Schwarze Pferde, dunkle Reiter

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    Re: Schwarze Pferde, dunkle Reiter

    Pitchaholic - 07.12.2007, 22:49

    Schwarze Pferde, dunkle Reiter
    Es war lange Zeit still in Luios, dem Land der Menschen. Keine Kriege, keine Aufstände. Nicht einmal eine Hinrichtung fand in den letzten Monaten statt. Ja, der neue König sorgte schon seit Anfang seiner Amtszeit für Ruhe in seinem Reich. Das einzige, was die Stimmung des Volks senken konnte, war der anhaltende und nie enden wollende Regen. Der früher strahlend blaue Himmel war nun verhangen mit schwarzen Wolken und selbst im sonst so sonnigen Juwel des Landes, der Handelsstadt Goh, traten die Flüsse über die Ufer und überschwemmten in der Nacht die Straßen.
    Doch nun wurde es unruhig. Viele Menschen verlangten dem König eine Lösung ab, die Bauern konnten keine Abgaben mehr leisten da ihre Ernten vom Regen zerstört wurden und sogar Blasphemie wurde propagiert. Aber eine Sache, nur eine, machte dem neuen Herrscher wirklich Sorgen. Gerüchten zufolge soll ein Mann, ein dem Volk unbekannter Mann, durch die Lande ziehen und Angst durch grausame Geschichten verbreiten.

    Und da beginnt diese Geschichte. Am 12.Oktober im 27. Jahr des neuen Zeitalters (eingeläutet durch Barbass Ankunft), am großen Markttag in der Stadt Goh. Es war ein besonders stürmischer Tag, viele Händler gaben schon bei dem Versuch ihre Stände aufzubauen den Naturgewalten nach und ließen es bleiben. Dennoch, viele ließen es sich nicht nehmen selbst bei starkem Regen Geld zu machen, denn viele Menschen brauchten einfach etwas und kauften es in jeder Situation. Viele waren sich den bevorstehenden Ereignissen nicht bewusst, und diejenigen die es waren, wurden zu Ketzern oder Verrückten erklärt. Er wartete. Ja, sie wussten es. Er war auf dem Weg. Derjenige, der allein mit seiner Anwesenheit Schrecken verbreitete. Er hatte viele Namen. Abwertende und Unflätige Namen. Doch nur einer war bisher in jedem Kopf des Reiches verankert. Sie alle kannten ihn, sie alle fürchteten sich vor dem Tag seiner Ankunft, auch die Ungläubigen.
    Für sie war er nur ...
    ... der blinde Prophet.



    Re: Schwarze Pferde, dunkle Reiter

    Pitchaholic - 09.12.2007, 21:09


    Cale ist ein eigentlich niemand besonderes. Ein kleiner, unwichtiger und oft lästiger Taschendieb, der selbst bei schlechtestem Wetter auf der Suche nach Opfern war. Trotz seines Alters von 17 Jahren, erinnerte sein Äußeres eher an ein junges Kind von 12 oder 13. Die Gerüchte, den Propheten betreffend, glitten spurlos an ihm vorbei. Zuviel hatte er gesehen, Tod und Verzweiflung, verursacht vom letzten König Tabrin, dem verhassten Tyrannen.
    Auch an diesem Tag ließ Cale seine geübten Augen von einem zum anderen huschen, um potentielle Ziele für seinen Raubzug ausfindig zu machen. Die letzten Jahre hatten sein Herz erkalten lassen, denn ihm widerfur in der Vergangenheit genug schreckliches und so sah er ohne ein Gesicht zu verziehen die alten, bestohlenen Damen unter Tränen zusammenbrechen. Ausserdem ging es hier auch um sein eigenes Überleben, denn sein Ziehvater war streng, brutal und nach Cales Meinung einfach bösartig.
    Schon nach kurzer Wanderung hatte er jemanden gefunden, den er bestehlen würde.

    Indessen ritt ein großer, hühnenhafter Kerl, auf einem ebenso riesigen schwarzen Rappen durch die Landschaft, das Gesicht unter einer schwarzen Kapuze verborgen.



