Nette Berichte von WoW spielern

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    Re: Nette Berichte von WoW spielern

    Sephro - 14.11.2007, 15:57

    Nette Berichte von WoW spielern
    Hab da ein netten Bericht bei guilding.net gefunden den ihr euch mal durchlesen solltet.


    WoW und die Spaßkiller
    Oder: Das Große Gildensterben

    (eine Kolumne von Dirk „Cadlina“ Heinze)

    Ein paar Gedanken vorneweg
    In letzter Zeit liest man immer häufiger Artikel der Art „BC hat meine Gilde gekillt“ oder „WoW macht keinen Spaß mehr, weil niemand mehr mit mir spielt“ oder auch „Blizzard hat meine Klasse ruiniert“, um mal die drei Hauptthemen aufzugreifen. Sicherlich hat das Erscheinen von Burning Crusade einen sehr großen Einfluss auf das Spiel und die Gemeinschaft der Spieler. WoW ist definitiv nicht mehr dasselbe Spiel wie vorher. Doch ist es deshalb automatisch schlechter?

    Es ist unbestreitbar, dass derzeit tatsächlich sehr viele Gilden auseinander gehen. Doch wer ist daran tatsächlich schuld?

    Viele Spieler beklagen sich, dass es nach Burning Crusade deutlich schwieriger geworden ist eine Gruppe für eine Instanz zu finden. Doch ist das wirklich so? Und woran könnte das tatsächlich liegen?

    Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Blizzard mit Burning Crusade und auch danach sehr viel an den Talenten und Fähigkeiten der verschiedenen Klassen geändert hat. Aber ist das wirklich alles so schlecht, wie viele es in den Foren heraus schreien?

    Auch ich bin von alle dem wieder jeder Spieler von Wow betroffen und habe so meine Problemchen. Und ich habe mir wie jeder andere auch mal so meine Gedanken gemacht und bin dabei zu einigen Einsichten gelangt, die auch mich ein wenig überrascht haben.

    Schauen wir uns also mal diese drei Kernprobleme ein wenig genauer an:

    BC, der Gildenkiller?
    „BC hat meine Gilde zerstört!“ Diesen Vorwurf an die Entwickler liest man immer wieder in den letzten Wochen. Und tatsächlich haben sich seit dem Erscheinen von Burning Crusade eine Vielzahl von Gilden aufgelöst. Ja selbst etablierte, große und bekannte Gilden sind nicht gefeit davor. Doch betrachten wir uns diese Gilden mal genauer, so stellen wir fest, dass es sich zumeist um Gilden handelt, die sich zu einem ganz bestimmten Zweck gebildet haben.

    Fast immer lag dieser Zweck darin, die schier unglaubliche Hemmschwelle der 40er Instanzen zu knacken. Klar, wie auch sonst sollte man 40 Spieler dazu bringen regelmässig und möglichst pünktlich vor einem meist recht unangenehm riechenden Loch im Boden zu erscheinen und dann gemeinsam hinein zu gehen, um mit möglichst reicher Beute wieder ans Tageslicht zu klettern?

    Und es hat ja auch bestens funktioniert, oder nicht?

    Doch dann kamen die Entwickler auf die Idee, die maximale Anzahl an Spielern für die zukünftigen Instanzen auf 10, bzw. 25 Spieler zu begrenzen. Die Idee und Hoffnung dahinter war, dass auf diese Weise sich mehr Raidgruppen finden würden und auch kleinere Gilden die Chance hätten sich den so genannten High-End-Content zu erschliessen.

    Doch stattdessen zerbröckeln nun viele der alten großen Raidgilden und schuld daran kann ja nur Blizzard sein, weil die haben das ja so verbockt.

    Aber ist dem wirklich so?

    Zugegeben, die Entwickler bei Blizzard haben in der Tat etwas übersehen. Nämlich die Tatsache, dass jeder Raid, der eine schwierigere Instanz angeht, selbst wenn er nur 10 Mann stark ist, auch eine solide Raidleitung braucht. Folglich braucht man nun statt wie bisher nur einer Raidleitung für 40 Mann eben mehrere Raidleitungen für 10-25 Mann starke Raids. Und zum Raidleiter fühlen sich leider nicht all zu viele Spieler berufen.

    Doch die Hauptschuld tragen wir Spieler, ja echt, wir sind schuld!

