Straßen

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  • Beteiligte Poster: Das Schicksal - Rhithan ibn Chalibah - Nodaran di Trequona
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  • Forenbeschreibung: Die Geschichte eines Kontinents
  • aus dem Unterforum: Die Stadt Belhanka
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  • Forum gestartet am: Freitag 08.09.2006
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    Re: Straßen

    Das Schicksal - 12.06.2008, 16:36

    Straßen
    pp: Tempel

    "Ist in Ordnung." sagte Ciaran leise und inhalierte kurz die frische Luft. Sie verschaffte ihm keine Erleichterung. Er fühlte sich unruhig und unausgeglichen, verbarg das Gefühl aber unter einer Schicht von sanftem Gleichmut.
    Auch Rhithan schien sich zu freuen und zu entspannen. Obwohl der Grund ihrer Reise kein schoener war, hatte Cir das Gefühl, dass sie ihn erfreute.

    "Deine Augen leuchten so." sagte der Hexer daher und blickte ihn kurz an. "Gespannt darauf zu reisen?"



    Re: Straßen

    Rhithan ibn Chalibah - 12.06.2008, 19:39


    Rhithan sah auf und lächelte.
    "Ja." Erwiderte er.
    "Es ist schön, mal wieder unterwegs zu sein."
    Und Abstand zum Tempel zu haben.
    Um sich über viele Dinge klar zu werden.
    "Du weißt ja, es ist inzwischen eine kleine Weile her, dass ich auf Reisen war."
    Ein ganzes halbes Jahr, um genau zu sein.
    Er trug die Gedanken bezüglich der Priesterweihe seit einigen Monaten mit sich herum, hatte mit Ciaran bisher noch nicht darüber gesprochen, hatte es immer wieder vor sich hergeschoben.
    Dann hatte er entschieden, die Hexennacht abzuwarten, aber nun, da Cir zurück war, und ihn ganz andere Dinge beschäftigten, wollte Rhithan ihm nicht auch noch seine Gedanken antragen.
    "Auch wenn es keine Vergnügungsreise wird..." Er lächelte erneut.
    Er freute sich dennoch darauf.
    Außerdem konnte er Cir helfen, und das war gut.



    Re: Straßen

    Das Schicksal - 12.06.2008, 19:53


    Ciaran nickte sachte. "Ja, ich weiß, dass du eine Weile in Belhanka geblieben bist. Immerhin war ich dabei."
    Natürlich hatte der Hexer gemerkt, dass Rhithan sich intensiv mit irgendetwas auseinandersetzte, über das er bislang noch nicht gesprochen, aber die Nähe zu Sheyllana gesucht hatte. Er wusste nicht, was es war und wollte den Kavalier auch nicht zwingen sich zu oeffnen. Immerhin war er selbst häufig verschlossen und in sich gekehrt.
    "Nein, eine Vergnügungsreise wird es wohl nicht werden." stimmte Cir ihm zu und kniff kurz die grünen Augen zusammen, als die Sonne ihn blendete.



    Re: Straßen

    Rhithan ibn Chalibah - 12.06.2008, 20:02


    Rhithan lächelte noch immer.
    "Na, man kann ja auch nicht alles haben, oder?" Antwortete er gut gelaunt und die braunen Augen glitzerten.
    "Und ich habe immerhin nette Gesellschaft... die mir Vergnügen genug sein wird."
    Seine Stute schnaubte, ganz so als wolle sie ihm zustimmen, und schlug anschließend wild mit dem Schweif.
    "Ruhig, meine Hübsche..." Murmelte Rhithan, tatschelte den feinen Hals des Tieres und spürte seine seidige Mähne.
    "Du machst dir wirklich große Sorgen, nicht wahr?" Fragte er schließlich, nachdem er Ciaran einige Sekunden lang stumm betrachtet hatte.
    Es war nicht ungewöhnlich, dass der Mann sich von seiner Umwelt beeinflussen ließ, aber erst seit er seinen eigenen Zirkel leitete, fiel es Rhithan so deutlich auf.
    Nun, sie veränderten sich alle, soviel stand fest.
    Der eine mehr, der andere weniger, und auch wenn ihn die Entwicklung Ciarans natürlich ein wenig beunruhigte, wünschte er sich nichts anderes für seinen Freund, als den Weg, den dieser beschritten hatte.



    Re: Straßen

    Das Schicksal - 12.06.2008, 20:57


    Ciaran hob den Blick und ließ das Sonnenlicht über seine Züge gleiten. Er verspürte jenes Gefühl, eine Etappe weitergeschritten zu sein. Auch wenn es wehtat und er noch nicht sagen konnte, was die Zukunft für ihn bringen würde, wusste er, dass er nicht nur physisch älter, sondern vor allem innerlich gereift war. Die Hexennacht hatte ihn verändert und diese Veränderungen würden immer mehr werden, bis keiner mehr verleugnen konnte, was er war. Ciaran wusste, dass er diesen Weg gehen musste und es kein Zurück gab.
    Wenn er Rhithan ansah, konnte er auf seinen Zügen ähnliches sehen. Sein Gefährte sah sich um und versuchte zu entdecken, welche Moeglichkeiten es für ihn gab. Für ihn, der viele Jahre älter war, war es am Anfang so erschienen, als ob Rhithan in dem großen Schwimmbecken, das man Leben nannte, hin und her geworfen war und die Wellen die Namen Wut, Trauer, Liebe, Leidenschaft, Angst, Loyalität und Schicksal getragen hatten.
    Ciaran aber wusste, dass der Moment kommen würde, in dem Rhithan jenen letzten Schritt gehen und Sicherheit finden würde. Seine Goettin stand für Leidenschaft, aber auch für Ruhe, Harmonie und Ausgeglichenheit in dem, was man tat und emotional erfuhr. Er konnte sehen, dass Rhithan sich mehr und mehr nach jenen Grundsätzen umsah und sie verstehen wollte. Er suchte nach der Insel im Meer des Lebens, die ihn endlich zur Ruhe kommen lassen würde.

