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Bracker, Jörgen - Zeelander




Bracker, Jörgen - Zeelander

Beitragvon Nerolaan » 27.01.2008, 12:33

Johannes Zeelander, Clemens Zeelander und Claus Störtebeker sind Waisenkinder und haben bis auf sich niemanden mehr. Doch durch ein Gewitter auf See verlieren die beiden Zeelander Brüder ihren kleinen Bruder und glauben fortan, dass er tot ist.
So gehen bei Brüder ihren Weg, aber ohne ihren Claus jemals zu vergessen.
Johannes baut sich seine eigene Werft auf und ist bald der erfolgreichste Schiffsbauer in Hamburg. Er heiratet und bekommt Kinder, während sein kleiner Bruder Clemens Priester wird.
Doch Claus ist nicht tot. Vielmehr gehört er der Bruderschaft der Vitaliensbrüder an, die Schiffe kapern und das Frachtgut für sich behalten.
Doch es kommt wie es kommen muss: bald gehören Clemens Zeelander und Josef Zeelander, Johannes Sohn, ebenfalls zu den Vitaliensbrüdern.....

Jörgen Bracker veröffentlichte mit Zeelander seinen ersten Roman. Eigentlich ist der Autor Historiker und war in der Zeit 1976 und 2001 am Museum für hamburgische Geschichte tätig und gilt als einer der Führenden Wissenschaftler über den Seefahrer Claus Störtebeker.

Doch leider merkt man, dass das Buch sein erstes Werk ist.
An einigen Stellen, gerade am Anfang, wirkt die Sprache leicht holprig. Dies gibt sich aber zum Glück im Verlauf des Buches.
Viel schwer wiegender ist es, dass der Autor die Geschichte über 36 Jahre spinnt und dabei gleich mehrere Handlungsstränge entfaltet. Er scheint damit Problem zu haben, diese adäquat zusammen zufügen. An einigen Stellen keimt das Gefühl auf, dass man drei Bücher liest, die alle zufällig in und um Hamburg spielen.
Zusätzliche Verwirrung stiftet der Untertitel: Der Störtebeker-Roman Eigentlich geht es nicht wirklich um Störtebeker, sondern um Johannes Zeelander, der seine Familie zerstört.
Störtebeker taucht mal hier und mal da auf. Erst auf den letzten 100 Seiten hat der legendäre Seeräuber seinen Auftritt.

Auf der anderen Seite fällt es mir schwer mich den druchweg negativen Amazon-Rezensionen anzuschließen.
Denn Bracker hält zwar nicht nicht sein Versprechen einen Störtebeker zu schreiben, aber er zeichnet ein authentisches Gesellschaftsbild des ausgehenden 14. Jahrhunderts. Und jeder der an Geschichte interessiert ist und es vermag die negativen Faktoren auszublenden wird dieses Bild genießen können.

:stern: :stern: :stern:

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