    Zunächst einmal beginnt es damit, dass offensichtlich sehr viele Spieler sehr leicht auf einen Teil ihres früheren Freundes- oder zumindest Bekannten-Kreises verzichten konnten, jetzt wo sie ja nur noch 10-25 Spieler sein müssen, um an die Top-Items heran kommen zu können. Logisch dass bei 40 Mann (und mehr wenn man die Ersatzspieler noch mit einbezieht) nicht jeder mit jedem immer klar kommt. Auch sind viele Raidleitungen bei dem gestiegenen Schwierigkeits grad der neuen High-End-Instanzen der Meinung, dass sie nicht mehr so einfach die ... sagen wir mal weniger begabten Spieler... mit durch die Instanzen „ziehen“ können und wollen.

    Das Resultat davon ist klar: ein Teil der alten Raidgruppe/gilde schaut auf einmal in die Röhre, wenn es darum geht mitgenommen zu werden. Das führt natürlich zu Unzufriedenheit und Spannungen innerhalb der Gilde. Hinzu kommen dann noch Partnerschaften oder Freundschaften, bei denen ein Teil zu denen gehört, die auch weiterhin „dabei“ sind und der andere Teil eben nicht mit „dabei“ ist und schon verstärken sich die Spannungen. So kommt dann ein Wort zum anderen und schon verlässt der erste oder gar die erste kleine Gruppe die Gilde. Und warum? Weil Blizzard die maximale Spieleranzahl der Raidinstanzen geändert hat? Nein, ich denke wohl eher weil die Spieler sich sowieso bisher nur des alten Zwecks der Item-Beschaffung wegen geduldet haben. Es bestand von vornherein kein echter Zusammenhalt in vielen solcher Gilden, lediglich die 40-Mann-Grenze der High-End-Instanzen hielt sie bisher zusammen. Mal ehrlich, das wäre doch so oder so nicht mehr all zu lange gut gegangen, oder?

    Dann war da noch die Sache mit dem höheren Bedarf an Raidleitungen. Es ist klar, dass nicht jeder dazu berufen ist einen Raid zu leiten. Doch es dürfte weit mehr brauchbare Raidleiter geben, als wir alle uns träumen lassen... wir müssten es nur einfach mal versuchen! Viele von uns (und ich schliesse mich da wahrlich mit ein) sind einfach zu faul es auch nur mal zu versuchen. Oft schieben wir die eigene Unsicherheit vor, doch es kann doch echt nicht schaden es einfach mal aus zu probieren, oder? Schon hätten auch mittelgroße und große Gilden wieder genug Leute, die zumindest ab und an mal die Leitung eines Raids übernehmen könnten. Das würde die beireits etablierten Raidleitungen auch ein wenig entlasten und so hätten alle in der Gilde schon wieder viel mehr vom Spiel.

    Ein weiterer Grund, warum viele „Zweck-Gilden“ oder auch „Raid-Gilden“ auseinander brechen, ist übrigens, wenn ein oder mehrere etablierte Raidleitungen den Dienst einstellen oder gar das Spiel verlassen. Es gibt dann oft keinen Nachfolger und wenn doch ist dieser dann oft weit weniger erfolgreich und so werden dann immer häufiger „fähige“ Raidmitglieder abgeworben oder suchen sich eine andere Gilde, die dann hoffentlich wieder in der Lage ist ihrem Zweck dienlich zu sein.

    Gründe, warum jemand aufhört zu spielen gibt es mindestens genauso viele wie es Gründe gibt Wow überhaupt erst zu spielen. Doch ei Raidleitern kommt oft hinzu, dass es ihnen einfach mit der Zeit zu viel wird, dass aus dem Spiel pure Arbeit wird und die wird einem auch oft nicht mal gedankt sondern als selbstverständlich angesehen. Und jetzt, mit Burning Crusade, braucht es auch noch deutlich MEHR Raidleitungen als vorher, damit jeder in der Gilde in die begehrten Instanzen kann. Das schafft natürlich zusätzlichen Druck.

    Auch hier wäre es doch toll, wenn ab und an auch mal andere Leute über ihren Schatten springen würden und die Leitung eines Raids übernehmen würden. Auf diese Weise könnten auch die alten Hasen unter den Raidleitern sich mal entspannt zurücklehnen und das Spiel geniessen.