    Der Hexer selbst war noch weit davon entfernt und wusste, dass er es auch noch eine ganze Weile bleiben würde. Je mehr Ernst sich in ihn einnistete, desto mehr spürte er wie innerlich etwas in ihm abstarb und er fragte sich, ob das der Grund sein würde, weswegen er am Ende doch nicht unsterblich war. Satuarias Glut loderte heftig in ihm und alles, was Cir tat, tat er aus einem Gefühl heraus. Daher wirkte die Verantwortung, die er jetzt trug, eher wie ein Gefängnis, aber er hatte sich dem nicht entziehen koennen.

    "Ja, ich mache mir Sorgen." sagte er, aber es klang nicht nach jenem Nachtschoenen, der er einst gewesen war, der nicht hätte verbergen koennen, was in ihm vorging, dessen Augen eine lange Geschichte von Zweifeln und Fragen gestellt hätten.
    "Aber das hilft uns nicht weiter. Wir werden sehen, was in Chorhop zu erreichen ist."
    Eanna, die auf dem Sattel vor ihm thronte, jammerte kläglich auf. Auch sie spürte die innere Zerrissenheit des Hexers, der einerseits seinen Verstand einschalten und andererseits nichts als sich in die Lüfte erheben und einfach drauf losfliegen wollte.
    Auf Cirs Zügen aber war davon nichts zu sehen, wirkten sie ernst aber nicht verbissen oder verbittert. Auch seine Stimme klang fest, aber freundlich.
    "Was besagt denn deine Reiseroute?" fragte Cir und sah Rhithan an, dessen braune Augen glitzerten.



    Re: Straßen

    Rhithan ibn Chalibah - 13.06.2008, 00:09


    Ciaran wirkte ruhig und unruhig zu gleich.
    Zwar war er deutlich beherrschter als früher, gab seinen Gefühlen nicht so leicht nach, ließ sich nicht mehr von ihnen beherrschen.
    Nicht mehr.
    Er überlegte mehr, plante mehr.
    Rhithan musste erneut kurz lächeln.
    In früheren Zeiten hätte Ciaran wahrscheinlich nicht auf ihn gewartet, sich einfach seinen Besen geschnappt, und wäre dorthin geflogen, wo es ihn hingezogen hätte.
    Nun aber war es anders, legte Ciaran wert auf seine Begleitung und nahm ihn Kauf, dafür ein wenig langsamer voranzukommen, und überlegter ans Werk zu gehen.
    Vielleicht war er aber auch einfach nur froh darüber, eine zweitere, objektive Meinung zu seiner eigenen bei sich zu haben.
    "Meine Reiseroute sagt, dass die nächste größere Stadt, die wir erreichen werden, Malur sein wird. Dann Methumis... Neetha und Drol. Soweit die ersten größeren Etappen unserer Reisen. Einwände?" Er hob eine Augenbraue und sah seinen Freund fragend an.
    Die Reise, die sie gerade im Begriff waren zu unternehmen, führte zwar größtenteils auf großen und gutausgebauten Straßen voran, trotzdem aber war die Route nicht zu unterschätzen, und die Reise an sich alles andere als kurz.

    Er schwieg für einen kurzen Moment.
    "Ciaran... ich weiß dass du dir gerade sehr viele Gedanken machst... und ich möchte dich noch mehr belasten. Aber es gibt... etwas worüber ich gerne mit dir... reden möchte." Er lächelte und tätschelte seiner Stute den Hals. "Das muss allerdings nicht jetzt sein. Es kann warten."
    Wahrscheinlich würde der Hexer ohnehin schon bemerkt haben, dass ihm etwas auf dem Herzen lag.
    Dass er ihn noch nicht danach gefragt, oder ihn darauf angesprochen hatte, hatte etwas mit Respekt zu tun.



    Re: Straßen

    Das Schicksal - 13.06.2008, 00:15


    Ciaran schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe keine Einwände.“ Sagte er leise und sah Rhithan dann nachdenklich an. „Schieß los. Ich kann Ablenkung gerade gebrauchen. Was also moechtest du mir erzählen?“ Erneut hob Ciaran kurz den Kopf, spürte er mit all seinen Sinnen, dass ihm eine Veränderung bevorstand, konnte er aber nicht einordnen, von welcher Art sie sein würde und ob Malathay in ihr eine große Rolle spielte. War es eine Prüfung? Oder lag er komplett falsch? Seine Intuition war zwar sehr gut und vor allem hoch, aber auch er war und blieb ein Mensch, wenn auch einer mit großen Gaben. Eanna stieß sich von dem Sattelknauf ab und stieg in die warme Luft der Stadt Belhanka auf. Cir sah ihr kurz nach und ließ sie dann ihrer Wege ziehen. Stattdessen richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Rhithan und wartete still ab, was sein Freund wohl mit ihm besprechen wollte.



