Inner Game und Sportpsychologie

Das deutschsprachige Love-shyness Forum
Verfügbare Informationen zu "Inner Game und Sportpsychologie"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Ganta - Freiwild - shizoid
  • Forum: Das deutschsprachige Love-shyness Forum
  • Forenbeschreibung: Selbsthilfe für in Liebesdingen krankhaft Schüchterne - siehe http://love-shy.lima-city.de
  • aus dem Unterforum: Alles theoretische über Love-shyness und Absolute Beginner
  • Antworten: 11
  • Forum gestartet am: Mittwoch 12.09.2007
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Inner Game und Sportpsychologie
  • Letzte Antwort: vor 16 Jahren, 4 Monaten, 9 Tagen, 8 Stunden, 15 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Inner Game und Sportpsychologie"

    Re: Inner Game und Sportpsychologie

    Ganta - 12.11.2007, 15:37

    Inner Game und Sportpsychologie
    Ein sehr faszinierendes Thema finde ich die Sportpsychologie, in die ich mich allerdings noch nicht vertieft habe. Ohne Zweifel ist die mentale Seite (das "Inner game") eine ganz wichtige, wenn vielleicht nicht gar die entscheidende Komponente bei vielen verschiedenen Leistungen im Leben. Aus diesem Grund haben sind in den letzten Jahrzehnten vermehrt verschiedene Methoden zur Stärkung der mentalen Seite hervorgegangen: Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie, Motivationskurse, NLP, Hypnose, Zen/Buddhismus, Yoga und vieles mehr.

    Ein großes Problem ist die Nachweisbarkeit der Wirkung. Wirkt sowas, oder ist es Placebo? Und wie kann ich es messen? Hier hat der Bereich Sport entscheidende Vorteile, da hier die Ergebnisse sehr genau messbar sind. Auch scheinen sich hier die Experten einig zu sein, dass Spitzensportler vom technischen können und der Verfassung quasi auf einer Stufe sind, und damit der Kopf entscheidend. Man hat sich wissenschaftlich zB. mit dem Thema Visualisierung beschäftigt, d.h. man stellt sich Bewegungsabläufe im Kopf vor (Turmspringen, Basketball). Dies sei fast ebenso effektiv als das tatsächliche Training und hätte die Leistung gesteigert. Ich erinnere mich an einen Artikel über Korbwürfe beim Basketball. Auch soll die Beobachtung, dass Skiläufer vor ihrer Abfahrt am Start mit dem Körper hin- und herschwanken daran liegen, dass sie mental noch einmal die Strecke durchgehen.

    Einer der ersten, der sich als Trainer damit beschäftigt hat war Tim Gallwey mit seinem Buch "The Inner Game of Tennis". Ich hab es noch nicht gelesen (auch weil ich kein Tennis spiele), aber laut David DeAngelo wurde dadurch erst der Begriff "Inner Game" in die Seduction Szene gebracht. Es scheint darin vor allem um Punkte wie Verkopfung und Verkrampfung zu tun zu haben, warum man Dinge, die man eigentlich weiß, nicht umsetzen kann.

    Überzeugend sind auch die Leistungen eines Florian Hambüchen, der in einer spektakulären Aufholjagd noch Gold bei der Leichtathletik WM geholt hat. Dieser hat einen eigenen "Mental-Coach" in Form seines Onkels, der Dipl. Pädagoge und Hypnotherapeut ist. Nach kurzer, oberflächlichem googeln fand ich auf siegler.blog.de (kenne die Seite nicht) noch folgendes dazu:

    siegler.blog.de hat folgendes geschrieben: Bruno Hambüchen - das Erfolgsgeheimnis ...
    von rmsiegler @ 2007-09-12 - 22:09:13
    Nach ein wenig Recherche war es klar:

    - Steigerung der Konzentration
    - Ausblendung des Umfelds
    - Entspannung vor dem Wettkampf
    - Lösung von Blockaden
    - Bildung positiver Einstimmung
    - positive Visualisierung des Wettkampfs
    - ...

