte so verdammt gut, so wahnsinnig süß...
    James legte seine Hand auf ihr Becken und fuhr zart mit dem Finger über ihre Haut. Jedesmal, wenn sie nur seine Hand an ihr spürte, dann durchfuhr sie ein warmes, wohliges Gefühl... Sie wollte ihn nie wieder los lassen, nie wieder. Sie kam mit ihrem nackten Körper immer näher an ihn heran und er hatte sie sanft an die Wand gepreßt. Seine Küsse wurden immer leidenschaftlicher, seine Nähe wurde immer schöner... Sie wolte es... sie wollte es so sehr... sie wollte ihn in sich spüren. Je länger sie seine Hand auf ihrer Haut spürte, desto größer wurde dieses Verlangen es auf der Stelle mit ihm zu treiben... und James? Sein Herz hämmerte so laut, dass er Angst hatte, es würde jeden Augenblick raus springen. Obwohl das warme Wasser über ihre Körper lief, hatte er das Gefühl eine angenehm kalte Gänsehaut zu bekommen. Sie fühlte sich so weich an... Jeder einzelne Faser seines Körper wollte es, sogar sein Verstand sagte: Tu es. Ihr wollt es doch beide. Tu es....
    “James Potter....”
    Beide zuckten erschrocken zurück als sie die quieckende Stimme des Hauselfen hörten, der direkt vor ihnen stand, sich aber zumindest respekthalber die Hand vor die Augen gehalten hatte. Lilli griff sofort nach dem Tuch, das neben der Wanne lag und hielt es um ihren Körper, während James absolut nackt blieb.
    “Was zum Henker soll das?” brüllte er verärgert auf.
    “Professor Dumbledore möchte sie sprechen, Sir... Jetzt sofort. Professor Dumbledore sagte: Sag James Potter, dass ich ihn jetzt sofort sprechen möchte, Sir...”
    “Ich komm sofort... wenn du also die Güte hättest, wieder zu gehen? Das nächste mal könntest du auch anklopfen.”
    “Das hat Banni, Sir... Banni geht nun wieder, Sir...”
    Und promt hatte sich der Hauself wieder aufgelöst. Lilli sah James fragend an, doch dieser lächelte.
    “Ich weiß nicht wie er es macht, aber ich hab das Gefühl, er beobachtet uns...”
    “Dumbledore?”
    “Ja... wenn der Hauself nicht gekommen wäre... Ich denke... ich hätte mich nicht mehr zurückhalten können.”
    Zärtlich legte er einen Finger unter ihr Kinn und drückte sie sanft zu sich rauf, damit er ihr tief in die Augen sehen konnte. Sie brauchte es nicht zu sagen, denn er verstand sie auch so.
    “Ich liebe dich, Lils... und sobald es geht... werden wir all das nachholen, was wir nicht konnten...”
    Er beugte sich zu ihr hinab und gab ihr einen zärtlichen und innigen Kuss auf die Lippen. Sie schlang ihre Hand um seinen Hals und drückte ihn zu sich... sie wollte ihn jetzt nicht gehen lassen, sie wollte dass er bei ihr blieb und das sie das jetzt nachholten... und doch ließ sie ihn los.
    “Ich liebe dich auch, James... und wehe wenn nicht... dann werde ich noch zur Mörderin...”
    James lachte auf, mußte dann jedoch aus der Wanne steigen und sich anziehen. Er warf einen Blick zurück zu Lilli, die einfach unglaublich verführerisch und sexy da stand, mit nur dem Tuch um ihren Körper gewickelt, der immer noch sehr viel Haut zeigte. Er hätte wirklich ewig dastehen und sie so ansehen können, nein, am liebsten wäre er wieder zurückgestürmt und hätte sie mit all seiner leidenschaft gegen die Wand gepreßt und wiedergeküsst...
    'Dumbledore, du mußt zu Dumbledore...'
    “Ich liebe dich, Lils...”
    Sie hauchte ihm einen zarten Kuss rüber, den er mit seiner Hand auffing und an sein Herz legte. Dann ging er aus dem Jungenschlafsaal hinaus und machte sich auf den Weg zu Dumbledore.


    “Hey, Lils,” grüßten Anna und Sirius sie als sie wieder zu ihnen hinab kam und sich auf die Couch setzte wie ein Kind, dem der Lolly gerade geklaut wurde.
    “Und?” fragte Anna vielsagend, doch Lilli atmete schwer auf.
    “Nichts. Er mußte vorher zu Dumbledore....”
    “Hat er grad gesagt,” meinte Sirius und sah etwas nachdenklich hinaus.
    “Irgendwie ist er in der letzten Zeit oft im Büro des Schulleiters... “
    “Machst du dir Sorgen?” fragte Lilli aber Sirius winkte ab.
    “Quatsch, wenn irgendwas wäre, würde er es mir sagen. Da bin ich mir sicher...”


    Als James in Dumbledore's Büro kam, wartete der Schulleiter bereits auf ihn und zu seiner Überraschung stand da auch eine brünette Dame, die James sehr wohl kannte. Swetlana Jaivenko, sah seiner Mutter sehr ähnlich, von der Figur und auch vom Gesicht her. Beide sah man fast immer mit einem lächeln und strahlten eine sehr schöne Wärme aus. James mochte sie sehr gern.
    “Tante Swetlana, was tust du denn hier?” fragte er verwirrt.
    Die Frau lächelte ihn an als er auf sie zukam und sie erst mal fest umarmte.
    “Schön dich zu sehen, James. Es ist sehr lange her... Aber ab jetzt an heißt es für nicht mehr Tante, sondern Professor Jaivenko.”
    James zog fragend die rechte Augenbraue hoch.
    “Wie? Du unterrichtest?”
    “Ja, James, bitte setzt dich,” sagte der Schulleiter und wies auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. James setzte sich direkt neben Swetlana hin, den Blick immer noch fragend auf sie gerichtet.
    “Ja. Ich unterrichte ab jetzt an hier in Hogwarts,” begann sie.
    “Und zwar werde ich dein neuer Lehrer in Zaubertränke sein.”
    “Was ist mit Professor Smith?”
    “Eine schlimme Tragödie in der Familie. Professor Smith wird bis zum Jahresende nicht mehr herkommen können... und auch Professor Jackson nicht.”
    “Was ist....”
    “Auch wieder ein tragischer Todesfall in der Familie. James...”
    Swetlana hatte einfühlsam ihre Hand auf seine Schulter gelegt und ihr Patenkind besorgt angesehen.
    “James, wir glauben das Du-Weißt-Schon-Wer dahinter steckt...”
    Dieser runzelte verwirrt die Stirn. Stimmt ja, Swetlana und Marcel gehörten ja zu den Leuten, die Voldemort nicht beim Namen nannten.
    “Die Stelle von Professor Jackson hat nun ein gewisser Simon Karkaroff.”
    Dumbledore hatte das Wort ergriffen.
    “Wir wissen so gut wie gar nichts über ihn außer das er in Durmstrang graduiert hat und sein Sohn gleichfalls im 7. Jahr nach Durmstrang geht. Ihr seit in etwa im selben Alter und offenbar ist er auch Quidditchkapitän seiner Manschaft.”
    “Und Durmstang,” fuhr jetzt wieder Swetlana fort, “Ist berühmt dafür Hexen und Zauberer besonders in den dunklen Künsten zu lehren.”
    “Warum haben sie ihn dann eingestellt, Professor? Ein ehemaliger Absolvent einer Schule die die dunklen Künste als Hauptfach führt soll den Unterricht für VERTEIDIGUNG gegen die dunklen Künste geben?”
    “Druck vom Ministerium, James,” verteidigte sie den Schulleiter.
    “Professor Dumbledore konnte nichts machen, außer mich als Professor für Zaubertränke einzustellen. Als Auror kann ich besser auf dich Acht geben. Es ist gefährlich wenn Du-Weißt-Schon-Wer einen so starken Spion in Hogwarts hat und zu deiner eigenen Sicherheit behalte ICH dich ab sofort im Auge.”
    James nickte verstehend. Irgendwie war er auch erleichtert, seine Patentante bei sich zu wissen. Sie war ein sehr guter Auror und er vertraute ihr genau so wie all seinen anderen Freunden.
    “Ich bitte dich, James, nimm dich in Acht vor Karkaroff. Es deutet alles darauf hin dass er geschickt wurde, um dich zu Voldemort zu bringen. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um das zu verhindern, aber du mußt mir versprechen, dich niemals selbst in Gefahr zu begeben. NICHT einmal für deine Freunde. Bleib in Deckung.”
    “Was soll das heißen?” fragte er sofort. Diese Worte schlugen ein wie eine Bombe und er fühlte Panik in sich hochkriechen. Immer wenn es um seine Freunde ging, dann schaltete sich bei ihm ein automatischer Alarm an. Er würde alles für sie tun, vielleicht seine größte Schwäche?
    “Tu einfach was ich dir sage,” bat Swetlana ihn eindringlich.
    “James, Du-Weißt-Schon-Wer könnte deine Freunde dazu benutzten, dich in seine Gewalt zu bekommen. Deswegen darfst du nichts unternehmen, ganz gleich was auch immer passieren mag. Selbst wenn einer von ihnen ihm in die Hände fallen sollte.”
    “Das ist doch nicht dein Ernst?” brüllte James schockiert auf.
    “Ich kann meine Freunde doch nicht ihrem Schicksal überlassen, wenn...”
    “JAMES,” begann auch Swetlana zu brüllen und sah ihr Patenkind eindringlicher denn jeh an.
    Erst jetzt bemerkte er diesen flehenden Ausdruck in ihrem Gesicht, der ihm nur noch mehr Angst einjagte.
    “...deinem Vater geht es... es tut mir leid, aber deinem Vater geht es nicht gut und das letzte was er in seinem jetzigen Zustand gebrauchen kann ist die Nachricht, dass sich sein Sohn wieder in den Fängen von Du-Weißt-Schon-Wen befindet. Verstehst du mich?”
    Er nickte widerwillig.Er wollte nicht, dass es seinem Vater noch schlechter ging, aber genau so wenig wollte er seine Freunde im Stich lassen, wenn sie in Gefahr waren. Wenn ihnen etwas passieren würde, nur wegen ihm, dann würde er sich das niemals verzeihen können. Wie konnte Swetlana nur solche Dinge von ihm verlangen?


    Als er vom Büro heraus kam, ging er völlig in Gedanken versunken durch den Korridor auf den Weg zum Gryffindorturm. Wieso mußte nur ausgerechnet er den Scheiß besitzten, den Voldemort wollte? Und warum mußte er dabei sterben, wenn er es ihm gab? Wieso war sein Leben in diesem Jahr nur so verdammt außer Kontrolle geraten? Es hatte doch alles wunderbar begonnen. Er hatte Lilli endlich davon überzeugen können, dass er sich für sie ändern konnte. Sie waren glücklich gewesen. Alles was er wollte war da und jetzt... gerade jetzt wo er glaubte, dass alles wieder gut werden würde, wo er sich wieder mit Lilli versöhnt hatte und wo er endlich mit seinen Freunden über das Passierte sprechen konnte, da kam die nächste Sache angeschossen. Wieso konnte es keine längere Pause mit schönen Erlebnissen sein? War es wirklich zuviel verlangt, mal länger als 2 Tage wieder froh und glücklich und sorglos sein zu dür-Krach.
    “Was zum....”
    Er war volle bulle mit dem Kopf gegen Sirius gekracht, dessen Dickschädel genau so hart war wie eine Metallmauer. Sein Freund grinste tückisch. James war so in Gedanken versunken gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass Sirius ihn schon vom Gangende hat kommen sehen und absichtlich mit dem Kopf voraus direkt gegen ihn gelaufen war.
    “Merlin, Padfoot... Pass mit deiner Melone das nächste mal auf!”
    “Verzeihung, Kumepl... Alles okay bei dir? So in Gedanken versunken machst du einem ja richtig Angst.”
    “..... Alles klar, Padfoot... lass uns gehen.”
    Es war nicht so dass er es seinem besten Freund nicht erzählen wollte. Er würde es ihm erzählen, er würde nur das auslassen, was ihm Sorgen bereiten könnte. Wenigstens seine Freunde sollten eine sorgenlose Zeit haben, wenn er sie nicht bekommen durfte.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:42


    Chap 33:the new Professors

    James hatte seinen Freunden erzählt, dass seine Patentante Swetlana Jaivenko Zaubertränke unterrichten würde und so war es für sie keine Überraschung die brünette Dame am Montag morgen im Unterricht zu sehen, während die gesamte andere Klasse nur begonnen hatte zu tuscheln, warum Professor Smith nicht da war. Zaubertränke fand mit den Slytherins statt und James fragte sich, ob Swetlana ihnen überhaupt gewachsen war.
    “Willkommen Gryffindor's und Slytherins. Mein Name ist Professor Swetlana Jaivenko und ich unterrichte ab heute an bis zum Ende des Schuljahres Zaubertränke bei euch. Professor Smith mußte sich beurlauben lassen, aufgrund eines tragischen Todesfalls in der Familie. Na dann...den Unterlagen zu Folge, seit ihr sehr gut in der Zeit und auch mit dem Stoff. Den Trank den wir in dieser Woche brauen werden, braucht sehr viel Geduld und auch Geschicklichkeit. Einen Milliliter zuviel und die Wirkung wäre fatal. Er wird der Findungs-Trank genannt und dient dazu, betroffene Person aufzuspüren ohne, dass es getrunken wird.”
    Swetlana schwang ihren Zauberstab einmal geschmeidig in die Klasse hinein und alle Bücher vor den Schülern schlugen sich von selbst auf die richtige Seite auf. Ein lautes Woooow ging umher, da sie bisher die einzige Professorin war, die das zustande brachte. James grinste auf, da er das bereits kannte. Er hatte sie in der 2. Klasse mal um Hilfe bei einer Hausaufgabe gebeten und sie hat das gleiche damals auch schon gemacht. Offenbar hatte sie nun schon die gesamte Achtung der Klasse gewonnen.
    “Ich teile euch in zweier Gruppen ein und jeder muß den Trank so brauen, damit wir den anderen jederzeit und vor allem Überall wiederfinden können.”
    James wußte nicht wieso, aber er hatte das Gefühl, dass seine Patentante diesen Trank mit purer Absicht nun dran nahm. James nahm dies mit Lilli in Angriff und Sirius mußte mit Anna den Trank brauen, da keiner mit Peter arbeiten wollte und Remus sich seiner erbarmt hatte, da nicht mal Alice große Lust dazu besaß und sich lieber zu Taylor setzte.
    “Mir gefällt der Trank schon jetzt,” flüsterte James ihr zu als sie die Zutaten aufschrieben und grinste sie verschmitzt an.
    “So kann ich dich überall auf der Welt wiederfinden und nie wieder verlieren...”
    Lilli lächelte und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund, den er sehr wohl erwidert hatte und sie näher zu sich heran zog. Sie duftete süßlich und bei jedem Kuss, in den sie versanken bekam er ein witziges Kribbeln in seinem Bauch.
    Sirius, der die beiden erfreut dabei kurz breit grinsend zugesehen hatte, bemerkte die Blicke von Malfoy, der nur 2 Tische hinter ihnen saß. Diese Augen sagten nichts gutes aus... Er bekam das üble Gefühl, dass Malfoy seine Rachelust noch nicht gestoppt hatte.
    “Alles okay?” fragte Anna besorgt und schlug das Buch zu.
    “Sicher... siehst du Malfoy...”
    Anna beugte sich etwas zur Seite um ihn zu sehen und wich dann wieder zurück.
    “Was ist mit ihm?”
    “Er starrt Prongs und Lilli ziemlich lang an. Irgendwie glaub ich dass er noch etwas vor hat mit unserem Liebespärchen hier.”
    “Dann wirf mal besser ein Auge auf die beiden... Obwohl ich mittlerweile glaube, das sie sich gut alleine verteidigen können. Besonders James, hey, es schafft nicht jeder alle Tage sich aus Voldemorts Fängen selbstständig ohne Hilfe zu befreien. Hast du ihn eigentlich schon mal gefragt wie er es gemacht hat?”
    “Mhm, schon...”
    “Und?”
    “Das soll er dir selbst erzählen, bevor du wieder die Augen rollst und mich als arroganten Schnösel hinstellst.”
    “Das hab ich doch nie gemacht?”
    “Was war doch dein letzter Kommentar? Ich sei ein Möchte-Gern-Casanova?”
    “Merkst du dir eigentlich ABSOLUT ALLES was man zu dir sagt?”
    Sirius grinste während er sein Buch schloss.
    “Nein, nur ALLES WAS DU SAGST.”
    Anna wurde leicht rot. Sie wußte das Sirius nur scherzte und mit ihr herumblödelte, aber irgendetwas hatte sich in ihr verändert. Sie dachte immer, dass sie ihre Gefühle für ihn unter Kontrolle hätte und ihn nur als guten Freund sehen könne. Immerhin war sie mit Remus zusammen und das letzte was sie wollte, war die Freundschaft der beiden zu gefährden. Aber die letzten Wochen haben sie verändert, er hatte sie verändert. Sirius Black hatte sie verändert.
    “Wieso so mundkarg?” fragte er nach einer Weile amüsiert. Anna fiel durchaus auf dass er sich einen Spaß daraus machte, sie zu ärgern.
    “Ich rede nicht gern mit jemanden, der morgens vergißt sein Gehirn zu wecken.”
    “Okay, das wars für heute,” hörten sie Professor Jaivenko in die Klasse brüllen.
    “Morgen beginnen wir dann die Zutaten für den Trank richtig herzustellen. Ihr dürft gehen... “
    Die gesamte Klasse sowohl die Gryffindors als auch die Slytherins machten sich schließlich auf den Weg hinaus, während Swetlana bei James stehen blieb.
    “James... komm noch mal einen Augenblick her, ja?”
    Seine Freunde hatten ihm einen fragenden Blick zugeworfen, doch er nickte ihnen nur zu.
    “Ich komm dann nach.”
    “Wir warten draußen,” konterte Sirius stattdessen und ging mit den anderen raus um vor der Tür auf ihn zu warten.
    “Was ist denn, Swetlana?” fragte er sie vorsichtig als er zu ihr vorkam. Sie sah noch viel besorgter aus als am Samstag, wenn das binnen eines Tages überhaupt noch ging. Was war gestern vorgefallen, dass sie nun so aussah?
    “James, ich habe gestern Karkaroff kennengelernt. Ihr habt's später dann VgddK, stimmts?”
    “Ähm... ja.”
    “Versprich mir... versprich mir dass du ihm keinen Anlass geben wirst, dir weh zu tun.”
    “Ich versteh nicht. Was meinst du damit?”
    “Karkaroff ist ein Sadist, James. Das weiß jeder. Er unterrichtet all seine Schüler in den dunklen Künsten und scheut auch nicht davor sie an ihnen auszuprobieren. Es gibt viele dunkle Zauber, die nicht zu den unverzeihlichen Flüchen dazu gehören und viel größeren Schaden anrichten können. Er wird versuchen dich... auszuchecken kann man sagen.”
    “Auszuchecken?”
    “Ja, James. Versprich mir ihn nicht unnötigerweise zu provozieren. Halte dich zurück. Ganz gleich was auch kommen mag. Versprichst du's mir?”
    Er sah sie einen Moment lang zweifelnd an, doch er gab ihr sein Versprechen. Er würde ihn nicht absichtlich provozieren...
    “Gut, das ist alles was ich will.”
    “Wie... wie geht's meinem Dad? Wann kann ich zu ihm?”
    “Es geht ihm... den Umständen entsprechend und ich fürchte, dass du so bald nicht zu ihnen darfst. Wie gesagt, werden sie noch immer verfolgt. Das beste für sie und für dich ist, wenn du hier in Hogwarts in Sicherheit bleibst, wo Dumbledore und Ich auf dich aufpassen können.”
    Er nickte stumm, auch wenn es in ihm drinn ganz anders aussah. Er kochte vor Wut und Sorge, wollte seine Eltern mit eigenen Augen sehen und wissen wie es ihnen ging. Die Worte seiner Patentante hatten ihn nicht zufrieden gestellt und erst Recht nicht beruhigt, aber sie waren offensichtlich alles, was er nun bekommen würde.
    “Gut, dann geh jetzt oder du kommst noch zu spät.”
    Sie gab ihm einen sanften Klapps auf die Schulter und er verschwand mit einem Tschüss hinaus.


    Die ganze Stunde über in Zauberkunst verbrachte er schließlich damit, darüber nachzudenken, was wohl auf ihn zukommen mochte in VgddK. War dieser Karkaroff wirklich so schlimm? Swetlana war ja jetzt bei ihm und er mußte zugeben, dass er durchaus erleichtert war, seine Patentante bei sich zu wissen. Sie würde schon darauf acht geben, dass Voldemort nicht wieder in seine Nähe kam. Aber was seine Freunde betraf, da war er sich sicher, dass er sie niemals im Stich lassen würde. Komme was wolle. Wenn einer von ihnen in Gefahr war, obgleich es Sirius, Remus, Peter, Lilli, Anna oder Alice war, er würde kommen und ihnen helfen, ohne Rücksicht auf sich selbst. Ja, es würde seinem Vater nicht gut tun, das zu erfahren, aber es würde ihm selber noch viel schlechter gehen, wenn er gemütlich in Hogwarts blieb, während es seinen Freunden schlecht ging. Sie waren seine Freunde, alle, seine besten Freunde....
    “Warum so in Gedanken verloren?” flüsterte Lilli ihm ins Ohr und hatte ihre Hand auf seine gelegt.
    Er lächelte als er sie bemerkte. Er hatte ganz vergessen, dass sie ja mit Remus die Plätze getauscht hatte, um bei ihm sein zu können, während dieser bei Anna saß und... nichts tat, so wie er feststellte. Eigentlich sollte er seiner Freundinn liebe Dinge ins Ohr flüstern oder sie anstrahlen, aber... er tat absolut gar nichts.
    'Merlin, Remus, das ist ein Wunder, dass Anna überhaupt noch mit dir zusammen ist', dachte James insgeheim, wandte sich dann aber wieder Lilli zu, die zwar jetzt ihre Aufmerksamkeit wieder Professor Flitwick schenkte, ihre Hand aber weiterhin auf die von James gelegen hatte. Er drehte seine Handfläche um und hackte seine Finger in ihre ein. Sie begann zu lächeln als sie das bemerkt hatte. Er war wirklich total süß und sie liebte es wieder so glücklich zu sein. Nein, sie war sich absolut sicher, dass es kein Mitleid oder sonst was war... es war tiefe Zuneigung, es war Liebe. Wie konnte es das nicht sein, wenn ihr Herz doch zu rasen begann, wenn er bei ihr war. Wenn sich alles wohlig in ihr zusammenzog, wenn sie an sein Lächeln dachte. Wenn allein seine Nähe alles war, was sie brauchte um auch ein Lächeln auf ihrem Gesicht zu zaubern?

    Nach der Stunde gingen die beiden Händchenhaltend mit ihren Freunden zusammen aus dem Klassenzimmer heraus.
    “Leute, ich muß euch noch etwas wichtiges sagen...” begann Alice nach einer Weile, während sie auf den Klassenraum für VgddK zusteuerten.
    “Ähm, nicht hier im Gang. Später... seit am Abend nur alle im Gemeinschaftsraum, okay?”
    “Okay,” sagten alle, wobei die Hälfte von ihnen mehr als nur neugierig drein blickten. Was war so wichtig, dass sie sich bis am Abend gedulden mußten? Alice wirkte irgendwie etwas peinlich berührt oder.... ziemlich amüsiert? Beides hätte bei ihrem roten Gesicht zutreffen können.


    VERTEIDIGUNG GEGEN DIE DUNKLEN KÜNSTE
    PROFESSOR SIMON KARKAROFF
    Simon Karkaroff war hochgewachsen, hatte sehr breite Schultern, große Hände, dunkelblonde, kurze Haare und verdammt tiefe, graue Augen, die an eine miefende Höhle erinnerten. Seine Nase war sehr lang und am Ende sogar irgendwie etwas krumm, wenn man genauer hinsah. James konnte sich nicht helfen, aber der Kerl wirkte wie ein stehender Elefant, mit nem zu kurzen Rüssel, viel Masse und kein Gehirn....
    Karkaroff hatte aufgehört an die Tafel zu schreiben, als ob er gespürrt hätte, dass genau ER den Raum betrat. Er drehte sich jedoch nicht um, sondern schrieb einfach weiter. Sie setzten sich auf ihre üblichen Plätze hin. James hielt es für das beste wenn Lilli wieder bei Anna saß und Sirius wieder bei ihm.
    “Alle anwesend, wie ich sehe,” sagte er in einer sehr tiefen, kalten Stimme, die ihn für einen Moment an Voldemort erinnerte. Allein der Gedanke daran, versetzte ihm einen Stich im Herzen.
    “Gut, wie ich sehe hängt ihr in diesem Fach sehr nach. Wenn ihr in Durmstrang graduieren würdet, wärt ihr alle längst durchgefallen mit eurem winzigen Wissen, das ihr euch bis jetzt angeeignet habt...”
    Wie aufmunternd, dachte James und rollte mit den Augen. Als er damit fertig war bemerkte er wie Karkaroff ihn förmlich anstarrte, obwohl er eigentlich zur Klasse sprach.
    'Super, der hat seine Stielaugen doch jetzt schon auf mich drauf'
    “Die unverzeihlichen Flüche habt ihr wie ich sehe schon dran genommen. Euer Glück. Wir kommen heute zu einem Thema, das euch durchaus bekannt sein dürfte. Es gibt einige Zauber der dunklen Künste, die sehr wohl angewandt werden dürfen und nicht verboten sind und die fast genau denselben Effekt besitzten. Ich bin hier um euch zu lehren, wie man gegen sie ankämpft, beziehungsweise aufhebt. Beginnen wir mit dem Paihorve-Fluch. (A/N:Dieser Fluch ist von mir ausgedacht, ihr braucht ihn also gar nicht erst nachzuschlagen, denn ich bezweifle, dass ihn irgendjemand findet. *ggg*)Er ist der Cruciatus und Imperius-Fluch zugleich und ersetzt auch das Veritaserum. Warum er nicht zu den unverzeihlichen Flüchen gehört? Weil ihn nicht jeder Zauberer beherrscht und man ihn auch nicht aus Büchern erlernen kann und... weil das Ministerium selber damit arbeitet.... Wenn der Fluch gesprochen wurde, wird die Person in eine Art Trance fallen. Er verspürt noch keinen Schmerz. ERST wenn er lügt und wenn er ungehorsam ist, wird ihn ein Schmerz wie der Cruciatus-Fluch übermannen. Sein Körper fühlt sich an als ob er jeden Augenblick explodieren würde und die Haut... wird sich aufreißen... unerträgliche Schmerzen, könnte man sagen.”
    Er blickte in die Runde und stellte zu seiner Genugtuung fest, dass fast alle total blass wurden, bis auf die Slytherins, die sich schon richtig darauf zu freuen schienen den Zauber zu erlernen.
    “Gut, ich werde mir jetzt jemanden rausholen, der als... Versuchskaninchen dienen wird.... “
    Er blickte in die Runde und James ahnte dass das nicht gut werden würde, was jetzt kam. Der Spruch hörte sich verdammt böse an und er konnte nur hoffen, dass es keinen seiner Freu-
    “Sirius Black... Wer von euch ist Sirius Black? Kommen sie zu mir nach vorne.”
    Sirius hatte James einen kurzen Blick zugeworfen, dann stand er auf und kam zu Karkaroff nach vorne.
    'Ich bring ihn um wenn er ihm etwas antut' dachte James und ballte seine Hand wütend zu Fäusten.
    “So. Mr. Black, ich rate ihnen nicht zu lügen, wenn ich ihnen Fragen stelle. Viele Gefangene... sind schon vor Schmerzen gestorben...”
    Karkaroff bekam ein fiesen Ausdruck im Gesicht, so, als ob er gerade die Fragen stellen würde, auf die Sirius lügen mußte nur um mal wieder jemanden schreiend auf dem Boden sehen zu können. Sein Freund warf ihm wieder einen kurzen Blick zu, den James mit einem leichten Kopfschütteln beantwortete.
    'Sag die Wahrheit, lüg bloß nicht, egal welche Frage er stellt' wollte er damit sagen und betete, das Sirius das auch kapierte.
    Die Klasse war in zwei Gruppen gespalten, die einen, die unruhig auf den Stühlen hin und herrutschten aus Angst, dass ihm etwas passieren könnte und die anderen, die mit verschrenkten Armen da saßen und nur darauf warteten, dass er vor Schmerz schreien würde, damit sie etwas zu lachen hatten. Karkaroff hielt den Zauberstab auf ihn drauf und fixierte damit sein Gesicht.
    “Rapeo Tui Verita”
    Nichts. Er fühlte sich nicht anders sondern... genau so wie vorher. Vielleicht wirkte der Spruch ja nicht. In Trance befand er sich auf keinen Fall. Vielleicht wirkte der Spruch ja nur BEI IHM nicht.
    “Ihr Name ist Sirius Black?”
    “Ja,” schoss es aus ihm heraus. Er wollte doch gar nicht so schnell antworten.
    “Wo wohnen sie?”
    “Am Grimmauldplatz 12 in London, aber seit letztem Sommer wohn ich bei den Potters auf Wing-Castle.”
    “Warum wohnen sie nicht mehr zu Hause?”
    “Ich habe mich mit meinen Eltern verstritten, wegen ihren Ansichten über Muggel.”
    Warum bei Dumbledore's Bart erzählte er das?
    “Was ist ihr Lieblingsgetränk?”
    “Feuerwhiskey, das Zeug haut richtig rein.”
    James mußte sich ein Grinsen schwer verkneifen, typisch Padfoot, zu antworten, aber sein eigenen Kommentar dazuzuhängen.
    “Ihre Lieblingsfach?”
    “Verwandlung.”
    “Ihr Lieblingslehrer?”
    “Professor McGonagall.”
    “Warum?”
    “Ich bin der einzige, der sie so auf die Palme bringen kann.”
    Die Gryffindors lachten lauthals los, doch ein Blick von Karkaroff genügte und es wurde sofort wieder mucksmäuschenstill.
    “Ihre besten Freunde?”
    “James Potter, Remus Lupin, Peter Pettigrew, Anna White und Lilli Evans.”
    “James Potter, mit welchen Tier würden sie ihn assoziieren...”
    'Shit,' ging es James durch den Kopf 'Er weiß es. Karkaroff weiss, dass ich ein Animagus bin'
    “Hirsch.”
    “Warum gerade das?”
    “Weil er genau so stolz und mächtig ist.”
    'Ein Glück hat Sirius nicht die wohl von Karkaroff erwartete Antwort gegeben' dachte James erleichtert.
    “Wie gut sind sie befreundet?”
    “Sehr gut.”
    “Umschreiben sie es mir.”
    “Wir sind wie Brüder.”
    Was sollte der Schwachsinn, dachte sich James mit der Zeit. Wozu diese ganzen Fragen? Hatte es Voldemort etwa auf Sirius abgesehen? Wollte er Sirius dazu benutzten um ihn aus der Reserve zu locken?
    “Er würde also alles für sie tun und andersherum?”
    “Ja.”
    “Gut, Mr. Black. Da sie kein einziges Mal gelogen haben, wird die Klasse sich wohl bis zum nächsten Idioten gedulden müssen, der törricht genug ist um zu lügen.”
    Er richtete seinen Zauberstab aufs neue auf Sirius: “Enervate.”
    Sirius fühlte wiedermal absolut nichts und genau das war es, was ihm Panik bereitete. Gegen den Imperius-Fluch kam er an, weil er es fühlen konnte, aber der Paihorve... war nicht zu erkennen. Kein anderes Gefühl, kein Zeichen dass er da wäre, aber er wirkte. Er antworetete ohne es zurück halten zu können...
    “Nehmen wir doch mal eine zweite Versuchsperson... wie wärs mit einer Dame...”
    'Wenn er jetzt Lili nimmt, bring ich-'
    “Lilli Evans.”
    'Blödes Arschloch' dachte James brummig.
    Gerufene Person stand auf und kam zu ihm vor. Sie stand nun da wo Sirius vorher stand, der sich wieder zu James hingesetzt hatte. Sein Freund sah ihn einen Augenblick lang besorgt an, doch Sirius winkte ab.
    “War nicht schlimm, mach dir keine Sorgen um Lils.”
    “Rapeo Tui Verita.”
    Auch Lilli fühlte sich nicht anders, als der Zauberspruch über sie kam.
    “Wie ist ihr vollständiger Name?”
    “Lilli Julianna Evans.”
    “Kommen sie aus einer reinblütigen Familie?”
    “Nein, meine Eltern sind Muggel.”
    “Wie fühlt man sich als... SOLCHES ETWAS?”
    James war aufgesprungen und wollte protestieren, was diese scheiß Fragerei sollte, als Sirius und Remus ihn mit einem mal wieder runterdrückten. Karkaroff schien das nicht bemerkt zu haben, denn seine gesamte Aufmerksamkeit galt Lilli.
    “Gut, meine Freunde sind jederzeit für mich da und sie helfen mir. Für sie ist die Herkunft nicht wichtig,” antwortete sie entschlossen und diese Antwort kam nicht durch den Fluch, sondern aus ihrem Herzen. Es war das, was sie dachte und fühlte.
    “Ihre Freunde? Wer?”
    “James, Sirius, Remus, Alice und Anna.”
    “James... James Potter?”
    “Ja.”
    Remus und Sirius hatte alle Mühe James davon abzubringen auf Karkaroff zuzustürmen und ihm eine runterzuhauen für dieses unverschämte Verhör, das gar nichts mit dem Unterricht zu tun hatte, sondern nur ihre... nein, SEINE Privatsphäre verletzte.
    “Wie lange sind sie schon zusammen?”
    “Seit 4 Monaten.”
    “Hatten sie schon SEX....”
    Sirius und Remus hatten nun schon ihre Nägel in James Fleisch gegraben, so fest hielten sie ihn bei sich. Wenn einer von ihnen losgelassen hätte, würde er jetzt auf Karkaroff liegen und auf ihn einprügeln, da waren sie sich sicher.
    “Nein. Wir hatten noch... kein Sex...” antwortete sie mit leichten Tränen in den Augen. Sie wollte nicht wirklich weinen, aber dies war eine Frage, die ihr Privatleben betraf und den anderen nichts anging,. Doch jetzt wurde es laut ausgesprochen und jeder wußte es, jeder, selbst die Slytherins, selbst Malfoy.
    “Enervate... Sie dürfen sich wieder setzten, Miss Evans....”
    Lilli ging an James vorbei und formte mit den Lippen die Worte: tut mir leid. Er nickte verstehend und sah zurück zu Karkaroff. Sein Gesicht hatte etwas übles in sich. Das war kein Zufall. Er hatte mit Absicht Sirius und Lilli genommen, nur warum? Und was hatte er vor?
    “Schlagen sie ihre Bücher auf und schreiben sie die Wirkungs-und Anwendungsweise des Paihorve-Fluches auf....” sagte dieser als sei seine Befragung eben das normalste was es gab. Alle Schülter befolgten sein Befehl und begannen zu schreiben. Die ganze Zeit über, James wußte nicht warum, aber er hatte das Gefühl als ob Karkaroff ihn beobachtete. Merkwürdigerweise blickte sein Professor nur immer in eine andere Richtung oder auf sein eigenes Buch hinab, wenn er aufsah. Er hatte das Gefühl dass jemand mit Gewalt versuchte in sein Verstand einzudringen... und es gab wohl nur einer, der das sein konnte.James war überglücklich als die Stunde endlich vorbei war und er sich mit seinen Freunden von Voldemorts Spion entfernen konnte.