    Re: Straßen

    Rhithan ibn Chalibah - 13.06.2008, 12:58


    Mit freundlicher Genehmigung des Schicksals :)

    „Gut.“ Rhithan nickte zufrieden. Der Weg, den er ihnen zu Recht gelegt hatte, war nicht der einzige, doch seiner Ansicht nach der Beste Weg. Ciaran vertraute in dieser Hinsicht auf seine Kenntnisse, und das wiederum beruhigte Rhithan auf gewisse Weise.
    „Ablenkung… ich glaube, das ist genau mein Stichwort.“ Er dachte einen Moment nach, darüber, wo oder wie er am Besten anfangen sollte.
    „Ich bin froh, dass ich erstmal eine kleine Weile von Belhanka wegkomme, damit ich nachdenken kann.“ Er hob den Blick der braunen Augen und musterte Ciaran.
    „Mir wurde die Priesterweihe angetragen, Ciaran.“ Erklärte er schließlich und wirkte sehr ruhig als er das sagte, anders als früher, wo er bei einer solchen Nachricht vermutlich völlig aus dem Häuschen gewesen wäre. Nun gut, er hatte inzwischen auch Wochen Zeit gehabt, sich an den Gedanken zu gewöhnen, ihn zu drehen und zu wenden.

    Ciaran sah Rhithan stumm an und nickte schließlich. „Angetragen? Entscheidet man sich nicht… aktiv für eine Weihe?“ fragte er vorsichtig. Die Zwoelfgoetter und Satuaria waren eine Sache für sich und wie viele seiner Zunft hatte es Ciaran einige Zeit gekostet zu respektieren, was sie waren und für viele Menschen bedeuteten. Rhithan zuliebe sprach er sogar nicht einmal mehr schlecht über die Praioten, auch wenn er jeglichen Grund dazu gehabt hätte. Rhithan jedoch glaubte an Rahja, war ein Teil ihrer Glaubensgemeinschaft und das implizierte eben auch den Glauben an die anderen Goetter und die Wahrung ihrer Prinzipien. Ciaran respektierte das und hielt sich daher mit jeglicher Meinungsäußerung meistens zurück. Was seinen Glauben anging, so sprach er nur selten darüber und ging niemals ins Detail. Es war etwas, das er tief in seinem Herzen trug und mit der Gewissheit eines Eigeborenen in jede seiner Taten einfließen ließ, ohne darauf hinzuweisen. Aber eines war ihm klar: Die Zwoelfe verlangten mehr von ihren Kindern, als Satuaria es tat… oder besser, sie verlangten mehr Strenge, als seine Mutter es tat, obwohl das, was sie ihm auferlegt hatte, bereits jetzt schwer auf seinen Schultern lag.

    „Das… meinte ich damit.“ Rhithan lächelte kurz. „Ich meine, man hat es mir angeboten. Die Entscheidung, es zu tun oder nicht zu tun, obliegt mir. Ich habe mich wohl… falsch ausgedrückt, entschuldige.“ Er strich sich eine Strähne aus der Stirn.
    Ihm war bewusst, dass die Zwölfgötter für Ciaran nicht einfach zu begreifen, und deren Wege manchmal noch viel schwieriger nachzuvollziehen waren.
    Ihm selbst fiel es ja hin und wieder schwer, das Wirken seiner Göttin zu verstehen, wie schwer musste es dann für jemanden sein, der im Grunde außerhalb dieses Pantheons stand?
    „Ich… jedenfalls… ich bin mir nicht sicher was ich tun werde. Was der richtige Weg für mich sein wird. Du kennst mich. Du weißt alles von mir. Noch vor zehn Jahren hätte ich mir den Arm ausgerissen, wäre mir dafür eine Weihe in Aussicht gestellt worden. Aber… jetzt…“ Er zuckte stumm mit der Schulter.
    „Ich trauere dem Leben nicht mehr nach, das ich hätte haben können. Ich habe meinen Weg gewählt und er hat mich hierher geführt. Aber nun erhalte ich eine zweite Chance… und ich fürchte mich davor. Ich fürchte mich, etwas zu verlieren…“

    Ciaran schwieg eine ganze Weile. „Das ist seltsam.“ Sagte er schließlich. „Eine Weihe ist doch etwas, das… mit einem Gefühl von tiefster Verbundenheit einhergeht. Es ist wie…. Zu wissen, dass das, was man tut, der einzige Weg ist, den man gehen kann. Es erwärmt einem das Herz und füllt jeden Gedanken aus. Man weiß, dass man nur dadurch vollkommen wird, dass man über ritualisierte Formen hinaus, tatsächlich den Atem seines Gottes in sich spüren kann, weiß, dass man seine Ideale und alles, wofür er steht in die Welt hinausträgt und vertritt.“
    Ciaran sah ihn an und in diesem Blick lagen die Erfahrungen von hundert menschlichen Jahren. „Zumindest sollte es das sein, nach dem, was ich von Geweihten gehoert habe. Und was das Verlieren angeht… du wirst verlieren Rhithan. Aber du wirst auch sehr viel dafür gewinnen und die Chance bekommen etwas zu erfahren, das nicht allen Menschen vergoennt ist. Sich in den Dienst einer Gottheit zu stellen, bedeutet, ihre Forderungen über die eigenen zu stellen.
    Du wirst lernen müssen, du wirst Tempeldienst übernehmen müssen, du wirst den Menschen, die zu dir kommen, weil sie die Nähe zu Rahja spüren moechten, helfen müssen. Du wirst verlorenen Seelen ein Halt sein müssen, du wirst zuhoeren müssen. Und manchmal kann es vorkommen, dass deine Interessen nicht mit denen deiner Goettin überein stimmen. Aber dafür bist du ihr nah und mit ihr verbunden, spürst ihren Atem durch deine Adern fließen und ihre Kraft in all deinem Wirken. Du wirst von Wärme erfüllt und nie wieder alleine sein, denn sie wird dich auf jedem weiteren Schritt als Herrin, Mutter, Freundin und Schwester begleiten.“
    Dennoch schmerzte sein Herz ein wenig, wenn er daran dachte, dass ihr Leben ein wenig durcheinander gewirbelt werden würde, aber aus den Jahren seiner Erfahrungen wusste Ciaran, dass es bald aufhoeren und er sich an all das, was da kommen mochte, gewoehnen würde. Wichtig war jetzt nur, dass Rhithan so viel Ehrlichkeit und Erfahrung von ihm bekam, die er geben konnte, damit er seinem Herzen folgen und die richtige Entscheidung treffen konnte.



