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Alle Beiträge und Antworten zu "Musiktauschbörsen? Finger weg!!!"
Re: Musiktauschbörsen? Finger weg!!!
zwilling - 01.11.2007, 15:17Musiktauschbörsen? Finger weg!!!
Aus aktuellem Anlass möchte ich hier einmal darauf hinweisen, dass das Tauschen von Musik in sogenannten Musiktauschbörsen wie z.B. LimWire, Emule, Kazaa usw. eine sehr teure Angelegenheit werden kann.
Meinem Sohn wurde von einem sehr bekannten Anwalt aus Hamburg (er vertritt die Musikindustrie) eine Rechnung der Staatsanwaltschaft zugeschickt, mit der Aufforderung €5001,- zu überweisen und dieses innerhalb von 14 Tagen. Für das Geld hätte er sich viele original CD´s kaufen können.
Mehr Infos auf http://www.stern.de/tv/sterntv/600125.html?
LG zwilling
Re: Musiktauschbörsen? Finger weg!!!
zander - 01.11.2007, 16:00Das hab ich schon alles hinter mir!!
Vor 2 Jahren habe ich Post von der Staatsanwaltschaft bekommen.
Das Verfahren wurde niedergelegt, da meine Tochter erst 12 Jahre alt war. Trotzdem mußte ich später 2500 Euro bezahlen, da ich für die IP-Adresse verantwortlich war. Die Rechtschutzversicherung sprang auch nicht ein (HUK). Darum kamen dann nochmal fast 1000 Euro Anwaltskosten dazu.
Hast du die Post von der Anwaltskanzlei Ra... bekommen?
Die sind knallhart.
Mein Anwalt riet mir zu bezahlen und die Unterlassungserklärung zu unterschreiben.
Re: Musiktauschbörsen? Finger weg!!!
zwilling - 01.11.2007, 18:37
Hallo zander,
ja die Post kam aus der Kanzlei Ra...
Wir haben einen Anwalt aus Köln eingeschaltet, bekannt aus Stern TV.
Es gibt anscheinend keine Rechtsschutzversicherung, die bei Urheberrechtsverletzung einspringt. Wir haben mit dem Kölner AW eine Pauscale vom 600€ ausgemacht.
Der Rest wird sich zeigen.
LG zwilling
Re: Musiktauschbörsen? Finger weg!!!
Bürger von HH - 01.11.2007, 22:08
Die private Rechtsschutzversicherung zahlt in solchen Fällen nie, da bei solch einer "Tat" Vorsatz angenommen wird, was bei allen Versicherungen Ausschlussgrund für den Rechtsschutz ist...
Re: Musiktauschbörsen? Finger weg!!!
zander - 01.11.2007, 22:33
Die Haftpflichtversicherungen haben die gleichen Klauseln, was die Urheberechtsverletzungen angeht, im Kleingedruckten. Und das obwohl ich die Versicherungen schon 1980 abgeschlossen habe. Wozu hat man solche Versicherungen eigentlich?
Re: Musiktauschbörsen? Finger weg!!!
Bürger von HH - 02.11.2007, 13:13
...um Fahrlässigkeit zu versichern. Stell dir mal vor ein Einbrecher würde aufgrund seiner Haftpflichtversicherung gegen Schadenersatzklagen geschützt sein und die Rechtsschutz würde noch seinen Promi Verteidiger bezahlen, das wären wohl leicht verrückte Zustände... :D
Re: Musiktauschbörsen? Finger weg!!!
Vater zweier Kinder - 02.11.2007, 23:42
Stern gehört zu Sony BMG, dem größten Rechteinhaber auf dem Musikmarkt.
Die indifferente Berichterstattung trägt verständlicherweise propagandistische Züge und erfüllt ihren Zweck, zumindest bei dir ;).
Die im Stern zitierte Rechtsprechung ist bereits überholt. Jüngst hat das AG Offenburg sogar einen Antrag der Staatsanwaltschaft auf Beschluss gegen den Provider zur Erzwingung der Herausgabe der Verbindungsdaten abgelehnt. Nur so kann aber der Inhaber des Anschlusses identifiziert werden. Dies ist naturgemäß die Voraussetzung für zivilrechtliche Maßnahmen; der Gesetzgeber hat dem Rechteinhaber nämlich bewusst die Herausgaberechte beteffend Verbindungsdaten (Fernmeldegeheimnis) verweigert. Deren Schutz genießt Verfassungsrang. Die Beschlussgründe des AG Offenburg sind bezeichnend. Der vom Stern zitierte Beschluss des LG Hamburg betraf eine Kostenentscheidung , nachdem die Parteien das Verfahren in der Hauptsache für erledigt erklärt haben.
Warum wohl? Der Antragsteller dürfte wohl selbst nicht daran geglaubt haben, dass ein entsprechendes Urteil in der Hauptsache vor dem BGH Bestand gehabt hätte. Eine entsprechende BGH-Entscheidung steht aus.
Das ganze Thema ist in Ansicht der mittlerweile total ausgefeilten Internetradioprogramme eigentlich obsolet: Es ist rechtlich unangreifbar, wenn jemand Titel aus dem Internetradiostream (128bit MP3) aufzeichnet. Die neuesten Programme (€20,-- bei Saturn) sortieren dir die ganze Scheisse mit einer unglaublichen Gliederungstiefe. Filesharing braucht keine Sau mehr. Die Cleveren machen das schon lange. Rechtlich wie früher (vom Radio auf Cassette aufnehmen). Damals haben die Cassettenhersteller für jede Leercassette eine Gebühr an die GEMA abgeführt. Das ist Geschichte. Eine Einigung zwischen den Rechteinhabern und den Herstellern der Speichermedien liegt so fern wie die Venus.
Der verweifelte Abwehrkampf der Musikindustrie ist vergleichbar mit dem der Amerikaner im Irak...
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