Cambridge Spies

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    Re: Cambridge Spies

    Adminette - 01.12.2007, 13:06

    Cambridge Spies
    wenn bruki euch schon die nackten hintern zeigt, will ich euch das sehr viel unterhaltsamere "von vorne" nicht vorenthalten.



    ich nehme mal an, die meisten von euch haben die BBC serie schon gesehen? ich fand sie vor allem ob des realen hintergrundes sehr spannend. auf spannung à la bond oder spooks gemünzte agentenszenen wurden hier ja im großen und ganzen aussen vor gelassen, um sich ganz und gar dem drama zu widmen. genau das richtige projekt also, um sich als schauspieler mal so richtig auszutoben. mit eventuellem bauchpinselzuschlag...



    zwar kommt die BBC bisweilen in der geschichte selbst nicht sooo gut weg (als von allen seiten infiltrierter propagandahaufen von der subtilität eines panzers), was ja schon überraschen mag. und man mag mitunter auch das gefühlt haben, das halb britannien und das ganze universitätswesen von mit- und untereinander verklüngelten schwulen geführt wird. aber alles in allem stellt die serie im endeffekt eine ehrenrettung auf allen ebenen dar. dieses wird aber wieder mit soviel, man möchte meinen, aufrechtem gefühl und zum teil bösem witz (tom hollander/guy burgess sei dank) vorgetragen, dass man trotzdem nicht unbedingt gegen soviel manipulative königstreue aufzubegehren wünscht. im gegenteil. wenn es zu den entwaffnend offenen gesprächen zwischen der queen und ihrem/ihrer "ex"marxistischen lieblingsponce kommt, möchte man sich sofort zum eid einreihen :bg:



    interessant fände ich aber auch mal den hintergrund hinter dem fertigen fernsehprodukt (der dramatischen nachbearbeitung). da die aufdeckung der CS wohl ziemlich spektakulär war (wie sollte sie nicht, bei den positionen, die die herren so über die jahre besetzt haben), läßt sich schon etwas material im netz finden.


    guy burgess (tom hollander in er serie, also wenn das klischee mit den anzügen und kravatten nicht zutrifft, dann weiß ich auch nicht)


    donald mclean (rupert penry jones)


    anthony blunt (samuel west)


    harold "kim" philby (toby stephens), dessen kopf es 1990 sogar auf eine russische briegmarke schaffte :rofl:

    link zu einem text von 2004 mit kurzen charakerisierungen und "projekt"-beschreibungen, in dem sich schon einige unterschiede zur serie zeigen. demnach war zum beispiel mclean ebenso alkoholiker wie burgess. hier - auf illuminati news, wo sonst... - gibt es noch ein wenig konspiratives zu sir anthony "superspy" blunt (... :roll: ...) und hier den "spymuseum" eintrag zu philby...

    im wikipedia eintrag zu philby wir übrigens ein gewisser john cairncross als 5 mitglied der "cambridge five" genannt, wo ja sonst "nur" die 4 hier erwähnten musketiere dazugezählt werden. im film spielte cairncross nur eine winzige rolle. zumindest reicht es im imdb eintrag nichtmal für die nennung des vornamens...



    Re: Cambridge Spies

    simone - 04.12.2007, 09:51


    Ich fand den Film auch vor allem wegen wahren Hintergründen sehr spannend und wegen TS :D, aber auch die Aufnahmen von Cambridge etc sind wirklich schön, hab mir schon länger vorgenommen den Film nochmal in Ruhe anzusehen.



    Re: Cambridge Spies

    Adminette - 05.12.2007, 14:40


    simone hat folgendes geschrieben: und wegen TS :D

    :D

    obwohl ich sagen muss, dass mir der umhermarodierende tom hollander und der inbegriff der "stiff upper lip" samuel west dieses mal besser gefallen haben, obwohl ich west als mr. elliot z.bsp. nicht sooo überzeugend elegant fand, wie tittle tattle in bath uns glauben machen sollte...



    weißt du vielleicht, was genau es heißen sollte, wenn "moscow" einen spion (wie den ersten kontaktmann "otto" aus dem park) zurückbeordert? zunächst habe ich ja gedacht, dass es für den straight durch nach sibirien geht. aber trotzdem auch guy burgess geraten wurde, einen warmen mantel einzupacken, haben er und mclean wohl doch ein recht beschauliches leben in russland geführt?



    Re: Cambridge Spies

    Ulli - 11.12.2007, 15:32


    Ich habe mir gestern nochmal den ersten Teil und dann auch noch den zweiten Teil angesehen. Der Blickwinkel auf die europäische Geschichte ist tatsächlich sehr interessant. Aber auch, wie weit die vier gehen, um ihre Fassade im Dienste "der Sache" aufrecht zu erhalten. Damit meine ich nicht nur, daß sie Liebesbeziehungen beenden oder letztlich falsche Anschuldigungen über sich ergehen lassen müssen. Wenn Philby nach dem Besuch von Guernica hinter seiner Schreibmaschine sitzt, und die dt. Beteiligung mit polemischen Worten verneint, währenddessen aber wie ein Hund leidet, dann tut das richtig weh. Oder auch wenn sie dem Bruder ihres bisherigen Verbindungsmannes Otto im Konzert lauschen und dabei an Otto denken, der harmlosestenfalls im Sibirien, schlimmstenfalls gleich unter der Erde landet.