    Re: Straßen

    Rhithan ibn Chalibah - 13.06.2008, 22:18


    Rhithan lauschte den Worten seines Freundes schweigend.
    Ciaran war älter als er, um vieles älter und sein Verständnis der Welt ging sehr viel tiefer als sein eigenes.
    Es war erstaunlich, was er alles wusste, über einen Glauben, der nicht sein eigener war und Rhithan vermutete, dass er wahrscheinlich von sich selbst sprach, von den Gefühlen, die seine Göttin in ihm entfachte.
    So unterschiedlich war das alles eigentlich also gar nicht.
    Womit er ja nicht sagen wollte, dass es keine Unterschiede gab, nur dass sie ihm in diesem Moment weniger gravierend schienen.
    Jetzt, wo er ihn reden hörte, fragte er sich sogar, ob nicht vielleicht Ciaran der bessere Priester von ihnen beiden war, aber Rhithan verwarf diesen Gedanken schnell wieder.
    Wie schon zu Beginn festgestellt, war es die Erfahrung, die aus Cir sprach, und die Rhithan noch fehlte.
    Natürlich hatte er sich mit dieser Frage beschäftigt.
    Er wusste, worauf er sich einließ, hatte eine etwaige Vorstellung davon, was ihn erwarten würde.

    Wie Ciaran angedeutet hatte, würde sich sein Leben ändern, seine Prioritäten und seine Verpflichtungen.
    Veränderungen waren oftmals etwas gutes, aber dennoch war Rhithan ein wenig mulmig, wenn er daran dachte, und das sollte nicht sein.
    Was stimmte denn mit ihm und seinem Gefühl nicht?
    Er sollte nicht zögern, und schon gar nicht zweifeln.
    Er sollte genau wissen, was er wollte, sollte es spüren können, mit jeder Faser seines Herzens.
    Wann immer er aber sein Herz befragte, schwieg dieses, gab ihm keine Antwort.
    Er erwartete nicht von Ciaran, dass dieser ihm sagte, was er tun sollte, denn der Hexer würde das nicht tun.
    Rhithan musste selbst zu seiner Entscheidung finden, daran führte kein Weg vorbei.
    "Würdest du denn damit zurecht kommen?" Fragte er daher leise und sah ihn dabei von der Seite an.
    Ihm war klar, dass Ciaran nahezu alles tun würde, um ihn glücklich zu machen und vieles in Kauf nehmen würde, damit er glücklich blieb.
    Insgeheim hoffte er ja, dass er auf dieser Reise endlich zu seiner Entscheidung kommen würde, dass dieser brennende Funke endlich auf ihn überspringen, und er instinktiv wissen würde, was für ihn das richtige war.
    Vielleicht.



    Re: Straßen

    Das Schicksal - 14.06.2008, 14:41


    "Ich kann es dir nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Immerhin war ich noch nie mit einem Geweihten zusammen, aber ich werde mich bemühen es zu probieren. Ich liebe dich." sagte Ciaran ernst und lächelte kurz. "Und wenn du diesen Weg gehen moechtest, dann gehe ich mit und werde dir helfen, so gut ich es kann."
    Der Hexer drückte kurz seinem Freund die Hand und sah dann wieder nach vorne. Er würde sich mit Sicherheit nicht zwischen Rhithan und seine Goettin stellen. Zwar war die Entscheidung noch nicht gefallen, aber der Kavalier sollte nicht das Gefühl haben, dass einer der beiden Wege ihm selbst weniger gut gefallen würde. Er musste diese Entscheidung alleine fällen, aber das bedeutete ja nicht, dass Ciaran wegen des einen oder anderen Weges fortging.

    Rhithan würde diese Entscheidung treffen und es würde die richtige sein. Ciaran aber wollte, dass er wusste, dass er immer für ihn da war, ganz gleich wie sie aussehen würde.



    Re: Straßen

    Nodaran di Trequona - 14.06.2008, 15:25


    pp: Tempel

    Nodaran liebte Belhanka. Sie war eine wunderschoene Stadt und das milde Küstenklima machte sie sogar im heißesten Sommer zu einem angenehmen Refugium. Die Straßen waren relativ voll, aber dank des voranreitenden Kavaliers kamen sie schnell voran. Nicht wenige Bürger blieben stehen und verneigten sich, jeder beeilte sich aus dem Weg zu kommen.
    Nodaran lächelte ein wenig und bedachte all die schüchtern aufschauenden Menschen mit einem sanften und milden Lächeln. Sie hatten keine Angst vor ihm, darüber hinaus kam es häufiger vor, dass er durch die Straßen ritt. Er war zwar Hochgeweihter, aber nicht an den Tempel in Belhanka gebunden.

    In einiger Entfernung konnte er zwei weitere weiße Stuten ausmachen und von ihrer Art her ließen sie nur einen Schluss auf ihren Ursprung zu. Waren noch mehr Geweihte auf dem Weg? Ihm war nichts zugetragen worden. Rahja-Geweihte waren darüber hinaus nicht für ihre Reisefreudigkeit bekannt. Im Gegenteil, sie zogen es eigentlich vor in ihren Tempeln zu bleiben. Dort konnten sie immerhin am ehesten ihren Dienst tun.

    Der junge Kavalier schien ebenso neugierig zu sein wie er selbst und als Nodaran ihm ein Zeichen gab, ritt er voraus, um sich hoeflich bei ihren Kollegen zu erkundigen, wo es hinging.



