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BeitragVerfasst: 24.04.2008, 08:28 
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TechnoVictim

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Beiträge: 602
es gibt da so eine reihe von fragen, die bei mir immer wieder auflaufen. wie regelst du dies, machst du jenes, was hältst du von dem ... ? da auch von hier schon gezielte fragen gekommen sind, möchte ich hier einen kleinen einblick hinter die kulissen von charles mcthorn und diggerman geben. wie geht das ab und zu, wenn man täglich eine radiosendung mit musik zu füllen hat, wie behält man den überblick, wie kriegt man das material so unter, dass man es auch wiederfindet... vielleicht beantwortet das die ein oder andere frage eurerseits oder bietet stoff und grundlage für diskussionen und einen hoffentlich fruchtbaren gedankenaustausch.



die technische seite, das equipment:

mixen:
nach wie vor steht das vinyl bei mir auf dem höchsten kurs. lieber platte als alles andere. entsprechend gibt es 2 technics sl 1210 mkII, die derzeit über ein pioneer djm 500 verbunden sind. bisher hängen keine cd-player an diesem system dran, es werden aber in absehbarer zeit 2 pioneer cdj-1000 mk3 oder 2 dvj-1000 folgen. auf den ohren habe ich dabei den sennheiser hd25 der sich für mich bisher gegen alle neuen kopfhörermodelle durchsetzen konnte. laut gehört wird auf einer nachbarn- und gehörschonenden 2.1 aktivanlage von creative, die einen sehr klaren und trotzdem druckigen und realistischen sound abgibt. als monitor exakt richtig. zudem vermittelt mir das sofort den eindruck wie die platte im radio klingen würde, ob ich auf etwas achten muss. wenn es richtig donnern soll, dann geht der sound auch über den guten alten pioneer a-445 und die angehängten cs-775 (anmerk: haben mich in 18 jahren nie im stich gelassen und schon ganze parties beschallt - nahezu unverwüstlich).

anhören:
zum einfachen anhören der platten oder um sie ins archiv zu überspielen nutze ich einen ehemaligen studioplattenspieler. der emt 938 ist digital laufkontrolliert, bei einer gleichlaufschwankung die unterhalb der toleranz des technics liegt würde der emt sofort den ton stumm schalten - lieber gar nichts hören als leiern. folglich ist das gerät auch nicht pitchbar, es spielt die platte exakt so ab, wie sie gepresst wurde, keine 0,001% schneller oder langsamer. verarbeiten kann er 33, 45 und 78 umdrehungen, hat einen sehr sauberen vorverstärker und geht über symetrische xlr-leitungen ans pult.
cds werden bei mir meist im wohnzimmer durchgecheckt, da ich wie gereits erwähnt noch keine player angeschafft habe.

archivieren und überspielen:

digital: wenn ich eine datei von den vinylen erstellen muss, dann geht das mittlerweile sehr sauber und qualitativ gut mit der audiobox von ikey. vor jeder aufnahme steht die wahl an ob das file direkt als wave-datei geschrieben werden soll, oder als 128er, 192er, 256er oder 320er mp3. die box wird einfach mit dem record-out verbunden, eingepegelt und als ausgabe dient ein beliebiges usb-medium. nach der erfahrung, dass die box mit sehr grossen usb-festplatten (> 250 GB) ein problem bekommt, bin ich hier auf zwei sticks a 2GB umgestiegen. die so aufgenommenen wave-dateien werden später am pc ausgelesen, lediglich an anfang und ende zurecht geschnitten (wavelab) und lautstärkemässig normalisiert. das format bleibt wave, wandert dann aber auf ein western digital 500 GB mybook (zwei stück, eine zum arbeiten, eine als backup).
alternativ kann ich über zwei analoge cd-r-rekorder direkt auf cd brennen. das model von philips verarbeitet dabei ausschliesslich audio-rohlinge (consumer, music use only), der kaiser nimmt dagegen nur normale rohlinge.
für mixmaster und sendemitschnitte greife ich auf dat-bänder zurück. da mein dat mal in in der wohnung oder mal im studio steht, habe ich bisher auf einen dieser klobigen 19´´-einbaukoffer verzichtet und bin seit 16 jahren am sony dtc-670es drangeblieben.
für besonders lange aufnahmen ( > 2 stunden) greife ich auf videobänder im system d-vhs zurück. der rekorder dazu ist ein philips vr 20 d. d-vhs erzeugt einen digitalen audio-video-stream im mpeg format der sofort auf band geschrieben wird. auf ein einzelnes d-vhs-band lassen sich so bis zu 21 stunden aufzeichnen, was qualitativ immernoch an das dat herankommt.

analog: da bin ich sehr altmodisch und greife gerne auf absolute legenden der studiotechnik zurück. für ein analoges master stehen mir 4 bandmaschinen zur verfügung. studer a807, revox pr99mkII, revox a77 (einzelstück, selbst umgebaut und aufgemöbelt) und eine otari mx5050. jede dieser maschinen hat ihre eigenen vorteile gegenüber der anderen. bei einer aufnahmegeschwindigkeit von 15 inch/sec (38 cm/sekunde) hält eine rolle band etwa 30 minuten, weshalb manchmal alle 4 maschinen gleichzeitig für ein master benutzt werden müssen.
ansonsten bliebe noch die variante s-vhs oder vhs (in diesem fall aber nicht auf longplay, eine normale hifi aufnahme auf video wäre in lp). dazu kann ich entweder den vr 20 d nutzen oder einen portablen hifi-vhs-rekorder von panasonic.

