Heart To Heart

Tokio Hotel - Fanfictions
Verfügbare Informationen zu "Heart To Heart"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Anonymous - yezibel - Fitzkik - ska-p - Lizzy - Chari
  • Forum: Tokio Hotel - Fanfictions
  • Forenbeschreibung: Das original TH-FF-Board. Schau rein, bleib da und mach's dir gemütlich. .: since Jan. 2006 :.
  • aus dem Unterforum: Abgeschlossene FF's P-16.
  • Antworten: 24
  • Forum gestartet am: Mittwoch 04.01.2006
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Heart To Heart
  • Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 9 Monaten, 1 Tag, 15 Stunden, 30 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Heart To Heart"

    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 04.01.2006, 21:24

    Heart To Heart
    1. Autor: Vallery
    2. Art der Story: Lime
    3. Hauptpersonen: Kathi, Bill, Tom
    4. Rating: PG-14/PG-16
    5. Warnungen: /
    6. Disclaimer: Bill, Tom, Gustav und Georg sowie deren Songs und Lyrics gehören mir nicht. Diese Geschichte entspricht nicht im geringsten der Wahrheit sondern wurde durch mich und meine Fantasie geschaffen. Ich werde kein Geld mit der Story verdienen.
    7. Claimer: Die Personen Kathi, Andreas und Jenny, ebenfalls weitere Nebenpersonen sowie zB auch das 'Caramell' gehören mir.



    Es war Sonntagmorgen und ich war gerade auf dem Weg zum Bäcker, als ich abrupt stehen blieb. Wer war denn das? Auf der anderen Seite des Weges saß ein Junge, den ich noch nie gesehen hatte. Er saß auf der Bank, die Ellenbögen auf die Knie gestützt und den Kopf auf den Händen; starrte stur gerade aus und schien zu träumen. Seine schwarzen Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht. Er bemerkte mich nicht, obwohl ich ihn bestimmt schon seit drei Minuten beobachtete. Mit ein wenig Widerwillen riss ich mich los und lief weiter um nicht zu spät zu Hause zu sein. Beim Bäcker war es leer, ich war die einzige Kundin. Also ging meine Bestellung schnell und ich überlegte, welche Strecke ich zurück nehmen würde. Ich entschied mich also wieder für den Pfad durch unseren Park, um zu sehen, ob der hübsche Junge noch da saß, vielleicht würde ich ihn ja ansprechen. Doch, soweit kam es nicht, weil er bereits weg war. Etwas enttäuscht rannte ich nach Hause, wo ich dann zehn Minuten später und völlig außer Atem ankam. Jetzt war es kurz nach neun und ich sollte eigentlich schon um Punkt da gewesen sein, aber darüber machte ich mir keine Sorgen, weil meine Eltern noch zu schlafen schienen. Also legte ich die noch warmen Brötchen in die Küche und verschwand im Bad, wusch mir Hände und Gesicht, weil ich so geschwitzt hatte und blickte in den Spiegel. Meine Haare waren völlig durcheinander…Und dann musste ich wieder an den Jungen denken. Warum saß er so früh im Park? Andere Jungs in seinem Alter würden bestimmt um diese Uhrzeit noch schlafen. Egal, jetzt musste ich mich um andere Dinge kümmern, zum Beispiel um das Frühstück. Also deckte ich den Tisch und wartete auf meine Eltern, doch sie standen und standen nicht auf. So kam es, dass ich alleine frühstückte und dann schnell unter die Dusche sprang. Noch hatte ich nichts vor, aber Langeweile? Nein, dagegen musste ich etwas tun. Bevor ich den ganzen Tag rum saß und an den Typen von vorhin dachte… Wie passend, dass da auf einmal mein Handy klingelte; Jenny rief an. Kann sie etwa Gedanken lesen? Nein, wahrscheinlich verbindet uns nur eine Art Seelenverwandtschaft. „Hi Jenny, was gibt’s?“, nahm ich fröhlich ab. „Hey…“ Irgendwie klang Jenny traurig. „Was ist los?“, fragte ich sie neugierig und bereit ihr zu helfen, egal bei was. „Andreas hat Schluss gemacht.“, meinte Jenny zwischen Tränen. „Ach Süße, ich komme am besten gleich zu dir und wir reden darüber und so, okay?“ „Okay..“, irgendwie wollte sie wohl nicht mehr als nötig sagen oder Andi hatte sie mit seiner Tour einfach nur sprachlos gemacht. Ich kramte schnell ein paar Sachen zusammen, zog mir was über und radelte zu Jenny. Als ich klingelte machte ihre Mutter die Tür auf und Jay, der Familienhund, begrüßte mich freudig. Er kannte mich gut und schmiss mich jedes Mal fast um, wenn ich bei Familie Stricker war. „Jenny ist oben, du kannst hoch gehen. Jay, komm her!“, rief Frau Stricker, auch Elli genannt, mir und Jay hinterher, als wir schon fast oben waren. Ich stürmte in Jennys Zimmer und stockte. „Man ist das stickig hier drinnen. Jenny, Süße! Lass den Kopf nicht so hängen!“, meinte ich zu Jenny und öffnete das Fenster. Sie bot einen komischen Anblick, wie sie so da auf ihrem Bett saß; die Haare ungekämmt und im Jogginganzug. Sonst war Jenny immer perfekt gestylt und ein sehr fröhlicher Mensch, jetzt hatte sie ihr erstes, großes Tief und musste wohl oder übel da durch. Ich kannte das, denn mir selber war schon ähnliches passiert. Jenny sah mich nicht an, blickte stur zu Boden. Ich ging leise zu ihr und umarmte sie, als sie wieder zu schluchzen anfing. „Ach Jenny, was ist nur los? Was hat Andi denn gesagt? Und wann genau hat er Schluss gemacht?“ Bevor sie mir eine Antwort gab, tupfte ich ihr ein paar Tränen aus dem Gesicht. „Er war gestern Abend hier und ich dachte alles sei gut, aber er wollte mir nicht sagen, warum er nicht mehr will.“ Langsam schien sie ruhiger zu werden.



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 04.01.2006, 21:31


    „Hm, komisch, sonst ist er doch so ein ehrlicher und netter Kerl, Ich verstehe es nicht, was kann nur mit ihm sein? Freitagabend wart ihr doch noch so glücklich, beide. Also, da ist bestimmt irgendwas faul. Wie wirkte Andi denn auf dich? War er traurig, neutral oder schien er ruhig und gefasst?“ Ich tätschelte ihr die Schulter und Jenny überlegte. „Also, eigentlich war er etwas traurig, wie es mir schien. Und dass er mir nichts weiter sagen wollte, hat mich auch gewundert. Das ist gar nicht seine Art.“ Wir redeten noch eine ganze Weile, bis Frau Stricker uns zum Essen rief.
    Es gab Putenfleisch, Salat und Kartoffeln. Ich aß gerne hier, da mir das Essen auch immer schmeckte. Normalerweise kamen wir aber gar nicht zum Essen, da ich und Jenny uns, warum auch immer, halb totlachten. Frau Stricker drehte das Radio auf. Ich lauschte gespannt, dem Lied. Nie zuvor hatte ich es gehört, aber es war ein Lied nach meinem Geschmack. Genau richtig, Pop, aber eher in Richtung Rock. Perfekt und wie alles zusammen passte, Stimme und Instrumente. Und außerdem wurde auf Deutsch gesungen; nicht wie sonst immer auf Englisch. Ich riss mich aus meinen Gedanken und starrte Jenny an, die wortlos das Essen in sich herein stopfte. Das Lied war schon vorbei und ich hatte vergebens gehofft, der Moderator würde Band oder Titel nennen. Jetzt wusste ich nicht, von wem dieser geile Song war. Als ich in der Werbepause genauer hinhörte, welcher Radiosender eingestellt war, stand Jenny auf und brachte ihren Teller zum Spülbecken. Was war nur mit ihr los? Sonst aß sie immer so viel, mindestens zwei Portionen. Da ich auch gerade mit essen fertig geworden war, stand ich ebenfalls auf.

    Wir gingen also wieder hoch und saßen in ihrem Zimmer.
    Jenny schaltete das Fernsehen ein und wir redeten noch ein bisschen über Andreas und die Zeit, als sie mit ihm zusammen war.
    Manche Mädchen würden es als schlimm empfinden,
    nach der Trennung über den Ex-Freund zu reden, aber ich und Jenny hielten es für hilfreich.
    Damals, als ich mit meiner großen Liebe Carlos zusammen war,
    ein Spanier, war ich total glücklich.
    Am Anfang vernachlässigte ich Jenny etwas,
    aber wir sprachen darüber und sie erzählte mir,
    dass sie mich ein wenig vermissen würde.
    Von da an teilte ich meine Zeit besser ein und
    kümmerte mich mehr um sie.
    Ich blieb ein halbes Jahr mit Carlos zusammen,
    dann machte er Urlaub in Spanien und
    lernte ein anderes, sehr hübsches Mädchen kennen.
    Ihr Name war Sofía und als ich ihn besuchte,
    lernte ich sie kennen. Sie war total witzig,
    intelligent und nett. Ich verstand mich gut mit ihr.
    Doch irgendwann, als ich wieder nach Deutschland reiste,
    teilte Carlos mir seine Gefühle mit.
    Er war so ehrlich, dass ich ihm nicht böse sein konnte.
    Und ich kannte Sofía, sie hätte sich nie zwischen uns gedrängt.
    Also gng es von Carlos aus.
    Ich verstand ihn und verabschiedete mich von ihm,
    zu Hause war ich traurig und weinte, in der Zeit tröstete
    Jenny mich und war für mich da, ich vermisste Carlos halt so sehr.
    Nun war die Zeit gekommen und ich musste ihr beistehen.



    Re: Heart To Heart

    yezibel - 05.01.2006, 16:58


    Hmm, also ich weiß nich...irgendwie fehlt da noch die Spannung. Die Frage was passiert wohl als nächstes stellt sich einem gar nicht.
    Natürlich soll man am Anfang nicht alles verraten, aber im Moment plätschert deine Story nur so dahin...mal sehen wie's weitergeht, aber wenn man das so liest, hat man eigentlich nich so die Ambitionen weiterzulesen.
    Allerdings hast du einen schönen Schreibstil...*gg*



    Re: Heart To Heart

    Fitzkik - 05.01.2006, 17:05


    Jo...da kann ich yezibel nur Recht geben, dein Schreibstil ist was Schönes..

    toll..will auch so einen haben...



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 05.01.2006, 19:54


    Ja, wahrscheinlich liegt das auch daran, dass Tokio Hotel kaum eine Rolle spielt, im Moment. Die Story ist eigentlich schon fertig, und ich finde, wenn es weiter geht wird es besser ^^
    Ich schreibe momentan an der Fortsetzung, die post ich dann, wenn die eigentliche Story hier zu Ende ist. Und danke wegen dem Lob bezüglich des Schreibstils :)
    Hier ein neuer Teil:

    Es war spät und ich überlegte, ob ich bei Jenny übernachten sollte,
    das täte ihr sicher gut.
    Doch plötzlich klingelte es und ihre Mum rief mich runter.
    Ich wunderte mich, wieso sie mich und nicht Jenny gerufen hatte,
    ging aber sofort runter.
    Vor der Tür stand Andreas. Ich blickte ihn an, in seine schönen Augen
    und sah, dass er traurig war.
    "Hey! Was ist los, du siehst so traurig aus. Ist es wegen Jenny?"
    Die Frage klang jetzt zwar etwas blöd, aber schließlich war er derjenige, der Schluss gemacht hatte.
    "Ähm, ja und ich würde gerne mit dir reden, alleine. Hast du Zeit?", fragte er mich und legte den Kopf in den Nacken.
    Irgendwas stimmte hier nicht, Andi verhielt sich ganz anders als sonst.
    Nachdem ich kurz überlegt hatte, meinte ich kurz zu ihm:"Ja, warte.
    Ich gehe kurz hoch und sage Jenny tschüss."
    Er sah mich wieder an und rief mir recht leise, so dass nur ich es hören konnte hinterher:"Aber sage ihr nicht, dass du wegen mir gehst."
    Ich drehte mich um und blickte ihn an.
    "Hältst du mich für so blöd?" Verlegen schüttelte er den Kopf.
    Ich rannte hoch, verabschiedete mich mit der Ausrede nach Hause zum Abendbrot zu müssen von Jenny, nahm meine Sachen und ging.

    Andi und ich gingen in den Park, um in Ruhe reden zu können.
    Weil wir aber allein für den Hinweg eine viertel Stunde brauchten,
    konnten wir schon etwas klären.
    "Sag mal, Andi, wenn du noch so starke Gefühle für sie hast, warum hast du dann Schluss gemacht?"
    Er ging dicht neben mir, legte seinen Arm um mich und senkte seinen Kopf.
    "Weißt du...", fing er an und schüttelte den Kopf. "Es ist nicht einfach, ich weiß einfach nicht weiter und war mir nicht sicher.
    Ich bin es immer noch nicht.
    Ob es richtig war, sich von ihr zu trennen usw.
    Aber ich bin mir eben nicht über meine Gefühle bewusst."
    Wir waren im Park angekommen und setzten uns auf eine Bank.
    Ich sah ihn an und was ich sah irritierte mich noch mehr.
    Eine Träne kullerte über seine Wange.
    Andreas und weinen?
    Zwar war er einer der Jungs, die Gefühle zeigten, aber ich hatte ihn noch nie weinen sehen.
    Es berührte mich und ich nahm ihn in den Arm.
    Eine ganze Weile schweigten wir uns an und ich musste daran denken, wie gut Andi und Jenny zusammen passten und das ich jetzt beide trösten musste.
    Meine beste Freundin und meinen besten Freund.
    Ob das gut gehen konnte?

    Plötzlich ertönten Stimmen und Musik.
    Oh nein, es war Sonntag und die aus der 11. hatten morgen erst zur vierten Stunde.
    Das hatte ich völlig vergessen.
    Und dann war auch noch Marcos Geburtstag, klar dass die hier rumhängen und feiern würden.
    "Hey Jenny. Was machst du denn mit dem? Du kannst doch viel bessere haben, zB mich... Warum hast du mir nicht zum Geburtstag gratuliert, Schnecke?", rief Marco mir zu und zwinkerte.
    So ein Macho.
    Ich war 15 und Marco 17.
    Und selbst wenn ich bald 16 werden würde, mit Marco wollte ich nichts anfangen.
    Er sah nicht gut aus, und nicht, dass ich jetzt so oberflächlich wäre, aber er hatte einfach einen miesen Charakter.
    Und warum er ausgerechnet mich so begehrte, war mir auch ein Rätsel.
    "Ich mache hier gar nichts und warum sollte ich dir gratulieren? Komm Andi, lass und gehen." Ich stand auf, zog Andi hoch und legte meinen Arm um ihn, so wie er es auch bei mir tat. So schlenderten wir aus dem Park, aber nicht ehe ich mich nocheinmal umgedreht hatte und zu Marco meinte:"Und nenn' mich bloß nie wieder Schnecke, kapiert?"
    Ich brachte Andi nach Hause und ging dann anschließend, in ziemlich langsamen Tempo zu mir, wo ich mich gleich in mein Bett legte und nachdachte.

    Es war bereits 01:12 Uhr und ich beschloss mich umzuziehen und zu schlafen.
    Also zog ich meine Klamotten aus,
    hängte sie über die Wanne und streifte mir mein XXL-Shirt über,
    das ich übrigens mal von Carlos bekommen hatte.
    Andere Mädchen hätten vielleicht die Sachen ihres Ex-Freundes weggeschmissen, doch ich war auch in dieser Gelgenheit anders,
    weil Carlos mir unheimlich wichtig war.
    Ich hatte noch all seine Sachen und ich genoss es.
    Ich schminkte mich schnell ab, wusch mein Gesicht, putzte meine Zähne und stellte mich auf die Waage. Nicht zugenommen. Okay, eigentlich konnte ich immer so viel essen wie ich wollte
    und nahm trotzdem nicht zu, aber in letzter Zeit schien sich das zu ändern.
    Ich schlüpfte also unter meine Decke und kuschelte mich in Carlos' T-Shirt.
    Merkwürdigerweise, ich hatte öfter Probleme beim Einschlafen,
    fielen mir gleich die Augen zu und ich schlief bis zum nächsten Morgen durch.



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 05.01.2006, 20:49


    10:24 Uhr? Oh mein Gott, das reicht, aufstehen Kathi, ermahnte ich mich selber.
    Also setzte ich mich hin und streckte mich.
    Dann öffnete ich das Fenster und wollte duschen gehen.
    Momentmal, wo waren meine Eltern?
    Ich lief in die Küche und fand einen Zettel.
    "Wir sind bei Onkel Paul, Küsse Mama + Papa"
    Bei Onkel Paul?
    Wollten die nicht erst Montag zu ihm?
    Oh nein, es war ja schon Montag.
    Und ich hatte Schule. Oh man!
    Ich hatte verpennt. Zum dritten Mal in diesem Jahr.
    Also zog ich mich an und machte mich schnell fertig.
    Doch die nächste Überraschung wartete auf mich.
    Ich wollte, weil alle Busse weg waren und der nächste erst um 12:30 Uhr fuhr,
    mit dem Fahrrad fahren, aber das hatte ich gestern bei Jenny stehen lassen.
    Ich lief also mit hängenden Schultern ein Stück meines Schulwegs lang, bis mir einfiel das der Weg doch ziemlich weit war und ich eigentlich umsonst losgegangen war.

    Da hupte es plötzlich und ein blauer BMW hielt neben mir.
    "Na, Schnecke? Ähm, ich meine Kathi? Was ist los? Soll ich dich mitnehmen?"
    Ich hätte echt sonst was gegeben, aber was blieb mir anderes überig, als die Hilfe des größten existierenden Idioten in meinem Umfeld anzunehmen?
    "Ja.", antwortete ich knapp. "Das wäre nett von dir."
    Marco stieg aus und öffnete die Beifahrertür. "Steig ein..."
    Also ob ich das nicht selber könnte, tz...
    Wir saßen also im Auto und ich musste mir seine dummen Anmachen anhören.
    Na danke. Womit hatte ich das verdient?