    Re: Straßen

    Das Schicksal - 14.06.2008, 15:30


    "Verzeiht," Ist eine sanfte und junge Stimme zu hoeren. Sie gehoert zu einem braunhaarigen, jungen Mann, dessen grüne Augen freundlich und neugierig in die Welt hinaussehen. "Ich moechte Euch nicht stoeren," fährt der junge Mann, der in die Tuchrüstung der Kavaliere gekleidet ist, fort. "Aber wir haben uns gefragt, wo wohl Freunde des Tempels der Rahja hinwollen? Noch dazu, wo sie Pferde aus dem Bestand bekommen haben?"
    Fasziniert sieht er euch an. "Oh... verzeiht... mein Name ist Rahjadon... Rahjadon de Vinya." Er verneigt sich hoeflich im Sattel.



    Re: Straßen

    Rhithan ibn Chalibah - 14.06.2008, 15:50


    Rhithan zügelte seine Stute, als er eine Stimme vernahm, die sich ganz offensichtlich an sie richtete.
    Ein Reiter schloss zu ihnen auf, und an seiner Kleidung alleine war zu erkennen, dass auch er zu den Kavalieren der Rahja gehörte.
    Oho. Offenbar waren sie nicht die einzigen, die heute die zu einer Reise aufbrachen.
    "Ihr stört nicht." Entgegnete Rhithan freundlich und schenkte ihm ein Lächeln.
    "Wir reiten nach Süden. Chorhop ist unser Ziel." Antwortete er ihm anschließend.
    Sie hatten nichts zu verbergen.
    "Unsere Pferde stammen aus dem Bestand des Tempels, wie Ihr richtig erschlossen habt, Rahjadan. Man war so freundlich, sie uns für unsere Reise zur Verfügung zu stellen."
    Er blickte zurück, kniff die Augen zusammen, und versuchte zu erkennen, wer die anderen sein mochten.
    Ein Geweihter und einige Kavaliere, doch wenn er das richtig sah, dann war es nicht nur irgendein Geweihter, sondern gar der Geliebte der Göttin selbst, der ihnen da folgte.
    Er richtete den Blick wieder auf Rahjadan, und sah den jungen Mann forschend an.
    Er war etwa in seinem Alter gewesen, als das Abenteuer seines Lebens begonnen hatte. Dieser Gedanke ließ ihn lächeln.
    "Ich bin Rhithan ibn Chalibah, und das ist mein Gefährte, Ciaran Adajano." Stellte er sie beide anschließend vor, und wagte einen erneuten Blick auf die Reiter.
    "Ihr begleitet Nodaran di Trequona?" Hakte er freundlich nach, denn inzwischen war er davon überzeugt, dass es der Hochgeweihte war, der dort angeritten kam.
    Was trieb ihn wohl dazu, eine Reise anzutreten?



    Re: Straßen

    Das Schicksal - 14.06.2008, 16:00


    "Ja." nickt der junge Mann freundlich. "Ich begleite den Hochgweihten auf seiner Resie."
    Er verneigt sich kurz vor dem älteren Kavalier. "Seid gegrüßt, Rhithan." begrüßt er ihn dann erneut. "Wäre es Euch denn genehm, wenn wir uns Euch anschließen würden? Unser Ziel ist bis auf Weiteres Mirham und Chorhop liegt auf direktem Weg dorthin..."



    Re: Straßen

    Rhithan ibn Chalibah - 14.06.2008, 16:07


    "Selbstverständlich." Rhithan lächelte.
    Je mehr Leute, umso sicherer wurde die Reise.
    Und gemeinsam mit dem Hochgeweihten und dessen Kavalieren reiten würde ihm womöglich sogar helfen, sich letzten Endes entscheiden zu können.
    Vielleicht würde er sich dadurch über einiges klarer werden.
    Außerdem mochte er den Hochgeweihten, wusste er, dass es sich bei ihm um einen sehr beständigen, freundlichen Mann handelte, der von innen heraus zu leuchten schien.
    "Wir würden Eure Begleitung sehr begrüßen." Er brachte sein Pferd zum Stehen, und zusammen warteten sie darauf, dass der Hochgeweihte mit seinen Kavalieren zu ihnen aufschloss.



    Re: Straßen

    Nodaran di Trequona - 14.06.2008, 16:20


    Nodaran sah, dass die kleine Gruppe angehalten hatte und er schnalzte leise mit der Zunge. Gemeinsam mit den beiden Kavalieren schlossen sie auf und blickte der Mann freundlich von einem der Reisenden zum anderen.
    "Rahja zum Gruße." sagte er mit seiner kultivierten und sehr freundlichen Stimme. "Nodaran von Belhanka. Mit wem habe ich denn das Vergnügen?"
    Einer von beiden, der dunkelhaarige Mann stellte sich als Rhithan ibn Chalibah und darüber hinaus Rahjakavalier vor. Der Name des anderen, Ciaran Adajano, trug eine leicht zahorische Note in sich und wenn er dem jungen Mann in die alten Augen sah, konnte er nicht abstreiten, dass etwas Geheimnisvolles in ihnen lag.
    Miguel und Alessandro veneigten sich ebenfalls und so setzte sich die kleine Gruppe erneut in Bewegung.

    Nodaran hob den Blick, als eine kleine Katze aus der Luft auf Ciaran zugeflogen kam und sich bei ihm niederließ. Greifkatzen waren hin und wieder Haustiere reicher Stadtbewohner, doch meistens stutzte man ihnen dann die Flügel.
    Auf hoefliches Nachfragen hin, erfuhr er, dass die Herren nach Chorhop unterwegs waren und nickte.
    "Dann werden wir, so Rahja will, eine Weile zusammen verbringen. Das freut mich persoenlich sehr. Ich mag Gesellschaft." sagte er und lächelte offen.

