Love Music Baby {PG-14}

Tokio Hotel - Fanfictions
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    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Charisma - 04.01.2006, 14:47

    Love Music Baby {PG-14}
    *hehehe*

    Ja, auch die kleine Charisma hat den Weg hergefunden.
    Have Fun ^^


    1. Autor: Charisma
    2. Art der Story: Lovestory
    3. Hauptpersonen: Lenna Jannecke, Bill Kaulitz
    4. Rating:
    5. Warnungen: Wer Kitsch nicht verträgt, selbst schuld
    6. Disclaimer: Die Story ist reine Erfindung
    7. Claimer: Einsames Mädel verbringt nen Kurzurlaub bei ihrem Vater in Magdeburg und lernt Tokio Hotel kennen
    8. Summary (muss nicht sein!):




    LOVE MUSIC BABY

    Love music Baby
    „Lenna!“
    "…"

    „Lenna!!!“

    "…"

    „LENNA!!“

    „JA verdammt noch mal??“ Ich fuhr erschreckt hoch und sah noch halb im Schlaf durch den Wirrwarr meiner Haare zur Tür.
    „Wir müssen los!“
    Verwirrt strich ich mir einige Haarsträhnen zurück und musterte meinen Wecker.
    „Es ist doch nicht mal halb sieben!“
    „Wir wissen beide, dass du schon früher da sein musst!“
    Typisch meine Mutter. Lieber kam sie 10 Stunden zu früh, als zehn Minuten zu spät.
    Murrend ließ ich mich wieder zurückfallen und sah durchs Fenster hinunter zur Stadt.
    …..Berlin. MEINE Stadt schlechthin. Ich liebe diese Stadt ganz einfach, und heute, sollte ich sie verlassen.
    Warum? Ganz einfach, meine Mutter wollte mich nach Magdeburg verfrachten. Zu meinem Vater. Seit Ewigkeiten getrennt, hatte er sich nie um mich gekümmert. Seit meinem dritten Lebensjahr nicht. Und nun? Nun sollte ich ganze zwei Wochen bei diesem Mann verbringen, der mir eigentlich nah stehen sollte, mir jedoch völlig fremd war.
    Ich seufzte, und fuhr mir über die Augen. Ich wandte den Kopf wieder in Richtung Tür und mein Blick fiel auf den Schwer bepackten Koffer, den ich gestern nach mühevoller Arbeit dorthin verfrachtet hatte.
    Wieder hörte ich meine Mutter Maren meinen Namen rufen.
    „Ja , ich komme ja gleich“ Ich verdrehte die Augen und arbeitete mich unter der Bettdecke hervor. Ich schnappte mir meinen Jeansrock und Pulli, die ich gestern extra für heute hergerichtet hatte, und öffnete die Tür.
    Maren hantierte in der Küche und es roch nach frisch gebrühten Kaffee.
    Genüsslich schnupperte ich und betrat die Küche.
    „Kaffee, die beste Erfindung die es nach der Tiefkühlpizza gibt“
    Meine Mutter lachte und ließ sich von mir meine Morgen-Umarmung geben, und drückte mir die Tasse in die Hand.
    Ich setzte mich, mit meinen Klamotten in der Hand, auf den Tresen und schlürfte.
    „Hast du auch nichts vergessen?“

    „Nein“

    „Wirklich nicht?“

    „wirklich nicht“

    „Wie sieht’s mit deinem Portmonee aus?“

    „Hab ich“

    „Schau doch lieber noch mal nach, ob…..“

    „Maaaan, geliebte Mutter, wenn du deiner Tochter nichts glaubst, dann sie doch selber nach. Ich hüpf schnell unter die Dusche, mach du was du willst“ Grinsend sprang ich hinunter, nahm noch nen Schluck aus der Tasse und schlurfte ins Bad. Wo man nach fünf Sekunden auch schon die Dusche hören konnte.
    Es tat gut, so früh am Morgen das Wasser übers Gesicht laufen zu lassen.
    Es verdrängte die Gedanken an meinen Vater und die Angst, die ich auf das Zusammentreffen verspürte.
    Soviel ich wusste, hatte er keine neue Familie, lebte sozusagen für seinen Job. Gut so. Dann hatte ich nicht viel mit ihm am Hut. Mich interessierte Magdeburg sowieso viel mehr. Ich war noch nie dort gewesen, obwohl es kaum zwei Stunden von Sweet-Home Berlin entfernt ist….joah vllt. Wurde es sogar lustig.

    Ich war nach ner halben Stunde fix und fertig angezogen. Meine Haare steckte ich mir in einem schicken Knäuel nach oben und betrachtete mal wieder kritisch das hässliche Blond meiner Haare. Das einzige auf was ich stolz sein konnte, sind meine grünen Augen, die ich wohl von meinem Vater hatte. Meine Mutter sagte es jedenfalls. Sie waren ok, fand ich. Das einzige hübsche wohl an mir (-;
    Meine Mutter warf mir meinen schwarzen Mantel hinüber, ich zog mir meine schwarze Mütze über und trabte in mein Zimmer um meinen Koffer zu holen.
    Meine Umhängetasche lag auf einem Stuhl neben der Tür und direkt darunter kramte ich meine Schwarzen Stoffstiefel hervor. Mein ganzer Stolz.
    Voll bepackt torkelte ich zu meiner Mutter, die mir etwas abnahm.
    Schließlich gings auf….in Richtung Magdeburg.

    Als ich so im Auto saß und die bunten Herbstbäume an mir vorbeizogen, kam so etwas wie ne Vorfreude auf das Unbekannte in mir auf. Ich konnte meine Gefühle schlecht einordnen. Das war immer so…wie der Herbst, bei mir ließ die Veränderung nie lange auf sich warten. Mal war ich gut gelaunt, sah aber sofort wieder irgendwelche Nachteile im Positiven, anstatt mich einfach nur zu freuen. Wenn ich schlecht drauf war, konnte ich mich stundenlang im Zimmer einsperren und irgendwelche Musik hören, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Ich denke sehr lange und gründlich über völlig Unwichtiges nach und das wirklich Wichtige sehe ich nicht. So war das bei meinem Vater. Ich dachte über die Wohnung von ihm nach, wie sie wohl aussehen würde, ob er in einer kleinen Seitenstraße wohnte, oder wohl eher in einem riesigen Komplex in der Stadtmitte. Ob er reich war oder gerade so vor sich hinleben konnte. Ob er gut aussah….oder ob er vllt. Nicht gerade DER Mann schlecht hin war – unwichtiges eben.
    Kein Gedanke darüber, ob er sich wohl auf mich freute. Ich denke, ich kannte die Antwort, oder bildete sie mir nur ein.
    Meine Mutter war die ganze Zeit still, als ob sie fühlen würde, was in mir vorging. Ich wollte tatsächlich nur meine Ruhe haben.
    ….und dazu brauche ich Musik.
    „ Darf ich?“ Ich wies auf den Radio
    „Keine Hemmungen“ Sie hob die Hände und lächelte leicht.
    „Ich doch nicht“ Ich grinste und schaltete ihn ein.
    Ich zappte etwas herum, bis ich auf ne rockige Nummer kam.
    „Oh…Was is das denn?“ Meine Mutter kniff die Augen zusammen, und beide lauschten wir ……
    „Ist das irgend ne Jugend-Aktion, wo sich Kinder-Bands vorstellen?“ Ich lachte und drehte lauter – tatsächlich. Diese Stimme gehörte wohl kaum einem Jungen über 16.
    „Das du auch immer alles schlecht machen musst“
    Ich ging nicht auf ihren Kommentar ein…..
    „N´halber Mond versinkt vor mir….war der eben noch bei dir?“ Stattdessen lauschte ich gespannt. DAS gehörte wohl nicht zu dem, was ich eigentlich hörte….: Etwas düsteren Rock. ENGLISCHEN Rock.
    Der Mann oder Junge oder was immer es auch war, sang vom Monsun, von nem Abgrund und von Türen…WAS wollte der?
    Völlig entnervt schaltete ich weiter
    „Hey, was sollte das? Ich denke du stehst auf Rock?“
    Meine Mutter bog soeben auf die Autobahn Richtung Magdeburg ein und gab Gas.
    Ich hob die Schultern und ließ mich zurückfallen….und fuhr sofort wieder hoch.

    „GOTT! SCHON WIEDER DIE?“

    „….und vor mir geht die letzte Kerze aus…“
    Anderer Sender….die gleiche Band.
    „Die scheinen wohl sehr bekannt zu sein.“ Meine Mutter grinste vor sich hin.
    „….oder ganz Brandenburg spinnt“ murmelte ich und drückte noch mal genervt den Knopf…..
    „Ich muss durch den MONSUN! Hinter die Welt….“„Jetzt…reichts…“ Ich kickte mit der Fußspitze auf das Radio und sofort verklang diese …“Stimme“.
    Meine Mutter kugelte sich vor lachen
    „Sehr witzig..“ grummelte ich und setzte meinen sprech-mich-an-und-du-wünscht-dir-nie-geboren-zu-sein-Blick ein und kuschelte mich in meinen Mantel.

    Die Landschaft veränderte sich ein wenig, ein paar Hügel umsäumten die Wälder und der Wind nahm zu. Die Birken bogen sich im Wind und die Blätter raschelten lautlos.
    Maren summte leise irgendeine Melodie, die ich kaum definieren konnte und langsam dämmerte ich ein. Ich hörte nur noch leise die vorbeiziehenden Autos und die Stimme meiner Mutter….sah meinen Vater vor mir….träumte von Magdeburg…
    Was würde mich wohl dort erwarten?

    Ich erwachte von der Stimme aus dem Radio. Eigentlich wollte ich ja noch schlafen….
    „Maaaam….“
    „Psst! Sei still!“ Sie hob die Hand und ich verstummte. Total entsetzt, da ich das von meiner Mutter noch nie gehört hatte.
    „A-A-aber“
    „PSCHT!“
    „…“
    Ratlos lauschte ich dem Moderator.
    „….und nun haben wir Tokio Hotel in unserem Studio. Sie sind die Newcomer des Jahres und landeten mit ihrem Song „Durch den Monsun“ einen Deutschlandweiten Hit!“
    „neiiinnnnn!“ heulte ich auf, als ich die Melodie im Hintergrund hörte„Do-hoch“ grinste Maren und drehte wieder lauter.
    „Tach Jungs!“

    „Hey“
    „Guten Tag“

    Man hörte ne allgemeine Begrüßung.

    „Schön ,dass ihr da seid. Wie geht’s euch, so früh am Morgen?“

    Ich rollte mit den Augen und äffte die Worte nach.

    „uns geht’s super danke.“

    Ich verschluckte mich fast.
    Meine Mutter sah mich von der Seite an.
    „Alles ok mit dir?“
    „PSCHT!“ Ich musste grinsen.
    WIE GEIL IST DAS DENN?“

    „Du bist also Bill, der Sänger von TH. Bist ja etwas schräg..“

    „Dankeschön. Ja ich bin der Sänger und Songwriter.“

    „War nicht bös gemeint….nun, liebe Hörer, falls Sie noch nicht wissen, WIE Tokio Hotel eigentlich aussehen, dann gucken Sie doch mal auf das Album, das…“

    „…“Schrei“ heißt und vor nem Monat rausgekommen ist.“ Vollendete „Bill“ den Satz.

    „ja Genau….nun, bevor wir weitermachen, zeigen wir unsern Hörer mal, welche Musik ihr macht. Vorsicht Ansage:“

    „Hey!!!, wir sind Tokio Hotel , viel Spass mit unserer Single „Durch den Monsun“


    Boah wie geil war diese Stimme denn?
    Mir war ganz schlecht. Wenn der genauso gut aussah, wie sich seine Stimme anhörte…dann…..
    Während Durch den Monsun lief , schaltete meine Mutter den Radio aus und hielt auf die Ausfahrt zu.
    Ich hasse meine Vorurteile….

    „Dieser Bill scheint ja ganz nett zu sein….“
    „Mum??“
    „Naja, als du seine Stimme gehört hast, scheint sich ja deine Meinung über sie geändert zu haben.“
    „Ach was….das sind doch Kleinkinder….“ Murmelte ich und schielte zum Fenster hinaus, so , dass meine Mutter mein verräterisches Grinsen nicht sehen konnte.
    Ich wollte noch gerne mehr über diese Band hören, doch leider waren wir in weniger als fünf Minuten da.
    Wir fuhren tiefer in die Stadt hinein und erreichten schließlich den Süden von Magdeburg.
    Magdeburg an sich war ja keine Großstadt, dennoch gefiel mir das Flair.
    Wir fuhren kurz an der Elbe entlang und bogen dann in den Stadtteil Buckau
    Ein. Man konnte kurz den Stadtteil am anderen Ufer sehen, dann verschwanden die Bäume hinter den Häusern.