    Zum Glück waren wir nach zehn Minuten an der Schule.
    Als ich aussteigen würde hielt Marco mich am Arm fest und zog mich zu sich heran.
    Er blickte in meine Augen, meine blauen Augen.
    "Du bist das hübscheste Mädchen das ich kenne, Schnecke."
    War das jetzt ernst gemeint? konnte er wirklich so nett sein?
    Bestimmt war das nur so eine Masche von ihm, um mich um den Finger zu wickeln.
    Aber so leicht lief das nicht.
    Er zog mich noch näher und drückte mir einen Kuss auf die Wange, dann lies er mich los und als ich aus dem Auto stieg und mich zu ihm umdrehte, lächelte er mich an.
    Hatte ich jetzt den lieben, treuen, charmanten Marco, ohne seine tollen Gangster-Freunde kennen gelernt?
    Ich war etwas verwirrt, aber musste zusehen, in meine Klasse zu kommen.
    "Hey!" Begrüßte ich steffi völlig außer Atem und gab ihr zwei Küsschen.
    Heute war sie wieder perfekt gestylt, wirkte aber immer noch traurig.
    "Hey, wo warst du Maus?" Ich erklärte ihr die Sache und war erleichtert, es gerade noch zur Deutschstunde, die in zwei Minuten beginnen würde, geschafft zu haben.

    In der 6. Stunde hatten wir Musik und bekamen als Hausaufgabe für die nächsten zwei Wochen die Aufgaben, einen Song auszuwählen und ihn zu analysieren, wie auch immer das funktionieren sollte und einen eigenen Song zu schreiben, oder es zumindest zu versuchen.
    Ich hatte keine Idee, welches Lied ich nehmen sollte und überlegte auf dem Heimweg im Bus. Ich und Jenny hatten keinen Sitzplatz mehr bekommen, weil unser Bus heute viel voller war als sonst.
    Ich sah mich im Bus um und entdeckte Andi. Er winkte mir zu und ich zurück.
    "Du, Maus, bist du mir böse wenn ich mal kurz zu, ähm, Andi gehe? Ich wollte ihn noch etwas fragen.", wandte ich mich Jenny zu.
    "Nö, kein Problem." Das kam ihr so locker über die Lippen und sie verzog keine Wimper, dass mir das schon komisch vorkam.
    Sonst war sie ein sehr emotionaler Mensch und plötzlich so eiskalt?
    Ich konnte mir keinen Reim daraus machen.
    Aber nun ging ich nach hinten zu Andi und setzte mich auf seinen Schoß.
    "Andi, hast du heute Nachmittag Zeit, ich möchte noch mit dir reden und so.
    Außerdem könntest du mir mal wieder Bio erklären, wie schreiben doch nächste Woche." Ich zwinkerte ihm zu und grinste.
    Er erwiderte es, verneinte aber meine Frage.
    "Keine Zeit, ich treffe mich nachher mit Jenny. Wir wollen alles klären und ich werde ihr alles erzählen." Dabei schaute er sich suchend nach Jenny um.
    "Sie steht da vorne.", sagte ich zu ihm und deutete mit meinem Finger auf sie.
    Die beiden wollten also alles klären, gut so.
    Aber was würde ich dann heute machen?

    Ich saß also nach dem Essen zu Hause und langweilte mich.
    Ich beschloss, mich an meine Musikhausaufgaben zu setzen und mir einen Song auszudenken.
    Ich versuchte es eine halbe Stunde lang, doch irgendwie fiel mir nichts vernünftiges ein.
    Um meine Fantasie anzuregen und mir Inspiration zu holen, so wie es die großen stars und Künstler immer machten, beschloss ich, mich mit meinen Sachen in den Park zu setzen.

    Dort hockte ich also nun und starrte in den strahlendblauen Himmel.
    Heute war ein wunderbares Wetter.
    Auf einmal hörte ich Schritte hinter mir, diese Sand-Kiesmischung verriet jeden mit seinem Geknirsche.
    Ich wandte meinen Kopf und sah den Jungen von gestern morgen an mir vorbeigehen.
    Als ich ihn sah, kribbelte es in mir und ich brachte fast kein Wort raus.
    Ich blickte ihm einfach hinterher und riss mich etwas zusammen, um wenigstens ein "Hi!" hervorzubringen.
    Der Typ drehte sich um, er schien nicht gerade sonderlich glücklich zu sein.
    Er hob seine Hand, nickte kurz und lies den Anflug eines Lächelns erkennen, dann ging er sturr weiter.
    Ich wollte nicht großartig darüber nachdenken und widmete mich wieder meinem Songtext.

    Die Sonne strahlt, so gelb.
    Der Himmel in eisblau.
    Doch ohne dich, da ist die Welt verkehrt,
    in meinem Magen alles flau.
    Meine Seele nur noch rau.
    Denn ohne dich
    da strahlt die Sonne nicht,
    ist der Himmel nicht blau.

    Mehr fiel mir nicht ein, aber das war ja schonmal ein Anfang.
    Mehr oder weniger zufrieden machte ich mich auf den Weg nach Haus.
    Vor dem einzigen Geschäft unseres Dorfes stand der Junge und unterhielt sich mit jemanden.
    In der Hand hielt er eine Red-Bull-Dose.
    Ich stellte fest, dass meine Schritte verlangsamten und beschleunigte wieder.
    Der hübsche Typ blickte mir nach und erzählte seinem Gesprächspartner etwas über mich oder fragte etwas.
    Hatte ich seine Interesse geweckt?


    Bald kommt mehr von Bill :D



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 05.01.2006, 21:20


    Vier Tage später, am Donnerstag hatte ich den Jungen noch zwei weitere Male gesehen, doch er schien mich bewusst zu ignorieren.
    Etwas enttäuscht sah ich ihn dann immer an.
    Ich saß gerade in der Schule und statt meinem Geschichtslehrer zu zuhören, der irgendetwas über Hiroshima erzählte, schweifte ich in Gedanken; der Junge, Jenny und Andi, Marco, der Junge usw.
    Jenny und Marco verstanden sich wieder gut, aber sie waren kein Paar mehr.
    Trotzdem hatten die beiden mir nicht erzählt, warum es zwischen ihnen aus war.
    Ich schlenderte gerade alleine über den Schulhof und stoß mit jemanden zusammen. "Hm...'tschuldigung", murmelte der Typ und half mir wieder hoch.
    Ich nickte ihm zu und schlürfte weiter.
    "Hey, halt, Kathi, warte mal!"
    Ich wirbelte herum.
    "Marco? Was ist denn?"
    Marco nahm mich an der Hand und lud mich zu einer Party Freitagabend ein.
    Also morgen. Da hatte ich nichts vor.
    "Prima, alles klar, du kannst auf mich zählen."
    "Super!", er freute sich, gab mir wieder mal einen Kuss auf die Wange und stieg in sein Auto. "Ach, soll ich dich mitnehmen?"
    Naja, der Bus schien mal wieder voll zu sein und so stieg ich zu ihm ins Auto.
    Er lies mich am Laden raus, weil ich noch etwas kaufen wollte und schon wieder stand der neue Junge mit seinem hübschen Gesicht und der außergewöhnlichen Frisur dort. Er würdigte mich keines Blickes, zumindest schaute er immer weg, wenn ich in seine Richtung sah.
    Dass er sich insgeheim ärgerte, weil ich aus einem BMW stieg, noch dazu mit einem älteren Typen, konnte ich ja nicht ahnen.
    Freitag kam ich mal wieder pünktlich zur Schule.
    Leider kamen mir die 5 Stunden unendlich lang vor,
    wahrscheinlich, weil ich mich so auf die Party heute Abend freute.
    Ich war etwas aufgeregt und froh, endlich mal wieder so richtig abtanzen zu können.
    Dann kam mir plötzlich der Gedanke, dass Marco mich ja auch nur so eingeladen haben könnte, dass die Party nur ein Vorwandt war, damit ich mich mit ihm alleine traf und er mich rumkriegen würde.
    Ich war etwas aufgeregt und froh, endlich mal wieder so richtig abtanzen zu können.
    Dann kam mir plötzlich der Gedanke, dass Marco mich ja auch nur so eingeladen haben könnte, dass die Party nur ein Vorwandt war, damit ich mich mit ihm alleine traf und er mich rumkriegen würde.
    Also rief ich ihn an und fragte, ob ich noch jemanden mitbringen dürfe.
    "Ja, klar, ist doch viel cooler, wenn es umso mehr sind. Mach das und sage deinen Freunden, sie können ruhig auch noch wen mitschleppen..."
    Also würde die Party doch stattfinden.
    Meine Zweifel waren beseitigt und ich guckte auf die Uhr. Erst 15:30 Uhr, noch so viel Zeit bis um 20:00 Uhr, oh man.
    Ich sprang von meinem kuscheligen Sessel, auf dem ich gerade saß, auf und ging zum Schrank. Was sollte ich bloß anziehen?
    Hm, einen Rock? Oder doch lieber eine Hose?
    Oder ein Kleid?
    Sicher wäre es nachher warm, dann auch noch viel Bewegung beim Tanzen...
    Ich konnte mich nicht entscheiden, also schrieb ich Jenny eine SMS.

    Hey Maus! Kannst du vlt. mal kurz bei mir vorbeischauen?
    Ich weiß nicht, was ich heute Abend anziehen soll und brauche deinen Rat *g*
    Love U, Kathi

    Ich wartete auf eine Antwort, aber mein Handy wollte und wollte nicht piepen.
    Niedergeschlagen las ich mir meinen Text von dem Song für Musik durch.
    Eigentlich hatte mich im Park nichts inspiriert,
    außer der Junge mit den schwarzen Haaren und dem verträumten Blick.
    Ich packte das Blatt weg und sah aus dem Fenster.
    Die Sonne schien und strahlte.
    Dann zogen ein paar Wolken auf, wie aus dem nichts verdunkelte sich der Himmel
    und es fing an zu schütten,
    in diesem Moment klingelte es an der Tür.
    Ich tappte leise runter und öffnete sie.
    "Hey!", riefen Jenny und Andi wie aus einem Mund.
    Sie hatten die Arme umeinander geschlungen und lächelten.
    Beide umarmten mich nacheinander und wir gingen in mein Zimmer.
    "Da hatten wir gerade noch mal Glück!", meinte Andi und musste grinsen.
    Ich nickte ihm zustimmend zu und öffnete meinen Kleiderschrank.
    "Hose, Rock oder vielleicht doch ein Kleid?", fragte ich Jenny.
    Sie und Andi hatten sich nebeneinander auf das Sofa niedergelassen.
    "Also, bei dem Wetter, hm, schwere Frage. Hauptsache, du fühlst dich wohl Maus..."
    Schließlich entschied ich mich für einen schicken und bequemen Mini
    und mein neues, scharfes Top in pink.
    Aber was für Schuhe?
    Ich entschloss mich, die weißen und hohen High-Heels anzuziehen, die machten lange Beine, aber auch meine weißen Nikes mit pinken Abzeichen mitzunehmen;
    falls meine Füße zu schmerzen anfingen.
    Es wat inzwischen 18:00 Uhr und ich sprang schnell unter die Dusche.
    Jenny und Andi warteten in meinem Zimmer auf mich.
    Ich zog die Klamotten an und rief Jenny. "Machst du mir meine Haare?"
    Bei so was war sie sehr begabt, ob Schminken oder Frisieren, sie konnte es einfach.
    Sie machte mir einfache Engelslocken,
    mithilfe eines Lockenstabes und sprayte zum Halt etwas Volumenhaarspray rein.
    "Sag mal, wollt ihr nicht auch mitkommen?"
    Jenny überlegte kurz und schüttelte dann,
    trotz Lächeln, ihren Kopf.
    "Nee, ich und Andi wollen erstmal alleine sein und
    noch reden und so... Aber vielleicht kommen wir ja später."
    Sie schminkte meine blauen Augen mit rosa Lidschatten
    und Kayal, zog auch am oberen Lidrand einen Strich,
    dass bei mir ein Katzenaugeneffekt entstand.
    Jenny wusste halt, was mir gefiel...und worauf Jungs standen.
    Als wir zurück in mein Zimmer kamen, staunte Andi und alberte rum.
    "Aber Sonorita, sie sehen wunderbaaaaaar aus!"
    Ich lachte und posierte etwas.
    Dann hauten die beiden ab und ich machte mich auf den Weg zur Party.
    Als ich die Straßen entlang ging drehten sich viele Leute zu mir um.
    Besonders die Jungs gafften blöd hinterher.
    Ich fand's ganz lustig...
    Nach zwanzig wahnsinnig langen Minuten kam ich endlich an.
    Ich klingelte.



    Re: Heart To Heart

    ska-p - 05.01.2006, 21:31


    also ich habe das jetz noch niht alles gelesen, aber mach mal absätze... ;)

    lässt sich so ziemlich schwer lesen...

    also dann les ichs jetz ma weiter... :roll:



    Re: Heart To Heart

    Lizzy - 05.01.2006, 21:37


    Hey! Mach ma bitte weiter!



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 05.01.2006, 21:53


    Danke. Mit den Absätzen werd' ich's mal versuchen ^^
    Haste eigentlich noch Kontakt zu Blutspender @Ska-P?

    Mein Gott, war das bereits voll.
    Etliche Leute drehten sich zu mir um,
    die Jungs starrten mich an und die Mädchen warfen mir teilweise sehr neidische Blicke zu.

    Ich kümmerte mich nicht darum und steuerte geradewegs auf Marco zu.
    "Hi!" Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und fragte ihn, wo ich meine Jacke hinlegen solle.
    "Da hinten ist die Garderobe, aber ist schon gut. Gib her, ich mache das."
    Er grinste mich süß an und nahm mir meine Jacke ab.
    "Danke, Gentleman.", sagte ich und zwinkerte ihm zu.

    Er freute sich und verschwand in der Menge.
    Ich nahm mir einen Drink und stellte mich an die Bar.
    Anscheinend hatten Marcos Eltern viel Geld.
    Ich blieb nicht lange allein, denn nach ein paar Minuten setzte sich ein netter Kerl an meine Seite.
    "Hey, ich bin Harris, wie geht's?", meinte er und gab mir die Hand.

    "Hi, ich bin Kathi. Und es geht mir ziemlich gut, danke.
    Bist du alleine hier?"
    "Ja und du?"
    Ich erzählte ihm, dass Marco mich eingeladen hatte und
    eventuel noch Andi und Jenny, meine besten Freunde kommen würden.

    Wir unterhielten uns eine Weile, bis der Typ langsam anfing, mich zu nerven.
    "Harris? Guck mal, das Mädchen dadrüben, die guckt die ganze Zeit zu uns.
    Kennst du sie?"
    Er räusperte sich und wurde etwas verlegen.
    "Ähm, ja. Ziemlich gut sogar, das ist Tina, meine Ex. Sie liebt mich anscheinend immer noch..." Er wirkte irgendwie, als hätte er Mitleid.
    "Und du? Ist sie dir egal?"
    Er schüttelte den Kopf und starrte auf den Boden.
    "Na dann, gehe zu ihr und rede mit ihr. Ist schon okay, geh."

    Ich sa also wieder alleine rum. Dieser Cocktail schmeckte lecker, so fruchtig.
    Ich blickte mich um. Ungefähr eine halbe Stunde hatte ich hier mit Harris gesessen.
    Es war also 21:00 Uhr oder so.
    Irgendwie traute sich keiner, zu tanzen.
    Ich ging in die Mitte des großen Raumes und fing an zu tanzen.

    Jetzt zog ich noch mehr Blicke auf mich, doch es war mir egal.
    Ich wollte Spaß haben, das war alles.
    Hier und da flirtete ich mit einem Jungen, der mir gefiel und hielt etwas Blickkontakt.

    Manche von ihnen wurden dann aber von anderen Mädchen aus meinem Blickfeld gezogen.
    Richtig niedlich war das.
    Langsam füllte sich die Tanzfläche und ich stand nicht mehr alleine da.

    Da hielt mir plötzlich jemand meine Augen zu.
    "Marco? Hör auf..."
    "Ich bin nicht Marco.", sagte eine mir unbekannte Stimme.
    Mir wurde warm, mein Puls beschleunigte und ich dachte nach.

    War es der geheimnisvolle Junge?
    Wer sollte es sonst sein? Andi hätte ich sofort erkannt und es war bestimmt keiner von Marcos Freunden und Harris war mit Tina beschäftigt.

    "Dann lass mich doch mal sehen, wer du bist.", antwortete ich schließlich.
    Die Händen lösten sich von meinem Gesicht und ich drehte mich um.

    Ich bekam fast einen Schock.
    Ich fühlte mich, als würde Orlando Bloom in Person vor mir stehen.
    Ich war sprachlos...

    "Oh mein Gott! Was machst du denn hier?"
    Meine Stimme zitterte leicht und ich war aufgeregt.
    "Nun tu mal nicht so, als ob ich ein Superstar wäre...
    Ich wollte dich halt einfach mal...wiedersehen.
    Was spricht dagegen?"

    "Nichts."
    "Na siehst du."
    "Ja, aber erstmal hallo. Und woher weißt du, dass ich hier bin?", fragte ich neugierig.
    "Ist doch ganz einfach: Ich war bei dir, aber es war keiner zu Hause.
    Dann habe ich überlegt, wo du sein könntest. Also bin ich zu Jenny und die hat mir dann erzählt,
    dass du hier bist. Achja, komm mal bitte kurz mit."

    Er nahm mich an der Hand und zerrte mich durch die Menge.
    "Hier, die sind für dich.", sagte er und reichte mir einen Strauß roter Rosen.
    "Danke Carlos. Womit habe ich das verdient?"
    "Ach, einfach weil du ein süßes Mädchen bist.", sagte Carlos und gab mir einen Kuss.

    Ich war leicht verwirrt und lächelte verlegen.
    Carlos kam nach Deutschland, um mich zu besuchen? Er schenkte mir rote Rosen?
    Er küsste mich?