    Es liegt also durchaus weniger an Burning Crusade und Blizzard, wenn eine Gilde auseinander geht, sondern hauptsächlich an den Spielern, die sich zu der Gilde zusammen gefunden haben. Wenn den Spielern ihre persönlichen Ziele wichtiger sind als die Freundschaft zu ihren Gildenmitgliedern ist ein Zerfall dieser Gilde eigentlich bereits vorprogrammiert. Und wenn die Bedingungen zum Erreichen dieser persönlichen Ziele sich dann auch noch ändern ist es nur klar, dass die eher auf ihre Ziele bezogenen Spieler halt nach einfacheren Wegen suchen diese Ziele zu erreichen und dabei wenig Rücksicht auf andere nehmen, die sie vermutlich sowie so die ganze Zeit eher nur geduldet haben. Ergebnis: Die Gilde wird einer Zerreissprobe ausgesetzt und viele Gilden halten dieser leider nicht stand. Der Auslöser dafür mag in den Änderungen im Spiel liegen, doch ob eine Gilde weiter besteht oder nicht hängt einzig und allein von den Spielern ab.

    BC macht einsam?
    Seit dem Erscheinen von Burning Crusade ist mir ein weiteres Phänomen aufgefallen, dass vermutlich die meisten von euch ebenfalls beobachtet haben dürften. Ich nenne es das „Cliquen-Syndrom“ und das äussert sich darin, dass sich scheinbar aus dem Nichts innerhalb von Gilden regelrechte Cliquen gebildet haben, also Gruppen von Spielern, die scheinbar einfach alles zusammen unternehmen aber sich sonst mehr oder weniger vom Rest der Gilde zu isolieren scheinen. Ganz besonders doof ist das für jene Spieler, die es irgendwie nicht geschafft haben in eine solche Clique hinein zu kommen und nun das Gefühl haben von der Gilde an sich im Stich gelassen zu werden und immer außen vor zu stehen, während die besagten „Cliquen“augenscheinlich dauernd in Instanzen gehen und sich auch viel einfacher zu Raidgruppen zusammen finden.

    Dieses Phänomen stellt natürlich ebenfalls den Zusammenhalt einer Gilde auf eine harte Probe und trifft vor allem die eher einzelgängerisch veranlagten Spieler unter uns (wie übrigens auch mich) recht hart. Man loggt sich ein, chattet ein wenig mit seinen Freunden, muss dann aber mit ansehen, wie diese sich dann in irgendeine Instanz verabschieden (oder auch einfach wortlos darin verschwinden). Man selst bleibt dann also zurück und darf sich dann entweder mit den doch recht unbeliebten Zufallsgruppen rumschlagen oder man findet eben eine andere Beschäftigung.

    Das schlagt auf Dauer wirklich aufs Gemüt, dass kann ich euch aus eigener Erfahrung sagen.

    Doch wie kommt es zu dieser Situation? Wer trägt hier die Schuld?

    Nun, als selbst Betroffener hab ich mir hier sehr lange sehr gründliche Gedanken gemacht und auch meine Augen und Ohren weit aufgesperrt um zu schauen, wie es sich andernorts in diesem Punkt verhält.

    Bei all den Beobachtungen und all der Grübelei fiel mir zunächst einmal auf, dass praktisch alle Gilden ab einer bestimmten Größe schon immer über eine gewisse Cliquen-Bildung berichteten. Klar, man kommt halt mit dem Einen halt besser zurecht als mit dem Anderen und so bilden sich schnell kleinere Grüppchen. Das ist genau wie in einer Schulklasse oder auch in jeder Firma und gehört zu unserem sozialen Verhalten als Menschen augenscheinlich dazu.

    Doch mit Burning Crusade scheint sich dieses gruppendynamische Verhalten irgendwie verstärkt zu haben. Wie das?