    Meine Mutter kurvte so selbstsicher rum, bis ich mich fragte, ob sie nicht heimlich hier ne Wohnung hatte.
    Wir bogen in ne Seitenstraße ein und kamen vor einem älteren Hauskomplex stehen, das äußerlich schön mit Einkerbungen verziert war , und niedliche, kleine Balkone zur Schau stellte. Grüne Pflanzen schlängelten sich durch manchen Balkon und ab und zu konnte man auch am Fenster Blumen erkennen. Das Gebäude war äußerlich schön sauber und auf dem schwarzen Dach fielen keine fehlenden Ziegel auf….so hatte ich mir nämlich mein neues Zuhause vorgestellt. Verwahrlost und dreckig…das hier jedoch zeigte genau das Gegenteil.
    „Ja…da wären wir.“ Meine Mutter schaltete den Motor aus und sah mich an.
    „Du hast dir das wohl alles anders vorgestellt stimmts?“
    Ich fühlte mich ertappt. Ich nickte nur um mich durch meine heisere Stimme nicht zu verraten. Nicht zu verraten, wie aufgeregt ich war.
    „Komm“ Sie stieg aus und ich sah, wie sie sich ausgiebig streckte.
    Ich seufzte und wagte einen Blick zu Haustüre. Nichts regte sich.
    Langsam öffnete ich meine Türe und stieg aus. Ein kühler Wind schlug mir entgegen, der Himmel färbte sich allmählich grau. Es war Nachmittag….und mein Hunger machte auf sich aufmerksam.
    Wie hieß das noch mal? Angst schlägt auf den Magen?
    „Lenna, starr keine Löcher in die Luft. Hilf mir mal lieber dieses Monstrum aus dem Wagen zu schaffen!“
    Ich schüttelte den Kopf um meine Müdigkeit loszuwerden und trabte nach hinten zum Kofferraum.
    Zusammen hievten wir mein Gepäck zum Eingang. Gerade noch rechtzeitig, denn dann brach der Regen aus. Die Gehsteige färbten sich rasch dunkel und ich zog mir meine Kapuze über.
    Meine Mutter suchte mit ausgestrecktem Zeigefinger in der Reihe von Namen die an der Wand standen und drückte schließlich den Knopf neben dem Namen „ J. Jannecke“
    Jannecke…wie schwul muss man sein, um Jannecke zu heißen? War ja schließlich auch mein Name…
    Wir warteten geschlagene 10 Sekunden bis sich jemand meldete.
    „Jens? Wir sinds!“
    „Maren? Ihr seid aber früh!“
    Ein Summen erklang und wir betraten den Flur.
    Die Schlitze für Werbung und Briefe nahmen fast die ganze Wand ein und zu meiner rechten entdeckte ich, GOTT SEI DANK einen Aufzug. Ich bin nicht gerade der fitteste, was den Sport betrifft.
    Ich rollte in die Kabine und gemeinsam fuhren wir hinauf. In den vierten Stock.
    Mit einem leisen „Kling“ öffnete sich der ( neue? ) Fahrstuhl und vor uns erstreckte sich ein sauberer Gang mit schwarzen Parkett. Schick, schick – schoss es mir durch den Kopf.
    Und plötzlich – eine Tür die sich öffnete. Die zweite von links. In jeder Etage gab es drei Wohnungen. Zwei nach vorne raus, eine nach hinten.
    Soviel hatte ich bis jetzt erkundet.
    „Maren! Schön euch zu sehn….!“
    Ein Mann mit sorgfältig zurückgekämmten Haaren und attraktiven Drei-Tage Bart erschien und lief leichtfüßig auf uns zu.
    „Jens! Man wie hast du dich verändert!“ Maren lachte und umarmte ihren Ex .
    Leicht verwirrt und leicht fehl am Platz stand ich daneben.
    Ich war das Produkt dieser Liebe, die doch noch irgendwie bestand…wenn man sich die Augenkontakte der zwei mal genau ansah…
    „Lenna…Gott bist du groß geworden..“ Er sah mich mit einem leicht verkniffenen Lächeln an und gab mir die Hand.
    „Gestatten , Jens…vielleicht erinnerst du dich noch an mich“
    „Witzig…wirklich witzig…“ Ich gab ihm kurz die Hand, dann wies ich auf mein Gepäck. „Wohin…?“
    „OH…klar, warte ich helfe dir“ Leicht schusselig griff er nach meinem Koffer und wies uns, in seine Wohnung zu kommen.

    Meine Mutter blieb noch den ganzen Tag. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag über in der Wohnung, Jens kochte für uns und es stellte sich heraus, dass er wohl kaum arm war…eher reich. Sehr reich. Die gesamte Wohnung hatte nen schwarzen Parkett Boden…zwei weiße , große Sofas , einen riesigen Fernseher der mit zur Wohnküche gehörte, die größten teils aus einem großen, silbernen Tresen mit Barhockern bestand, eine voll-funktionsfähige Küchenanlage und ein RIESEN Bad mit großer Wanne. Okay….einen Pluspunkt für Jens…
    Eine Wendeltreppe führte hinauf in zwei Schlafzimmer. Eins für ihn, eins für mich…das er sehr liebevoll hergerichtet hatte. Wieder ein Pluspunkt.
    Ich verstand mich eigentlich sehr gut mit ihm, doch eine gewisse Distanz würde ich nie überwinden können…schon allein wegen der Tatsache, dass er sich nie einen Scheißdreck um mich gekümmert hatte. Als Maren aufgebrochen war und ich schon fix und fertig in Schlaf-zimmer-Montur in der Küche stand um mir ein Glas Wasser noch zu gönnen, stand er plötzlich hinter mir und grinste : „ Ich hoffe wir verstehn uns die zwei Wochen, Lenna…Ich weiß, ich hab echt viel Mist gebaut…aber, ich glaub du wirst das eines Tages verstehn…“ Hatte der das in nem Film gehört und auswendig gelernt?
    Ich drehte mich um und nickte freundlich „Das hoffe ich auch“

    Am nächsten Morgen trabte ich die Treppe hinunter, meine Haare noch feucht vom Duschen knallte ich mich an den Tisch und grapschte nach dem Kaffee. Ich war ungemein fröhlich drauf und erwartete ein voll ausgefülltes Programm für heute.

    Das ich nicht bekam.
    „Ich weiß, heut ist dein erster Tag hier….aber ich muss heut noch ins Büro…meinst du, du kannst allein zurechtkommen?“
    Jens, in Anzug und nach Aftershave duftend saß mir gegenüber.
    Ich seufzte. „Was GENAU machst du denn eigentlich im bösen, bösen Magdeburg?“
    „Ich bin Chefredakteur…interessiert dich sowieso nicht. Okay?“
    Irgendwas sagte mir, dass er meine Fragerei nicht mochte. Gut, ich mochte es nämlich auch nicht.
    „….Wenn du mir noch sagst, wo die nächste S-Bahn Station ist, hörst du heut kein Wort mehr von mir“


    Wenn mir einer sagt, dass man sich in Magdeburg NICHT verirren kann, dann frag ich mich wirklich, ob ich nicht irgendwas falsch gemacht habe damals.
    Denn schon nach kurzer Zeit wusste ich nicht mehr so recht , wohin ich noch sollte.
    Ich schlenderte ins Zentrum und versuchte mich an irgendwas zu orientieren…ergebnislos.
    Also hockte ich mich ins nächste Cafe und kramte den Stadtplan heraus.
    Ich versuchte durchs Fenster irgendein Straßenschild zu erhaschen, doch so ein Scheiß Laternenpfosten versperrte mir die Sicht.
    Das Wetter war nicht besser geworden. Der Wind war stärker denn je und bunte Blätter jagten die Straßen entlang.
    Ich beschloss, ne Bedienung zu fragen, wo ich mich befand. Entschlossen sprang ich auf und stampfte, mit dem Plan in der Hand, zum Tresen.
    Leider war jeder noch beschäftigt ohne die kleine Lenna beachten zu können.
    Missmutig stütze ich mich mit dem Ellbogen ab und mein Blick fiel auf eine der Illustrierten, die neben mir lagen.
    Ältere Ausgaben der Bild…Zeitungen der Region….BILD der Frau…Woche der Frau und ne Popcorn.
    Popcorn….die ich schon seit Wochen nicht mehr gelesen hatte. Leicht desinteressiert wischte ich die anderen Magazine beseite, bis ich die Titelseite sehen konnte.
    TOKIO HOTEL???? Mein Arm knallte auf den Tisch, doch ich beachtete den Schmerz nicht.
    Ich sah nur diese zwei Jungs….Einer, der aussah, wie frisch aus ner Manga-Serie von RTL 2 entsprungen und der andere , der von mir sofort den Spitzname „Locke“ bekam.
    Verdammt….., waren die süß. Ich blätterte zu dem zweiseitigen Bericht und war sofort in ihn vertieft….so konzentriert, sodass ich fast die Bedienung nicht bemerkte die mich ansprach.
    „Hey…Hallo?? Wie kann ich dir helfen?“
    „Oh..ähmm..klar, sorry. Ich wollte eigentlich…nichts..Danke“ Ich schnappte mir mit roten Kopf die Zeitschrift und wollte zurück zu meinem Platz rennen, als ich mit voller Wucht gegen jemanden rannte.
    - Hatte ich schon erwähnt, dass ich in Sachen peinliche Situationen Spitzenreiter bin?-

    Ich schellte zurück und spürte gerade noch, die kalte, klebrige Flüssigkeit die mir ins Gesicht spritzte und langsam sich den Weg nach unten bahnte.
    Verdammt war das KALT!
    Ich öffnete die Augen und sah….erstmal nichts.
    Ich wischte mir mit dem Handrücken übers Gesicht und blinzelte.
    Vor mit stand ein Mensch mit nem halbleeren ( …. ) Colaglas in der Hand und der Schreck stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    „Heilige Scheiße!! KANNST DU DENN NICHT AU-..“ Ich verschluckte mich mitten in meinen Zornesausbruch.
    „tut mir leid…wirklich..ich hab dich nicht sehen können“
    Das….kann…nicht….sein……kann..nicht…sein.. kann.nicht.sein…
    Seine Augen, umrandet von schwarzem Kajal…die schwarzen Haare, der Pony..
    Nein……---warum…warum ich?
    „Warte mal“ sprach „es“ und verschwand aus meinem Blickfeld.
    Ich blieb wie im Schock erstarrt stehen und mein Blick fiel auf die, am Boden liegende, Popcorn.
    Es war er. Ganz klar. Es war Bill. Noch bevor ich an meinem Verstand zweifeln konnte, und mich fragte, ob ich nicht jetzt schon Halluzinationen bekam, war „es“ schon wieder da.
    Mit nem Tuch in der Hand.
    „Wo sitzt du?“
    Stumm wies ich auf meinem Platz und er führte mich hin.
    Ich ließ mich fallen und starrte wie in Trance auf meine Hände.
    Gott, was sollte ich denn schon anderes tun?
    Die anderen Gäste im Cafe hatten noch nichts mitbekommen, also wollte ich auch keinen Aufstand machen, sprich auf die kalte Flüssigkeit aufmerksam zu machen, die sich in meinen Ausschnitt sammelte.
    „Man, das muss ja Schweine-kalt sein. Tut mir echt leid..“ Bill saß mir gegenüber und versuchte, etwas Cola aus meinem Gesicht zu wischen….dabei versuchte er ernsthaft, nicht zu grinsen….was ihm überhaupt nicht gelang.
    „-.- ….Was gibt’s denn da zu lachen?“ Ich musste selber lächeln, bei seinen trolligen Versuchen, seine Cola von mir runter zu bekommen.
    „nix…nur..du, du siehst so lustig aus“ Er hob die Hände und versuchte sich auf den Lappen zu konzentrieren.
    „Gib her“ Ich schmunzelte und rubbelte das klebrige Zeugs von meinem Hals.
    „Hier….die hasst du fallen lassen“ Ich senkte den Blick und sah, wie er die nasse Popcorn in den Händen hielt. Sein Foto grinste ihm entgegen.
    Wie gesagt….ich bin spezialisiert auf peinliche Situation.
    Ich griff nach dem Heft und warf es ungeachtet auf den Tisch.
    Bill sah mir ungeniert zu, als ich mich abtrocknete und rieb sich die Hände. Er war tatsächlich etwas rot ihm Gesicht.
    „Was machst du hier so allein? Ich hab dich hier noch nie gesehen.“
    „Naja….Magdeburg is groß, ne?“ antwortete ich schlagfertig um zu verbergen, wie unangenehm die gesamte Lage war.
    Er antwortete nicht, stattdessen streckte er mir die Hand entgegen. „Ich bin Bill“
    „Lenna“ Zögernd griff ich nach seiner Hand. Ein angenehmer Händedruck und an meinem ganzen Körper kribbelte es.
    „Du bist doch in der Band…“durch den Monsun“, mit Türen und Sturm und so oder?“
    Er lachte „Joah…so ungefähr. Ja ich bin der Sänger und ..“
    „der Songwriter , ich weiß“
    Mir kam das Radiointerview wieder in den Sinn.
    Eine kurze Stille kam auf, ich beendete meine Arbeit an mir und legte den Lappen neben mir auf den Tisch.
    „du kannst mir erzählen was du willst, du kommst nicht von hier“
    Ne verdammt harte Nuss, dieser Bill
    „Hast mich ertappt. Frisch aus Berlin“ Ich schlug die Beine übereinander und lächelte.
    „und kennst du dich schon in Magdeburg aus?“
    „…soll ich dir was sagen? Ich hab mich total verirrt“
    Er lachte und deutete auf den Plan in meiner Hand „Sieht man. Du könntest also etwas Hilfe gebrauchen.“
    Ich wusste, was jetzt kommen würde. Warum war das hier alles so offensichtlich??
    „Nee danke, du brauchst mir die Stadt nicht zu zeigen…danke“

    „Nun, das hatte ich ehrlich gesagt auch nicht vor..“ Bill lachte und fuhr sich kurz mit der Zunge über die Lippen.