    Aber zwischen uns war es doch aus, ein für alle Mal.
    "Sag mal, Carlos, was ist mit dir und Sofía?"
    "Ahm..." er räusperte sich und winkte ab.
    "Nein, ehrlich jetzt, ich möchte das wissen.", hakte ich nach.

    "Also, sie hat vor einem Monat schon Schluß gemacht. Und ich habe nachgedacht.
    Über uns... Vielleicht gehören wir einfach zusammen, dachte ich. Und um das herauszufinden,
    bin ich jetzt hier."

    Er drückte mich zurück auf die Tanzfläche.
    Wir tanzten ausgelassen und hatten viel Spaß.
    "Warte mal kurz...", rief Carlos mir durch die laute Musik zu und drängte sich durch die Menge.
    In diesem Augenblick kamen Jenny und Andi. Ich winkte sie zu mir und berichtete ihnen erstmal von Carlos plötzlichem Auftauchen, dann gingen die beiden an die Bar.

    Da kam auch schon Carlos zurück. Anscheinend war er kurz beim DJ.
    Er grinst:"So, jetzt wird's gemütlich."
    Der DJ wechselte seine flotte, rockige Musik und spielte ein en langsamen Song.
    "Darf ich bitten?"
    Ich und Carlos blickten uns an, tanzten eng umschlungen und ich träumte.

    Hin und wieder blickte ich in die Menge.
    In meinem Kopf herrschte das reinste Chaos: Der Unbekannte, Marco, Carlos, der Unbekannte, Marco, Carlos usw...

    War es richtig, was ich tat? Das ich hier mit Carlos tanzte?
    Ich meine, wir waren schon mal ein paar und es hatte nicht mehr als ein halbes Jahr gehalten.

    Würde eine zweite Chance alles ändern?
    Im Moment konnte und wollte ich keine Entscheidung treffen.

    Das Lied ging zu Ende, ich und Carlos ließen uns trotzdem nicht los, er sah mich an, als wolle er mich hyonotisieren.

    Seine wunderbaren, zarten Lippen bewegten sich auf meine zu, als ich meine Augen immer noch nich schließen wollte und plötzlich der schwarzhaarige Junge an der Seite der Tanzfläche stand.



    Re: Heart To Heart

    ska-p - 05.01.2006, 22:23


    ^^... ne.... hatt ich eigetnlich nie wirklich, außer über des eine foprum da... wieso? wie kommst du jetz da drauf...?



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 05.01.2006, 22:28


    Er sah mich an, ich löste mich automatisch von Carlos und sah zurück.
    Warum guckte er so? So traurig, so mitleidig?

    Er schloss die Augen, wandte sich um und wollte gehen, doch ich lief ihm hinterher. "Hey!"
    Erstaunt blickte er mich an.

    Ich sah seine tollen, braunen Augen zum ersten Mal und es waren die schönsten Augen, die ich je gesehen hatte.
    Das Bild blieb in meinem Kopf, ich sah sie vor mir, obwohl er den Kopf von mir gedreht hatte.

    "Hi.", er wirkte etwas schüchtern, auch wenn das nicht zu seinem Äußeren zu passen schien.
    "Wie heißt du? Bist du neu hier?"

    "Ja, bin ich. Wir sind erst vor kurzem hier her gezogen, Mein Name ist Bill und du bist Kathi, stimmt's?"
    Ich nickte. "Woher weißt du das?"

    "Dein Kumpel, dieser Marco hat es mir erzählt. Ich habe ihn gestern mal gefragt.
    Da hat er mir auch gleich von der Party hier erzählt. Aber eigentlich, wenn ich ehrlich bin, bin ich nur wegen dir hier."

    "Achja, echt? Du bist mir auch schon aufgefallen, letzten Sonntag, da war ich im Park und du saßt auf der Bank. Ich musste zum Bäcker und auf dem Rückweg wollte ich dich ansprechen, aber du warst bereits weg. Und wenn ich dich danach gesehen hab, warst du so komisch.", sagte ich und legte meinen Kopf auf die Schulter.

    "Ja? Ich fand dich auch schon toll, wo ich dich am Sonntag gesehen habe, aber ich glaube, du hast nicht gemerkt, das ich dich beobachtet habe." Er grinste.
    "Hm, wieso war ich denn komisch?"

    Ein kurzes schweigen trat ein, in dem ich überlegte, wie ich es beschreiben sollte. Doch da fing Bill selber schon an, zu erzählen.

    "Achso, du meinst bestimmt besonders gestern. Ich war etwas verunsichert, weil ich dachte, dass Marco dein Freund ist. Aber er hat dann ja klargestellt, dass er dich zwar sehr attrakriv findet usw. aber ihr kein Paar seid, da dachte ich mir, geh doch einfach mal zur Party und sprech sie an. Aber als ich dich eben sah, mit dem Typen, da... Weißt du, wenn ein Mädchen einen Freund hat, las ich lieber die Finger von ihr."

    Ich musterte ihn. Ein eigenartiger Typ, doch endlos niedlich.
    "Hm, lass uns erstmal reingehen."
    "Nee, besser du gehst alleine, sonst wird dein Freund noch eifersüchtig."

    Ich musste lachen. "Bill? Komm jetzt mit, ich muss hier glaube ich auch mal was klar stellen. Das eben war Carlos, mein Ex-freund. Er ist extra aus Spanien gekommen, um mich zu besuchen. Ich weiß nicht, wie viel er sich genau erhofft, aber er ist erst heute angekommen und hat mich überrascht. Ich war halt so glücklich, aber ich bin solo." Ich hatte ziemlich schnell geredet.

    "Oh, achso, dass ist mir jetzt aber peinlich."
    Ich winkte ab, packte Bills Hand und zerrte ihn an die Bar.

    "Lass uns ein bisschen reden."
    Wir unterhielten uns gut und Bill war mir sehr symphatisch, was mich noch mehr ausmunterte war, dass er mich anscheinend auch ganz nett fand.

    "Ja, da hast du Recht." Bill setzte sein geniales Grinsen auf, bei dem ich mich nicht zurückhalten konnte und mitgrinsen musste.

    So saßen wir nun da und strahlten um die Wette.
    "Wirklich? Die meisten die ich kenne, sehen das anders.", meinte ich.
    "Ja, kann schon sein, aber ich finde auch, dass man es wenigstens probieren sollte... No risk, no fun, oder? So ist es doch. Realität."

    Ich gab ihm als Antwort ein Lächeln, ich und Bill verstanden uns auch ohne Worte.
    "Und jetzt?", fragte ich leicht gelangweilt.
    Nicht, dass das jetzt an Bill liegen würde, nur wir redeten bestimmt schon eine Stunde und zwar über alles mögliche, über Gott und die Welt, und langsam ging uns der Gesprächsstoff aus.

    "Hm, wie wäre es mit...Tanzen?"
    "Klar", sagte ich und stand auf, "immer doch!"
    Also machten wir uns auf den Weg zur Tanzfläche und legten los.

    Ich fragte mich, ob ich mir das nur einbildete, oder ob die meisten von der Fläche verschwanden und sich an den Rand stellten um und Platz zumachen und uns zuzusehen.

    Bill schien genau den selben Gedanken zu haben.
    "Oh man, sind wir so peinlich oder was?!", zischte ich zwischen meinem Lachen.
    Bill zuckte mit den Schultern und legte ein paar besonders coole Schritte hin.

    Auch wenn Bill, wie er mir erzählt hatte, lieber im Haus war, war er ein sehr guter Tänzer.
    Ich und Bill verstanden uns so gut, dass es mir vorkam, als würde ich ihn schon Jahre kennen, sogar ein Leben lang.

    Als wir bei einem langsamen Lied eng tanzten und wieder mehr Leute auf die Tanzfläche kamen, tauchte Carlos auf und baute sich hinter Bill auf.

    Er schien erifersüchtig zu sein.
    "Ähm, Kathi, hättest du kurz Zeit?", rief er mir zu.
    bill drehte sich erschrocken um und musterte Carlos. Wahrscheinlich dachte er nur:"Ach, sieh mal einer an, ihr liebe Ex-Freund... Wohl eifersüchtig, was?" Aber er hielt den Mund.

    "Nein, siehst du nicht, das ich was zu tun habe?", fragte ich sarkastisch und grinste Bill an. Der zwinkerte mir zu.
    Carlos blieb wie angewurzelt stehen und stemmte seine Arme in die Seite.

    Er war etwas größer als Bill und machte bestimmt Eindruck, so gut wie er aussah; typischer Südländer halt. Aber Bill war auch total 'niedlich'.

    Zu meiner Freude spielte der DJ gerade das Lied, was ich Sonntag bei Jenny gehört hatte.
    "Hm, das Lied finde ich irgendwie schön...", sagte ich und schaute Bill aus den Augenwinkeln an. Er lächelte etwas verlegen und nickte kaum erkennbar.

    Carlos bekam einen Lachanfall und konnte sich nicht mehr halten.
    Er lag fast schon auf dem Boden.

    Als Marco kam und ihn fragte, was er habe, antwortete er zwischen seinen Lachattacken:
    "Das...Lied", er kicherte und kicherte..."Hahahaha, das Lied..hahaha...es ist so...hahaha...lustig...haha...
    Der...der...oder das...oder auch die...hahaha...klingt nicht wie ein Kerl, aber...haha...auch nicht wie ein Weib...hahaha!!! Das ist bestimmt...hahaha...genau so ein hartes Wesen...", jetzt konnte er sich echt nicht mehr halten und ging voll ab,"...wie...haha...Daniel Küblböck.."

    Dann fiel er auf den Boden und kugelte dort herum.
    Marco packte ihn am Arm, riss ihn hoch und schickte ihn raus, "Geh nach Hause, du bist doch total besoffen."
    Carlos kriegte anscheinend nichts mehr auf die Reihe und blieb wortlos stehen, dann verlies er das Haus.
    Ich sah mich um.

    Oh mein Gott, konnte das wahr sein?
    Zuerst dachte ich, ich sah nicht richtig, doch dann...
    Ich bekam nur noch einen dumpfen Aufschlag mit und dann...

    ...war das nächste, was ich erblickte, zwei wundervolle, warme, braune Augen.
    "Bill..."

    Er setzte ein Lächeln auf und blinzelte.
    "Kathi, mein Gott, hast du uns einen Schrecken eingejagt."

    "Was ist passiert?", fragte ich ahnungslos.
    "Das wissen wir auch nicht so genau, nur das du eine ganze Weile in die Ecke gestarrt hast und dann ohnmächtig geworden bist."

    Marco beugte sich über mich und nickte zustimmend.
    Erst jetzt bemerkte ich, wo mein Kopf sich befand: Er war auf Bill's Schoss gelegt.

    Ich kuschelte mich ein wenig an Bills flachen Bauch.
    "Wahrscheinlich habe ich nur etwas zu wenig getrunken...", meinte ich damit keiner weiter nachhackte. Dabei wusste ich genau, weshalb ich ohnmächtig geworden war.

    "Komm Bill, lass uns einen Schluck trinken." Er drückte mich hoch und bestellte etwas zu trinken für uns.
    "Hm...komisch", murmelte Marco gedankenverloren vor sich hin.
    Ich rappelte mich auf, schüttelte meinen Kopf und steuerte auf Bill zu.

    "Hier", er drückte mir einen orange-roten Drink in die Hand.
    Erst jetzt viel mir so sehr auf, dass Marco sogar einen Barkeeper organisiert hatte.

    Selber hatte ich vorhin zwar auch schon mit jenem zu tun gehabt, aber mir wurde es erst jetzt richtig klar.
    Ich entschuldigte mich kurz bei Bill und bahnte mir einen Weg durch die Menge zu Jenny und Andi.
    "Heeey, Kaaathiii...", brüllte Jenny. Oh nein, nicht auch noch Jenny zugesoffen, dachte ich.

    "War ein Scherz, ich bin stocknüchtern."
    "Will ich hoffen", entgegnete ich gespielt ernsthaft.
    Andi zog mich auf seinen Schoß.
    Was war denn nun wieder?
    "Duhu, Kathü? Magscht du misch?"

    Fragend sah ich zu Jenny.
    Sie nickte, rollte die Augen.
    Alles klar, Andi hatte den falschen Drink erwischt.
    "Wasch denn losch? Hmmm? Ischt wasch nischt in Ordnung?"

    Jenny suchte eine Lösung, wie sie Andi heile nach Hause bekommen würde.
    Doch Rettung nahte.
    Marco tauchte wie aus dem nichts auf und musterte Andi skeptisch.

    "Wasch schtarrt ihr misch denn alle scho an? Hmmm?", murrte Andi.
    Marco zog seine Agenbrauen hoch.
    "Ihr könnt heute Nacht hier schlafen, wir haben genug Platz."

    Erleichtert lockerten sich Jennys Gesichtszüge.
    Ich verabschiedete mich und tappste zurück zu Bill.
    Mir ging es wieder total gut und ich überredete ihn, wieder zu tanzen.

    "Ja, okay, aber vorsichtig."
    Der DJ, der im übrigen Fee hieß, auch wenn das ein äußerst merkwürdiger Name für einen Jungen war, spielte nach Since U Been Gone und Tripping nur noch sehr langsame Songs, sodass ich und Bill uns langsam sehr nahe kamen.

    Wir schmusten und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter.
    Es war total romantisch.
    Wir sahen und tief in die Augen, ich bakem das Gefühl zu schmelzen und dann fuhr ich ihm sanft durchs Haar.
    Unsere Blicke verbündeten sich, vermischten sich, ich sah ein Funkeln in seinen Augen.

    Wie Magie. Ich fühlte mich so stark wie nie, mit völlig neuer unstopbarer Energie.
    Der Moment kam mir vor wie eine Ewigkeit, Bill entfuhr das Wort "Unendlichkeit..." und verträumt starrten wir uns weiter an.

    Waren wir zu schüchtern? Was würde jetzt geschehen?
    So ein Quatsch, dachte ich.
    Unsere Lippen bewegten sich aufeinander zu...
    Ich spührte schon die Wärme seines Mundes, doch dann wurde es stockfinster und die Musik ging aus.

    Ich und Bill hielten uns an den Händen fest und lachten.
    "Stromausfall, was für ein gruseliger Zufall...", alberte ich herum.

    Dann wollte ich ihn unbedingt spüren, ihn küssen...
    Also kam ich seinem Gesicht wieder näher, und er umfasste mit seinen weichen Händen mein Gesicht.

    "Huch...Das war meine Nase.", sagte Bill und wir lachten wieder gemeinsam.
    Doch dann fanden unsere Lippen den Weg zueinander und es war der beste Augenblick seit langem, der schönste Kuss, den ich je erlebt hatte.

    Bill konnte gut küssen. Mehr als gut. Es war einfach unbeschreiblich.
    Dann gab es einen Knall, doch ich und Bill knutschten weiter, als wäre nichts geschehen.

    Dann ging das Licht und die Musik wieder an. Wir zogen alle Blicke auf uns.
    Doch wir störten uns nicht daran und blieben wie angewurzelt stehen, es war als würden unsere Seelen verschmelzen...

    Doch irgendwann kommt immer die Zeit der Abschiednehmens...

    ...doch die war noch nicht jetzt, das spürte, besser hoffte ich.

    Es kam mir vor, als würden wir den Rekord im küssen in der Öffentlichkeit brechen, bestimmt standen wir hier seit 5 Minuten rum und genossen es.

    Das wir im Mittelpunkt standen, machte für uns keinen Unterschied.
    Dann, so traurig es für mich auch war, lösten wir uns voneinander und sahen uns noch mal tief in die Augen.

    "Bill...ich..." Bill legte mir zärtlich seinen Finger auf den Mund. "Psst.."
    Allgemeines Klatschen ertönte.

    Oh mein Gott, für die anderen musste es wie in einem Teenyfilm gewesen sein.
    Ich musste lachen. "Was ist?", wollte bill grinsend wissen.

    "Die Leute, wir, ähm, naja, es war für die bestimmt..." Er unterbrach mich:"...wie im Film, was?"
    "Ja, genau."
    "Ist doch schön, oder?"

    Meine Antwort war noch ein, diesmal kleiner, Kuss.
    Wir verschwanden aus dem Blickfeld der anderen und gingen in ein Nebenzimmer.

    "Kathi, du bist einfach ein Traum...mein Traum...", meinte Bill zu mir und bekam Tränen in den Augen.
    Wie süß. "Und du meiner", antwortete ich gerührt.
    Bill nahm mich in den Arm und wir umarmten uns innig.

    "Kathi, ich..."
    "Ja?" In diesem Moment klingelte sein Handy. Musste das ausgerechnet jetzt sein? Ausgerechnet jetzt???

    Ich seufzte und Bill stammelte, sagte kaum ein Wort zu der Person die ihn angerufen hatte.
    "Ist was?", harkte ich nach und Bill schüttelte nur den Kopf.

    "Nein,"meinte er nachdem er aufgelegt hatte,"ich muss nur weg."
    "Jetzt gleich?"
    "Ja sofort." Na super, wie im Film, wenn es am schönsten ist, kommt etwas dazwischen.

    Er drückte mir einen Kuss auf den Mund, streichelte mir über die Wange, sah mich an. "Tut mir Leid, Kleines."
    Kleines, hatte er mich so genannt? Er gab mir einen Kosenamen?

    Ich glaubte, ich würde spinnen.
    Ich kniff mich, um zu sehen, das ich nicht träumte.
    "Also, ciao." Waren bills vorerst letzten Worte, dann stürmte er raus.

    "Biiiill, halt! Stop! Bill! Hier, meine Handynummer." Ich hatte zum Glück eine Art Visitenkarte dabei, die mir ein Kumpel mal gedruckt hatte, für Notfälle, so wie diesen.

    "Ähm, ja, danke.", entgegnete Bill und nahm mir die Karte ab, seinen Gesichtsausdruck konnte man nicht deuten.