    Nun, mit Burning Crusade wurde ja bekanntlich der maximale Level von 60 auf 70 angehoben. Doch nicht jeder Spieler ist halt gleich schnell, um diese neue Kluft zu überbrücken. Warum auch immer, einige leveln halt schneller als andere. Bringen wir nun noch die bereits bestehenden Pärchen- und Gruppen-Beziehungen mit ins Spiel. Ehepaare (oder auch solche, die es noch werden wollen) spielen ja bekanntlich gerne mal zusammen. Folglich leveln die dann auch gerne zusammen und bleiben halt um so dichter beisammen. Nun locken die ersten der neuen 5er Instanzen und natürlich geht man dort dann zunächst lieber erstmal mit den alten Freunden rein als mit irgendwelchen Fremden oder auch mit Gildenmitgliedern, die man vielleicht nicht ganz so gerne mag. So finden sich dann sehr schnell recht feste 5er Gruppen zusammen, die von Stufe 60 bis 70 die ganze Zeit praktisch auf demselben Level-niveau bleiben und somit ihre Beziehung zueinander festigen. Sie bemerken es nicht einmal, dass sie damit die übrige Gilde zumeist unbewusst immer weiter ausschliessen. Und schwups haben sich besagte Cliquen gebildet. All jene, die vielleicht zu langsam sind oder warum auch immer nicht mithalten können oder wollen, schauen dann irgendwie in die Röhre und fühlen sich so natürlich ausgeschlossen.

    „Warum schliessen sich die Nachzügler dann nicht einfach zusammen?“ höre ich da jene fragen, die vielleicht meinen ich würde sie deshalb anklagen, weil sie nun mal in so einer „Clique“ sind.

    Zunächst einmal will ich hier niemanden anklagen, ich will lediglich den Vorgang beschreiben, der sich momentan überall in den Gilden von WoW abspielt, also keine Bange.

    Nun zu dem Vorschlag sich doch mit den anderen „Nachzüglern“ zusammen zu schliessen. Viele Gilden (auch meine) haben genau das versucht. Allerdings mit mehr oder minder großem Erfolg. Das Problem ist halt, dass es praktisch immer irgendwelche Nachzügler geben wird. Außerdem wird es immer schwieriger Spieler zu finden, mit Charakteren auf etwa dem gleichen Level-niveau. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die vorher bereits bewachsenen Grüppchen von Spielern, die sich klasse verstehen ja bereits vergeben sind. Diejenigen die übrig bleiben passen meisst entweder von ihren Persönlichkeiten oder auch nur von den von ihnen gespielten Charakteren oder noch profaner von ihrem jeweiligen täglichen/wöchentlichen Zeitplan einfach nicht zusammen.

    Hinzu kommt dann noch die Tatsache, dass die neuen 10er und 25er Instanzen (und auch die Heroischen 5er Instanzen) vom Schwierigkeitsgrad noch derzeit derart hoch angesehen werden, dass viele Raidleiter einfach nicht mehr jeden zu den Raids mitnehmen WOLLEN. (Sie würden sagen „können“). Wo man bei einem 40-Mann-Raid durchaus ein paar weniger talentierte Spieler mit durchziehen konnte, kann man sich derzeit in der Sicht vieler Raidleiter diesen Luxus einfach nicht leisten.

    Fazit: Ein nicht zu unterschätzender Anteil der Mitglieder in vermutlich jeder Gilde, fühlt sich mehr oder weniger als Aussenseiter. Und das Schlimme daran ist, dass der Grund dafür hauptsächlich in dem natürlichen menschlichen Verhalten liegt. Wächst eine Gemeinschaft an bilden sich immer kleine Grüppchen (Cliquen). Deshalb unterteilen Firmen ihr Personal ja auch in Abteilungen und Unterabteilungen, die eben nur so groß sind, dass sie sich (im optimalen Fall) als EINE Gruppe betrachten und so besser als Team arbeiten können. Wo diese Einteilung nicht vom Menschen absichtlich vorgenommen wird, scheint der Mensch offensichtlich bestrebt zu sein, solche Einteilungen unbewusst und ungesteuert vorzunehmen.

    Was kann man also dagegen tun?

    Ehrlich gesagt, wüsste ich ein allgemeingültiges Heilmittel für diese Situation könnte ich vermutlich Millionen damit verdienen, indem ich Firmen und Behörden als Berater zur Seite stünde... doch leider hab weder ich noch sonst jemand den Stein der Weisen für das Miteinander auskommen von Menschen bisher gefunden.

    Ich denke der erste Schritt, um das hier beschriebene Dilemma zu beheben ist, zu erkennen, dass auch die eigene Gilde davon betroffen ist. Ich bin mir wirklich sicher, dass es nur sehr sehr sehr wenige Gilden geben dürfte, die dieses Problem nicht in der einen oder anderen Form haben.

