jeff monson interview

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    Re: jeff monson interview

    Dorian - 01.02.2006, 14:52

    jeff monson interview


    Weltklasse-Bodenkämpfer: Jeff Monson
    "Die Verfassung ist nur ein Stück Papier!"

    Auf den ersten Blick erfüllt Jeff Monson jedes Klischee,
    das man von einem Profikämpfer hat: Der 35jährige ist ungemein bullig, hat einen kahlgeschorenen Schädel,
    ist am ganzen Körper tätowiert und hat meinst einen grimmigen Gesichtsausdruck. Lernt man den Ausnahme- Bodenkämpfer aus Olympia im US-Bundesstaat Washington jedoch genauer kennen, stellt man schnell fest, daß man einen intelligenten Mann vor sich hat,
    der auch dazu in der Lage ist, über den Käfigrand hinauszuschauen.

    Ground & Pound's Tim Leidecker sprach mit dem kontroversen Abu Dhabi Gewinner über die politischen und gesellschaftlichen Probleme in den USA, sowie
    seinen anstehenden Kampf gegen Branden Lee Hinkle
    bei UFC 57.


    Ground & Pound: Um gleich zu Beginn mit sämtlichen Vorurteilen aufzuräumen: Was sind sie denn nun wirklich,
    Herr Monson? Anarchist, Kommunist, Terrorist?

    Jeff Monson: Ich bin Anarchist; jemand der es anstrebt, alle Arten von hierarchischer Klassenteilung und den Organisationen, die diese Ungleichheit fördern, abzuschaffen.

    GnP: Wie lange kann Amerika George W. Bush noch ertragen?

    JM: Die traurige Wahrheit ist: Solange die Medien noch von denen, die jetzt an der Macht sind, kontrolliert werden,
    solange wird auch die Öffentlichkeit mit Propaganda und Fehlinformationenen "gefüttert". Folglich ist es natürlich auch
    sehr schwer, daß sich daran etwas ändert. Bush würde wahrscheinlich sogar noch ein drittes Mal gewählt werden,
    wenn das Gesetz es erlauben würde.

    GnP: Kannst du dir vorstellen, daß das Ergebnis der Wahl 2000 oder 2004 möglicherweise gefälscht wurde?

    JM: Mich würde zwar nichts überraschen, aber ein Verschwörungstheoretiker bin ich nicht. Ich muß Fakten sehen,
    bevor ich von etwas überzeugt bin. Bush hat sich zwar die Wahl im Jahr 2000 erschlichen, allerdings nicht durch offensichtlichen Stimmzettelbetrug. Monate vor der Wahl hat sein Bruder Jeb in Florida ein Gesetz erlassen, welches
    es ehemaligen Gesetzesbrechern verboten hat, zu wählen. Die Wahlbeamten haben dann allerdings gepfuscht und
    Tausende von Einwohnern, die noch nie in ihrem Leben eine Straftat begangen hatten, wurden ebenfalls von der Wahl ausgeschlossen. Dieser Fehler wurde später korrigiert und den Bürgern ihr Wahlrecht zurückgegeben... nach der Wahl!
    Über 80% der 47,000 Bürger, die von diesem "Irrtum" betroffen waren, sind Schwarze; Wähler die besonders in den Südstaaten traditionell die Demokraten wählen.

    GnP: Mißbrauchen die Republikaner die Religiösität der US-Bürger, um ein besseres Wahlergebnis zu erzielen?

    JM: Es ist ja offensichtlich, daß die Republikaner versuchen ihre "christlichen" Wertvorstellungen den Amerikanern und
    auch dem Rest der Welt aufzuzwingen. Allerdings halte ich das mehr für eine Taktik um gewisse Handlungen zu rechtfertigen, denn um Stimmen zu sammeln.

    GnP: Glaubst du, daß man den Irak-Krieg nicht nur als Streben nach Öl, sondern auch als religiösen Kreuzzug interpretieren könnte?

