Italien / Ausschreitungen

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    Re: Italien / Ausschreitungen

    Markus Giersch - 12.11.2007, 20:28

    Italien / Ausschreitungen
    wir hatten das thema zwar schon mal woanders, aber ich mache es nochmal hier rein.
    ich bin schockiert von den bilder.
    aber die ausmasse waren abzu sehen.
    ich persönlich bin froh, das unsere hools noch relativ locker sind im gegensatz zu italien. aber unsere lebensniveau passt sich langsam das von italien an, so das ich denke, das es auch bei uns keine randerscheinung mehr sein wird. zudem wird es auch bei uns ein ventil zum frustablassen sein. auf den studidemos ging es schon fast genauso ab.

    Welt Online hat folgendes geschrieben: Ein rabenschwarzer Sonntag in Italien

    Die Ausschreitungen nach dem Tod eines römischen Fußballfans zeigen, dass Extremisten die italienischen Klubs unterwandert haben und dem Nationalsport sein Grab schaufeln. Die Regierung will durchgreifen und die Staatsanwaltschaft klagt die Fans wegen Terrorismus an.


    Mehr Bilder = Bitte auf das Bild klicken
    Auf einem Parkplatz in der Nähe von Arezzo decken Ermittler den Tatort eines Unglücks ab. Ein Fußballfan des Vereins Lazio Rom wurde dort erschossen.

    Vielleicht sind es die verbrannten Sitze, von denen dieser süßliche Geruch aufsteigt, vielleicht war es das Lenkrad, das es jetzt nicht mehr gibt. Am Montagmorgen, während auf dem Markt schon wieder Gurken, Orangen, Socken und Jeans verkauft werden, steht hier in der Via Flaminia ein silberner Alfa Romeo und verbreitet jenen seltsamen Geruch im Stadtviertel Ponte Milvio, gleich beim römischen Olympiastadion. Vorne ist der Wagen noch intakt, doch der Innenraum ist völlig verkohlt. Der Wagen hat das Kennzeichen AZ 158 KY und ging am Sonntag um 21 Uhr in Flammen auf, am Ende eines alptraumhaften Tages für den italienischen Fußball.

    Die Schüsse, mit denen der Skandal-Sonntag beginnt, fallen um 9 Uhr 20 an einer Autobahn-Raststätte bei Arezzo, wahrscheinlich brauchen sie nur den Bruchteil einer Sekunde von der Waffe des Polizisten Paolo S. bis zum Auto von Gabriele Sandri, 26 Jahre alt, aus Rom. Gabriele Sandri ist in diesem Moment mit seinem Bruder und vier Freunden unterwegs nach Mailand, er ist Fan der Mannschaft Lazio Rom, die am Nachmittag im Mailänder Stadion gegen den amtierenden Meister Inter Mailand spielen soll. Eben noch hatten Gabriele und seine vier Freunde eine Rangelei mit Juventus-Fans. Da durchbricht die Kugel die Scheibe und trifft Gabriele Sandri in den Hals. Polizist Paolo S. wird später sagen, er habe einen Schuss abgegeben, um die Rangelei zu stoppen, dann habe sich beim Laufen der weitere Schuss gelöst. Seit Montag wird gegen ihn wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

    Gegen den Polizisten wird ermittelt

    „Ich war mindestens 200 Meter weit weg, wie hätte ich das tun sollen?“, sagte der Polizist der Zeitung „Corriere della Sera“. „Ich bin am Boden zerstört. Ich habe zwei Familien zerstört, die des Jungen und meine eigene.“ Der Zeitung zufolge hätten die Regeln der italienischen Polizei verlangt, dass der Polizist seine Waffe nach dem Warnschuss in die Luft wieder in das Halfter steckt.
    Gabriele Sandri ist der zweite Tote, den der italienische Fußball in diesem Jahr bereits gefordert hat. 987 Kilometer, elf Stunden Autofahrt entfernt von der Raststätte „Autogrill“, starb Anfang Februar 2007 der Polizeiinspektor Filippo Raciti auf dem Vorplatz des Stadions von Catania auf Sizilien. Damals hatten es die randalierenden Hooligans von Catania nicht auf die gegnerischen Fans aus Palermo abgesehen, sondern auf die Polizei.