    Ciaran betrachtete den Mann vorsichtig. Er war erstaunlich, wenn nicht gar überderisch schoen und schien von innen heraus zu leuchten. In seinen Augen glitzerte es und er schien sehr ruhig und entspannt zu sein, obwohl er erhaben und würdevoll, aber auch sehr anziehend wirkte. Ciaran hatte bereits eine Menge auf seinen Reisen gesehen, aber dieser Typ war schon ein Phänomen.
    Er war so etwas wie... der Kopf aller Nachtschoenen. Gut, so etwas gab es nicht, aber wenn es das geben würde, dann wäre er so etwas ähnliches wie ein Hochgeweihter. Das bedeutete, dass dieser Mann sehr, sehr wichtig war. Ciaran würde sich das merken. Wichtige Personen zu kennen war immer gut.
    Der Hexer nickte sanft. "Mir geht es ebenso."
    Außerdem schien die Umgebung um den Mann herum ein wenig heller und freundlicher zu sein, als außerhalb des Umkreises... und das mochte Cir.



    Re: Straßen

    Rhithan ibn Chalibah - 14.06.2008, 16:40


    Rhithan betrachtete den Hochgeweihten.
    Er hatte ihn natürlich schon häufiger gesehen, immerhin war er auch nicht so leicht zu übersehen, aber richtig mit ihm zu tun gehabt hatte er bislang nicht.
    Obwohl er sich häufig im Tempel aufhielt, traf er dort zwar oft auf Geweihte, aber eben nicht auf den Hochgeweihten.
    Den sah er zumeist nur bei offiziellen Anlässen.
    Nun, jetzt würde sich das wahrscheinlich ändern.
    Immerhin hatte er hier das Oberhaupt der Rahjakirche vor sich, und ihre Reise würde einige Zeit in Anspruch nehmen.
    "Was genau führt Euch nach Mirham, wenn Ihr mir diese Frage gestattet?" Hakte er höflich nach, und sah den Hochgeweihten freundlich an.
    Es war mehr als nur ungewöhnlich, dass er auch noch eine so weite Reise unternahm, also musste es sich um eine Angelegenheit handeln, die zumindest ihm sehr wichtig war.
    Was konnte das wohl sein?!



    Re: Straßen

    Nodaran di Trequona - 14.06.2008, 16:50


    Nodaran richtete seinen Blick auf Rhithan und sah ihn freundlich und offen an. "Ich reise nach Mirham, weil einige Berichte eingetroffen sind, die mich sehr beunruhigen." erklärte er freundlich, aber auch ernst. Nichtsdestotrotz war er schoen und ganz gleich, was er tat, ob er lächelte, nickte oder den Kopf schüttelte, es blieb so.
    "Es soll sich angeblich ein Priester am Hofe des Koenigs aufhalten... allerdings nicht in der Funktion eines Geweihten, sondern in der eines Sklaven. Ich moechte nun herausfinden, was es damit auf sich hat."

    Ciaran sah den Mann von der Seite her an.
    "Ihr, als Hochgeweihter? Dieser Priester muss sehr wichtig sein, Eure Eminenz."
    Langsam drehte Nodaran den Kopf und sah ihn an. Der Hexer fühlte sich, als ob der Mann bis in seine Seele blickte.
    "Ihr habt mich ertappt, Ciaran Adajano." sagte er sanft lächelnd. "Ich füge zu meinen Ausführungen hinzu, dass ich mich gerne persoenlich darum kümmern moechte, weil ich lange nicht mehr unterwegs gewesen bin, das aber früher durchaus zu meinen Vorlieben gehoert hat."
    Außerdem waren da seltsame Visionen, die in ihm ein Gefühl von Unruhe geschürt hatten- und das hatte jetzt, da er aufgebrochen war, aufgehoert, worüber der Hohepriester sehr glücklich war.
    "Ud was bringt Euch nach Chorhop?" erkundigte er sich freundlich.



    Re: Straßen

    Rhithan ibn Chalibah - 14.06.2008, 17:02


    Rhithan lauschte aufmerksam dem, was der Hochgeweihte von sich gab und lächelte ein klein wenig.
    Er kannte das Gefühl gut.
    Der Tempel war zwar sein Zuhause, aber hin und wieder erlag er dennoch dem Ruf der Freiheit, der ihn von dort wegtrieb.
    Er war schon immer sehr neugierig gewesen, und das war seinen Aufgaben als Kavalier gelegen gekommen.
    Gerne hatte die Welt an der Seite der Geweihten bereist und erforscht.
    Und daher konnte er nachvollziehen, dass auch ein Hochgeweihter sich hin und wieder nach Abwechslung sehnte.
    "Ciaran vermisst einen guten Freund." Erwiderte er anschließend offen, ohne jedoch darauf einzugehen, was für ein Freund das war.
    War ohnehin unwichtig, würde viel zu lange dauern, es zu erklären, und höchstwahrscheinlich würde der Geweihte es ohnehin bereits wissen - oder wenigstens ahnen.
    "Das letzte, was uns von ihm bekannt ist, ist dass er sich in Chorhop aufhielt. Dort werden wir unsere Suche beginnen." Er lächelte und seine braunen Augen leuchteten.
    Er mochte nicht im Namen Rahjas unterwegs sein, aber er war und blieb doch einer ihrer Anhänger, und wenn man es ganz genau nahm, dann folgte er auch jetzt ihrem Willen, denn er half Ciaran.
    "Aber bis Chorhop ist es noch weit. Ich nehme an, Ihr habt Euch Eure eigene Route zurecht gelegt?"
    Und weswegen hatten sie sich für eine Reise zu Pferd entschieden, da es mit einem Schiff doch sehr viel schneller sein würde? Natürlich, um nach Mirham zu gelangen, würden die Herrschaften an irgendeiner Stelle das Regengebirge überqueren zu müssen... aber das hieß ja nicht, dass man das nicht von einer der großen Hafenstädte aus tun konnte?