    Re: Schwarze Pferde, dunkle Reiter

    Pitchaholic - 10.12.2007, 22:04


    Sein "Ziel" war ein ebenfalls ein junger Mann, Cale schätzte sein Alter auf 23. Seinem Äußeren nach zu urteilen kam er nicht aus Luios, sondern von weit her, aus dem Süden. Vermutlich ein Abenteurer den die Kosarenschiffe als blinden Passagier ins Land brachten.
    Der Name des Fremden war Ron. Mit seiner dunklen Haut und den noch dunkleren Haaren stach er eindeutig aus der Menge heraus und bot so ein leichtes Ziel. Zu Cales Glück kam hinzu, das Fremde selten mit viel Gastfreundschaft behandelt wurden. Selbst bei Auffliegen der Tat musste er kaum Strafe befürchten, was ihn Lächeln ließ. Ron war ein großer Mann, mit einem nicht minder großen Zweihandschwert auf dem Rücken. Ogerschlächter, schoss es dem Dieb in den Sinn. Diese finsteren Gesellen aus anderen Ländern waren bekannt als kaltherzige und abtrünnige Ritter der Krone, die sich als Söldner für jeden König als Elitekämpfer verpflichten lassen. Wenn Cale nicht vorsichtig war, könnte dies gut seine letzte Tat sein.



    Re: Schwarze Pferde, dunkle Reiter

    Pitchaholic - 10.12.2007, 22:44


    Doch auch andere Menschen erregten Cales Aufmerksamkeit. Wie so oft waren am Markttag die verschiedensten Gestalten versammelt, von Kriegern und Abenteurern, bis hin zu Barden, Magiern und Mönchen. Dennoch hatte er sich entschieden den Fremden zu bestehlen, denn dies forderte seine ganze Konzentration und Aufmerksamkeit. Eine Herrausvorderrung, wie er sie sich seit langem gewünscht hatte. Langsam und darauf bedacht, möglichst unauffällig zu wirken, schlich Cale heran und fixierte erst das Schwert, dann den Sack voller Gold am Gürtel des Mannes.
    Ron war zwar groß und kräftig, entgegen aller Klischees jedoch nicht dumm und schon garnicht so naiv zu glauben, kein Dieb würde es wagen sich an seinen offen getragenen Geldbeutel heanzumachen. Mit einem gewieften Grinsen im Gesicht wandte er sich ab und wartete. Das Schwert hatte er sich schon vor Stunden gekauft, nun führte ihn sein Weg aus der Stadt.
    "Na komm Kleiner ... spiel mit."



    Re: Schwarze Pferde, dunkle Reiter

    Pitchaholic - 11.12.2007, 05:51


    Cale starrte auf den Rücken des Fremden. Was war da gerade geschehen? Er hatte ganz deutlich eine Stimme gehört, die nicht die seine war, verzerrt und undeutlich zwar, aber trotzdem definitiv nicht die eigene. "Na komm Kleiner, spiel mit." Mit weit aufgerissenen Augen stand er minutenlang da und bemerkte garnicht, das Ron von dannen zog. Erst als sein Kopf von rasendem Schmerz durchzuckt wurde erwachte er aus seiner Starre. Hektisch sah er sich um und versuchte sein Ziel ausfindig zu machen, aber vergebens. Entnervt und immernoch mit einem tief sitzenden Schock in den Knochen ging er vom Platz, nur um wenige Meter weiter Deckung hinter einem Fass zu suchen. "Da bist du ja."
    Auch Ron zuckte zusammen. Ein dumpfes Murmeln erklang in seinem Kopf, er vertrieb es jedoch mit einem Kopfschütteln. Nicht weit vor ihm lag das Stadttor.

    Der Reiter kam langsam näher, eine Art schwarzen Nebel verbreitend. Der Regen wurde stärker ...



    Re: Schwarze Pferde, dunkle Reiter

    Pitchaholic - 11.12.2007, 20:16


    Cale, fast geblendet von dem dichten Regen, schlich sich nun weiter an. Nurnoch wenige Schritte trennten ihn von dem Krieger und ein goldener Glanz trat in die Augen des Diebs. "Geld ... !" Breit grinsend trat er näher, lehnte sich fluchtbereit zur Seite, griff nach dem Beutel und ... Wurde von Ron mit festem Griff gepackt und herumgewirbelt. "Wir werden doch nicht stehlen, oder?" Dem Dieb ein Lächeln schenkend drückte er zu und brach Cale fast das Handgelenk. Dieser schrie gequält auf, was die Wachen aufscheuchte. Auch andere Händler und Bürger schrien erschrocken auf und in dem darauf folgenden Tumult konnt konnte sich der räudige Taschendieb loseisen. Schwer keuchend rannte er durch die Menge, unentwegt grinsend. Ein gelungener Streich, einfacher als gedacht, aber dennoch spaßig. Doch auch Ron behielt sein siegessicheres Lächeln auf. "Das wollen wir doch mal sehen." Mit einem großen Satz und lautem Kriegsgebrüll sprang er aus zwischen den heranstürmenden Horden hervor und nahm die Verfolgung auf.