    Okay…Junge hör auf, mir wird sowieso schon ganz anders….geil.
    „Oh…“
    so was war mir bei nem Junge noch nie passiert.
    „Aber wenn du UNBEDINGT drauf bestehst..“
    Er rollte theatralisch mit den Augen und zuckte mit den Schultern.
    „Nein, nein…ich meine….“ Lenna…HÖR auf zu STOTTERN!!
    „OKAY…..du hast mich überredet. Bedienung, ZAHLEN!!“ Er hob den Arm.
    „Hey….ich will aber ni-….“
    „ja , ja. Wart doch noch kurz, dann bezahl ich kurz. Übrigens - ..“ Er wies auf mein Schlüsselbein.
    „Du hast da noch was“

    Sprachlos sah ich zu, wie er der Bedienung, die mich anzwinkerte, nen fünfer in die Hand drückte und sich schließlich zu mir umdrehte.
    „ Los geht’s“

    „Hast du nicht noch irgendwas vor? Ich mein, du bist doch momentan ständig in den Medien und der Presse. Habt ihr heut keine Interviews und solche Sachen mehr?“

    „Ne“

    „Bill…wirklich, du musst mit mir keine Stadtführung zu machen!“

    Ich rannte an seiner Seite entlang, während er in Richtung Dom stiefelte.
    „Ich will aber.“

    „Man! SO springst du nicht mit mir rum!“
    Ich blieb stehen und drehte mich um, bereit, ihn einfach stehen zu lassen.
    Doch bevor ich mich noch einmal zu Bill umdrehte –

    „BILL!!!“

    Ich hörte nur ein kurzes Kreischen, weitere Stimmen, die in meine Richtung wehten, und spürte nur noch einen kleinen Lufthauch, als Bill an mir vorbei rannte, sich meine Hand krallte und mich mitzog.

    „Was…?“

    Als ich mich umdrehte, sah ich warum Bill es so eilig hatte.

    Eine kleine Gruppe von Mädchen hatten sich soeben an der Stelle versammelt, an der er soeben gestanden hatte, und 5 Augenpaare starrten uns nach.
    Dann nahmen sie leicht kreischend die Verfolgung auf.

    Kreischies….NA TOLL. Klar, in der Heimatstadt der Jungs waren TH wohl DER Hit momentan.
    Super, und die blöde, kleine Lenna musste sich da auch noch einmischen. Wir liefen die Straße entlang, vorbei an dem Cafe, direkt in ein kleineres Kaufhaus.
    „Wohin willst du?“ keuchte ich und dachte im besten Willen nicht daran, seine Hand loszulassen *g*
    Irgendwie hatte diese Berührung etwas Beruhigendes. Eigentlich hätte ich ewig mit ihm so dahin rennen können.
    Er sah kurz zurück und sein Blick fiel auf die Treppe vor uns
    „Rauf!“
    Ich überlegte blitzschnell und holte ihn kurzerhand ein.
    Gemeinsam rannten wir hinauf und fanden uns in der Kleidungsabteilung wieder.
    Hinter mir ertönte Schuhgetrampel.
    Mädels….findet ihr das nicht ein WENIG übertrieben?
    Ich erkundete kurz die Etage und deutete Bill schnell mein Ziel:
    Wir mussten so tief wie möglich hinein.
    Wir liefen los, ich rammte eine gut beleibte Kundin, die kurzerhand gegen einen Kleiderständer rannte und die gesamten Bügel mit sich riss.
    „Entschuldigung!“ rief ich über meine Schulter und regristrierte hinter meinem Opfer die ersten zwei Mädchen die uns in die Etage folgten.
    Allmählich ging mir die Puste aus….Sport war eben nicht meine Stärke, und Ausdauer schon gleich dreimal nicht.
    DA fielen mir die Umkleidekabinen ins Blickfeld.
    Ich warf einen Blick zu Bill neben mir und ich sah wie er grinste und nickte.
    Wir bogen um die Ecke und nahmen die erstbeste freie Kabine. Ich zog ihn hinein und riss den Vorhang zu. Schwer atmend lehnte ich mich gen Wand und sah zu Bill, der mir gegenüber, ebenfalls nach Atem ringend lehnte.
    Ich seufzte und wir begannen fast gleichzeitig loszuprusten.
    Ich fuhr mir lachend übers Gesicht und wollte soeben einen Kommentar ablassen, als wir Stimmen vor der Kabine hörten.

    „Wo sind die bloß hin?“

    „Ich schwörs dir, ich hab sie hundertprozentig hier reinrennen sehn!“

    „Aber wir können doch kaum jede Kabine durchsuchen!“

    „Warum nicht? Ein kleiner Blick untendrunter schadet doch niemanden..“

    „Ich weiß nicht…“

    „Man quatscht nicht, tut es lieber!“

    Mit entsetztem Gesicht sah ich zu Bill rüber, der ebenfalls mit weit aufgerissenen Augen dastand und kurzerhand mit einem gewaltigen Satz auf den kleinen Stuhl in der Kabine jumpte. Das Teil knartzte gefährlich, ehrlich , es sah auch nicht mehr ganz so neu aus.
    Ich wandte mich erneut dem Vorhang zu und lauschte.

    „Hast du schon was gesehn?“

    „Nö, du?“

    „Wart ich guck mal eben hier…“

    Die Worte gingen in ein Ächzen unter, als sich das Mädel hinkniete, um unter den Vorhang zu lugen.
    Ich drehte mich blitzschnell in Richtung Spiegel und tat so, als ob ich mich ausziehen würde.
    Der Blickwinkel ging gerade so, dass sie Bill nicht entdeckte, mich aber bis zu den Knien sah.

    „Was hatte die noch mal an?“

    „…ich glaub so was wie`n Jeansrock und ne schwarze Strumpfhose drunter.“

    Ich sah an mir herab, um mir im Schock klar zu machen, wie dumm es doch heut von mir gewesen war, den Jeansrock aus dem Schrank zu nehmen.
    Mir blieben nur noch wenige Sekunden, da regristrierte ich den Rock, der noch am Haken neben Bill hing.
    Er dachte wohl dasselbe wie ich und schnappte sich den langen, schwarzen Rock und warf ihn mir zu.
    Blitzschnell schlüpfte ich hinein, er war mir mit der Größe 42 etwas zu groß , aber er hielt sich lange genug um das Mädel zu täuschen.

    „Die sind hier nicht, kommt lasst uns abhauen. Bill sehen wir hier sicher noch öfter..“

    „Man habt ihr diesen geilen Typen gesehen? Ich frag mich, wo Tom und die anderen beiden grade sind….wären sie zu viert gewesen…..“

    Langsam entfernte sich das Stimmengemurmel und ich atmete erleichtert auf.

    „Boah….“

    Bill sprang herunter und grinste mich schief an.

    „Ein bisschen Aktion kann doch niemanden schaden oder?“

    Ich hatte keine Kraft mehr, ihm ein absolut glaubhaftes Argument entgegen zu bringen, was ICH von dieser ganzen Sache gehalten hatte.



    Wir traten in die frische Luft und ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass ich nun schon volle zwei-einhalb Stunden mit diesem Kerl unterwegs war.
    Hätte mir gestern jemand gesagt, dass ich den nächsten Tag mit dem Sänger von „durch den Monsun“ rumhängen würde, hätte ich diesen jemand zum Irren erklärt und gelacht.
    Doch jetzt bemerkte ich, wie locker ich mit der Zeit wurde , die ich mit Bill verbrachte.
    Gut. Ich kannte ihn kaum. Oder besser gesagt überhaupt nicht. Okay, ich musste miterleben, wie crazy sein Leben war und dass seine gute Laune so schnell durch nichts gebremst werden konnte, doch mehr wusste ich nicht über ihn.
    Jedenfalls erwartete ich jetzt, dass er sich nun verabschieden würde und sich für die „Aktion“ bedanken würde und auf nimmer Wiedersehen verschwinden würde.
    Ich meine, es war fast 17 Uhr, da MUSSTE er doch irgendwann genug von mir haben.
    Doch irgendwie dachte ich immer das Falsche, was seine Vorhaben betrifft.

    „Du siehst so aus, als ob du mich am liebsten los haben würdest“
    Bill stellte sich mir gegenüber und sah mich mit schiefgelegten Kopf an.
    „Klar ich… äh was?? Nein , eigentlich nicht, das heißt…ich..“

    Aaaalles klar Lenna….halt am besten deine Klappe, dann blamierst du dich auch nicht mehr vor ihm.

    Ein paar Leute betraten hinter uns den Eingang des Hauses.
    Er strahlte mich an.
    „Gut! Dann können wir ja noch.-…“
    Er unterbrach sich selbst. Ein leises Klingeln erklang aus seiner Hosentasche und er kramte mit entschuldigendem Blick sein Handy hervor.
    „Bill hier?“
    Ich hörte eine Jungen-Stimme am anderen Ende, leise, unverständlich und doch erkennbar.
    „Wo…?“ Bill sah sich kurz um, ohne wirklich was zu regristieren.
    Dann entspannten seine Züge und er lächelte leicht. Auch der Anrufer lachte.
    Er murmelte ein “mhhh“ und kickte ein paar Steine vor sich her.

    „Ich bin in der Stadt.“

    Er sah kurz zu mir und grinste fett.
    „Nein ich bin nicht allein“

    Ich konnte ein kures „Ahhhhjaa, klar“ verstehen und mir wurde klar, wie das gemeint war.

    „Tom, du kennst mich doch, ich würde nie…“ Bill lachte und sah zu Boden. Man hörte seinen Bruder wieder was quatschen, dann:

    „Groupie…?“

    „Nee….ich hoffe doch mal nicht“
    Er sah schnell zu mir auf und prüfte mich mit einem nicht so ernst gemeinten Blick.

    „Kein Groupie. Ich bin noch was VIEL schlimmeres“
    grinste ich und zwinkerte ihm lachend zu.

    „Hast dus gehört Tom? Jaaa..“ Er lächelte naughty-Boy mäßig und nickte dann.

    „Ich kann schon auf mich aufpassen, wenn sie zu böse wird, dann komm ich heulend zu dir gelaufen, alles klar. Jep. Bis dann“

    Bill legte auf und ließ das Handy wieder in die Hosentasche gleiten.


    „Dein Bruder?“ Was war das für ne blöde Frage Lenna? Du weißt es doch ganz genau!

    „Ja. Das ist der mit den Rasta-…“

    „Die Locke ich weiß schon.“ Plapperte ich, bis ich merkte, dass ich wohl eher laut gedacht hatte als ich wollte.

    Bill musterte mich mit nem Grinsen

    „Locke?“

    „Joah…ähm…mein Spitzname für ihn. Hab ich mir heut einfallen lassen, als ich die Popcorn in der Hand gehalten habe“

    „Hab ich denn auch nen Spitznamen?“ frage er neugierig und wir schlenderten langsam die Straße entlang, die in Richtung nächster S-Bahn Station lag.

    „Äh….das willst du nicht wissen“ Lachte ich und wich ihm aus, als er sich gespielt auf mich stürzten wollte. Wir gingen ein paar Meter und jeder hing irgendwie dumm vor sich hin-grinsend seinen Gedanken nach. Ich weiß ja nicht, wie`s ihm ging, doch ich musste noch immer an die Mädels denken, die so hysterisch reagiert hatten, als sie Bill gesehen hatten.

    „Ähm…was wolltest du vorhin sagen? Was können wir noch?“ Ich immer noch vor mir auf den Boden.

    „Nun…eigentlich wollte ich dir ja noch die Altstadt zeigen…aber Tom hat mir da nen Strich durch die Rechnung gemacht.“

    Wir passierten soeben eine Reihe von Restaurants und es duftete himmlisch nach Reis und Frühlingsrollen. Ich überlegte kurz, ob ich nicht genug Kleingeld dabei hatte um mir was zu kaufen.

    Ich entschied mich dagegen, hackte stattdessen nach „Wie darf ich das verstehen?“

    „Naja….ich soll so gegen 7 zurück, es steigt wohl irgendne Party in der Nähe“

    „Habt ihr heut euren freien Tag oder seid ihr schon wieder ausm Schneider in den Deutschen Single-Charts?“ Ich lächelte in sarkastisch an und er schüttelte lachend den Kopf.