    Am Abend hatten sie sich alle im Gemeinschaftsraum versammelt, da Alice sie ja darum gebeten hatte. Sirius und Lilli ließen sich bei ihren Freunden darüber aus, wie unverschämt Karkaroff seine Fragen gestellt hatte, während James nur nachdenklich dabei saß und Lilli in seinen Armen hielt. Er verstand es auch noch nicht, aber er würde Swetlana davon erzählen und sie würde ihm schon sagen können, was es damit auf sich hatte.
    Es dauerte nicht lange, da sprang das Porträt der fetten Dame zur Seite und Alice kam mit Frank Hand in Hand herein und ihr rundes Gesicht strahlte förmlich vor Glück.
    “Hey, Leute,” sagte sie und stellte sich mit Frank direkt vor ihnen allen hin. Sie grinste so breit, dass es wirklich eine gute Nachricht sein mußte.
    “Hi, Al, na, was gibt's so wichtiges?” begann Anna und sah beide verwundert an.
    Diese hob ihre Hand und ließ einen goldenen Ring mit einem roten Saphirstein zum Vorschein kommen.
    “Frank hat mich gefragt ob ich seine Frau werden möchte und ich hab JA gesagt....”
    “MERLIN....”
    Anna und Lilli waren aufgesprungen und hatten sie fest in die Arme genommen. Die drei Mädels hüpften kichernd auf und ab und knuddelten sich zusammen. Remus warf Sirius einen fragenden Blick zu, der sah James verwirrt an, dieser guckte fragend zu Frank, der wiederum die Schultern zuckte.
    “Ich hab keine Ahnung was am Samstag in mich gefahren war....” gestand dieser und wurde plötzlich feuerrot, was man bei ihm ja bis dahin noch nie gesehen hatte.
    “Ist irgendwie über mich gekommen und ich hab sie gefragt...”
    Sirius und Anna hatten beschlossen, den beiden besser nicht zu sagen, dass Frank auch etwas von dem Mut-Trank abbekommen hatte und feierten die Verlobung einfach mal so wie's war. Sie gingen in den Jungenschlafsaal und tranken gemütlich Butterbier, Feuerwhiskey, Chiliwodka und was sich sonst noch so bot... Für diesen einen Abend vergaß James seine Sorgen wieder. Er freute sich für seine beiden Freunde, dass sie sich für ein gemeinsames Leben entschieden hatten. Wenn er ehrlich war, dann paßten Alice und Frank auch wahnsinnig gut zusammen.



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:43


    Chap 34: Oh, my Valentine

    Als Lilli am Samstagmorgen aufwachte, sah sie vollkommen überrascht in zwei hasselnussbraune Augen, die sie frech anglitzerten. Es gab eine Zeit, da hätte sie sofort mit der Hand ausgeholt und zugeschlagen, aber jetzt fuhr sie mit ihrer freien rechten Hand an seine Wange und strich sanft darüber.
    'Gott, er ist so süß..... '
    James beugte sich zu ihr hinab und beide versanken in einen langen, zärtlichen Kuss voller Leidenschaft, der Raum und Zeit hinter sich ließ. Sie wollten einander spüren, einander lieben, einfach alles um sich herum vergessen für eine einzigartige Geste.
    “Guten Morgen, mein Engel.”
    “Morgen, mein Mausi-Puh....” flüsterte sie und strahlte ihn glücklich an. Sie hatte so schön geschlafen in seinen Armen. Es kam in der letzten Zeit öfter vor, dass sie bei James im Jungenschlafsaal schlief, einfach um bei ihm sein zu können. Die eine Woche, in der sie sich aus dem Weg gingen, erschien ihr wie eine halbe Ewigkeit.
    “Lils?”
    “Hm?”
    “Wenn du irgendjemanden erzählst dass du mich so nennen darfst, dann wirst du das doppelt und dreifach bezahlen müssen...”
    Er grinste sie amüsiert an und sie zog beleidigt einen süßen schmollmund.
    “Traust mir wirklich zu, dass ich das tu?”
    “Ich liebe dich...”
    “Ich liebe dich noch mehr...”
    “Ich liebe dich noch viel mehr....”
    “Ich liebe dich noch viel viel viel mehr...”
    “Ich-”
    “Schon klar, ihr liebt euch. Könntet ihr dieses Geturtel jetzt bitte lassen? Mir kommt gleich mein gestriges Abendessen hoch...”
    Sirius stand müde auf und schlenderte genervt zum Badezimmer rüber. Lilli sah James fragend an, der wieder ins Kissen zurück gefallen war.
    “Heut ist doch Valentinstag....”
    “Und? Ich dachte er geht mit Monica Capwell in die drei Besen? Sie sieht doch sehr gut aus und schwärmt für ihn schon seit Jahren.”
    “Schon, aber... es ist nichts ernstes.”
    “Es ist bei ihm doch NIE etwas ernstes,” sagte Lilli und kuschelte sich wieder an seine weiche Brust.
    Am liebsten würde sie ewig so daliegen und einfach nur die Wärme genießen. Sie liebte es irgendwie mit ihrem Zeigefinger sanft gegen seine Bauchmuskeln zu tippen. Oben, unten, rechts, links...
    “Hm... Ich weiß nicht...”
    Lilli sah verwirrt zu ihm hoch.
    “Was meinst du, Mausi-Puh?”
    James bekam wieder ein Grinsen auf dem Gesicht und blickte zu ihr hinab. Er liebte ihre fülligen Dauerwellen, die ihr strähnchenweise ins Gesicht fielen. Sie hatte so wunderschönes, samtigweiches Haar. Er nahm seinen Zauberstab heraus und legte den Silencio-Zauber auf das Bett. Dann wandte er sich Lilli zu und beide saßen nun aufrecht auf da.
    “Hast du das Gefühl das Anna in der Beziehung mit Moony glücklich ist?”
    “Ähm... sie hat nicht wirklich darüber gesprochen. Aber ich dachte eigentlich schon. Warum?”
    “Ich kenn die beiden Dickköpfe nun schon seit meiner Kindheit und weißt du was sie einander nicht wissen?”
    Lilli schüttelte neugierig den Kopf. Sie würde es nie zugeben, aber sie war schon neugierig etwas über Anna und Sirius zu erfahren. Sirius kannte sie früher ja nicht so gut und auch die Freundschaft mit Anna war anfangs immer etwas holprig und wurde erst mit der Zeit etwas fester.
    “Naja, du weißt, Sirius ist eher der Mädchenschwarm, der es genießt im Mittelpunkt zu stehen und immer Scherze und Witze reißt und Anna ist mehr der gute Kumpel für jeden Typen, den man um Rat fragt, wenn es um Mädels und Liebesangelegenheiten geht. Naja, weiß nicht ob ich's dir überhaupt erzählen darf, aber sie hat's mir ja nicht verboten es DIR zu sagen. Nur Sirius darf halt nichts davon wissen.”
    “Wovon?” fragte sie nun hibbelig. Sie hatte das Gefühl dass sie im Begriff war etwas ganz wichtiges zu erfahren, das in ihrem Puzzle um ihre beste Freundinn gefehlt hatte.
    „Anna stand mal auf Sirius... bzw... ich nehme an, sie steht noch immer auf ihn.”
    “WAS?” fragte sie so schockiert, dass James heilfroh war, den Silencio-Zauber aufs Bett gelegt zu haben, denn sonst hätte Remus garantiert was mitbekommen und das war das letzte, dass er wollte.
    “Ja und ob du's glaubst oder nicht, auch wenn Padfoot das niemals gesagt hat, aber ich habs gemerkt. So wie er sie manchmal ansieht und wie er manchmal über sie spricht und sich um sie kümmert, hat er sich definitiv in sie verknallt.”
    “HEILIGER HIPPOGREIF, DAS IST UNGLAUBLICH.”
    Er wußte wie überrascht sie darüber sein würde und nickte bejahend.
    “Schon, nur, Sirius hatt nie gesehen was die ganze Zeit direkt vor seiner Nase war. Anna war früher überhaupt nicht sein Typ.”
    “Wie? Früher nicht sein Typ?”
    “.... Naja... Anna spielt Quidditch und ist ein super Freund mit dem man jeden Quatsch anstellen kann. Aber... sie hatte früher absolut nichts... naja... nichts dran.”
    “.....? Brüste?”
    “Yeah, genau. Sie war flach wie ein Brett.”
    “Ich fass es nicht. Ihr seit so oberflächlich.”
    “Quak, sie war auch charakterlich nicht sein Typ. Anna ist total temperamentvoll und streitsüchtig und dickköpfig.”
    “Und Sirius wollte immer ein Mädchen das schön: Ja, genau und Oh Sirius sagt?” äffte sie in einer dumm-Tussie-Stimme nach. James nickte.
    “Ja, früher halt. Ende der dritten Klasse begann sie dann mit Remus zu gehen und... naja, ich gebs ungern zu aber Anna hatte Recht...”
    “Womit?”
    “Padfoot erkennt nur dann was gut für ihn ist, wenn er es verloren hat.”
    “Oh....”
    “Schon. Anfangs wollte sie Sirius bestimmt nur eifersüchtig machen mit Remus. Aber sie hat sich wohl wirklich in ihn verliebt. Die beiden sind ja schon seit fast 3 Jahren zusammen. Aber Remus ist nicht der Frauentyp... liegt vielleicht auch an seinem Gen als Werwolf, keine Ahnung.”
    “Aber Sirius hat jetzt kapiert, dass er was von Anna will, denkst du? Und will sie noch was von ihm?”
    “Ich würd sagen... ja. Es ist die Art wie die beiden miteinander umgehen. Erinnert mich ein wenig an uns bevor wir zusammen gekommen sind... ”
    Er grinste verstohlen, aber Lilli setzte nur einen: Aber-Sicher-Blick auf.
    “Und was jetzt? Ich mein, wenn Anna mit Sirius zusammen kommt, was wird dann aus Remus? Und will Anna überhaupt noch was von ihm? Remus hat in ihrer Beziehung schon sovieles falsch gemacht. Ich mein, hey, er knutscht besoffen die Person ab, die sie am meisten haßt und macht im Vollrausch mit ihr Schluß. Dann verletzt er sie als Werwolf und hätte sie auch noch beinahe gebissen und sie... sie sieht über alles hinweg und bleibt bei ihm. Das muß doch eigentlich Liebe sein.”
    “Liebe... oder Schuldgefühle.”
    “Wieso Schuldgefühle?” fragte Lilli perplex.
    “Los raus mit der Sprache, Potter. Wenn du schon damit angefangen hast, dann lass mich gefälligst auch nicht auf dem trockenen sitzten.”
    “Naja, okay. Also es war in den Sommerferien, vor unserem 3. Schuljahr. Remus war doch schon immer verschossen in Anna. Er hat sich nur nie getraut, es ihr zu sagen oder überhaupt etwas in diese Richtung zu unternehmen. Glaub mir, wenn Anna nicht von selbst gehandelt hätte, wären die beiden jetzt kein Paar.”
    “Was war denn nun in dem Sommer?”
    “Hm, du warst nicht dabei. Anna hat mich besucht. Sie wußte ja damals nicht dass Remus ein Werwolf war. Seine Eltern wollten weg fahren und hätten ihn nicht mitnehmen können, wegen Vollmond. Anna, Sirius und Peter waren bei mir und sie hat ihn dann überredet auch zu kommen, obwohl es ihm echt mies ging. Er dachte wohl, er würde es schaffen sich rechtzeitig zu verkrümmeln, bevor Vollmond wurde und dass er die Schmerzen schon aushalten könne. Er konnte ihr doch nichts abschlagen. Naja, dann spielten wir auf der Wiese in Wing-Castle und wollten mit den Pferden ausreiten. Mitten im Ritt... fiel Remus vom Pferd, weil er Schmerzen hatte und schnitt sich dabei an den Sträuchern ins Fleisch. Sah echt übel aus... Schätze, das ganze hat Anna an den Tot ihrer Eltern erinnert, weil überall Blut lag und einer der Stecken Remus ins Fleisch geschnitten hatte. Ende des Jahres begannen sie ja dann miteinander zu gehen, aber ich denke, es war nur aus Mitleid, nicht wirklich Liebe.”
    “Aber, die beiden sind seit über 2 Jahren zusammen. Man kann doch mit jemanden, den man nicht liebt, so lange zusammen sein.”
    “Da kennst du Anna schlecht. Sie hat nun mal diesen Samariter-Komplex. Sobald ihr jemand Leid tut, will sie alles tun damit es ihm besser geht. Sie selber steht da im Hintergrund.”
    Lilli sah ihn nachdenklich an. Von dieser Seite hatte sie das ganze noch nie betrachtet. Jetzt kannte sie ihre Freundinn schon ewig lange und sie bezeichnete sich sogar als ihre beste Freundinn und dann merkte sie, dass sie sie kaum kannte.
    “Ich beneide euch irgendwie...” flüsterte Lilli. Sie wurde nun total melancholisch und ihre Stimme klang leicht frustriert.
    “Wie?”
    “Naja, um eure Freundschaft. Sirius, Anna und du... ihr kommt mir manchmal vor wie die drei Musketiere.”
    James konnte nicht anders als laut aufzulachen.
    “Ja, Muskeltiere sind wir in der Tat, so hart wie wir alle zuschlagen..”
    “MUSKET -Tiere, Mausi-Puh.”
    “Wasndas?”
    “Da gabs mal n Film. Die Musketiere waren die loyalsten Diener und Beschützer des Königs von Frankreich. Und die Geschichte ging von der Freundschaft von drei von ihnen und dem Neuling D'Artagne.”
    “Na, dann bist du eben D'Artagne und wir deine drei MUSKELTIERE.”
    Lilli lachte auf und gab ihm einen stürmischen Kuss auf den Mund. James kapierte echt gar nichts von dem was sie da sagte. Sie wollte die Zeit aber auch nicht damit verschwenden Dinge zu erklären, die man nicht wissen brauchte, sondern ihm einfach nah sein.

    Wenig später, nachdem auch Remus und Peter bereits im Bad waren, entschlossen sich auch James und Lilli wiedermal gemeinsam zu duschen, so wie sie es in den letzten Tagen dauernd gemacht hatten. James konnte sich nicht helfen, aber er mußte sich immer wieder aufs neue zusammen reißen um es nicht doch geschehen zu lassen. Meistens, nahm er, sobald Lilli aus der Wanne stieg, noch mal eine richtig eiskalte Dusche.

    Er hatte nach der Sache mit Karkaroff sofort Swetlana verständigt, die sich mit Dumbledore und den anderen zusammen setzte und erst am Freitag Abend auf ihn zugekommen war. Sie meinte, dass Karkaroff wohl Informationen sammeln würde, für Du-Weißt-Schon-Wen. Er hatte in den folgenden Unterrichtsstunden VgddK immer wieder versucht in seinen Verstand einzudringen, aber James's Vater hatte es ihm schon vorher beigebracht, solche Angriffe abwehren zu können. Allerdings hatte er das ungute Gefühl, dass Karkaroff nicht nur versucht hat seine Gedanken zu lesen, sondern auch die seiner Freunde. Er hatte am Freitag Abend Swetlana noch wegen Hogsmeade gefragt, da schließlich alle verliebten Pärchen dort sein würden. Er wollte Lilli nicht einschränken müssen und nach etlichen Bitten und betteln und flehen und auf die Knie rutschten hatte sie sich schließlich erweichlichen lassen.
    “Dann muß ich wohl mit Marcel hingehen, aber lass dir ja nicht einfallen von unserer Seite zu weichen, uns irgendwie austricksen zu wollen und dich weiter als 10 Meter von uns zu entfernen!” hatte sie ihn getadelt und James grinste sie dankbar und doch frech an: “Würde mir nicht im Traum einfallen.”
    Und so kam es, dass er sich mit allen anderen auf den Samstag in Hogsmeade freuen konnte. Anna wollte mit Remus hingehen, Sirius mit Monica Capwell, Alice mit Frank, Lilli mit ihm. Ja, sogar Peter konnten sie ein Date beschaffen. Gut, Erin Seaver war nicht unbedingt das was man als Date bezeichnen würde. Sie war zwar sehr hübsch, jedoch sprach sie absolut KEIN WORT, außer vielleicht, ja, nein, vielleicht. Sie war eine Rawenclaw und eigentlich auch relativ intelligent. Anna und Lilli hatten sie vorsichtig gefragt, ob sie nicht Lust hätte mit Peter nach Hogsmeade zu gehen und sie sagte nur: “Ja.....”

    Sie saßen nun alle an einem Tisch in den Drei Besen, wo Madamme Rosmerta ihnen als erstes Butterbier hinstellte und dann wieder zurück an die Thecke gehen wollte, jedoch von Sirius zurückgehalten wurde. Er witzelte ununterbrochen mit ihr herum, so dass sie kaum ihrer Arbeit nachgehen konnte, bis James ihm den Mund zuhielt.
    “Padfoot, halt andere Leute nicht von der Arbeit ab. Danke, nochmals....” rief er ihr zwinkernd zu und zerrte Sirius auf seinen Sitzt zurück, damit Madamme Rosmerta die anderen Gäste auch bewirten konnte.
    “Hey, Alter, du hast ne Verabredung hier.”
    “Hm?”
    “Monica Capwell.”
    “Aih, stimmt ja. Sorry, Mo...”
    Und ab da an versuchte er ihr möglichst viel Aufmerksamkeit zu schenken und sie zum lachen zu bringen.
    Anna und Remus schienen relativ viel Spaß zu haben, zumindest lachten sie öfters und auch Alice und Frank ging es eindeutig sehr gut. Wie denn auch nicht, wenn sie verlobt waren. Lilli und James sah man nicht sprechen, sie knutschten wann immer es ging herum, demnach.... machte ihnen das Wochenende offenbar genau so viel Spaß. Lediglich Peter und Erin saßen nur da und starrten Löcher in die Luft. Ab und zu fragte sie mal etwas und er gab ein leises ja von sich oder er fragte etwas und sie gab ein leises Ja von sich. James war so damit beschäftigt festzustellen wie schön Lilli war, dass er gar nichts von den Dingen um sich mitbekam.
    “Na, du alter Weiberheld,” hörte er plötzlich eine männliche vertraute Stimme und als er aufsah, erkannte er Marcel Stone. Sein Patenonkel war genau so groß wie Swetlana, hatte schwarze, schulterlange Haare und einen etwas schlacksigen Körper. James hatte sich oft selber gefragt, wie der gute nur einer der besten Auroren werden konnte, obwohl er aussah, als ob der nächste Windstoß ihn wegfegen würde.
    “Hey, Marcel.”
    James war aufgestanden und Marcel hatte ihn in eine herzliche Umarmung genommen.
    “Na, mein Patenkind, lang nicht mehr gesehen.”
    “Das kann man wohl sagen,” meinte dieser.
    “Sirius, Anna, Remus, Peter, wie gehts euch?”
    “Gut,” antworteten alle nacheinander. Dann wanderte Marcel's Blick zu Lilli, die neben James saß und... ihn etwas peinlich berührt ansah.
    “Lass mich raten, rote Haare, smaragdgrüne Augen... Lilli Evans?”
    “Ähm, ja Sir....”
    “Nenn mich Marcel. So alt bin ich noch nicht.”
    Lilli nickte, jedoch glich ihre Gesichtsfarbe die von Ketchup.
    “Wie ich sehe hast du letztenendes also doch noch das Herz deiner Angebetenen erobert, hm?”
    James lachte auf und zog Lilli in seine Arme.
    “YUP, das hab ich.”
    “Naja, ich und Swetlana sind die ganze Zeit hier in Hogsmeade, wenn du Hilfe brauchst, dann sprüh mit deinem Zauberstab rote Funken heraus.”
    “Hm?”
    “Ich hab sie überreden können, dir nicht auf Schritt und Tritt zu folgen. Du bist groß und kannst auf dich allein aufpassen...”
    Marcel kam näher und flüsterte es James ins Ohr, so dass es niemand anders hören konnte: “Außerdem willst du bestimmt lieber zweisam die Dinge erledigen.”
    Daraufhin verzog er sich mit einem Grinsen und James setzte sich wieder mit Lilli zu seinen Freunden hinab.Er mochte seinen Patenonkel. Ein Glück war dieser nicht ganz so streng in diesen Dingen wie seine Freundinn.
    “Und was machen wir später?” fragte Sirius in die Runde.
    “Ich weiss nicht was IHR macht, Lilli und Ich gehen etwas spazieren....”
    “Was denn? Ihr lasst uns allein?” fragte Sirius gespielt beleidigt, woraufhin James mit Lilli lachend aufgestanden war und seinem Freund nen Klapps auf die Schulter gab.
    “Du wirst es überleben, Padfoot. Bis später, Leute.”
    “BYE,” sagten alle gleichzeitig und hatten gleichgültig mit den Händen gewunken, während das Traumpaar von Hogwarts hinaus marschierte.
    “Sollten wir Professor Jaivenko und Marcel Stone Bescheid sagen?” hinterfragte Remus die Handlung und sah alle an, doch keiner schien sich wirklich die Mühe machen zu wollen, das Turtelpärchen zu stören.
    “Ich denke, Lilli und James haben mal etwas Zweisamkeit verdient,” sagte Anna schließlich. Remus zuckte nur mit den Schultern.


    Händchenhaltend wanderten James und Lilli durch den Schnee hindurch, den langen Steg entlang. Ihre Fußspuren wurden sehr schnell durch den herabfallenden Schnee wieder bedeckt. Sie blieben mitten im Steg stehen und blickten auf die Heulende Hütte rüber, die einige hundert Meter davon entfernt war.
    “Ich mach mir jedes mal unglaubliche Sorgen, wenn ihr mit Remus dort hinein geht... ist dir das eigentlich klar?”
    Er drückte sie liebevoll an sich und gab ihr einen sanften Kuss auf die büschigen Haare.
    “Ich pass schon auf mich auf, Lils. Weißt du, wenn wir Moony damit helfen können, dann nehme ich die paar Kratzer gern auf mich. Er hatte es schon schwer genug im Leben und weißt du was? Irgendwie hat das ganze unsere Freundschaft gestärkt.”
    Lilli sah zu ihm auf. Seine Backen hatten sich von der Kälte leicht rosa verfärbt, doch seine Augen.. seine Augen behielten ihren Glanz während er zur Hütte rüber blickte. Er sah aus wie einkleiner verträumter Junge und doch gab er ihr selbst in dieser Haltung eine unglaubliche Geborgenheit und Wohlgefühl.
    “Wußtest du, dass Sirius und Ich am Anfang gar nicht befreundet waren?”
    “Wie?”
    James lachte als er ihr unglaubiges Gesicht sah.
    “Eigentlich gehört das nicht hier her, Lils. Ich sag nur soviel, ich bin froh wie alles gekommen ist. Wenn der Anfang zu leicht ist, dann stimmt meistens etwas nicht. Je mehr du für eine Sache kämpfst, desto glücklicher bist du, wenn du es am Ende doch geschafft hast. Ich habe 3 Jahre um deine Liebe gekämpft und jetzt hab ich sie... Ich lass dich nie wieder los.”
    Sie hatte ihm tief in die Augen gesehen als er seine Hand an ihre Wange legte und zu ihrem Hals runterstrich. Sie öffnete ihren Mund und berührte seine Lippen. Egal wie kalt es um sie war, egal wie stark der Wind den Schnee auf sie hinab wehte... ihr war so unendlich warm. Er war so warm... sie liebte seine Küsse, liebte seine Berührungen... einfach ihn. Je länger sie in diesen Kuss versank, desto mehr genoss sie ihn, als ob es nie aufhören könne....


    Nachdem James und Lilli selbst eine Stunde später nicht aufgekreuzt war, beschlossen die Freunde nach ihnen zu suchen und verließen die drei Besen. Marcel und Swetlana waren auch schon längst weggegangen um nach den beiden Ausschau zuhalten als Sirius sie darüber informierte. Seiner Meinung nach hatten sie nun genug Zweisamkeit, falls sie doch in Schwierigkeiten sein sollten, war es besser etwas zu tun.
    “Am besten teilen wir uns auf,” schlug Sirius vor als sie einige Schritte gegangen waren.
    “Na, Black, bereit für die Rache...” ertönte es von der Seite. Sie brauchten gar nicht hinzusehen und wußten genau wer ihnen da entgegen schrie. Dummerweise realisierten sie zu spät, dass er nicht allein war, sondern gut 10 seiner Slytherincompanen noch dazu im Schlepptau hatte.
    “Was denn, suchst du Streit?” fauchte ihn Sirius an und hatte promt seinen Zauberstab gezückt.
    “Und wie ich den Streit suche... Jetzt wirst du für deine unverschämte Klappe bezahlen, Black. Ich darf Potter nicht angreifen, aber von dir hat der dunkle Lord nichts gesagt.... Stupor.”
    “Protego.”
    Auch Anna hatte ihren Zauberstab gezückt, wie alle anderen auch und nen Schutzzauber auf Sirius geschickt um ihn vor dem Schaden zu bewahren.
    ”Furunculus,” sagte Sirius und hatte dabei auf Malfoy gezielt, der dem Spruch jedoch zur Seite gewichen war.
    “Incendio mximus.”
    Der Baum neben den Freunden war in Flammen aufgegangen und die Mädels wichen erschrocken zurück.
    “Mobiliarbus...”
    Der flammende Baum stürzte auf den Boden um und hätte beinahe Alice unter sich begraben, wenn Frank sie nicht im letzten Augenblick weggezogen hätte.
    “Seit ihr völlig blöde im Hirn?” brüllte Remus wütend auf und schoss nun gleichfalls wie alle anderen auch Flüche los.
    “Relaschio.”
    “Pertificus Totalus.”
    “Taratallegra”
    “Stupor”
    “Impedimenta”
    “Vertistagne”
    Alles war durcheinander und keiner konnte wirklich erkennen, wer welchen Fluch los gelassen hatte. Nachdem Anna Goyle durch den Impedimenta von sich gestoßen hatte, bekam sie Gelegenheit sich umzusehen. Alice und Frank duellierten sich mit 2 breiten Slytherins, Peter lag bereits geschlagen am Boden, so wie er dran lag mußte ihn ein Stupor getroffen haben, von Monica und Erin fehlte jede Spur. Sie waren wohl weggelaufen als der Kampf begann. Remus duellierte sich noch immer mit Crabbe, der zwar absolut kein Gehirn besaß, dafür jedoch mit den ganzen Flüchen offenbar nicht unterzukriegen schien und Sirius? Sie entdeckte nicht weit von sich entfernt gut 6 Slytherins auf jemanden einschlagen, von dem sie nur die schwarze Jeans sehen konnte.
    “Sirius....” schrie sie auf und rannte rüber, ihr Zauberstab auf den Haufen gerichtet. Sie würde ihn treffen wenn sie jetzt einen Spruch los lassen würde und es gab keinen, der ihn vor diesen Faustschlägen schützten könnte. Sie versuchte einen nach dem anderen von ihm runter zu reißen, doch bevor sie sich versah hatte Avery sie gepackt und ihr einen Fluch auf den Hals gehetzt. Anna fiel zurück auf den Boden und ihr Arm begann zu bluten.
    “Du verdammter Mistkerl,” brüllte Sirius auf und wollte ihn sich schnappen, doch die anderen Slytherins schlugen weiter auf ihn ein als wäre er ein Sandsack. Anna wollte ihm wieder zur Hilfe eilen, doch Avery zog sie zurück auf den Schnee, holte mit der Hand aus und gab ihr eine saftige Ohrfeige, so dass sie zur Seite fiel.
    “Halt dich da raus, Miststück.”
    Sirius hatte sich mit tobender Wut von den Slytherins losreißen können, da sie zum Glück nur Muskeln und keinen Verstand besaßen. Er stürzte sich auf Avery und drückte ihn auf den Schnee hinab. Noch bevor die anderen Slytherins ihrem Freund zur Hilfe eilen konnte, schlug Sirius mit aller Kraft in sein Gesicht. Immer und immer wieder, so oft es seine Faust zuließ. Er wußte, dass jeden Moment die anderen auf ihn stürzen würden um ihn runterzureißen, doch er war in diesem Moment so voller Hass wegen dem was passiert war, dass er einfach nur weiter auf das widerliche Gesicht vor sich einschlug.
    “RÜHR-SIE-NOCH-EINMAL-AN-UND-ICH-BRING-DICH-UM-DU-VERDAMMTES-ARSCHLOCH,” brüllte er dabei mit fester Stimme.
    “Impedimenta....”
    Das war James Stimme. Sirius blickte auf und konnte sehen dass sein Freund einige Meter vor ihm stand und den Zauberstab auf ihn... nein auf die Menge hinter ihm gerichtet hatte. Als er sich umdrehte sah er den gesamten Slytherinhaufen einige Meter hinter ihm auf den Boden liegen.
    “Was ist hier los?” ertönte nun eine wütende männliche Stimme, die von Marcel kam. Er und Swetlana standen nicht weit von dem Haufen entfernt. Malfoy grummelte wütend auf und verschwand schließlich ohne ein Wort und auch die anderen ließen es sich nicht zweimal sagen und rannten ihm hinterher. Sirius saß noch immer auf Avery und war bereit ihm eine weitere zu knallen, doch dann traf er Anna's Blick, den er nicht wirklich einer Stimmung zudeuten konnte. Es war etwas zwischen Enttäuschung und Angst.
    Lilli hatte sich mittlerweile zu ihrer Freundinn gesenkt um ihr zu helfen. Er ließ von Avery ab, so dass dieser gleichfalls aufstand und rasend schnell das weite suchte.
    “Danke....” flüsterte sie ihm leise zu. Sirius nickte verstehend, als James auf seinen Freund zukam.
    “Padfoot, alter, siehst aus als ob du gegen die peitschende Weide gekracht wärst...”
    “Ja?” fragte dieser grinsend, krümmte sich jedoch dann vor Schmerzen, weil seine Seite weh tat, sobald er versuchte zu lachen.
    “Ich fühl mich auch so....”
    Frank, Alice und Remus waren erst jetzt bei ihnen angelangt, da sie Peter noch mit sich schleppen mußten.
    “Der kleine verträgt offenbar absolut gar nichts...” bemerkte Frank amüsiert.
    “Er war schon immer ein hoffnungsloser Fall beim duellieren,” meinte James und warf sich Sirius Arm um die Schulter.
    “Ich denke... hier brauchen welche ärztliche Versorung. Wir sollten zurück gehen,” schlug Marcel vor und alle nickten zustimmend. Alice und Lilli halfen Anna vom Schnee aufzustehen und gingen einige Meter entfernt von den Jungs vorraus. Anna hatte auf dem ganzen Weg nur einmal einen Blick zu ihnen hintergeworfen um Sirius anzusehen. Er lachte und scherzte schon wieder mit seinen besten Freunden herum. So schnell ging das bei ihm.
    'Mich zu verteidigen fiel ihm ja nicht schwer. Es war wahrscheinlich nicht mal etwas besonderes für ihn. Er tut soetwas doch nur um sich selbst zu beweisen, wie stark er sein kann. Wieso mache ich mir nur immer aufs neue solche blöden Hoffnungen, dass er es für mich tut?'