    Klingt ja alles nicht schlecht. Was bringt uns aber die anscheinende Wirksamkeit von Mental-Methoden beim Sport? Da ich mich wie gesagt damit selber erst noch mehr auseinandersetzen will sehen meine Gedanken folgendermasen aus:

    - mentales Training beim Sport ist nachgewiesen wirksam im Gegensatz zu vielen anderen herangehensweisen
    - es geht nicht um höhere geistige Hirnfunktionen, sondern um (hirngeschichtlich ältere) motorische Bewegungen. Auch bei Themen wie Sozialverhalten und Dating geht es nicht um den nackten Intellekt, sondern IMHO um tief verwurzelte Verhaltensweisen
    - (Selbst)Motivation spielt bei beidem eine wichtige Rolle, gerade auch im Bereich Ausdauer

    Da wir uns viel mit dem Thema "Inner game" beschäftigen wäre es also vielleicht ratsam, sich mit den Wurzeln vertraut zu machen. Und das ist in diesem Fall Tennis.



    Re: Inner Game und Sportpsychologie

    Freiwild - 13.11.2007, 02:18


    Für mich persönlich halte ich da spontan Motivationstraining, Blockadenlösung und Durchbrechen negativer Gedankenschleifen für am geignetsten. Meine negative herangehensweise konnte ich schon etwas ablegen (durch Lernen am bescheidenen Erfolg) ist jedoch immer noch ein großes mentales Hindernis. Ich gehöre zu jenen, die in Gemeinschaft mit anderen und leider auch besonders unter Druck von außen am meisten zustande bringen. Das ist vor allem im Sport der Fall.

    Exzessives theoretisches Durchspielen von entsprechenden Situationen geht bei mir jedoch schon automatisch, ja zwanghaft, und war seit jeher kontraproduktiv. Das ist eben die Sache mit dem zu viel "Denken" (oder besser "Grübeln im Leeerlauf").



    Re: Inner Game und Sportpsychologie

    shizoid - 16.12.2007, 18:16


    Freiwild hat folgendes geschrieben:
    Exzessives theoretisches Durchspielen von entsprechenden Situationen geht bei mir jedoch schon automatisch, ja zwanghaft, und war seit jeher kontraproduktiv. Das ist eben die Sache mit dem zu viel "Denken" (oder besser "Grübeln im Leeerlauf").

    Das kenne ich auch. Vor allem ist jedes Durchspielen reine Spinnerei bei mir, weil ich noch nie der richtige Erfahrung gemacht habe. Aber Blockaden lösen und sich positiv einstimmen könnte durchaus hilfreich sein. Was ich mir aber für mich als besonders hilfreich vorstellen könnte, wäre "Ausblendung des Umfelds". Mir ist letztens aufgefallen, dass wenn ich nicht großartig darüber nachdenke, was ich mache und wie es auf die Umwelt wirkt, ich auch mal der einen oder anderen Frau direkt in die Augen schauen kann und sogar ein Lächeln hin bekomme. Ich weiß nicht warum, aber solche "zenartigen" Zustände habe ich in letzter Zeit öfters wenn ich zuwenig geschlafen habe.



    Re: Inner Game und Sportpsychologie

    Ganta - 17.12.2007, 00:21


    Hallo shizoid!

    Zitat: Vor allem ist jedes Durchspielen reine Spinnerei bei mir, weil ich noch nie der richtige Erfahrung gemacht habe. Ich habe mal eine interessante Randbemerkung von einem Experten oder Psychologen aufgeschnappt. Es ging um die Schwärmereien, die Jugendliche oft gegenüber Stars haben. Das ist auch eine Form von Spinnerei, ohne Erfahrung zu haben. Der Experte meinte dann, das sei positiv zu bewerten, da man die Vorstellung, wie eine Beziehung abläuft, schonmal "durchsimuliert" und sich dadurch darauf vorbereitet.