    Dann kann ich die Betroffenen (wie mich selbst) zunächst einmal nur dazu aufrufen, geduldig zu sein und nicht die beleidigte Leberwurst zu spielen. Ich habs versucht, hat echt nichts gebracht :) Vor sich hin schmollen bringt halt rein gar nichts. Wichtig ist, dass ihr Euch auch mal bemerkbar macht, wenn ihr gerne in eine Instanz wollt, doch seid bitte nicht eingeschnappt, wenn es nicht klappt... auch dann nicht wenn es wieder und wieder nicht klappt... „*Seufz*“ Ich weiss, das ist schwer und frustrierend, aber ein RECHT auf regelmässige Instanzbesuche hat leider niemand von uns.

    Die Übrigen in der Gilde, also all jene für die die Welt was Instanzen und Raids eigentlich in Ordnung ist, möchte ich dazu aufrufen doch mal mehr auf eure nähere Umgebung zu schauen. Hat es da vielleicht den einen oder anderen, der irgendwie immer wieder alleine rumhängt? Gibt es da vielleicht Gildenmitglieder mit denen ihr schon länger nicht mehr zusammen unterwegs wart? Fragt da vielleicht jemand immer wieder mal nach einer Instanz, nur um sich kurz darauf auszuloggen? (Ihr könnt ja nicht wissen, dass dieser Jemand sehr frustriert ist, weil er bereits seit Wochen keine Instanz mehr von innen gesehen hat, es sei denn mit Katastrophalen Randomgruppen). Ist da vielleicht jemand, der ab und an mal seltsame Kommentare im Gildenchat brummelt und unzufrieden zu sein scheint? Oder jemand der vielleicht sogar schon resigniert hat und schon gar nicht mehr wagt zu fragen?

    Wenn ja (und ich bin mir sehr sicher, dass ihr fündig werdet), dann überlegt doch mal wann ihr oder wie oft ihr mit jemandem anderes als eurer „eingespielten Truppe“ in einer Instanz unterwegs gewesen seid. Vor allem mit jemandem der ein oder mehrere der oben genannten Symptome zeigen.

    Um dieses Cliquen-gegen-Singles-Problem zu überwinden müssen alle mehr aus sich raus kommen und sich der Gilde wieder ein wenig mehr öffnen. Es ist nicht die Schuld der jeweils anderen und auch nicht nur die Schuld von euch selbst, dass es so gekommen ist. Aber es ist unser aller Verantwortung, dieser Entwicklung entgegen zu wirken. Auch hier mögen die Änderungen durch Burning Crusade zwar die Entwicklung eingeleitet haben, aber die Ursachen liegen in uns selbst.

    Übrigens hilft es auch absolut nichts vor dieser Situation davonlaufen zu wollen, indem man aus einer Gilde austritt um sich was neues zu suchen... Letztendlich landet man IMMER auf der einen oder anderen Seite, dieser Entwicklung. Sie lässt sich auch nicht stoppen. Aber wir können lernen gemeinsam damit umzugehen. Das klingt zwar unglaublich schmalzig, ist deshalb aber nicht weniger wahr.

    Blizzard der Klassenkiller?
    “Blizzard hat meine Klasse ruiniert!”, “Nerf XY!!!”, “Warum werden immer nur YZ generft und nie ZX?”

    Diese und Ähnliche Sprüche liest man jedes mal zu Hauf, sobald der Inhalt eines neuen Patches bekannt wird. Und ich denke jeder von uns fand sich auch schon einmal in der Situation, zumindest ähnliches gedacht zu haben. Solche Gedanken kommen einem besonders dann, wenn man gerade mit seiner Lieblingsklasse eine Menge Spaß hat, wenn es gerade besonders gut läuft und in den Patchnotizen dann zu lesen ist, dass gerade die Fähigkeit oder das Talent, welches einem momentan am nützlichsten ist geändert oder abgeschwächt wird. Logischerweise fragt man sich in dieser Situation dann “Warum? Es funktioniert doch alles bestens? Warum muss gerade diese Fähigkeit 'generft' werden?” (Gott wie ich dieses Wort schon hasse... 'nerf'... aber das ist ein anderes Thema.)