    “Anna? Hey, Anna, wach auf.”
    Sie öffnete verschlafen die Augen und blinzelte leicht, als sie bemerkte, dass sie mit verschrenkten Armen auf James Bett lag und den Kopf in ihnen vergruben hatte.
    “Oh Shit, sag bloß, dass ich eingeschlafen bin...”
    Alice lächelte amüsiert und setzt sich auf die Seite rauf.
    “Ja... schon.”
    “Wieviel Zeit ist vergangen?” fragte sie und mußte sich erst mal mit den Fingern durch die Haare fahren um sie wieder eingermaßen ordentlich hinzustreifen.
    “Ne gute Stunde... Anna, Lilli ist nicht zurückgekommen von dem Arzt.”
    “Wie? Nicht zurückgekommen?”
    “Ich hab den Arzt auf den Flur gesehen und ihn gefragt wo Lilli sei. Er meinte er wüßte es nicht. Sie hätte sein Sprechzimmer vor ner halben Stunde verlassen.”
    “Und sie ist nicht zu James zurückgekehrt? Ich geh sie am besten mal suchen... bleibst du hier bei James?”
    “Sicher, mach dir keine Sorgen.”
    “Gut, dann... ach, Al?”
    “Hm?”
    Anna bekam ein großes Grinsen im Gesicht, als sie von der Tür zu ihrer Freundinn zurück blickte.
    “Lass die Finger von ihm. Du weißt....”
    “Ha-Ha-Ha,” machte diese gespielt böse.
    “Wie lange wollt ihr mich noch damit aufziehen, dass ich was mit ihm hatte?”
    “Mal sehen,” lachte Anna und schloss die Tür hinter sich.
    Sie hatte Lilli schon sehr bald im Garten draußen gefunden, wo diese am Springbrunnen saß und das Wasser anstarrte, das leise und langsam vor sich hinplätscherte.
    “Hey, Lils,” sagte sie erleichtert und setzte sich zu ihr auf den Rand des Brunnens nieder.
    “Solltest du nicht bei deinem Ehema-Lils, was ist los?”
    Sie hatte erst jetzt bemerkt, dass ihre Freundinn vollkommen in Gedanken versunken und ganz blass im Gesicht war.
    “Hey, machst du dir immer noch Sorgen um James? Oder... oder hat es damit zu tun, was der Arzt gesagt hat?”
    Lilli nickte, ohne ihre Freundinn anzusehen.
    “Bist du in Ordnung? Oder... was hat er gesagt? Lilli?”
    Anna hatte jetzt ihren Kopf so hingestreckt, dass Lilli sie ansehen mußte, auch wenn sie dabei beinahe von einem Wasserstrahl getroffen wäre. Lilli's smaragdgrüne Augen leuchteten auf und sie begann sanft zu lächeln.
    “Ich... Ich bin schwanger....”
    PLATSCH
    “Anna....”
    Ihre Freundinn war tatsächlich in den Brunnen gefallen und saß nun mitten im Wasser, die Augen mächtig weit aufgerissen.
    “Du bist was?”
    “Du hast mich schon richtig verstanden,” sagte Lilli lächelnd. Sie reichte ihr eine Hand und zog sie vom Wasser auf. Anna wandte einen Trockenzauber auf sich an und beide gingen zusammen wieder ins Krankenhaus hinein.
    “Mensch, Lils... was wird James dazu sagen?”
    “Ich weiß....”
    “Lils, das ist einfach fantastisch. Ich fass es immer noch nicht. Wie? Wie war das möglich?”
    “Ich weiß es nicht... Der Arzt selber hat auch gemeint, dass es ein Wunder sei. Medizinisch gesehen kann ich nicht schwanger sein... aber ich bins.”
    “Mensch, James können wir danach von der Decke kratzen, wenn er das erfährt.”
    Lilli lächelte als sie ins Zimmer kamen, wo Alice gemütlich dran saß und ein Buch las.
    “Hey, Al, komm mal mit, wir müssen die beiden allein lassen.”
    “Aber wa-”
    Schon hatte Anna sie mit hinaus gezogen und Lilli zugezwinkert, bevor sie die Tür schloss. Lilli schritt auf James Bett zu und setzte sich darauf nieder. Sanft beugte sie sich zu ihm hinab, bis ihre Lippen nur noch Millimeter voneinander entfernt waren.
    “James... aufwachen, mein Mausi-Puh.”
    Zärtlich drückte sie ihre Lippen auf seine und gab ihm einen sanften Kuss..... Als sie wieder hoch kam... passierte nichts.
    “James..?” fragte sie nun mit besorgter Stimme. Doch nichts passierte. Und mit jeder Sekunde, die nun verging, die nun wie eine Ewigkeit vorbeizog, wuchs die Angst in ihr.
    “ANNA, ALICE,” brüllte sie laut hinaus, so dass beide sofort hereingestürzt kamen.
    “Lils, was ist passiert?”
    “Er... er wacht nicht auf...” sagte sie mit zitternder Stimme und ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen.
    “James? James, hey, wach auf...”
    Anna hatte ihn gerüttelt und mit ihren Händen auf die Wange geschlagen, aber er wachte nicht auf.
    “Ich hol den Heiler,” sagte Alice und rannte augenblicklich raus. Lilli hatte angefangen zu weinen und am ganzen Körper unkontrolliert zu zittern. Anna nahm sie ohne zu zögern in die Arme und drückte sie fest an sich.
    “Es wird alles wieder gut, Lils... Ganz ruhig.”
    “Er wollte doch nur schlafen... der Heiler hat doch gesagt, er würde nur schlafen... Wieso?”
    Der Chefheiler war mit einigen Schwestern hereingekommen und hatte sich James Verfassung angesehen. Es vergingen Minuten, die ihnen wie Stunden vorkamen, in denen die drei einfach nur den Atem anhielten in der Hoffnung, dass es nichts schlimmes war, bis das Warten unterbrochen wurde. Der Chefheiler gab den Schwestern Anweisungen bevor er sich dann Lilli, Anna und Alice zuwandte.
    “Es tut mir leid, Mrs. Potter, aber ich hatte schon mit soetwas gerechnet.”
    Alle drei Mädels sahen den Heiler unglaubig und verständnislos an. Was sollte denn das bitte schon wieder heißen?
    “Wie gesagt, ist uns über dieses Gift der Schlange nichts bekannt. Auch nicht, wie sie wirkt. Ich denke, dass es sein Gehirn angegriffen hat und ihn deswegen ins Koma versetzten konnte... Ich gebe ihm jede Menge Antibiotiker aber ich fürchte, wenn ihre Freunde nicht bald mit der Schlange auftauchen, werden wir Mr. Potter verlieren.”
    “Nein... Nein... Nein, das kann nicht sein... Nein...”
    Lilli hatte diese Worte immer wieder wiederholt, immer und immer wieder, bis sie von Alice in die Arme genommen wurde. Der Heiler hatte die Gruppe verlassen und auch Anna ging aus dem Zimmer heraus auf den Gang. Dort lehnte sie sich an die Wand und versuchte sich zu beruhigen. Sie hätte eben am liebsten auch geweint und sie mußte sich wirklich zusammen reißen um nicht noch damit anzufangen. Es war schlimm genug dass Lilli so zusammen brach, da mußte sie die ganze Situation nicht verschlimmern. Und um ihrer Freundinn Willen war sie nun einfach rausgegangen. Sie schloss ihre Augen und schluckte den harten Kloss des Schicksals hinab.
    'Sirius, beeil dich... BITTE!'



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:44


    Chap 35:Memorys of that day

    Der verbotene Wald. Er grenzte sehr nah an Hogwarts und für Sirius war es auf eine gewisse Weise beruhigend wieder in ihm zu sein. In Hogwarts fühlte er sich immer sehr sicher, das konnte vielleicht auch daran liegen, dass Dumbledore dort war und der verbotene Wald enthielt viele Erinnerungen an seine Schulzeit mit seinen besten Freunden.
    “Nur mal so ne Frage,” begann Peter nach einer Weile endlos langer Suche.
    “Wieso zaubern wir uns nicht einfach ne Schlange mit dem Serpensortia-Fluch?”
    Sirius blieb stehen und sah Remus unglaubig und kopfschüttelnd an.
    “Ja, Wormtail,” sagte Sirius wütend und sarkastisch über die Dämmlichkeit des pummligen Marauder.
    “Warum sind wir nicht im St. Mungo geblieben und haben nicht einfach irgendeine Schlange gerufen. Man, alter, benutzt doch mal dein Hirn. Ne Schlange, wie Nagini brauchen wir. Kein x-beliebigies Viech.”
    “... tut mir leid...” sagte er kleinlaut.
    “Wie lang suchen wir eigentlich schon?” fragte Sirius nach einer Weile.
    “Keine Ahnung, ne gute Stunde würd ich meinen....” antwortete Remus besorgt.
    “Hoffe, Prongs hält so lang auch durch.”
    “Klar tut er das. Er ist ein Kämpfer,” sagte Sirius ohne zu zögern.
    “Hey, Moony, ich glaub... ich seh einpaar...”
    Er zuckte seinen Zauberstab und rannte nach vorne, Remus und Peter im Schlepptau, die gleichfalls ihre Zauberstabe gezückt hatten, doch als sie dort ankamen, fanden sie nicht nur einen Haufen Schlangen vor... sondern auch 10 Todesser.
    “Ich nehm an, ihr wollt das hier, wie?” fragte einer von ihnen und nahm die Schlange hoch, die zu Nagini's Art gehörte und als Sirius genauer hinsah, erkannte er die Person vor sich auch.
    “Malfoy....”


    James hatte mittlerweile Fieber bekommen und obwohl er im Koma lag, zitterte sein Körper. Es mußte ihm wohl kalt sein und das obwohl sein Körper sich anfühlte wie die Sonne persönlich. Trotz allem hat der Heiler befohlen ihn so warm wie's ging zuzudecken. Schwitzen war jetzt vielleicht sogar sehr gut.
    Frank war wieder zu ihnen gestoßen, doch sie hatten noch immer keine Spur von Malfoy.
    “Wie gehts ihm?” fragte er seine Frau, die nur den Kopf schüttelte.
    “Schlecht... ich glaube... Merlin, Frank, ich glaub er wird es nicht schaffen. Sein Zustand wird von mal zu mal schlechter... und Sirius, Remus und Peter sind bis jetzt nicht zurückgekehrt. Was ist wenn ihnen etwas passiert ist?”
    Frank nickte ihr verstehend zu und nahm sie liebevoll in seine Arme.
    “Übrigens... Lils, eine gute Nachricht hab ich.”
    “Welche?”
    “Karkaroff... Naja, gut vielleicht nicht. Wie man's nimmt. Er ist...tot. Wir nehmen an, dass es Voldemort war.”
    Lilli nickte ausdrucklos. Sie war niemand dem das Schicksal der anderen oder auch der ihrer Feinde egal war, aber Karkaroff war wohl einer der wenigen, der dieses Schicksal verdient hatte. Sie konnte im Moment kein Mitleid für ihn empfinden, all ihre Gefühle galten James: Angst, Hoffnung, Verzweiflung, Trauer, Wut.... sie fühlte nichts und doch alles auf einmal. Sie hielt seine rechte Hand in ihren beiden Händen und drückte sie fest. Einfach so, um zu spüren, dass er noch da war.. Karkaroff hatte verdient was er bekommen hatte, für alles, was er ihnen damals angetan hatte...

    Malfoy und seine Kumpanen hatten für ihren Angriff auf Sirius 100 Punkte Abzug von Professor Jaivenko bekommen und duzende Strafarbeiten dazu. Den Sonntag verbrachten die meisten dann damit vor sich hinzudösen und ihren freien Sonntag zu genießen. Der einzige, der das nicht genießen konnte war James. Swetlana hatte darauf bestanden ihm Einzelunterricht in VgddK zu geben.
    “Es war zwar diesmal Sirius und die anderen, die sie angegriffen haben, aber dich hätte es genau so gut erwischen können. Marcel werde ich auch noch gehörig die Leviten lesen, dich einfach so aus den Augen zu lassen. Wenn ich den erwische...blablabla.”
    So kam es dass er statt mit den anderen eine weitere Schneeballschlacht durchzuführen, im Zimmer für VgddK mit seiner Patentante stand.
    “Ich denke, Karkaroff versucht deine Gedanken zu lesen. Er gehört zu den Zauberern, die keinen Zauberstab brauchen um Legilimentik zu beherrschen. Ich werde einige male hintereinander in deine Gedanken eindringen und du wirst versuchen mich aus ihnen raus zu drücken.”
    “hm? Ich dachte, ich könnte das bereits?”
    “Das, was dein Vater dir beigebracht hat ist eine sehr abgeschwächte Form. Wenn Karkaroff sich mehr anstrengt, wird er es schaffen, es seidenn ich kann es verhindern. Na los, Junge, stell dich dahin... Es könnte etwas weh tun.”
    “Etwas?”
    “Im Vergleich zu dem, was du schon alles erlebt hast, ist das wirklich nur ETWAS. Legilimens.”
    Es fühlte sich in der Tat sehr merkwürdig an. Ein stechener Schmerz an seiner Schläfe und bevor er sich versah, tauchten duzende Bilder vor ihm auf, die um seine Vergangenheit gingen.
    Lilli in der 3. Klasse, wie er ihr einen charmanten Blick zuwarf, doch sie an ihm vorbei stolzierte, als sei er Luft. Anna, Sirius, Remus, Peter und Er bei ihrem Ritt, damals auf Wing Castle, wo Remus vor Schmerzen vom Pferd fiel und sich der Stecken durch sein Bein bohrte... Lilli's grünen Augen, die aufleuchteten, wenn sie von Herzen lachte.... und dann Voldemort, seine blutroten Augen und das bleiche Gesicht und seine langen Finger mit diesen spitzten Nägeln..... Auf einmal wurde es schwarz vor seinen Augen und er spürte einen stechenden Schmerz an der Seite.
    “James... alles okay?”
    Er blinzelte und bemerkte, dass er irgendwie ohnmächtig für eine kurze Zeit war und beim Fall direkt gegen die Tischkante kam.
    “Ouch...” sagte er kurz als sie ihm half sich wieder aufzurichten.
    “Was war denn das?” fragte er schockiert. Swetlana lächelte leicht auf.
    “Legilimentik. Wie ich sehe... brauchen wir noch viel Übung...”
    “Na , klasse...” stöhnte James auf und putzte sich kurz den Dreck von seinem Umhang, bevor er sich wieder aufrecht hinstellte.
    “Denk an nichts... Verschließe deine Gedanken, James. Er darf sie nicht lesen...”
    “Na, du hast leicht reden. Du dringst ja in meine Gedanken ein, nicht umgekehrt.”
    “Du mußt es einfach unterdrücken. Versuchs einfach... Gut, Fertig? Legilimens.”
    Wieder dieser stechende Schmerz.
    'Nein, ich denke an nichts, ich denke an nichts, ich denke an...'
    Lilli, sie saß lachend mit Anna, Alice und Taylor in den Drei Besen, er liebte ihr Lachen. Sie sah so wunderschön damit aus..... Sirius, er hatte sich als Kind immer wie ein großer Bruder verhalten. James hatte nie Geschwister gehabt und Sirius stellte sich immer schützend vor ihm hin und verhexte, jeden, der sie irgendwie schief ansah, bevorzugt Slytherins. James schmunzelte. Sirius war kaum ein halbes Jahr älter als er, aber er sah sich als sein Beschützer.... Lilli, als sie ihn küßte. Es war als ob er mit einem mal auf Wolke sieben schweben würde. Sie fühlte sich so sanft und zärtlich an, es war so schön sie zu spüren... Inga White... wie sie mit dem Skalpell in ihrer Hand vor seiner Nase herumfuchtelte, damit er auch ja sah, was gleich an seinem Rücken runter fahren würde.... NEEEEIIIIN.
    Dieses mal war er nicht in Ohnmacht gefallen, jedoch fühlte er sich total schwach und kraftlos an und mußte sich an der Tischplatte festhalten um nicht umzufallen. Swetlana kam zu ihm rüber und reichte ihm etwas Schockolade.
    “James... Was war das?”
    “Was... Was meinst du?”
    “Die Frau... Was für eine Erinnerung war das?”
    “Die Frau? Die... Ach so... das war...”
    “Inga White... Sie sollte doch tot sein.”
    “Ich... Ich weiß es nicht... Sie war da als mich Voldemort gekidnappt hat.”
    “Und hat sie dir das angetan? Mit deinem Rücken meine ich? Deine Eltern haben mir davon erzählt.”
    James nickte, außer Stande etwas sagen zu können. Wieder überkam ihn ein schamgefühl, als ob er verdammt schwach und nutzlos wäre. Er haßte dieses Gefühl, haßte es, wenn es so aussah, als ob er nicht für sich selbst sorgen könnte.
    “Warum hast du das deinen Eltern nicht gesagt?”
    “Ich... Ich weiß es nicht. Es tut mir leid.”
    “Weiß Anna davon?”
    “Ja... jetzt schon. Ich hab es ihr erzählt.”
    Swetlana sah mit einem mal äußerst aufgeregt drein und wenn sie diesen nachdenklichen Blick im Gesicht hatte, hieß das nie etwas gutes.
    “Die Stunde ist vorbei. Wir fahren nächste Woche damit fort. Ich muß dringend mit Dumbledore und deinen Eltern sprechen. Wen sie tatsächlich noch lebt, dann ändert das alles.”
    “Wieso? Was meinst du damit?”
    “Nein, James. Nicht jetzt... Pass nur bitte auf dich auf, okay. Ich muß weg...”
    Sie war schon an der Tür angelangt als sie sich noch mal umdrehte und ihn kurz einen stolzen Blick schenkte.
    “Das war gerade gar nicht mal so schlecht. Ein bißchen mehr Übung und du wirst die Oklumentik beherrschen, Champ.”
    Sie wartete dass James auch lächelte, dann ging sie raus. Kaum das die Tür zugeschlagen war, sank James auf den Stuhl hinab. Was hatte er denn nun schon wieder getan? Swetlana war ja außer sich vor Sorge, wegen Inga White. Hätte er ihnen schon früher davon erzählen sollen? Er wußte nicht, dass es wichtig war.... Was, wenn das die Sache noch verschlimmerte? Wenn er seine Eltern und seine Freunde in Gefahr gebracht hatte?
    'Merlin, lass es nicht dazu kommen' dachte er flehend.

    Nach einer solchen Stunde hatte er absolut keine Lust mehr sich zu den anderen nach draußen zu gesellen und ging stattdessen in den Schlafsaal hinauf um sich auszuruhen. Er war gerade erst bis zum Porträt gekommen als eine kalte Stimme neben ihm ertönte: “James Potter...”
    Er drehte sich zur Seite und sah Karkaroff gut 3 Meter neben ihm stehen.
    “Professor,” sagte er mit monotoner Stimme. Er mußte ja nicht gleich merken, wie sehr er ihn hasste. Dennoch war es James durchaus unangenehm alleine mit ihm mitten im Gang zu stehen, wo es ziemlich dunkel und menschenleer war, da die meisten ja auf den Ländereien oder in der Bibliothek waren. Allein die fette Dame befand sich eben auf dem Porträt, doch wenn Karkaroff irgendetwas tun würde, konnte sie ja wohl kaum rauspringen und helfen.
    “Du weißt warum ich hier bin, nicht wahr, Potter.”
    “Was meinen sie, Sir?”
    James zwang sich selber sachlich zu bleiben und nicht unverschämt zu werden. Er war trotz allem sein Lehrer, wenn auch, der momentan meistgehaßte Lehrer. Karkaroff lächelte grausam auf. Er hatte fast dieselbe kalte Ausstrahlung wie Voldemort.
    “Du möchtest nicht zum dunklen Lord kommen... dann muß du eben zu ihm gebracht werden...”
    Okay, jetzt war es sinnlos den Ahnungslosen zu spielen.
    “Was wollen sie tun? Mich hier und jetzt kidnappen?” fragte er absurd und setzte sein fiesestes Gesicht auf.
    “Ich weiß, das der Versuch vollkommen lächerlich wäre. Allein an Jaivenko und Dumbledore könnte ich nicht vorbei kommen... ohne in tausend Stücke zerrissen zu werden. Nein...”
    Wieder lachte er kalt auf. James hasste dieses Lachen. Es erinnerte ihn zu sehr an Voldemort.
    “Ich bin nur hier um dich zu beobachten... Wenn du bereit bist... wirst du zu ihm gebracht werden. Nicht von mir... sondern... von jemanden, dem du vertraust.”
    “.......”
    “Vertrauen ist Schwäche, Potter. Du vertraust ihnen und sie werden dich hintergehen...”
    “Als ob ich ihnen auch nur ein Wort glauben würde,” sagte James und hatte seinen Gesichtsausdruck keinesfalls verändert. Auch wenn seine Worte ihn hart trafen, so würde er es ihm niemals zeigen.
    “Sie reden denselben Scheiß wie Voldemort....”
    Karkaroff hatte seinen Zauberstab gezückt und noch bevor James es realisierte, hatte er ihn an die Wand geschmettert. Er spürte den Stab schmerzhaft direkt an seiner Brust. Es erschwerte ihm das atmen erheblich und brachte gleichzeitig sein Innerstes zur Unruhe.
    “Du solltest den Namen des dunklen Lord nicht in den Mund nehmen, Potter...” hörte er ihn zischen während die Spitze sich immer weiter in sein Fleisch rein bohrte. Der Mann hatte eine gewaltige Kraft, wie James schmerzhaft feststellte. Erst nach einer Weile ließ Karkaroff von ihm ab und trat wieder einen Schritt zurück.
    “Denk an meine Worte... jemand, der dir sehr nahe steht, wird dich verraten... Du solltest deinen Mitmenschen nicht zu sehr vertrauen, Potter.... Wir sehen uns in der nächsten Stunde....”
    Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand den Gang wieder hinab.James lehnte noch immer an der Wand, die rechte Hand an die Brust gelegt, wo vorher der Zauberstab zugedrückt hatte. Er fühlte wieder dieses merkwürdige Gefühl in sich hochkriechen...
    “Mein Junge, alles in Ordnung?” fragte die fette Dame besorgt. James nickte.
    “Ja, paßt schon...”
    Dann sagte er das Paßwort und schritt hinauf in den Jungenschlafsaal. Er legte sich auf sein Bett und schloss seine Augen.
    'Jemand, den du vertraust, wird dich zu ihm bringen'
    Er hörte diesen Satz immer und immer wieder und irgendwann schlief er dann erschöpft ein.


    “Frag ihn...”
    “Nein, das tu ich nicht.”
    “Sieh ihn dir doch an. Er schläft schon wieder Mittags. Das hat er früher nie getan.”
    “Vielleicht ist er ja nur erschöpft?”
    “Nein, Lils, ich kenn ihn besser. Irgendetwas ist vorgefallen und wenn du ihn nicht fragst, dann tu ich es.”
    “Nein, Sirius, lass ihn in Ruhe. Wenn er nicht darüber sprechen will....”
    “Dann frißt er wieder alles in sich hinein.”
    “Vielleicht hat ihn ja nur dieser Extra-Unterricht mit Professor Jaivenko zu schaffen gemacht.”
    “Swetlana ist James Patentante. Sie würde nie etwas tun, dass ihn in diesen Zustand bringt. Er sieht ja aus wie von nem Besen zusammengeschlagen.”
    “Wenn ihr schon über mich redet, dann redet doch MIT MIR ÜBER MICH,” sagte James, der von ihrem Gespräch aufgewacht war und richtete sich in seinem Bett auf.
    Lilli und Sirius standen vor seinem Bett und sahen ihn einen Augenblick lang ertappt an. Dann setzten sich beide zu ihm aufs Bett rauf und warfen sich besorgte Blicke zu.
    “Sorry, Prongs,” murmelte Sirius.
    “Wir fanden's nur komisch, dass du schon wieder am Nachmittag pennst.”
    “Wir haben uns Sorgen gemacht, weil du nicht rausgekommen bist, nach deiner Trainingsstunde mit Professor Jaivenko,” erklärte Lilli leise und hatte ihre Hand auf seine gelegt.
    “Und dann haben wir gesehen, dass du hier oben schläfst und...”
    “Mir geht's gut, Süße. Und soll ich dir zeigen wie gut?”
    Er legte eine Hand um Lilli's Hals, damit er sie zu sich heranziehen konnte und ihr als Bestätigung seines Zustandes einen verdammt leidenschaftlichen und festen Kuss auf die Lippen geben konnte. Sirius begann zu schmunzeln.
    “Alles klar, ihr beiden. Dann lass ich euch wohl am besten mal wieder allein.”
    “Ist schon okay, Padfoot,” sagte James und sah jetzt seinen Freund an.
    “Setzt dich wieder. Ich muß mit euch beiden reden.”
    Sie warfen sich zuerst fragende Blicke zu, doch nachdem sich Sirius setzte, begann James ihnen von seiner Stunde Oklumentik und seinem Zusammenstoß mit Karkaroff zu erzählen. Er hatte durchaus etwas aus seiner Gefangenschaft bei Voldemort gelernt, nämlich dass er nie wieder allein sein wollte und seinen Freunden vertrauen konnte. Zumindest Lilli und Sirius. Die eine, war diejenige, die er über alles liebte und die er für immer bei sich wissen wollte und der andere, war sein bester Kumpel, dem er nie aufgehört hatte zu vertrauen.
    “Glaubst du diesem Dreckskerl?” fragte Sirius nachdem James geendet hatte. Er zuckte nur mit den Schultern.
    “Ich hab keine Ahnung, ehrlich. Es ist nicht so, dass ich ihm glauben will und mir fällt auch niemanden ein, dem ich Verrat zutrauen würde, aber... Moony stand damals auch unter dem Imperius-Fluch, als er den Zauberstab gegen mich erhoben hatte. Ich weiß auch nicht in wiefern Anna dem Imperius-Fluch wiederstehen kann oder Alice oder Peter oder Frank... oder du, Lilli...”
    Sie sah überrascht aus, nickte aber als sie verstand worauf er hinaus wollte. Es stimmte, sie hatte ihn zum Glück noch nie spüren müssen und wußte daher auch nicht, ob sie genug Stärke besaß um gegen ihn ankämpfen zu können.
    “Ich erzähls euch, weil ich hoffe, dass ihr ein Auge auf die anderen werft. Für den Fall, das sie sich irgendwie merkwürdig benehmen.”
    “Schon klar, Prongs,” sagte Sirius grimmig. Es gefiel ihm gar nicht, dass einer seiner Freunde, seinem besten Freund unabsichtlich zum dunklen Lord führen könnte.
    “Was ist mit dir, Sirius? Wirkt der Imperius-Fluch bei dir?”
    Er grinste frech auf und sein Gesicht nahm ein leicht überheblichen Ausdruck an.
    “Tja, Lilli-Schatz, ICH kann ihm durchaus wiederstehen.”
    “So?” fragte diese unglaubig. James lachte.
    “Ja, Lils. Sirius hat schon Übung damit....” bestätigte er.
    “Mein Vater hat mich früher ständig versucht damit Gehorsam zu lehren. Ist zwar fehlgeschlagen, aber wenigstens erkenn ich den Fluch jetzt und komm auch gegen ihn an. Weißt du was das bedeutet, Prongsie?”
    Sirius grinste ihn an.
    “Mein Alter hat dann doch noch etwas gutes getan. Wenn er mir den Fluch nicht ständig auf den Hals gehetzt hätte, dann könnte ich dich jetzt nicht schützen...”
    “Und was ist mit dirselbst?”
    “Ich bin auch dagegegen resistent,” antwortete James sanft.
    “Wie? Sag bloß dein Vater hat auch...”
    “Nein... hat er nicht.”
    Es war Sirius, der Lilli unterbrach, nicht James.
    “Mein Vater hat... ihn...”
    “Dein Vater? Wie? Was? Warum? Aber....”
    James zog Lilli in seine Arme und drückte sie liebevoll fest.
    “Das ist nicht mehr wichtig. Das sind solche Dinge, die unsere Freundschaft und uns selber gestärkt haben. Das reicht doch, oder?”
    Lilli sah von einem zum anderen und ihrem Blick nachzufolge, war sie verdammt neugierig darauf die Geschichte zu erfahren, doch schon sprang die Tür auf und Remus stürmte schreiend mit Anna im Schlepptau herein, dessen Stimme brüllte: “Dann erklär mir, verdammt noch mal, warum du das tust.?”
    “Weils besser für dich ist... ganz einfach.”
    “Nein, das ist nicht ganz einfach und diese Eklärung akzeptiere ich NICHT.”
    “Aber es ist die Wahrheit... Anna, bitte, machs nicht noch schlimmer.”
    “Ich will's nicht schlimmer machen. Ich will dieses Missverständnis beiseite schaffen.”
    “Das ist kein Missverständnis.”
    “Du---”
    Sie warf einen Blick zur Seite, wo die drei noch immer saßen und die beiden verwirrt angestarrt hatten.
    “Das ist ein Privatgespräch. Wenn ihr also bitte rausgehen würdet.”
    “Ihr seit doch hier hereingekommen,” bemerkte Sirius, wurde jedoch von James und Lilli auf die Beine gezogen.
    “Alles klar, wir sind schon weg.”
    An der Art, wie die beiden sich gegenseitig anschrien konnte James erkennen, dass es ernst war. Irgendetwas war vorgefallen und die beiden mußten das jetzt ausdiskutieren... Sie hatten sich in den Gemeinschaftsraum verzogen und sich an ihrem Lieblingsplatz vor der Couch niedergelassen.
    “Das hörte sich gar nicht gut an,” begann Lilli besorgt. Sirius nickte zustimmend den Kopf.
    “Ich hab die beiden auch noch nie so streiten erlebt... glaubt ihr, da war wieder was mit Watson?”
    “Weiß net,” meinte James nachdenklich.
    “Aber ich mein, die beiden haben schon soviel durchgestanden. Und ich kann mir nicht vorstellen, was Moony denn binnen eines halben Tages angestellt haben könnte. Gestern waren die beiden doch noch total glücklich in den Drei Besen.”
    Krach... Die Tür des Jungenschlafsaal wurde mit solcher Wucht zugeschlagen, dass fast der ganze Gemeinschaftsraum bebte. Remus kam zu ihnen herunter und setzte sich schuldig zu ihnen hin. Er sah aus als ob bald Vollmond wäre und das war nicht der Fall.
    “Moony? Was ist... passiert?”
    “Sie hat mich aus dem Schlafsaal geworfen und sich dort eingeschlossen.”
    Sirius verzog verwirrt die Augenbraue: “Moony, du weißt schon, dass das UNSER Schlafsaal ist in der sie sich da eingsperrt hat?”
    “Das hab ich ihr auch gesagt... Naja, deswegen der Knall eben. Sie hat die Tür hinter mir zugehauen nachdem sie geschrien hatte, wie scheißegal ihr das sei.”
    “Ich seh mal nach ihr,” sagte Lilli, stand auf und ging hinauf zum Jungenschlafsaal. Die Jungs sahen Remus besorgt an, der daraufhin traurig und mit schuldiger Miene antwortete: “Ich hab Schluss gemacht.”



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:47


    Chap 36: Erkenntnisse

    “Du hast was?” fragten Sirius und James gleichzeitig schockiert. Remus rutschte auf dem Sofa hin und her und versuchte nicht all zu beschämt drein zu blicken.
    “Ich hab... ich hab Schluss gemacht mit Anna...”
    “Aber.. Aber warum?” fiel ihm Sirius unglaubig ins Wort.
    “Naja, weil... weil sie mich nicht mehr liebt.”
    “Ähm.... versteh ich nicht,” sagte James entrüstet.
    “Moony, hat Anna denn irgendetwas gesagt, das dich glauben lässt, dass sie nicht mit dir zusammen sein möchte?”
    Er schüttelte zwar entschieden den Kopf, sah aber immer noch fest entschlossen aus.
    “Nein, aber sie braucht es auch nicht zu sagen....”


    Lilli klopfte vorsichtig an die Tür des Jungenschlafsaals und stellte überrascht fest, dass sie nicht verschlossen war. Als sie sie vorsichtig öffnete, fand sie Anna... auf James Bett liegen.
    “Hey, Süße,” sagte sie vorsichtig und kam, nachdem sie die Tür geschlossen hatte, zu ihr rüber.
    “Wieso liegst du hier?”
    “Keine Ahnung... Auf Remus Bett wollte ich nicht und auf Sirius auch nicht... und Peter find ich ekelhaft, da hab ich mich halt auf James Bett geflackt...”
    “Was ist denn passiert? Remus sah nicht sehr gut aus...”
    “ER SAH NICHT SEHR GUT AUS?” brüllte sie entrüstet und hatte sich wütend aufgerichtet.
    “Der Arschloch hat mit mir Schluß gemacht.”
    “Er hat was?” fragte Lilli unglaubig und riss die Augen weit auf.
    “Aber... wieso? Remus? Das kann doch gar nicht wahr sein. Er liebt dich doch über alles... Wie?” fügte sie vorsichtig hinzu, nicht wissend, ob ihre Freundinn überhaupt darüber sprechen wollte. Anna hatte keine Tränen in den Augen und auch ihrem Blick zufolge, schien sie eher eine andere Tatsache aufzuregen.
    “Wir saßen in der Bibliothek und wollten etwas für die UTZ'e lernen... da sieht er mich plötzlich an... Mit einem Ausdruck auf dem Gesicht, den ich von ihm gar nicht kenne... und sagt: Anna, ich glaub... es ist besser wenn wir Schluß machen.”


    “Versteht ihr, ich weiß, dass sie damals nur aus Mitleid mit mir zusammen war und ich bin nicht besser, weil ich das wußte und es trotzdem wollte. Ich war doch damals total verschossen in sie...”
    Remus sah seine Freunde mitleidsuchend an, aber Sirius und James glotzten noch immer dumm aus der Wäsche. Sie mußten das erst verarbeiten, dass ausgerechnet Remus Lupin, der eigentliche nette Kumpel von drüben, einfach mal so mit seiner langjährigen Freundinn Schluß machte.
    “Aber... mittlerweile habe ich erkannt, dass es so nicht weitergehen kann. Ich hab ihr gesagt, dass es besser für uns wäre, wenn wir nur Freunde blieben. Das hab ich euch bisher nicht gesagt, aber... ich glaube... so sehr ich sie damals auch geliebt habe, so möchte ich nun mehr nur Freundschaft. Es ist zu gefährlich für sie an meiner Seite zu bleiben. Gestern war es auch Sirius, der sie beschützt hat. Wenn du nicht gewesen wärst, Padfoot, dann hätte Avery vielleicht sogar mehr mit ihr angestellt. Daneben zu stehen und nicht helfen zu können, hätt ich nicht vertragen.”
    “Ey, Moony, jetzt komm aber,” fiel ihm Sirius ins Wort.
    “Anna ist bestimmt nicht böse auf dich deswegen. Die kleine ist doch total verschossen in dich. Überleg doch nur was sie dir schon alles verziehen hat.”
    “Und genau das ist es... es hätte nicht sein dürfen...”
    “Was hätte nicht sein dürfen?” fragte James verwirrt.


    “Dass er im Suff mit mir Schluß gemacht hat und... und dass er mich als Werwolf beinahe gebissen hätte... Er sagte, dass er es richtig gespürrt hatte, wie er zubeißen wollte.... Dass er mich wirklich töten wollte...”
    “Oh, Anna...”
    Lilli sah sie voller Mitleid an und hätte sie auch gerne in die Arme geschlossen, aber Anna schien gar nicht traurig über Remus Worte zu sein.
    “Ähm... das war noch nicht alles, stimmts?”
    “Nein,” brummte sie mißmutig auf.
    “Er sagte, dass ich besser zu Sirius passen würde.”


    “Was hast du gesagt?” fragte Sirius unglaubig. Remus sah seinen Kumpel leicht lächelnd an.
    “Hey, Padfoot. Du hast sie öfter gerettet als ich und das obwohl ihr nur Freunde wart.”
    “Und? Was hat denn das mit Liebe zu tun?” fragte dieser perplex.
    “Moony, Anna und Ich sind lediglich gute Freunde. Du hättest dasselbe an meiner Stelle getan.”
    Doch dieser schüttelte den Kopf.
    “Eben nicht, Padfoot. Letztenendes hat sie etwas besseres verdient.”
    “Du liebst sie also wirklich nicht mehr?” fragte James schließlich nachdenklich. Die beiden sahen sich kurz an, dann nickte Remus.
    “Ich liebe sie... aber nur als meine beste Freundinn. Ich würde weiterhin alles für sie geben und ich möchte auch immer für sie da sein, aber... ich kann ihr nicht das geben, was sie verdient...”


    “Ich will verdammt noch mal nichts von, Black,” brummte Anna wütend auf.
    “Wie kommt er nur auf die Schnapsidee, dass ich was von ihm will?”
    “Du willst ganz sicher nichts von Sirius?”
    “NEIN. Mensch, Lils, er hält sich selbst für den Größten, weil jedes Mädchen scharf auf ihn ist.”


    “Ey, Moony, jetzt hör aber auf. Ich will nichts von Anna. Sie ist gar nicht mein Typ.”
    “Ach ein hübsches, perfektes Mädchen ist nicht dein Typ?”
    “Perfekt? Anna White? Miss Hau-Drauf-Zicken-Terror?”


    “Mr. Handeln-Ohne-Mein-Hirn?”

    “Sie ist doch ein halberter MANN.”

    “Er ist ein Giftzwerg gefangen im Körper eines Erwachsenen.”

    “unattraktiv”

    “pervers”

    “Streitsüchtig”

    “Albern”

    “dominant”

    “dickköpfig.”

    “rechthaberisch”

    “sturr.”

    “Das ist dasselbe,” hatten Remus, James und Lilli den beiden gleichzeitig geantwortet, da von beiden zweimal dasselbe vom Sinn her kam.