    „Ja und nein. Ja wir ham heut frei und nein, ich denke wir sind schon noch in den Top 10“

    Ich blieb stehen. „Tja…danke, dass du so nett und sympathisch warst….Auch wenns mit der Stadtführung nicht so ganz geklappt hat. Und naja….danke für die Abkühlung durch die Cola“

    Er vergrub die Hände in den Hosentaschen und wandte sich mir zu.

    „Meinst du das ernst? Also findest du mich echt sympathisch und nett?“

    Ich zuckte mit den Schultern „Nee…hab ich irgendwo gelesen“

    Ich blieb ernst und nen Augenblick kaufte er es mir sogar ab, doch dann brachen wir in schallendes Gelächter aus.

    „Tja dann…ich muss zu S-Bahn“

    „Wohin musst du denn?“

    „Buckau, Dorotheenstraße“

    „Ohja, die ganz andere Richtung“ Er grinste und streckte mir die Hand hin.

    „Schön, dich kennen gelernt zu haben…bist doch nicht so zickig wie ich zuerst gedacht hab“

    Wie Bitte??

    „Hey, das is aber lieb von dir. Bist auch nicht so egoistisch, wie ich zuerst gedacht habe“ Ich schüttelte seine Hand

    Lieber Junge, falls du denkst, dass ich, Lenna, mich von dir, Bill , einschüchtern lasse, wie die hysterischen Kreischies, dann hast du dich getäuscht. …

    wirklich Lenna?

    „Naja…was nicht ist, kann ja noch kommen“
    Er lächelte und ging langsam rückwärts weg.

    Weg von mir.

    „Tschau Lenna!“

    Ich lächelte und winkte ihm kurz zurück, dann sah ich, wie er um die nächste Ecke rum verschwand. Ein letztes Lächeln, ein letztes Mal ein Blitzen in den Augen und dann……weg.



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anonymous - 04.01.2006, 14:54


    jaaa chariiii *juhu* :D

    un jez rate mal womit ich die halbe nacht verbracht hab? ich love music baby nomma gelesen!! :D
    bin jez ca. bei der hälfte.
    Man is die Story cool kann ich nur sagen^^
    Aber poste verspertine mal da weiß ich ja noch nich wies weitergeht ^^



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anonymous - 04.01.2006, 14:57


    Hey Chari,

    schön, dass du auch hergefunden hast und dein Story hier nochmal verewigst. :)

    *knuddel*



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Coli - 04.01.2006, 15:48


    heyy, auch hergefunden chari?
    :D
    lostlady?? die halbe nacht o.Ô
    ich möchte ned dran schuld sein wennst ned schläfst
    ;)



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    [PauZi] - 04.01.2006, 16:19


    Hey Chari,
    füllste noch bitte den Header aus, den ich in deinen Beitrag reineditiert habe?
    Danke. :)



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Ice-Angel - 04.01.2006, 17:17


    Die FF ist sowas von GEIL!!!!
    Mach schnell weiter :D



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anonymous - 04.01.2006, 18:00


    heeeyyy...des is ne geilo ff!!!!!
    gefällt mir ma richtig gut!!!!!*lob*
    jap...die is cool!
    schrieb ma bitte weiter...oder stell weitere teile rein...wie och imma!!!!*zwinker*



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anonymous - 04.01.2006, 18:11


    LMB!!

    Endlich.. Bevor wir sie vermissen!! ^^



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Charisma - 04.01.2006, 19:05


    klar den header füll ich aus ^^

    danke ihr Clubmitglieder!! Danke.
    und Vespertine stell ich auch gleich rein...

    danke für das Lob ihr lieben.



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    cookie - 04.01.2006, 19:24


    yeah!!!!
    the Käse-, Kekse-, KitschKlub is back in FF-Forum!!!!
    uiuiui... jetzt wird wieder gelesen, kommentiert und gespammt was das zeug hält!!!!

    <3 the klub
    EIN KEKS FÜR ALLE,
    ALLE FÜR DEN KEKS!!!!



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    J-a-n-i-n-e - 04.01.2006, 19:37


    geile story...hatte ich im fc schon angefangen zu lesen...bis seite 120 *stolz is*



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Coli - 04.01.2006, 20:02


    cookie!!
    *herzlich begrüß* :D
    jaaahaaa
    der kkk-club lebt weiter =)



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Charisma - 04.01.2006, 20:26


    So schnell?

    Ich stand da, und fühlte mich, als wäre ich gerade aus einem Traum erwacht.
    Der triste Alltag erfasste mich wieder. Die Menschen, die Autos, der Lärm.
    Bill? Was hast du mit mir gemacht? Warst du wirklich da?

    Doch als ich mich umdrehte, fühlte ich ein kleines Etwas zwischen meinen Fingern.
    Ich warf einen Blick auf meine Hand und drehte ein zusammengefaltetes Stück Papier zwischen den Fingern.
    Ich entfaltete es mühvoll und entdeckte eine mit sorgfältigen Buchstaben hin gekritzelte Nummer.
    Sind wir hier bei der Titanic oder was?
    Doch trotzdem wurde ich das erschwingende Gefühl, als ich zur Station trabte, das mir dieses Stück Papier gab, nicht los. Als ich in meinem neuen zuhause ankam, hielt ich immer noch die Nummer in meiner Hand. Ich brauchte diesen realen Beweis für die letzten Stunden die ich erlebt hatte.
    Ich betrat die Wohnung und regristrierte zuerst das offene Fenster des Balkons und die ungemeine Kälte, die dadurch herrschte.
    Jens war noch nicht da, also konnte ich in Ruhe nachdenken. Ich dachte zurück an die Fahrt mit meiner Mutter nach Magdeburg am gestrigen Tag und wie furchtbar ich mich meinen Vorurteilen wieder hingegeben hatte. Eigentlich hatte ich es gar nicht verdient, Bill kennen zu lernen. Ich meine, wenn er wüsste, wie ich über die erste Single geschimpft hatte…er hätte mir eher den Rest der Cola über den Kopf geschüttet
    Cola- apropos. Ich sah an mir herunter und merkte, wie eklig mein Oberteil danach stank. Ich zwängte mich heraus und warf das Teil ins Bad.
    Ich drehte den Wasserhahn auf und ließ das glitzernde Wasser über meine Hände laufen. Ich öffnete meine Haare, die ich zu einem Zopf gebunden hatte und stieg in die Duschkabine.
    Joah…Kabine *g* . Als ich an das Wort dachte, fuhr mir ein kleiner Schauer über den Rücken und das Glücksgefühl verstärkte sich. Wie er auf den Stuhl gesprungen war und ich vollkommener Regungslosigkeit da gehockt hatte…ich musste lächeln bei den Gedanken.

    Während ich duschte, hörte ich, wie mein Vater nach Hause kam. Er klimperte ein wenig mit seinen Schlüssel und zog dann einen Barhocker über den Boden ( was anderes hatte er ja nicht )
    Dann herrschte Stille. Ich , mit Turban ausstaffiert und in nen Bademantel gehüllt, öffnete langsam die Türe und wagte einen Blick in die Wohnküche.
    Sven saß mit den Rücken zu mir an dem Tresen , seine Jacke lag hingeworfen auf dem Sofa , und studierte aufmerksam einige Papiere.
    Ich unterließ es lieber, ihn mit einem lauten „Hallo“ zu begrüßen. Langsam und leise trat ich näher und vergrub die Hände in den Taschen des Frottemantels.
    Er bemerkte mich nicht und ich wartete noch einen Augenblick

    „…hey“

    Er fuhr überrascht hoch und wandte sich zu mir um. Sein Gesicht zeigte ein wenig Stress und doch eine entspannte Miene….schien wohl einen harten Arbeitstag hinter sich zu haben.

    „Lenna…entschuldige ich hab dich nicht gehört.“

    „War ja auch leise genug. Ich wollte dich nicht stören. Du siehst leicht fertig aus. Willst nen Kaffee?“

    Er lächelte und schlug seine schwarze Mappe zu, die er vor sich liegen hatte.
    „Das wäre wunderbar, aber lieber nen Tee“

    Ich trat hinter den Tresen und öffnete wahlweise eine der Schranktüren.
    Volltreffer.
    „Welchen?“

    „Grüner Tee. Der mit Vanille Geschmack, bitte“

    Ich grinste und stellte mich auf die Zehnspitzen um die Schachtel greifen zu können.
    „Ich dachte, für euch Bürohengste ist Kaffee überlebenswichtig“

    Er sah mich lächelnd an und murmelte „Bürohengst? Für so was hältst du mich?“

    Ich ließ seine Frage im Raum stehen, er konnte sie ja selbst beantworten.

    Sven zog sich oben um, während das Teewasser kochte, und ich fand mich allmählich in der Küche zurecht.
    Da mein Hunger allmählich unerträglich wurde, schob ich mir ne Tiefkühlpizza in den Ofen.

    „Ich hoffe, du bist nicht sauer, dass du heut alleine umherziehen musstest“
    Sven giff dankbar nach seiner Tasse und schlürfte ausgiebig. Ich lehnte mich neben ihn an und zuckte die Schultern.

    „War ganz interessant heute“ Ich sah schnell zu Boden und versuchte ein verräterisches Grinsen zu unterdrücken.

    „Achja? Jemanden kennen gelernt?“

    Schnell wandte ich den Kopf zu ihm „Woher-….naja ich meine so ungefähr.“

    Es schien ihm jedoch nicht allzu interessieren, denn er bohrte nicht weiter. Gut so. Ich wollte ihm auch noch nicht erklären müssen, WEN ich denn getroffen hatte.
    Um die Stille zu überbrücken holte ich schnell die Pizza aus dem Ofen…sie war zwar nicht gaaanz so ,wie ich sie haben wollte…aber mir war fast schlecht vor Hunger.

    „Ach…als Entschuldigung hab ich dir was mitgebracht“

    Sven trabte im Jogginganzug zu seiner ledernen Aktentasche und kramte drin umher. Der schien auch ne tolle Ordnung zu haben….JETZT wusste ich zumindest von wem ich meine Unordentlichkeit hatte.

    „Das ist doch nicht nötig….“ Ich versuchte nicht allzu verwöhnt zu klingen.

    Doch plötzlich hatte er , was er gesucht hatte. Mit einer brandneuen CD kam er zurück. Plötzlich überkam mich ein komisches Gefühl….wie hatte Bill das Album von TH genannt ?….Sch-

    „ `Schrei` von Tokio Hotel. Kennst du die? Is ne klasse Band…“ Mit unbestreitbaren Stolz im Gesicht übergab er mir die CD und ich verschluckte mich fast an meiner Pizza.


    Als ich im Bett lag….und vor mir mein CD-Player…..tobte in mir ein Kampf der Kämpfe .
    Sollte ich? Ich spähte auf die Cd in meinen Händen.
    Nein…nein..nicht wirklich…
    „Nein“ entschied ich und warf die CD neben den Player.

    Ich wandte mich ab und hüpfte vom Bett. Ich trat ans Fenster und sah hinaus. Auf die in Scheinwerfer-Licht getauchte Straße…

    Hinter mir liegt die CD……fast schon was wie ein kleines Stück Bill.

    Auf der Straße marschierten noch ein paar Leute…ein Auto fuhr vorbei…

    Könnten doch echt tolle Songs drauf sein….

    Im Haus gegenüber sah ich nen Fernseher flimmern…

    …Vielleicht sogar ne Ballade….zum Einschlafen…

    „Maaaaan…..“ Ich seufzte und warf nen Blick zurück.
    Sah wieder ausm Fenster.
    Wieder auf die Cd.
    Nein, Lenna, du wirst auf KEINEN FALL –

    Ich stürzte mich aufs Bett , klappte die Hülle auf, riss die Cd aus der Halterung und stopfte sie in den Player…

    Stille….das rotieren der Scheibe….Dann die ersten Klänge…

    Ich legte mich aufs Bett und hörte das Album von der Person, die ich heute kennen gelernt hatte,…und dessen Nummer neben mir auf dem Nachttisch lag.

    --------*----------*--------*


    Ich erwachte spät, vom frischen Duft von frisch gebackenen Brötchen geweckt.
    Ich schlurfte in die Küche und sah meinem Vater, wieder frisch in Anzug und Krawatte, sitzend und Kaffee-schlürfend vor.

    Doch etwas enttäuscht setzte ich mich neben ihn und musterte sein Outfit.
    „Sag nicht, dass du mich heut auch noch allein lassen willst.“

    „Lenna….hör mir zu. Es tut mir leid…und Jaaaa ich weiß auch, dass ich deiner Mutter versprochen hab, mich um dich zu kümmern. Doch Maren hat keine Ahnung wie mein Job so ist….was ich selbst von mir fordern muss.“

    Ich griff nach einem Brötchen und schnitt es mir zurecht.
    „Schon gut…schon gut…aber sag mir, was ich heut machen soll? Ich meine, heut is Sonntag, es haben keine Geschäfte offen und jeder will seine Ruhe haben.“

    Mein Vater sah mich lange an und überlegte…
    „Also…wenn du dich ruhig verhältst und still bist…dann kannst du heute mit, ich denke es würde dir gefallen.“

    Ich biss herzhaft in das Brötchen und wartete bis er weiterredete.
    Doch er wollte anscheinend nicht.

