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Re: alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
Riemann - 11.11.2007, 19:56alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
in diesem thread soll es um alternative erklärungsmodelle für beziehungsunerfahrenheit gehen. fangen wir mal mit involuntary celibacy (incel) an, ein begriff, der von Denise Donelly et al in folgendem artikel geprägt wurde:
Involuntary Celibacy: A Life Course Analysis - Statistical Data Included. Denise Donnelly, Elisabeth Burgess, Sally Anderson, Regina Davis, Joy Dillard, Journal of Sex Research (May 2001) (Online unter http://www.findarticles.com/p/articles/mi_m2372/is_2_38/ai_79439406 )
dank übrigens an Lion für den AB-Wiki, dem ich diesen link entnommen habe!
im englischsprachigen raum durchaus verbreitet neben gilmartins begriff "love-shyness". es gibt auch eine gewisse internet-community, z.b. zu finden unter:
http://www.incelsupport.org/
http://www.incelsite.com/
so, nun habe ich die hoffnung, dass sich vielleicht wer anderer dort einliest, um eine kurzzusammenfassung zu liefern... oder dass wir noch andere interessante modelle finden.
Re: alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
exlamento - 11.11.2007, 23:21
Wo ist da jetzt der Unterschied, also die Alternative?
Die meisten Biographien der Incelsite finden ihre Entsprechungen in zahlreichen Vorstellungsthreads.
Re: alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
Riemann - 12.11.2007, 01:03
exlamento hat folgendes geschrieben: Wo ist da jetzt der Unterschied, also die Alternative?
Die meisten Biographien der Incelsite finden ihre Entsprechungen in zahlreichen Vorstellungsthreads.
ja, schon klar, im wesentlichen geht es um beziehungslosigkeit. nur ist wohl der blickpunkt etwas anders gesetzt, die thematik von einer anderen seite beleuchtet. sicher auch interessant, sich das mal genauer anzuschauen, nur fehlt mir momentan die zeit dazu, und daher meine hoffnung, jemand anderer hier kann mir eine kurzzusammenfassung liefern. :wink:
Re: alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
Franko - 13.01.2008, 04:13
Der wesentliche Unterschied scheint mir der zu sein, dass es zunächst einmal nicht um Erfahrungslosigeit geht, sondern um dauerhafte ungewollte sexuelle Entbehrung. Die häufigste Ursache dafür ist wohl dauerhafte Beziehungslosigkeit, welche auch selten erst in einem höheren Alter einsetzt. Aber es gibt auch andere Gründe. Ich weise auf den Begriff „Marital Celibacy“ hin.
Nicht immer kann das überwinden der Umstände dabei das Ziel sein. (Zum Beispiel, wenn man eine eigentlich sehr glückliche Beziehung zu einer asexuellen Person nicht aufgeben möchte.) Darum würde ich annehmen, dass es dort auch mit um Unterstützung zum ‚damit leben‘ geht. Hab mich aber noch nicht soweit umgesehen, dass ich das definitiv aussagen könnte. Ich denke, dass wir da durchaus etwas draus mitnehmen könnten. Lockerer zu werden – wenn auch nur beim Thema Sex – kann doch wohl nichts anderes als hilfreich sein.
..................................
Also als ich zur AB-/Love-shy-Thematik noch gänzlich uninformiert war aber mal wieder begann, interessiert rumzugooglen, stieß ich öfter mal auf Threads im med1 Forum. In den Subforen Sexualität und Beziehungen haben sich da wohl so einige längere AB-Diskussionen entwickelt. Und zwar, das was ich bisher gelesen habe, ohne Bezug zu spezifischen AB-Foren. Da gibt es also die Chance auf ein paar neue Sichtweisen.
Interessant ist das vielleicht gerade weil dort viele nicht-ABs mitdiskutieren (aber nicht die Diskussion dominieren). Der einzige Thread, von dem ich mal mehr als zwei-drei Seiten gelesen habe – von Anfang bis Ende habe ich aber nicht geschafft – ist
Jungmann mit 25 Jahren - Meinung von Frauen
Schon interessant, was da so für Beiträge dabei sind.
Re: alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
Nord - 13.01.2008, 14:09
vom jungmann hab ich jetzt auch mal die ersten seiten gelesen(ganz wird man das wohl nie schaffen bei 1100 seiten). es ist halt schon bezeichnend das kaum einer von den normalos verstanden wurde...
Re: alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
Ganta - 13.01.2008, 16:38
Ohne groß in den erwähnten Thread reingelesen zu haben - aber ich halte es persönlich für extrem wichtig sich in die Aussagen und Positionen von "Normalos" versetzen zu könne. Weil oft ist da mehr als ein Stückchen Wahrheit mit dabei.