    “Sie bevorzug rohe Gewalt, statt Aussprachen und ihre Kommentare bringen mich zum Ausrasten.”

    “Er macht mich wahnsinnig, weil er immer einen Deppen sucht um Scheiß zu bauen, wenn ihm langweilig ist und er kann nie ernst sein. Jedesmal, wenn ich es ernst meine, baut er irgendeinen Mist.”

    “Sie macht dieses bescheuerte Tai-Chi-Chuan, von dem ich jedes mal denke, dass sie total mischugge im Hirn ist.”

    “Er hat einen so tiefen Schlaf, dass er nicht mal merkt dass er schnarcht wenn der gesamte Gryffindorturm davon aufwacht.”
    “Nein, Leute, dazu müßte die Welt schon kurz vor dem Untergang sein, dass ich mich entscheide mit Anna White was anzufangen.”

    “Ne, Lils. Bevor ich etwas mit diesem arroganten Kleinkind anfange, müßte die Welt schon untergehen.”

    “.......”
    Sowohl Lili, als auch Remus und James hatten ihre Freunde schmunzelnd angesehen.


    “Naja, Süße, da das jetzt geklärt ist... wollen wir dann wieder zu den anderen dazu stoßen und... du redest mit Remus? Wenn er nicht mehr will, dann sollte das nicht in einem Streit auseinander gehen. Ich denke, er wird ein noch viel besserer guter Kumpel sein...” sagte Lilli und sah sie zuversichtlich an. Anna bekam ein sanftes Lächeln auf ihrem Gesicht, nachdem sie nun endlich das sagen konnte, was sie bedrückt hatte.


    “Trotzdem, Padfoot, ändert das gar nichts,” sagte Remus.
    “Anna und Ich, ist besser wenn wir nur gute Freunde sind... und ich sag dir nur eins, wenn du es nicht versuchst... werden duzend andere in der Schlange stehen. Ich würds nur sehr ungern sehen, wenn sie mit so nem Deppen wie Mundungus Fletcher geht.”
    “Was haste denn gegen Dung?” fragte James ihn neugierig.
    “Haste den schon mal ohne ne Flasche Butterbier gesehen? Der wird später ein schöner Säufer.”
    “Elphias Doge wollt auch schon immer was von Anna,” bemerkte James beiläufig und warf Sirius einen auffordernden Blick zu.
    “Naja, anfangs wollte er ja was von Lilli, aber da wir jetzt zusammen sind, hat er es aufgegeben. Er hat mir das mal bei Gelegenheit gestanden, dass Anna die nächste wäre, mit die er gern ein Date hätte.”
    “Ich glaub, Dädalus Diggel wollt auch was von ihr,” sagte Remus nachdenklich.
    “Der ist doch viel zu klein für sie,” protestierte Sirius und versuchte den leicht eifersüchtigen Ton in der Stimme zu unterdrücken.
    “Ach ja und natürlich John Lovegood, unser rasender Reporter,” kam es wieder von James, der leicht schmunzelte.
    “Wie? Lovegood steht auf Anna?”
    “Ja, hast du nie bemerkt wie er sie angesehen hat? Uns wenn's darum ging, Fotos zu schießen hatte er immer nach ihr Ausschau gehalten. Einer seiner Zimmergenossen hat mir gestanden, dass er massenweise Fotos von ihr in seiner Schreibtischschublade hat.”
    “Ahhh und nicht zu vergessen Kingsley.”
    “Shacklebolt? Ich dachte, der steht auf Lilli?”
    “Von Anna ist er auch nicht abgeneigt, sag ich nur.”
    Remus und James konnten sich nicht helfen, aber die beiden grinsten in sich hinein, als sie sahen wie eifersüchtig Sirius von Minute zu Minut wurde. Bevor er etwas erwidern konnte, kamen die beiden Mädels die Treppe herunter. Er drehte sich zu ihnen um und sah vor allem Anna an. Sie hatte wirklich bildschöne schwarze Augen, tief und sanft, geheimnisvoll und doch gut. Es war ihm nie auch nur ernsthaft in den Sinn gekommen, dass er tatsächlich auf sie stehen könnte. Sie war Moony's Freundinn und er wußte, dass er Frauen attraktiver fand, die schon vergeben waren. Anna... sie war eigentlich wieder frei und normalerweise sollte sie uninteressant für ihn sein, nach all dem was er eben seinen Freunden gesagt hatte und es auch so meinte. Aber... wieso wurde er dann rasend vor Wut, wenn sie jemand anderes anfasste? Allein der Gedanke, das sie mit dem Saufer von Mundungus oder mit der Knalltüte von Lovegood zusammen kommen könnte, rief in ihm eine noch nie dagewesene Eifersucht auf. War er wirklich verliebt?
    Anna kam auf Remus zu, der sofort aufgestanden war damit sie sich nun einander gegenüber standen.
    “Anna... Ich...”
    “Nicht hier...” sagte sie entschieden.
    “Lass uns... lass uns raus gehen.”
    Er nickte und beide verschwanden durch das Porträtloch. Sirius warf ihr einen Blick hinterher, der James und Lilli durchaus nicht entgangen war. Sie wußten, dass er das jetzt niemals zugegeben hätte, aber er hatte zum ersten mal wirklich in Erwägung gezogen, um Anna's Liebe zu kämpfen.
    Anna und Remus hatten sich auf den Hof begeben und sich auf den kalten Rand des Brunnens hingesetzt. Es war kein Wasser mehr in ihm, das hätte fließen können. Der Winter hatte das Wasser des Brunnens vollständig vereist.
    “Ist dir kalt?” fragte er besorgt, als sie begann zu zittern.
    “Es geht schon... Es wird nicht lange dauern... Ich wollte nur nicht bei den anderen darüber sprechen.”
    “... Mhm.... Anna, es tut mir leid. Wirklich... Es ist nicht so, dass ich dich nicht mehr lieben würde...”
    “Aber?”
    “Es ist nicht diese Art von Liebe, die ich dachte... Am Anfang schon, aber mittlerweile. Ich hab dich gern und bin auch gern mit dir zusammen. Aber... nicht so wie es im Moment ist. Weißt du, die Gefühle, die ich für dich im Moment habe... die empfinde ich auch für Lilli und für James, Peter und Sirius... Es ist nur Freundschaft.”
    “.....”
    “Ich weiß, man sagt, aus Freundschaft kann Liebe werden, aber ich denke bei uns ist es genau umgekehrt. Aus Liebe wurde Freundschaft. Du bist so um vieles glücklicher, wenn du mit... mit ihm zusammen bist.”
    Er hielt es für unangebracht auch noch Sirius Namen zu nennen, da sie beim letzten mal förmlich ausgeflippt ist und er das diesesmal zu verhindern wußte. Anna lehnte ihren Kopf an seine Schulter und sagte eine Weile lang gar nichts. Sie atmete ein und wieder aus und spürte, wie er seine Hand um ihre Schulter legte. Ja, sie waren wirklich nur gute Freunde. Innerlich war sie erleichtert, dass er die Beziehung beendet hatte und nicht sie.
    “Ich glaube nicht, dass Sirius und Ich jeh zueinander finden werden,” sagte sie leise nach einer Weile.
    “Du meinst, weil er blind ist, für das was direkt vor seinen Augen liegt?”
    “Mhm... Rem?”
    “Hm?”
    Sie löste sich von ihm und sah tief in seine Augen. Er sah nicht böse aus, aber sie wollte es persönlich hören.
    “Bist du sauer? Dass ich ihn.. und nicht dich?”
    “Nein,” antwortete er mit dem Anflug eines Lächeln.
    “Ich bin froh, dass wir 3 wunderschöne Jahre zusammen hatten und das ich dich besser kennenlernen durfte. Lass Padfoot etwas Zeit. Er wird schon noch begreifen, dass er auch immer etwas von dir wollte. Er ist einfach nur zu stolz um das zuzugeben und es zu erkennen.”
    “Ich weiß nicht...” sagte sie nachdenklich.
    “Weißt du, ich... ich kann nicht ewig auf ihn warten. Wir beenden bald Hogwarts und was wird dann? Ich will auch mal heiraten und Kinder bekommen... Tut mir leid, wir haben uns gerade getrennt und ich rede hier von meinen Problemen mit einem neuen Freund...”
    Remus zog sie in seine Arme und drückte sie liebevoll fest an sich.
    “Du kannst jederzeit zu mir kommen, wenn du reden willst... Wir sind Freunde... stimmts?”
    “Die besten?”
    “Die besten.”
    Eine kleine Träne kullerte von ihrem Auge über die Wange auf den Schnee hinab. Sie hatte solche Angst davor ihn zu verlieren.... und sie hatte ihn verloren, als ihren Lebenspartner, aber sie hatte ihn wiedergewonnen, als ihren besten Freund. Sie wußte nicht wieso, aber sie hatte das Gefühl, dass sie wirklich Freunde bleiben konnten. Nur... was war jetzt? Was war mit Sirius? Sie würde nicht auf ihn zugehen, sie würde sich ihm nicht an den Hals schmeißen, wenn er es nicht von selbst verstand.


    Und so verging der Sonntag damit, dass sich eines der Traumpaare der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei getrennt hatten. Alice und Frank waren ganz überrascht als sie das hörten, aber als am Abend alle im Gemeinschaftsraum saßen und Zaubererschach spielten und sich über alles mögliche unterhielten, konnten sie erkennen, dass Remus und Anna trotz allem noch immer die besten Freunde waren. Sie alberten so wie vorher auch herum, sie lachten und unterhielten sich wie es eben gute Freunde taten.


    Der Montag verlief eindeutig nicht mehr so harmonisch. James hasste sein ehemaliges Lieblingsfach schon richtig und das lag nicht zuletzt an Karkaroff selber, der im durch die ständigen Versuche in seine Gedanken einzudringen, regelrecht Kopfschmerzen bereitete. Nach Zaubertränke hatte er als erstes Swetlana von der Begegnung erzählt, die das ganze nachdenklich auffasste.
    “Er hat dich also bedroht...”
    “Nicht wirklich,” widersprach James. “Er sagte eben nur dass wenn ich soweit bin, mich jemand von meinen Freunden zu Voldemort bringen wird. Sollte ich jetzt Angst haben?”
    Sie schüttelte den Kopf.
    “Nein, James. Selbst wenn das zutreffen sollte, wenn er einem von Ihnen unter den Imperius-Fluch setzt und du in seine Fänge geraten solltest, habe ich schon vorgesorgt. Was glaubst du, warum wir gerade jetzt eifrig an diesem Findungs-Trank brauen? Wenn er fertig ist, können wir dich finden, sobald du entführt wirst und wenn wir Glück haben... können wir die gesamte Bande hochgehen lassen.”
    “.....? Also benutzt du mich als Köder?”
    “Du sagst das so negativ.”
    “Wie witzig.”
    Swetlana lachte auf und gab ihm einen Klapps auf die Schulter.
    “Nun geh schon. Mach dir keine Sorgen, James. Ich pass schon drauf auf, dass dir nichts passiert. Allerdings, mußt du dich vorsehen. Es ist nicht nur Karkaroff...”
    “Ich weiß, Malfoy.”
    “Nein, ich rede nicht nur von Malfoy... Er ist nicht der einzige Slytherin der sich Du-Weißt-Schon-Wem angeschlossen hat.”
    “Du meinst seine ganze Bande?”
    “Ich weiß, dass du durchaus auf dich selbst aufpassen kannst, aber ich fürchte, dass sie einen Plan haben, einen, den wir leider nicht kennen und auch absolut keinen Verdacht haben.”
    “....?”
    “Alles was wir wissen ist, dass Voldemort dich haben will, wegen dem was in dir ist. Aber wir dachten die ganze Zeit, dass er es niemals bekommen könne, weil es zum einen noch nicht mal da ist und es auch niemand gibt, der das aus dir raus holen könnte.. aber... leider hat sich etwas geändert.”
    “Inga White?”
    “Ja... wir dachten, dass sie tot wäre, daher wiegten wir dich ziemlich in Sicherheit. Aber dass sie noch lebt, ändert alles. Das bedeutet dass Voldemort eins schon hat. Wir müssen um jeden Preis verhindern, dass es aus dir heraus kommt.”
    “WAS VERDAMMT NOCHMAL? WARUM REDET IHR NICHT ENDLICH KLARTEXT MIT MIR?”
    Swetlana sah überrascht aus, dass er so losgeschrien hatte, schüttelte dann aber den Kopf.
    “Nein, James, das geht jetzt noch nicht. Dumbledore hält es für das beste, wenn du vorerst nichts davon weißt. Es könnte den Vorgang nur noch beschleunigen. Mach dir keine Sorgen, James. wir kümmern uns schon darum. Pass du nur darauf auf, nicht ohne deine Freunde irgendwo hin zu gehen. Okay?”
    “... Muss ja wohl.”
    “Gut... Na geh schon.”
    “Ciao.”
    James warf sich seine Schultasche über die Schulter und ging hinaus. Draußen angelangt, schloss er sich wieder Sirius und Lilli an, die wieder auf ihn gewartet hatten. Sie wollten tatsächlich nicht mehr von seiner Seite weichen und für einen Augenblick mußte er schmunzeln, weil er sie bildlich in Gedanken als seine Bodyguards dar stellte....



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:49


    Chap 37: Cruel World

    Der Februar verging in merkwürdigerweise. Nachdem sich Remus und Anna getrennt hatten, kam wie von den Jungs erwartet, duzende Männer auf sie zu um sie um ein Date zu bitten und unter ihnen war sogar Mundungus Fletcher.
    “Wenn du eines Tags keine Butterbierflasche in der Hand hälst, könnte ich vielleicht nein sagen, statt NIEMALS IM LEBEN,” hatte sie ihn angefaucht, bevor sie auf dem Absatz kehrt machte und verschwand. Sirius genoss es irgendwie zuzusehen, wie all seine Mitschüler sich einen Korb bei ihr einfuhren. Als Dädalus Diggel sie um ein Date bat, krümmten sich die Freunde fast vor lachen, weil der gute gut 1 ½ Köpfe kleiner als sie war und sie wie ein Kleinkind anstrahlte, dass im Begriff war einen Lolli zu bekommen. Sie verzog ihr Gesicht als sie sah, dass Sirius und James sich schon aneinanderfesthalten mußten, um vor Lachen nicht auf dem Boden zu liegen.
    “DAS-FIND-ICH-NICHT-LUSTIG,” sagte sie zähneknirschend, nachdem sie auch ihm eine Abfuhr erteilen mußte und zu ihnen zurück kam. James versuchte sich ja noch zusammen zu reisen, aber Sirius mußte sich den Bauch vor Lachen halten, da er schon schmerzte.
    “DOCH IST ES,” brüllten beide wieder los und erlagen einen erneuten Lachanfall.
    “MÄNNER,” brüllte Anna unglaubig, doch als sie zur Seite blickte, schreckten Lilli und Alice auf und mußten sich selbst gleichfalls das Lachen verkneifen, grinsen taten sie trotzdem.
    Als Anna das bemerkte schüttelte sie nur unglaubig den Kopf.
    “Danke...”
    Und mit diesen Worten drehte sie sich beleidgt weg und verschwand.
    “Hey, Anna, warte...” sagten die beiden Mädels und rannten ihr hinter her, auch wenn sie sich das Lachen noch immer schwer verkneifen mußten. Das sah einfach köstlich aus wie Dädalus Diggel, der kleinste, pummelige Tolpatsch der 6. Klasse Anna White um ein Date bat und beide dabei erröteten. Es war schwer zu sagen, wer von beiden eher wie ne Fleischtomate aussah.
    “Hey, Anna,” scherzte Sirius, als die Jungs sie gleichfalls eingeholt hatten. Zumindest schienen sie sich einigermaßen beruhigt zu haben.
    “Sorry, das von eben. Nimms nicht persönlich.”
    Sie blieb stehen und sah James und Sirius an. Remus und Peter hatten sich brav im Hintergrund gehalten.
    “Das war doch nur ein Scherz, wirklich...” sagte James, nun mehr nur leicht lächelnd.
    “Du weißt doch wie wir sind. Nimm's nicht so ernst...”
    “Ich....”
    “Ähm... Hallo... Anna....” sagte eine Männer Stimme hinter ihr. Sie drehte sich unheilahnend um und tatsächlich... stand da Erik Fire, der sich lässig mit dem rechten Ellenbogen an der Wand stützte und mit der anderen über seine dunkelblonden, kurzen Haare strich. Er sah eigentlich ganz gut aus, kam aus gutem Hause, war sehr beliebt und ein sehr guter Quiddtichspieler der Rawelnclaw-Manschaft, ABER ER GING GERADE MAL IN DIE 4. KLASSE.
    “Ich hab gehört dass du dich von Remus getrennt hast, da wollt ich einfach mal nachfragen ob du nicht Lust hast mit mir was zu unternehmen nächsten Sonnabend?”
    “Uahahhahahhhaaaa.................”
    Sie drehte sich mit giftigem Blick um und entdeckte Sirius und James wieder mal kniend vor Lachen auf dem Boden. Die beiden konnten das einfach nicht lassen.
    Das ging so den ganzen Tag über. Wahrsagen war ein gefundenes Fressen für Sirius sich weiter über Anna lustig zu machen und sagte die ganze Zeit hervor dass ihr Romeo bald kommen würde, müsse vorher aber noch mal Bert und Ernie abwimmeln. Diese bekam weitere Dateangebote von Jungs und zu allem Schreck, fragte sie sogar ein 3. Klässler.
    “Hey, Kleiner,” rief ihm Sirius zu als Anna wieder mal nicht wußte, was sie antworten sollte.
    “Bist du überhaupt schon im Stimmbruch gewesen?”
    Anna schmiss ihr Astronomiebuch nach ihm,damit er die Klappe hielt, welches er mit bravour auffing und frech hervor grinste.
    “Ähm... tut mir leid...” begann sie vorsichtig, “Aber weißt du, nach meiner Trennung wollte ich etwas Zeit vergehen lassen... Tut mir wirklich Leid... Ähm... “
    Ihr fiel um Himmels Willen der Name nicht ein und so fragte sie noch mal peinlich berührt nach.
    “Wie heißt du noch mal?”
    “AHAAAAAHHAHAAAA..........”
    Das waren eindeutig wieder Sirius und James, und da sich eine Mädchenstimmte mit hinein gemischt hatte, wußte Anna, dass sie damit nun auch Alice angesteckt hatten. Tatsächlich lagen alle drei brüllend vor Lachen an der Wand gepreßt.

    “Ihr wart absolut gemein,” tadelte Lilli James, als sie Händchenhaltend am Abend ihre Runden durch die Gänge streiften.
    “Ach, das war doch nur Spaß,” sagte er abwinkend.
    “Anna versteht das. Sie kennt uns seit der ersten Klasse und wir haben sie schon wesentlich übler auf die Shippe genommen.”
    Lilli verzog das Gesicht:
    “So?”
    James verkniff sich mit letzter Müh sein Lachen.
    “Ähm... naja, du kennst doch Sirius. Er kanns halt einfach nicht lassen. Das wir sie alle gern mochten, hielt ihn nie davon ab, ihr in der Früh ne Spinne auf ihr Bett zu legen. Man hat sie gekreischt... Sie hat nämlich Arachnophobie.”
    “Panik vor Spinnen?`”
    “Jaaaah,” sagte er begeistert.
    “Ganz furchtbare. Sie hat geschrien wie am Spieß als ob sie gleich sterben würde. Mein Dad hatte nur leider zufällig ein geheimes Treffen von Auroren einberufen und war mit ihnen in Anna's Zimmer gestürmt. Du kannst dir das Gesicht der Profi's vorstellen als sie feststellen mußten dass sie alle zusammen eine winzig kleine Spinne fertig machen sollten? Man, hat der uns ne Predigt gehalten...”
    Lilli lachte auf. Diese Story kannte sie ja noch gar nicht. Wieder etwas, das sie von ihren Freunden erfuhr.
    Besorgt bemerkte sie James leicht getrübte Stimmung und fragte sich was los sei. Sie spürte, dass ihn noch etwas bedrückte und so hielt sie mitten beim Gang an und legte zärtlich ihre Handfläche auf seine rechte Wange.
    “James... Was ist los?”
    Schon allein sein Blick sagte so viel Sorge und Leid aus. Er lächelte leicht betrübt und legte seine freie linke Hand auf ihre, die sie an seine Wange gelegt hatte. Sanft zog er sie zu sich heran und gab ihr einen sanften Kuss auf den Mund. Er liebte sie, er liebte es sie zu berühren und sie zu spüren. Er hatte so lange darauf gewartet, die letzten 4 Monate kamen ihm vor... wie ein einziger Tag, der viel zu schnell vorbei ging.
    “Ich liebe dich, Lili.. “
    “Und ich liebe dich....”
    “Ich möchte nicht, dass du unglücklich bist... nur wegen meinen Sorgen.”
    “Deine Sorgen? James, ich liebe dich, so wie du bist. Ich will mit dir zusammen sein und dich glücklich machen. Ich will mit dir deine Sorgen, Probleme und alles andere teilen. Ich weiß nicht was nach Hogwarts kommt, ich weiß nicht mal was morgen sein wird.. aber... ich will nicht ohne dich sein. Die letzten 4 Monate... waren für mich das schönste, was es gab.”
    “Du fandest es schön von Volde-”
    Lilli hatte ihn die Lippen mit einem langen, zärtlichen Kuss verschlossen. James wolte eigentlich nur herumblödeln, aber diesen Kuss ließ er sich nicht nehmen. Er erwiderte ihn und drückte sie mit sanfter Gewalt an sich und er konnte spüren, wie sie dabei grinste.
    “Diffindo Corpus.”
    Lilli und James wurden mit der gewaltigen Kraft des Fluches auseinander gerissen. Lilli stieß heftig mit dem Kopf gegen die Wand und fiel bewußtlos zu Boden, während James meter weiter auf dem Boden aufknallte. Er stöhnte auf und wollte sich aufrichten als er einen Zauberstab an seinem Rücken spürte, der zufällig oder auch absichtlich genau auf den blauen Fleck drückte, der schmerzvoll zu brennen begann.
    “Silencio.”
    Wer sprach da? Er kannte die Stimme nicht, sie sprach zu kurz. Er wollte nach Lilli rufen, damit sie wieder zu sich kam, doch seine Stimme kam einfach nicht...Er spürte wie etwas an sein Mund fuhr... ein weißes Taschentuch... es stank... Chloroform... Jemand versuchte ihn zu betäuben. Er wollte nicht atmen, wollte nicht ohnmächtig werden. Er versuchte die Hand mit seiner eigenen wegzureißen, doch bevor er es schaffen konnte wurde es vor seinen Augen schwarz und er spürte nur noch eine tiefe dunkelheit...
    “James... James wach auf... Gott, bitte, lass ihm nichts passiert sein... Jam-”
    “Ouch...”
    Er blinzelte etwas wehmütig und erkannte schließlich Lilli's Gesicht. Sie sah besorgt aus... wegen IHM ETWA?
    “Alles okay?” fragte sie mit panisch besorgter Stimme.
    Er spürte ihre Hand auf seiner Schulter und versuchte sich aufzubeugen, zuckte jedoch gequält zusammen als ein schmerzvolles stechen an seiner Seite auftauchte und ihn fast wieder zum Fall gebracht hätte, wenn sie ihn nicht reflexartig gestützt hätte. Sie befanden sich noch immer auf dem Flur wo sie angegriffen wurden.
    “Lils... Bist du okay?”
    “Ja, mir fehlt nichts... nur ne kleine Beule am Kopf. Du siehst ziemlich geschafft aus...”
    “Ich weiß nicht was die gemacht haben... oder der... hast du was sehen können?”
    Sie schüttelte den Kopf und strich ihm sanft mit ihren Fingern über seine Wange. Ihr Gesicht war von Sorgen gezeichnet, aber James lächelte beruhigend.
    “Keine Sorge... Das wird schon wieder...”
    “Was... was ist passiert?”
    “Keine Ahnung... Wir sind angegriffen worden, du bist sofort vom Aufprall ohnmächtig geworden... mich haben sie erst mit Chloroform betäuben müssen, damit ich das Bewußtsein verliere. Hätt ich doch nur nicht so nen Dickkopf, dann hätten die das Zeug nicht gebraucht...”
    Er grinste frech, aber Lilli fand das überhaupt nicht lustig. Sonst hätte sie zumindest den Anflug eines Lächelns gezeigt, doch ihr Gesicht blieb weiter ernst und sorgenvoll.
    “Tut dir irgendetwas weh?”
    “Ja, mein Ego, weil meine Freundinn meinen Witz nicht mag.”
    Nun setzte sie ein beleidigtes Gesicht auf.
    “Das ist nicht lustig, James...” sagte sie entrüstet.
    “Okay, okay, sorry, Lils...”
    Er unternahm einen weiteren Versuch sich aufzurichten und mit ihrer Hilfe gelang es ihm mehr oder weniger auch.
    “Ich bring dich am besten zu Professor Jaivenko. Sie sollte wissen das wir angegriffen wurden. Die haben bestimmt etwas mit dir gemacht. Ich will lieber kein Riskio eingehen.”
    Sie nahm James Arm und legte ihn über ihre Schulter, damit sie ihm beim gehen stützten konnte, denn er humpelte beim gehen. Seine Seite stach schmerzhaft auf und sein Bein fühlte sich ein wenig so an als ob Goyle es kurzweilen als Trampolin benutzt hätte.
    “Lils?”
    “Hm?”
    “Wieso findest du mich nicht witzig?”
    “Das tu ich doch.”
    “Du lachst nicht.”
    “Muss ich denn lachen?”
    “Ja?”
    “Haha, reicht das?”
    “Nein?”
    “Ich liebe dich, James Potter, aber Anna hat Recht wenn sie euch als fatales Spaßloch beschreibt.”
    “Tut sie das?”
    “Yup.”
    “Ich muß mal ein Wörtchen mit ihr reden. Am besten mit ner Spinne an meiner Seite.”
    “Untersteh dich.”
    “War'n Witz.”

    Lilli hatte James bis zu den Lehrerschlafzimmern gebracht und wollte schon an das Zimmer von Professor Jaivenko klopfen als sie Stimmen von drinnen hörten. Die Tür war ein kleinen Spalt offen gewesen und James erkannte die Umrisse seiner Mutter darin.
    “Mum...” hatte er tonlos mit seinem Mund gesprochen.
    “Nein, Swetlana. Ich will nicht dass James davon erfährt. Er ist doch viel zu jung...”
    “Du kannst ihn nicht wie einen kleines Kind behandeln. Er ist immerhin 17 und er wird im Juni 18 werden. Er hat mehr durchlebt als irgendjemand sonst in seinem Alter. Je länger du es aufschiebst, desto schlimmer wird's wenn er es erfährt.”
    Lilli wollte ihn wegziehen, aber James wehrte sich. Sie hielt es nicht für gut die beiden zu belauschen, aber wenn er sich erst mal was in den Kopf gesetzt hatte, brachten ihn keine 10 Drachen davon ab. Er wollte endlich wissen was das war, das Voldemort von ihm haben wollte und wenn es ihm keiner freiwillig sagte, dann mußte er es eben selber heraus finden und James spürte, dass er hier im Begriff war, es zu erfahren.
    “Inga White lebt, Maria. Sie ist nicht tot... Weißt du was das heißt? James ist in akkuter Gefahr. Er war schon damals in Gefahr und es war reines Glück, dass sie es nicht geschafft hat.Wenn du-Weißt-Schon-Wer erst mal hat, was er will, dann wird ihn nichts mehr aufhalten können.”
    “Glaubst du nicht, dass Michael und ich uns auch schon oft Sorgen darüber gemacht haben? Aber Dumbledore stimmt uns zu, dass wir es ihm nicht sagen sollten. Er ist... Swetlana, er ist mein Sohn und ich liebe ihn, aber wenn wir ihm die Wahrheit sagen, dann zerstört das möglicherweise sein Leben.”
    “Er hat so oder so kein Leben, verstehst du das denn nicht? Sie werden ihn jagen, bis sie ihn haben.”
    “Was soll ich denn tun? Ihn Voldemort auf nem Silbertablett servieren: Hier hast du meinen Sohn, verschone nur unser Leben?” fauchte seine Mutter hysterisch auf.
    James hatte sie noch nie so erlebt und irgendwo machte es ihm Angst. Er spürte wie sich Schweißperlen auf seinen Händen ausbreiteten und Lilli's Blick zufolge, wollte sie sofort wieder verschwinden. Nein, er konnte noch nicht. Er mußte es jetzt wissen. Er hatte das Gefühl als ob sie es jeden Augenblick sagen würden.
    “Sag ihm die Wahrheit. Malfoy weiss es... Karkaroff weiss es, wie lange glaubst du dauert es, bis er es von ihnen erfährt? Du verschlimmerst das ganze nur, wenn du es ihm nicht sagst. Wenn er es von seinen Feinden hört, dann wird ihn das zerstören.”
    Stille. Für einen Augenblick glaubte er, dass sie geendet hätten, dann ertönte wieder Swetlana's Stimme.
    “Maria, wir können nicht verhindern, dass es eines Tages zu einer Konfrontation kommen wird. Nicht jetzt, wo White noch lebt, aber... wir können ihn stärken. Er hat die letzte Konfrontation überstanden und vielleicht... vielleicht wird er es beenden, bevor die Katastrophe eintrifft. Es gibt eine Möglichkeit und wir müssen sie nur noch finden. Am besten bevor es zu dieser Konfrontation kommt.”
    Er hörte seine Mutter nicht sprechen, jedoch konnte er sie weinen sehen.
    “Er hat Lilli... meine Güte, wenn du die beiden sehen könntest... Er hat sein Glück mit ihr gefunden. Ich habe deinen Sohn noch niemals so glücklich erlebt wie mit ihr... Er strahlt sie an... und sie liebt ihn... und er hat seine Freunde. Er hat Sirius und Remus und Peter und Anna. Sie sind eine Einheit. Merlin, ich würde sogar soweit zu gehen, meine Hand dafür ins Feuer zu legen, dass Sirius JEDERZEIT sein eigenes Leben opfern würde nur um James zu retten. Die beiden sind wie Brüder..... So lange James etwas hat, wofür es sich lohnt zurückzukehren, wird er zurückkommen.”
    “Ich will ihn nicht verlieren,” schluchzte Maria nun. Ihre Tränen kullerten ihr über die Wange und ganz gleich wie sehr sie es versuchte zu verhindern, sie konnte es nicht aufhalten.
    “Ich will meine beiden Männer nicht verlieren...”
    “Das wirst du auch nicht... Ich versprechs dir. Ich werde alles tun um James zu beschützten... aber du mußt mir erlauben ihm die Wahrheit zu sagen...”
    “Und... und wenn er dann... wenn er dann von uns geht um zu ihm zu gehen? Nein... Sweta, versprich's mir... versprich mir ihm nichts davon zu erzählen. Ich will nicht, dass er etwas davon erfährt... Ich könnte es nicht ertragen ihn zu verlieren. Ich werd einen anderen Weg finden....Ich muss einen anderen Weg finden... Bitte, Sweta, versprichs mir!”
    Swetlana sah aus als ob sie das wider besseren Wissen tun würde, doch da Maria sie förmlich anflehte, nickte sie.
    “Gut, ich werde ihm nichts sagen... aber Maria... sag später nicht, ich hätts dir nicht gesagt... James wird euch das nie verzeihen, dass ihr es ihm verschwiegen habt.”
    “Er wird es verstehen... Er muß es verstehen. Wir wollen ihn doch nicht an Voldemort verlieren...”
    “Lass uns zu Michael gehen... Minerva hält Wache für heut Abend...”
    “Wegen Karkaroff?”
    “Ja, dass er nicht zu nah an James ran kommt... Wir versuchen ihn von ihm fern zu halten. Er war bis jetzt die ganze Zeit in seinem Zimmer und James und Lilli haben patroliert. Ab jetzt übernimmt Minerva. Lass uns gehen...”
    James hatte genug gehört. Er sah Lilli an... Sie hatten beide nicht viel von dem Gespräch verstanden, aber es war genug, damit sie wieder zurück in den Gryffindorturm zurück gingen. Er konnte jetzt schlecht klopfen und so tun als ob er nichts gehört hätte. Er mußte das ganze erst mal selber verdauen.
    Lilli brachte ihn in den Jungenschlafsaal rauf, wo Sirius und die anderen noch auf den Betten saßen und über irgendetwas unwichtiges sprachen als sie herein kamen.
    ”Merlin, Prongs, was ist passiert.”
    Alle drei waren auf ihn zugestürmt und halfen ihm auf sein Bett. Sirius half ihm dabei den Umhang und seinen Pulli auszuziehen. Er hatte einen dicken, blauen Fleck an der Hüfte, der purpurrotwurde.
    “Ich hol etwas Salbe und Verbandszeug...” sagte sie und war kurz in den Mädchenschlafsaal verschwunden.
    “Was ist passiert?” fragte Sirius besorgt.
    “Keine Ahnung... ein Angriff mitten auf dem Flur. Wir haben niemanden gesehen... Den blauen Fleck muß ich mir beim Aufprall auf den Boden zugezogen haben...”
    “Karkaroff?”
    “Nein... er war in seinem Zimmer...”
    “Also Malfoy oder seine Bande?”
    “Wahrscheinlich.”
    “Dieses Dreckschwein. Den knöpf ich mir morgen vor.”
    “Lass mal gut sein. Ich hab keine Beweise dafür, dass er es ist und sterben werd ich an der Wunde schon nicht.”
    Lilli kam zurück und legte ihre medizinische Ausrüstung nieder. Nach etwa 10 Minuten hatte sie auch den Verband angelegt und er konnte sich zumindest wieder einigermaßen ohne die Hilfe seiner Freunde auf die eigenen Beine stellen.
    “Warst du schon bei Professor Jaivenko?” fragte Remus.
    “Sie möchte bestimmt darüber informiert werden.”
    Lilli wollte antworten, doch James fuhr ihr dazwischen.
    “Nein, wir holen das morgen nach. Lasst uns schlafen. Ich bin echt kaputt.”
    “Sicher... Nacht...”
    Sirius, Remus und Peter begaben sich zu ihren Betten und legten sich nieder während Lilli zu James kroch und sich an ihn kuschelte. Die Decke hatte sie nach wenigen Minuten gewärmt. Lilli konnte sein Herz schlagen hören und sein gleichmäßiges atmen...
    “James?” flüsterte sie nach einer Weile.
    “Ja?”
    Sie konnte sich vorstellen wie es ihm gehen mußte und sie konnte wieder seine Unsicherheit und seine Zweifel spüren und mit allem was sie fühlte, drückte sie sich fest an ihn und gab ihm einen sanften Kuss auf die Brust.
    “Ich liebe dich... ganz gleich was kommen mag... Ich werde immer bei dir bleiben...”
    “Ich liebe dich auch, Lils...”
    Glücklich bemerkte Lilli dass er seinen Griff um sie verstärkt hatte und sie nun genau so fest an sich drückte wie sie ihn. Sie brauchte ihn und er wollte sie bei sich haben...