    Betrachten wir die Sache doch mal von Seiten der Entwickler anhand einiger Beispiele. Mit Burning Crusade wurde ja bekanntlich der maximal level von 60 auf 70 angehoben und auch für jede Klasse und jede der 3 Talentbäume neue Talente ersonnen und eingefügt. Besonders die bisher eher stiefmütterlich behandelten Hybridklassen wurden damit deutlich verbessert. Die Entwickler wollten diesen Klassen damit endlich die Möglichkeit geben tatsächlich zwischen den verschiedenen Gruppen-Rollen wählen zu können, für die sie vorgesehen waren. Und sie sollten in diesen Rollen auch endlich konkurenzfähig sein. Ein entsprechend geskillter Druide in Bärenform sollte ein brauchbarer Tank sein können, genau wie ein auf Schutz geskillter Paladin. Dafür sollte ein auf Heilung geskillter Paladin eben auch in der Lage sein eine Gruppe vernünftig heilen zu können und andersherum ein auf Schatten geskillter Priester vernünftig Schaden austeilen können.

    Das ist den Entwicklern ja auch prima gelungen... doch schauen wir uns die Entwicklung mal genauer an. Momentan ist es doch eher so, dass mittlerweile fast nur noch Heil-Paladine und Restorations-Druiden als Heiler mitgenommen werden, weil sie derzeit im Vergleich zum Priester einfach die “effizienteren” Klassen sind. Die Heil-Priester schauen dabei in die Röhre und werden regelrecht gedrängt auf Schatten umzuskillen, weil sie da noch immer den benötigten Ausdauer-buff liefern können, und ansonsten klasse Schaden austeilen und nebenher noch ein wenig die Gruppe heilen und/oder deren Mana auffrischen.

    Ausserdem stellte sich heraus, dass gut ausgerüstete Feral-Druiden derart gute Tanks und Damagedealer wurden, dass kaum jemand mehr einen Krieger für diese Rolle mitnehmen wollte. Nebenher wird jeder Schurke neidisch, wenn er sieht, wieviel Schaden so eine Feral-Druide sowohl als Katze wie auch als Bär austeilt... von Hexern, Magiern und Schamanen wollen wir erst gar nicht reden... Klar fanden die Feral-Druiden das superklasse. Easy-mode-Tanking durch alle Instanzen, jeder nahm sie gerne mit, was ihre Ausrüstung und damit ihre Fähigkeiten ja nur noch rasant verbesserte. Bis zu dem traurigen Tag, an dem wiedermal Patchnotes veröffentlich wurden, in denen genau jene Tank-Fähigkeiten augenscheinlich böse beschnitten werden sollten.

    Die natürliche Reaktion der allermeisten Druiden war Heulen und Zähneknirschen. Es wurden die übelsten Drohungen ausgesprochen und einige waren sich nicht einmal zu fein dazu die Community Manager und Online community Repräsentanten persönlich anzugreifen und zu beleidigen, nur weil sie gehört hatten, dass jemand gesagt haben sollte, dass es unumstösslich sei, dass Druiden jetzt und nie wieder als Tanks agieren können würden.

    Das war natürlich kompletter Schwachsinn. Selbst ohne die später angekündigten weiteren Veränderungen, die den Bärchen das Tanken in bestimmten Situationen (Blutungsimmune Gegner z.B.) wieder erleichtern sollen, sind Feral-Druiden noch immer ganz hervorragende Tanks. Sie waren vorher lediglich zu gut. Das war so halt nicht geplant gewesen und musste geändert werden.

    Das gleiche passiert nun mit dem kommenden Patch 2.1. Da trifft es gleich mehrere Klassen scheinbar sehr sehr hart. Angeblich werden Paladine gar nicht mehr heilen können, Off-Kriegern wird der Schaden komplett auf Null reduziert, Schattenpriester und Schamanen wird es kaum besser ergehen, sie werden nie wieder auch nur einen Punkt Schaden anrichten können ... und so weiter... Das ist jetzt natürlich komplett überspitzt dargestellt, doch trifft es recht gut die ersten Reaktionen nachdem die Patchnotizen bekannt wurden.

    Doch schauen wir uns genauer an was da tatsächlich geändert wird, stellen wir fest, dass es sich in den Punkten, wo Fähigkeiten verschlechtert werden um genau jene handelt, die momentan einfach zu gut funktionieren oder bei denen die Spieler bestimmte Kombinationen herausgefunden haben, die von den Entwicklern so nicht beabsichtigt waren. Wiederum deshalb, weil sie so einfach zu stark sind.