    Ich kenne einen anderen User, der in Gedanken oft durchgespielt hat, wie es konkret sein könnte eine Beziehung zu haben, und er meint es hat im geholfen bei seiner EntABisierung. Wenn man so etwas tut sollte man auch in betracht ziehen, daß viele Dinge in einer Beziehung alltäglich und trivial sein können und es keine ständige Achterbahnfahrt wie in einer daily sopa ist.



    Re: Inner Game und Sportpsychologie

    Freiwild - 17.12.2007, 00:34


    Ganta hat folgendes geschrieben: Der Experte meinte dann, das sei positiv zu bewerten, da man die Vorstellung, wie eine Beziehung abläuft, schonmal "durchsimuliert" und sich dadurch darauf vorbereitet.

    Irgendwo gibt es dann doch Grenzen der Selbstachtung, die nicht jeder zu unterschreiten bereit ist. Diese Beziehungsphantasien bezüglich Stars verleiten zudem wohl eher zu völlig irrigen Vorstellungen und einer verminderten Realitäts-Toleranz (sowie Anspruchsdenken).

    Ganta hat folgendes geschrieben: Ich kenne einen anderen User, der in Gedanken oft durchgespielt hat, wie es konkret sein könnte eine Beziehung zu haben, und er meint es hat im geholfen bei seiner EntABisierung.

    Und was machen wir dann mit dem "Du denkst zuviel"-Vorwurf? Wenn´s ihm geholfen hat und anderen auch, dann gut - jedem, wie es ihm am zuträglichsten ist. Doch ABs mit einer psychischen Erkrankung die mit "Grübelzwang" als Symptomatik einher geht (diverse Persönlichkeitsstörungen oder verschiedenste Formen der Depression), ist strikt davon abzuraten. Wobei das noch nichtmal was hilft, sie tun´s ja trotzdem.



    Re: Inner Game und Sportpsychologie

    Ganta - 17.12.2007, 01:33


    Freiwild hat folgendes geschrieben: Irgendwo gibt es dann doch Grenzen der Selbstachtung, die nicht jeder zu unterschreiten bereit ist. Diese Beziehungsphantasien bezüglich Stars verleiten zudem wohl eher zu völlig irrigen Vorstellungen und einer verminderten Realitäts-Toleranz (sowie Anspruchsdenken). Es ging ja hier auch im Teenager, und nicht um Erwachsene, bei denen solches Verhalten doch merkwürdig wäre. Als ich selbst in dem Alter war, habe ich die anderen Teenies für ziemlich unreif und kindisch gehalten. Ich selbst war durch meine zu harte Realität wahrscheinlich schon zu desillusioniert und zu früh "erwachsen" geworden. Für einen Jugendlichen ist es wohl aber ein notwendiger Schritt in seiner Entwicklung, in der er/sie halt auch noch auf "kindliche" Art damit umgehen darf und soll.

    Freiwild hat folgendes geschrieben: Und was machen wir dann mit dem "Du denkst zuviel"-Vorwurf? Wenn´s ihm geholfen hat und anderen auch, dann gut - jedem, wie es ihm am zuträglichsten ist. Doch ABs mit einer psychischen Erkrankung die mit "Grübelzwang" als Symptomatik einher geht (diverse Persönlichkeitsstörungen oder verschiedenste Formen der Depression), ist strikt davon abzuraten. Wobei das noch nichtmal was hilft, sie tun´s ja trotzdem.
    Der Ausdruck "zuviel denken" stört mich sehr, weil man unterschiedliche Dinge damit meint. Grübeln ist zum einen die fast zwanghafte Auseinandersetzung mit immer dem gleichen Thema, die aber nicht zielorientiert ist. Grübeln hat auch seinen Zweck in dem Sinne, das es wie ein Veto wirkt, um nicht vorschnell zu handeln. Jeder grübelt mal. Im extrem it es aber, wie bei allem, schädlich.