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 05.01.2006, 22:29


    Nur so, fiel mir gerade ein ^^
    Das ist ja leider immer noch off -.~



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 05.01.2006, 23:52


    Mit hängenden Schultern schnappte ich meine Sachen und verabschiedete mich bei allen, die ich kannte. Marco wollte mich noch trösten, doch ich wollte nur eines, Bill.
    Und weil ich den im Moment nicht haben konnte, war mein Wunsch, schnell nach Hause zu kommen, in mein Bett.
    Ich lief träumend die Straße entlang.
    Achtete nicht auf Fahrräder, Fußgänger und Autos, einfach auf nichts.
    Obwohl im Moment auch kaun was los war, verkehrsmäßig.
    Ich lief und lief, sanft kullerten Tränen über meine Wangen.
    Was sollte dieser plötzliche Abgang? Ich meine, ich wusste ja nicht, was los war, aber trotzdem. Und warum war er auf einmal so komisch?
    Plötzlich hörte ich ein Poltern hinter mir. Ich beschleunigte meine Schritte und rannte. Doch es hatte vorhin noch eine ganze Weile geregnet und so rutschte ich auf dem nassen Bürgersteig aus. "Au" entfuhr es mir.
    Jetzt lag ich da, mein Fuß umgeknickt, ich konnte ihn kaum bewegen.
    "Scheiße, verdammte!", schrie ich.
    Ich setzte mich auf. Warum immer ich? Warum passierten immer mir solche Sachen?
    Ich zog meine Highheels aus und tauschte sie gegen meine Nikes.
    "Aua..."
    Ich rappelte mich hoch. Gerade, als ich weitergehen wollte, wurde ich umgerissen. "Aaah..."
    Ich geriet in Panik. wer hielt mich fest?
    Ich schlug um mich.
    Doch dem festen griff konnte ich mich nicht entwenden.
    Mein Herz raste vor Angst.
    Eine kalte Hand vor meinem Mund verhinderte, dass ich um Hilfe rufen konnte.
    Langsam beruhigte ich mich, da, wer auch immer es war, die Person hinter mir sich nicht mit mir fortbewegte, sondern die ganze Zeit an einer Stelle stand.
    Dann stieg mir eine heftige Fahne in die Nase.
    Der Handgriff lockerte sich und ich wirbelte herum.
    Fast wäre mir ein kleiner Schrei entfahren.
    "Oh mein Gott, Carlos, warum erschreckst du mich so?"
    Er senkte seinen Kopf und starrte auf seine Füße.
    Da fiel mir ein, dass Carlos eigentlich so voll sein musste, dass er wahrscheinlich keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
    "Komm jetzt, ich bringe dich nach Hause.", flüsterte ich zu ihm und schleifte ihn an seinem rechten Arm hinter mir her. Mein Fuß schmerzte etwas.
    Widerwillig stolperte er mit.
    Bevor wir uns auch nur zehn Schritte bewegt hatten, fiel mir ein, dass Carlos nur zu Besuch hier war.
    Wo sollte er auch hin?
    Oh nein, aber was sein musste, musste sein.
    Also machten wir uns auf den Weg zu mir.
    Meine Eltern waren ja noch bei Onkel Paul.
    Ich schloss die Tür auf und zog Carlos herein.
    "Uff...", sagte ich völlig geschafft und sank an der Tür ins Sitzen.
    Mein kopf tat etwas weh.
    Ich ermahnte mich, aufzustehen und ging mir Carlos in die Küche.
    "Hast du Kopfschmerzen?", fragte ich ihn und er nickte.
    Ich tappselte zum Küchenschrank und holte zwei Aspirin hervor.
    Nachdem wir die Aspirin genommen und zwei Gläser Wasser getrunken hatten, ging ich mit Carlos ins Bad.
    Ich zog ihm seine Sachen bis auf die Boxershorts aus und führte ihn in mein Bett.
    Zum Glück hatte ich ein sehr großes Bett.
    Danach ging ich mich waschen und umziehen.
    Es dauerte ziemlich lange, weil ich meine Haare auseinander zupfen und
    mich abschminken musste.
    Dann schlich ich zurück in mein Zimmer und schob Carlos ein Stück zur Seite,
    legte mich anschließend dazu.
    Was ein toller Abend, dachte ich, ich treffe den wunderbarsten Jungen der Welt, meine zwei besten Freunde, die gerade frisch getrennt sind, machen miteinander rum und mein Ex kommt extra aus Spanien zu mir, schenkt mir Rosen und liegt jetzt mit mir im Bett...
    Als ich am Morgen aufwachte, lag Carlos immer noch ruhig neben mir, hatte allerdings seinen Arm um mich geschlungen.
    Ich wollte mich aus seiner Umarmung befreien, hatte aber Angst, ihn aufzuwecken, also lies ich es sein und schlief selber weiter.
    Irgendwann wurde ich von einem feuchten Kuss auf meiner Wange wach.
    Ich erschrak.
    "Carlos, lass das sein!", murmelte ich und sprang auf.
    "Hm, was hast du denn? Anscheinend hatten wir die Nacht doch viel Spaß...", sagte er grinsend.
    Er konnte sich wohl an nichts mehr erinnern und war voll und ganz zufrieden mit der Situation.
    "Nein Carlos, NEIN! Es ist ganz anders, als du denkst. Gestern, auf der Party warst du total besoffen und Marco hat dich rausgeschmissen. Dann kam ich später an dir vorbei und du hielst mich fest.
    Ich wollte dich nach Hause bringen, als mir einfiel, dass du nur zu Besuch hier bist.
    Ich wusste nicht wohin mit dir, also nahm ich dich mit zu mir. Aber es ist nichts, rein gar nichts zwischen uns gelaufen, kapiert?"
    Enttäuscht blickte er mich an.
    "Also nicht? Schade..."
    Ich seufzte.
    "Und warum bin ich dann in Boxershorts und liege mit dir in deinem Bett?"
    "Weil ich nicht wollte, dass du in deinen stinkigen Klamotten schläfst, also zog ich sie dir aus. Und mein Bett ist groß genug, Andi schläft auch manchmal hier, das hat doch nichts zu bedeuten.
    Hätte ich dich vielleicht auf dem Boden schlafen lassen sollen?"
    Er schüttelte den Kopf und ich sagte ihm, wo seine Klamotten lagen.
    Wir beide zogen uns an und frühstücten.
    "Sag mal, Carlos, wo hattest du vor, die ganzen Nächte zu verbringen?"
    Er schluckte sein Stück Toast runter und murmelte:"Ja, eigentlich ganz gerne bei dir, falls es deinen Eltern recht gewesen wäre, ansonsten bei meiner Tante."
    "Aha, dann gehst du wohl besser auch gleich zu ihr."
    Er nickte stumm.
    Es fiel mi nicht gerade leicht, ihn so zu verletzen, aber ich fühlte anders als er, dass erklärte ich ihm auch kurz bevor er ging.
    Er verstand mich, war aber sehr traurig und schlenderte mir hängenden Schultern zur Bushaltestelle.
    Ich seufzte erneut.
    Hach, warum musste auch immer mir das passieren?
    Ich drehte mich um und lies mich im Wohnzimmer auf einem Sessel nieder.
    Andere Mädchen würden es vielleicht toll finden, von so vielen Jungs umschwärmt zu werden, aber ich hasste meine Situation.
    Marco, Carlos, Bill...jetzt vielleicht auch Andi.
    Aber das bezweifelte ich, weil Andi gestern ja auch noch mit Jenny rumgemacht hatte und außerdem alles andere als nüchtern war.
    Bill, oh Bill. Er war derjenige, dessen Gefühle ich erwiderte.
    Das heißt, zumindest wenn er es gestern ernst gemeint hatte.
    Jetzt wartete ich sehnsüchtig auf seinen Anruf, doch er kam und kam nicht, mein Handy blieb stumm.
    Ich duschte und zog mir etwas an, dann schlüpfte ich in meine Nikes und schlenderte durchs Dorf, in der Hoffnung,´eventuell Bill zu begegnen.
    Ich ging durch den Park - nichts.
    Vorbei an dem Laden - nichts.
    Ich gab es auf. Heute würde ich ihn wohl nicht mehr wieder sehen.
    Leider.
    Ich wollte mich gerade auf den Heimweg machen, als mein Handy klingelte.
    Bill, endlich, dachte ich.
    Ich öffnete die SMS und las sie.
    Etwas enttäuscht lief ich zu Jenny, die mir eben geschrieben hatte.
    "Hey..."
    "Hey...", begrüßten wir uns.
    Ich erzählte ihr, dass ich auf eine SMS bzw. einen Anruf von Bill wartete und das ich ihn eben nicht getroffen hatte.
    "Hm, so ein Mist...", war Jennys erstes Kommentar.
    "Das kannst du wohl laut sagen... Und was ist jetzt mit dir und Andi?", harkte ich neugierig nach.
    Sie seufzte.
    "Was soll sein? Es ist aus und dabei bleibt es."
    "Aber, was sollte denn das gestern?", sah ich sie fragend an.
    "Ach, ich weiß auch nicht. Ich wollte es nicht, aber...ich konnte mich nicht bremsen, bei so einer Gelegenheit. Andi kann sich wahrscheinlich nicht mehr daran erinnern. Er war ja ziemlich betrunken."
    "Ja, das ist mir auch aufgefallen. Habt ihr wirklich noch bei Marco gepennt?"
    Sie nickte. "Ja und zwar beide in einem Bett...und..."
    Ich unterbrach sie:"Oh, beide in einem Bett, da habe ich auch noch eine gute Story...", meinte ich und erzählte ihr von letzter Nacht, von Carlos und mir.
    Sie musste etwas lachen. Mein Gesichtsausdruck war bestimmt eine Mischung aus Lachen und Trauer.
    "Was wolltest du noch sagen, ich hatte dich eben unterbrochen."
    "Oh, hm, ja, ich hab's vergessen..."
    Ich seufzte. "Naja, kann man nicht ändern. Vielleicht fällt es dir ja wieder ein."
    Sie nickte. "Bestimmt."
    Wir redeten noch über Marco und meine ganzen Verehrer und davon, das Bill mir der wichtigste, abgesehen von Andi als meinem besten Kumpel, war.
    Jenny verstand mich, sie verstand mich sowieso so gut wie immer.
    Dann machte ich mich auf und schnappte mein Fahrrad, das jetzt schon eine Weile hier stand. Ich radelte nach Hause wo ich mich auf die Couch schmiss und einen Musiksender einschaltete.
    Karaoke...
    Wenigstens etwas zum aufmuntern...
    Ich sang kräftig mit, bis ich vorm Fernseher einschlief und mein Lieblingslied verpasste. Bis jetzt hatte ich es zwar erst zweimal gehört, Sonntag bei Jenny und gestern bei Marco, doch im Gegensatz zu Carlos liebte ich diesen Song...

    Ich muss durch den Monsun
    Hinter die Welt
    Ans Ende der Zeit bis kein Regen mehr fällt
    Gegen den Sturm am Abgrund entlang
    und wenn ich nicht mehr kann denk ich daran
    Irgendwann laufen wir zusamm
    durch den Monsun

    Dann wird alles gut

    Mein Klingelton riss mich aus meinem Traum, in dem ich Bill getroffen und mit ihm ein Duett gesungen hatte.
    So etwas absurdes...
    "Ja?"
    "Hey Schatz...Wie geht's dir? Alles klar?"
    "Mir geht's soweit ganz gut, danke der Nachfrage. Ist alles klar.
    Wieso?"
    "Ach, nur so..."
    "Hm...na dann."
    Warum ih mich nicht freute?
    Es war nicht Bill, der angerufen hatte, sondern meine Mum.
    Sie wollte mir nur sagen, dass sie übermorgen zurückkommen und wissen, ob ich alleine klar kommen würde.
    Wie konnte ich auch nur erwarten, dass Bill mich anrufen würde...
    Ich machte mir etwas Essen warm und zog mir mein XXL-T-Shirt an, in dem ich immer schlief.
    Good Charlotte stand darauf.
    Ich krahmte ihr Album The Chronicles Of Life And Death hervor und steckte die CD in meinen Player.
    This Girls Like This Boys And This Boys Like This Girls...
    hallte es durch meinen Kopf, immer und immer wieder.
    Ich setzte mich auf mein Bett und lauschte der zarten Stimme.
    Bis ich mal wieder einschlief...



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 06.01.2006, 12:28


    Mitten in der Nacht, gegen 04:00 Uhr wachte ich auf.
    Von draußen klatschte der Regen gegen mein Fenster und es blitzte und donnerte.
    Als ich kleiner war hatte ich mich bei Gewitter immer im Bett meiner Eltern verkrochen, doch jetzt hatte ich keine Angst mehr.
    "Tapferes Mädchen...", sagte mein Vater zu mir, als ich mit sieben das erste Mal alleine ein Gewitter überstehen wollte.
    Währenddessen war auch Bill wach und sah aus seinem Fenster.
    "Und irgendwann laufen wir zusamm' durch den Monsun...", murmelte er vor sich hin und dachte an Kathi.
    Plötzlich platzte Tom in sein Zimmer.
    "Ganz schön heftig, dieses Gewitter, was?", fragte er verschlafen.
    "Ja.", antwortete Bill knapp. "Ziemlich."
    Tom gähnte.
    "Naja, ich wollte nur sehen, ob du bei diesem Wetter schlafen kannst.
    Mir fällt es schwer."
    "Mir auch."
    "Denkst du etwa an das Mädchen von gestern?"
    Selbstverständlich hatte Bill seinem Zwillingsbruder alles erzählt, da es zwischen ihnen keine Geheimnisse gab.
    Bill nickte.
    "Oh man, dich muss es ja wirklich erwischt haben...
    Wie dem auch sei. Kann ich dich alleine lassen?"
    Eine kleine Träne kullerte über Bills Wange.
    Es berührte Tom, da sein Bruder sehr selten weinte.
    "Also gut, ich bleibe jetzt bei dir."
    Er hockte sich zu seinem Bruder und fing an, ihn zu trösten.
    Inzwischen war ich wieder eingeschlafen und träumte, das Carlos einen Autounfall hatte.
    Ich wachte später, so gegen zehn Uhr wieder schweißgebadet auf und zog mir einen Jogginganzug an.
    Meine Haare kämmte ich nicht, ich putzte mir nur die Zähne und lies mich mit etwas Müsli im Wohnzimmer nieder.
    Den ganzen Tag saß ich vorm Fernseher und heulte.
    Bill meldete sich nicht.
    Warum?
    Ich konnte nicht mehr, meine Gedanken kreisten nur um Marco, Andi und Carlos.
    Doch am allermeisten dachte ich an Bill, auch wenn ich mich ermahnte, ihn zu vergessen.
    "Bestimmt hat er mich nur verarscht", dachte ich.
    Aber völlig überzeugt war ich nicht. Dafür war er zu süß gewesen.
    Dann bekam ich Panik.
    Vielleicht war etwas passiert? Ich dachte an den plötzlichen Anruf.
    Oder vielleicht war ja auch ihm etwas passiert.
    Nein, nein, bitte nicht!
    Mir wurde abwechselnd heiß und kalt.
    Schlagartig wurde mir kotzübel.
    Ich rannte auf's Klo.
    Was war das?
    Als ich in den Spiegel sah, erschrak ich: Meine Haare waren ungekämmt, mein Gesicht verheult, meine Augen feuerrot und ich sah einfach nur elendig aus.
    Ich musste mich übergeben.
    So plötzlich? Ich fand keine Erlärung, also schnappte ich mir eine Wärmflasche und schrieb Jenny eine SMS, ob sie nicht noch herkommen könne.
    Es war zwar schon elf Uhr durch, aber sie war eigentlich immer spontan.

    Tut mir Leid Maus, aber ich habe keine Zeit. Bin auf dem Geburtstag von meinem Cousin, sorry. Love U, Jenny

    Na toll, großartig. Super!
    Mir ging es so beschissen, dass ich nicht wusste, ob ich diese Nacht alleine überleben würde.
    Ich schrieb noch eine SMS, schickte sie diesmal aber nicht an Jenny, sondern an Andi.
    Er schrieb schnell zurück und beeilte sich, nach ca. zehn Minuten stand er in der Tür.
    "Oh, du siehst nicht gut aus.", war sein erstes Kommentar.
    Ich seufzte.
    "Gehen wir erstmal rein. Komm, ich bring' dich nach oben, muss ja sowieso noch meine Sachen in dein Zimmer stellen..."
    Ja, ich hatte ihm geschrieben, dass er dann auch ruhig hier schlafen könne.
    Er stützte mich bis zu meinem Bett und ich legte mich hin.
    Man, war mir schwindelig.
    Kurz bevor ich erneut in meinen Träumen versunken wäre, brachte Andi mir einen Tee.
    "Hier, der wird dir gut tun."
    Er setzte sich an den Rand meines Bettes und streichelte mein Haar.
    Mein Herz klopfte.
    Bitte Andi, lass das nur eine freundschaftliche Geste sein, dachte ich.
    Er sah mich an.
    Aber nicht wie sonst, irgendwie anders.
    "Danke, dass du gekommen bist, Andi."
    "Kein Problem. Für dich doch immer."
    Ich probierte den Tee, Andi hatte ihn mir gebracht, als er schon die perfekte Temperatur zum Trinken hatte.
    "Hm, Pfefferminze, mein Lieblingstee."
    "Klar, ich weiß doch, was dir schmeckt." Andi grinste.
    Oh man, irgendwie war heute alles anders.
    Nach dem gestrigen Abend konnte ich nicht normal mit ihm umgehen.
    Er fühlte meine Stirn.
    "Du hast Fieber", murmelte er vor sich hin.
    Ja nee, das merke ich auch du Trottel.
    Er ging aus dem Zimmer und tauchte eine Minute später mit einem feuchten Waschlappen wieder auf.
    "Danke."
    Er schwieg.
    Nach ein paar Minuten, ich saß und hatte gerade meinen Tee ausgetrunken, unterbrach Andi das Schweigen:
    "Weißt duhu?"
    Oh nein, wenn er schon so anfing...
    "Hm?"
    "Ja, also, die Sache, warum ich...
    Nein, der Grund, warum ich..."
    Hatschi. Ich nieste.
    "Gesundheit.", murrte Andi, enttäuscht das ich mit meinem Niesen seinen Versuch, mir alles zu erzählen unterbrochen hatte.
    Es schien ihm wirklich nicht leicht zu fallen.
    Schließlich stand er auf und zog sich um.
    Ich brauchte nicht lange, dann war ich in einen tiefen Schlaf und einem merkwürdigen Traum gesunken...
    Andi kam aus dem Bad wieder und legte sich neben mich.
    Ich riss meine Augen auf.