    'Mir ist klar geworden, dass ich dich mein ganzes Leben lang gesucht habe... ich war einsam und verloren. Meine Schwester beschimpfte mich als Freak, meine Eltern, hatten Angst vor mir, vor dem was ich war, all meine Freunde in der Grundschule verstießen mich, weil ich anders war... und ich habe nie jemand näher an mich heran gelassen. Ich habe jemanden gesucht, der mich verstand, der mich liebte, so wie ich war und der mich glücklich macht, ohne Worte... Ich weiß, dass es in unserer Beziehung nie leicht war, aber du hast immer zu mir gehalten, obwohl ich dich Jahre lang weggestoßen habe. Ich habe dich beschimpft, dich geschlagen, dir mit voller Absicht weh getan, aber du wolltest mich trotz allem... immer glücklich sehen. Ich habe damals erkannt... dass ich dich gesucht und gefunden habe und dich niemals wieder freiwillig weggebe, egal, wer hinter dir her ist, egal, wie gefährlich unser Leben sein würde... So lange ich bei dir sein konnte, war alles um uns herum schön...'
    Lilli sah James besorgt an. Er zitterte noch immer... sein Zustand verschlechterte sich... Wenn sie ihn jetzt verlieren würde, das würde sie nicht überleben. Die Uhr zeigte ihr mittlerweile an, dass Sirius und die anderen schon seit 2 Stunden weg waren... zu lange. Wenn James nicht bald das Gegengift bekam...dann... Und ein langer schriller Ton...
    “NEIN,” schrie sie auf. Der Monitor der die Herzschläge anzeigte gab den Ton von sich... sein Herz...
    “NEIN... NEIN... NEIN...”
    Der Chefheiler war mit den Schwestern hereingekommen und hatte alles versucht um ihm zu helfen. Um sein Herz wieder zum Schlagen zu bringen... Alice und Anna hatten Lilli weggezogen, aber so, dass sie noch zu ihm sehen konnte. Sie weinte... Sie dachte dass sie nicht mehr weinen könnte, dass sie keine Tränen mehr in sich hätte, aber sie weinte. Und je mehr sie versuchte sie mit den Fingern wegzuwischen, desto bitterer weinte sie.
    “Nein, bleib bei mir... er darf jetzt nicht sterben... Anna, bitte.. tu doch was... Er.... kann nicht.......”
    ................................. Die Sekunden vergingen, die Minuten schlichen dahin. Man hörte ihr eigenes Herz klopfen, ihr leises atmen, das weinen....
    Der Chefheiler kam zu ihr her und schüttelte traurig den Kopf.
    “Es tut mir leid, Mrs. Potter... Wir konnten nichts mehr tun. Sein Herz hat aufgehört zu schlagen... Mr. Potter... ist so eben gestorben...”



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:51


    Chap 38: Mission: Impossible I

    “Naja, er wollte ja nur das Blut der Schlange... nicht die schlange selbst, oder, Moony?”
    “Keine Ahnung, aber notfalls haste sie ja dabei.”
    “Ja, in 12 Stücke zerfetzt. Naja, er hat ja nichts von lebend gesagt. Wir können sie ja zusammenflicken...”
    Sirius, Remus und Peter schritten die Treppen hoch zu James Zimmer, aber als sie dort ankamen stockte ihnen der Atem.
    Lilli saß völlig zusammengebrochen an James Bett und weinte sich die Augen aus... Anna und Alice und Frank standen um sie herum und versuchten sie zu trösten... und James? Er atmete nicht mehr. Er lag da, leblos, ohne das sich seine Brust bewegte. Die Geräte waren abgeschaltet, seine Hände lagen schlaff auf dem Bettlaken...
    “Sirius...”
    Anna war auf ihn zugerannt, als sie ihn sah, hatte ihre Arme um seinen Hals geschlungen und ihn fest in eine Umarmung gezogen. Es schien als ob ihm mit einem mal jemand die Luft aus dem Bauch gepreßt hätte. Er konnte nicht mehr atmen, sein Körper fühlte sich wie blei an, sein Herz schien nicht mehr zu schlagen. Sein Blick blieb auf dem toten Körper seines Freundes hängen....
    “Das ist nicht wahr, oder... das kann nicht sein...” wiederholte er immer wieder und je öfter er es sagte, desto fester wurde ihre Umarmung. Sie wußte wie sehr ihn das traf, die beiden waren wie Brüder gewesen. Sirius hatte ihr immer gesagt, dass er sein Leben für James geben würde und das es für ihn nichts schlimmeres gäbe, als seinen Freund zu überleben... Nun war also das schlimmste eingetroffen, was hätte passieren können.
    “Es tut mir so leid... Sirius...” flüsterte sie ihm leise zu. Sie warf einen Seitenblick auf Remus, der auf den nächstbesten Stuhl gesunken war. Seine Beine wollten ihn nicht mehr tragen und auch er stand unter Schock. Remus hatte seine Hand zu einer Faust geballt und auf seinem Mund gepreßt, fast als ob er sonst laut losgeschrien hätte, für diese Ungerechtigkeit.
    “Prongs,” hörte man ihn sehr leise flüstern.
    “Nein...”
    Peter hatte ihm tröstend die Hand auf die Schulter gelegt, aber Anna wußte, dass in diesem Moment keine Geste den Schmerz nehmen konnte, den sie alle fühlten. Wenn sie sich nicht um Sirius kümmern müßte, würde auch sie weinen und aufschreien. Aufschreien, wegen der Ungerechtigkeit, die ihnen wiederfahren war. Sie hatte ihren besten Freund verloren, sie hatten einen Menschen verloren, den jeder von ihnen in sein Herz geschlossen hatte und für den jeder von ihnen ohne zu zögern sein Leben gegeben hätte... warum also durften sie das nicht? Warum mußte man ihn ihnen weg nehmen? Sie hatten solche Angst als er eingeliefert wurde, dann waren sie erleichtert, weil er tatsächlich aufgewacht war... und jetzt... war er tot. Tot... James war tot und er würde nie wieder zurückkehren..
    Anna wußte nicht wieviel Zeit vergangen war, bis Lilli sich endlich mit Müh und Not von James trennen ließ. Sie brachten sie nicht nach Hause nach Wing-Castle, sondern zu Sirius-Haus rüber. Die Freunde hielten es nicht für angebracht, sie jetzt alleine zu lassen. In ihrem Zustand hätte sie sich sonst weiß was angetan.
    Als Lilli die Wohnung betrat, setzte sie sich als erstes auf die Couch im Wohnzimmer nieder. Anna schloss die Tür und sah zu wie Sirius sich zu ihr hinsetzte und Lilli in die Arme schloss. Diese hatte ihren Kopf an seine Schulter gelehnt und mit leerem Blick in die Luft gestarrt. Anna war nicht eifersüchtig. Sie verstand, dass die beiden sich jetzt mehr brauchten. James hatte ihnen viel mehr bedeutet. Für Anna war er der beste Freund, doch für Sirius und Lilli... war er alles gewesen.
    “Ich mach euch nen Tee,” schlug sie vor und ging in die Küche. Sie setzte die Teekanne auf die Herdplatte und zauberte das Wasser darin warm. Sie legte drei Tassen hin und goss den Tee ein als ihr Blick auf ein Foto fiel, dass auf dem Fenstersims stand... Sie ließ die Kanne nieder und nahm es traurig lächelnd in die Hand. Ja... sie erinnerte sich an dieses Foto noch sehr gut. Es wurde bei einer Schneeballschlacht in Hogsmeade aufgenommen. Wie immer konnten es James und Sirius nicht lassen sich gegenseitig zu beschmeißen, und das obwohl sie die Schule schon beendet hatten und erwachsen genug sein müßten um von so nem Quatsch abzulassen. Die Zeiten waren so schwer gewesen und Trauer war über sie alle hereingebrochen, aber die beiden ließen sich nie etwas anmerken. Wenn sie zusammen waren, dann stellten sie allenmöglichen Nonsens an, der ihnen gerade in den Sinn kam. Wie eine Schneeballschlacht mitten in Hogsmeade, obwohl sie eigentlich auf einer Mission waren...
    James, sie würde ihn wirklich vermissen... Ihr Herz schmerzte...
    Nachdem Dumbledore den Orden des Phoenix gegründet hatte, saßen sie oft beisamen und rieten, wer wohl der erste von ihnen 8 war, der fallen würde. James hatte immer aus jux gemeint: “Na, ich? Mit so ner vorlauten Klappe kann mich keiner von euch auf Voldemorts Abschußliste einholen.”
    Sie hatten damals gelacht.... und nun war ihr nicht mehr nach lachen zumute, weil es eintraf, weil er der erste war. Um Lilli's Willen hätte sie sich gewünscht, das beide gleichzeitig starben. Sie wußte, dass keiner von beiden ohne den anderen weiterleben wollte, aber Sirius und sie würden es nun schon zu verhindern wissen, dass Lilli sich selbst etwas antut um nachzukommen. Sie waren ein solches Traumpaar gewesen, schon in Hogwarts. Wie sehr hatte sie sich für beide gefreut, als sie zusammen kamen. Wieder war dieses schmerzende Gefühl in ihrem Herzen da, dass sie so verabscheute. Sie wollte es nicht fühlen und so versuchte sie es mit aller Gewalt zu unterdrücken. Sie kam mit den Teetassen heraus und stellte sie auf den Tisch hinab. Sirius lächelte ihr dankbar zu und sie lächelte zurück. Keiner würde ein Wort sagen. In einem solchen Augenblick waren Worte fehl am Platz. Heute Morgen noch waren sie sich alle sicher, dass er es schaffen würde. Aus dem einfachen Grund, dass James Potter schon immer zu den Kämpfern gehörte, die sich durch nichts und niemanden niederschmettern ließ. Es war ihm wieder gut gegangen, er hatte mit ihnen gelacht und gescherzt... Er war auf dem Weg der Besserung und sie war doch schon erleichtert gewesen, weil es ihm so gut ging... aber diesesmal war Voldemort wohl doch stärker...
    “Ich... Ich muß die Beerdigungen arrangieren...” sagte Lilli plötzlich völlig aufgelöst und wollt aufstehen, aber Sirius ließ sie nicht los und zog sie wieder herab und auch Anna kam zu ihr rüber um sie zu beruhigen.
    “Nein, Lils... ist schon gut. Frank, Alice, Remus und Peter kümmern sich um alles. Du brauchst nichts zu tun... Ruh dich einfach nur aus...”
    “Ich... soll mich ausruhen? Ich... kann nicht.. James.. Ich...”
    “Ja, ich weiß,” flüsterte Anna beruhigend und strich ihrer Freundinn sanft die Haarsträhnchen vom Gesicht hinter das Ohr. Sie sah so unendlich traurig aus, als ob sie jeden Moment wieder in Tränen ausbrach.
    “Dumbledore... weiß er Bescheid?”
    “Frank und Alice teilen es ihm gerade mit. Ruh dich einfach nur aus, Süße...”
    “Ich... kann nicht.. Ich will.. nicht mehr weinen... Ich weiß nicht.. was ich machen soll..”
    “Das ist doch okay, Lils,” sagte Anna mitfühlend und versuchte sie aufmunternd anzulächeln.
    “Du hast einen lieben Menschen verloren... Du mußt jetzt nicht duselbst sein und stark bleiben...”
    “Ich... würde gern etwas schlafen...” sagte Lilli leise. Sirius und Anna nickten beide und standen auf.
    Lilli legte sich auf die Couch nieder und legte ihren Kopf auf die zusammengelegten Handflächen nieder. Eine Weile lang sah sie mit noch immer leeren Blick das Tischbein an... dann schloss sie ihre Augen.
    Anna und Sirius verließen das Wohnzimmer und gingen in die Küche hinein. Sie setzte sich auf den Hocker, doch Sirius blieb am Türrahmen stehen und starrte den Boden an. Sie stand vom Hocker wieder auf und nahm ihn in eine feste Umarmung.
    “Ich weiß...” flüsterte sie ihm leise zu während sie sanft über seinen Rücken strich. Sie spürte wie er seine Arme um ihre legte und sie an sich drückte.
    “Es ist... so leer ohne ihn...” hörte sie ihn leise sagen, es war fast nicht zu hören. Aber durch diese toten Stille, die in der Luft lag, hörte man es doch. Er würde nicht weinen, nein, Sirius Black würde niemals weinen und er würde auch nicht schreien und zeigen wie schmerzvoll der Verlust seines besten Freundes für ihn war. Nicht mal bei seinen Freunden würde er das kleinste Anzeichen von Schwäche zulassen. Das war nicht seine Art. Ganz gleich, wie schlecht es ihm ging, ganz gleich, wieviele Verluste oder Schmerzen er einstecken mußte, er wollte immer stark für seine Freunde bleiben aber tief in seinem Herzen, das wußten sie, sah alles anders aus. Es war zerrissen, gespalten und jede Minute, die verging fühlte sich an wie Jahre und die Zeit schmerzte. Auch wenn man sagte, die Zeit würde alle Wunden heilen, so würde sie ihnen nicht das Leid nehmen können, das sie in diesem Moment durchstehen mußten.
    Einige Minuten später saßen sie beide auf den hohen Hockern am Küchentisch und tranken den mittlerweile kalten Tee. Früher saßen sie oft noch abends beisamen in Sirius Küche und tranken Tee. Vorzugsweise nach der Arbeit, wenn sie total fertig waren und trotzdem noch nicht genug voneinander hatten. James und Sirius blödelten immer herum und versuchten alle mit in ein Lachanfall zu reisen und das obwohl ihre Freunde total kaputt und wirlich erledigt waren. So wie die beiden zusammen lachen konnten, war das nicht mal schwer gewesen mitzulachen. Sie konnten einen richtig anstecken mit ihrer Munterkeit. Auch dies würde nie wieder passieren. Als ob die Zeiten nicht schon düster genug wären, schienen sie jetzt in ein dunkles Loch zu versinken.
    “Wieso habt ihr eigentlich so lange gebraucht? Ihr wart gut 2 Stunden weg.”
    “Wir hatten die Schlange schon gefunden, da kam uns Malfoy mit seinen Todessern zuvor.”
    “Oh..”
    “Oh ist gut. Wir haben anfangs versucht, die Schlange lebend zu fangen, aber Malfoy hatte sie im Griff. Pete war schon wieder nach der ersten Runde draußen...”
    “Der verträgt ja überhaupt nichts.”
    “Duellierwrack, halt. Naja, und so mußten Remus und Ich uns mit denen rum schlagen. War nicht leicht. Malfoy hat die Schlange jedesmal als Schutzschild benutzt, damit er von den Flüchen nicht getroffen wurde. Irgendwann verlor ich dann die Geduld, weil uns die Zeit davon lief und hab ähm... die Schlange mit nem Fluch zerfetzt. Daraufhin hat Malfoy wohl registriert, dass er schutzlos war und ist mit den anderen appariert...Wir haben die zerfetzte Schlange eingepackt und haben uns sofort auf den Rückweg gemacht... Leider zu spät..”
    Anna legte ihm beruhigend ihre Hand auf seinen Handrücken und strich liebevoll darüber.
    “Es war nicht deine Schuld,” sagte sie mit sanfter Stimme, aber Sirius sah nicht so aus als ob der eine Satz ihm seine Last abnehmen könnte..
    “Ich hätte früher kommen müssen...”
    “Mach dich nicht fertig, Sirius. James hätte das nicht gewollt.”
    “Er hat sehr vieles nicht gewollt und trotzdem ist es passiert.”
    “Ja, aber du bist sein Freund und solltest seinen Wunsch respektieren. Er hätte nicht gewollt dass du jetzt in Selbstmitleid versinkst, also tu's auch nicht.”
    “Du hast leicht reden... Du bist doch gar nicht Schuld an seinem Tot.”
    “Du auch nicht. Oder hast DU ihn etwa angegriffen und die Schlange auf ihn gehetzt?”
    “Aber...”
    “Nichts aber. Wenn du erst mal damit beginnst, dir selber die Schuld zu geben, hört das nie mehr auf. Denk nicht dran! Was passiert ist, ist passiert. Ändern kannst du jetzt sowieso nichts mehr. Und du weißt, James hätte es nicht gewollt.”
    Er nickte leicht und beide verfielen für kurze Zeit wieder in Stille. Ab und zu nahm einer von ihnen einen Schluck vom kalten Tee....
    “Sirius?”
    “Hm?”
    “Lilli... Lilli ist schwanger...”
    ...............
    “Sie ist was?”
    “Sie ist schwanger.”
    “Ne, oda? Sie ist... Ich dachte sie kann nicht?”
    “Dachten wir alle, sie eingeschlossen. Aber sie ist es eben... Der Arzt meinte auch, dass es ein wahres Wunder wäre. Ist es nicht eine Ironie des Schicksals? Sein Traum erfüllt sich und er weiß es nicht mal... weil er es niemals miterleben wird, wie sein Kind aufwächst....”
    “Ich... Ich kann es irgendwie noch nicht richtig begreifen. Es ist als ob er jede Minute durch die Tür kommt und sagt, dass es nur ein Scherz war. Oder auch,dass ich schlafen gehe und aufwache und merke dass es nur ein Alptraum war..”
    “James... James...”
    Beide blickten zum Wohnzimmer, wo sie Lilli's Stimme schreien hörten. Sie liefen zu ihr rüber und sahen, dass sie im Traum sprach. Sie mußte wirklich schlecht träumen. Sirius hatte sich zu ihr hinabgekniet und sie sanft wach gerüttelt.
    “Lils... Hey, Lils...”
    “Wa... Was ist denn?” fragte sie mit heiserer Stimme als sie ihre Augen müde aufgeschlagen hatte.
    “Du hast schlecht geträumt...”
    Sie richtete sich auf, während Sirius und Anna sich besorgt zu ihr aufs Sofa setzten.
    “Ich... hab von James geträumt... Dass er es nicht geschafft hat... aber...”
    Sie lächelte verbittert auf, ihr Blick auf das Tischbein gerichtet.
    “Es war kein Traum... richtig? Er ist... James ist tot...”
    Sirius legte seine Arme um sie und zog sie in seine sanfte Umarmung. Das ganze machte es für ihn jetzt noch schwerer, weil er von dem Baby wußte. Es war James Baby, es war ein Teil von ihm, aber es war nicht James... Es würde ihm niemals seinen besten Freund ersetzten können. Er hatte sich für seine beiden besten Freunde immer eine perfekte Zukunft gewünscht.... aber das was jetzt vor ihnen lag, war ein richtiger Alptraum. Das Kind würde keinen Vater haben, Lilli war allein... und Voldemort würde stärker werden, vielleicht würde er sie eines Tages auch noch umbringen und dann... war alles vorbei...
    “Lils, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es tun... wenn ich die dumme Schlange vorher gebracht hätte, dann wäre es nie soweit gekommen... Es tut mir leid, es ist alles meine verdammte Schuld.”
    Auf einmal drückte sie ihn nachdenklich von sich und hatte ihn tatsächlich angesehen.
    “Was... was hast du gesagt?”
    “Es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzten, Lils und-”
    “Nein... du sagtest... Gott, warum bin ich nicht schon früher darauf gekommen.”
    Sie sprang von der Couch und griff nach ihrem Umhang.
    “Lils, was ist los?”
    Anna und Sirius waren beide aufgesprungen und ihr zum Kamin gefolgt.
    “Wieviel Zeit ist seit James Tot vergangen?” fragte sie hastig und warf etwas Flohpulver ins Kamin damit die grüne Flamme aufleuchtete. Sirius und Anna sahen sich besorgt und verwirrt an.
    “Ähm... Keine Ahnung, höchstens 4 Stunden. Lils, was ist los?”
    Sirius stellte sich vor den Kamin hin, damit sie nicht einsteigen konnte. Sie konnten und wollten sie in ihrer jetzigen Verfassung nicht weg gehen lassen.
    “James... ich hol ihn zurück.”
    “Wie?” fragte Anna schockiert. Sie kannte absolut keine Möglichkeit, das zu tun und irgendwie bekam sie das Gefühl, dass ihre Freundinn schlichtweg irre vor Leid wurde.
    “Der Zeitumkehrer...”
    “DER WAS?” fragten beide unglaubig.
    “Zeitumkehrer,” wiederholte Lilli und ihr Gesicht strahlte förmlich vor Tatendrang.
    “Es ist ein Gerät um die Zeit zurückzudrehen. Habt ihr es vergessen? In der 7. Klasse, Professor Jaivenko hat uns doch kurz darüber erzählt. Man kann damit die Zeit zurückdrehen, doch nur höchstens 6 Stunden.”
    “Aber... ich versteh nicht...” sagte Anna verunsichert.
    “Es gibt nicht sehr viele dieser Ketten, aber ich weiß, dass sich eins davon im Ministerium befindet. In der Mysteriumsabteilung. Wenn ich die Kette hole kann ich die Zeit zurückdrehen und wir können dafür Sorgen, dass Sirius das Gegengift rechtzeitig ins Krankenhaus bringt.”
    “Du hast doch gar kein Zugang zur Mysteriumsabteilung,” sagte Sirius und sah dabei genau so besorgt aus wie Anna.
    “Und?.. Anna, du hast Zugang zur Mysteriumsabteilung... Du arbeitest doch im Zaubereiministerium.”
    “Selbst wenn, Lils, weißt du eigentlich wie gefährlich das ist mit der Zeit zu spielen?”
    “Das ist mir Scheiß-Egal. Ich will James wiederhaben und das Ministerium schuldet uns verdammt viel, nach all dem was die uns schon für Steine in den Weg gestellt haben. Bitte, ich bitte euch beide, helft mir. Ich kann das nicht alleine tun, aber ich weiß dass wir es zusammen schaffen können. Wollt ihr denn nicht dass James wieder lebt? Bitte, Sirius, Anna... tut es für ihn... für das Baby, das ich in mir trage und von dem ich nicht will, dass es ohne Vater aufwachsen muss... ICH will nicht ohne James weiterleben...”
    Beide sahen noch immer nicht überzeugt aus und rührten sich auch nicht von der Stelle.
    “Wir haben keine Zeit zu verlieren. Der Zeitumkehrer dreht sich nur 6 Stunden zurück, verdammt...”
    Lilli hatte Sirius so tief und so flehend angesehen, dass ihm einfach keine andere Wahl mehr blieb. Sein Verstand sagte ihm, dass dies falsch ist und dass sie die Quittung dafür noch bekommen würde, aber sein Herz... sein Herz machte bei dem Gedanken James zurück zu holen, regelrecht Luftsprünge.
    “Okay,” sagte er und begann zu lächeln.
    Es war der Gedanke, seinen besten Freund wieder zurück zu bekommen, der ihn dazu bewegte, das wohl bescheuertste zu tun, was er jeh in seinem Leben getan hatte und er hatte eine Menge Schwachsinniger Dinge getan.
    “Komm schon, Anna,” sagte er als sie den Mund aufmachen wollte um zu protestieren.
    “Du willst es doch auch... Wir machen James wieder lebendig. Wir machen seinen Tot ungeschehen.”
    Sirius sah tatsächlich so aus als ob es sein ernst war. Nein, er sah nicht nur so aus. Es WAR sein Ernst! Er glaubte es offensichtlich auch und je länger sie in seine und in Lilli's flehendes Gesicht blickte, desto tiefer wurde auch ihr Wunsch, den besten Freund ins Leben zurückzuholen. Auch wenn sie verdammte Regeln brachen.
    Sie schüttelte nun lachend den Kopf.
    “Na gut... bei all dem was wir schon angestellt haben, ist das bißchen mehr auch nicht mehr von Bedeutung.”
    Lilli und Sirius grinsten auf als Anna als erstes in den Kamin stieg.
    “Zaubereiministerium,” sprach sie und warf das Pulver ins Feuer. Mit einem Plopp war sie schließlich verschwunden und stieg aus dem goldenen Kamin im Zaubereiministerium.
    “Hallo, Anna,” ertönte die Stimme von Kinsley Shacklebolt.
    “Hey, Kinsley,” sagte sie lächelnd.
    “Was machst du denn hier? Dachte ihr wärt bei Lilli, nachdem James tot ist.”
    “Ja ähm... ich hab was vergessen und wollts noch holen.”
    “Ach so... Tut mir leid, wegen James. Hab ihn sehr gern gemocht.”
    “Ja... danke... Also dann. Bis später, Kingsley.”
    “Bis später, Anna.”
    Er war kaum 5 Meter weiter da stieg Sirius als nächstes aus dem Kamin heraus und gleich nach ihm Lilli. Es befanden sich hunderte Zauberer und Hexen da, aber alle kamen und gingen und beachteten die drei gar nicht.
    “Also dann, gehen wir...”
    Die drei gingen den Gang entlang vorbei am Brunnen der Magischen Geschwister zu den Aufzügen, wo bereits duzende andere gleichfalls darauf warteten einzusteigen. Anna hoffte auf keinen Bekannten zu treffen und ihn begrüßen zu müsen. Das letzte was sie jetzt gebrauchen konnten war-
    “Anna-Schatz...”
    Sie hätte sich am liebsten gegen die Stirn geschlagen als sie die männliche, äußerst freundliche Stimme erkannte und einem nett lächelnden, etwas rundlicheren Zauberer mit feuerroten kurzen Haaren gegenüberstand.
    “Onkel Arthur...”
    Sie kam auf ihn zu und nahm ihn herzlich in die Arme. Sie mochte ihren Onkel sehr, daher war die Freude ihn zu sehen auch ernst gemeint.
    “Hey, meine Kleine... Was machst du denn hier? Sirius, Lilli, was macht ihr beide denn hier?”
    “Ähm...” begann Lilli stotternd.
    “Sie begleiten mich,” redete Anna sich schnell raus und die beiden waren sichtlich erleichtert, dass sie die Lügerei für sie übernommen hatte.
    “Ich hab oben etwas vergessen und wollts holen.”
    “Ach so.. Naja, wie gehts dir kleine?”
    Der Fahrstahl sank zu ihnen herab und die goldenen Gitterstäbe fuhren zur Seite. Die Zauberer und Hexen drängelten sich alle hinein und der Aufzug fuhr wieder hoch.
    “Ich hab das von James gehört. Es tut mir wirklich Leid, Molly und Ich hatten ihn sehr gern.”
    “Ja...” sagte Anna und hoffte, dass der Aufzug doch schneller machen würde, um die peinliche Unterredung endlich zu beenden. Doch er hielt wie immer bei jeder Abteilung an.
    “Wie geht's Fred und George?”
    “Ach, diese beiden kleinen Belger, noch nicht mal 2 Jahre alt und machen schon Krach wie ein ganzer Kindergarten.”
    Anna lachte auf amüsiert bei dem Gedanken auf. Sie kannte die beiden zu gut um dabei noch wirklich ernst bleiben zu können.
    “Und wie geht's Tante Molly? Ich mein sie ist doch jetzt mit dem 6. Kind dann schwanger.”
    Arthur Weasley lachte scherzhaft auf.
    “Molly will ein Mädchen. Vorher hört sie bestimmt nicht auf.”
    “Und?”
    “Keine Ahnung, aber ich glaub... noch ein Junge wär mir auch lieb.”
    “2.Stock: Abteilung für magische Strafverfolgung, mit dem Büro gegen den Missbrauch von Magie, der Aurorenzentrale und dem Zauberergamot-Verwaltungsdienst.” sagte eine kalte Frauenstimme aus dem Lautsprecher.
    “Mein Stichwort. Komm mal wieder vorbei, Anna, Kleines. Molly würde sich freuen und auch die Kleinen vermissen dich. Sirius, Lilli, auf bald...”
    Mit einem Kopfnickten verabschiedeten sie sich voneinander und der Aufzug leere sich um weitere Zauberer und Hexen. Dummerweise flogen nun einige Eulen mit Briefen an ihrem Bein gebunden herein und einer von ihnen hätte mit seinen Krallen beinahe Sirius Gesicht getroffen, wenn er nicht in weisser Vorraussicht schon mal einen Schritt zur Seite gegangen wäre. Dabei traf er allerdings Anna's Fuß die sich ein AUTSCH krampfhaft unterdrücken mußte, denn ihr Freund war alles andere als Leicht. Sirius sah vielleicht nicht so dick aus, aber dafür hatte er ziemlich viele Muskeln, die ihn so schwer machten.
    “7.Stock, Abteilung für magische Spiele und Sportarten, mit der Zentrale der Britischen und Irischen Quidditch-Liga, dem offiziellen Koboldstein Club und dem Büro für lächerliche Patente,” ertönte es wieder von der kalten Frauenstimme und zum Glück leerte sich der Aufzug hier vollständig bis auf die drei Freunde. Die Eule, die Sirius fast gestreift hätte, ließ jedoch beim rausfliegen seinen Taubenmist fallen und wieder hätte es beinahe Sirius abgekriegt wenn er nicht in weisser Vorraussicht auf die andere Seite ausgewichen wäre und diesmal Lilli auf den Fuß trat, die sich das AUTSCH nicht verkneifte und ihn böse ansah.
    “Was soll denn das?”
    “War'n Versehen. Mußte dem Angriff einer verrücktgewordenen Eule ausweichen.”
    “9.Stock: Mysteriumsabteilung”
    Die Tür sprang zur Seite und alle drei schritten hinaus.
    “Ich war noch nie hier oben,” sagte Lilli etwas beängstigt und auch Sirius schien der Gedanke absolut nicht zu gefallen, eine Ebene zu betreten, die pechschwarz angestrichen war.
    “Noch könnt ihr zurück...” sagte Anna und sah beide fragend an.
    “Nein... ich will James zurück haben...” sagte Lilli entschieden und nickte ihr zu.
    “Dann... gehen wir mal... Ladies First.”
    Sirius machte eine garlante Handbewegung um Anna den Vortritt zu lassen, die ihre Augen giftig verkleinerte, jedoch vorantritt.
    “Du bist mir ein schöner Partner,” sagte sie als sie an ihm vorbei ging, er aber folgte ihr mit Lilli grinsend nach.
    “Du bist die Untersekretärin, die sich auskennt. Wir sind nur Auroren Schrägstrich Besucher,” fügte er mit Blick auf Lilli hinzu.
    “Wißt ihr was, Leute?” fragte Anna als sie die Treppen nach unten im Laufschritt nahmen.
    “Ich frag mich wie dieser Zeitumkehrer funktioniert.”
    “Ich kann mich wage daran erinnern was Professor Jaivenko damals gesagt hat... ihn zu benutzten dürfte kein Problem darstellen. Wir müssen nur das Stundenglas dreh-”
    “Das mein ich auch nicht, Lils. Denk doch mal... wir reisen jetzt 6 Stunden in der Zeit zurück... Wo kommen wir dann auf... Der Zeitumkehrer geht nicht nur in der Zeit zurück, er kann uns genau so gut an irgendeinen anderen Ort verfrachten wenn wir Pech haben. Wir kommen also 6 Stunden früher wieder in der Mysteriumsabteilung an, wenn wir Glück oder auch Pech haben, wie man's nimmt, wo sie die versteckten Waffen aufbewahren. James ist vor ca. 4 Stunden gestorben. Das heißt wenn wir hier aufkommen...”
    “Dann verläßt unser jetziges Ich gerade das Krankenhaus um sich auf die Suche nach der Schlange zu machen...”
    “Korrekt,” stimmte sie Sirius zu, als sie direkt vor der schwarzen Tür ankamen. Anna drückte sie vorsichtig auf und winkte sie herein.
    Sie schlossen die Tür hinter sich und sahen sich in einem runden Raum duzend anderen Türen gegenüber, die von blauen, leuchtenden Fackeln getrennt wurden.
    “Ich kann mich jetzt auch wieder etwas wage an den Unterricht damals erinnern. Sie sagte, dass man aufpassen müsse, nicht seinem Ich zu diesem Zeitpunkt zu begegnen. Wir müssen also in den verbotenen Wald und dafür sorgen, dass Sirius die Schlange schneller findet und den Kampf gegen Malfoy und die anderen beschleunigen, ohne das sie uns sehen. Nur so könnte er rechtzeitig zu James gelangen.”
    “Kein Problem, wir reißen nach Wing-Castle und holen Prongs Tarnumhang. Zu diesem Zeitpunkt ist niemand im Schloß, weil alle im St. Mungo sind. Dürfte also kein Problem sein.”
    “Ein Antiserum herzustellen dauert mindestens eine halbe Stunde mit dem passenden Zauberspruch. Das heißt wir müssen alles beschleunigen.... damit sie James das Gegenmittel rechtzeitig geben können,” fuhr Lilli feststellend fort.
    “Und noch etwas müssen wir beachten, Leute. Unsere jetzigen Ich's sind zwar noch da, verschwinden aber in 6 Stunden, da wir ja dann da sind. Das bedeutet, dass wir ihnen auch wenn James das Serum verabreicht wurde, noch weitere 4 Stunden aus dem Weg gehen müssen. Danach werden sie wohl von selbst verschwinden, so dass wir dann übernehmen können. Ich weiß noch dass Professor Jaivenko damals gesagt hat, dass wenn sich die beiden verschiedenen Ich's treffen sollten, würden wir riskieren uns selbst und unser zukünftiges Ich zu zerstören. Und nicht zu vergessen, muß ich es irgendwie schaffen, nachdem wir die Zeit zurückgedreht haben und James wieder lebt, das Ding wieder unbemerkt hier her zurück zu bringen, damit keiner merkt dass es weg war. Wie nennt man sowas doch gleich? Eine unmögliche Mission?”
    “Hey, ich bin ein Maurauder, es gibt keine unmöglichen Missionen für uns. Wir sind auch die einzigen Jungs, die jemals in den Mädchenschlafsaal kommen konnten.”
    “Perverser Span-.”
    Plötzlich drehte sich die Wände des Raumes und Lilli wäre fast schlecht geworden. Nur mit Müh konnte sie sich daran hindern alles über den Boden zu erbrechen und sie war heilfroh dass es bald darauf geendet hatte.
    “Man, was war denn das für'n Scheiß?” begann Lilli und war leicht grün im Gesicht.
    “So verhindern sie, dass Fremde hier eindringen können um das zu finden, was sie suchen. Dient um die Sinne zu täuschen, damit man die Orientierung verliert.”
    “Und abkotzt, damit die Elfen was zu tun haben, wie?” fügte Lilli noch immer total übel dazu.
    “Aber du kennst dich hier aus?” fragte Sirius zweifelnd. Anna lächelte sanft.
    “Ich bin Fudge's Untersekretärin. Wenn nicht ich es weiß, wer dann?”
    Sie gingen auf eine Tür zu, die für Lilli und Sirius aussah wie jede andere, aber Anna zog ihren Zauberstab und murmelte etwas. Es machte ein knackendes Geräusch und die Tür ließ sich öffnen. Sie kamen in einen Raum mit ziemlich hohen Regalen, die sozusagen bis ins unendliche gingen. Die ersten Regale beinhalteten nur durchsichtige kleine Kugeln, die in eine Handfläche gepaßt hätten. Sirius warf Anna einen genervten Blick zu, die unschuldig zurückblickte und die Schultern zuckte.
    “Hey, ich sagte, ich WEIß wo die WAFFEN liegen, von dem ZEITUMKEHRER war nie die Rede.”
    “Und was jetzt?” fragte Lilli und schien drauf und dran wieder hysterisch zu werden.
    “Wenn wir jetzt danach suchen, dauert das Ewigkeiten, dann ist es zu spät...”
    Sirius dachte einen Augenblick lang scharf nach, dann bekam er ein Grinsen ins Gesicht, dass im Grunde immer bedeutete, dass ihm wiedermal ne totale Schnapsidee gekommen war.
    “Was?” fragte Anna unheilvoll, woraufhin Sirius seinen Zauberstab zog und rief: “Accio Zeitumkehrer...”
    “Sag, mal glaubst du wirklich das das so lei-”
    Wusch. Der Zeitumkehrer flog zu ihnen hinab und Sirius fing die Kette mit dem Stundenglas auf. Er konnte sich das triumphierende Grinsen einfach nicht mehr verkneifen und zeigte schön seine Zähne.
    Anna's Mund war aufgeklappt....
    “Wieso schaff ich das nie?” fragte sie fast schon beleidigt, weil es bei ihm geklappt hatte, aber Lilli nahm die Kette aus Sirius Hand und schlang sie um den Hals von ihnen allen dreien herum.
    “Also, Leute... BEREIT?”
    Beide nickten ihr zuversichtlich zu.
    “Bringen wir Prongs wieder zurück wo er hingehört.”
    Lilli lächelte begeistert über Sirius Intusiasmus und atmete ein letztes mal tief ein bevor sie das Stundenglas 6x drehte..... Es fühlte sich an als ob sie ein kleiner Strudel erfasste und um sie herum wirbelte. Es war kaum Zeit vergangen, dann hörte das ganze auf. Die drei standen dran und sahen verwirrt und zweifelnd drein.
    “Hat's geklappt?” fragte Anna vorsichtig. Die anderen zuckten mit den Schultern. Sie waren noch immer in der Ministeriumsabteilung, aber ob sich die Zeit zurückgedreht hatte, war eine andere Sache.
    “Gehen wir,” beschloss Sirius und alle gingen aus dem Raum wieder raus.
    “Wart mal...”
    “Hm?”
    “Anna, warum legst du das Teil nicht jetzt wieder zurück?” fragte Sirius vielsagend und war sich sicher, wieder eine fantastische Idee unterbreitete zu haben als diese die Augen rollte.
    “Dank DIR, weiß ich nicht mal wo's steht. Wenn ich jetzt beginne nach nen leeren Fleck zu suchen, wo es vorher stand, sind wir morgen noch da und jetzt los, Sirius... Sonst stirbt James ein zweites mal....”
    Sie zog ihn mit sich und Lilli ging hinter ihnen her, bedacht darauf, von niemand wichtigem gesehen zu werden. Sie stiegen in den Aufzug, der sie wieder nach unten führte. Wieder stiegen alle möglichen Zauberer und Hexen ein, doch sie kamen gut unerkannt bis zur Halle runter. Die Uhr zeigte ihnen an dass sie es geschafft hatten. Es war 10.35Uhr.
    “Also, das bedeutet ihr seit im verbotenen Wald. Sirius, weißt du noch, wo sich die Schlange befindet?”
    “Sicher.”
    “Dann sollten wir-Au...”
    Lilli hatten beide in Deckung hinter die Mauer einer Steinsäule gezogen, die die Bogen trennte.
    “Frank...” flüsterte sie ihnen zu.
    “Scheiße, stimmt ja, er wollte ja ins Ministerium..,” grummelte Sirius auf. Alle drei lugten vorsichtig mit ihren Köpfen hervor und sahen wie er mit den anderen am Aufzug wartete. Frank war eine Gefahr. Wenn er sie hier sah, würde er sofort mißtrauisch werden, da sie eigentlich im St. Mungo sein müßten.
    “Morgen Mr. Weasley.”
    “Morgen Frank. In der Arbeit? Solltest du nicht bei James Potter sein?”
    “Ich war bisher bei ihm, mußte aber gehen um mich im Minsterium zu melden. Weißt doch wie Fudge drauf ist. Es ging ihm wieder schlechter...”
    “Das hört sich nicht gut an.”
    “Nein, gar nicht.”
    “Wie gehts Anna und den anderen?”
    “Schlecht. Sie machen sich riesige Sorgen. Da waren wir heilfroh dass es ihm heute Morgen besser ging und dann sowas... “
    “Tragisch, wirklich tragisch. Ausgerechnet James Potter... Wenn er stirbt, dann ist der letzte der Potters tot. Das bedeutet, eine weitere reinblütige Familie stirbt aus. Hoffen wir, dass er es doch noch schafft...”
    Die goldenen Gitterstäbe glitten beiseite und beide stiegen mit dem Schwarm hinein. Erst als der Aufzug abfuhr kamen die drei wieder hinter der Säule hervor, an der sie sich lässig dran gelehnt hatten, damit es den vorbeigehenden nicht auffiel, dass sie sich in Wahrheit verstecken wollten. Sirius nickte ihnen zu und sie setzten ihren Weg nach draußen fort.
    “Wißt ihr was mir eben klar geworden ist?” begann Anna mit einem leicht süffisanten Lächeln.
    “James ist nicht der letzte der Potters.... Lilli's Baby ist es...”
    “Mein ungeborenes Baby,” verbesserte sie ihre Freundinn.
    Anna stieg als erstes in den Kamin und grinste sie an: “Es wird alles gut gehen, Lils. Du weißt doch: Von hier gemeinsam bis zum Ende.”
    Sie warf das Flohpulver und rief: “Wing-Castle”