    Als am Sonntag die Nachricht vom Tod Gabriele Sandris durch die Kugel eines Polizisten in den Stadien Italiens bekannt wird, beteuert die Polizei von Arezzo noch in einer 32-zeiligen Erklärung, es habe sich um ein Unglück, eine „tragedia“, gehandelt. Doch wie zuletzt in Catania setzen vermeintlich verfeindete Fangruppen Autos in Brand und greifen Polizeiwachen an. Am Ende des Tages meldet die italienische Nachrichtenagentur Ansa: „Bei den schweren Ausschreitungen, die der Tod des Fußballfans am Sonntag in Rom auslöste, wurden 40 Polizisten verletzt. Der am schwersten verletzte Polizist ist von einer Eisenstange getroffen worden.“

    Gewalt und Angst

    Der italienische Fußball ist durch Manipulationen, bestochene Schiedsrichter und Wettbetrug schon länger in der Glaubwürdigkeitskrise. Gewalt und Angst gehörten auch schon vor diesem 11. November, der schon jetzt „Schwarzer Sonntag“ heißt, zum „calcio“, zum italienischen Profi-Fußball, fast schon wie der Ball selbst. Die Stadien sind selbst in der Ersten Liga nur halbgefüllt, in der Zweiten manchmal fast gänzlich leer, aus Angst vor Krawallen. Selbst Champions-League-Spiele sind nicht mehr ausverkauft, dafür boomt das Bezahlfernsehen, der sichere Jubel aus der Sofaecke.
    Am Montagmorgen geben die italienischen Zeitungen den Vereinen die Schuld an den gewalttätigen Fangruppen, welche dem italienischen Fußball die Seele raubten. „Staat und Fußballvereine haben viel zu lange zugeschaut“, schimpft der „Corriere della Sera“. Die italienischen Klubs hätten nichts unternommen, als Extremisten ihre Fanblöcke von Sizilien bis Mailand politisch unterwanderten.
    Zunächst waren es bunte Aufzüge, welche die rund 80.000 extremistische „Ultras“ in Italien organisierten, doch oft nahmen Rechtsradikale die Kurven in Beschlag und verteidigten gewalttätig ihre Macht gegenüber Polizei und Verein: Jedes Kind kann in Italien nachbeten, welche politische Richtung die Fangruppen des Landes haben, von den rechtsextremen bei Lazio Rom und Inter Mailand bis zu den linken beim AC Milan und bis zu den alt-kommunistischen beim AS Livorno, wo zuletzt Spielmacher Lucarelli nach jedem Tor stolz die Faust zum kommunistischen Gruß in die Fankurve richtete.

    Notfall Ultras

    Friedliche Fans haben Angst. Ein Pizzaverkäufer am Olympiastadion beobachtete am Sonntag aus seinem Laden die Randale der Fans, das Licht hatte er ausgemacht, um die Randalierer nicht aufmerksam zu machen: „Bitte nicht meinen Namen schreiben“, sagt er, „sonst kriege ich Ärger mit den Ultras.“
    Fassungslosigkeit herrscht auch noch am Montag in Italien, die halbstündigen Fernsehnachrichten der RAI beschäftigen sich zwanzig Minuten lang nur mit der „emergenza Ultrà“, dem „Notfall Ultrà“. Wieder und wieder laufen dieselben Bilder, die Lazio und Inter-Fans, die in Mailand randalieren, der Domplatz von Mailand, der von einem Feuerwerkskörper blutrot leuchtet, die brennenden Müllcontainer in Rom.
    Ein Fußballfunktionär, ein Politiker nach dem anderen wird telefonisch zugeschaltet, ihr Kommentar läuft über den Bildern. „Die illegalen Einwanderer haben unsere Städte in Beschlag genommen, die gewalttätigen Fußballfans unserer Stadien“, sagt ein Abgeordneter der rechtsnationalen „Alleanza Nationale“, während auf dem Fernsehbild gerade ein vermummter Randalierer zu sehen ist, der einen Kameramann niederschlägt und da hinten Polizeiautos, die durch römische Straßenecken jagen. Dann unterbricht die Moderatorin: „Soeben erfahre ich, dass die Staatsanwaltschaft die Fans nicht nur wegen Sachbeschädigung, sondern auch wegen Terrorismus anklagen wird, sie haben eine politische Strategie verfolgt.“