    „Wasch genau mascht du denn scho?“

    Sven grinste mich frech an und sagte: „Was hast du gesagt?“
    Ich schluckte „Was genau machst du denn so? Chefredakteur is ja ganz gut, aber von welcher Zeitschrift bist du , oder welche genaue Postition hast du?“
    Er ließ lange mit seiner Antwort warten…
    Dann sah er mich mit ernstem Gesichtsausdruck an
    „Kennst du die Zeitschrift GO-JAM?“
    Ich nickte und rief mir diese „Kult“ Zeitschrift ins Gedächtnis.
    „Da bin ich Chefredakteur. Deswegen auch die CD, Lenna. Diese Zeitschrift beinhaltet Musik, Kultur und Events.“ Ich duschte mich rasch, zog mich an und packte meine Handtasche mit Cd-Player, Schminksachen und Handy voll. Der Zettel lagerte sicher in meinem Mantel.
    Die ganze Nacht über hatte ich „Schrei“ gehört und mir ging jedes Lied nicht mehr aus dem Kopf. Ein Lied hatte ich mir aufgehoben für einen besonderen Augenblick. Auf was ich wartete , weiß ich heute auch nicht. Auf jeden Fall wollte ich „Rette mich“ auf etwas Besonderes aufsparen.
    Ich weiß, das klingt verrückt, aber ich konnte nicht anders.

    Sven wartete auf mich unten und musterte mich mit kritischem Blick als ich runterpolterte.
    Ich hatte meine gelbes Oberteil mit Reißverschluss, drunter ein schwarzes Top, an und nicht zu vergessen: Meinen Jeansrock mit schwarzer Seidenstrumphose.
    Ich bin halt nicht der T-Shirt-Jeans Typ, bin halt anders. Genau das versuchte ich ihm durch ein klares Kopfschütteln zu sagen, als Sven ansetzte um mich zu kritisieren.
    Ich zieh an, was ICH will. Tut mir leid.

    Zusammen gingen wir hinunter zur Tiefgarage des Hauses.
    Sven steuerte direkt auf nen schwarzen BMW zu und mir wurde etwas mulmig bei dem Gedanken, in diesem großen, stumpf wirkenden Wagen zu sitzen.

    Als wir so durch die Stadt kurvten kamen wir an der S-Bahn Station vorbei, vor der ich mich gestern von dieser einen Person verabschiedet hatte.
    Irgendwie…naja….fehlte er mir, das gestand ich mir ein, Wenn auch nicht sooo freiwillig.
    Nach ca. ner halben Stunde Fahrt kamen wir an einem hohen, weißen Gebäudekomplex zu stehen, der förmlich nach dem Wort „Redaktion“ schrie.

    Schrei…bist du du selbst bist…Schrei, auch wenn es das letzte ist….

    Ich schüttelte den Kopf und versuchte die Melodie zu verdrängen.
    Wir stiegen aus und ein frischer Wind wehte mir entgegen. Zitternd lief ich an der Seite meines Vaters über die Straße und trat durch den Eingang.
    Meine erste Reaktion war: Überraschung.
    SO hatte ich mir die Redaktion nicht vorgestellt. Ich dachte da drängen sich Menschen durch die Gänge, mit der Tasse Kaffee in der Hand, gestresste, angespannte Mienen, viel Papier und ab und zu Anweisungen untereinander. Wie im Fernsehen eben.
    Doch irgendwie…..Papier und Kaffee gab es hier zwar auch, doch in Maßen.
    Das Erdgeschoss bestand aus einer Empfangsdame, die hinter ihrem Schreibtisch saß und verschiedene Pläne im Computer verglich, aus einer Reihe von Couchs und Sesseln, allsamt aus weißem Leder. Einem Aufzug, einer Treppe und ein paar Pflanzen standen rum.
    Es waren ungefähr drei, vier Männer da, die geduldig, mit einer Zeitschrift in der Hand oder miteinander sprechend auf den Sitzgelegenheiten saßen.
    Die Frau, deren Namensschild sie als „Empfangsdame Johanna S.“ auswies, lächelte freundlich Sven zu und stand höflich auf, als er mich ihr vorstellte.

    „Na viel Spass Lenna, ich denke -..“ Sie zwinkerte Sven zu und sah dann wieder zu mir „ich denke, den wirst du haben“

    Leicht irritiert folgte ich Sven der gut gelaunt zum Aufzug spazierte. Als ich mich umdrehte, lächelte mir Johanna noch einmal freundlich zu und sah dann wieder auf ihrem Computer.

    Wir betraten den Fahrstuhl und erst nachdem sich die Tür geschlossen hatte, musterte ich Sven von der Seite.

    „Was meinte die damit?“

    Er lächelte und wusste genau, was ich meinte
    „Nun, ich denke , das wirst du noch herausfinden“
    „übrigens-…“ Er warf einen Blick zu mir.
    „Wie hat dir das Album gefallen?“
    Ich strahle ihn an „Ganz gut“

    Er wusste genauso wie ich, dass ich völlig untertrieb. Das verriet mein Glitzern in den Augen, das auch nicht nachließ als wir in seinem Büro ankamen.

    Die dritte Etage erinnerte mehr an Redaktion, hier herrschte mehr Leben und mehr Charakter.
    Dieser Stock bestand aus zwei Gängen, einer großen Halle, an der sich auch der Aufzug befand, und unzähligen Türen.
    Es wirkte alles sehr grau in grau, und der Begriff „Bürohengst“ passte mehr denn je zu meinem Vater.

    Ich wurde vielen Leuten vorgestellt, den Assistenten, den Sekretärinnen und sogar einem Reporter.

    Ich war völlig aus der Bahn geworfen von so vielem Neuen, fast sogar vergaß ich den gestrigen Tag.
    Doch das sollte sich ändern….und zwar sehr schnell.


    Es begann damit, dass mein Vater mich aus dem Büro scheuchte und mir anwies, das Gebäude zu erkunden. Man? Wie alt war ich denn? 6?
    Missmutig trottete ich übelst gelaunt den Gang in Richtung rechts entlang.
    In weiter Ferne sah ich ein Fenster und eine Kurve, die wohl in den nächsten, langweiligen Gang führte. Und so was nannte sich Redaktion für eine junge, moderne Zeitschrift?
    Redaktion klar, doch wohl eher für den Focus oder BILD Sport….
    Ich ließ ein paar Leutz an mir vorbei und ging weiter…
    Dabei triffteten meine Gedanken ab und ich ertappte mich dabei, wie ich wieder an Tokio Hotel dachte. An Bill. An Schrei…

    Wir sind jung und nicht mehr jungendfrei….
    Wie ich dieses Lied liebte! Dabei kamen einem ganz andere Gedanken *g*
    Ich summte so vor mich hin….nahm eigentlich gar nichts richtig war, bis ich vage bemerkte, wie sich direkt vor mir eine Tür öffnete. Und wie es in solchen Büros natürlich ist, öffnete sie sich nach AUßEN.
    Hätte ich schreien können, so hätte ich geschrien.
    Von Ausweichen war keine Rede, voller Überraschung wär ich wahrscheinlich umgefallen.
    Ich rannte mit voller Wucht gegen die Tür. Ich dachte immer es sei übertrieben, doch in diesem Augenblick sah ich wirklich NUR Sterne.
    Mein Kopf dröhnte und ich spürte wie ich schmerzhaft zu Boden sank. Mit der Hand auf der RIESIGEN Beule, die sich wohl geradewegs auf meinem Hirn befand.



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Ninni - 05.01.2006, 09:55


    Deine Story ist echt der totale hammer.



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Ice-Angel - 05.01.2006, 13:50


    Die Story ist so GEIL!!!
    Mach schnell weiter!! :D



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anonymous - 05.01.2006, 17:41


    da also ..i hab ma angefangen deine ff in dem anneren forum zu lesen weil du da ja merh hast...un ich werd net fertig bin grad seite 150!!!!!! wow man ich hab mich hier noch zu tode gelesen ........aba die is soooooooo was von end geil!!!!!!!
    absolut der hamah wirklich!!!

    dann ma ne frage an alle hier so: was bedeutet bidde käse kekse kitsch??????????????
    irgendwie will mir kene darauf ne antwort geben!!!



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Coli - 05.01.2006, 20:20


    käse, kekse, kitsch
    jaja
    :D

    das is der name für unsren club
    weil wir alle
    käse lieben
    kekse für unser leben gern essen
    und kitsch überall dazu ghört
    :D :D
    joa, hoffe das reicht als antwort ;)



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Fitzkik - 06.01.2006, 14:34


    Die Story ist wirklich nicht schlecht...

    Mach mal weiter...gucken wie es sich entwickelt... :D



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anonymous - 06.01.2006, 15:27


    *müde binz*
    so ich hab im fc gestern abend angefangen die story zu lesen.
    da ich noch mehrere ffs gleichzeitig gelesen habe bin ich jetzt total verwirrt, aber auch endlich mit den 194 seiten von deiner ff durch.

    ich kann echt nur sagen das sie GEIL ist *sprachlos*



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Charisma - 07.01.2006, 16:04


    ``allo, ich bedanke mich für die schönen Posts, danke!!

    go:

    Ich sah etwas verschwommen, wie eine Gestalt aus der Tür trat und schnell neben mir kniete…
    Bill?...Bist dus?...Ich sah Augen…einen Mund…ein leichtes Lächeln…wie das von Bill. Ein Kribbeln breitete sich in meiner Magengegend aus und mein Blick klärte sich

    …und ich sah…..

    RASTALOCKEN??

    „Hey,du ….alles klar mit dir?“

    Ich sah ihn wohl sehr geschockt an, dass er wohl einen Moment lang an meinem Verstand zweifelte…mein Mund war wie ausgedörrt.

    „Äh Hallo?“

    Ich rieb mir den Kopf „Ähm…ja..alles klar.. KANNST DU NICHT AUFPASSEN??“

    Ich richtete mich auf und begann kniend auf ihn einzuschimpfen.

    Bis ich auf meine geöffnete Handtasche sah und leicht darin die CD-Hülle darin erkannte..Oh SCHEIßE-..heilige Scheiße.

    Ich unterbrach mich selbst..

    „….T-Tom?“

    Er ließ die Hände sinken, die er sich zum Schutz vor mir hochgehalten hatte und ein leichtes , lässiges Lächeln erschien auf seinen Lippen.

    „Der einzig wahre“

    Schon allein dafür hätt ich ihm eine reinhauen können.

    Doch plötzlich trat eine weitere Person auf den Gang und sah auf uns beide herab. Ich glubschte hoch.
    „Ach ne!“

    Auch Bill schien es die Sprache zu verschlagen haben.
    Ungläubig sah er auf mich, toller Anblick wahrscheinlich, und auf Locke herab und in seiner Miene spiegelten sich Überraschung und unterdrücktes Lachen.

    „Lenna?...ich..pfff-…“ und schon prustete er los , kriegte sich schon gar nicht mehr ein und hielt sich den Bauch vor Lachen.

    Wir mussten schon ein komisches Bild abgeben.
    Tom, neben mir, mit Angstvoller Miene und ich, in Kampfposition mit hochroter Birne.

    „Bill?“ Tom erhob sich langsam

    „Du…sie….!“ Er lachte weiter und wischte sich die Tränen aus den Augen.

    „Lustig…sehr lustig“ Meine Laune war zwar um tausende Male besser geworden, als ich Bill sah, doch dass er mich jetzt so auslachte…das musste nicht sein.

    Während Bill noch so vor sich hinkicherte, kamen Gustav und Georg aus dem Büro herausgetapst. Angezogen von Bills Lachkrampf.

    „Man..Tom . Du hast es mal wieder geschafft. Wegen dir fällt jedes Mädchen um!“
    Gustav warf einen fragwürdigen Blick zu Bill , der immer noch an der Wand lehnte und lachte, und streckte mir die Hand hin.

    „Alles klar mit dir? Du siehst…ja..ähm…etwas angeschlagen aus“

    „Hey. SIE ist mir dreingelaufen. Ich kann nichts dafür-…“
    Tom hob die Hände und sah alles total unschuldig.

    „Bitte? Du hast die Tür mit nem Schwung aufgemacht, da würden jetzt zehn am Boden liegen!!“ Ich war fassungslos und packte die Hand Gustavs und er zog mich hoch.