    Re: Schwarze Pferde, dunkle Reiter

    Pitchaholic - 12.12.2007, 18:41


    Zwar war Cale ein gewiefter Dieb und großartiger Akrobat, Ron jedoch glich alles durch eine Eigenschaft fast gänzlich aus - er war schnell. Während der Dieb sich an den Dächern versuchte, verfolgte der Krieger ihn durch verschiedenste Gassen und Abkürzungen. Viele Bürger und Händler sahen ihnen erstaunt nach, unternahmen aber keinen Versuch Ron zu helfen. Diesem wurde die Geschichte langsam überdrüssig, sodass er beschloss Cale endlich zum Stehen zu bewegen. Konzentriert griff er nach seinem Schwert und lief damit erst weiter, ehe er ausholte und gegen eine Hauswand schlug. Diese brach unter lautem Krach zusammen, die Erschütterung nahm dem Dieb das Gleichgewicht und holte ihm somit vom Dach. Hustend und spuckend lag er zwischen einigen Fässern und versuchte sich zu bewegen, schien aber verletzt.



    Re: Schwarze Pferde, dunkle Reiter

    Pitchaholic - 17.12.2007, 18:59


    Ron ging langsam und mit dem Grinsen eines Siegers auf Cale zu. "Zum blöd zum Scheissen, unglaublich. Das war echt zu einfach." Der Dieb versuchte immernoch sich aufzurichten, scheiterte aber wie es aussah an schweren inneren Verletzungen. Und er wusste auch genau an welchen. Seit er ein kleines Kind war wurde er in seiner Arbeit behindert, sein eigener körper streikte bei größeren Anstrengungen. Da er die Organe eines Kindes hatte war er längerer und schwererer Belastung nicht gewappnet. Dennoch versuchte er es weiter. Begleitet von höhnischem Gelächter stürzte er jedesmal weider und beschloss schließlich sich zu stellen. "Hast dir aber ne Menge Zeit gelassen, nicht wahr Südländer?" Ron nickte. "Zuerst hat es ja Spaß gemacht, aber irgendwie wurde mir langweilig." Sie sahen sich schweigend an. Bis ihnen beiden bewusst wurde, das keiner den Mund bewegt hatte, vergingen mehrere Minuten. Mit weit aufgerissenen Augen starrten sie aufeinander. Diesmal sprachen sie wirklich, der Krieger zuerst. "Sagmal ... bin ich blöd oder hörst du auch Stimmen?" Cales Mund stand weit offen, er antwortete erst nach einer Weile. "J ... ja. Glaub schon."

    Der große Fremde hatte das Stadttor inzwischen erreicht.



    Re: Schwarze Pferde, dunkle Reiter

    Pitchaholic - 25.12.2007, 20:34


    Die Wachen hatten nicht den Hauch einer Chance. Bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, blies der Fremde ihnen mit unmenschlicher Präzision und einem langen Krummsäbel das Licht aus und übernahm die Kontrolle über ihre Körper. Der schwarze Nebel hüllte sie ein und zwang sie, ihn passieren zu lassen. Normale Aussenstehende hätte wohl die Wirkung von schwarzer Magie einfach übersehen, doch an diesem Tag waren keine normalen Besucher in Goh. Das Geschehen wurde von einem Fenster aus beobachtet, von einer Person, die schwarze Magie auf mehrer Kilometer weit spüren konnte. Seth, ein Mönch der örtlichen Göttersäule, glaubte schon lange an den Wahrheitsgehalt der verschiedenen Gerüchte um den Propheten, und sie beunruhigten ihn ebenso. Aber etwas war anders, anders als in all den Erzählungen. Seit wann hieß es, der dunkle Reiter nutze schwarze Magie? Oder seit wann griff er Menschen an? Seth schüttelte missmutig den Kopf. Sein sechster Sinn versicherte ihm einen unschönen Tag.



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