    Worüber ich aber gerade im Zusammenhang mit Sport gesprochen habe ist eine Visualisierung. Das liegt näher an bestimmten NLP-Methoden, geführten Traumreisen oder Meditationen, wobei es jetzt nicht gleichzusetzen ist. Wenn Du dir vorstellst wie es ist einen Ball in einen Korb zu werfen, dann ist das kein grübeln. Du hast auch keine schwärmerischen Phantasien darüber, was den Ball oder Korb betrifft, in denen du dich verlierst. Aber du versetzt dich in die Lage, wie der körperliche Ablauf und das Gefühl ist, um dich daran zu gewöhnen. Für das Gehirn etwas macht es keinen großen Unterschied, ob du dir eine motorische Bewegung vorstellst oder tatsächlich ausübst.

    Meine eigene Frage wäre natürlich: wenn ich mit vorstelle wie es ist, vom 10 Meter Brett eine gedrehte Schraube zu springen, wieviel hat das dann mit der Realität gemeinsam? Wie gut ist unser Kleinhirn mit solchen Dingen schon "vorprogrammiert", oder gibt es Bewegungen oder Zustände, die insoweit "unnatürlich" sind, daß wir sie erst erlernen müssen? Dafür habe ich mich noch zu wenig mit dem Thema auseinandergesetzt. Da aber sehr vieles was mit sozialem und beziehungstechnischem Verhalten zu tun hat, instinktiv bei uns angelegt ist, kann es vielleicht auf diese Art aktiviert werden, wenn die Anlagen bei uns schon bereits vorhanden wären. Habe ich den Umgang mit meiner Freundin erst erlernen müssen, oder habe ich da alte genetische, bisher verschüttete Programme aktiviert. Eine spannende Vorstellung.

    Den Post von dem anderen User (Vitriol821) war dieser hier (Link, 15.12. 9:34Uhr). An die angesprochene Methode Sätze zu bilden, die "meine Freundin" beinhalten, kann ich mich auch noch halbwegs erinnern. Irgendwie ging es darum sich Alltagssituationen mit Freundin vorzustellen um später einen einfacheren Übergang zu haben.

    Persönlich hatte ich jetzt keine Phantasien dazu, was den alltäglichen Ablauf mit Freundin angeht. Traumvorstellungen hatte ich eher typischerweise im Bereich was das sexuelle und intime angeht. Ansonsten bin ich als damaliger sozialer Tollpatsch einfach davon ausgegangen, was wohl die Mehrheit in einer bestimmten Situation machen würde, und hab das als Blaupause verwendet. Etwa: wie macht man ein Picknick mit der Freundin, weil solche Aktionen von einem auch erwartet werden (in meiner Vorstellung). Die Durchführung war dann gesamt gesehen aber eher meschanisch bei mir, emotional hatte ich da keinen wirklichen Bezug dazu. Ich fühlte mich eher wie eine Marionette, bei der ich selber die Fäden ziehe allein aus rationalen Gründen.



    Re: Inner Game und Sportpsychologie

    Freiwild - 17.12.2007, 02:02


    Ganta hat folgendes geschrieben: Es ging ja hier auch im Teenager, und nicht um Erwachsene, bei denen solches Verhalten doch merkwürdig wäre.

    Und mir gings um die, die das auch im Teenager-Alter nicht tun oder zu tun nötig haben - aus welchen Gründen auch immer. Ebenso um jene, welche es als Erwachsene immer noch praktizieren. Ich hatte mal ein OdB (Schande über mich!) das sich bloggenderweise darüber ausgebreitet hat, daß sie sich als 23 Jährige immer noch nicht in "normale" Männer verlieben könne, immer nur in Musiker irgendwelcher überbewerteter "Indie-Bands". Angebote hatte sie genug, auch Freunde, allesamt Güteklasse A - sie selbst: hager, Brille (typische real existierende Selektions-Dysbalance).

    Ganta hat folgendes geschrieben: Der Ausdruck "zuviel denken" stört mich sehr...