    So ist es mit einer bestimmten Talent-Kombination des Schamanen möglich, dass sie einen unglaublich hohen Zauberschaden austeilen können, dafür jedoch fast kein Mana verbrauchen. Ausserdem können sie mittels eines anderen Tricks die Anzahl ihrer Angriffe auf ein absolut unglaubliches Maß erhöhen. Klar ist das toll... wenn man zufällig ein Schamane mit entsprechender Skillung und Ausrüstung ist. Aber es war nie so beabsichtigt. Bei den Paladinen hat sich im laufe der letzten Wochen herausgestellt, dass auch sie dank eines Talentes bei entsprechender Ausrüstung und Skillung viel weniger Mana zum Heilen aufwenden müssen, als jede andere Heilerklasse. Supertoll für diese Paladine, nur leider ebenfalls nicht Sinn und Zweck des Ganzen. Bei den Offensiv-Kriegern gibt es ebenfalls eine Talent-Kombination, die ihnen erlaubt unglaublichen Schaden auszuteilen, was wohl besonders in den Arena-Kämpfen aufgefallen war. Auch dies ist zwar toll für die jeweiligen Krieger, doch leider eben so nicht gedacht gewesen.

    Die Entwickler von Blizzard wollen damit aber mit nichten euren Spielspaß vernichten, wie viele Spieler in den Foren lautstark von sich geben. Es geht vielmehr darum, dass alle Spieler Spaß am Spiel haben sollen. Jeder kennt ja diese Artikel, in denen sich Spieler der einen Klasse darüber beschweren von Mitgliedern einer anderen Klasse auf besonders unfaire oder vernichtende Weise im Duell oder in der Arena oder auf den Schlachtfeldern besiegt worden zu sein. Sicher mögen viele dieser Artikel übertrieben sein, doch die Entwickler können auf harte Daten von hunderten von Servern zurückgreifen. Und wenn sich dort abzeichnet, dass es gewisser ungewollte “Killerkombinationen” tatsächlich gibt, müssen und werden sie auch etwas dagegen tun. Und genau das ist es, was Balancing nun einmal ist.

    Mir ist klar, dass dies für die Betroffenen kein Trost ist. Blizzard hätte es ja gleich richtig machen können... Warum haben sie dann die Talente nicht vorher besser getestet? Nun, weil es leider nicht so leicht ist. Selbst im besten Betatest könnte man niemals alle möglichen Kombinationen von Talenten, Fähigkeiten und Ausrüstung miteinander und gegeneinander austesten. Es wird immer etwas geben an das die Entwickler nicht gedacht haben. Doch eines ist sicher und das gehört zu den goldenen Regeln aller Software-Entwickler:

    “Wenn es einen Weg gibt, dass ein Benutzer (Spieler) das programmierte System oder Teile davon (in diesem Fall halt das Spiel) missbrauchen oder entgegen seinem gedachten Zweck verwenden kann, so wird sich irgendwann ein Benutzer (Spieler) finden, der es auch in die Tat umsetzt.”

    Sprich: Wenn es einen Weg gibt, dass wir Spieler einen Bug oder auch nur ein übersehenes Schlupfloch im System (Spiel) zu unseren Gunsten oder zum Schaden anderer ausnutzen können, wird dies auch geschehen.

    Und genauso verhält es sich halt auch mit dem Klassen-Balancing. Wenn es eine Kombination von Talenten-Fähigkeiten und Ausrüstung gibt, die besonders effizient sind, werden wir Spieler sie finden und verwenden. Und manchmal sind diese Kombinationen dann eben ZU effizient. Und dann müssen sie halt wieder abgeschwächt oder dahingehend geändert werden, dass sie wieder ins Gesamtkonzept des Spiels passen. Allerdings bedeutet es auch, dass nach diesen Änderungen halt andere Kombinationen die Spitze der Effizienz bilden werden und auch diese werden wir Spieler wieder finden und verwenden. Und genau deshalb ist Balancing von Charakterklassen so schwierig.

    Fazit: Wenn ihr also wiedermal glaubt, Blizzard würde Eure Charakterklasse unspielbar machen, denkt lieber noch einmal darüber nach, ob sie im Vergleich zu den anderen Klassen nicht bereits unspielbar geworden ist... z.B. Indem sie in einigen Bereichen vielleicht zu stark ist.

    In diesem Sinne wünsche ich Euch allen viel Spaß am Spiel,

    Euer Dirk “Cadlina” Heinze



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