    JM: Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen! Bush und seine Spießgesellen begehen all diese Greueltaten,
    da ist es doch unfaßbar zu glauben, man würde im Namen Gottes handeln. Wenn man seine eigenen Staatsbürger für wirtschaftlichen Profit in den Tod schickt, zwielichtige Geschäfte mit Diktatoren macht, die man öffentlich verurteilt, Umweltschutz-Verordnungen beseitigt und die Unterstützung für die Armen und psychisch Kranken abschafft,
    ist es schwer, das im Namen des Christentums zu rechtfertigen.

    GnP: Haben Teile der US-Medien durch fiktive Terrorismusberichte eine Massenhysterie geschürt?

    JM: Die Medien sind nur eine gewaltige Propagandamaschine, die Worte ausspuckt, die ihnen die Regierung in den Mund gelegt hat, um die Aufmerksamkeit der dumpfen Massen zu bekommen: "Massenvernichtungsmittel", "Terroristen", "Aufständler", "Demokratie". Wenn ich in Japan bin, haben sie dort internationale Zeitungen in den Hotels und es ist
    einfach jedes Mal wieder aufs Neue schockierend, den Unterschied zwischen unvoreingenommener Berichterstattung
    und dem, was wir hier in den USA haben, zu sehen.

    GnP: Was hältst du von Projekten wie "Rock against Bush"? Denkst du, das sind legitime Ansätze den Menschen die
    Augen zu öffnen, oder nur der Versuch eine politisch-kontroverse Meinung kommerziell auszubeuten?

    JM: Ich bin schon der Ansicht, daß solche Projekte gute Absichten haben. Es ist einfach nur wichtig, das Ziel im Blick zu behalten. Ist es die Menschen zu bilden oder Geld zu machen? Am Ende müssen diejenigen, die die Projekte auf den Weg bringen, entscheiden, was wichtig für sie ist.

    GnP: Durch deinen Beruf als Kämpfer konntest du schon große Teile der USA, sowie andere Länder wie Brasilien,
    England oder die Vereinigten Arabischen Emirate bereisen. Ist nach deinen Erfahrungen und Erlebnissen geurteilt,
    das "Projekt Multikulturalismus" in den USA stärker gescheitert als anderswo?

    JM: Was ich durch meine Reisen für mich herausgefunden habe, ist daß die Menschen wirklich immer ein Produkt ihrer Umgebung sind. Armut, Korruption und der Mangel an Freiheit erzeugen Unzufriedenheit. Die Ungleichheit der Bevölkerungsschichten gießt Öl ins Feuer dieser Unzufriedenheit. Es gibt ein altes Sprichwort: "Geld ist die Wurzel allen Übels"; in Wirklichkeit ist es aber die Uniformitätslosigkeit der Klassen, die es den meisten Menschen unmöglich macht,
    ihre eigenen potentiellen Fähigkeiten zu entwickeln. Das ist meiner Meinung nach die Basis des menschlichen Elends.

    GnP: Die erste Abänderung der US-Verfassung verspricht jedem Bürger die Redefreiheit. Auf der anderen Seite
    bekommst gerade du eine Menge Anfeindungen aus großen Teilen der MMA-Gemeinde für deine meist nicht konforme Meinung. Wie gehst du persönlich damit um und glaubst du, daß viele Menschen diesen Teil der "Bill of Rights" vielleicht sogar schon vergessen haben?