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:53


    Chap 39: Mission Impossible II

    Kurze Zeit später stiegen auch Sirius und Lilli aus dem Kamin. Sirius ging die Treppen hoch ins obere Schlafzimmer, wo er den Tarnumhang aus einer Truhe in der Ecke hervor holte.
    “Lils?” fragte Anna besorgt als sie bemerkte, dass die Freundinn ganz in Gedanken versunken auf die Couch gesunken war und das Hochzeitsfoto von sich und James in die Hände nahm. Beide lachten einander auf dem Foto an und sahen nur ab und zu her bevor sie die Blicke wieder einander widmeten und sich anstrahlten. Anna setzte sich zu ihr hinab und sah sich das Foto lächelnd an. Wie gut sie sich doch noch an die Hochzeit der beiden erinnerte.
    “Brauchst du irgendetwas? Ist es vielleicht zu anstrengend?”
    Lilli schüttelte vehemment den Kopf und wandte ihr ihren Blick zu.
    “Es ist nur... was wenn wir das Gegenmittel auch dieses mal nicht rechtzeitig bringen können... dann bin ich mit dem Baby ganz alleine. Ihn ein zweites mal sterben zu sehen, könnte ich nicht ertragen, Anna. Ich kann jetzt nicht mal den Gedanken ertragen ohne ihn zu leben. Ich liebe ihn...”
    “Und er liebt dich,” fügte sie zuversichtlich hinzu.
    “Komm schon, Lils. Wir sind soweit gekommen, den Rest schaffen wir auch. Wär doch gelacht, wenn wir uns ausgerechnet jetzt unterkriegen lassen, oder?”
    Sie versuchte zu lächeln, aber ihr Mund wollte sich von der ganzen Sorge, die sie quälte nicht verziehen.
    “Anna?”
    “Was?”
    “Wenn wir es nicht schaffen... dann... Hätt ich gerne, dass... du und Sirius... euch um mein Baby kümmert...”
    Anna schüttelte nur den Kopf und beugte sich zu ihrer Freundinn um sie liebevoll in einer festen Umarmung zu drücken.
    “Bestimmt nicht... denn wir werden es schaffen. Ich setzt mein Job doch nicht für nichts aufs Spiel. James wird leben... das weiß ich... und dann bekommt ihr gemeinsam euer Kind und lebt glücklich für immer und ewig. Wer weiß, wie lange es dauert bis wir Voldemort tatsächlich stürzen können und dann sieht die Welt ganz anders aus.”
    “Okay, lasst uns gehen,” sagte Sirius als er mit den Tarnumhang im Arm wieder zu ihnen herunter kam.
    Die beiden Mädels lächelten sich zuversichtlich an und kamen zu ihm hinter die Couch. Lilli hatte Anna einen Augenblick angelächelt. Sie war ihr dankbar. Trotz allem, was bisher passiert war, trotz der ganzen Katastrophen, die sie zusammen hinter sich gebracht hatten, war sie immer für sie da gewesen. Sie dankte Gott dafür, dass sie Sirius und Anna bei sich hatte. In Wirklichkeit hätte sie dies alleine nicht schaffen können. Dazu fehlt ihr einfach der Mut, die Kraft, der Wille und die Angst vor dem versagen war zu schwer und schlimm.
    “Es ist 10:45 Uhr. Die Zeit wird knapp Leute. Du bist ungefähr gegen viertel nach 10 vom St. Mungo abgehauen und James Todeszeitpunkt war ungefahr Halb eins. Das Serum dauert eine halbe Stunde, wenn wir Glück haben. Das bedeutet wir haben jetzt noch genau eine dreiviertel Stunde Zeit um diese verdammte Schlange zu holen. Apparieren?”
    “Wir haben doch nen Apparierschutz um das Schloß,” erinnerte Lilli sie.
    “Und Malfoy taucht erst in ner halben Stunde auf. Moony, Wormtail und Ich waren ne gute Stunde unterwegs, bevor wir auf sie trafen.”
    “SCHEI-Warum um Merlin's Willen muß das ganze so kompliziert sein?”
    Sirius grinste auf als sie gemeinsam rausgingen.
    “Wär doch langweilig, wenn wir nur hingehen müßten, uns die Schlange mit nem netten: Cool, danke, dass du sie für uns aufbewahrt hast, Malfoy, schnappen könnten,ins St. Mungo damit reißen und James sobald er das Gegengift bekommt aufwacht und sagt: Danke, Leute, Ich bin wieder gesund. Komm schon, Anna.”
    “Nein, aber etwas leichter wärs mir trotzdem lieber. Was man nicht alles für den besten Freund tut, damit er wieder lebendig wird...”


    DER VERBOTENE WALD.
    Als sie dort ankamen war es bereits 11:05 Uhr. Sirius führte sie zu dem Platz, wo Malfoy und die anderen 10 Schweinehunde auf sie gewartet hatten und zu ihrem Schock mußten sie feststellen, das sie bereits dort waren. Sirius hatte die beiden Mädels hinter einem dicken Baumstamm gezogen und den Finger auf den Mund gelegt während er eindringlich PSCHSCH zu ihnen zischte. Er nahm den Tarnumhang heraus und legte ihn über alle drei damit sie vollständig verdeckt waren.
    “Er wartet schon auf euch,” bemerkte Lilli überrascht.
    “Ja, und er hat die Schlange in seinen Händen,” flüsterte Sirius als sie näher heran gingen.
    “Was glaubst du wann Black kommt und OB er überhaupt kommt?” begann einer der Todesser, eindeutig Crabbe, der wiedermal ne Frage stellte, die Malfoy offenbar schon tausend mal beantwortet hatte, denn Gefragte Person rollte genervt mit den Augen und verzog wütend den Mund.
    “Mensch, Crabbe, das hab ich dir doch schon gesagt. Er wird auftauchen... Er will die Schlange für Potter. So schlagen wir 2 mit einer Klappe. Potter wird an dem Gift verrecken und Black können wir gleich hier auf der Stelle erledigen. Schade, ich hätte gerne gesehen wie Potter durch das Gift elendlich dahin rafft. Stattdessen liegt er im St. Mungo. Na gut, mann kann nicht alles haben.”
    “Wird er nicht mit seinen doofen Freunden kommen?” sprach ein anderer Todesser, eindeutig Goyle, der solch primitive Ausdrücke verwandt.
    “Wenn nennst du hier doof, du Kieselsteingehirn,” grummelte Sirius leise auf.
    “Ja und noch was... tötet Black nicht... Ich will das erledigen... Ich will in seine blöde Fratze sehen, wenn er stirbt und dann werde ich ihm mit Genugtuung erzählen... dass einer seiner besten Freunde ihn und seinen besten Freund verraten hat... Ist das nicht eine Ironie des Schicksals. Diejenigen, denen er am meisten vertraut, verraten ihn... Das ist der Grund, warum nur Narren, auf der guten Seite kämpfen. Einer von ihnen bestitz immer ein dunkles Herz.”
    Sirius, Anna und Lilli war fast das Herz stehen geblieben als sie das hörten. Das konnte nicht wahr sein. Anna griff sofort nach Sirius Hand, der seinen Blick zu ihr wandte und sah, dass sie nur verneinend den Kopf schüttelte.
    “Glaub ihm nicht,” flüsterte sie und sah ihn mit flehenden Ausdruck in ihren tiefschwarzen Augen an.
    “Malfoy labert doch nur Bullshit daher.”
    “Er weiß doch gar nicht dass wir hier sind, Anna.”
    “Glaub ihn trotzdem nicht. Er will doch nur Zwietrach sähen, wie schon in Hogwarts.”
    Und obwohl Anna auf ihn einredete, spürte Sirius, dass Malfoy Recht hatte. Einer von ihnen war zum Verräter geworden. Woher hätte Malfoy sonst gewußt, dass sie in den verbotenen Wald gingen? Frank? Moony? Wormtail? Oder gar Alice oder Anna? Wer von seinen besten Freunden wollte seinen und James tot? Er wollte es selbst nicht glauben, aber er spürte einfach dass es wahr war. Wie sonst hätte sovieles in der letzten Zeit schief laufen können? Wie hätte James sonst so von Voldemort gefoltert werden können, wo sie ihre Pläne doch immer gut mit Dumbledore durchgesprochen hatten. Eigentlich konnte nichts falsch laufen, es seidenn... einer von ihnen gab geheime Informationen weiter, einer von ihnen war der Verräter... Aber Anna? Er liebte und vertraute ihr. Sie war auch bei James geblieben und sie war seine beste Freundinn. Er traute ihr den Verrät nicht zu, zumal sie jetzt sogar mithalf, James ins Leben zurückzuholen.... aber... Anna hatte schon immer eine dunkle, geheimnisvolle Aura an sich und wenn er ehrlich war, dann wußte er nie 100% auf wessen Seite sie stand...
    “Achtung,” flüsterte Lilli und stieß Anna und Sirius leicht an, während Malfoy und seine Todesser sich hinter den Baumstämmen versteckten.
    “Nur mal so ne Frage,” hörten sie Peter's Stimme quiecken.
    “Wieso zaubern wir uns nicht einfach ne Schlange mit dem Serpensortia-Fluch?”
    “Ja, Wormtail,” erklang nun Sirius Stimme etwas näher und klarer.
    “Warum sind wir nicht im St. Mungo geblieben und haben nicht einfach irgendeine Schlange gerufen. Man, alter, benutzt doch mal dein Hirn. Ne Schlange, wie Nagini brauchen wir. Kein x-beliebigies Viech.”
    “... tut mir leid...”
    “Wie lang suchen wir eigentlich schon?”
    “Keine Ahnung, ne gute Stunde würd ich meinen....Hoffe, Prongs hält so lang auch durch.”
    “Klar tut er das. Er ist ein Kämpfer. Hey, Moony, ich glaub... ich seh einpaar...”
    Sie sahen wie die drei mit gezückten Zauberstäben hergelaufen kamen und zogen ihrerseits ihre Zauberstäbe heraus.
    “Wieviel Zeit?” fragte Sirius sie.
    “Keine 15 Minuten mehr.”
    “Ich nehm an, ihr wollt das hier, wie?” fragte Malfoy und nahm die Schlange hoch, die zu Nagini's Art gehörte.
    “Malfoy....” zischte Sirius böse auf.
    “Na, Black, mit uns hast du nicht gerechnet, hä?” kam es von Crabbe und Sirius, Anna und Lilli verdrehten die Augen. Wie konnte ein erwachsener Mann eigentlich eine drohende Aussage so lächerlich sprechen?
    “Da ich nicht denke, dass ein solches Würstchen wie du sie mir freiwillig gibt... sollten wir zum wesentlichen kommen,” sagte Sirius und begann zu grinsen.
    “Ja... das scheint mir auch das beste, BLACK.”
    “Crucio.”
    “Rictusempra.”
    Beide hatten gleichzeitig den Fluch losgeschossen und beide waren gleichzeitig zur Seite gesprungen, so dass beide Flüche daneben gingen.
    “Stupor.”
    Peter wurde von dem Spruch getroffen und sank bewußtlos zu Boden.
    “Wie kann man nur so schlecht beim duellieren sein?” fragte Anna unglaubig als sie das sah.
    “Ne Fruchtfliege hält mehr aus als er, wenn man sie anstupst.”
    “Pertificus Totalus,” hörten sie Remus Stimme und einer der Todesser klappte zusammen.
    “Crucio.”
    Wieder konnte Sirius garlant zur Seite springen.
    “Impedimenta.”
    Auch Malfoy war ausgewichen.
    “Tarantallegra.”
    Ein weiterer Todesser wurde von Remus-Fluch getroffen.
    “Avada Kedavra.”
    Lilli und Anna wollten aufschreien, als Crabbe den Fluch auf Remus losließ doch Sirius hielt beiden mit seinen Händen den Mund zu, da sein anderes Ich bereits mit
    “Mobiliarbus” den Baum neben ihm bewegt hatte, so dass der Fluch den Baum zerschmetterte.
    “Leute, wir haben keine Zeit mehr... in 10 Minuten ist es halb.”
    Sirius richtete seinen Zauberstab auf Malfoy drauf, woraufhin Anna ihn verwirrt ansah.
    “Ihr könntet auch mithelfen. Ich lass gleich den Impedimenta auf ihn los. Und wenn ihn 4 aussprechen wirkt er bestimmt besser.”
    “Aber das ist doch unfair,” stellte Lilli fest.
    “Und? Hey, Lils, der Kerl ist Schuld, dass dein Ehemann vorhin gestorben ist und Anna, wenn ich mich recht erinnere hast du auch noch ne Rechnung mit ihm offen? Jetzt kannst du dich rächen und wenn wir das nicht tun, geht der Kampf noch ne ganze Weile so weiter.”
    Lilli und Anna warfen sich kurz fragenden Blicke zu, dann begannen sie zu grinsen und zeigten ihn ebenfalls in Malfoy's Richtung.
    “Impedimenta,” brüllte der andere Sirius und auch Anna, Lilli und Sirius ließen den Fluch mit aller Kraft los. Malfoy riss es von seinen Beinen und er wurde regelrecht gegen den Baum gefetzt.
    “Accio, Schlange,” rief Anna, noch während Malfoy durch die Luft geschmettert wurde. Die Schlange wurde Malfoy aus der Hand gerissen und flog direkt zu Sirius anderem Ich rüber, der sie mit bravour auffing.
    “Gut gemacht,” sagte Sirius begeistert und grinste seiner Freundinn anerkennend zu.
    “Ich hab sie, nichts wie weg,” brüllte der andere Sirius als er mit Remus zu Peter lief und die anderen Todesser sich um Malfoy kümmerten, der geschlagen am Boden lag und irgendwelche undefinierbaren Flüche von sich grummelte. Wie sollte es auch anders sein bei 4 solch starken Flüchen.
    “Enervate,” sagte Remus und Peter erwachte langsam und erschöpft aus dem Schlaf.
    “Los Pete, apparieren...”
    Und mit einem Plopp waren alle drei verschwunden.
    “Zeit?” fragte Sirius.
    “12.25. Zu knapp...”
    “Gehen wir.”
    Sie nickten und gingen weg. Als sie genug Abstand zu den Todessern hatten nahm Sirius den Tarnumhang herab und alle drei apparierten gleichfalls zum St. Mungo.Dort angekommen warfen sie sich wieder den Tarnumhang rüber und gingen ins Hospital hinein. Sie kamen gerade rechtzeitig um zu sehen, wie der Heiler die Schlange nahm und mit ihr ins Labor verschwand. James sah schlecht aus, er hatte Fieber bekommen und wälzte sich unruhig im Bett hin und her. Seinen besten Freund in dieser Verfassung zu sehen, versetzte Sirius einen gewaltigen Stich ins Herz. Es war als ob er dieselben Schmerzen empfand, wie auch James sie momentan durchstehen mußte.
    'Stirb nicht, Kumpel. Ein zweites mal will ich dich nicht sterben lassen. Halt durch, Prongs'
    Die drei waren im Flur vor der Tür stehen geblieben um nicht zu nah bei den anderen im Zimmer zu sein.
    “Ähm... Leute?” begann Anna plötzlich nachdenklich.
    “Hm?” machte Sirius, da sie ihn förmlich aus seinen Gedanken rausgerissen hatte.
    “Wir haben glaub ich noch ein kleines Problem.”
    “Klein?”
    “Oder auch sehr groß...”
    “Und das wäre?”
    “Wie bekommen wir unsere anderen Ich's aus dem Raum von den anderen weg um ihre Position zu übernehmen? Wenn sie drinnen vor allen anderen verschwinden haben wir ein riesiges Problem oder glaubt ihr wirklich das fällt den anderen nicht auf wenn mal eben drei Freunde vor ihnen unsichtbar werden?”
    “Oh-Oh,” stimmte Lilli ihr zu.
    “Irgendjemand ne Idee?” fragte Sirius in die Runde.
    “Wie wärs wenn wir sie mit dem Accio-Spruch raus ziehen?” fragte Anna mal ganz dämlich.
    “Klar, sieht ja auch überhaupt nicht auffällig aus, wenn da mal kurz drei Körper rauspurzeln, wieder herein kommen und sagen: Alles in Ordnung, nichts passiert, wollten nur mal nen Spaziergang machen,” antwortete Sirius mit einer gezogenen Fratze, die Anna manchmal zur Weißglut trieb.
    “Hast du nen besseren Vorschlag, dann nur her damit. ERST NACHMACHEN, DANN LÄSTERN.”
    “Ihr beide streitet euch ja tatsächlich ununterbrochen. Ich frag mich wie ihr bitte sehr ein Paar sein könnt, so wie ihr euch benehmt.”
    “Frag ich mich, auch Lils,” sagte Sirius, woraufhin Anna ihm hart gegen den Arm boxte.
    “Tus du nicht.”
    “Tu ich nicht,” fügte er süffisant Lächelnd hinzu und gab ihr einen Kuss auf die Lippen.
    “LEUTE,” sagte Lilli leicht genervt.
    “Wir brauchen noch immer eine Idee, unsere drei Ich's hier aus dem Raum zu holen.”
    Sirius und Anna dachten angestreng nach, aber es war Lilli die schließlich eine Idee fand.
    “Wie wärs.... naja, mit dem Imperius-Fluch?”
    “Du willst einen unverzeihlichen Fluch anwenden?” fragte Anna unglaubig.
    “Anna, den Zeitumkehrer zu stehlen war doch schon verboten genug, ob wir jetzt noch nen Fluch mit dran hängen ist doch absolut egal.”
    “Ähm Lils, ich bin immun gegen den Imperius Fluch. Mir kann er nichts anhaben.”
    “Dir nichts, Anna und mir schon.... Wir hetzten den Imperius-Fluch auf die beiden und die sollen dich auch mit rausnehmen. Problem gelöst!”
    Sirius öffnete den Mund um wieder etwas zu erwidern, erkannte dann aber, dass sie sogar Recht hatte und schloss den Mund wieder.
    “Okay, du hast gewonnen.”
    “Braves Hündchen.”
    Sie warteten ab dass der Heiler endlich mit dem Antiserium zurück kam. Die Zeit die verging, kam ihnen vor wie eine Ewigkeit. Zeit genug um darüber nachzudenken, was sie so eben getan hatten. Es war alles so schnell gegangen, als ob es gar nicht wirklich real war. Sie waren in die Mysteriumsabteilung eingebrochen und hatten den Zeitumkehrer geklaut, sie haben sich in die Vergangenheit zurückversetzt und Malfoy zusammengeschlagen und nun waren sie hier, wo sie darauf warteten dass der verdammte Heiler doch endlich kam und James das Antiserium verabreichte, damit sie weitere Stunden um ihn bangen konnten. Was für herrliche Aussichten...
    “Das Serum ist fertig,” ertönte die Stimme vom Heiler, der in das Zimmer hereingeschritten war.
    Alle hatten sich augenblicklich erhoben als er auf James zukam und noch mal die Stirn und den Puls fühlte. Auch Sirius, Anna und Lilli waren unter den Tarnumhang hereingekommen und hatten sich weit genug von ihnen entfernt in eine Ecke gestellt. Der Chefheiler warf einen Blick auf die Anzeige der Herztöne und pickte die Nadel in James rechten Arm rein. Er spritze den ganzen Inhalt hinein, sein Blick wanderte wieder auf die Anzeige der Herztöne. Sirius, Anna und Lilli hielten den Atem an, denn wenn der Arzt nichts sagte, dann konnte es nichts gutes bedeuten. Sein Blick schien besorgt zu sein, seine Stirn war in Falten gelegt und sein Blick noch immer auf die Herztöne... es veränderte sich nichts. Alle starrten ihn regelrecht an, jeder der sich in dem Raum befand, schien das atmen vergessen zu haben. Man hörte nur noch das Piepen der Herztönte....

    Dann atmete der Heiler erleichtert aus und wandte sich Lilli zu.
    “Er ist noch nicht über dem Berg, Mrs. Potter, aber das Antiserum zeigt Wirkung. Seine Herztöne haben sich stabilisiert. Das war äußerst knapp meine Herren,” fügte er mit Blick auf den anderen Sirius, Remus und Peter hinzu.
    “Hätten sie nur einige Minuten länger gewartet, wäre es zu spät gewesen. Sein Herz stand kurz vor einem Stillstand.”
    Das Atmen schienen sie noch nicht wieder erlernt zu haben. Erst als der Heiler auflachte, lösten sie sich aus der versteifen Position.
    “Machen sie sich keine Sorgen... ich werde in zwei Stunden noch mal nach ihm sehen... dann sehen wir wie das Antiserum anschlägt.”
    Alle nickten ihm dankend zu als er das Zimmer verließ. Die andere Anna hatte den anderen Sirius in eine feste Umarmung gezogen, Remus hatte Peter tapfer mit dem Anflug eines Lächelns auf die Schulter geklopft und Alice hatte Lilli von hinten ihre Arme um die Schulter gelegt und sie sanft umarmt. Sirius hingegen nahm sowohl Anna als auch Lilli in die Arme und drückte beide fest.
    “Es wird alles gut werden. Das hab ich im Gefühl, Mädels.”


    Die drei hatten sich, unter den Tarnumhang versteckt, auf ein Bett in der Nähe der Freunde niedergelassen, während alle anderen um Lilli und James herum saßen und warteten... Immer wieder warf man mal ein Blick auf die Uhr, dessen Zeiger ständig stehen geblieben zu seinen schien, oder nur einen kleinen Millimeter auf die nächste Minute rückte. Ein Blick auf James und Sirius erkannte, dass sein Freund noch immer höllische Qualen litt. Der Schweiß rann noch immer an seiner Stirn hinab, sein Körper zitterte leicht und das obwohl er warm eingewickelt war und Lilli seine Handfläche in ihrer wärmte. Sie tupfte sanft die Schweißperlen mit einem nassen Tuch von seiner Stirn ab und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
    “James...” flüsterte sie sehr leise, so dass es niemand anderer hören konnte und drückte ihm einen zarten Kuss auf die Hand drauf.
    “Ich liebe dich, verlass mich nicht, bitte. Du wirst Vater.... wir bekommen ein Baby.... Lass uns nicht im Stich... bitte....”
    Und die Zeit verging... und verging... und verging....
    Irgendwann kam mal eine Krankenschwester herein und nahm ihm etwas Blut ab, verabreichte ihm weitere Antibiotiker und verschwand dann wieder. Der Heiler kam, wie es allen erschien nen halben Tag später herein und sah sich James Verfassung noch mal an. Laut der Uhr waren tatsächlich gerade mal zwei Stunden vergangen. Es dauerte eigentlich nur 5 Minuten, bis der Heiler die Untersuchung durchgeführt hatte, aber allen kam es wieder wie eine Ewigkeit vor. Das warten war wohl das schlimmste an allem. In dieser Zeit trug man noch Hoffnung, dass ihr Freund es vielleicht doch schaffen könnte und gleichzeitig hing die Angst über ihnen, dass er jede Sekunde aufhören könnte zu leben und von ihnen ging. Schließlich wandte sich der Chefheiler Lilli zu und lächelte zuversichtlich.
    “Seine Werte haben sich stabilisiert. Sein Körper scheint das Antiserum zu vertragen. Ich denke, er wird morgen aufwachen und wieder vollkommen genesen...”
    Sirius jaulte auf und nahm Anna fest in die Arme, die erleichtert aufschluchzte. Remus und Peter lächelten beide auf und auch Alice nahm Lilli fest in die Arme, die aussah, als ob sie erst jetzt nach etlichen Stunden wieder atmen konnte.
    “Nichts desto trotz würde ich sie bitten, das Zimmer zu verlassen. Das St. Mungo ist kein Hotel.”
    “Ähm... sicher, Lils, gehen wir?...”
    “Ich bleib hier... Ich will da sein wenn er erwacht.. Bitte...”
    Der Heiler sah sie zuerst pesimistisch an, aber nach weiteren Überredungskünsten von Sirius stimmte er schließlich zu, wieder Lilli, Anna und Sirius bei ihm übernachten zu lassen. Die anderen verabschiedeten sich von ihnen und würden morgen wieder kommen. Dann schlossen sie die Tür und ließen die drei mit James allein. Lilli, Anna und Sirius sahen sich unglaubig an.
    “Sieh mal an, dein Wunsch ist erhört worden,” flüsterte Sirius mit einem süffisanten Lächeln.
    “Es geht tatsächlich auch leichter...”
    Sie hatten überraschenderweise keine Probleme bekommen. Drei Stunden später, waren sie mit ihren anderen Ich's alleine im Raum gewesen als sie verschwanden. Sirius, Anna und Lilli konnten ohne Probleme ihre Plätze wieder einnehmen. Lilli hatte sich auf den Stuhl gesetzt und James Hand genommen, während Anna und Sirius sich auf ein Bett neben ihnen setzten.
    “Sagt mal, wenn James aufwacht, sollen wir ihm dann erzählen was passiert ist?” fragte Anna nach einer Weile.
    Die beiden Freunde sahen sich einen Augenblick lang an, dann wandte Lilli ihren Blick zu James und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn.
    “Ich könnte ihn nie etwas verheimlichen... und ich bin heilfroh, dass er nicht gestorben ist. Ich denke... er kann es ruhig erfahren.. Ich werd's ihm schon sagen.”
    Beide nickten verstehend. Wenn jemand das Recht dazu hatte, dann wohl Lilli. Oder anders ausgedrückt. Wenn jemand diese Pflicht besaß, dann Lilli, schließlich war's ihre Schnapsidee gewesen.
    “Da fällt mir ein, ich sollte den Zeitumkehrer zurück ins Ministerium bringen, bevor die was merken.”
    “Ich komm mit,” sagte Sirius und beide hupften vom Bett runter.
    “Ich lass meine Freundinn doch nicht allein zu den Haien rein.”
    “Du hasst deine Freundinn fast jeden Tag allein zu den Haien reingelassen,” konterte sie frech.
    Sirius legte lachend seinen Arm um ihre Schulter und warf Lilli einen letzten Blick zu.
    “Tja, dann, Lils, pass auf den kleinen auf. Wir sind bald zurück.”
    “Viel Glück, ihr beiden,” rief sie ihnen zu als sie turtelnd nach draußen verschwanden. Siie wandte sich wieder James zu und sah ihn einen augenblick lang musternd an. Er schlief... ruhig und fest. Sie hätte ihn ewig so anstarren können. Er sah so friedlich aus, als ob er einen sehr schönen Traum haben würde..... So schrecklich wie er eben noch in seinen Alpträumen versunken war, um so glücklicher schien er jetzt auf den Weg der Besserung zu sein. Zurück ins Licht.... zurück zu ihr und dem Baby... Zu seiner Familie.

    Lilli hatte gar nicht mitbekommen, dass sie irgendwann eingeschlafen war auf dem Stuhl. Sirius und Anna waren wenig später vom Ministerium wieder zurückgekommen und stellten grinsend fest, dass Lilli ihre Hand in James eingehakt hatte. Ihr Griff war so stark, dass man meinen könnte, sie hätte Angst, dass ihn ihr jemand stehlen würde, wenn sie ihn nicht festhielt. Sirius wollte Lilli auf ein Bett tragen, aber Anna hielt ihn zurück.
    “Ich glaub... sie möchte lieber bei James bleiben. Lass sie da schlafen.”
    “Na gut... Komm.”
    Nachdem er Lilli eine Bettdecke über die Schulter gelegt hatte ließen sich beide vollkommen erledigt auf das Bett nebenan nieder. Sirius legte seinen Arm um ihre Hüfte und zog sie in eine angenehm liebevolle Umarmung. Er begann ihren Nacken zu küssen, doch Anna drehte sich zu ihm um und sah ihn süffisant Lächelnd an.
    “Du willst es hier und jetzt treiben?” fragte sie mit einem amüsierten Ausdruck.
    “Wieso nicht?” fragte er schelmisch grinsend.
    “Keine Ahnung, vielleicht weil wir uns in einem Krankenhaus befinden und unsere beiden besten Freunde keine 5 Meter neben uns liegen?”
    “Prongs hat es noch nie gestört, es mit Lilli zu treiben, obwohl ich keine 5 Meter entfernt auf meinem Bett lag.”
    “ABER er lag in seinem Himmelbett in Hogwarts mit Vorhängen und den Silencio-Zauber um sich herum, wir nicht. Also reiß dich BITTE zusammen.”
    Sirius zog einen Schmollmund und blinzelte einige male mit den Augen, so dass das ganze einem bettelnden kleinen Welpen ähnelte. Anna schnaubte auf.
    “Okay, Vorschlag. Du reißt dich heut Abend zusammen und dafür... tun wir's morgen und ich erfülle dir all deine Träume. Das was du dir schon immer von mir gewünscht hast...”
    Sirius girnste verschmitzt.
    “Alle?”
    “Alle,” sagte sie bestimmend und gab ihm einen sanften und doch äußerst leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. Sirius grinste breit.
    “Gut... dann werd ich wohl warten müssen.”
    “Brav so...”
    Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust und schloss ihre Augen. Sie fühlte sich sehr geborgen und sicher in seinen Armen. Unglaublich wie lange sie gebraucht hatten um zueinander zu finden. Anna war noch vor Sirius eingeschlafen, der ab und zu einen Blick zu James und Lilli rübergeworfen hatte. Er hatte die drei liebsten Menschen in seinem Leben bei sich. Er warf wieder einen Blick zu Anna hinab.Sie war wirklich bildhübsch und außergewöhnlich. Er kannte sie seit klein auf und doch erfuhr er jeden Tag etwas neues über sie. Sanft strich er mit dem Zeigefinger über ihre Wange und zog sie in eine noch engere Umarmung.
    'Ich vertraue dir, Anna White. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemanden mal so lieben könnte... Auch wenn du mir oft den letzten Nerv raubst... Ich will nicht mehr ohne dich sein.'
    Und von einem Ohr zum anderen grinsend schlief auch er schließlich ein.