    Mich auch, und auch wieder nicht...

    Ganta hat folgendes geschrieben: Worüber ich aber gerade im Zusammenhang mit Sport gesprochen habe ist eine Visualisierung ... dann ist das kein grübeln. Du hast auch keine schwärmerischen Phantasien darüber ... Aber du versetzt dich in die Lage, wie der körperliche Ablauf und das Gefühl ist, um dich daran zu gewöhnen.

    Ich habe und vor allem hatte die Neigung mir Begegnungen, Gespräche, ja ganze Beziehungen bis ins letzte Detail auszumalen. In realiter hat dies stets zu mehr oder minder kommunikativ-zwischenmenschlichen Katastrophen geführt, weil es in der Praxis eben doch etwas völlig anderes ist. "Visualisierung" (im weitesten Sinne des wortes) bringt meist nur dann etwas, wenn man das mit der entsprechenden Handlung verbundene "Körpergefühl" oder die "Selbstrepräsentation" schon kennt, also (erste) entsprechende praktische Erfahrung hat. Auch im Sport ist Visualisierung nicht der erste Schrit beim Erlernen einer Disziplin. Zumindest für mich war das "a priori-Trockendock" pures Gift. Einfach nur Versagen wäre mir da bedeutend lieber dewesen, als regelrechte Tragödien zu inszenieren (den entsprechenden OdBs sicherlich auch).



    Re: Inner Game und Sportpsychologie

    Ganta - 17.12.2007, 06:43


    @Freiwild

    Deine Einstellung zur "Unterschreitung der Grenzen zur Selbstachtung" kann ich nicht ganz teilen. Früher war ich zB. im Punkt Alkoholkonsum sehr radikal in Richtung Nichttrinken eingestellt. Jeder Alkoholkonsument war für mich schon ein potentieller Alkoholiker.

    Mit der Zeit habe ich für mich aber eingesehen, daß die allermeisten aus meiner Jahrgangsstufe sich ganz normal entwickelt haben. Nur ich hatte quasi noch ein Problem damit und habe deswegen zu einer entspannteren Sicht gefunden.

    Oder auch anderes "unreifes" Verhalten in der Jugend, das über-die-Strenge-schlagen in ihren vielfältigen Formen. Für mich kindisch und unnötig wie ein Kropf. Aber warum bin dann ich sozusagen auf der Strecke geblieben, während die "unreifen" und "kindischen" dann die Kurve gekriegt haben? Mittlerweile glaube ich liegt ein Grund darin, daß ich diese Phasen verpasst habe, daß meine frühere Vernunft auch eine Art Kompensation für meine Zurückhaltung war und ich mich auch nicht ausprobiert habe. Die anderen sind durch diese Phasen gegangen, haben ihre Grenzen ausgetestet um dann in aller Regel die Kurve zu kriegen. Deshalb glaube ich nicht, daß etwa Teenager-Schwärmereien zu Zitat: "irrigen Vorstellungen und einer verminderten Realitäts-Toleranz" führen. Dein Beispiel einer exzentrischen Groupie-Frau halte ich da nicht für repräsentativ. Im Gegenteil würde es womöglich vielen in ihrer Entwicklung schaden, wenn man ihnen solche Dinge verbieten und sie einschränken würde.

    Noch zum Visualisieren: dann scheint es weniger geeignet zu sein neues zu lernen, eher vielleicht bekanntes zu vertiefen. Das klingt auch realistischer. Ein anderes Thema könnte aber der Angstabbau sein: wenn man sich einen positiven Ausgang nicht mal vorstellen kann sollte man vielleicht erstmal da ansetzen. Durch Desensibilisierungsübungen etwa bei der Spinnenangst beginnt man auch zuerst mit Vorstellungsübungen. Aber das war bei Dir anscheinend auch nicht das Problem, sonst wärst du gar nicht soweit gekommen.