    Re: Straßen

    Nodaran di Trequona - 14.06.2008, 17:15


    "Erst einmal reisen wir an der Küste entlang." sagte Rahjadon freundlich und unaufdringlich. "Ich bin allerdings schon sehr gespannt auf das Regengebirge."
    Nodaran sah ihn an und lächelte ihm hoeflich zu. Rahjadon wurde ein wenig rot, als er begriff, dass er ihm ins Wort gefallen war.
    "Entschuldigung..." sagte der junge Mann und der Hohepriester lachte leise. "Kein Problem, junger Mann." Er sah Rhithan wieder an. "Wir nehmen die Küstenroute... ich muss gestehen, dass mir das Reisen zu Schiff nicht besonders gut gefällt. Es ist jedes Mal eine Überwindung für mich, auf die Seestute zu gehen."
    Bei der Seestute handelte es sich um eines der Prunkschiffe der Rahja-Kirche, das Schiffsreisen ganz im Sinne der Goettin gestalten konnte...

    "Dennoch ist Mirham eine sehr gefährliche Stadt, Eure Eminenz, ein wahrer... Schmelztiegel moechte ich sagen." sagte Ciaran leise und Nodaran nickte ernst.
    "Ich weiß. Es gibt nicht einmal einen Tempel der Rahja. Dafür ist der Herr Boron vertreten. Aber ich stelle für niemanden eine Bedrohung dar... darüber hinaus habe ich gute und kompetente Begleiter an meiner Seite."
    Ciaran schwieg. Er sah das ein wenig anders.
    Wenn Nodaran sich für irgendeinen Priester einsetzte, konnte das schon zu Problemen führen... und Mirham war nach Mengbilla die Stadt der vielseitig einsetzbaren Substanzen...



    Re: Straßen

    Rhithan ibn Chalibah - 14.06.2008, 17:30


    Rhithan lächelte.
    Der Hochgeweihte schien tatsächlich ein ausgesprochen mildes und freundliches Wesen zu haben, was ihn aber nicht wunderte, immerhin war ein weiterer Aspekt Rahjas die Hamonie, und einen ausgeglicheneren Mensch als Nadoran hatte er bislang noch nicht getroffen.
    Dass er Schiffe nicht mochte, konnte er gut verstehen... er bevorzugte ebenfalls den Landweg und Ciaran wurde regelmäßig schlecht wenn er den Fuß an Bord eines Schiffes setzte.
    Mirham eine gefährliche Stadt?
    Das mochte wohl stimmen... aber wann war Ciaran in Mirham?
    Musste deutlich vor seiner Zeit gewesen sein.
    Er selbst war noch nicht da gewesen, hatte aber das ein oder andere über die Städte des Südens gehört.
    Immerhin war er in Al'Anfa - Stadt schon einmal gewesen - und hatte sich beeilt, dort wieder wegzukommen.
    Obgleich warm, sonnig und angenehm, gab es schönere Orte als den tiefen Süden.
    Aranien zum Beispiel.
    Rhithan lächelte ein wenig beim Gedanken an seine Heimat, verwarf den Gedanken dann allerdings wieder, nahm sich aber vor in nächster Zeit dem Zorganer Rahjatempel einen Besuch abzustatten.
    "Nun, bei allem was man über den Süden sagen mag, bleiben die Menschen dort dennoch zivilisiert." Sagte er, da er bemerkte, dass Ciaran unzufrieden war mit der Antwort des Geweihten.
    Immerhin gab es auch hier Gespräche und Politische Verhandlungen. Wenngleich die Kirche der Rahja hier deutlich weniger Einfluss haben mochte, wie in den anderen Südreichen...
    Und wenn er ehrlich war, hielt er Chorhop für ein wesentlich gefährlicheres Pflaster als Mirham. Und das war immerhin ihr Ziel.
    Andererseits war er auch kein Rahjahochgeweihter, und Ciaran und er wahrscheinlich kaum wichtig, um jemandem ein Dorn im Auge zu sein.



    Re: Straßen

    Nodaran di Trequona - 14.06.2008, 17:45


    Nodaran nickte sanft. "So sehe ich das auch. Mirham ist vielleicht nicht Belhanka oder Gareth, aber auch da laufen die Leute nicht als Berserker oder Meuchler durch die Gegend."
    Ciaran nickte sachte. "Ich meinte auch nicht, dass Ihr Euch Eures Lebens fürchten müsst... ich war einfach nur überrascht darüber, Euch auf der Reise zu sehen."
    Nodaran sah den Mann nachdenklich an. Sein Gedankengang war nachzuvollziehn und Jenasha hatte ziemlich genau dasselbe gesagt. Sie war sehr unzufrieden gewesen, ihn gehen zu lassen. Er war nur erstaunt darüber, ihn von dem Fremden zu vernehmen.
    "Unabhängig davon wie die Bewohner mich empfangen werden, bin ich ziemlich gespannt auf die Stadt selber. Sie liegt mitten im Dschungel und man erzählt sich von alten echsischen Ruinen. Ich finde das sehr interessant. Außerdem gibt es dort Kakao..." Nodarans Lächeln sprach unendlich viele verführerische Bände, als er fortfuhr, obwohl er das wahrscheinlich gar nicht beabsichtigte: "Und ich liebe Schokolade!"