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 07.01.2006, 22:45


    Der Teil ist vielleicht eher PG-16 xD

    Zärtlich sah er mich an und ich versunk in seinen unglaublich schönen, smaragdgrünen Augen.
    Seine Hand fuhr über meine Wange und wir wussten, was als nächstes pasieren würde.
    Seine und meine Lippen berührten sich und ich schloss die Augen.
    Nie wäre es mir in den Sinn gekommen, das ich und Andi...
    Seine Hände wanderten an meinem Körper entlang und rutschten unter mein Shirt.
    Ich lächelte zufrieden.
    Er zog mir mein T-Shirt über den Kopf und sah mich an.
    Ich wollte etwas sagen, doch er legte mir seinen Finger auf die Lippen.
    Anschließend küsste er meine Stirn und öffnete meinen BH.
    Jetzt lag ich nur noch im Tanga hier.
    Neben Andi, meinem Andi.
    Er trug nur Shorts.
    Für uns war klar, dass wir es wollten, das wir uns wollten.
    Ich war total locker und Andi auch.
    Er war auch super zärtlich und einzig die Angst, ob es gleich weh tun würde, lies mich ein wenig zittern.
    Dann war es soweit, Andi lag auf mir und ich spührte seinen ganzen Körper.
    Schließlich schlief ich in seinen Armen zufrieden ein und dachte keine Sekunde länger an Bill...
    Ich schlief sehr lange.
    Um 08:00 Uhr wachte ich schließlich auf.
    Ich streckte mich.
    "Andi?"
    "Hm?", kam es aus einem Nebenzimmer.
    "Ach, nichts. Ich wollte nur wissen, ob du noch da bist."
    "Sag mal, Kaaathiii?"
    "Hä?"
    Was war denn nun schon wieder?
    Andi kam ins Zimmer - er hatte sich bereits angezogen.
    "Du warst so komisch. Als ich aufgewacht bin hast du im Schlaf etwas genuschelt.
    Meinen Namen. Und dann irgendwas mit Bill...
    Wer ist Bill?"
    Oh nein.
    "Äh, Bill? Keine Ahnung...", log ich.
    Oh mein Gott, was war da gestern Abend bloß passiert? Scheiße, verdammte.
    "Andi? Gestern Abend, das war ein Fehler. Es war falsch."
    Andi sah mich fragend an.
    "Wieso?"
    "Weil, kA. Es geht nicht."
    "Aber Kathi, was soll schon daran falsch sein?"
    Man, waren Männer immer so schwer von Begriff?
    "Du...und ich..wir..also..."
    "Na hör mal, es ist ja wohl ganz normal dass", an dieser Stelle unterbrach ich ihn.



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 08.01.2006, 17:32


    "Achso, du findest es also ganz normal, dass beste Freunde miteinander schlafen?"
    "WAS?!"
    Ich starrte an die Decke.
    "Das beste Freunde WAS?", kam es erneut von Andi.
    Ich verstand gar nichts mehr.
    "Ich bin gestern Abend gekommen, um dir zu helfen, um mich um dich zu kümmern...aber..."
    "HÄ?"
    Was war denn nur jetzt los?
    "Kathi, wir haben nicht miteinander geschlafen!"
    "Nicht?"
    "Nein. Zwischen uns war gestern gar nichts."
    "Ehrlich?"
    "Ja. Warum sollte ich dich anlügen?"
    "Keine Ahnung. Tut mir Leid."
    Er starrte mich an. "Ich glaube, es ist besser, wenn ich jetzt gehe."
    Ich nickte stumm.
    Dann rann eine Träne über meine Wange.
    "Ach Kathi."
    Andi kam und nahm mich in seine Arme.
    Warum hatte ich ausgerechnet den hübschesten Jungen der Stadt als besten Freund?
    "Ich habe dich lieb", sagte er.
    "Ich dich auch."
    "Alles wird gut."
    Er lies mich los und ging.
    Ich würde alleine klar kommen, keine Frage...aber, ich war total verwirrt.
    Hatte Andi das eben nur gesagt, um Probleme zu vermeinden?
    Wollte er mir etwas vormachen?
    Es kam mir alles so echt vor...
    Schließlich entschied ich mich, ihn das nächste Mal, wenn ich ihn sehen würde zu fragen.
    Mein Kopf brummte und mir war immer noch schlecht.
    Anscheinend hatte ich mir etwas eingefangen.
    Ich rief meine Ma auf ihrem Handy an und fragte sie, ob sie eventuell heute schon nach Hause kommen könnten.
    "Ach, Schatz, geht es dir so schlecht?"
    "Nee, ich vermisse euch nur so unglaublich dolle... Ach Mama, natürlich.
    Ich bin ja nun wirklich kein Weichei, aber es geht mir total dreckig.
    Und keiner ist da. Das ist echt schlim, weißt du?
    Und außerdem kann Papa mich dann gleich mal durchchecken, ich habe nämlich nicht die geringste Ahnung,
    was genau und woher ich das habe."
    Irgendwie schaffte ich es, meine Mutter zu überreden.
    Ich lies das Frühstück ausfallen, weil ich keinen Appetit hatte und setzte mich wieder vor den Fernseher.
    Da das Programm mal wieder zu wünschen übrig lies, zappte ich mich einfach durch.
    Dann fiel unser Srom auf einmal aus.
    Nicht das noch, dachte ich.
    Na toll...
    Ich sah aus dem Fenster und überzeugte mich davon, dass auch unsere Nachbarn keinen Strom mehr hatten, wie es aussah, war die ganze Straße jetzt "energielos".
    Wenigstens nicht nur bei uns.
    Ich holte meinen MP3-Player, meine Wärmflasche und mein Handy.
    Die Wärmflasche war nur noch lauwarm, aber wie sollte ich das Wasser warm kriegen, ohne Strom?
    Super.
    Ich hockte mich auf die Couch und hörte Musik.
    Dann dachte ich mal wieder viel nach, bis drei Stunden nach meinem Anruf meine Eltern ankamen.
    Das erste Mal seit langem freute ich mich, sie wieder zu sehen.
    "Oh Kind, du siehst aber gar nicht gut aus.", meinte meine Ma erschrocken, als sie mich sah.
    Man Mama, hätte ich dich sonst angerufen? Sie und ihre Feststellungen...
    "Ja, deine Mutter hat Recht. Du bist leichenblass.", stimmte ihr mein Vater zu.
    "Mir ist ja auch kotzübel.", erwiderte ich genervt.
    Meine Eltern luden ihr Gepäck aus dem Auto, brachten es herein und begrüßten mich erstmal richtig.
    Dann bat mein Vater mich, mit in sein Büro zu kommen.
    Me4in Vater war Arzt und zwar nicht irgendeiner, sondern einer der Ärzte unserer Krankenhauses - einer der wenigen, denn im Moment gab es dort nur sieben Ärzte.
    Früher waren es fünfzehn oder mehr...
    "Komm, ich seh erstmal, was du hast."
    "Ja Dad."
    Nach zehn Minuten Diskussion und nervigen Fragen beantworten kamen wir immer noch zu keinem Entschluss.
    "Hm, dass es Magen-Darm-Grippe ist, glaube ich nicht."
    "Ich auch nicht."
    "Besser, du bleibst morgen erstmal zu Hause."
    Ich hatte keine Einwände und sagte gleich Jenny Bescheis, ob sie mir morgen mein Mathebuch vorbeibringen könnte, weil ich mich noch auf die Mathearbeit etwas vorbereiten musste, die demnächst anstehen würde.
    Den Rest des Tages verbrachte ich damit, meinen Eltern zu zuhören und ihnen zu erzählen, was mir passiert war.
    Das wegen letzter Nacht lies ich natürlich ausfallen, ich wusste nicht, ob das ein geeignetes Eltern-Tochter-Thema war.
    Am interessantesten fanden meine Eltern die zwei Tatsachen, dass Andi sich von Jenny getrennt hatte und das Carlos hier war, um mich zu besuchen.
    Weil ich müde und verwirrt war, ging ich früh ins Bett, wo mir auch gleich meine Augen zu fielen.
    Mein Traum handelte von Bill und dass er das mit mir und Andi herausbekommen hatte. Ich stand gerade Bill gegenüber und mir liefen die Tränen wie ein Wasserfall übers Gesicht.
    Dann wurde ich wach und über mir erkannte ich ein Gesicht...
    "Was ist?", fragte ich mit müder Stimme.
    "Ich wollte nach dir sehen, ob alles okay ist und dann ist mir aufgefallen, dass du Tränen im Gesicht hast. Hast du geweint?"
    Ungläubig betastete ich mein Gesicht.
    Es war feucht.
    "Nein, es...ich...habe nur geträumt, mehr nicht."
    Meine Mutter nickte, gab mir einen Kuss auf die Wange und verlies mein Zimmer.
    Ich drehte mich auf die Seite und starrte an die dunkle Wand.
    Meine Träume schienen in letzter Zeit so real, jetzt hatte ich sogar geweint wegen meinem Traum.
    Ich überlegte und es dauerte eine Weile, bis ich wieder einschlief.
    Den nächsten Tag pennte ich bis zum Mittag durch.
    Als ich in die Küche kam, fragte meine Mutter, ob ich etwas essen wolle.
    Sturr schüttelte ich meinen Kopf und setzte mich auf einen Stuhl.
    "War Jenny schon hier?"
    "Ja. Vor etwa einer viertel Stunde. Hier ist dein Buch."
    "Danke." Ich nahm ihr das Buch ab und schlug eine Seite auf, in der ein Zettel lag.
    Ich huschte in mein Zimmer und entfaltete ihn.

    Die Arbeit schreiben wir nächsten Mittwoch. Das Hauptthema sind Strahlensätze. Andi war heute so komisch, weißt du wieso? Luv you, Jenny

    Nächsten Mittwoch, Strahlensätze...Perfekt, die beherrschte ich ziemlich gut.

    Andi war heute so komisch, weißt du wieso?

