Wie ein einziger großer Mann!

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    Re: Wie ein einziger großer Mann!

    Baierano - 29.11.2007, 12:38

    Wie ein einziger großer Mann!
    Nach dem grandiosen Auftreten der Bremer gestern in der CL gegen Real Madrid.. WERDER!!!... Tschuldigung, kurz die Kontrolle verloren... ähm... gab es einen wundervollen Link zur Homepage von 11freunde mit diesem klasse Artikel.

    Zitat:
    Dass jemand die Lunge oder das Hirn einer Mannschaft sei hört man des öfteren. Aber wer ist eigentlich die Niere, wer der Darm? Und gibt es vielleicht sogar ein primäres Geschlechtsorgan? Wir haben mal nachgeschaut.
    „Zu gewinnen, ist an sich noch keine Kunst. Ein schönes Spiel zu gewinnen, das ist Kunst!“ (Ottmar Hitzfeld, Trainer)

    Was ist ein „schönes Spiel“? Wenn sich elf Männer – wir bleiben bei Mann und Mannschaft, obwohl es für Frau und Frauschaft genauso gilt - „blind verstehen“ und „wie aus einem Guss“ spielen; wenn das sinnvolle Dribbling nicht zum übertriebenen Einzelspiel wird und die einstudierten Spielzüge nicht zum schematischen Muster; wenn also eine geglückte Balance zwischen spontanem Solo und geübter Kombination, zwischen virtuosem Einzelkönnen und bis zum Abwinken trainiertem Zusammenspiel gefunden wird; wenn aus elf Leibern die kraftvolle Einheit eines Mannschaftskörpers wird, die den Sieg will, dann finden wir, dass unsere Elf „schön“ spielt. Um es etwas abstrakter auszudrücken: Die Bewegungen der Spieler einer Mannschaft auf dem Fußballfeld sind einerseits fixiert und vorherbestimmt, andererseits elastisch und variabel und in jedem Fall vom Verhalten der gegnerischen Mannschaft beeinflusst. Fixiert, weil ohne Konsens der Spieler über die Anerkennung von Spielregeln kein Gruppenspiel möglich wäre; elastisch und flexibel, weil innerhalb der Regeln unendlich viel Gestaltungsspielraum besteht, in dem der Wille und das Talent, ihn kreativ zu nutzen, unendlich viel Platz haben. Wird dieser Spielraum tatsächlich genutzt, von beiden Mannschaften, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein schönes Spiel erleben. Schönheit ist also das Ergebnis des Zusammentreffens von drei Komponenten: individuelle Spielkunst, kollektive Disziplin und Wille zum Erfolg. Alles drei ist lehr- und lernbar. Darum sollten wir die Trainer auch für die Schönheit des Spiels verantwortlich machen, nicht nur für Sieg und Niederlage!



    Der Schriftsteller Joachim Seyppel hat in den frühen siebziger Jahren die Fußballmannschaft mit der Anatomie eines männlichen Körpers verglichen, der seine Schönheit aus der synergetischen Harmonie des Zusammenspiels der einzelnen Körperteile bezieht. Ich nehme seine Anregung auf und spinne den Vergleich weiter fort. So in etwa könnte ein Mannschaftsarzt mit etwas mehr Fantasie als Dr. Müller-Wohlfahrt sie hat, seine Truppe präsentieren, wenn er ihre organische Wohlgelungenheit betonen möchte:

    Wie ein einziger großer Mann

    Das hier ist unser Torwart. Er ist unser Magen und Darm und muss leichte und schwere Brocken verdauen. Hat er Dünnpfiff, dann sind wir „hinten offen“. Kleiner Medizinerscherz. Vor ihm die beiden Verteidiger, sie sind unsere Nieren, sie scheiden alles aus, was gefährlich ist, das Gift, das der Gegner mit sch führt, um uns zu verletzen oder gar mausetot zu machen. Im hinteren Mittelfeld pumpen unsere unermüdlichen Lungen. Dauerläufer alle beide, 15 Kilometer pro Spiel sind Minimum. In der Halbdistanz, halblinks und halbrechts, da arbeiten die beiden Gehirnhälften, unsere strategischen Meisterdenker. Wahre Feldherren, die sich wenig bewegen und alles überblicken. Dazwischen schlägt das Herz der Mannschaft, da steht der zentrale Mann, ein kräftiger Muskel, der Takt und Rhythmus bestimmt und die Schlagzahl vorgibt. Mal verschärft er das Tempo, mal verschleppt er es, gerade so, wie es für unser Spiel das Beste ist. Vor ihm der Rechtsaußen, unser rechtes und schnelles Bein. Auf der anderen Seite der Linksaußen, unser linkes und trickreiches Bein. Beide lieben die Seitenlinie, weil sie nah am Publikum spielen möchten, um dichter am Beifall zu sein, mit dem sie für ihre zirkusreifen Finten überschüttet werden. Zwischen dem rechtem und dem linkem Bein, in vorderster Front, da befindet sich das Geschlecht der Truppe, da wühlt unser Mittelstürmer, der fackelt nicht lange, der riecht die Löcher und macht die Dinger rein! Ein kräftiger Stoßkeil, wie ihn jede Mannschaft braucht, die Erfolg haben will. Und die Mannschaft als Ganzes, das ist die straffe Haut, die alles zusammenhält. So muss man sich unsere Mannschaft vorstellen: Wie ein einziger großer Mann, gebildet aus elf Männern. Oder sagen wir es technischer: wie ein einziges, fein aufeinander abgestimmtes Räderwerk.

    Sollte unsere traumhaft harmonierende Mannschaft es versäumen, Tore zu schießen, kann es vorkommen, dass sie „in Schönheit stirbt“, wie man in Deutschland sagt, wo der Effizienzkult und die Betriebswirtschaft das Denken bestimmen. Aber eine solche Niederlage sehen wir unseren Jungs eher nach als eine stümperhafte Nullnummer. Schöner Fußball ist immer auch „linker Fußball“, wie Luis Cesar Menotti gesagt hat: Was zählt, ist nicht allein und ausschließlich der Sieg, sondern das gelungene, großzügige und künstlerische Zusammenspiel. Ein „linkes“ Spiel nicht zu gewinnen, nimmt ihm also nur wenig von seiner Schönheit, ist aber unvollendete Kunst.

    Wie wahr, wie wahr...



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