systeme:
auf den beiden technics steckt je ein ortofon concorde pro mit sphärischem schliff. auf dem emt arbeitet eine original emt cartridge bestückt mit ellyptischem schliff.


cases:
das sind in den letzten jahren sehr viele geworden, die man irgendwie auch nie wegwerfen kann. derzeit sind 6 cases im dauereinsatz, 2 bestückt und 1 aufs reserve. 2 udg slingbag trolleys und 1 udg slingbag halten die normalen und aktuellen vinyle zusammen. eins dieser cases steht fast immer im sender. dazu kommt 1 udg starter bag in dem sich meist die vinyle für "testpressing" befinden. der udg large slanted trolley und das zugehörige top-case sind normalerweise meine beiden "classics" cases. bei grösseren einsätzen oder einer schwereren logistik kommen sie aber auch mal so zum einsatz. dazu liegt noch ein udg headphonebag parat. wenn das alles nicht reicht gibt es da noch meinen "r2d2", der eigentlich keinen namen hat und von american audio kommt. das ist das letzte trolleycase aus metall im einsatz und leer schon irre schwer. neben dem raum für fast 120 vinyle hat es eine entfernbare zwischenlade für cds, kopfhörer oder ähnlichen krempel - schwer aber robust. für den sound auf den fetish-club-events habe ich 2 zomo bags (deluxe trolley und deluxe bag) in schwarzem lack (passend zum gesamtbild) die auch nur dafür verwendet werden. dazu gibt es die passende schwarze zomo kopfhörertasche und einen eigenen kopfhörer.
an schnickschnack für unterwegs findet man sonst lediglich noch 5 led-lämpchen von udg zum ans case stecken in meinem fundus. in diversen dunklen locations haben die sich schon mehr als bewährt.



vielleicht beantwortet das die ein oder andere der immer wieder gestellten fragen.

greetz,

c.


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Verfasst: 24.04.2008, 08:28 


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BeitragVerfasst: 24.04.2008, 08:50 
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TechnoVictim
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Erst mal vielen Dank Charly für diesen sehr ausführlichen Bericht. Die Zeit, um so einen Bericht für ein Forum zu verfassen würde sich wohl nicht jeder nehmen.
Aber genau das zeigt mal wieder, das man ein gefragter und sehr erfolgreicher DJ (Produzent) sein kann und dennoch fest mit beiden Beinen auf den Füßen steht. :cool:


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BeitragVerfasst: 24.04.2008, 11:40 
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erstmal danke für den informativen text.

Diggerman hat geschrieben:
alternativ kann ich über zwei analoge cd-r-rekorder direkt auf cd brennen. das model von philips verarbeitet dabei ausschliesslich audio-rohlinge (consumer, music use only), der kaiser nimmt dagegen nur normale rohlinge.
.

was bringen einem eigentlich audio cd oder extra daten rohlinge? da es digital ist, ist doch dem medium egal ob es musik, bilder oder was weiß ich sind. macht von daher doch gar keinen sinn!? EDIT: hab nochmal ein wenig gegoogelt. scheint so, als wären die noch aus alten zeiten wo es extra hifi brenner gab. ansonsten sind es eigentlich normale rohlinge wo noch eine gema gebühr drauf ist, sie also einfach nur teurer sind :doubt:


vielleicht kannst du ja noch ein bisschen erklären mit was für mitteln und wie du so im studio produzierst wenn du zeit dafür hast.


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 Betreff des Beitrags: studio
BeitragVerfasst: 25.04.2008, 08:35 
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TechnoVictim

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dazu kann ich nicht viel sagen, da das von studio zu studio unterschiedlich ist.

ich selbst produziere ja nicht bei mir zuhause, noch nicht. bisher ging es da immer mit jemand anderem zusammen ins studio. mir fehlt einfach die zeit mir das zuhause hinzustellen und mich dann intensiv damit zu befassen. irgendwann kommt das sicher, aber derzeit sind eben andere dinge vorrangiger und die zeit eben knapp...


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BeitragVerfasst: 25.04.2008, 10:28 
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TechnoVictim

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Ich hab mir jetzt noch nicht alles durchgelesen, aber das ist eine gute Idee von dir, das mal so zu beschreiben.
Danke dafür.

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 Betreff des Beitrags: idee ?
BeitragVerfasst: 25.04.2008, 15:24 
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TechnoVictim

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in allererster linie ist es nervig den sermon jede woche mindestens einmal irgendeinem hörer zu schicken. da stelle ich es lieber einmal richtig ein und schicke ihm per mail den link ins forum.

das hat dann auch zwei vorteile: es darf gemeinsam angeregt diskutiert werden und vielleicht erhöht sich so die zahl der user hier auch etwas.


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 Betreff des Beitrags: Re: idee ?
BeitragVerfasst: 25.04.2008, 15:30 
Diggerman hat geschrieben:
das hat dann auch zwei vorteile: es darf gemeinsam angeregt diskutiert werden und vielleicht erhöht sich so die zahl der user hier auch etwas.


Das ist eine sehr gute Idee !!! Bild


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 25.04.2008, 15:33 
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TechnoVictim

Registriert: 01.03.2007, 20:52
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Yo, und kann bei Bedarf erweitert werden, wenn sich was neues tut!

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