    Ja, wusste ich. Aber nicht genau.
    Nachdem Abendessen bei dem ich etwas Brot gegessen hatte, fragte ich meinen Vater, ob ich morgen wieder zur Schule gehen könne.
    Er musterte mich und erlaubte es.
    Ich weiß, normalerweise war ich auch froh, zu Hause bleiben zu können, aber jetzt brauchte ich meine Freunde und Ablenkung.
    Am nächsten morgen machte ich mich also fertig und kam ausnahmsweise mal pünktlich.
    Vor der Schule blieb ich kurz stehen und atmete tief durch.
    Gleich würde ich Andi wiedersehen.
    Doch mir würde noch etwas viel aufregendares passieren...
    Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und betrat den Gang.
    Die meisten die mich sahen grüßten mich und ich lächelte sie unsicher an.
    Da war es, mein Klassenzimmer.
    Ich legte meine Hand auf die Klinke und drückte sie runter.
    Mir klappte die Kinnlade runter, doch schnell kam ich wieder zur Fassung.
    Dort stand Jenny am Fenster, ganz alleine.
    Das wäre ja nichts schlimmes, aber es war jeden Tag so, dass dort Jenny mit Andi stand.
    Doch sie war allein.
    "Hey.", begrüßte ich sie und gab ihr zwei Küsschen.
    "Hi."
    "Sag mal, wo ist Andi?"
    "Ich habe keine Ahnung. Er war eben kurz hier, hat mir kurz 'Hallo' gesagt, seinen Rucksack abgestellt und ist wieder raus. Ich habe dir ja gesagt, seit Montag ist er total komisch drauf."
    "Hm."
    Wir setzten uns auf unsere Plätze und redeten, bis unsere Lehrerin rein kam.
    "Wo bleibt Andi? Sonst kommt er nie zu spät...", flüsterte ich Jenny zu.
    Sie zuckte bloß mit den Schultern.
    Unsere Lehrerin fing an, uns den neuen Stoff in Literatur zu erklären und ich hörte ihr gar nicht zu.
    Ich fragte mich nur, wo Andi gerade stecken konnte.
    Als sie etwas über das erfolgreichste deutsche Hörspiel, Esperanza erzählte, ging die Tür auf und Andi kam herein.
    "Oh mein Gott", zischten ich und Jenny entsetzt.
    "Ähm, 'tschuldigung.", nuschelte Andi zu Frau Stein und lies sich neben Jenny nieder.
    Erschrocken sahen wir ihn an.
    "Andi...", fing ich an, "was ist passier?"
    Doch Andi gab mir keine Antwort.
    Er saß nur da und schwieg.
    Sogar Frau Stein hatte ihren Vortrag unterbrochen und blickte Andi an.
    "Andreas, kommst du bitte mal nach vorne?"
    Er wischte sich über die Augen, rieb sich seinen Kopf und trat dann nach vorne.
    "Ihr werdet jetzt eine Kurzfassung schreiben, was eine Epoche ist.", meinte Frau Stein und zusammen mit Andi verlies sie den Klassenraum.
    Alle meine Mitschüler sahen den beiden hinterher.
    "Nach der Aktion eben erwartet sie, dass ich ihr erkläre, was eine Epoche ist? In dieser Situation? Sie weiß genau, dass wir seine besten Freunde sind."
    Ich konnte mich nicht mehr halten und wollte ihnen nachstürmen, doch Jenny hielt mich auf.
    "Er braucht jetzt seine Ruhe. Lass ihm Zeit."
    Was war ihm nur passiert?
    Ich hatte mich überwunden und angefangen, meinen Arbeitsauftrag auszufüllen, als Frau Stein herein kam und mich rzu sich winkte.
    Ich stand auf und folgte ihr stumm.
    Vor einem mir unbekannten Raum blieben wir stehen und sie sah mich an.
    "Kathi, es gab da eben einen Vorfall und ich wollte wissen, ob du irgendetwas weißt. Schließlich bist du die beste Freundin von Andreas. Was ist los mit ihm? Er verhält sich so seltsam..."
    Traurig musste ich zugeben, dass auch ich keine Ahnung hatte, was sich da vorhin abgespielt haben könnte.
    "Tut mir Leid, ich würde es auch gerne wissen, aber ich habe keinen blassen Schimmer. Das einzige, was ich weiß, ist dass Andi seit Sonntag etwas komisch ist, weil sich da etwas merkwürdiges ereignet hat."
    "Und wer war daran beteiligt?"
    "Nur ich und Andi."
    "Dann hat das aber konkret nichts mit eben zu tun, oder?"
    "Eher nicht."
    "Gut, also kannst du uns auch nicht weiterhelfen.
    Andi steht etwas unter Schock und redet nicht. Vielleiht erzählt er dir ja etwas, komm mit rein."
    Ich überlegte, ob das eine gute Idee war, entschloss mich aber, für ihn da zu sein.
    Ich betrat dicht hinter Frau Stein das Zimmer.
    Es war sehr klein und ein Tisch und zwei Stühle, abgesehen von der Lampe und dem kleinem Fenster, waren die einzigen Möbel.
    Andi hockte zusammen gakaert auf dem Boden und weinte.
    Ich setzte mich neben ihn und als die Tür zufiel, waren ich und Andi alleine.
    Er sah kurz auf, zu mir, dann schnell wieder weg.
    "Andi, was ist passiert?"
    Andi schüttelte nur den Kopf.
    Ich nahm ihn in den Arm und tröstete ihn.
    Es gab für mich einfach keine Erklärung für sein Verhalten.
    Ihm musste etwas schreckliches passiert sein.
    Stumm wühlte ich in meiner Tasche und holte ein Taschentuch hervor, mit dem ich Andi etwas Blut aus seinem Gesicht tupfte.
    Anscheinend hatte er sich geprügelt, aber mit wem?
    Die ganze Zeit saßen wir auf dem Boden, mein Hinterteil fing langsam an zu schmerzen.
    Plötzlich stieß jemand die Tür auf und kam auf uns zu.
    Andis Mutter.
    "Oh Gott, was ist los?"
    Sie zog ihren Sohn hoch und schüttelte ihn.
    "Vorsicht!", griff ich ein, "Er steht noch völlig unter Schock! Mir wollte er auch nichts erzählen."
    Seine Mutter sah mich verstört an und schleifte ihren Sohn hinter sich her.
    Der Arme. Jetzt macht seine Mutter ihn auch noch fertig.
    Ich schüttelte den Kopf.
    Und ich dachte, ich habe es schlecht.
    Dabei geht es z.B. Andi noch viel beschissener als mir.
    Ich seufzte, dann verlies auch ich den Raum.
    Auf dem Weg zur Klasse hallten meine Schritte in dem kahlen Korridor wieder.
    Klack, klack, klack.
    Plötzlich sah ich ihn und blieb abrupt stehen.
    Wir sahen uns an.
    Und dann wusste ich nicht, was ich tun sollte.
    Ich stürmte auf ihn zu und er rannte mir entgegen, dann fielen wir uns in die Arme.
    "Oh mein Gott, was machst du hier?", fragte ich ihn.
    Ohne einen Moment zu zögern gab er mir eine Antwort:
    "Die Frage ist nichts, was ich hier mache, sondern eher was du hier machst. Ich gehe jetzt auf diese Schule und du anscheinend auch."
    Ich nickte. Dann fiel mir ein, dass er sich nicht bei mir gemeldet hatte und meine Stimmung wechselte schlagartig.
    Jetzt war ich wieder total depri.
    "Was ist?", wollte Bill wissen.
    "Ähm...also...weil..." Ich brach den Satz ab und aus mir strömten die Tränen nur so raus.
    "Weißt du was, Kathi?"
    Ich brachte nichts außer ein Schluchzen raus.
    "Ich habe dich vermisst."
    Verdutzt sah ich ihn an.
    "A...aber...du hast dich..."
    Bill beendete meinen Satz selber. "...nicht bei dir gemeldet?"
    Wieder nickte ich.
    "Ich weiß. Es tut mir Leid."
    Ich wollte es ihm zuerst nicht glauben, aber als ich in diese braunen Augen sah, konnte ich nicht anders.
    "Du Trottel...ich dich auch."
    Wir fielen uns um den Hals und schließlich sahen wir keinen Ausweg, wir küssten uns.
    Endlich durchströmten auch wieder ein paar Glückshormone meinen Körper.
    "Was ich dir am Freitag sagen wollte...ich hab' mich in dich verliebt."
    "Ich mich auch in dich."
    Händchen haltend schlenderten wir durch die Gänge unserer Schule und ließen uns auf einer Bank nieder, die überall bei uns aufgestellt wurden.
    Dann erzählte ich ihm von der Sache mit Andi.
    Halt, hatte Andi sich vielleicht mit Bill geprügelt?
    Wusste Bill mehr, als er mir gegenüber zu gab?
    "Sag mal, Bill, warum bist du Freitagnacht so plötzlich abgehauen?", fragte ich ihn.
    "Äh, also... Wegen dem Anruf. Ich musste ganz dringend nach Hause, wegen meiner Oma, sie ist krank."
    "Achso, das tut mir Leid für dich."
    Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass er mich anlog oder mir zumindest etwas verschwieg.
    "Schon okay. Es geht ihr ja wieder besser."
    "Und was ich noch gerne wissen würde, warum hast du dich nicht bei mir gemeldet?"
    Verlegen knetete Bill seine Hände.
    "Weil...äh...also..."
    Er räusperte sich.
    "Damit du meine...das fällt mir jetzt echt schwer, dir zu erklären, also, das war so..."
    Bill wollte mir gerade ein Geständnis machen, als die Klingel schellte und alle aus ihren Klassenzimmern stürmten.
    Man, immer zum falschen Zeitpunkt.
    "Wieso bist du eigentlich nicht im Unterricht?"
    "Wegen Andi. Und du?"
    "Ich wurde noch keiner Klasse zugewiesen und warte noch auf meinen Bruder."
    "Du hast einen Bruder?"
    "Ähm, ja. Zwillingsbruder."
    "Interessant."
    Plötzlich saß Jenny bei uns.
    "Und?" Gespannt sah sie mich an.
    "Was und?"
    "Na, wie geht's Andi, was war los?"
    "Oh. Der steht völlig unter Schock, redet nicht. Keiner weiß, was genau pasiert ist."
    Ich wollte mich gerade wieder Bill zuwenden, doch er war weg.
    "Wo ist Bill den jetzt hin?"
    "Der stand eben vorm Lehrerzimmer, mit so 'nem Typen."
    "Achso, die werden bestimmt jetzt 'net Klasse zugewiesen. Das war sein Zwilling."
    "Bill hat einen Zwilling?"
    "Jop. Hab' ich auch erst eben erfahren."
    "Cool, einer für dich und einer für mich.", scherzte Jenny.
    Ich musste lachen.
    Jenny legte ihren Arm um mich und wir dachten an Andi. Hoffentlich würde es ihm bald besser gehen...
    Als wir in der Klasse standen, meinte unser Lehrer, wir hätten zwei Freistunden, weil unsere Lehrkraft krank und niemand da war, um zu vertreten.
    "Was wollen wir machen?"
    "Keine Ahnung."
    Einfallsreich, ich weiß.
    Schließlich entschieden wir uns dazu, in ein Cafè ganz in der Nähe zu gehen, als von hinten wieder Bill angerannt kam.
    "Hey, Kathi, warte doch mal."
    "Bill? Wo ist dein Bruder?"
    "Im Unterricht."
    "Und wieso bist du nicht in deiner Klasse?"
    "Die nächsten zwei Stunden fallen aus."
    "Hä?", kam es von mir und Jenny.
    "Ich und Tom gehen in zwei verschiedene Klasse, weil wir auf unserer alten Schule zu viel Mist gebaut haben."
    Wir mussten alle lachen.
    "Und in welche Klasse gehst du?"
    "In die 10c."
    "Schade."
    "Was?"
    "Ich dachte, du gehst in die 10a, unsere Klasse. Wir haben nämlich auch die nächsten beiden frei.", meinte ich.
    "Wir hätten nämlich zusammen Ethik gehabt.", ergänzte Jenny.
    "Ethik? Ich mag Ethik"
    "WAS?" Wieder kam mir und Jenny der selbe Gedanke.
    "Ähm, wir nicht so."
    Bill grinste.
    "Wir wollten gerade in's nächste Cafè, kommst du mit?"
    "Klar."
    Bill schnappte sich meine Hand und zu dritt schlenderten wir in's Caramel.
    Um die Zeit war es natürlich fast leer.
    Wir suchten uns einen Tisch am Fenster und ließen uns fallen.
    "Ist ja cool hier...", war Bills erster Eindruck.
    "Ja, wir sind eigentlich gerne hier, wenn Schule ausfällt.", meinte Jenny.
    "Guten Tag. Wollt ihr die Getränke- und Speisekarte, oder nur Getränke-?", fragte die Kellnerin.
    "Hallo.", erwiderten wir. "Nur die Getränkekarte, bitte."
    "Sag mal, haben die hier auch Red-Bull?", meinte Bill, als die Kellnerin hinter der Theke verschwunden war.
    "Keine Ahnung.", musste ich zugeben und Jenny zuckte mit den Schultern.
    "Frag halt."
    "Und was darf es sein?"
    Diese Kellnerin war echt schnell.
    "Für mich bitte einen Milchkaffee."
    "Und ich nehme einen Latte Macchiato."
    "Ähm, ich hab' da mal 'ne Frage. Haben sie Red-Bull?"
    "Oh, da muss ich mal hinten gucken. Normalerweise nicht, aber es kann sein, dass etwas hinten im Lager steht. Ich seh' mal nach." Nett war sie auch noch.
    "Danke.", murmelte Bill und wandte sich wieder mir zu.
    "Ach Kleines..."
    Ich grinste.
    "Ja, Sie wünschen?"
    "Wenn ich Sie sehe, habe ich keine Wünsche mehr."
    Jenny lachte.
    "Schleimer.", meinte ich.
    Bill spielte den Beleidigten und lies sich zum Trost von mir einen Kuss geben.
    Es kam mir vor, als würde ich ihn ewig kennen und ihm ging es anscheinend ähnlich.
    "Ich bin so froh, dass du jetzt auf unsere Schule gehst. Vielleicht hätten wir uns sonst nicht mehr gesehen."
    "Hä, wieso?"
    "Weil du Spacko dich nicht bei ihr gemeldet hast.", verteidigte Jenny mich.
    "Genau und du hast mir immer noch nicht gesagt, wieso."
    "Ich weiß, das hört sich doof an, aber ich würde es dir gerne erstmal unter vier Augen sagen. Jenny wird es eh bald erfahren, aber trotzdem. Ist echt eine komplizierte und peinliche Sache..."
    Ich war zwar neugierig, verstand aber und drängte nicht weiter.
    "So, ein Milchkaffee, ein Latte Macchiato und ein Red-Bull."
    Wir bedankten uns und probierten unsere Getränke.
    "Ouh, ist das heiß.", fast hätte ich mich verbrannt.
    "Gib mal her', ich puste."
    Bill war echt so unendlich schnuckelig...
    "Sag mal, Kathi, kommt dir die Bedienung nicht auch irgendwie bekannt vor? Jetzt nicht nur von hier, hier sehe ich sie das erste Mal, aber so. Irgendwo her kenn' ich die doch."
    "Ja, aber woher weiß ich jetzt auch nicht genau."
    Leider verging unsere Zeit zu dritt viel zu schnell und wir mussten wieder in die Schule.
    "Wir schreiben morgen Mathe. Kannst du's?"
    "Klar, ist doch total einfach."
    "WAS? Mathe und einfach?" Bill schien nicht gerade ein Mathe-Genie zu sein.
    "Nicht immer, aber immer öfter, Wir haben gerade Strahlensätze und zentrische Streckung, das müsste auch euer Thema sein."
    "Oh man, ich hasse Mathe. Da fehlt mir irgendwie die Logik..."
    "Kannst du's gar nicht?"
    "So gut wie. Wenn wir auch schreiben, bin ich geliefert."
    "Quatsch, dann gebe ich dir Nachhilfe, okay?"
    "Cool, also hat's auch was gutes..."
    "Spinner."
    Am nächsten Tag saß ich also auf meinem Stuhl und wippte unruhig mit dem Fuß auf und ab.
    Vor dir siehst du eine zentrische Streckung. In welchem Maßstab wurde gearbeitet?
    Teile ich jetzt Bild durch Original oder Original durch Bild?
    Den Stoff hatte ich eigentlich super drauf, aber Andi war nicht wieder aufgetaucht und keiner wusste, was los war. Außerdem drehte sich in meinem Kopf so gut wie alles um Bill.
    Er war sooo süß und lustig, einfach anders. Und dann quälte mich immer noch die Frage, warum er sich nicht bei mir gemeldet hatte.
    Ich las mir die nächste Aufgabe durch.
    Welcher der Stahlensätze trifft hier zu?
    War es der erste oder doch der zweite?
    Man, verdammt.
    Schließlich raffte ich mich zusammen und bearbeitete zügig den ganzen Zettel.
    "Und wie is' es gelaufen?", wollte Jenny am Ende der Stunde wissen.
    "Naja, am Anfang wusst' ich so gut wie gar nichts, aber dann ging's bergauf."
    "Na also. Ich hatte auch ein paar Probleme, weil einfach zu viel los ist im Moment."
    Nach der Schule war ich mit Bill verabredet.
    Nächste Woche Montag würde seine Klasse Mathe schreiben und ich hielt mein Versprechen und gab ihm Nachhilfe.
    "Kleines!", freute Bill sich als ich zu ihm kam.
    Er hatte auf dem Schulhof auf mich gewartet.
    Wir küssten uns und schon bombadierte Bill mich mit Fragen.
    "Naaa, wie war's?"
    "Äh, nicht ganz so gut, wie ich gehofft hatte, aber für 'ne drei müsste es reichen. Und jetzt lass uns gehen, damit du nächste Woche auch eine gute Arbeit schreibst."
    "Hm...bei dem Gedanken wird mir schon schlecht."
    "Nicht mehr, wenn ich es dir erklärt hab'."
    Wir liefen eine ganze Weile zu Bills Haus, aber mit ihm verging die Zeit relativ schnell. Langweilig war uns jedenfalls nie.
    "Wir sind alleine. Also haben wir unsere Ruhe..."
    Bill grinste.
    "Zum Mathe lernen?", fragte ich.
    "Ja, wer weiß, was wir sonst noch so machen."
    "Reden."
    Ich wusste, was er meinte, aber ich fand's viel lustiger, ihm irgendwelche schwachsinnigen Antworten zu geben.
    "Ist dein Bruder gar nicht da?"
    "Nee, der ist bei 'nem Kumpel. Ich sollte da eigentlich auch hin, aber Mathe war mir wichtiger. Erstmal."
    Mathe? Erstmal? Da kam ich nicht ganz mit.
    Als wir Bills Zimmer betraten, stockte mir der Atem.



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 08.01.2006, 17:34


    Das Zimmer war dunkel. Ein riesiges, funkelndes Harz war in der Zimmermitte aufgestellt. "Wow!" Mir traten Tränen der Freude in die Augen. Bill, wie konnte ein Junge nur so dermaßen süß sein? Er wischte mir im Gesicht rum und trocknete die Tränen. "Sag mal, stimmt was nicht?", fragte er schließlich unsicher. "Was? Ich...ähm...bin nur so sprachlos." "Achso, dann ist ja gut. Das ist doch positiv, oder?" Skeptisch blickte er zu mir. "Natürlich...wer wird bei sowas nicht schwach?" Bill grinste. Er nahm meine Hand und zog mich in das Zimmer. Inmitten des Kerzenherzes lag eine Metratze. Bill schaltete Musik ein und schloss die Tür. Zärtlich hauchte er mir ein "Ich liebe dich, Kleines." ins Ohr und ich wusste gar nicht, was ich noch sagen sollte. "Und wie soll ich dir hier Nachhilfe geben?" Etwas erschrocken lies Bill meine Hand los. "Äh, wie?" Er fiel darauf rein. "Na, wir waren doch verabredet, damit ich dir Mathe erkläre..." "Öh..." Ich musste lachen. "Vielleicht kannst du mir erstmal in was anderem Nachhilfe geben?" Typisch. "Achso läuft der Hase..." Mein Grinsen konnte ich leider nicht verbergen... Bill schnappte also wieder meine Hand und vorsichtig stiegen wir über die Kerzen, auf die Matratze. "Ich liebe dich auch." Wir fielen uns in die Arme und blickten uns an. Einfach so. Seine Augen lösten in mir einen Strom aus Wärme aus, so wie ich es noch nir gefühlt hatte. Mittlerweile dachte ich, das Carlos damals vielleicht gar nicht meine große, sondern ganz einfach nur meine erste Liebe war. Meine Liebe zu Bill war noch viel stärker, als ich es mir je hätte vorstellen können. Plötzlich kippten wir um und landeten auf den vielen, weichen Kissen. Ich sah zu Bill. Er schien etwas unsicher zu sein, also entschloss ich mich, selber alles in die Hand zu nehmen. Zwar war auch ich noch Jungfrau, hatte aber immerhin schon mein erstes Mal erlebt, zumindest im Traum und der war mehr als echt gewesen. Meine Hände wanderten unter Bills T-Shirt und er kicherte. "Deine Hände sind so...eiskalt." "Pssst...", flüsterte ich und legte meine Lippen auf seine. "Leise..." Es stand eine gewisse Spannung zwischen uns, aber doch war es eine lockere Atmosphäre. Mein erstes Mal hatte ich mir romantisch vorgestellt, aber nicht annähernd so. Bill gefiel es immer mehr und seine Anspannung lies nach. Er zog mir mein Top über den Kopf und strich meine Haare nach hinten. "Kleines..." Ich lächelte und öffnete seinen Hosenstall. Ich wollte es, hier und jetzt, mit ihm. Das spührte ich, mehr als deutlich. Und Bill? Der war auch nicht gerade abgeneigt. So überglücklich war ich lange nicht mehr gewesen und ich genoss es. Ich zerrte energisch aber doch sanft an Bills Hose, die partout nicht rutschen wollte. Unwillkülich, ohne das wir was dagegen tun konnten, lachten wir los. Das munterte uns nur noch mehr auf. "Warte...", murmelte Bill und half mir. Dann umfassten seine kalten Hände meine Hüften und kurz stockte mir der Atem. "Ist was?", fragte Bill. "Wenn du..." Ich schüttelte den Kopf. "Es ist okay. Ich will es, wirklich." Auch dadurch ließen wir uns nicht verunsichern. Ich vertraute Bill und gab mich und meinen Körper ihm ohne Widerwillen hin. Und dann, ich lag im BH und Tanga auf Bill, lauschte ich. Ich muss durch den Monsun... Ich bekam eine Gänsehaut, diese zarte Stimme... Bloß nicht, bloß nicht... Kathi, wie kannst du an den Besitzer der Stimme denken, wenn du gerade auf deinem Traummann liegst?, stellte ich mir selber in Gedanken eine Frage. Ausversehen kniff ich Bill in den Rücken. "Uuups, sorry." Bill lachte. "Kein Problem...Ich steh drauf!" "Echt?" "Hm...nee, nur bei dir." Er brachte mich sogar in so einer aufregenden Situation noch zum Lachen, das sollte was bedeuten... Mir fiel auf, das Bill bei dem Song dauernd auf mich schaute, doch warum, darauf hatte ich keine Erklärung. Wir küssten uns und unsere Zungen spielten hemmungslos miteinander. Dann öffnete er meinen BH. Und was dann passierte...
    ...war noch viel schöner, als es. Unsere Körper rieben aneinander. Ich spührte ihn mit Leib und Seele und bald würde es passieren. "Bill, hast du...äh..."
    "Na hör mal, bin ich Billy Boy oder was?" Wie selbstverständlich zog er unter einem der Kissen eine kleine Verpackung hervor. Er hatte einfach an alles gedacht. Sollte ich oder nicht? Schließlich traute ich mich und stellte fest, dass Bill sich anscheinend gerade die selbe Frage gestellt hatte, denn als ich ihm seine Shorts runterziehen wollte, spührte ich seine Hände an meinem Becken. Gegenseitig entblößten wir uns also unserer letzten Kleidungsstücke und ich lies mich von Bill verwöhnen... Endlich waren wir eins, von Schmerzen hatte ich rein gar nichts gespührt.
    Unser Nachmittag war nicht wie im Film, nicht aus irgendeiner Fantasie, keiner Vorstellung, es war schöner...viel schöner. Und würde ich demnächste wieder mal die Bravo lesen, und dann auf die Problemchenseite stoßen, würde ich garantiert schmunzeln. Es hatte einfach perfekt geklappt. Bill kam gerade wieder, er war kurz im Bad. "Schatz." Zufrieden lächelte ich ihn an, dann legte er sich wieder zu mir. Ich kuschelte mich an ihn. Er hatte sein Gesicht auf seinen Arm gestützt und ich lag mit meinem Rücken an seinem flachen Bauch. Ich kannte Bills gesamten Körper, besser als jede Landkarte... Endlich mal ein Geographiethema, das interessant war... Ich gab mir Mühe, keine Mimik zu machen und blieb still liegen. Bill streichelte durch mein Haar und hin und wieder gab er mir einen Kuss auf die Wange. Dann schlief ich ein, neben meinem Prinzen. Während ich im Traumland umherstapfte, machte Bill sich ernstahft Sorgen... "Was, wenn sie es rausfindet? Wenn sie alles erfährt? Ich muss es verhindern... Sie darf es nicht erfahren, noch nicht. Andererseits, sie vertraut mir. Liebt sie mich dann auch noch? Verzeiht sie mir? Ich will sie nicht verlieren...", schoss es ihm durch den Kopf. Dann liefem ihm die Tränen aus den Augen, tropften an meinem nackten Rücken entlang. Bill lag noch lange wach und überlegte...
    Als ich aufwachte, schlief er jedoch und hatte seinenArm um mich geschlungen. Ich sah ihn an. Wie verdammt süß. Doch dann entdeckte ich, dass seine Schminke verlaufen war. "Schatz, ach Schatz... Was war nur los?" Die meisten der Kerzen waren bereits aus gegangen, andere flackerten noch lasch. Ich stand auf, schlüpfte in meine Unterwäsche und öffnete das Fenster. Im Radio lief gerade Don't lie. Ich zog den Vorhang vorsichtig beiseite. Diesmal war es kein Traum gewesen... Auf einmal raschelte etwas hinter mir. Aus Reflex drehte ich mich um. Oh mein Gott.
    Im Türrahmen stand jemand. "Tom?" Mit meinem offenen Mund starrte ich in ein ebenso erstauntes Gesicht. "Kathi?" "Du hier?", fragten wir beide gleichzetig.
    "Was, du bist...?" Tom nickte. "Lass ihn schlafen, komm." Tom winkte mich aus dem Zimmer und führte mich in seines. "Na das muss ich erstmal verdauen..." Wie war das möglich? Tom war Bills Bruder?
    Ich erinnerte mich an jenen Tag, als ich Tom kennen lernte. Es war vor einigen Monaten. Vielleicht auch schon vor ein paar Jahren. Immerhin erkannte ich Tom, er hatte sich kaum verändert. Jedenfalls war ich bei unserem ersten Treffen 14 gewesen, Tom gerade 15. Ich stand auf der Bühne und starrte in die Menge. Gegen das, was ich hatte, war Lampenfieber gar nichts. Alle Augen waren auf mich gerichtet und aus meinem Mund kam kein einziger Ton. Der Text, verflixt, Kathi, los jetzt. Es half nichts. Ich war schon fast am verzweifeln, da tauchte doch tatsächlich der süße Typ auf, der mir schon die ganze Zeit aufgefallen war. Er stelllte sich neben mich und drückte meine Hand. "Hey, was hast du zu verlieren? Fang schon an, die warten alle." Mein Puls raste, ich nahm all meinen Mut zusammen und fing an zu singen. Anscheinen war ich nciht ganz schlecht, es gab viel Applaus. Dann verlies ich zusammen mit Tom die Bühne und wir unterhielten uns. Tom hatte seinen Auftritt schon hinter sich, Gitarre. Er war unschlagbar, wirkte total lässig und spielte fehlerlos. Ich freundete mich schnell mit Tom an, jedoch wohnte er weiter weg und wie sahen uns nicht wieder. Sher zu meinem Bedauern, denn damals empfand ich an einem Abend schon mehr als Freundschaft für ihn. Doch Tom hatte eine Freundin.
    "Was denn?" "Ach, ich dachte an unsere erste Begegnung." Ich vernahm ein Seufzen. Tom? Seufzen? Stop. Was war los? Ich nahm Toms Hand in meine und drückte sie, so wie er meine damals. "Du passt super zu Bill, mit deiner Stimme.", meinte Tom und lächelte mich an. Ich sah in seine klaren, braunen Augen. Ja, genau wie Bill's, die Ähnlichkeit war unverkennbar. Plötzlich schlug dir Tür auf - Bill.
    Das war aber wie im Film. Also doch eine Kino.Liebe?! Super. In Sekunden schossen mir -zig verschiedene Sätze durch den Kopf. Sag jetzt bloß nicht, 'Es ist nicht so, wie es aussieht!', das glaubt er dir eh nicht. Ängstlich sah ich abwechselnd Bill und Tom an. Bill war kurz vorm Zusammenbruch. Er stand in der Tür, rührte sich nicht. Seine Lippen bebten, die Tränen traten erneut in seine Augen und das Make-Up verlief noch mehr. Tom zog seine Hand aus meiner und stand auf. "Bill, komm her." Ich dachte, er würde jeden Moment kehrt machen und weglaufen, doch er sah uns nur unverständlich an. Zu meiner Verwunderung tat Bill, was sein Bruder ihm gesagt hatte. Ich nahm es Bill noch nicht einmal übel, was er dachte. Ich meine, ich saß in Unterwäsche in dem Zimmer seines Bruders, drückte dessen Hand und sah ihm in die Augen. Eigentlich eindeutig. Und zudem wusste Bill gar nicht, das ich und Tom uns kannten. "Bill....das klingt jetzt zwar doof, aber..." "Psst.", machte Tom und zerrte seinen Bruder zu mir, befahl ihm, sich hinzusetzen, gegenüber von mir. Mein Herz wurde immer schneller und mir wurde leicht schwindelig. Wie würde Bill reagieren? "Bill, wir müssen dir etwas sagen.", fing Tom an. Erstaunt und traurig sah Bill uns an. "Ihr...äh?" "Ich und Kathi, wir..." "Ihr was?" Nun wurde Bill etwas wütend und wirkte entsetzt, aber Tom lies sich nicht aus der Ruhe bringen. Seelenruhig fuhr er fort. "Wir kennen uns. Schon etwas länger." "Hä?" Ich kniff die Augen zu. "Damals, bei diesem Wettbewerb, wo ich mit euch hinwollte, aber irgendwie nur einzelne Teilnehmer erlaubt waren und ich dann mit meiner Gitarre da war... Weißt du?" Sein Bruder nickt stumm. "Dieses Mädchen, dem ich geholfen hatte, weil es keinen Tom rausbrachte...das war Kathi." Bill sah mich an. "Aber...aber...das ist immer...immer..." "Immer noch kein Grund, warum sie hier bei mir sitzt, in Unterwäsche? Und meine Hand drückt?", beendete Tom die Frage. "Genau." "Tja, ich bin vor ungefähr 'ner Stunde nach Hause gekommen und als ich in dein Zimmer sah, stand ein Mädchen in Unterwäsche da, am Fenster. Ich wollte sie nicht erschrecken, aber irgendwie roch es so komisch bei dir. Und dann hat Kathi sich umgedreht und wir haben uns erkannt. Wir redeten, aber wollten dich nicht wecken, also gingen wir rüber zu mir. Und warum sie immer noch so gut wie nichts an hat, kann ich dir auch erklären: Wir waren halt so überrascht, hier aufeinander zu treffen, das wir gleich zu mir sins, und gar nicht daran gedacht haben, das Kathi sich erstmal was anziehen könnte. U´nd ja, es ist uns auch gar nicht so aufgefallen, glaube ich..." "Hm...aha.", war Bills Kommentar. "Wenn du allein sein willst, ist es okay, dann gehe ich auch.", sagte ich traurig, und gespannt. Bill schüttelte den Kopf. "Nee, schon gut. Ich glaube euch, weil ich euch beiden vertraue. Tom würde mir nie ein Mädchen ausspannen, wir ließen das Mädchen entscheiden und ja..." "Ach Bill, ich liebe dich." Endlich heiterte es ihn ein wenig auf. Zusammen gingen wir wieder rüber in sein Zimmer und Tom blickte uns betrübt nach...