    Re: Straßen

    Rhithan ibn Chalibah - 14.06.2008, 18:29


    Rhithan konnte es sich nicht erklären, doch als er den Mann reden hörte, wünschte er sich tatsächlich für einen Moment, die Schokolade zu sein, die von ihm geliebt und zum Schmelzen gebracht würde...!
    Er schüttelte schnell den Kopf und löste sich von dem Gedanken, wischte ihn fort mit aller Kraft.
    "Mirham soll ja sogar auf einer alten Echsenstätte erbaut worden sein." Setzte er hinzu und er lächelte ein wenig.
    "Außerdem soll der Königspalast beachtlich sein, und sogar mit der Neuen Residenz Gareths gleichziehen können... keine Stadt mit Palast, sondern ein Palast mit Stadt..." Er gestattete sich ein kurzes Grinsen.
    Eigentlich war allein das ja schon recht sehenswert...!
    Und für einen Augenblick hatte er fast vergessen, dass ihr Weg sie gar nicht dorthin führte, sondern sie mit Chorhop ihr vorübergehendes Ziel erreicht haben würden.
    Trotzdem war er nicht traurig darüber, und so zierte auch weiterhin ein Lächeln seine Lippen.
    Ciaran schien der ganzen Sache eher misstrauisch gegenüber zu stehen, und Rhithan fragte sich unwillkürlich, woran das liegen mochte.
    Was er im Süden bereits erlebt hatte, dass er so vorsichtig geworden war.



    Re: Straßen

    Nodaran di Trequona - 14.06.2008, 18:38


    "Oh wirklich?" fragte der Hochgeweihte fasziniert. "Auf den Ruinen alter Echsenstädte? Wie interessant! Vielleicht kann man die eine oder andere ja noch angucken..."

    Ciaran konnte nicht anders als kurz zu lächeln.

    "Ja, von dem Weißen Palast habe ich bereits gehoert. Ich kann es mir noch nicht so recht vorstellen, wenn ich ehrlich sein soll. Ich kenne Gareth natürlich und auch die Neue und Alte Residenz... aber Mirham soll etwas anderes sein... weitläufiger. Man kann sogar in den Palastanlagen jagen gehen, so groß sind sie." Nodarans blaue Augen funkelten fasziniert.

    Der Hexer lächelte noch immer, als sie die Stadt verließen und in der Gesellschaft dieses seltsamen Mannes fühlte er sich Rhithan näher als zuvor. Konnte es wirklich sein, dass allein seine Ausstrahlung daür sorgte, dass Leidenschaft sich festigte und Vertrauen wuchs? Im Moment wr Cir nur allzu bereit das zu glauben...



    Re: Straßen

    Rhithan ibn Chalibah - 14.06.2008, 19:10


    "Wenn das wirklich stimmt, muss Mirham tatsächlich ein sehr faszinierender Ort sein...!" Antwortete Rhithan, und auch seine Augen leuchteten.
    Umso unverständlicher, dass die Stadt soviel von ihrem Glanz und ihrem Einfluss verloren hatte.
    Manchmal waren die Fügungen des Schicksals schon seltsam.
    Sein Blick streifte Ciaran, und er sah, wie dessen grüne Augen ihn liebevoll anblickten.
    Er lächelte ihm zu, sah, wie der Hexer die Hand nach ihm ausstreckte, und legte seine schließlich hinein, um sie kurz zu drücken.
    Er fühlte sich frei, im Moment, als wäre die Last sämtlicher Entscheidungen von seinen Schultern genommen, und nur noch der Augenblick wichtig.
    Seine Zweifel waren unwichtig geworden, die Frage der Weihe nebensächlich, denn er spürte ganz deutlich, das Nodaran genau das war, was ein jeder Rahjagläubige anstrebte und verehrte.
    Wen wunderte es da, dass die Göttin ihn auserwählt hatte?
    Nodaran war toll!
    Ohne Zweifel, und in seiner Gegenwart fühlte man sich, als wäre man von der Göttin selbst beseelt.
    War das etwa Dauerzustand bei den Geweihten?
    "Vielleicht lädt man Euch ja sogar zur Jagd ein, Nodaran. Wie auch immer sich die Dinge entwickeln mögen, ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir später davon berichten würdet."



    Re: Straßen

    Nodaran di Trequona - 14.06.2008, 19:26


    "Oh, das koennen wir gerne machen, Rhithan. Wir werden uns ja sicherlich in Belhanka wieder treffen, wenn unsere Aufträge erledigt sind. Allerdings bin ich kein guter Jäger... ich kann einfach nicht auf Tiere schießen. Aber ich würde Euch gerne erzählen, wie es da so war... Ich hoffe nur, dem Priester geht es gut." Nodaran wirkte ein wenig betrübt, aber nicht wirklich traurig. Es schien so, als koenne er gar nicht wirklich verzweifelt sein.
    "Und Ihr seid Gefährten?" fragte er hoeflich, was Ciaran bejahte.
    "Sind wir, Eure Eminenz, schon seit einer ganzen Weile... aber keine Sorge, wir kriegen nie genug voneinander."
    Nodaran sah ihn zuerst mit großen Augen an und begann dann perlend und froehlich zu lachen. "Fühlt Euch bitte nicht auf den Arm genommen, wenn ich Euch sage... meinen Segen habt Ihr!"
    "Ah ja? Immer und überall?"
    Noradan lachte erneut auf.
    "Immer und überall!"

    Nodaran sah Ciaran und Rhithan freundlich und offen an. Er mochte die Offenheit der beiden und meinte durchaus ernst, was er sagte. Und sein Segen konnte einiges bewirken...
    Im nächsten Moment hatten sie Belhanka verlassen.

    tbc: Reiseroute



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