    JM: Die Verfassung ist nur ein Stück Papier, das immer dann verändert oder ignoriert wird, wenn es den zum jeweiligen Zeitpunkt Herrschenden zu unbequem wird, oder sie andere Pläne haben. Das ist so geschehen, seitdem die Verfassung entworfen wurde. Ein weiterer Beweis dafür war, als der Kongress dem Präsidenten das Recht Krieg zu erklären überschrieben und damit direkt gegen die Verfassung verstoßen hat. Was jedoch mir und allen Anarchisten noch viel wichtiger ist: Wie kann ein anderer Mensch oder ein Dokument mir meine Rechte geben? Wer nimmt sich das Recht, mir
    zu sagen, was meine Rechte sind? Die Verfassung garantiert mir meine Redefreiheit, weil irgendeine Gruppe von reichen, weißen Großgrundbesitzern vor zweihundert Jahren beschlossen hat, sie würden mir aus ihrer guten Gnade dieses Recht gewähren? Die Unabhängigkeitserklärung legt fest, daß alle Manschen gleich sind. Wenn man das glauben soll, wie kann dann ein Mann die Rechte eines Anderen festlegen? Auf Grund dessen wird die USA auch als das Land der Heuchelei, der Falschheit und der Doppelzüngigkeit angesehen.

    GnP: Wie vereinst du die allgemeine pazifistische Haltung der Anarchisten mit deinem Leben und Beruf als Kämpfer?

    JM: Nicht alle Anarchisten sind automatisch Pazifisten. Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, welchen Weg
    der Widerstand gegen die Unterdrückung gehen sollte. Mit meiner Karriere als Kämpfer kann man es nicht wirklich vergleichen, da es ein Beruf und die "Gewalt" nur auf den Wettkampf begrenzt ist.

    GnP: Bei UFC 57 in knapp vier Wochen triffst du auf Branden Lee Hinkle aus Mark Colemans Mannschaft. Obwohl er
    noch nie einen Kämpfer von deinem Kaliber zur Aufgabe gezwungen hat, müssen wir befürchten, daß du dann von
    einem körperlich überlegenen Gegner am Boden gehalten und kontrolliert wirst?

    JM: Er ist ein herausragender Ringer, das ist sicher. Außerdem weiß ich, daß er auch sehr kräftig ist. Deshalb möchte
    ich den Kampf so viel wie möglich im Stehen austragen, um meine boxerischen Fähigkeiten zur Geltung zu bringen.

    GnP: Es gibt Insider in den USA, die behaupten, der Kampf wäre nur deshalb angesetzt worden, weil Hinkle der
    Weltmeister in der WEF ist, die dem politisch rechts einzuordnenden Joe Krantz gehört. Glaubst du, daß sich die
    UFC dieser politischen Brisanz bewußt gewesen ist und absichtlich darauf gesetzt hat?

    JM: Um ehrlich zu sein wußte ich noch nicht einmal, daß er diesen Titel hat und kenne mich mit der WEF auch nicht aus.

    GnP: Wie würde dein Schlachtplan gegen Andrei Arlovski aussehen?

    JM: Ich glaube, daß ich ein ähnlich kompletter Kämpfer bin wie er. Deshalb würde ich sowohl im Stehen, als auch am Boden meine Chance gegen ihn suchen. Trotzdem weiß ich, daß er gefährlich ist und respektiere auch definitiv seine Fähigkeiten.

    GnP: Bist du enttäuscht darüber, daß du noch nie die Gelegenheit hattest, dein Können in Japan zu zeigen? Sollte der
    beste Grappler im Schwergewicht nicht eigentlich auch am PRIDE Heavyweight Grand Prix teilnehmen?

    JM: Ja, das ist schon lange überfällig, aber leider kann ich diese Entscheidung nicht alleine treffen. Trotzdem habe ich
    die Hoffnung noch nicht aufgegeben, vielleicht klappt es ja in diesem Jahr.

    GnP: Hast du zum Schluß noch eine Nachricht an deine Fans in Deutschland, Österreich und der Schweiz?