    "Selbst begraben"

    Keine 24 Stunden ist Gabriele Sandri tot, da bildet sich schon eine eigene Erinnerungskultur um ihn, von dem alle im Stadtviertel sagen, er sei ein „bravo ragazzo“, ein „guter Junge“ gewesen, keiner, der sich schlägt, keiner, der die hässliche Seite des italienischen Fußballs verkörpert. Doch gewalttätige Lazio-Fans haben ihn schon für sich vereinnahmt: „Gestern hat ein Bastard unserer Familie ihren Sohn genommen“, steht am Montagmorgen auf einem Schild, welches am Herrenmoden-Laden des Vaters klebt, knapp über den zahllosen Blumensträußen und Trauerkarten.
    Am Nachmittag nimmt der Vater das Schild ab, er sagt, er hätte nichts damit zu tun. Für gewalttätige Fans ist der Name Gabrieles schon jetzt ein Grund, beim nächsten Spiel erst recht die verhasste Polizei anzugreifen. Doch im Moment weiß niemand, wann überhaupt wieder gespielt wird. Sportministerin Giovanna Melandri will einen Stopp der Serie A. „Am kommenden Sonntag sollte der Fußball in Italien eine Pause einlegen, um über die verheerenden Folgen dieser neuen Gewaltwelle nachzudenken“, sagt Melandri am Montagnachmittag.
    Fünf Minuten vom verkohlen Alfa Romeo in der Via Flaminia ist es zum römischen Olympiastadion, der Weg geht den Tiber entlang, und die Sonne scheint auf das Stadion und den Vorplatz, der am Montag Ort einer Schlacht war. Studenten gehen in Richtung der Olympia-Anlagen, zur Sport-Fakultät der römischen Universität, auch Emanuele Litrenta, 19 Jahre. Er geht an den zerstörten Fenstern, der kaputten Ampel, einer ausgebrannten Mülltonne vorbei und schüttelt den Kopf: „Mit dem, was hier passiert ist, hat sich der italienische Fußball selbst begraben.“

    Von oben leuchtet vom Monte Mario die goldene Statue der „Madonna del Monte Mario“ über dem Olympiastadion, ganz Rom sieht man von dort. Die goldene Madonna ist ein beliebter Ausflugs- und Pilgerort für die Römer. Nun sind alle Kräfte gefragt, um vom italienischen Calcio noch zu retten, was zu retten ist.

    Weiterführende links
    * Italiens Fußball im Würgegriff der Fangruppen
    * Italiens Regierung sagt Hooligans den Kampf an
    * Bilderstrecke: Fußballfan in Italien erschossen
    * Immer wieder Todesfälle rund um den Fußball
    * "Ich bin ruiniert, ich habe zwei Familien zerstört"
    * "Tifoso erschossen, Krieg der Ultras"
    * In Italien steht der Fußball vor Gericht
    * Ermittlungen gegen 300 Fans in Italien
    * Ausnahmezustand im Land des Weltmeisters
    * Der Fußball rollt einfach weiter
    * Italien erwägt einjährige Fußballpause

    VIDEO


    Quelle: http://www.welt.de/videos/video_sport/article1354682/Krawalle_in_Rom.html



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