    Tock,Tock.... Hm?..... Tock, Tock....... Hm?.........Tock,Tock,Tock.. Lilli schlug langsam ihre Augenlider auf. Das helle Licht blendete sie und sie mußte blinzeln um sich daran zu gewöhnen. Ihr Kopf lag auf ihrem rechten Arm auf dem Bett und ihr anderer Arm lag auf ihrem Schoss. Tock,Tock,Tock. Jemand stupste sie mit nem Finger am Kopf an. Sie hob ihn leicht auf und sah begeistert dass James sie anlächelte. Sie war sofort hellwach und fiel ihn um den Hals.
    “James....”
    Er lachte... sie hörte ihn Lachen.
    “Gott sei Dank... Danke, danke, danke, danke...” wiederholte sie immer wieder während sie sich ganz fest an ihn drückte und er sanft mit seiner Hand über ihren Rücken fuhr.
    “Hey, Lils... Ist schon gut...”
    Sie hatte ihn wieder etwas losgelassen und angesehen, doch die Tränen, die konnte sie nicht mehr zurück halten. Es waren Tränen der Freude, Tränen der Erleichterung. Er war wieder da, es ging ihm gut... sie hatten es geschafft. Er war nicht tot. Sanft strich er die Träne mit dem Finger von ihrer Wange und lächelte sie an. Seine Hasselnussbraunen Augen glänzten zart und sie lächelte erleichtert zurück. Lilli war so glücklich in diesem Moment, sie hätte jeden am liebsten doppelt und dreifach umarmt. Er richtete sich mit eigener Kraft auf, während sie sich zu ihm ans Bett setzte und ihre rechte Hand in seine rechte einhackte. James warf einen Blick zur Seite, wo Sirius und Anna zusammengekuschelt auf dem Bett lagen... naja, Anna hatte sich an ihn gekuschelt. Sirius lag, alle viere von sich gestreckt da über das gesamte Bett ausgebreitet. Anna MUSSTE sich so festhalten, da sie wohl sonst aus dem Bett gefallen wäre. Beide lachten leise auf.
    “Na, wenigstens schnarcht er nicht,” bemerkte James und Lilli schmiegte sich total verliebt an ihn heran. Er gab ihr einen sanften Kuss auf die bauschigen Haare.
    “Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern was passiert ist, Lils. Wenn ich dir irgendwie Angst gemacht habe, dann tut es mir leid.”
    Doch sie nahm seine Hände und wickelte sie um ihren Bauch, wo sie ihre Hände rauf legte, als würde sie nie wieder zulassen, dass er sie los ließ.
    “Ich hatte wirklich verdammte Angst... James.. aber wenn ich dir die gesamte Geschichte jetzt erzähle, dann würdest du mich für verrückt halten. Ich kann's noch gar nicht fassen, dass es geklappt hat...“
    „Aha?“
    „Ähm, James?”
    “Lils?”
    “Ich ähm... ich wollt nur noch mal sagen... dass es mir leid tut.”
    “Was tut dir leid?”
    “Unser Streit...”
    “Oh... stimmt ja... Den hatte ich schon fast vergessen.”
    “Mir ist klar geworden, dass ich mich nicht mit dir streiten möchte. Ich vertraue dir und wenn du sagst, dass nichts war, dann glaube ich dir auch. Ich liebe dich James und... das Gefühl dich zu verlieren, war... es war das schlimmste, was ich je gefühlt habe. Weil wir im Streit auseinander gegangen sind.. Ich möchte das nie wieder... Es tut mir leid.”
    “Dir braucht nichts leid zu tun, Lilli Evans. Ich liebe dich, mit all deinen Macken, Vorurteilen und Eifersuchtsanfällen. Ehrlich gesagt, ich glaub sogar... dass ich enttäuscht gewesen wäre, wenn du nicht ein wenig Eifersüchtig geworden wärst.”
    Wieder fiel sie ihm um den Hals und drückte ihn auf das Bett hinab, so dass sie jetzt sozusagen direkt auf ihn drauf saß. Es war ein unglaubliches Gefühl ihn wieder bei sich zu haben. James konnte nicht anders als aufzulachen, da Lilli ihn wie ein kleines Kind anstrahlte, dass bereit war zum spielen.
    “Lils? Was machst du denn da?”
    “Ich liebe dich, mein Mausi-Puh. Für immer und ewig und wenn du mir nochmal so nen Schreck einjagst, dann verspreche ich dir folge ich dir bis in die Hölle hinab und-”
    “Ich liebe dich auch, Sonnenschein... Ich liebe dich auch...”
    Er zog sie sanft zu sich runter und begann sie zu küssen. Seine Küsse, wie sehr hatte sie sie vermisst, seine Nähe, seine Wärme, einfach alles... James war endlich wieder da...



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:55


    Chap 40: Let's talk about Sex

    Anna hörte jemanden lachen... man versuchte jedenfalls, sich das Lachen zu verkneifen... Nun kicherte jemand... nein, mehrere... sie war eigentlich noch extrem müde, vom gestrigen Tag und hatte Müh und Not ihre Augenlider aufzuklappen. Sie hätte am liebsten die Decke über den Kopf gezogen damit es wieder dunkel wurde. Wieder kicherte und lachte man. Sie öffnete erst das eine Auge und beugte sich dann schockiert auf als sie alle Freunde da stehen sah, die ihre Hände aneinander klatschten und scherzhaft mit süßlicher Stimme brüllten: “Ach, wie süüüüüüß.”
    Sirius war davon gleichfalls aufgewacht und saß nun kerzengerade auf dem Bett neben Anna.
    “Was? Wie? Wer? Wo? Warum?”
    Lilli, Alice, James, Frank, Remus und Peter brüllten vor Lachen als die beiden rot wurden.
    “Das ist die Rache vom letzten mal, Padfoot,” sagte James, dessen Arme um Lilli's Hüften geschlungen waren und sie in eine sanfte Umarmung gezogen hatten. Normalerweise wäre Sirius sofort auf seinen Freund gesprungen, hätte ihn zu Boden gerissen und duzende Aufheiterungszauber als Rache auf ihn gezaubert, aber angesichts der Erleichterung, dass er überhaupt noch lebte, war Sirius nur aus dem Bett gekrabbelt und hatte ihn in eine feste Umarmung gezogen. Die beiden drückten sich so fest, dass Lilli für einen Augenblick überlegte dazwischen zu gehen und James wieder zu sich zurück zu ziehen, aus Eifersucht ihn nicht mehr zurückzubekommen.
    Sirius kam ihr zuvor und ließ zuerst von ihm ab. Dann sprang Anna auf ihn zu und schlang ihre Arme fest um seinen Körper.
    “Wie kannst du uns nur solche Angst einjagen, James...” sagte sie erleichtert und ließ langsam wieder von ihm ab.
    Tatsächlich sah James jetzt putzmunter aus, als ob er nie krank gewesen wäre. Sein Gesicht hatte wieder viel mehr Farbe bekommen, er schien absolut keine Schmerzen mehr zu haben und grinste sie wie ein Honigkuchenpferd an.
    “Sorry, Leute... Aber ich schwöre euch, ich bin nicht freiwillig in den Tiefschlaf gefallen,” witzelte er, fing sich aber ein ernsten Blick von Lilli ein, die das im Gegenteil zu den grinsenden Jungs, absolut nicht komisch fand.
    “Verzeihung,” fügte er sofort hinzu als er ihr Gesicht sah und drückte ihr einen lieben Kuss auf die Lippen.
    “Na, hab ich was wichtiges verpaßt beim Schlafen?” fragte er in die Runde während sie sich auf die Betten niederließen.
    “Simon Karkaroff ist tot,” sagte Frank mit grimmigem Gesicht.
    “Wie?”
    “Wohl von Voldemort getötet worden. Wir wissen es aber nicht genau. Wir haben ihn in sämtliche Einzelteile zerlegt gefunden.”
    James nickte leicht bestürzt und schluckte angewidert die Spucke hinab. Er wünschte niemanden ein solches Schicksal, aber auch er war der Meinung, dass sein ehemaliger Professor das bekam, was er verdient hatte.
    “Mir tut er überhaupt nicht leid,” sagte Lilli leicht wütend.
    “Denkt doch nur mal daran was er alles getan hat, allein in seiner kurzen Zeit in Hogwarts. Ich mein, Leute, wir bereiten uns mit aller Mühe auf unsere Prüfung vor und der Kerl hat nichts besseres zu tun als James und mich zu verfolgen und regelrecht in den Wahnsinn zu treiben.”
    Alle nickten zustimmend.
    “Ja, er war ein Schwein,” fuhr Anna nachdenklich fort.
    “Und ich denke, er hat verdient was er bekommen.”

    James hatte seiner Patentante von dem Angriff erzählt, jedoch ausgelassen, dass Lilli und er, ihr Gespräch mit seiner Mutter belauscht hatten. Swetlana war aufgebracht und schockiert darüber.
    “Du hast niemanden gesehen?” fragte sie ihn eindringlich, doch James schüttelte den Kopf.
    “Nein, nur eine Stimme... ich denke, sie gehörte einem Mann. Ich weiß es aber nicht, ich hab sie zu kurz gehört.”
    “Es könnte also auch einer der Slytherin's sein?”
    “Schon, aber ich weiß es wirklich nicht. Woher hätten die wissen sollen, dass wir zu diesem Zeitpunkt dort im Gang sind? Es ist ja nicht so, dass Lilli und Ich ständig zur gleichen Zeit dieselbe Route gehen.”
    “Stimmt auch wieder. Aber euch ist nichts passiert?”
    “Naja, ein kleiner blauer Fleck. Nicht der Rede Wert.”
    “Sie haben dich aber nicht mit dem Stupor-Zauber außer Gefecht gesetzt, sondern mit Chloroform.”
    “Ja. Ist das etwa schlecht?”
    “Kann man durchaus sagen. Wäre es ein Zauber, könnte ich herausfinden was für einer. Durch das Chloroform könnten sie dir während du bewußtlos warst, noch etwas anderes angetan haben und ich weiß nicht wie ich herausfinden soll was es ist ohne dich aus Hogwarts zu einem Heiler zu bringen und Madamme Pomfrey wird es auch nicht wissen. Sie ist zwar die Schulkrankenschwester, aber keine richtige Chefheilerin. Du fühlst dich nicht anders, oder?”
    “Nein?”
    “Nun gut... Dann kann man nichts machen.”
    Trotz der Aussage bildeten sich Sorgenfalten auf ihrer Stirn und James ahnte, dass es nichts gutes zu bedeuten hatte.
    “Swetlana? Wie geht's meinem Dad?”
    “Huehn? Michael geht's einigermaßen besser. So lange er sich nicht unnötig überanstrengt wird er bald wieder vollkommen gesund sein.”
    “Gut.”
    “Du würdest ihn gerne sehen, stimmts?” fragte sie sanft und James nickte. Er vermisste seine Eltern und er machte sich Sorgen um sie. Voldemort war immerhin hinter ihnen her. Er war in Hogwarts und in Sicherheit, während seine Eltern draußen in Gefahr waren. Ein Schicksal, dass er lieber umgekehrt gesehen hätte.
    “James.”
    Sie hatte beide Hände auf seine Schultern gelegt und ihm tief in die Augen gesehen.
    “Vertrau mir. Ihnen geht es gut, sie sind in Sicherheit und werden gut bewacht. Es ist zu gefährlich, sowohl für dich als auch für sie, wenn ich dich jetzt zu ihnen bringe.”
    “Aber warum?”
    “Weil Voldemort seine Spitzel überall hat. Es ist nicht Karkaroff oder die Slytherins. James, ich denke, dass es auch jemand von deinen Freunden ist....”
    “NEIN, unmöglich. Jetzt fang du nicht auch noch damit an. Es ist schon schlimm genug wenn Karkaroff und Voldemort ständig solche Dinge verzählen.”
    “James, hör mir zu.”
    Sie hatte den Griff um seine Schulter verstärkt, damit ersich ihr nicht abwenden konnte.
    “Es ist kein Zufall, dass er dich in seine Hände bekommen konnte. Es ist ebensowenig Zufall dass ausgerechnet Karkaroff hergeschickt wurde und schon gar kein Zufall ist es, dass du gestern Abend angegriffen wurdest und zwar NICHT von Karkaroff. Er befand sich die ganze Zeit in seinem Zimmer und wenn es nicht Malfoy oder ein anderer Slytherin war, dann kann nur einer von deinen Freunden in Frage kommen. Sie wußten alle, dass du und Lilli jetzt auf Streife gehen würdet.”
    “Das ist noch lange kein Beweis.”
    “James, ich weiß, du vertraust ihnen alle, aber...”
    “Nein, kein Aber. Ich bin mir sicher, dass mich keiner von ihnen verraten würde. Am allerwenigsten Sirius, Lilli oder Anna. Remus und Peter vertrau ich auch voll und ganz. Wir sind Freunde seit der 1. Klasse und Frank und Alice vertrau ich auch voll und ganz. Wieso sollten sie mich auch verraten? Sie hassen Voldemort genau so wie ich.”
    “Schon gut, James... schon gut..“ sagte sie schließlich abwinkend. Swetlana schien es aufgegeben zu haben, mit ihrem Patensohn zu diskutieren.
    „Pass nur bitte trotzdem auf dich auf, ja?”
    “Sicher.”


    Der März war eines der Monate, die man lieber aus dem Jahr streichen wollte. Ekelhaft kaltes Wetter, Regen, wenn man es nicht gebrauchen konnte, Prüfungsvorbereitungen für die UTZ'e bei einem Lehrer, den man regelrecht verabscheute und für zwei Teams: Quiddtichentscheidungsspiel. James war sich klar, dass Gryffindor gegen Rawelnclaw gewinnen MUßTE und zu allem auch noch einen großen Vorsprung erzielen sollte, da das Endspiel von Slytherin nach ihnen statt fand. Sie könnten den Sieg somit zwar vorzeitig einfahren, doch später duch Slytherin auch wieder verlieren, wenn sie Pech hatten. Somit verbrachte die Gryffindor-Quiddtichmanschaft fast jede freie Minute auf dem Rasen und ging neue Taktiken durch. Das Spiel fand Mitte März statt und endete mit einem 300 zu 50 für Gryffindor. Tatsächlich hatten Anna, Peta und Nera so gut wie noch nie zusammen gespielt und von Zickenalarm war keine Spur. Sogar die Jungs waren überrascht wie gut die Mädels miteinander harmonierten. Den Sieg konnten sie allerdings nicht wirklich unbeschwerrt genießen, denn erstens war das Spiel von Slytherin noch offen und zweitens war da immer noch VgddK bei Professor Karkaroff. James fühlte sich mittlerweile jedes mal so als ob ein Elefant seinen Kopf als Sprungbrett nutzten wollte.Er kam jedesmal mit enormen Kopfschmerzen raus und obwohl Swetlana ihm sagte, dass es von Karkaroff's Versuchen käme, in seine Gedanken einzudringen, beruhigte es ihn herzlich wenig.
    “Wir sollten irgendetwas unternehmen,” sagte Anna als sie aus einer weiteren Stunde VgddK heraus kamen und James sich wiedermal einige male mit der rechten Hand gegen die Stirn hämmerte.
    “Oder unser lieber James hier, besitzt bald ein paar Gehirnzellen weniger.”
    “Weniger ist gut, der Kerl verursacht Kopfschmerzen, das ist nicht mehr normal,” protestierte er sauer.
    “Ich glaub nicht, dass ich ihn länger da raus halten kann. Ich frag mich bloß, was er damit überhaupt bezweckt. Es ist ja nicht so, dass er sich nicht denken könnte, dass ich ihn für den Hinterteil des Pferdes halte.”
    “Wir könnten in der Biblothek nachschauen ob's nicht nen Spruch gegen diese permanenten Kopfschmerzen gibt, wenn du willst?” schlug Anna vor. James nickte bittend.
    “Das ist ne gute Idee.”
    “Aber nicht jetzt, ich muß mal Pipi machen. Kommt jemand mit?” fragte Lilli und sah Anna und Alice an. Die drei verschwanden in die nächste Mädchentoilette und ließen die Jungs draußen stehen, was sie dazu veranlasste eine Frage zu stellen, die sie sich schon immer gefragt hatten: “Wieso gehen Mädels nie allein auf die Toilette?”


    “Sag mal, zwischen dir und James ist nun alles wieder in Ordnung, oder?” fragte Alice vorsichtig und Lilli nickte total glücklich. Eigentlich grinste sie schon länger wie ein Honigkuchenpferd vor sich hin.
    “Nein, es ist viel besser als zuvor. Ich liebe ihn über alles und ich genieße absolut jede Sekunde mit ihm. Ich bin total froh dass er sich geändert hat, Mädels. Echt.”
    Lilli verschwand in die Toilettenkabine während Anna und Alice sich draußen die Hände waschten.
    „Schon lustig, wenn man bedenkt, dass sie ihn noch letztes Jahr die Augen auskratzen wollte, wenn er nur zufällig in dieselbe Richtung wie sie ging.“
    “Ich freu mich für die beiden,” sagte Anna und ging zum Papierspender hin.
    “Hat ja lang genug zwischen ihnen gedau-...”
    Stille.
    “Anna?” fragte Alice verwirrt und drehte sich zu ihr um.
    “Was ist?”
    Sie kam rüber und zog sich einige Papierhandtücher heraus als ihr Blick auf das Pergament wanderte, das an den Fliesen hing.
    'Top Ten Männer der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei, ausgewertet von Cat Jordan.'
    1.Platz: Sirius Black, weil er noch immer verboten gutaussieht, noch immer einem Körper wie ein Adonis besitzt, noch immer Augen hat, wie der süßeste Welpe der Welt und noch immer ein umwerfenden Lächeln auflegen kann, das jedes Mädchenherz zum schmelzen bringt.
    2.Platz: James Potter, der zwar vergeben ist, aber aller Meinungen nach noch immer der beste beim Sex ist, und nun mit Abstand der begehrteste, vergebene Mann an der Schule ist. Nicht zu vergessen, dass er gleichfalls unglaublich hübsche Augen und einen fantastisch durchtrainierten Körper besitzt.
    “Das riecht verdammt nach Ärger,” sagte Alice und sah Anna mit einem gefürchteten Blick an.
    “Leute,” hörten sie Lilli's Stimme raus brüllen und beide zogen gleichzeitig den Zettel von der Wand ab wobei es in zwei Hälften zerrissen wurde.
    “Ja?” fragten beide mit Unschuldsmiene als diese herkam und ihnen den gleichen Zettel, den sie gerade zerrissen hatten vor die Nase hielt.
    “WAS IST DAS FÜR EIN SCHEISS? DASS ÜBERALL IN DER TOILETTE KLEBT?”
    “Ähm... Keine Ahnung,” begann Alice locker und tat so, als wüßte sie von gar nichts. Anna mußte zugeben, dass sie das Schauspielern gut konnte.
    “DAS IST DAS ERGEBNIS, EINER BESCHEUERTEN UMFRAGE VON CAT JORDAN. WIESO STEHT DA DASS JAMES NOCH IMMER DER BESTE IM BETT IST?”
    “Ähm, Lils, beruhige dich,” bat Anna doch das ließ Lilli in ihrer kochenden Wut nicht zu.
    “WAS HEIßT NOCH IMMER? BETRÜGT ER MICH ETWA?”
    “Lilli. NEIN,” rief Anna ihr nach, doch zu spät. Sie war wie ein Drache rausgestampft und hatte die Tür hinter sich zugeschlagen.
    “Oh-Oh,” stieß Alice aus. Beide folgten ihr sofort nach draußen wo sie gefährlich wütend auf die Jungs zuging. Alle lächelten als sie Lilli herkommen sahen, doch Anna und Alice liefen so schnell sie konnten hinterher um das schlimmste zu verhindern.
    “Lilli,neeeeeiiiin,” riefen beide, doch Lilli hob ohne auch nur auf die beiden zu achten ihre rechte Hand und verpaßte James, der sie bis dahin sogar sehr charmant und absolut lieb anlächelte, eine saftige, schallende Ohrfeige, die es in sich hatte.
    “Du bist das größte Arschloch was mir jeh über den Weg gekommen ist. Wie konntest du mich betrügen, du mieses Stück Dreck. Von wegen Dumbledore hält es für das beste wenn wir es nicht tun. DU willst es nur nicht mit mir tun, aber wahrscheinlich hast du es hinter meinem Rücken mit der Hälfte der Mädels hier getrieben, was? ICH HASSE DICH, POTTER.”
    Sie wirbelte herum und stampfte noch immer kochend vor Wut davon. Als Alice und Anna bei ihnen ankamen stand James noch immer am selben Fleck und hielt sich mit der linken Hand die nun total rote Wange.
    “WAS HAB ICH DENN JETZT WIEDER ANGESTELLT?” brüllte er ihr nach, aber Lilli verschwand, ohne sich noch mal zu ihm umzudrehen, hinter der Ecke.
    “James... das ist ein totales Missverständnis.”
    “ACH JA?” brüllte er Alice an, die vor ihm zurückwich.
    “NA GANZ TOLL, DANN HAB ICH DIE 4.OHRFEIGE VON IHR ALSO WEGEN EINES MISSVERSTÄNDNISES BEKOMMEN? KLASSE.”
    Er ging ohne auf eine Erklärung des Missverständnises zu warten, weiter, während die anderen ihm zwar folgten, jedoch keinen Mucks von sich gaben. In seinem jetzigen Zustand, könnte jeder Kommentar zum Tot führen.
    Als James ins Klassenzimmer für Zaubereigeschichte ankam, fand er Lilli beleidigt vorne alleine sitzten. Er war sofort zu ihr hingegangen und hatte sich neben sie gesetzt um den Streit zu beenden. Er ertrug es nicht, wenn sie sauer auf ihn war und schon gar nicht, wenn es um ein Misverständnis ging.
    “Hey, Lils, was sollte das von eben? Was hab ich getan, dass ich das verdient habe?”
    “Was du getan hast? WAS DU GETAN HAST? Denk doch mal scharf nach, Potter.”
    “Also ich bin mir keiner Schuld bewußt.”
    “Ach nein?”
    “Lils, was ist los?”
    “Du schläfst mit anderen Mädchen hinter meinem Rücken. Da sagst du noch: Was ist los?”
    “Was?” fragte dieser geschockt.
    “Lils, wer hat denn so'n Scheiß verzählt?”
    “Wer? Alle Mädchen der Schule behaupten noch immer, dass DU ja ach so toll im Bett wärst.”
    “Lils, ich weiß nicht was du gehört hast, oder was die anderen gesagt haben, aber... Ich hab seit 5 Monaten kein....”
    “Ach ja? Und wieso behaupten sie dann dass du NOCH IMMER so toll im Bett wärst?”
    “WER?”
    “ALLE.”
    “Lilli, seit dem ich mit dir zusammen bin, hatte ich mit keiner anderen etwas. Warum glaubst du mir nicht?”
    “Wie könnte ich, wenn DU es bist, der nicht mit mir schlafen will.”
    In diesem Moment betrat Professor Binns den Klassenraum und begann wieder seine Geschichten runterzulesen ohne auf seine Schüler zu achten. James mußte sich wieder zu Sirius, Remus und Peter nach hinten setzten und Anna und Alice hatten bei Lilli platz genommen, die sichtlich zornig kein Wort mit ihren Freundinnen sprechen wollte.
    Doing. Wieder traf ein Papierknäuel Anna's Kopf und sie sah mit einem vernichtenden Blick nach hinten, wo Sirius ihr zuwinkte. War irgendwie klar, dass der Fetzten von ihm kam.
    >>Was war das für ein Missverständnis? Warum hat Lilli Prongs ne vierte Ohrfeige verpaßt?<<
    >>Das ist alles total blöd gelaufen.<<
    >>Was denn?<<
    >>Du weißt doch noch von der Umfrage, die wir Mädels jedes Jahr machen.<<
    >>Ja.<<
    >>Du weißt dass du auch dieses Jahr auf Platz 1 stehst?”
    >>So? Geil<<
    >>Und James steht gleich nach dir<<
    >>Und? Was ist daran so schlimm? Lilli sollte sich doch freuen mit dem 2. bestaussehendsten der gesamten Schule zu gehen.<<
    >>Wenn das nur so drin stehen würde. Cat hat totalen Mist gemacht, man. Sie hat bei James nicht nur hingeschrieben dass er gut aussieht, sondern auch dass er der beste im Bett war und noch immer IST.<<
    Sirius laß sich den Zettel durch und brach in lautes Gelächter aus. Professor Binns und die gesamte Klasse sah ihn an, doch er winkte nur breit grinsend ab.
    “Verzeihung, Professor. Fahren sie bitte fort...”
    Der Lehrer tat, wie ihm geheißen und Sirius schrieb zurück.
    >>Und deswegen ist Lilli ausgeflippt?<<
    >>Sie glaubt, dass James hinter ihrem Rücken was hatte, weil es auf den Ergebnissen steht: WEIL ER NOCH IMMER DER BESTE IM BETT IST. Aber das ist einfach weil auf der Umfrage stand: Wer ist der beste im Bett? Und James hatte bei den Ergebnissen offenbar vorn gelegen und daher hat Cat das eben blöde hingeschrieben. Ich wollts Lilli ja erklären, aber da hatte sie ihm schon eine geknallt.<<
    >>Und was für eine. Seine Backe hat die Farbe einer Chilibohne.<<
    >>Ist er arg sauer?<<
    Sirius warf einen Blick zu seinem Freund, der vor sich hinschnaubte.
    >>Ich denke, er würde ihr verzeihen, wenn sie sich entschuldigt. Er liebt Lilli.”
    >>Dann werd ich's ihr mal erklären<<
    Sie wandte sich Lilli zu und tippte ihr vorsichtig auf die Schulter.
    “WAS?” grummelte diese böse.
    “Lils, Ich glaub, du hast da etwas echt missverstanden...”
    Während Anna sprach wurde Lilli immer kleiner und immer kleiner und ihr Ausdruck hatte sich von Ich-Bring-Ihn-Jeden-Augenblick-Um über Das-verwirrt-Mich-jetzt-doch-sehr bis hinzu Oh-Shit, ich dumme Kuh verändert.
    Sie blickte sofort hinter und versuchte mit James Augenkontakt zu bekommen. Der war jedoch längst mit dem Kopf in seine Hände gefallen und schlief. Lilli konnte es gar nicht erwarten, dass der Unterricht vorbei war und Binns alle endlich gehen ließ. Sie war sofort aufgestanden und zu James rübergerannt. Sirius hatte seinen Kumpel gerade erst geweckt, da stürzte Lilli ihn um den Hals und drückte ihn an sich.
    “Es tut mir leid,” flüsterte sie ihm ins Ohr und das meinte sie auch so.
    “Es tut mir leid. Ich liebe dich, James. Es tut mir wirklich wirklich wirklich sehr leid.”
    Da Zaubereigeschichte, die letzte Stunde an dem Tag war, beschlossen die beiden zur Aussprache ein wenig nach draußen zu gehen. Es war zwar doch noch sehr kalt, doch mit einem warmen Umhang konnte man die frische Luft durchaus genießen. Sie setzten sich gemeinsam ans Ufer hin um zu reden. Nicht weit von ihnen entfernt standen Sirius, Anna,Remus, Peter, Alice und Frank hinter einem Baum versteckt und bespitzelten sie.
    Lilli hatte James die ganze Geschichte erzählt und als sie geendet hatte, bekam dieser ein süffisantes Lächeln.
    “Du dachtest... ich hätte hinter deinem Rücken mit lauter verschiedenen Mädels geschlafen, weil das ein Ergebnis einer Umfrage sagt, ja?”
    Sie nickte beschämt und wagte es gar nicht irgendwie zu lächeln. Es tat ihr so verdammt Leid, dass sie ihn verdächtigt hatte. James wurde wieder ernst und blickte zum Wasser hinaus.
    “Schade, ich dachte, nach all dem was wir zusammen schon durchgemacht haben, würdest du mich kennen...”
    “Es tut mir leid, James... wirklich... Ich... Ich bin ein eifersüchtiger Trottel. Ich... Ich hatte einfach Angst dich zu verlieren, weißt du. Ich mein... ich liebe dich und der Gedanke, dass du mich nicht liebst, sondern nur benutzt hat mich einfach verrückt gemacht.”
    “......”
    Er antwortete nicht, sondern blickte weiter sehr nachdenklich die Ländereien an.


    “Sieht gar nicht gut aus,” flüsterte Anna ihnen zu, während sie noch immer alle regelrecht das Pärchen am Ufer neugierig anstarrten.
    “Was hat er gesagt?” quieckte Peter, der kaum was verstand.
    “Gar nichts und das bedeutet bei Prongs nie was gutes,” flüsterte Sirius zurück.


    “James, ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe und es... es tut mir wirklich, wirklich, wirklich Leid. Ich bin ausgeflippt bei dem Gedanken, dass dich eine andere haben könnte....”
    James sah zu ihr rüber und machte ein ziemlich ernstes Gesicht. Lilli trat näher und versuchte ihm tief und ehrlich in die Augen zu sehen. Ihre Augen hatten einen wirklich leidenden Ausdruck angenommen, der sie fast schon anflehte.
    “James, wo soviel Eifersucht ist, da ist auch sehr sehr sehr viel Liebe....”
    “Ich hab mich für dich gebessert, Lilli. Ich weiß dass ich früher Fehler gemacht habe, die dich auf die Palme gebracht haben aber ich hab mich gebessert. Ich vertraue dir... wo ist dein Vertrauen in mich?”
    “Ich verspreche dir mich zu bessern. Jetzt bin ich an der Reihe, dir zu zeigen, wieviel du mir bedeutest und ich werds tun. Gibst du mir noch eine Chance?”
    .......
    James sagte wieder nichts.


    “Das ist gar nicht gut, Leute,” sagte Sirius und verzog sein Gesicht zu einer Fratze.
    „Wenn Prongs nicht spricht, dann ist er wirklich verdammt böse.”


    “James?”
    “Ich weiß nicht, Lilli. Ich weiß wirklich nicht.”
    “Ich... ich verstehe... Ich habs nicht anders verdient...”
    Sie spürte wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, obwohl sie es mit aller Kraft verhindern wollte. Das war nicht fair, aber es war ihre eigene Schuld. Wieso mußte sie auch so ausflippen und ihm eine Ohrfeige verpassen? Klar, dass er dieses mal nicht darüber hinwegsehen konnte. Es war ihre 4. und sogar unberechtigte Ohrfeige. Und offensichtlich war dies die gerechte Strafe für ihr blödes Temperament, dass sie nicht im Zaum halten konnte.
    “Dann... werde ich... dich jetzt nicht mehr belästigen. Ich gehe...”


    Den Freunden fiel die Kinnlade runter als sie feststellten, dass die beiden sich eben tatsächlich getrennt hatten bis James Lilli's Hand festhielt und sie lachend zu sich zurück zog.
    “Das war nur ein Scherz, Lilli.”
    Er hatte sie angelächelt und mit der anderen Hand ihre Träne sanft vom Augenrand weggestrichen.
    “Ich wollt dich nur ein wenig schmollen lassen, damit du verstehst, was ich 3 lange Jahre gefühlt habe... Natürlich verzeih ich dir, mein Sonnenschein. Ich liebe dich und auch deine kleinen Macken...”
    Sie begann zu lächeln, als sie seine Worte verstand und lachte erleichtert auf. Er gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, fing sich aber augenblicklich wieder einen sanften Faustschlag von ihr gegen seine Schulter ein.
    “Ich hatte echt Angst, ey,” fauchte sie ihn an, begann aber augenblicklich wieder zu lächeln, als er weiter lachte.
    “Hey, ich wollt euch nur nen Schreck versetzten und das hab ich sogar geschafft, STIMMTS LEUTE?”
    Lilli blickte verwirrt hinter sich und sah die Freunde einer nach dem anderen hinter dem Baum hervorkommen und unschuldig herwinken.
    “Ich liebe dich, Lils. Ich würde dich für nichts und niemanden weggeben. Niemals...”
    “Danke....” flüsterte sie leise, bevor sie sich zu ihm hochbeugte und sanft auf die Lippen küsste.