Meine Erfahrung ist, daß manche ABs/Love-Shys auf eine bestimmte Art von (Selbst)Kritik wie auf einen gezielten Angriff reagieren, teilweise sogar ganze Feindbilder konstruiert haben. "Ich gegen die Normalos", so ungefähr. Auf diese Punkte weise ich gerne hin, weil ich es für hilfreich halte. Dann trete ich auch auf manche Zehen. Ich will ja auch keinen Beliebtheitswettbewerb gewinnen, sondern lege durchaus mal meinen Finger in die Wunde.
Diese "Provokationen" waren hauptsächlich der Grund für etliche Zensuren von mir in einem bestimmten Foren. Aussagen wie "irgendwann muß man vom 10m-Brett springen" oder "viele ABs gehen scheinbar ihren Problemen aus dem Weg und fahren auf Kuschelkurs" wollen viele dort nicht hören.
Wenn einer etwa Probleme mit dem Abnehmen hat und wieder eine Freßattacke hatte, der hört auch nicht gern wenn man ihm vorhält, daß er wieder am Kühlschrank war. Genauso wird Normalos oder Ex-ABs dann vorgeworfen, sie hätten zuwenig Verständnis, seien zu unsensibel, oder könnten einen nicht verstehen. Was ich für ein Totschlagargument halte, da ich für mich zumindest behaupte beide Seiten der Medaille zu kennen, und ich diese nicht für mich gelten lasse.
Ein anderes Beispiel, um das ganze zu verdeutlichen. Ich komme mal wieder mit dem Thema Alkoholismus, aber einfach nur, weil ich mich da leider auskenne, nicht, weil ich die Leute direkt mit uns vergleichen will (wenn es nervt bitte sagen!). Aber es gibt dort ganz bestimmte, wiederkehrende Muster bei Alkoholikern aus Lügen, Verdrängung, nicht Wahrhaben wollen. Sie argumentieren ähnlich, man würde sie nicht verstehen, man könne sich nicht in sie hineinversetzen etc. Komisch nur, daß sie sich genauso verleugnend auch gegenüber den trockenen anonymen Alkoholikern verhalten. Und die wissen inzwischen ganz genau, was nur Sprüche sind und was nicht. Und da wären manche überrascht, mit welch harten Bandagen man sich dort gegenüber "Unwilligen" verhält. Nach dem Motto: wer es noch nicht kapiert hat muß eben weiterhin im eigenen Saft schmoren.
Solch harte Bandagen will ich hier natürlich nicht sehen. Wir sind keine Süchtigen oder Suchtgefährdeten auf Entzug. Aber nur auf "Kuschelkurs" bleiben, neee, das bringt nichts. Also auch mal Kritik von Normalos annehmen und nicht nur blocken, egal wie unbequem!
Re: alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
Ganta - 13.01.2008, 16:40
@Nord
Dein letzter Satz ist übrigens nicht eindeutig. Man kann ihn so oder so lesen (einer = AB; einer von den Normalos = Normalo).
Re: alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
Nord - 13.01.2008, 16:49
bis auf das argument das mit dem nicht verstehen treffen deine argumente auf die diskussion nicht zu.
es war aber so gemeint das kaum einer(ab) von den normalos verstanden wurde.
Re: alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
Ganta - 13.01.2008, 17:40
@Nord
Es wäre vielleicht ganz fruchtbar, wenn Du dir ein paar Beispiele dazu raussuchst, die wir dann diskutieren können.
Re: alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
Nord - 13.01.2008, 17:56
mh das ist nicht so einfach dann kann ich gleich anfangen ganze seiten hier reinzukopieren
lies dir einfach mal die ersten seiten durch.
kern ist das den abs dort vorgeworfen wird das es ihnen ja nur um sex ging und wenn das so schlimm ist sollen sie doch in nen puff gehen. das ein ab aber in nem forum wos hauptsächlich um sexualität geht auch den sex in der vordergrund stellt(was das für ihn bedeutet) auch wenn das nicht der kern des problems ist haben sie nicht verstanden.
Re: alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
Ganta - 13.01.2008, 18:45
Zitat: lies dir einfach mal die ersten seiten durch. Hab ich. Scheint mir ausreichend differenziert zu sein. Mir hingegen fallen viele AB-typsiche Aussagen auf, wo ich wieder gern mit dem Hämmerchen draufklopfen würde.
Aber so selektiert halt jeder seine Wahrnehmung anders ;)
Re: alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
Nord - 13.01.2008, 19:52
scheint wohl so zu sein :wink:
Re: alternative theorien zu beziehungsunerfahrenheit.
Franko - 19.01.2008, 07:36
Also mir fällt vor Allem auf, dass der Schwerpunkt sehr auf Präselektion und dem, was bei Gilmartin unter dem Begriff „wish-bone effect“ läuft, gelegt wird. Zum Einen ist das natürlich ein Abwälzen der Verantwortung. (Bei den bösen, bösen Frauen krieg ich doch gar nicht erst die Chance.)
Zum Anderen sehe ich aber diese Theorien in den Aussagen von weiblichen Nutzern durchaus bestätigt.
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