    Zitat: In realiter hat dies stets zu mehr oder minder kommunikativ-zwischenmenschlichen Katastrophen geführt, weil es in der Praxis eben doch etwas völlig anderes ist. Das klingt nicht gut. Ist das immer noch akut der Fall? Wenn man immer wieder an der gleichen Stelle mit dem Kopf gegen die Wand läuft steckt der Wurm IMHO in der grundsätzlichen Herangehensweise.



    Re: Inner Game und Sportpsychologie

    Freiwild - 17.12.2007, 09:38


    Ganta hat folgendes geschrieben: Deine Einstellung zur "Unterschreitung der Grenzen zur Selbstachtung" kann ich nicht ganz teilen.

    Aber zu so manchen Dingen konnte ich mich halt noch nicht mal zwingen, da ging es mir ganz ähnlich wie Dir. (Auch was Alkohol angeht, das habe ich dann mit 27 nachgeholt). Die Schwärmereien und "Beziehungsphantasien" wiederum kann man ja auch hinsichtlich "realer" Personen aus dem Umfeld haben und nicht mit irgendwelchen Gestalten, die man als Star vorgesetzt bekommt. Ich hab das jedenfalls so praktiziert, leider ist aber der entsprechende Erfolg ausgeblieben. Das schiebe ich jetzt nicht unbedingt auf Mängel dieser Methode. Bei mir lag da einfach noch anderes im Argen. Aber bei denen, die mit Star-Schwärmereien weiter kommen, würde auch "Otto-Normal-OdB" ausreichen. Daß sie sich Berühmtheiten raussuchen spricht jedoch meines Erachten Bände. Bei Jungs ist das glaub ich dann auch nochmal was anderes. Die haben gegenüber "Super-Models" und dergleichen keine eingehenden Vorstellungen darüber, diese als Partnerin zu haben. Aber das, worauf man zu meiner Zeit "geil" sein mußte, hat mich nicht im geringsten gejuckt. Für mich waren die aus Plastik oder wenn´s hoch kommt Fleischfassaden. Interessanterweise kamen die "püppchen-geilen" dann bei Mädels (die natürlich "emanzipiert" waren) um Längen besser an, was meines Erachtens schon alles sagt.

    Ganta hat folgendes geschrieben: Dein Beispiel einer exzentrischen Groupie-Frau halte ich da nicht für repräsentativ. Im Gegenteil würde es womöglich vielen in ihrer Entwicklung schaden, wenn man ihnen solche Dinge verbieten und sie einschränken würde.

    Naja, Groupie-Frau ist da vielleicht ein wenig zu viel gesagt (wobei ich nicht ausschließe, daß sie´s schon zur Sperma-Toilette für den einen oder anderen berliner Frisuren-Ständer gebracht hat). Aber geschadet hat ihr wohl eher just die praktizierte Einstellung, da sie ja explizit darüber gejammert hat, sich stets in Typen zu verlieben, die sie (zumindest bereits aus geographischen Gesichtspunkten) nicht haben kann. Und von verbieten kann natürlich nicht die Rede sein, da dies schonmal gar nicht umsetzbar wäre.

    Ganta hat folgendes geschrieben: Ein anderes Thema könnte aber der Angstabbau sein: wenn man sich einen positiven Ausgang nicht mal vorstellen kann sollte man vielleicht erstmal da ansetzen.

    Obwohl ich ja bereits von Kindesbeinen an als Pessimist verschrien war, hatte ich auch durchaus positive Szenarien im Kopf. Doch diese haben mich dann erst aus der Reserve gelockt, wo es besser gewesen wäre, den Käfig schön verschlossen zu halten.

    Ganta hat folgendes geschrieben: Das klingt nicht gut. Ist das immer noch akut der Fall? Wenn man immer wieder an der gleichen Stelle mit dem Kopf gegen die Wand läuft steckt der Wurm IMHO in der grundsätzlichen Herangehensweise.