    “Wir sollten die beiden alleine lassen,” sagte Anna lachend und wandte sich den Freunden zu.
    “Lasst uns in die Bibliothek gehen und nen Zauberspruch für James Kopfschmerzen suchen.”
    “Na, dann, viel Spaß,” sagte Alice, nahm Frank's Hand und zog ihn von den Freunden weg. Anna sah ihnen mit bösem Blick nach.
    “Sie ist ein unglaublich faules Ei,” bemerkte Anna grummelnd, woraufhin sich die 4 Freunde alleine in die Bibliothek aufmachten um nach nen passenden Zauberspruch zu suchen. Sie gingen alle Bücher der Heilmedizin durch, wobei Peter immer dumme Vorschläge gab wie, den “schwarzenAugenTrank”. Als Sirius sich die Wirkung durchlas verpaßte er ihm einen leichten Stoss gegen den Hinterkopf.
    “Wenn Prongs den Trank trinkt, läuft er nen ganzen Tag lang mit schwarzen Augen rum, was bringt ihm das, Wormtail?”
    “Oh.....” war alles was dieser dazu sagen konnte und wurde dabei puterrot im Gesicht.
    Während sich die Maurauder bemühten einen Anti-Kopfschmerzzauber für James zu finden, fand Anna etwas unerwartetes. Sie saß dran und hatte nur den Kopf geschüttelt, weil Sirius sich mal wieder über Peter lustig machte, als sich die Seite ihres Buches wieder von selbst umdrehte... Kein Windzug, niemand fremdes, der etwas getan hätte. Es schlug sich ganz von alleine um.
    'Den Geist der lebenden Person rufen, um zu sprechen (nicht gefährlich)' las sie in Gedanken.... Und das erste was ihr einfiel, war ihre Mutter. Nachdem James ihr gesagt hatte, dass sie noch leben würde, hatte sie es ganz gut verdrängen können.... Aber jetzt... in den letzten Tagen, hatte sie wieder an sie denken müssen. An ihre Mutter, von der sie glaubte, dass sie sie umgebracht hätte. Sie sah auf und erkannte, dass die Maurauder noch immer miteinander herumblödelten, also nahm sie Pergament und Feder her und schrieb den Spruch ab. Sie gingen mit leeren Händen aus der Bibliothek raus, da das beste was sie fanden ein Spruch gegen Pickeln war.
    Kopfschmerzen schien offenbar etwas gern gesehenes in der Zaubererwelt zu sein, oder es ist einfach noch keiner darauf gekommen, etwas dagegen zu unternehmen. Remus verabschiedete sich auf halbem Wege von ihnen. Er hätte noch eine >>Verabredung<<
    Als die beiden im Gemeinschaftsraum ankamen fanden sie James und Lilli knutschend auf dem Sofa vor dem Kamin. Die hatten sich eindeutig wieder versöhnt.
    “Und was machen wir jetzt?” fragte Sirius und grinste sie vielsagend an, als sie seine Hand nahm und ihn mit sich in den Jungenschlafsaal rauf zerrte.
    “Was zum...” fluchte er als sie die Tür hinter sich schloss.
    “Ich brauch deine Hilfe.”
    “Was hast du jetzt wieder angestellt?” fragte er amüsiert.
    “Noch nichts... aber... ich brauch trotzdem deine Hilfe? Ich glaub mit mir stimmt was nicht.”
    “Das merkst du erst jetzt?”
    “Ich meins ernst. Mit mir stimmt was nicht... das ist schon das zweite mal.... Weißt du noch wegen dem Muttrank, damals? Wir haben eigentlich diesen Findungs-Trank bei Professor Jaivenko durchgenommen und plötzlich blättert sich die Seite um. Ohne dass der Wind geweht hätte, oder sonst was und eben in der Bibliothek wieder.”
    “.....?”
    “Es ist ein Spruch... um... um den Geist meiner Mutter herzurufen, damit ich mit ihr sprechen kann.”
    “Sag mal, hast du sie noch alle?” brüllte Sirius aufgebracht.
    “Du weißt schon dass deine Mutter zu Voldemorts Deatheatern gehört und dass sie deinen besten Freund ne Narbe den gesamten Rücken entlang verpaßt hat?”
    “Ja... und... ich will wissen warum.”
    “Warum? Weil sie ne sadistin ist und Gefallen an den dunklen Künsten hat, fertig. Was gibts da noch zu fragen?”
    “Mensch, Sirius. Ich hab sie umgebracht. Ich schwöre dir, ich hab gesehen wie sie starb.... Ich muss einfach wissen, warum es anders ist. Warum sie noch lebt.”
    “Als ob sie dir das wirklich beantwortet.”
    “BITTEEE. Den Zauber müssen zwei aussprechen, sonst bringts nichts. BITTEEE. Ich will nur mit ihr sprechen... BITTEEE.... Es ist vollkommen ungefährlich. Es wird nur ihr Geist hier sein. BITTEEE...”
    Warum zum Henker konnte er ihr eigentlich NIE eine Bitte abschlagen?
    “Danke,” sagte sie und umarmte ihn ganz ganz fest als sie seinen Ausdruck verstand.

    Sie stellte die vier Kerzen im Kreis auf, während er die Tür verschloss. Dann zündete sie sie an und beide stellten sich um den Kreis herum. Sie richteten ihre Zauberstäbe in den Kreis hinein und nachdem beide einmal tief ein und aus geatmet hatten, sprachen sie den Zauberspruch gleichzeitig aus. Es blitzte einmal in dem Kreis auf und es verteilte sich ein rosaner Rauch im gesamten Raum. Sirius und Anna padelten ein paar mal mit den Händen um wieder freie Sicht zu bekommen.
    “Und?” fragte Anna als sie sich umsah. “Hats funktioniert?”



    Re: Between the Frontier

    Prina - 18.01.2006, 03:57


    Chap 41: Alles in Reimen, bitte +ggg+ oder Fataler Fehler

    “Hats funktioniert?” fragte Anna und sah sich im Schlafsaal um.
    Sirius zuckte nur mit den Schultern.
    “Keine Ahnung, wir haben nur nen netten Rauch kreiirt,” antwortete er und sah sich wie sie auch merkwürdig um. Irgendwas war geschehen, das wußten sie, nur was?
    “Ich fühl mich komisch,” sagte sie nach einer Weile.
    “Ist das logisch?” antwortete Sirius daraufhin und verzog nachdenklich die rechte Augenbraue.
    “Wohl eher nicht,” sagte sie nachdenklich.
    “Was für ein Mist,” antwortete Sirius wieder und diesmal verzogen beide verwirrt die Augenbraue.
    “Wieso um Merlin's Willen remist du?”
    “Keine Ahnung, merke nicht das ich das tu.”
    “Hab ich mit dem Zauberspruch etwas falsch gemacht?”
    “Hätts doch besser vorher nachgedacht?”
    “Vielleicht mußt ja nur du in Reimen sprechen.”
    “In dem Fall werde ich mich noch an dir rächen,” sagte er breit grinsend und blickte äußerst sarkastisch drein.
    “Lass uns mal nach den anderen sehen.”
    “Ich werd nach dir gehen.”
    Anna stand mit einem unguten Gefühl in der Magengegend auf und ging mit Sirius hinab. Irgendwie hatte sie die Befürchtung, dass es wirklich alle erwischt hatte.
    “Ich hoffe dass der Zauber nur dich befallen hat, bei dem ganzen Krach und ich schnell einen Weg finde ihn aufzuheben.”
    “Gut, du hast meinen Segen.”
    “Wie fantastisch.”
    “Und dramatisch.”
    “Hör auf zu reimen.”
    “Dann müsstest du den Zauber von mir reisen.”
    “Argh, das darf doch nicht wahr sein.”
    “Ich denke, ich hätte gern Sahnewein.”
    “Halt die Klappe, Sirius.”
    “Oder auch etwas Schockoladenmus.”
    “Denkst du die ganze Zeit eigentlich nur ans Essen?”
    “Ich kann es jedenfalls nicht vergessen.”
    Anna konnte nicht anders, als die Augen dabei zu rollen. Wenn's schon so nervig begann, wie schlimm mußte es dann erst noch werden? Im Gemeinschaftsraum angekommen knutschten James und Lilli noch immer herum. Sie hoffte inständig, dass sie es nicht bemerken würden und setzte sich mit Sirius zu ihnen dazu.
    “Hey, ihr Turteltauben,” grüßte sie sie und lächelte unschuldig.
    „In nem Haufen,“ fügte Sirius unweigerlich dazu und verzog danach miesgelaunt das Gesicht, nicht ohne Anna einen tödlichen Blick zuzuwerfen. Diese wandte sich wieder an James und Lilli.
    “Nur ne Frage, fühlt ihr euch irgendwie... anders... als üblich?”
    “Eigentlich nich...” antwortete Lilli verwirrt, schien allerdings selber zu bemerken, dass sie das t verschluckt hatte und das eigentlich gar nicht bezwecken wollte.
    “Wieso sollten wir?” fragte James neugierig.
    “Ich fühl mich jedenfalls wie ein Tier.”
    “Dich hat niemand gefragt, Sirius,” sagte Anna und versetzte ihm einen scharfen Blick.
    “Jetzt red doch keinen Stuss....” sagte James und bemerkte gleichfalls schockiert, dass er etwas sagte, was er gar nicht beabsichtigt hatte.
    “Anna, was hast du gemacht?” fragte Lilli aufgebracht.
    “Einen Zauberspruch falsch gesacht,” gestand sie schuldig und versuchte alle möglichst entschuldigend anzublicken.
    “Ich versteh das nicht, wieso reden wir jetzt alle ein Reimen?”
    “Da konnte jemand der Versuchung der Zauberei nicht verneinen?”
    “Ich find das nicht lustig, Sirius,” grummelte Anna als sie sah, dass er sie dämlich angrinste.
    “Aber Ich tus.”
    “Merlin, Anna, was hast du getan, dass Ich jetzt so'n Scheiß reden muss?”
    “Das würd ich auch gern wissen, ohne Stuss,” gestand sie ihnen und fühlte sich nun genau so klein wie eine Ameise auf dem Boden, kurz vor dem zertrampelt werden. Sie warf einen Blick zur Seite, wo noch einige andere Gryffindors saßen und sich unterhielten... glücklicherweise normal. Sie begriff, das offenbar nur die in Reimen sprechen mußten, die sie ansprach, somit beschloss sie, die anderen möglichst zu meiden.

    Anna hatte ihn den Zauber gezeigt, den sie versucht hatte und der offensichtlich absolut falsch gelaufen war.
    “Wo hast du ihn her?” fragte Lilli nach dem sie ihn sich wie James auch durchgelesen hatte.
    “Der Raum ist meines Wissens leer,” fügte James dazu. Damit wollte er ihr auf milde Weise zu verstehen geben, dass hier niemand sonst anwesend war.
    “Den Zweck hat er also nicht erfüllt, sondern uns eher zerknüllt,” sagte Sirius und grinste weiter in die Runde. Er schien der einzige der vieren zu sein, dem das Reimen offenbar sogar Spaß bereitete.
    “Der Spruch sollte dir den Geist deiner Mutter geben?” stellte James aufgebracht fest.
    “Ich wollte wirklich nur mit ihr reden,” erklärte Anna ihm, doch ihr bester Freund schien kurz vor der Explosion zu sein.
    “Glaubst du wirklich, dass sie mit dir spricht? Und nicht eher sofort ersticht? So wie bei mir und das ganze nur aus Gier.”
    Eins mußten ihm die Freunde lassen. James konnte sogar in Reimen perfekt wütend schreien.
    “Sie ist trotz allem meine Mutter und hat mich auf die Welt gebracht,”
    “Na, dann gute Nacht...” kommentierte Sirius von sich aus und wieder sahen ihn alle mit einem unglaubigen Gesicht an, den er wiedermal mit einem breiten Grinsen entgegen trat.
    “Ich muß das tun oder sonst kann keiner von uns ruhn! Es ist ein muss, dass ich rede solch einen Stuss.”
    “Wie perfekt,” brummte Anna böse woraufhin er noch immer heiter erwiderte.
    “Erst jetzt gecheckt?”
    “Anna, wo hast du den Zauberspruch gefunden?”
    “In der Bibliothek, aber erst nach etlichen Stunden,” gestand diese wieder etwas kleinlaut als James sich ihr zuwandte.
    “Na, bravo,” sagte Lilli sauer.
    “Ich glaub, ich muß mal aufs Klo,” fuhr Sirius dazwischen und wollte grad abhauen als ihn James zurück zog.
    “Du mußt nicht wirklich?!”
    “Doch, natürlich. Glaubst ich sags sowas aus Lust?”
    “Das ist mir total Wurst. Geh zu.”
    “Was glaubst du was ich jetzt tu?”
    James ließ seinen Freund los, damit dieser aus dem Raum kurz mal ins Bad gehen konnte. Anna sah die beiden peinlich berührt an.
    “James, es tut mir leid. Das hatte wirklich nichts mit dir zu tun.”
    “Das haut mich nicht gerade von den Schuhn.”
    “Ich wollte nur einige Dinge von ihr erfahren.”
    “Was zum Beispiel sollte sie dir sagen?”
    “Warum sie zum Beispiel nicht tot is, denn vor der Antwort hab ich Schiss. Ich hab das Gefühl als ob es etwas mit mir zu tun hat, und ich muss wissen wat?”
    “Hast du keine Angst davor ihr zu begegnen, es könnte dann Flüche regnen.”
    “Nein, der Spruch hätte es nicht zugelassen.... wirst du mich jetzt dafür hassen?”
    James sah sie einen Augenblick lang prüfend an, dann schüttelte er verneinend den Kopf.
    “Ich kann dich ja verstehen, aber du darfst deswegen nicht aufhören zu sehen.”
    “Das tu ich nicht, aus meiner Sicht.”
    “Dann ists ja gut.Um das zu tun, brauchst du schon sehr viel Mut.”
    Anna lächelte ihn positiv überrascht an. Sie hatte nicht bedacht, was das für James hätte bedeuten können, wenn ihre Mutter tatsächlich hier aufgetaucht wäre und sie war froh, dass er bei ihr über soviel Dämlichkeit hinwegsehen konnte.
    “Ähm... und was jetzt, Leute?”
    “Wir sollten den Spruch auflösen, am besten noch Heute.”
    “Bevor jemand etwas merkt,” stimmte Lilli James zu.
    “Uns uns bei lebendigem Leibe verzerrt,” sagte James kopfschüttelnd.

    Nachdem Sirius wieder aus dem Bad heraus kam, machten sie sich gemeinsam auf den Weg in die Bibliothek zurück, trafen aber dummer Weise mitten auf dem Weg ausgerechnet auf Malfoy und seine Bande. Lilli hatte James festgehalten, da sie bereits ahnte, dass er sich auf Malfoy stürzen würde, sobald dieser einen falschen Kommentar von sich gab.
    “Hey, Hirschbraten, weißt du was?”
    James schnaubte abfällig, während Lilli seine Hand noch fester drückte. Das letzte was sie jetzt gebrauchen konnten war, dass Malfoy merkte, was mit ihnen abging.
    “Das Quidditchspiel nächsten Monat gegen diese Hufflepuff-Versager, werden wir absichtlich so gewinnen, dass Gleichstand zwischen euch und uns herrschen wird. Freu dich auf ein bombastisches Endspiel gegen uns. Hals-und Beinbruch kann man da nur sagen.”
    Lilli spürte wie sich James von ihr lösen wollte, doch sie streckte nun die andere Hand nach ihm aus und zog ihn kopfschüttelnd von Malfoy's Richtung weg.
    'Tus nicht' flehten ihre Augen ihn an und James mußte sich wirklich verdammt zusammen reißen um Malfoy nicht doch noch an die Kehle zu springen.
    “Ah, hat das Schlammblut aus dir ein Weichei gemacht, Pot-.”
    “Furunk-”
    “Nein.”
    Anna hatte Sirius Zauberstab runtergezogen, bevor dieser den Spruch zu ende sprechen konnte und gab Lilli einen Blick. Die Beiden Mädels zogen beide Jungs mit sich vom Gang weg zur Bibliothek, nicht ohne das Malfoy einen weiteren Kommentar ablies, den sie zum Glück nicht wirklich verstanden hatten. In der Bibliothek angekommen hätte James am liebsten tausend Flüche nach hinten losgelassen, wenn er nicht der Überzeugung gewesen wäre, dass er gar keine kannte, die sich einander reimten.
    “Was denkt sich dieser Einfallspinsel, dabei?”
    “Den trabb ich gleich eine nei,” reimte Sirius gleichfalls aufgebracht.
    “Beruhigt euch, Männer,” sagte Anna während sie mit Lilli begonnen hatte nach dem Buch zu suchen.
    “Er ist eben nicht ein Renner.”
    “Der tut das doch nur aus Eifersucht,” fuhr Lilli fort, während sie durch die Reihen spazierte und nach dem Buch suchte.
    “Bei der Umfrage war er nämlich keine Wucht.”
    Anna verlor bald die Hoffnung das Buch jeh wieder zu finden. Es waren einfach zuviele und sie wußte nicht mehr wo sie es herausgekramt oder wo Madamme Pince es wieder hineingesteckt haben könnte.
    “Es war mehr sowas wie... Magie, die mir den Zauber zeigte,” sagte Anna.
    “Und nach welcher Reihe?” fragte James genervt, nachdem sie sich dumm und dämlich gesucht hatten und noch immer nichts fanden.
    “Ich weiß es nicht.”
    “Komm schon, Anna, du kleiner Wicht.”
    “Sirius, unterlass deine dummen Kommentare endlich.”
    “Gut, aber du beweg dich.”
    “Ich tu permanent nichts anderes, du Nervensäge.”
    “Wärs dir lieber wenn ich Gehe?”
    “Du machst mich verrückt.”
    “Was für ein Glück. Ich dachte schon mein Charm wäre an dir vorbeigezogen.”
    “Wie'n Kartoffelsack ist er verflogen.”
    “Das ist doch glatt gelogen.”
    “Ich trabb dir gleich in den Hoden.”
    “Oh-Oh, Ich wußte, dass du den ganzen Tag an nichts anderes denken tust.”
    “Hör auf meine Wörter umzudrehen.... hust.”
    Alle drei sahen Anna mit verwirrtem Blick an, die lediglich genervt die Augen rollte.
    “Sonst wärs kein Reim, ey.”
    “O-kay,” sagte James ganz langsam.
    “Hört nur bitte auf mit dem Streit.”
    “Ich hab das Gefühl es ist bis dahin noch weit,” bemerkte Sirius sarkastisch und warf seinem Freund einen Zwinker zu.
    “Wir müssen schnell den Zaberspruch finden,” sagte Lilli krampfhaft suchend.
    “Ja, bevor wir auch noch anfangen miteinander zu ringen,” stimmte Sirius ihr zu, wieder kurz vor dem Lachen und auch James wurde von seiner Heiterkeit angesteckt und mußte sich ein Grinsen verkneifen. Die Situation war ja eigentlich todernst, aber Sirius schien das einfach köstlich zu amüsieren.
    “Wieso versuchst du nicht einfach mit dem Accio-Spruch?” fragte Lilli nach ner Weile.
    “Soll sie etwa sagen Accio-Zauberbuch?”
    Tatsächlich hatte Sirius den Zauberstab hochgehalten und den Spruch gesagt. Das riesige Buch in dem sie vorhin nach einen passenden Kopfschmerzspruch gesucht hatten, flog in hohem Bogen aus dem Regal zu ihnen hinab und direkt auf sie zu. Alle vier sprangen zur Seite um nicht von dem Buch erschlagen zu werden, welches dann mit voller Wucht auf den Boden aufschlug.
    “Was sollte denn das?” fragte Anna ihn schockiert.
    “Bist du denn aus Glas? Das war keine Absicht.”
    “Ach! Tatsächlich?” fragte sie ihn zweifelnd und starrte ihn grimmig an, bis ihr Blick aufs Buch fiel.
    “Das ist ja das Buch!!!”
    “Uhhhh, mit nem üblen Geruch,” stellte Sirius fest und vezog das Gesicht.
    Anna nahm es in die Hand und suchte nach der Seite. Sie wußte noch ungefähr wo sie den Spruch gefunden hatte und tatsächlich fand sie ihn wieder.
    “Da ist er ja,” jubelte sie erleichtert auf.
    Alle drei beugten sich zu ihr hinab und lasen ihn durch.
    “Awah,” stieß Sirius amüsiert auf.
    “Du bist ab der zweiten Zeile runtergerutscht.”
    “Was für ein Pfusch,” stimmte James in Sirius Grinsen mit ein.
    “Jetzt, lasst sie in Ruhe, bevor ich euch noch was antue,” sagte Lilli und blickte nun gleichfalls grinsend auf. Langsam fand auch sie Gefallen an der Reimerei.
    “Hier steht drinn, wie man den Zauber auflösen kann,” sagte Anna ohne auf die drei Spaßvögel zu achten, die neben ihr wie drei grinsende Clowns dran standen.
    Sie hob ihren Zauberstab und sprach: “Enervate....”
    Stille. Alle vier warfen sich nun fragende Blicke zu.
    “Haben wir es geschafft?” fragte die junge Hexe unsicher in die Runde.
    “Vielleicht gehts erst über Nacht?” antwortete Sirius wieder im Reim und Anna stieß schon mit dem Bein gegen das Tischbein als er auflachte.
    “War'n Witz, White. Es hat geklappt... Ich hab aus freien Willen sprechen können. Wollt dich nur auf'n Arm nehmen.”
    “Black, du linke Bazille, wenn ich dich erwische.”
    “Fang mich doch, White, du rechte Bakterie.”
    Promt raste Sirius aus der Bibiliothek mit einer fuchsteufelswilden Anna hinter sich herrennen. Lilli und James warfen sich zuerst überraschte Blicke zu, dann brachen sie in brüllendes Lachen aus. Dafür wurden sie allerdings von Madamme Pince getadelt.
    “Das hier ist eine Bibliothek, kein Rummelplatz, raus, raus, raus.”
    Anna hatte Sirius im Gemeinschaftsraum in die Fänge bekommen und ihn auf die nächste Couch gedrückt. Sie hatte den Furunkulus-Spruch auf ihn losgelassen, doch das störte ihn herzlich wenig. Er kratze sich dann eben während er brüllend laut weiter lachte. Anna störte das ungemein, aber er fand das noch viel lustiger, wenn er nur ihr wütendes Gesicht sah.
    “Na, da hat sich Anna aber schnell getröstet.”
    Beide erstarrten in ihrer Bewegung und blickten zur Seite, wo Remus gerade mit Peta Watson hereingekommen war und zu allem Schreck, hatte er ihre Hand in seiner gehalten. Remus war das sichtlich unangenehm und er wurde leicht rot, während er den Kamin hinter seinen Freunden anstarrte, statt sie selbst.
    “Ihr beide wart von Anfang an die falsche Besetzung,” sagte Peta mit einem triumphierenden Ton in der Stimme, den wiedermal nur Anna raus hörte. Die Jungs hatten absolut gar nichts bemerkt, denn Sirius blödelte munter drauf los.
    “Anna und Ich? Peta, ich bin der bestaussehendste Kerl eurer Schule. Was sollte ich von ner Tigerlady wie White hier wollen?”
    Eigentlich hatte er das ganze mehr aus Jux gesagt und auch das Gesicht dabei verzogen, aber das konnte Anna natürlich nicht sehen.
    “Danke, Black,” giftete sie ihn an, jedoch blieb ihr Blick bei Remus hängen, der es noch immer nicht wagte sie anzusehen.
    “Ihr seit also jetzt zusammen?”
    Peta gab Remus einen sanften Kuss auf die Wange und schlang ihre Arme um seinen Bauch um sich anzüglich an ihn zu kuscheln.
    “Ja... “
    Sie mußte einmal tief einatmen um das was sie jetzt sagte einigermaßen gemäßigt rüberzubringen. Allerdings mißlang ihr das gründlich.
    “NA DANN GRATULIERE ICH EUCH HERZLICH!” brüllte sie laut drauf los und stampfte Richtung Porträt um hinaus zu gehe, als diese von selbst aufschwang und Lilli und James herein kamen.
    “Hey, Anna, hast du ne Minute Zeit?” fragte James. Sie warf einen Blick hinter zu Remus, der noch immer ziemlich peinlich berührt aussah und zu Peta, die noch immer wie eine Klette an seinem Hals hing.
    “ICH HAB SOGAR NE STUNDE!!!!”
    Und mit diesen Worten stampfte sie hinauf in den Jungenschlafsaal. Lilli und James war erst jetzt aufgefallen, WEN Remus da im Arm hatte....


    Als die beiden nach oben nachkamen, lag Anna wiedermal auf James Bett und knurrte vor sich hin.
    “Na du...” begann Lilli langsam und setzte sich mit James zu ihr dazu.
    “Ist ja... ziemlich lustig, dass Remus jetzt mit Peta zusammen ist.”
    “Lustig?” fauchte Anna und richtete sich zu ihnen auf.
    “Nein, lustig wäre es wenn Hagrid mit uns Fang den Fang spielt. Das da unten ist... ist... Lächerlich.”
    “....?”
    “Mensch, Peta liebt ihn doch gar nicht. Sie ist nur mit Remus zusammen um mir eins reinzuwürgen.”
    “Wieso sollte sie das tun?”
    “Weil wir uns schon bekämpfen seit dem wir uns überhaupt kennen, sogar noch vor Hogwarts.”
    “Was war denn?” fragte Lilli besorgt während Anna verächtlich aufschnaubte.
    “Peta ist meine Cousine.”
    Beide schlugen ungläubig die Augen auf.
    “Wie?”
    “Ihre Mutter ist meine Tante. Sie hat denselben Glauben wie meine Mutter, daher haben sie sich auch sehr gut verstanden. Sie hielten nicht viel von Muggel und Muggelgeborenen. Peta und Ich sind einfach in allem Konkurrenten. Zu meinem 7.Geburtstag bekam ich eine große Party mit 250 Gästen, Peta kam nach mir dran und feierte mit 500 Leuten. Als ich mit 11 Jahren in Hogwarts aufgenommen wurde, kaufte meine Mutter mir eine versilberte Feder, Peta mußte eine aus purem Gold haben. Meine Mutter kaufte mir eine hübsche weiße, Schneeule, Peta kaufte sich dieselbe und richtete sie darauf ab, meine Schneeule zu pisacken. Das ging die Jahre über so weiter... und bei Remus ist es dasselbe. Peta will ihn nur weil er mit mir zusammen war und das tut sie nur um mir weh zu tun.”
    “Anna, warum sollte sie das denn tun?” fragte Lilli sie und legte diesen typischen unglaubigen unverständnisvollen Ausdruck auf, den man so sehr hasste, wenn man eigentlich rummotzen wollte.
    “Weil sie ein Miststück ist... und Sirius ist nicht besser. Der macht bei ihren Witzen sogar noch mit. Wie können Männer nur so... so... so gefühlsblöde sein? Ich wette, der sitzt bei ihr unten und sagt was für ein tolles Paar die beiden doch sind, stimmts? Liegt es an mir oder wieso bin ich von lauter Menschen umgeben, denen ich egal bin? Sirius, Remus, meine Mum...”
    Es klopfte und Sirius steckte vorsichtig den Kopf rein.
    “Droht mir Gefahr gelyncht zu werden oder kann ich rein kommen?”
    “Komm ruhig rein, Padfoot,” sagte James grinsend.
    Sirius schloss die Tür hinter sich und setzte sich zu ihnen aufs Bett dazu. Er hatte bemerkt, wie schlecht es Anna ging und das sie ihn mit giftigem Blick anstarrte. Er mochte das nicht. Sicher, er mocht es wenn sie wütend war, wenn sie wie ne Furie jedem schlagkräftige Wörter entgegen pfefferte, aber er mochte es nicht, wenn sie ihn haßte.
    “Tut mir leid, wenn ich irgendetwas blödes gesagt habe,” sagte er und legte seine Hand auf ihre rauf.
    “Ich hab doch nur Spaß gemacht.”
    Keine Antwort. Wieso mußte er seine Hand auf ihre legen? Wieso mußte er hier sein? Wieso mußte es ihn geben?
    “Hör mal, Anna, weswegen wir eigentlich mit dir sprechen wollten. Lilli und Ich haben den Zauberspruch noch mal angeschaut und ihn jetzt richtig aufgeschrieben. Wenn du es also noch mal wagen willst. Wir sind dabei.”
    Sie sah James überrascht an und mißtrauisch an.
    “Naja... Ich hätte da auch einige Fragen an sie und es ist bestimmt besser Inga White herzuholen als Voldemort selber.”
    Sie hatte ihn eigentlich noch immer verunsichert angesehen, doch da auch Lilli und Sirius ihr zuversichtlich zunickten, lächelte sie erleichtert auf und bekam endlich wieder eine normale Gesichtsfarbe, statt dem Lavarot von vorher.
    Nachdem sich alle einig waren es noch mal zu probieren richteten sie alles dafür her. Unter anderem hatte Anna's Spruch nichts gebracht, weil sie es im Jungenschlafsaal durchgeführt hatte und nicht an einem geweihten Ort, das, wie Lilli ihnen neunmalklug erklärte, zum Beispiel ein Klassenzimmer wäre. Sie hatten sich nach der Ausgangssperre in eines der Klassenzimmer begeben und dort die vier Kerzen aufgestellt und mit “Inflamare” angezündet.
    “Ich versteh immer noch nicht, warum ein Klassenzimmer ein geweihter Raum ist, aber ein Schlafsaal nicht,” flüsterte Sirius als sie sich an vier verschiedenen Seiten aufstellten, da Anna auch dies falsch aufgeschrieben hatte. Es bedurften 4 Personen um jemanden herzurufen.
    “Ist doch egal,” wimmelte Anna ihn ab, da sie endlich bereit waren, die Zauberstäbe auf den Kreis richteten und den Zauber aussprachen. Und diesesmal war die Wirkung nicht nur anders, sondern auch extremer. In der Mitte der Kerzen explodierte ein grelles Licht und hüllte den Raum in grünen Rauch. Der Druck, der dabei entstanden war, riss sie alle förmlich von den Füßen und schleuderte sie an die Wand hinter. Sie begannen von der stickigen Luft zu husten als der Rauch langsam verschwand und den Körper einer Frau zurück ließ.
    “Du hast mich gerufen und hier bin ich....”
    Die vier Freunde starrten mit entsetzten auf Inga White, die nicht wirklich als Geist vor ihnen stand, sondern in ihrer vollen Gestalt als Hexe.
    “Der dunkle Lord wartet noch immer auf dich, James Potter.”
    Sirius hatte sich schützend vor seinem Freund hingestellt und mit seinem Zauberstab die Frau fixiert, während Anna und Lilli sich erst allmählich wieder auf die Beine kämpfen konnten.
    “Sag Voldemort, er kann warten bis er Rost ansetzt. Er wird ihn nie wieder mehr in seine Hände bekom-”
    “Windgardium Leviosa.”
    Inga White hatte den Spruch mit enorm lauter Stimme gesprochen und den Zauberstab kräftig geschwengt. Sirius und Lilli riss es förmlich von den Füßen und sie flogen aufs neue Meter weiter weg und mit kamen mit einem heftigen Knall auf dem Boden auf.
    “Ow....” stießen beide aus und versuchten sich wieder auf die Beine zu hieven, während die mächtige Hexe sich James und Anna näherte. Beide hatten gleichfalls ihre Zauberstäbe gezückt und sie damit fixiert.
    “Nun, ich bin hier um deine Frage zu beantworten und dann nehme ich mir das, weswegen ich hier bin.”
    “Ich versteh nicht... Was?”
    “Dummes Mädchen. Wirklich dummes Mädchen. Glaubst du, dass du ausgerechnet diesen Zauberspruch fandest war ein Zufall oder gar... du selbst? Es war geplant, mein Schatz, eiskalt geplant... “
    “Geplant?”
    “Wie?”
    “Das Karkaroff nach Hogwarts kommt um zu spionieren, dass sich alle Lehrer und Auroren um Karkaroff und die Slytherins kümmern, genau in diesem Moment und natürlich dass du jetzt vollkommen schutzlos vor mir stehst, Potter.”
    “Wieso... wieso kannst du zaubern? Der Spruch...”
    “War Spam, mein SCHATZ!“ Das letzte Wort hatte die ältere Hexe mit verdammt viel sarkasmus ausgesprochen.
    „Den Spruch den zu gezaubert hast, dient nur zu unserem Zweck. Ich wußte, dass du das tun würdest, ohne zu überlegen. Du bist noch genau so dumm und nichtsnützig wie früher.”
    “Sie wissen doch gar nichts von ihr,” brüllte Sirius zu ihr vor.
    Er und Lilli hatten sich mittlerweile wieder aufrichten können, hielten sich aber beide noch die schmerzende Seite, mit der sie auf dem Boden aufgeschlagen waren. Er kochte vor Wut über die harten Worte der Mutter zur Tochter. Es erinnerte ihn nicht nur an seine eigene Familie, er empfand es auch als äußerst ungerecht zumal er Anna kannte und sie für ihn alles andere als dumm und nichtsnütig war.
    “Wenn sie ihre Tochter näher kennenlernen würden, dann könnten sie sehen, dass sie unrecht haben. Anna ist nicht dumm, sie hat doppelt soviel Hirn als sie überhaupt Charakter besitzten.”
    “Impedimenta,” brüllte Inga wieder in einer enormen Lautstärke, doch diesmal hatte James vorher reagiert und einen Schutzzauber gesprochen. Der Zauber hatte die beiden zwar umgeschmissen, jedoch waren sie nicht bewußtlos, sondern stöhnen noch einmal laut auf.
    “Glaubt ihr tatsächlich dass ihr gegen mich ankommst? Wenn ich gewollt hätte, wärst du schon LANGE Tot, Anna und Potter sowieso. Es war ein Fehler dich überhaupt zur Welt gebracht zu haben. Wenn ich dich nicht gebraucht hätte, wärst du gar nicht erst geboren worden.”
    “Anna,” sagte James und wandte sich ihr zu. Er konnte sehen, dass sie Angst bekam, das sie sich vor ihrer Mutter fürchtete und ihre Hände zu zittern begannen und sogar einen Schritt vor ihr zurückwich.
    “Hör mir zu, das stimmt nicht. Sirius hat Recht, du bist nicht dumm und du bist tausend mal mehr Wert, als sie. Es ist egal was sie sagt. Es ist gut, dass du lebst. Lass dir von ihr nichts einre-.”
    “Crucio.”
    James fiel auf alle viere hinab und schrie von Schmerzen überrumpelt auf. Es war wieder dieser unerträgliche Schmerz, denn er damals gefühlt hatte. Als ob ein Hammer auf jeden einzelnen Nerv in seinem Körper draufgehauen wurde. Er konnte nicht mehr atmen, konnte nicht mehr seine Augen aufhalten oder seinen Körper kontrollieren. Er kniff seine Augen zusammen und versuchte den Schmerz zu unterdrücken, versuchte das Schreien zu unterdrücken doch es hörte einfach nicht auf.... Der Schmerz zerfrass ihm förmlich das Herz. Er bekam keine Luft mehr, weil er auch die Zähne fest zusammen biss um nicht schreien zu müssen....
    „Hör auf!“ hörte er Anna schreien, doch der Schmerz ließ nicht nach. Im Gegenteil, er wurde noch stärker....



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum James und Lily Fanclub

    Fremdwörterkette - gepostet von *Lils* am Sonntag 19.03.2006
    Weihnachten - gepostet von Ginny am Montag 25.12.2006
    Neuerlicher Umzug mit neuem Design? - gepostet von Kaye am Sonntag 14.01.2007
    Unser Forum Banner - Wettbewerb - gepostet von Pronsie-Babe am Sonntag 10.09.2006
    Oscarverleihung - gepostet von Luna am Dienstag 17.01.2006
    Tote Welten - gepostet von Luna am Samstag 12.08.2006



    Ähnliche Beiträge wie "Between the Frontier"

    T-Rex 700E Mechanik + Align 3G 2.1 *Preisupdate* - Deluxe1 (Montag 30.08.2010)
    Guardians of the Abyss - kjaar (Donnerstag 18.05.2006)
    NANA~ The Movie - Rei|ta (Dienstag 19.09.2006)
    Queens of the stone age - Name_taken (Samstag 07.10.2006)
    The Chronicles of Narnia - Aurora (Freitag 27.05.2005)
    Jay-Z disst The Game - Bigg Dan (Mittwoch 09.02.2005)
    The Legend of Zelda - The Minish cap - Trunks (Mittwoch 28.06.2006)
    Kampfberichte [-DW-] The Wrath of the W - Dark Achilles (Montag 03.09.2007)
    under the sea - yuichan (Samstag 25.11.2006)
    [Festival-Tipp] State of the heart - Thomas (Dienstag 29.05.2007)