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 08.01.2006, 17:34


    Wir setzten uns auf die Matratzen und sahen uns an. Bills Augen, Toms Augen. Bill und Tom, Brüder. Zwillinge. Oh man, sicher würden die zwei noch vielen Mädchen die Köpfe verdrehen. Doch, was ich nicht wusste war, das beide ihr Herz vergeben hatten. Bill an mich, okay, das wusste, zumindest glaubte ich zu wissen. Und Tom...? Der auch, aber keiner wusste an wen. Jedenfalls war Tom nicht glücklich. Aber er war ein Typ, der sich schnell neu verliebte, wenn das Mädchen seine Gefühle nicht erwiderte. Ich sorgte mich auch nicht weiter um ihn, weil Bill mir versicherte, er käme damit klar. Schließlich war er alt und reif genug. Dann durchdrangen diese braunen Augen mich. Ich bekam Gänsehaut. "Huh...Erpelpelle..." "Äh...Erp...Erpel was?" "Na Erpelpelle, Gänsehaut." Ich musste lachen. So ein Witzbold... Er nahm mich in den Atm und rieb mich warm. Was das für ein Gefühl war, einfach unbeschreiblich... "Du, du singst?" Ich musste an damals denken. An Tom. An den süßen Tom, wie er meine Hand hielt. Aber das war jetzt vorbei - und gut so. Ich hatte Bill, das war die Hauptsache. Mit Tom, das war etwas anderes. Ich war gerade frisch getrennt und Tom war halt so niedlich. So cool, hübsch und lässig. Das mochte ich an Jungs. Aber mittlerweile war ich nicht so wählerisch, nicht mehr. "Ja." "Hm..." "Wieso?" "Also, es gibt da was, das ich dir schon die ganze Zeit erklären wollte." "Na dann schiess mal los." Rrrrrring. Die Klingel. Wie immer. "Toooom, gehst du?", rief Bill. Keine Antwort. "Naja, dann geh ich wohl besser mal." Ich zuckte mit den Schultern und Bill polterte die Treppe runter. Ich wartete und wartete und Bill führte unten ein sehr lautes und durchdringliches Gespräch. Die Geräusche wurden leiser, ich sah verträumt aus dem Fenster, als plötzlich eine warme Hand meine Schultern berührte. Ich drehte mich um. Braune Augen? Ich sah einfach nur diese Augen an, nur diese Augen. Versank in ihnen, kam der Person mit den Lippen immer näher, doch dann - Wumm. Wurde ich weggedrückt. Ich betrachtete die Person genauer und erschrak. "Tooom? Ich dachte, du wärst dein Bruder." Er grinste. "Nee, nee, seh' ich etwa so aus?" Ich schüttelte den Kopf. "Nee, nee, aber deine Augen..." "Ja, wie die von Bill, eindeutig." Wir setzten uns auf die Matretze und sahen uns schweigend an. Irgendwie übte Tom eine gewisse Anziehung auf mich aus, doch ich lies mich nicht beirren. Bill war mein einziger, wirklich einzi... "Na?" Huch, wer war das? "Gusti, hey, lass' lieber in mein Zimm..." "Uhlala...", sagte dieser Typ zwischen seinem Pfeifen. Oh man, ich war ja noch in Unterwäsche. Ich wurde rot, doch die beiden waren bereits verschwunden. Schnell zog ich meine Klamotten an. "Tom, könnt wieder kommen." Tom und der andere stürmten wieder ins Zimmer und kurze Zeit später auch Bill. "Ich bin Gustav, schön dich zu sehen." Ich nickte ihm zu. "Ich bin Kathi, ebenfalls." Wir grinsten uns an. Schien ein ganz netter, witziger Kerl zu sein. Ich sah auf die Uhr. Neun. Einundzwanzig Uhr. "Ich muss dann auch mal...", sagte ich und schüttelte Gustav die Hand, umarmte ihn watum auch immer, drückte Tom zwei Küsschen auf und schließlich kam ich zu Bill. Wr sahen uns wie immer in die Augen, sekundenlang, dann küssten wir uns leidenschaftlich und er strich über mein Haar. "Ciao.", verabschiedete ich mich. "Bye." "Tschööö." "Bis dann."
    Die nächsten Tage war ich in Bills Nähe glücklich, in der Klasse mit Jenny jedoch nicht. Wir waren so bedrückt, wegen der Sache mit Andi. Seit dem komischen Vorfall hatte keiner mehr was von ihm gehört.
    Gerüchte verbreiteten sich in der Schule, aber wir glaubten keinem. Ich bekam meine Mathearbeit wieder, doch mich interessierte das Ergebnis nicht. Beim besten Willen, ich hatte jetzt einfach andere Probleme. Auch Jenny war niedergeschlagen. Erst die Trennung, und dann auch noch das. So eine beschissene Situation. Wie sie sich erst fühlen musste? Ich meine, ich hatte wenigstens Bill. "Ach, komm doch mal mit." Verbissen versuchte ich, Jenny zu überreden, mal was mit mir, den Twins und Gustav zu machen. "Nee, lass mal. Im Moment nicht. Danke." Sie seufzte. "Ach, Jenny, echt mal. So ein bisschen Ablenkung täte dir bestimmt gut." So sehr ich es auch wollte, ich schaffte es nicht. Jenny war einfach zu dickköpfig. Wir sollten echt ein Buch schreiben, dachte ich: Die Depri-Schiene. In der Schule lies ich etwas nach, aber meine Leistungen waren immer noch zufrieden stellend. Damit ich nicht zu sehr an Andi denken musste, traf ich mich oft mit Bill bzw. mit den Twins, also Bill und Tom und Gustav. Mit denen kam nie Langeweile auf und man hatte immer was zum Lachen. "Und was machen wir heute?", fragte Tom Freitagnachmittag in die Runde. "Öhm." Ich zuckte mit de Schultern. Bill musterte mich und setzte sich dann mit einem Hopp auf's Bet, krahmte einen Block hervor und fing an, irgendwas zu kritzeln. Ich sah ihn an, dann wieder zu Tom und Gustav, die geheimnisvolle Blicke tauschten. "Na, waaas haaabt ihr vooor?", fragte ich neugierig. Die beiden zwinkerten sich zu und wandten sich zu mir. "Nix, nix." "Schon klar." Bill hockte immer noch auf seinem Bett und bekam nichts mehr mit. "Bill?", startete ich einen Versuch. "Lass ihn lieber in Ruhe, er ist beschäftigt, ehrlich.", erwiderte Gustav und Tom pflichtete ihm bei. "Hm. Was macht er denn da?" "Naja, nennen wir es...eine...einfallsreiche Stunde." Tom grinste. "Ahja." Dann nickte er Gustav zu, der zu mir meinte:"Am besten, du gehst nach Hause. Style dich und so, wir holen dich dann ab. Punkt acht." Ich war etwas überrscht, aber was konnten die beiden schon großartig vorhaben? Ich nickt, drückte Tom und Gustav Küsschen auf, ging zu Bill, blieb stehen und sah ihn an. "Ciao, Schatz." Keine Reaktion. Ich gab ihm einen Schmatzer auf die Wange und verschwand. Verwirrt sah Bill auf. "Hä?" Tom und Gustav schüttelten sich vor Lachen.
    Zu Hause angekommen, fiel mein erster Blick auf die Uhr. 18:00 Uhr. Wenn ich mich beeilen würde, könnte ich es bis acht schaffen. Schnell sagte ich meiner Mutter 'hallo', rauschte nach oben, suchte mir frische Wäsche zusammen und verschwand unter der Dusche. Dort fing ich an zu singen. Meine Stimme klang echt nicht schlecht. Wieder schlich sich die Erinnerung von damals in meine Gedanken. Meine erste Begegnung mit Tom, dem süßen Tom - NEIN! Verdammt nein, nein und nochmal nein. Ich hatte keine Erklärung. Ich liebte Bill und wirklich nur Bill, da war ich mir ganz sicher. Doch an Tom dachte ich oft und anziehend wirkte er auch auf mich. So ein Quatsch. Gefühlschaos hoch zehn. Super, prima, klasse. Ich stieg aus der Dusche, trocknete mich ab und wickelte meine Haare in ein Handtuch, dann lief ich nach oben, zog mich schick aber auch bequem an, schließlich hatte ich keine Ahnung, wohin die Jungs mich entführen wollten. Anschließend föhnte ich meine Haare und band mir hinten einen Knoten rein. Dann fehlte nur noch das Make-Up - perfekt. Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel, als es auch schon an der Tür klingelte. Ich verabschiedete mich von meinen Eltern, sagt ihnen, das es etwas später werden könnte und zog mit den dreien davon. Wir liefen und liefen, dann hielten wir an einer Bushaltestelle. "Wow, du siehst hammer aus.", gestand Gustav. Bill grinste. "Such' dir mal ein Girl, Gustav und bagger nicht ständig Kathi an." "Genau, die gehört Bill!", meinte Tom und starrte plötzlich komisch zu mir und seinem Bruder. Wollte er erwa...nein, sicher nicht. Das kam nicht in Frage, schnell schlug ich mir meine erste Vermutung aus dem Kopf. Bill und ich hingen dauernd aneinander. Wir waren so verliebt, wie am ersten Tag. Ich strahlte nur so in seiner Gegenwart, was auch anscheinend vielen anderen Leuten auffiel. Plötzlich bemerkten mich noch mehr Jungs als früher, das musste wohl auch an meiner neuen Ausstrahlung liegen. "Wo fahren wir jetzt eigentlich hin?", wollte ich wissen. Gustav winkte mit einem leichten Lächeln ab. Ungeduldig blickte ich mich um. Tom saß abseits in dem kleinen Bushaltestellenhäuschen und dachte nach. Was war nur los, er war doch sonst so offen... Ich bekam eine Idee und teilte sie Bill und Gustav mit. Beide willigten ein und erklärten sich bereit, mir zu helfen.
    Endlich kam der Bus und wir stiegen ein. Bill und Gustav gingen vor, nach hinten durch. Bewusst? Vorne saßen drei Mädchen, die tuschelten, als wir den Bus betraten. Hatten die ein Problem mit Bill's Styling? Oder weil ich mit drei so super Typen unterwegs war? Hm, egal. Nee, denkste wohl, denn die drei Tratschnasen drehten sich andauernd zu uns um uns kicherten. Kleinkinder. Und jetzt; Angriff der Kleinkinder... Die drei Mädchen kamen also auf uns zu und wurden erstmal etwas klainlaut. Die eine trat schüchtern vor uns starrte abwechselnd von Bill zu Tom, dann neidisch zu mir. "Ist was, Kleine?", fragte ich etwas genervt. Verlegen sah sie zu Boden. "Ähm..." Jetzt meldete sich ihre Freundin zu Wort. Die waren höchstens 14, eher 13. Was wollen die bloß von Tom und Bill? Sind die nicht ein wenig zu alt?, fragte ich mich. "Könnten wir ein Autogramm bekommen?" Bitte was?! Ich bekam einen Lachkrampf. Bill's Herz pochte, er wurde nervös. Bitte lass sie es nicht rausfinden, nicht jetzt, bitte, dachte er. "Ja, aber 'türlich, immer dich. HAst du 'nen Zettel?", murmelte Tom gespielt nett zu der vorderen. Alle drei sahen sich hilfesuchend um. "Wir..wir da...dachten, ihr...ihre hätt...also..hättet Autogrammkarten dabei." "Autogrammkarten?", mischte ich mich ein. "Das ist jetzt aber wirklich ein toller Scherz. Genug, Schluss damit." Die Mädchen funkelten mich verständnislos an; mit dem Hast-du-noch-alle-Tassen-im-Schrank?-Blick. Ich zuckte mit den Schultern und kuschelte mich an Bill. Ooh, das gefiel den Kleinen gar nicht. Nun gingen sie wieder zurück zu ihren Plätzen und tuschelten weiter, fünf Minuten später kam due größte nochmal zurück. "Hier, ich hab einen..." Ich unterbrach sie. "Was soll eigentlich diese ganze, komische Autogrammnummer?" "Erklär' ich dir nachher, also du wirst es schon sehen.", meinte nicht Bill, sondern Gustav. "Gib' mir deinen Zettel, oder sollen nur die Twins unterschreiben?" Das Mädchen überlegte kurz, schüttelte den Kopf und reichte Gustav den Zettel und Stift. "Name?" "Lara." Gustav faltete den Zettel, legte ihn auf seinen Schoss und kritzelte;
    Für Lara von Gustav, Bill und Tom
    (Bill und Tom hatten natürlich selber unterschrieben.)
    Ich konnte meinen Lachanfall nicht mehr aufhalten. Skeptisch musterte Gustav mich. Warum nur, Bill, warum weiß sie es noch nicht? Seine Gedanken kreisten um ihr kleines (oder auch größeres) Geheimnis.
    Wir fuhren noch etwa zehn Minuten, dann stiegen wir aus und schlenderten gemütlich durch die Stadt. Vor einem dunklen Haus mit knallbunter Beleuchtung hielten wir an... Ich las das Schild, am Eingang. Mein Mund stand offen, mein Puls raste. Oh nein.
    Fizzy's Music Taler. Von dem Laden hatte ich bvereits gehört. Es war kein Rastaurant, keine Bar, keine Disco. Nein. Es war zwar schon eine Bar, aber eine bestimmte. Eine Karaoke-Bar. Begeistert strahlten Gustav, Tom und Bill mich an. Was wollten wir hier? Ich war wie angewurzelt. "Wollen wir hier draußen übernachte, oder was?", drängte Tom, der endlich auch mal ein bisschen Spaß haben wollte. Seinetwegen bewegte ich mich und wir betraten den Laden. Es war ziemlich voll. Auch das noch. Ich sah mich um. Von außen würde man ni erwarten, dass es hier drinnen so schick und gemütlich aussieht. Wir suchten einen großen Tisch und setzten uns. Schon wieder guckten sämtliche Leute, vorallem jüngere Mädels, bzw. welche in meinem Alter zu uns, hin und wieder auch ein paar Jungs, die sich aber schleunigst wieder weg drehten, bestimmt wegen meiner netten Begleitung. "Ich geh mal kurz auf's Klo.", sagte Bill und Tom entschuldigte sich und ging mit. Ich und Gustav saßen da, ich wurde immer nervöser und schließlich kam Gustav rüber, nahm mich in den Arm und beruhigte mich. "Heh, Kathi, was is' los?" "Ach..." Ich begann zu schluchzen, unterdrückte es. Wir redeten etwas, wunderten uns, warum Bill und Tom so lange brauchten und schließlich brachte Gustav mich mit seinen Witzen wieder zum Lachen und ich wurde immer lockerer. Dann kehrte Tom zurück. Ohne Bill. "Wo is'n Bill?", wunderte Gustav sich. "Hm, der hat Probleme." Tom lachte. Ich hatte keine Ahnung was er meinte, dennoch dachte ich nicht weiter drüber nach. Dann tauchte Bill wieder auf. Keuchend kam er auf mich zu. "Boah...nee, ey." "Was?" "Ach..öhm, schon gut." Er küsste mich, gab Tom hinter meinem Rücken ein Zeichen, so das ich es nicht sehen konnte und verschwand. Derweil bestellten wir Getränke. "Zwei Red-Bulls, einen Milchshake, Vanille und ein Bacardi." "Den Ausweis bitte. Wer möchte den Bacardi? Ich brauche den Ausweis.", meinte die Kellnerin gelassen. Sie war selber noch relativ jung. So ungefähr neunzehn. Gustav krahmte seinen Perso aus der Hosentasche hervor und zeigte ihn vor. Die Kellnerin machte den Eindruck als würde sie vom Hocker fallen, obwohl sie stand und musterte Gustav, dann Bill. "Oh mein Gott. Eure Getränke kommen gleich." Dann rauschte sie davon. "Was war denn mit der los?" "Kein Plan.", log Gustav. Bill beobachtete seinen Bruder, der am Thresen heftigst gestikulierte, was ich allerdings nicht bemerkte. Dann deutete Bill auf die Bühne. Erst jetzt fiel sie mir richtig auf, weil eine Menge scheinwerfer auf sie gerichtet waren. Dann kam eine Art Moderator oder Entertainer, wie auch immer und begrüßte alle. Ein tosender und begeisteter Applaus brach aus. Ich sah mich um. Wo blieb Tom? Ich blickte mich um, dann wieder zum Entertainer, doch er war weg. Stattdessen stand dort...Tom. Er blickte mir in die Augen. "Diese Gelegenheit möchte ich nutzen, um einem ganz besonderen Menschen in meinem Leben zu danken. Kathi. Ich weiß, du liebst Bill über alles, aber ich kann meine Gefühle nicht ändern..." Nein. Das sagte er nicht, das war Manipulation, Manipulation meiner Gedanken. Und dann fing Tom an, eine Rede zu halten. In wirklichkeit, aber er blickte mich trotzdem an. "Diese Gelegenheit möchte ich nutzen, um einem ganz besonderen Menschen..." Hatte ich Recht, kamen die Worte doch aus seinem Mund? Kathi? Nein. "...meinem Bruder Bill, zu danken. Wir haben viel zusammen durchgemacht. Wenn ich dachte, meine Welt bricht zusammen, war er für mich da. Von ihm weiß ich, das ich die Sekunde leben muss, weil wir nicht unsterblich sind. Das jeder Zeit der letzte Tag, gegen meinen Willen kommen kann. Ich muss mich, wenn nötig durch den Mondun kämpfen, damit meine Wünsche in Erfüllung gehen. Die Unendlichkeit ist weit, das wird sie immer bleiben. Und wenn es nicht anders geht, muss man schreien, egal wie weh es tut. Ja, und jetzt bitte ich Kathi auf die Bühne." Er legte das Mikro hin, stürmte von der Bühne und zerrte mich hoch. Seit damals hatte ich nie wieder eine Bühne betreten, um zu singen. Ich beobachtete die Leute im Raum. Die meisren hatten ihre ungeteilte Aufmerksamkeit auf mich gerichtet. "Sie möchte uns bestimmt etwas vorsingen, kann uns ja nicht ihre zauberhafte Stimmer vorenthalten, aber damit es ihr leichter fällt, holen wir noch Bill auf die Bühne. Komm schon." Er zwinkerte seinem Bruder zu und winkte ihn herauf. Bill stellte sich neben mich, grinste, schlung seinen Arm um meine Taillie und schien kein bisschen nervös. Wir sollten Something Stupid singen. Als Duett, Das Bill das mitmachte, wunderte mich. Er war zwar einzigartig, aber so etwas? Man man man, toll. Tom verlies die Bühne, hockte sich zu Gustav und die Musik fing an. Ich gab mein Bestes und jedesmal, wenn ich meinem Schatz in die Augen sah, fiel es mir leichter. Dann kam mir Bills wunderschöne Stimme so bekannt vor, woher? Als wir fertig waren, küssten wir uns und alle sprangen auf, pfiffen, riefen "Zugabe", freuten sich mit uns und applaudierten. Dann schickte mich Bill von der Bühne, holte Gustav und Tom hoch und ich saß alleine unten und lies alles geschehen. Dann betrat ein mir fremder, älterer Junge mit längeren Haaren die Bühne und gesellte sich zu den Twins und Gustav. Was hatten sie vor?