    Ein bißchen blass ist bislang noch R. Penry-Jones, aber die anderen drei machen - jeder auf seine Weise - einem Freude. Die größten Gefühlsumschwänge hatten bislang ja Tom Hollander und Toby Stephens zu bewältigen, aber die meiste Präsenz hat Samuel West. Der steht wie eine deutsche Eiche im Bild, bewegt sich kaum, verzieht selten das Gesicht (bis auf ein paar Lächeln), ab und zu schießt ein Blick aus seinen Augenschlützen, aber man kann nicht an ihm vorbei. Von dem linkischen und zartbeseiteten Leonhard Bast ist da nichts mehr zu spüren.

    Ich muß mir dringend mal wieder Another Country ansehen, das geht es auch um einen (von den Cambridge Spies?) Spion, der als alter Mann in Moskau über seine Vergangenheit berichtet.

    Edit: In dem Film geht es lt. imdb doch tatsächlich um G. Burgess!



    Re: Cambridge Spies

    Adminette - 11.12.2007, 19:55


    wenn es um einen mann in moskau geht, dürfte das wohl hinkommen. obwohl burgess (vergleichsweise) nicht sooo alt geworden ist. dem hochprozentigen lebenswandel seis geschuldet.

    allein die story ist doch so spektakulär, dass man sich fast fragen muss, warum hollywood noch nicht auf den trichter kam...

    bei rupert penry-jones habe ich mich ehrlich gefragt, ob er das blasse - der rolle ist es immerhin angemessen - spielt, oder die eigentliche leistung beim casting agenten liegt... richtig überzeugt hat er mich bisher nirgends. naja. maximal noch als sportiver HJ-bub in "vaterland"

    EDIT:hihi. guy bennet... und rupert everet in der titelrolle. dass kann sich ja nur um guy burgess handeln. ich glaube sogar, ich habe den film schonmal im spätnachtsprogramm im TV gesehen.



    Re: Cambridge Spies

    Ulli - 12.12.2007, 14:41


    Anna hat folgendes geschrieben:
    weißt du vielleicht, was genau es heißen sollte, wenn "moscow" einen spion (wie den ersten kontaktmann "otto" aus dem park) zurückbeordert? zunächst habe ich ja gedacht, dass es für den straight durch nach sibirien geht. aber trotzdem auch guy burgess geraten wurde, einen warmen mantel einzupacken, haben er und mclean wohl doch ein recht beschauliches leben in russland geführt?

    Knackpunkt dürfte Grund und Zeit des Abgangs sein: Otto mußte auf Grund seines (bzw. Philbys) Fehlverhalten abtreten und das zu Stalins menschenfreundlichsten Zeiten, Burgess tauchte 1956 - also nach Stalins Tod - in Moskau auf und dürfte als langjährig erfolgreicher Agent vermutlich recht wohlwollend empfangen worden sein. Andere Zeiten, andere Sitten.

    PS. Die deutsche Eiche ist gestern gefallen. Mal sehen, was im 4. Teil passiert.

    Etwas irritiendes Ansehen, weil ich abends jetzt allein eine Folge Spies sehe und danach in Begleitung eine Folge Eyre. Von Philby zu Rochester. Naja, morgen hats ein Ende.



    Re: Cambridge Spies

    Adminette - 12.12.2007, 14:50


    Ulli hat folgendes geschrieben: zu Stalins menschenfreundlichsten Zeiten, Burgess tauchte 1956 - also nach Stalins Tod - in Moskau auf

    hast recht, soweit hab ich nicht gedacht bzw. habe ich stalins lebens- und eckdaten nicht so griffbereit im kopf drinne... aber mclean mußte doch trotzdem ausser landes, weil er vor der enttarnung stand. gilt das "nix"?


    Ulli hat folgendes geschrieben: Etwas irritiendes Ansehen, weil ich abends jetzt allein eine Folge Spies sehe und danach in Begleitung eine Folge Eyre. Von Philby zu Rochester. Naja, morgen hats ein Ende.

    herrje. das klingt aber auch nach arbeit, nicht nach vergnügen ;D



    Re: Cambridge Spies

    Ulli - 12.12.2007, 16:08


    Anna hat folgendes geschrieben:
    aber mclean mußte doch trotzdem ausser landes, weil er vor der enttarnung stand. gilt das "nix"?


    Du stellst Fragen....Ich vermute mal Enttarnung hin oder her, er war lange Zeit nützlich und da man mit Freunden mittlerweile ja freundlicher umging als zu Stalins Zeiten, dürfte die Art des Abschlusses seiner Tätigkeit weniger im Vordergrund gestanden haben, als vielmehr seine langjährige erfolgreiche Tätigkeit. Vielleicht haben es die Sowjets ja auch genossen, dem Westen solange die Nase gedreht zu haben, so daß ein lebendiger McLean ein beständiges Ärgernis für den Westen sein sollte.



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