    „Ne, ne Mädel. Ich würd mal lieber auf den Weg achten, als vor mich hinzuträumen“
    Tom stand vor mir und stellte mich ins Licht alla die-is-sowieso-nicht-mehr-ganz-dicht.
    Ich klopfte mir die Kleider ab, obwohl der Boden sogut wie neu war.
    Aber auch nur….um den Zorn in mir etwas abzuschwächen.

    „Ich hab nicht-….“

    „Hey,hey…es war ein Unfall,okay? Jeder hat ein bisschen Schuld“ Georg wandte sich vom giggelnden Bill ab und klopfte mir auf die Schulter.

    „Natürlich war es IHRE Schuld! Man was redest du? Du hast doch selbst ge-…“

    „Ich glaub ich spinne! MEINE Schuld? Klar…und der tolle, unschuldige Tom ist aus dem Schneider wie?“

    Er lachte und rollte die Augen.
    „Vllt. Is es ja die Beule und sie hat ne Gehirnerschütterung? Was meinst du Gustav?“

    Bill hatte sich inzwischen wieder beruhigt und versuchte irgendwie, sich ins Geschehen einzuklinken.
    Georg versuchte die Situation zu retten, Gustav hingegen freute sich wohl schon auf einen Kampf alla Arnold Schwarzenegger.

    „Naja..ich meine…“ Der wusste auch nicht so recht, was er sagen solle, wohl aus Angst, dass ich ihn anspringen könnte und sonst was machen könnte.

    „lass da Gustav aus dem Spiel!“ Wütend funkelte ich Tom an, der nicht minder gefährlich zurückfunkelte.

    Uns trennten ungefähr zwei Meter und ich merkte, wie einige Leute aus der Redaktion uns amüsiert anstarrten.

    „Wie war dein Name ? Lenna? Hör zu Mädchen, wenn du meinst, dich hier so aufspielen zu können, dann hast du dich geschnitten!“ Tom regristrierte die Mitarbeiter kaum.

    „Aufspielen? WER spielt sich den a-….“

    „Hey, hey…beruhigt euch doch“ Bill trat ganz cool zwischen uns.

    „WIR WOLLEN UNS ABER NICHT BERUHIGEN!“ schrien wir gleichzeitig in Richtung Bill, der grinsend die Hände hob und einen hilfe-suchenden Blick zu Georg warf.

    Plötzlich packte mich eine Hand von hinten und gemeinsam mit den Jungs wurde ich ins Büro geschubst. Die Tür fiel hinter uns ins Schloss und vor mir baute sich wütend Sven auf.
    Ich stand vorne, direkt neben mir Bill, hinter mir konnte ich Tom hören, Gustav und Georg schienen sich etwas weiter entfernt zu haben.
    „Was zum Teufel geht hier denn vor?!“ begann mein Vater, und ehrlich, jetzt wusste ich, wieso man Vätern immer den meisten Respekt zuschrieb.

    Ich hob die Hände, um ihn zu beruhigen.
    „Ich..also..“

    „Lenna…?“

    „Man wir hatten einen kleinen….Unfall“ rief ich und versuchte ein kleines Lächeln anzudeuten….ein Riesenfehler.

    „Ich find das nicht zum Lachen okay? DAS is meine Redaktion, hier laufen wichtige Kunden rum und meine Tochter hast nichts besseres zu tun, als sich mit ihnen zu schlagen!“

    „Moment mal, ICH schlage keine Mädchen! Und außerdem-…“
    „Ich hab dich nicht gefragt du Rasta-Man okay?“ schnappte mein Dad und ich grinste heimlich. Endlich jemand, der Tom die Meinung sagte.

    „Wir hatten ne kleine Meinungsverschiedenheit, das wars…“murmelte ich.

    „Lenna, ehrlich….ich bin echt entt-….“

    „Entschuldigen Sie?“ Bill trat vor und setzte seinen Hunde-Blick auf.

    Mein Vater senkte die Arme „Ja?“

    „Wir wollten sicherlich nicht ihr Geschäft gefährden, wir sind ja selbst hier um mit Ihnen zu arbeiten. Es tut uns leid, dass das so verlaufen konnte, und ich bin mir sicher, dass Lenna das genauso sieht.“

    Ich sah schnell auf , sah meinen Part kommen und murmelte : „Ja“

    Sven sah sich nur fünf jungen Teenagern gegenüber und gab sich geschlagen.
    „Okay….aber mit dir Lenna, bin ich noch nicht fertig!“

    Ich senkte den Kopf und nickte stumm. Als ich den Blick wieder hob, sah ich Sven durch die Tür hinaus verschwinden.

    Eine bleierne Stille senkte sich über die Jungs und langsam drehte ich mich um.

    Ein Blick zu Bill sagte mir, dass ich wohl lieber still sein sollte.
    Gustav sah auf seine Schuhe und Georg starrte zu Tom, der mich, mit skeptischen Blick musterte.
    Ich hielt einen Augenblick den Augenkontakt mit ihm, doch dann wurde mir das alles zu komisch.
    Ich musste loslachen. Und nicht nur ich. Auch Bill und Tom grinsten sich erst an, dann prusteten sie los. Georg und Gustav sahen uns an, als ob wir nicht mehr ganz dicht wären.
    Mitten im Gelächter streckte mir Tom die Hand hin „Hi ich bin Tom“

    „Lenna“ lachte ich und schlug ein.

    „Tut mir leid, das mit deinem-…“ Er deutete auf meinem Kopf.

    „Nich so schlimm….ich hätte mich besser konzentrieren müssen…“

    Wenn DIE wüssten, oder vor allem BILL wüsste, warum ich so in Gedanken versunken gewesen war….Gott steh mir bei.

    Bill hob die Hand und ich sah meine Tasche vor ihm über den Boden baumeln und ich griff dankbar nach ihr.
    „Dankeschön“ lächelte ich und wagte einen Blick in seine Augen.

    „Aber immer doch“ Seine Augen blitzten und er setzte ein schelmisches Lächeln auf.

    Tom sah kurz von mir zu Bill und grinste schließlich zu den anderen beiden rüber, die sich nun näherten.

    „Du bist also die heiße Berlinerin die Bill gestern getroffen hat“ grinste Tom und schielte zu seinem Bruder.

    „Naja…“

    Hatte Bill so von mir gesprochen? Wie von einem Groupie?

    „Lenna…also nicht dass du jetzt denkst, also, ich…“ Bill wurde rot und starrte böse zu Tom, der entschuldigend die Schultern hob

    „Meine Worte, nicht seine“

    Ich sah mich kurz in dem Büro um und seufzte gelangweilt auf. „Was macht ihr eigentlich hier?“

    „Interview“ sagte Gustav und ließ sich in den Ledersessel hinter dem leeren Schreibtisch fallen.

    „….komisch dass dein Vater ausgerechnet der Chefredakteur ist“ lächelte Bill und setzte sich im Schneidersitz auf dem Boden.

    „tja…Zufälle gibt’s“ murmelte ich und tat es ihm gleich.


    Wir quatschten noch eine Weile und die gleiche Stimmung überkam mich wie gestern…ich war lockerer als je zuvor und musste oft über die Zwillinge lachen, die sich wirklich in so vielem ähnelten und doch so verschieden waren. Man merkte schnell, wie eng sich die beiden standen…aber auch wie dick die Freundschaft der ganzen Band untereinander war. Ich fühlte mich fast wie ein Eindringling…fremd in einer anderen Welt und doch so verstanden.
    Schließlich kam zwei, drei Leute rein um das Interview zu starten.
    Ich stand rasch auf um nicht zu stören, also quasi mich zurück in die Hölle des Löwen zu wagen= Ins Büro meines Vaters.
    „Bleib doch“ flüsterte Bill mir zu und wies mich, auf dem Schreibtisch Platz zu nehmen….Eigentlich stimmte es. Ich war schließlich die Tochter vom Chef.
    Die Frau, die das Interview durchführen wollte hatte sich bereits auf dem Schreibtischstuhl niedergelassen, auf dem Gustav vorhin gesessen hatte.

    Die Jungs setzten sich auf das weiße Sofa, dass an der linken Wand stand, gegenüber der Frau.
    Sie stellte ein Diktiergerät auf den Tisch und drückte auf Play.

    Ich war noch nie bei einem Interview dabei gewesen ( Klar wie auch ) und doch hatte ich es mir immer genauso vorgestellt.

    Entspannte Mienen, Toms Witze und allgemeines Gelächter stimmten mich glücklich.

    Die Frau begann:
    Die 1. Frage:
    „Hey Jungs…lasst uns mal über euer Liebesleben reden-..“

    Einwurf Tom : „Jaaaaa!“

    „-gut, also seid ihr zur Zeit solo?“

    „Jep sind wir, alle vier“ Bill grinste

    „keine One-night-Stand Freundinnen?“

    „Warten Sie mal…komm Bill, lass uns nachzählen. Da hätten wir Sandra, Melanie und Thea…“ Tom begann auf seinen Fingern abzuzählen.

    „Jessica, Miriam und Veronika“ Bill sah zur Decke und tat so als ob er sich stark an etwas erinnern müsste.

    „genau….Stefanie, Lara“

    „JAA so genau müssen wir es ja auch nicht wissen-..“

    Beide ließen gespielt enttäuscht die Hände sinken, ich musste mich echt zusammenreißen um nicht laut loszulachen.

    Die Frau lächelte gezwungen..konnte ich verstehen.

    „Okay Tom….wie sieht dein Typ Mädchen aus? Abgesehen von den Olsen Twins“

    „Joah….“ Locke grinste frech und besah die junge Frau von oben bis unten.

    „Wie Sie eigentlich……“

    Mich haute es fast vom Tisch.

    „Äh ja..ähm okay…Bill, dein Typ Mädchen?“

    „Soll ich kleinlich werden?“ Bill sah die Frau von unten her an und legte den Kopf schief.
    „Klar…wir ham ja Zeit…“

    „Gut!“ Er setzte sich auf, krempelte sich die Ärmel hoch und begann aufzuzählen.

    „Am liebsten hab ich es, wenn Mädels ihre eigene Meinung haben, aber sich auch mal Fehler einstehen können. Vom Typ her also kein Mauerblümchen, sondern schon was auffälliges. Es ist auch toll, wenn das Mädel ihren eigenen Stil hat, so nicht mit den Strom schwimmt uns so. Von den Klamotten her mag ich es auffälliger, wie Jeansrock oder so, vllt. Nicht ganz nackte Beine-..“

    Leicht unaufällig sah ich an mir herunter.

    „dazu vllt keine Turnschuhe, sondern Stiefel. Sie soll nicht zu dunkel sein, etwas längere Haare haben und Humor haben. Die Farbe gelb find ich auch nicht schlecht und steht fast jedem Mädchen“

    Ich schluckte….machte der das mit Absicht?

    Auch Tom hatte den Blick zu mir gewandt und hustete gekünstelt.

    Bill versuchte mich tatsächlich zu verarschen?

    „Mit ihr soll man auch Pferde stehlen können, krasse Aktionen , Sie wissen schon“

    „Danke Bill, für diese Ausführliche-…“ Die Reporterin wandte sich kurz zu mir, musterte mich und machte weiter
    „Ausführliche Beschreibung“

    Die vier giggelten sich vor Lachen und versuchten tatsächlich ernst zu bleiben, ICH konnte das nicht. Laut lachend kugelte ich mich auf dem Schreibtisch, die Miene der Reporterin war einfach zum Schießen! Göttlich!

    Ich winkte ab , versuchte zu verstehen zu geben, dass man mich nicht beachten sollte.
    Es kamen noch ein paar Fragen über das Album , die Lieblingssongs der Vier und so weiter und so fort.

    Bis es endlich vorrüber war.
    Die Frau verschwand und wir standen uns die letzten Minuten gegenüber, bevor sie wieder verschwanden. „Tja also….“ Georg grinste noch immer.
    „War mal wieder endsgeil, das Interview“

    „….weißt du, mit den Zwillingen wird’s dir nie langweilig“ Gustav trat neben Georg, während Bill und Tom immer noch leise vor sich hin lachten.

    „DAS glaub ich dir sofort“ Ich vergrub die Hände in den Taschen meines Jeansrocks. Es war offensichtlich, wie Georg und Gustav versuchten, die peinliche Situation zu überspielen….doch ich machte mir nichts vor…in wenigen Augenblicken würde ich Bill wieder mal den Rücken zukehren….ohne zu wissen, wann ich die Jungs wieder sehen würde.
    Es klopfte sacht an der Tür und der dunkle Haarschopf eines Mannes erschien durch den Spalt in der Tür.
    „Jungs, wir müssen“
    Das war der Manager, wie ich vermutete und seine Worte gaben mir einen Stich.
    Bill grinste leicht und hob die Hand

    „Sofort“

    Der Haarschopf verschwand wieder.

    „Joah….also..war mal ganz nett euch kennen zu lernen, hat mir echt riesen Spass gemacht“ Ich lächelte gezwungenermaßen in die Runde und versuchte möglichst nicht traurig zu klingen.

