mondmädchen 1

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    Re: mondmädchen 1

    eiskristall - 17.02.2006, 19:14

    mondmädchen 1
    Das Mondmädchen


    Eines Nachts, es war Sommer und sehr warm, wachte das Mondmädchen auf. Ich habe aber lange geschlafen, dachte sie. Ihr Bett stand vor einem Fenster, vor dem keine Vorhänge waren. Sie schaute hinaus. Es war tiefe Nacht und so still. Der Mond stand über den Dächern und leuchtete in einem sanften, dunklen gelb. Er war von ein paar Schleierwolken umgeben, die auch gelb leuchteten. Das ist eine wunderschöne Nacht, dachte sie. Eigentlich müsste ich raus, durch diese stille Nacht laufen, dachte sie. Sie stand auf und ging in die Küche. Sie machte kein Licht an, denn der Mond schien auch hier durchs Fenster und das war ihr genug. In der Küche stand ein großer Käfig mit Tieren, es waren Meerschweinchen. Hallo sagte sie leise zu ihnen, wer seid ihr? Die Merschweinchen lagen auf ihrem Bett aus Stroh und kauten ihr spätes Nachtessen. Eins erhob sich und sah zu Mondmädchen hin. Ich heiße Susi und bin hier die Älteste, sagte das Meerschweinchen. Wie heißt du? Ich heisse Mondmädchen. Ist das ein Name? wunderte sich Susi. Für mich ja, ich heisse, was ich bin, sagte Mondmädchen. Ich möchte raus in die Nacht, sagte sie noch. Aber, sagte Susi, das geht nicht. Weißt du, ich bin schon alt, ich weiß hier vieles. Und ich muss dir sagen, es geht nicht. Mondmädchen setzte sich auf den Küchenfußboden. Warum? fragte sie. Weil wir hier in einer Stadt leben, da kann man nachts nicht raus, da gibt es Menschen, die einem was tun. Menschen, sagte Mondmädchen, ich bin kein Mensch. Was bist du denn? fragte Susi. Ich weiß nicht, ich bin Mondmädchen. Und als ich das letzte Mal da war, gab es keine Stadt, da war es auch Sommer, es war Nacht und ich bin raus gelaufen, durch den Wald und über die Wiesen. Das hört sich schön an, sagte Susi. Die anderen Meerschweinchen hatten jetzt den Kopf zwischen die Pfoten gelegt und hörten zu, mit halbgeschlossenen verträumten dunklen Augen. Ja, sagte Mondmädchen, es war warm und ganz still, und der Mond machte alles hell, aber nicht so wie tagsüber, es war ein Märchenlicht. Ich bin ganz leise aus dem Haus, mit Füßen ohne Schuhe kann man sehr leise laufen. Ich lief einen Weg den Wald entlang, und im Wald raschelten Tiere. Aber ich hatte keine Angst, denn nirgendwo war ein Mensch zu hören und zu sehen. Menschen hören sich anders an, als die Tiere. Stimmt, sagte Susi, sie sind groß und schwer. Ja. Die Tiere rascheln ganz leise, außer Wildschweine, aber auch die machen nicht viel Krach nachts. Wenn du ganz leise bist, hörst du die Mäuse auf den Feldern, wie sie fiepen und irgendetwas knabbern. Als ich merkte, dass nirgendwo ein Mensch war, bin ich raus aus dem Wald und auf die große Wiese gegangen. Das Gras war ganz hoch und alles roch gut. Hmmm sagte Susi, ich kriege Hunger. Und was war dann? Ich habe nasse Füße bekommen, sagte Mondmädchen und lächelte. Aber es war nicht kalt, nur das Gras war schon nass vom Tau. Oh, sagte Susi, nasse Füsse mag ich nicht. Aber es war wirklich nicht kalt. Weil das Gras so hoch war, bekam ich nasse Beine und nasse Füße. Susi schüttelte sich. Und plötzlich... Ja? fragte Susi. ....über mir ertönte ein Rauschen und ein großer Vogel flog ganz dicht über mich hinweg. da hätte ich Angst gehabt, sagte Susi. Ich hatte keine Angst, sagte Mondmädchen, es waren ja keine Menschen. Ich glaube, es war eine Eule. Ich sagte der Eule guten Abend, aber ganz leise und winkte ihr hinterher. Und dann? Dann bin ich langsam wieder zum Haus zurückgegangen. Es war so schön. Susi gähnte behaglich. Ich freue mich, dass du mir das erzählt hast. Jetzt werde ich noch einen Happen Heu essen und dann schlafen. Vielen Dank fürs zuhören, sagte Mondmädchen. Vielleicht ist es besser, ich gehe wieder ins Bett. Hier in der Stadt bestimmt, sagte Susi. Schlafschön sagte Mondmädchen leise, dann ging sie zurück zum Bett, legte sich hinein und sah nochmal aus dem Fenster. Der Mond war inzwischen hinter den Dächern verschwunden. Sie schloss die Augen und dachte, irgendwann werden wir nicht mehr in der Stadt wohnen, und dann werde ich.... und schlief ein.

    eiskristalle 2003



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