    Es ist zwar nicht mehr ganz so schlimm, aber einen entsprechenden Konstruktionsfehler in dieser Hinsicht ist nicht abzustreiten, ja sogar (diagnostisch) "amtlich", worüber ich mich aber auch nicht weiter auslassen möchte. Jedenfalls habe ich egal wo ich aufkreuze (nachdem ich wieder "aus gordischen Gründen" irgendweinem Umfeld entflohen bin) wieder recht schnell den Leumund "seltsam", "komisch" oder gar noch schlimmeres zu sein. Mittlerweile hat es sich als besser herausgestellt, da gar nicht gegen ankämpfen zu wollen, sondern es zu akzeptieren und sich auf Vermeidbares sowie reales Entwicklungspotential zu konzentrieren. Zumal ich auf Bewertungen irgendwelchen verlogenen Packs auch keinen Pfifferling mehr gebe...



    Re: Inner Game und Sportpsychologie

    shizoid - 17.12.2007, 18:10


    Früher bin ich auch oft alle möglichen Gesprächssituationen im Kopf durchgegangen. Auf dem Weg ins Kleidergeschäft habe ich probiert alle Situationen die auftreten könnten durch zu denken. Natürlich ist nie auch nur irgend eine der zusammenfantasierten Handlungen passiert! Mittlerweile ist es etwas besser geworden, aber manchmal erwische ich mich immer noch dabei wie ich solchen Mist erdenke. Spontan und nicht vorgedacht scheint für mich am besten zu funktionieren wenn es um zwischenmenschliches geht. Vielleicht ist an dem Zen oder Daokram ja was dran. Oh Gott, am ende werde ich noch zu so einem NewAge-Spinner...


    So Groupies konnte ich auch noch nie richtig verstehen. Bei Stars war mir entweder a) das künstlerische Talent, also z.B. die Musik wichtig oder b) das Aussehen. Bei letzterem langt es dann eben noch zur Wichsvorlage, mehr aber auch nicht. Als begehrenswerte Übermenschen, die meine volle Aufmerksamkeit für jeden Scheiß den sie machen verdient hätten, konnte ich die noch nie sehen. Kurz, Groupies halte ich für bekloppt. :wink:



    Re: Inner Game und Sportpsychologie

    Ganta - 17.12.2007, 22:06


    In einigen Punkten sehe ich den Großteil der Gesellschaft ohnehin als unreif an. Weil es gehört schon einiges dazu, sich den Ausdruck "erwachsen" zu verdienen. Stattdessen wird oft nur erwachsen getan und eine Fassade aufrecht erhalten. Deswegen halte ich uns auch nicht unbedingt für unreifer, bei uns ist es bei gewissen Punkten nur offensichtlicher. Das hört sich etwas radikal an, aber ich werde mal gesondert mehr dazu schreiben.

    Ach ja, wenn einer von euch mal nach Hamburg kommen sollte schickt ne PM, dann können wir was trinken gehen (auch alkoholfrei ;) )!



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Das deutschsprachige Love-shyness Forum

    Ego-Push durch Paysex. - gepostet von Riemann am Montag 08.10.2007



    Ähnliche Beiträge wie "Inner Game und Sportpsychologie"

    T-Rex 700E Mechanik + Align 3G 2.1 *Preisupdate* - Deluxe1 (Montag 30.08.2010)
    New Game - Orion (Freitag 28.05.2004)
    Game, als Gangster Boss - nici2280 (Montag 15.08.2005)
    Jay-Z disst The Game - Bigg Dan (Mittwoch 09.02.2005)
    Game: 'Game over for G-Unit!' - nici2280 (Mittwoch 28.09.2005)
    Ein PC Game für die freunde des schlechten geschmacks! - Shlomo (Donnerstag 19.10.2006)
    Klick-Game - Dark_Pilot (Mittwoch 18.07.2007)
    3 Worte - Game - aenne (Dienstag 08.08.2006)
    Lebensmittel Game - Bills Lollie (Samstag 13.01.2007)
    GAME, am SO dem 16.07.06 - [SKY]neweden21 (Dienstag 11.07.2006)