    „Mir geht’s genauso… hab zwar noch niemanden durch ne Beule am Kopf kennen gelernt…aber du bist genauso wie Bill ge-…“

    „Ja also was Tom gerade sagen will, ist, dass ihm es echt gefreut hat“ mischte sich schnell Bill ein und warf Tom einen nichtsgutheißenden Blick zu.
    Der grinste schief und hob die Hände.

    „Ich meine-..“ versuchte Bill schnell diese komische Situation zu retten „…ich hatte ja gestern schon das Vergnügen“

    Ich lächelte und deutete zur Tür..
    “Na ich will euch nicht länger aufhalten“

    „Tschau Lenna, halten wir Kontakt?“ Tom breitete die Arme aus und drückte mich kurz an sich.

    Überrascht über die Geste brachte ich erst kein Wort heraus, doch Bill rettete mich.
    „Ich hab schon dafür gesorgt…aber…wart mal.-…“

    Er kramte in seiner Hosentasche und brachte wieder mal sein Handy zum Vorschein.

    „Gib mir mal deine Handynummer….sicher ist sicher“

    „Ja…ja…unser Bill….“ Murmelte Georg grinsend und gab mir die Hand


    Ich schüttelte sie und nannte Bill meine Nummer….was eigentlich verwunderlich ist, denn normalerweise vergaß ich sie immer…
    Auch Gustav, der mich irgendwie an einen Teddybär erinnerte, nahm mich in den Arm und ich versuchte den aufkeimenden Schmerz in mir zu unterdrücken, was mir immer wieder misslang.

    Ich hängte mir meine Tasche enger um die Schulter und sah zu Boden. Warum musste ich immer sofort eine enge Verbindung zu jemanden aufbauen, den ich kaum kannte? Warum konnte ich nicht einfach wie so viele sein, die ein Schutzschild um sich herum errichteten und nur wirkliche Freunde an sich ranließen? So konnte man nicht verletzt werden….denn das war meine größte Angst, wenn ich mich zu stark mit den Jungs verbunden fühlte, …verletzlich werden.

    Ich hob die Hand ,als Tom die Tür öffnete und gefolgt von Gustav und Georg hinaus in den Gang trat.
    Bill war hin und hergerissen…das sah ich ihm an.

    „Nun…du meldest dich?“ Er trat einen Schritt näher

    „Vielleicht denk ich in den nächsten Tagen an euch…weißt du, ich hab auch wirklich besseres zu tun, als einem Sänger der momentan beliebtesten Band Deutschlands zu schreiben, geschweige denn anzurufen.“ Ich legte den Kopf schief und merkte, wie Spaß es mir machte ihn herauszufordern.

    Bill hob die Augenbrauen, dann kniff er die Augen zusammen „Alles klar. Pass bloß auf, dass du nicht von mir heute Nacht träumst.“

    „Das werd ich nicht, glaub mir“ neckte ich ihn und lachte.

    „Bill? Komm jetzt du Trantüte!“
    Toms Stimme hallte in dem leeren Büro wieder und ich seufzte.

    „Gut..dann, tschau Lenna“ Er trat an mich heran, versuchte irgendwie , mich zu umarmen, schaffte es auch sogar und trat dann den Rückweg an.

    „Bye Bill…“ Ich sah kurz zu Boden, sah wieder auf und beobachtete Bill, wie er zur Tür griff.

    „Hey..Bill..warte mal“ Ich setzte mein verführerischtes Lächeln auf.

    Er wandte sich erstaunt um.

    Ich zwinkerte. „Pass du bloß auf, dass du nicht von MIR träumst“

    Es war später Nachmittag als es mir zu blöd wurde. Mein Vater steckte von oben bis unten in Arbeit und ich hing nur die ganze Zeit bei irgendwelchen Leuten rum, die ich nicht kannte.
    Ich beschloss, meine Sachen zu packen und mir was gutes zu Essen zu kaufen, schließlich gab es hier nur Kaffee und vllt. Auch etwas Kuchen…doch ich brauchte was Gescheites….ein Döner oder so was (-;
    Sven ließ mich nur ungern gehen, da ich ja soviel „interessantes“ noch lernen könnte, doch ich ließ mich nicht beirren. Ich hatte Hunger… und in diesem Zustand war ich unausstehlich.
    Ich ließ mir etwas Geld geben und trabte dann die Treppe hinunter.
    Als ich an der Empfangs-Rezeption vorbeikam, überlegte ich nicht lang und beugte mich über den Tisch und grinste.
    „Hey, danke übrigens für ihre Vorwarnung, ich hatte echt meinen Spass!“

    Verwirrt sah Johanna S. auf, doch da war ich schon durch die gläserne Tür hinausgefegt.

    Gierig atmete ich die frische Luft ein, denn nach Zigaretten und anderem üblichen Bürogestank hämmerte mir der Kopf.
    Schwarze Wolken fegten über den Himmel, der Horizont war dunkel und in der ferne hörte man es schon donnern. Innerhalb von Sekunden könnte es zu regnen anfangen, deswegen beeilte ich mich und lief schnellstens in die nächste, belebte Straße, in der ich hoffte, etwas essbares zu finden.
    Ein paar Leute liefen schon mit Regenschirmen in allen erdenklichen Farben rum und ich musste mich oft ducken um nicht gestreift zu werden.
    Es war kurz nach vier, als die ersten Regentropfen fielen…erst ein paar wenige, schließlich färbte sich der Gehsteig allmählich dunkler.
    Es nutzte nichts mehr, ewig umherzuirren, deswegen marschierte ich ins nächst-beste Cafe und erwischte einen Platz direkt am Fenster.
    Froh, nicht mehr im Nassen zu stehen, beobachtete ich das Wasser, das in kleinen Perlen die Fensterscheibe hinunter lief. Irgendwie faszinierend und doch….pure Ablenkung.
    Während ich noch in Gedanken versunken, einen Kamillen Tee bestellte und nach was warmen zu Essen fragte, füllte sich der Raum allmählich und drei Mädels in meinem Alter betraten mit gestressten Mienen das Cafe.
    Ich bekam gesagt, dass es Pasta, also Rigatoni irgendwas gäbe, und bestellte es, ohne lang zu überlegen.
    Der nagende Hunger wurde immer stärker und trank genüsslich meinen Tee um ihn wenigstens etwas abzutöten.



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Babsü-Mausü - 08.01.2006, 16:24


    juhu...nu bin ich au endlich mal dazu gekommen den anfang deiner ff zulesen =)
    un ich kann nur sagen:

    GEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIL!!! :D


    mach weida *gg*



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anonymous - 09.01.2006, 15:38


    ish war ja gemein...XD

    ish bin ins alte forum geschlichen und hab mia die kopiert....(was mich allein fast 45 minuten gekostet hat..)

    und nish böse gemeint ish hab am anfang gedacht das wär nicht soo ne gute ff.....^^"

    aber du kannst glatt mit lilljana mithalten o_o

    ich hab die gestern um 22uhr angefangen und um halb vier war ich fertig...ich konnt einfach nicht mehr aufhören *gefesselt war*...

    die ff ist einfach geil...nur einen kritik punkt hab ich, *so umschreiben muss damit nish alles verrat*

    kritik: XD"

    ALSO WO BILL MIT LENNA SCHLUSS GEMACHT HAT WAR ER DIE GANZE ZEIT KÜHL ZU IHR EGAL WAS SIE GEMACHT HAT UND DANN AUF EINMAL WAREN DIE WIEDER ZUSAMMEN NACH DEM BRIEF VON ´´LOCKE´´ XD UND ALLES WAR SOFORT WIEDER NORMAL

    das fand ich etwas ´´komisch´´, aber sonst war die ff geil *-* *sich gleich an verspentine ran mach* ^^



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anonymous - 09.01.2006, 19:00


    Cool! Die Story is geil! Ich mal solche Storys!



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Babsü-Mausü - 12.01.2006, 21:06


    gehts hier nich mal weiter??? :cry:



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Charisma - 13.01.2006, 23:52


    Die Mädels, allsamt blond und schlank, besetzten den Tisch direkt neben mir und musterten mich erst mit dem Ist-die-es-würdig-neben-mir-zu-sitzen-Blick .
    Mir war das egal. Magdeburger Mädchen waren mir sowieso nicht ganz geheuer, also am besten bloß kein Gespräch anfangen.

    Doch ich kam nicht umhin, ihre Worte zu hören. Da ich alleine war, fiel es nicht auf, das ich lauschte.
    Erst mit halben Ohr…..doch dann fiel ein Name, der mich aufhorchen ließ. Wie sollte es auch anders sein…

    „Ne du, ich finde den Bill tausendmal süßer. Ich weiß einfach, dass er der Richtige für mich ist“ Blondie Nr. 1, die größte der drei, mit haselnussbraunen Augen und einer Figur alla Heidi Klum .

    Aaaalles klar…..

    „Denkst du? Ich finde Bill auch recht süß, ich hab gelesen, dass die auf die Olsen Twins stehen. Findet ihr nicht, ich hab ne gewisse Ähnlichkeit mit Mary-Kate?“

    Ich verschluckte mit an meinem Tee und Blondie 1 und Blondie 2, die gerade gesprochen hatte, warfen einen komischen Blick zu mir rüber.

    So jetzt fehlte nur noch eine….die würde jetzt wohl auch noch behaupten mit Gustav verwandt zu sein…..hau mich wech, alde (-;

    „Ich finde, ihr übertreibt maßlos. Wie könnt ihr so über den reden, obwohl ihr ihn noch nie gesehen habt? Also…ich weiß nicht…“

    Ich riskierte einen Blick rüber und musterte die Blonde Nummer drei. Sie schien mir sympathisch zu sein. Oder wenigstens mutig, also nicht von schlechten Eltern, da sie ernsthaft gegen die anderen zwei sprach.

    „Yvonne…kannst du nicht einfach mal die Klappe halten? Sei froh, dass wir dich wenigstens heut mitgenommen haben“ Blondie 1 schlug die Beine übereinander und der Stoff der Jenas engte sie gefährlich ein. Ich konnte förmlich den Countdown sehen, wann die erste Naht platzte.

    Also doch…Yvonne…
    Ein bisschen schüchtern vielleicht aber doch….nicht ohne.
    Mädel…wie kannst du dich bloß mit solchen Leuten abgeben…

    Ich schlürfte weiterhin meinen Tee und verfiel wieder kurz in Gedanken an Bill, wie er bekannt wohl war und wie viele Mädchen was von ihm wollten. Gehörte ich da dazu?





    Plötzlich regristrierte ich schwach, wie die zwei Zicken aufstanden und Yvonne sitzen ließen, hinaus stöckelten in den Regen, ohne irgendwas bestellt zu haben.

    Überrascht sah ich zu Yvonne, die wohl kurz vorm Heulen war. Sie tat mir leid.
    Verkrampft sah sie auf ihre Hände und sah erst auf, als die Bedienung sie zweimal angestupst hatte, ob sie was wolle.
    Sie murmelte was von „Apfelsaftschorle“ und sah dann weiter auf ihre Hände, seufzend.
    Schließlich konnte ich das nicht mehr mit ansehen.

    „Hey…“ Als ich an ihrem Tisch stand , mit meiner Tasse in der Hand und mir doch etwas dumm vorkam, bemerkte ich, wie zerbrechlich sie doch wirkte.
    Einsam und doch….nicht dumm.
    Überrascht sah sie auf.
    …ja?“

    „Darf ich mich setzen?“ Ich lächelte sie freundlich an und ein kleines Strahlen breitete sich in ihrem Gesicht aus.

    „Klar“ hastig schob sie mir einen Stuhl hin und sah mich immer noch überrascht an.

    Ich bemerkte ihren Blick und musste lachen „Hab ich dich so erschreckt? Entschuldige..ich wollt dich nicht aus deinen Gedanke reißen. Aber ich hab das vorhin mitbekommen..“

    Das Strahlen erlosch und traurig sah sie wieder auf ihre Hände.

    „ähm…also….das sind zwei Tussis , okay? Die sich für alles zu schade sind, also mach dir keinen Kopf, dass sie dich so verarscht haben“

    Warum musste ich jetzt wieder mein Psycho-Geschwafel raus hängen lassen??!!

    Doch es kam bei ihr an.
    „Hey Danke…dir…ich hab mir das mit Bill nicht mehr anhören könn`verstehst du?
    Ständig, ach ist der süß – ach ich liebe ihn so, ….mir geht das gehörig auf den Sack“
    Sie sah etwas mutiger auf und ich musste lächeln.