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 08.01.2006, 17:37


    Ich lies meine Augen auf der Bühne ruhen, bis mich jemand antickte. Ich schlug sanft die Hand weg. "Nicht jetzt.", meinte ich und sah noch nicht einmal nach, wer hinter mir stand. Auf der Bühne tobten Leute hin und her, räumten um, bauten ein Schlagzeug, ein Bass und eine E-Gitarre auf. Ich war kaum zurechnungsfähig und beobachtete die Aktion gebannt. Inziwischen hatte sich die Person neben mir auf der Bank niedergelassen. Bill schaute mich an. Er hatte das Mikro in der Hand. Wieso? Um Gottes Willen, was sollte das werden? Wildes Gekreische brach von den hinteren Reihen aus. Mädchen in meinem Alter flippten total aus. Hatte ich irgendwas verpasst? War Robbie Williams hier, oder...oder...war es wegen den vier Jungs oben? Nein, das konnte noch nicht sein. Unmöglich. Ratlos wandte ich mich kurz zu dem Typen neben mir. Der Typ war aber gar kein Typ, es war Jenny. "Hey, woher weißt du, dass ich hier bin?" Jenny wischte die Frage mit einer Handbewegung weg. "Ist doch jetzt egal." Sie grinste. Wusste sie, was die Jungs vorhatten, was geschehen würde? Aber woher? Oh man, alle schienen Bescheid zu wissen, nur ich nicht. Dann sah ich zurück zur Bühne, die Jungs nahmen ihre Instrumente auf, fingen an zu spielen und Bill stimmte mit ein und begann zu singen.


    Das Fenster öffnet sich nicht mehr
    Hier drin ist es voll von dir und mehr
    Und vor mir geht die letzte Kerze aus.
    Ich warte schon ne Ewigkeit endlich ist es jetzt soweit
    Da draußen ziehen die schwarzen Wolken auf.

    Ich muss durch den Monsun
    Hinter die Welt
    Ans Ende der Zeit bis kein Regen mehr fällt
    Gegen den Sturm am Abgrund entlang
    und wenn ich nicht mehr kann denk ich daran
    Irgendwann laufen wir zusamm
    Durch den Monsun

    Dann wird alles gut

    Ein halber Mond versinkt vor mir war der eben noch bei dir?
    Und hält er wirklich was er mir verspricht.
    Ich weiss das ich dich finden kann
    Hör deinen Namen im Orkan
    Ich glaub noch mehr dran glauben kann ich nicht


    Ich muss durch den Monsun
    Hinter die Welt
    Ans Ende der Zeit bis kein Regen mehr fällt
    Gegen den Sturm am Abgrund entlang
    Und wenn ich nicht mehr kann denk ich daran
    Irgendwann laufen wir zusamm
    Weil uns einfach nichts mehr halten kann
    Durch den Monsun

    Hey

    Hey

    Ich kämpf mich durch die Mächte
    Hinter dieser Tür
    Werde sie besiegen
    Und dann führn sie mich zu dir

    Dann wird alles gut
    Dann wird alles gut
    Wird alles gut
    Alles gut

    Ich muss durch den Monsun
    Hinter die Welt
    Ans Ende der Zeit bis kein Regen mehr fällt
    Gegen den Sturm am Abgrund entlang
    Und wenn ich nicht mehr kann denk ich daran
    Irgendwann laufen wir zusamm
    Weil uns einfach nichts mehr halten kann
    Durch den Monsun
    Durch den Monsun

    Dann wird alles gut
    Durch den Monsun
    Dann wird alles gut

    Während des Songs stand mein Mund offen. Dieses Lied, das ich die ganze Zeit so liebte, das Carlos in Bill's Gegenwart so erniedrigt hatte, war von Tom, Bill, Gustav und dem anderen Jungen? Ich kannte eine Band? Das musste ich erstmal verdauen, doch Bill bedankte sich bei allen Leuten und rief mich auf die Bühne. Ich starrte ihn fragend an, wandte mich an die grinsend Jenny und stapft aufgeregt hoch.
    Bill nahm meine Hand, drückte sie und flüsterte mir was ins Ohr. "Bleib einfach hier bei mir stehen, okay? Ich erklär' dir alles nachher. Es tut mir so Leid, Kleines." Ich nickte stumm. Blieb stehen, merkte, dass Bill's Hand schwitzte, allerdings nur halb so wie meine. Dann gab Bill den Jungs ein Zeichen. Sie stimmten ein und Bill sang, wie eben. Den Song gab er voller Leidenschaft zum Besten, seine Augen ruhten die meiste Zeit auf mir. Sie glänzten, vor Aufregung, vor Spaß oder auch nur wegen Tränen.

    Keiner mehr da,
    der mich wirklich kennt.
    Meine Welt bricht grad' zusamm'
    und es läuft 'n Happy End.
    Um dich weinen soll ich nicht,
    ich weiß unsterblich sind wir nicht,
    aber du hast mal gesagt:

    Wenn nichts mehr geht,
    werd' ich ein Engel sein,
    für dich allein'.
    Und dir in jeder dunklen Nacht erschein'.
    Und dann fliegen wir
    weit weg von hier.
    Wir weden uns nie mehr verliern.

    Bist du mir das erste Mal erscheinst,
    stell' ich mir vor,
    dass du von oben mit den Wolken für mich weinst.
    Ich wart' unendlich lang' auf dich,
    doch so unendlich ist das nicht,
    denn du hast mal gesagt:

    Wenn nichts mehr geht,
    werd' ich ein Engel sein,
    für dich allein'.
    Und dir in jeder dunklen Nacht erschein'.
    Und dann fliegen wir
    weit weg von hier.
    Wir werden uns nie mehr verliern.

    Nie mehr verliern.

    Wenn nichts mehr geht.

    Denk' nur an mich
    und du siehst
    den Engel der neben dir fliegt.
    der neben dir fliegt.
    Denk' nur an mich
    und du siehst
    den Engel der neben dir fliegt.

    Wenn nichts mehr geht,
    werd' ich ein Engel sein,
    für dich allein'.
    Und dir in jeder dunklen Nacht erschein'.
    Und dann fliegen wir
    weit weg von hier.
    Wir werden uns nie mehr verliern.

    Wenn nichts mehr,
    wenn nichts mehr geht.
    Wenn nichts mehr,
    wenn nichts mehr geht.

    Ein Bach aus Tränen strömte aus mir, Bill legte am Ende des Liedes seinen Arm um mich, sah mich wie immer an und küsste mich. Der Applaus rauschte an uns vorbei. "Diesen Song widme ich meiner Freundin Kathi, die ich über alles liebe.", rief Bill ins Mikro und fügte hinzu: "Auch wenn der Text nicht gaaanz genau passt." Wir verbeugten uns (warum auch immer ich es tat...) und verließen die Bühne. Unten am Tisch redeten alle durcheinander. Bill erklärte mir, dass mit der Band, also 'Tokio Hotel' und warum er die ganze Zeit geschwiegen hatte, Es war kein Problem für mich, ihm zu verzeihen. Endlich hatten wir kei8ne Geheimnisse mehr, wussten alles, zumindest fast alles über den anderen. In fröhlicher Runde tratschten wir und lauschten den anderen Karaoke-Dabietern, zwischen durch mussten die Tokio Hotel's auch schon Autogramme geben. Mich stöhrte es nicht, ich wusste, dass Bill nur Augen für mich hatte. Das war gut so, denn ich hatte auch nur welche für ihn. Dieser Abend war der beste meiner letzten Tage. Nie werde ich ihn vergessen.

    ENDE



    Re: Heart To Heart

    Chari - 08.01.2006, 18:30


    wow die ist echt der hammer!!!

    echt der schreibstil ist schön und bei dialogen schön gegliedert!!

    ich kann ja jetzt schreiben: "schreib weiter" :wink:

    ich find die echt gut!!!

    aber ich hab noch ne frage: was war mit Andi???



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 08.01.2006, 18:32


    Hm, ich hab' weiter geschrieben, musst du mal bei "If my Pain has gone" gucken, das ist die Fortsetzungs-FF, aber im Gegensatz zu dieser spielt sie in der Gegenwart.
    Und danke *knuddel* :D



    Re: Heart To Heart

    Fitzkik - 08.01.2006, 18:41


    Wow..wirklich cool...

    werdde jetzt auf jeden Fall die vortsetzung verschlingen...heh :twisted:

    Also...mach mal schön so weiter...(nicht diese sondern die andere, is ja klar)



    Re: Heart To Heart

    Anonymous - 26.06.2006, 18:06


    Chari hat folgendes geschrieben:
    aber ich hab noch ne frage: was war mit Andi???

    Sorry, dass ich das erst so spät sehe, aber was genau meinst du? Dieser Vorfall? Klärt sich in der Fortsetzung auf. ;)



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Tokio Hotel - Fanfictions

    Die Rotkäppchen Verschwörung - gepostet von +*Sunshine*+ <3 am Donnerstag 22.02.2007
    Samsas Traum - gepostet von Egocentrique am Samstag 03.06.2006
    Zerstörte Welt - gepostet von Ann-Krizz am Freitag 17.02.2006
    Komm zurück - gepostet von DaMImme am Samstag 03.03.2007
    Der letzte Tropfen! - gepostet von 1991sonja1991 am Montag 21.05.2007
    Brokeback Mountain <3 - gepostet von LiL´Babe am Donnerstag 16.03.2006
    Das Fenster - gepostet von [Mrs.Bloody_Monday <|3 am Sonntag 29.10.2006
    40 songs - gepostet von SchokoTussi am Sonntag 21.10.2007



    Ähnliche Beiträge wie "Heart To Heart"

    [Festival-Tipp] State of the heart - Thomas (Dienstag 29.05.2007)
    I Can't Reach Your Heart... - Carribean (Montag 05.03.2007)
    Kingdom Heart - Krümelchen (Dienstag 18.09.2007)
    Strong Heart - Strong Heart (Samstag 20.01.2007)
    My Bleeding Heart - moonshine (Freitag 15.06.2007)
    HEART BREAK KID - Shawn Michaels (Montag 05.11.2007)
    04. Purple Heart - gERZA (Freitag 22.12.2006)
    totale spionage auf Lion-heart - D.M.B. (Sonntag 08.10.2006)
    Sonntag, 17.08.2008 gegen Wald-Michelbach - Marc (Dienstag 12.08.2008)
    Golden Heart - Golden Heart (Donnerstag 19.04.2007)