    JM: Ich weiß eure Unterstützung wirklich zu schätzen! Ich werde im Frühjahr einige Grappling- und MMA-Seminare geben und dann komme ich auch auf jeden Fall nach Deutschland. Nochmals vielen Dank!


    quelle:
    ground & Pound, DAS Online Magazin für deutschsprachige MMA-News!
    http://www.groundandpound.de/interviews/interview_110106_monson_de.html



    Re: jeff monson interview

    unbroken - 01.02.2006, 16:55


    find ich gut. und wenns nur dazu nützt es denen unter die Nase zu reiben die behaupten "sind eh alles Nazis". :wink:



    Re: jeff monson interview

    The_Bone - 01.02.2006, 21:41


    gefällt mir. Wenn ich auch nicht alles unterschreiben würde, freuts mich doch, einen Kämpfer zu sehen, der Köpfchen hat und sich von der Masse abhebt...

    nur diesen Satz check ich nicht:
    "Es gibt ein altes Sprichwort: "Geld ist die Wurzel allen Übels"; in Wirklichkeit ist es aber die Uniformitätslosigkeit der Klassen, die es den meisten Menschen unmöglich macht, ihre eigenen potentiellen Fähigkeiten zu entwickeln"

    heisst das Wort wirklich Uniformitätslosigkeit? Oder liegt da ein Übersetzungsfehler vor?



    Re: jeff monson interview

    Dorian - 01.02.2006, 21:43


    gute frage........



    Re: jeff monson interview

    unbroken - 01.02.2006, 23:08


    The_Bone hat folgendes geschrieben:
    heisst das Wort wirklich Uniformitätslosigkeit? Oder liegt da ein Übersetzungsfehler vor?

    tippe eher auf zweiteres auch wenn mir kein wort einfallen will dass man so übersetzen könnte... :?



    Re: jeff monson interview

    The_Bone - 01.02.2006, 23:49


    Ich auch nicht - das einzig sinnmachende, was mir spontan einfallen würde, wäre:
    "Identitätslosigkeit der Massen" statt "Uniformitätslosigkeit der Klassen" :wink:

    wart mal, ich schau mal in ein Übersetzungsprogramm...

    wenn der englische Begriff "uniformity" stimmt, so wurde er vielleicht falsch gedeutet - uniformity heisst nicht nur Uniformität, sondern auch:
    Einförmigkeit, Einheitlichkeit, Gleichartigkeit...

    vielleicht war der Englische Begriff aber auch "non - uniformity" (und wurde fälschlicherweise als "Uniformitätslosigkeit" überstetzt)...non - uniformity heisst eigentlich Ungleichheit/Inhomogenität
    demnach sind mit "Uniformitätslosigkeit der Klassen" vielleicht schlicht "Klassenunterschiede" gemeint...

    "In Wirklichkeit sind es aber die Klassenunterschiede, die es den meisten Menschen unmöglich machen, ihre eigenen potentiellen Fähigkeiten zu entwickeln."

    klingt stimmig...Online - Wörterbücher können schon recht nützlich sein :wink:



    Re: jeff monson interview

    Dorian - 12.02.2006, 00:32


    jeff monson vs brandon lee hinkle beim ufc
    http://www.youtube.com/w/UFC-57---Monson-vs-Hinkle?v=kN3kvtAETPI&search=ufc%2057
    endlich mal ein youtube vid dass nicht hängt...



    Re: jeff monson interview

    Dorian - 25.05.2006, 21:11


    http://www.inthesetimes.com/site/main/article/2568/



    Re: jeff monson interview

    Nixon - 26.05.2006, 13:34


    Phreak hat folgendes geschrieben:jeff monson vs brandon lee hinkle beim ufc
    http://www.youtube.com/w/UFC-57---Monson-vs-Hinkle?v=kN3kvtAETPI&search=ufc%2057
    endlich mal ein youtube vid dass nicht hängt...

    Hängt doch seit längeren nicht mehr, seit sie den neuen Player haben gehts wunderbar!
    Nettes Interview vorallem, beweist man dadurch dass die Magazine usw als auch die Kämpfer sehr wohl interesse an dem "normalen" Leben haben und sich damit beschäftigen!

    Das Video ist leider wieder mal "removed" worden.....Fuc*!!! :twisted:



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