    Ich hielt ihr die Hand hin.
    „Lenna“

    Sie musterte angenehm überrascht , nehm ich wohl an, meine Hand und hob dann ihre zögernd.
    „Yvonne“ Ich verbrachte fast ganze zwei Stunden mit ihr im Cafe.
    Sie erzählte mir, dass sie erst seit kurzem aus München hierher gezogen war und deswegen mit den zwei anderen zusammen gekommen war , in dem Glauben, echte Freundinnen gefunden zu haben.
    Sie hatte momentan Ferien, wie ich und wusste auch nicht so recht was sie mit der Zeit anfangen sollte, wie ich.
    Während unseres Gesprächs taute sie immer mehr auf und ich entdeckte eine aufgeschlossene, humorvolle , nette Person, die auch jeden Scheiß mitmachen würde.
    Wir redeten über Musik, Städte und ….über Tokio Hotel.
    Es stellte sich heraus, dass sie wohl auch nicht ganz abgeneigt von TH war.
    Leicht peinlich gerührt erzählte sie mir, dass sie auch auf ein Gymnasium in Wolmirstedt ging…auf das gleiche wie Bill und Tom, wie sie rotwerdend eingestand.
    Ich outete mich ihr gegenüber auch als Fan und ich hätte ewig mit ihr über die Musik, über das Album und über die Jungs quatschen können.
    Ohne schlechtes Gewissen….das eine oder andere Mal hätte ich mich fast verplappert, was Bill und Tom anging.
    Wenn aus diesem Gespräch Freundschaft werden würde, musste ich es ihr sowieso früher oder später erzählen, also machte ich mir keine Gedanken drüber.
    Kurz vor sieben läutete mein Handy, mein Herz machte einen Satz da ich im insgeheimen hoffte, dass es Bill war.
    Doch es war Sven. Er befahl mich sofort nach Hause.

    Yvonne und ich verabredeten uns für morgen am Dom und tauschten schnell Handynummern aus.
    Tolles Mädel…muss man schon sagen.
    Aus Bayern…man kannte ihr den „Akzent“ kaum an und doch fand ich es aufregend jemanden aus dem „Süden“ kennen zu lernen.
    Als ich mich auf dem nach Hause – Weg machte , also besser gesagt in die S-Bahn tanzte, spulte ich den Tag noch mal durch.
    Bill,Tom,Gustav,Georg und Yvonne…so viele neue Bekanntschaften..der Hammer.
    Ich hatte ganz vergessen, wie sich das anfühlte.


    Es war gegen 20 Uhr zu Hause.
    Sven hatte sich aufs Sofa geknallt und war mit der Brille auf der Nase eingeschlafen. Ich nahm sie ihm vom gesicht und breitete eine Decke über ihn.
    Sven….mein Daddy….und doch so fremd.








    Ich zog mich um und schloss die Zimmertür hinter mir.
    Ich knallte meine Handtasche in die Ecke und warf mich aufs Bett. Den Diskman in der Hand.
    Mit geschlossenen Augen lag ich auf der Matraze und lächelte blöd vor mich hin.
    Die Augenblicke mit Tokio Hotel schienen schon ewig weit entfernt…Monate her.
    Ich öffnete die Augen und erspähte urplötzlich einen Cd-PLayer, der in der hintersten Ecke stand, silber glänzend und neu-aussehend.
    Ich kniete mich neben ihm und drückte ein paar Knöpfe.
    ER funktionierte.
    Fröhlich grinsed schob ich „Schrei“ hinein und wartete.
    Ich drückte umher und kam schließlich bei „ich bin nicht ich“ an.
    Ich drehte lauter, aber gerade so, dass ich unten den schlafenden Sven nicht aufweckte.
    Es dauerte nicht lange, da hüpfte ich auf dem Bett rum und sang lauthals mit.
    Ich schnappte mir mein Deo und hielt es mir als Mikro vor dem Mund. Mit großer Gestik sprang ich hoch und runter. Wippte mit den Kopf, lachte wieder über mich und machte weiter. Gott, das tat soo gut!


    „ ich bin nicht ich, wenn du nicht bei mir bist – bin ich allein!!!

    Und das was jetzt noch von mir übrig ist – will ich nich`sein!“


    Ich sprang immer höher….


    „daußen hängt der Himmel schief
    Und an der Wand dein Abschiedsbrief!!“


    „ Ich bin nich ich, wenn du nicht bei mir bist-…..“



    Ich kam gefährlich an den Rand des Bettes.


    „ - BIN ICH ALLEIN!“


    Ich sprang und –
    Fiel vom Bett.

    Mit einem dumpfen Knall landete ich auf dem Teppich der das Bett umgab.
    Ohne den Schmerz zu beachten und mitgerissen mit der Musik machte ich auf dem Boden weiter.



    Und wieder der Refrain

    "Ich bin nich`ich , wenn du nicht bei mir bist!!“


    Ich richtete mich auf "-Bin ich allein!!“


    „und das was jetzt noch von mir übrig ist - will ich ni-………“


    Ich verstummte und hörte von irgendwo ein Klingeln. Es dauerte eine Weile bis ich kapierte das es mein Handy war.
    Meine Mutter wahrscheinlich. Klar ich hatte mich zwei Tage nicht gemeldet.

    Voll guter Dinge beförderte ich das Handy ans Tageslicht und sah nicht auf den Display, da ich eh wusste wer es war.

    „Ja?“ Außer Atem schluckte ich, ein, zweimal um meine trockene Kehle vom singen etwas zu bessern.

    Ich erwartete die Stimme meiner Mutter und dachte gar nicht daran, die Musik leiser zu machen –

    „Hey hier ist dein Grund aller schlaflosen Nächte“
    ein leises Lachen war im Hintergrund zu hören.


    Nein….oh bitte nicht. Nein…tu mir das nicht an.
    Warum jetzt ???!!!



    Ich schluckte „Hey Bill“ Er folgte eine Stille, dann stellte er grinsend fest: „ Hey nette Musik, die du da hörst“

    „Äh…ja, mein Vater hat mir „Schrei“ geschenkt…ich wollt mal reinhören“ erklärte ich schnell….zu schnell.

    „Freut mich, dass es dir gefällt“

    „Hey, hab ich das gesagt?“

    „Nö aber ich weiß , dass es dir gefällt.“

    Ich gab mich grinsend geschlagen und schlenderte auf das Bett zu.
    „Also, warum rufst du an?“

    „Nun….es würd mich interessieren, ob du morgen Zeit hättest?“

    Mein Herz machte einen Satz.

    „In gewisser Hinsicht ni-….“

    „Gut, ich wollt dich nämlich fragen, ob du Lust hättest mit zu ner Party zu gehen.“
    Unterbrach er mich und mir verschlug es die Sprache. Was erlaubte sich der?

    „Lust immer, aber keine Zeit , lieber Bill“ versuchte ich es noch mal.

    Ich hörte ein lautes Rufen Gustavs und Bill lachte laut ins Telefon
    „Gustav sagt, wenn du nicht kannst, kommt er dich holen“

    „Sag ihm, dass ich auf ihn warte“ grinste ich frech und ließ mich aufs Bett fallen. Draußen herrschte totale Finsternis und ich merkte, dass die Leute von gegenüber jeden Schritt den ich in diesem Zimmer machte, sehen konnten.

    Ich hörte wieder Gustav quatschen und ich spürte, wie ich wieder abhob. Die Lockerheit kehrte wieder und ein Dauerlächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.

    Ich sprang schnell auf und zog die Vorhänge zu, jetzt fühlte ich mich nicht mehr so beobachtet.

    „Er ist auf dem Weg“ erklärte Bill sachlich und ich musste wieder den Kopf schütteln.

    „also hör zu. Ich-….“

    „Bin ganz Ohr meine Liebe“ Hatte der was gesoffen oder was?!

    „Ja…wenn ihr mir sagt, wann die Party steigt und wo, dann werd ich es mir überlegen.“

    „Soll ich dir was sagen?“

    „Was?“
    Warum musste der immer, immer Fragen überhören?

    Ich ließ mich wieder aufs Bett nieder und strich, in voller Konzentration auf die Person an der Leitung, die Falten des Bettbezuges glatt.

    „Du brauchst gar nicht zu überlegen. Du hast den ganzen Nachmittag Zeit, die Party beginnt ja erst um 20 Uhr, also hast du genügend Freizeit-…“

    Er wurde von Tom unterbrochen.

    „Also Tom sagt, dass du noch genügend Freizeit hast, um dich mit deinem Freund zu treffen oder sonstige anderen Private Sachen zu erledigen.“

    „Dann ist ja gut, wenn Locke das sagt….also…ja und….wo findet das ganze statt?“

    „Wir holen dich ab“

    „Warum sagst du das denn nicht gleich?“ lachte ich und merkte wie aufgeregt ich war….Warum? War doch nur Bill…

    „Wir kommen dann so gegen halb acht okay?“

    „Wenns unbedingt sein muss“ stöhnte ich gespielt und zog die Beine an mich.

    „Hey, wer würde sich denn eine Party mit uns heißen Jungs…also insbesondere mit mir vergehen lassen?“
    Billy,billy…Hang zum Maßlosen Übertreiben?

    Alle vier lachten und man hörte so was wie „Ja genau?!“ und
    „nur heiß?“

    „Nee Lenna…wär schön wenn du mitkommen würdest. Ehrlich“
    Bill sagte das so ernst, dass ich fast rot wurde.
    Besonders darum, weil keine komischen Kommentare von den anderen drauf folgten.

    „Okay Bill. Von mir aus. Bis dann!“
    Ich musste auflegen…aufhören mit ihm zu reden, aufhören ihn so nah zu spüren. Ich fühlte wie ich mehr und mehr…NEIN, hör auf Lenna, so zu denken, hör auf…
    Er ist süß, mehr nicht.

    Ich sah auf und wollte soeben mich unter die Decke kuscheln. Als es wieder läutete.
    Leicht verärgert, was er denn schon wieder wollte….naja verärgert kann man nicht sagen, ich war sauer, weil ich einfach hunds-müde war.

    „Bill bitte….ich will jetzt schlafen okay?!“

    Ich horchte kurz in die Leitung und zog dann scharf die Luft ein.

    „Oh…hey Mam…..Bill?….nee da hast du dich verhört…“
    Als ich am nächsten Morgen nach ewigem Hin- und Herwerfen mich aus dem Bett befahl und nach unten trabte, fand ich Sven vor wie am gestrigen Abend.

    Nur….am Boden liegend. Klar, die Couch bot ja nicht allzu viel Platz.
    Ich kniete mich neben ihn nieder und beobachtete ihn einen Augenblick. Hoffentlich hatte er heute nichts vor mit mir. Wie sollte ich ihm bloß erklären, dass ich mich erst mit einer fremden Person ( okay einer Bekannten ) traf und dann bis spät in die Nacht auf ein Party sein werden würde?
    Ich zweifelte sogar daran, ob er mich überhaupt ließe. Okay…ich war seine Tochter die er über zehn Jahre nicht gesehen hatte und er hatte doch eine gewisse Verantwortung gegenüber mir.
    Ich seufzte und legte den Kopf schief. Ich begann ihn langsam übers Gesicht zu fahren. Er zuckte kurz mit den Augenlidern und verscheuchte diese „Fliege“.
    Ich fuhr hinunter zu seinem Hals und begann ihn zu kitzeln.
    Murrend drehte er den Kopf und hob die Hand ärgerlich – und ich schnappte sie.
    Er schlug die Augen auf und sah mich verwirrt an.
    „Morgen“ grinste ich und ließ sie wieder los.
    Schnell richtete er sich auf, sah sich kurz um und fuhr sich dann langsam über die Augen.

    „Wie-Wie spät ist es?“ Erschrocken sah er zu mir auf.
    „halb acht“ sagte ich mit nem Blick auf meine Armbanduhr.
    Er seufzte und stand langsam auf, sein Rücken knackte bedrohlich.
    Mit skeptischen Gesichtsausdruck verfolgte ich den Vorgang, stets bereit einzugreifen.
    Schließlich richtete er sich ganz auf und massierte sich die Schulter.
    „Boah….ich fühlte mich als ob ich die ganze Nacht auf dem Boden verbracht hätte“
    „tja…hast du ja auch“ grinste ich und marschierte hinter den Tresen um ihm seinen Tee und mir selbst meinen Cappuccino zu machen.

    Während ich Wasser in die Kanne goss fragte ich beiläufig: „Musst du wieder ins Büro?“
    „Was würdest du besser finden?“
    „Nun…“ Ich setzte die Kanne ab und grapschte nach den Teebeuteln.
    „Du hast heut was vor, stimmts? Zu welcher Party geht’s denn?“
    Mir fiel der Beutel aus der Hand. „Woher weißt du das denn?“
    „….bei euch jungen Leuten is das doch Gang und Gebe, und dein Gesichtsausdruck verrät dich“
    „Schlechtes Gewissen in Mischung mit großer Vorfreude wie?“
    Ich schaufelte Cappuccinopulver in eine Tasse und goss dampfendes Wasser drauf.
    Er lächelte „Genau“
    „Nun…das is aber noch nicht alles Sven“ murmelte ich und sah ihn entschuldigend an.
    Er hob die Augenbraue.

    Dann brach es irgendwie aus mir raus. Ich erzählte ihm von meinem Treffen mit Yvonne. Wie wir zusammen gesessen hatten in dem Cafe, wie sie immer munterer geworden war. Dass ich mich wohl in ihrer Gegenwart fühlte…wie bei…Bill. Das sagte ich ihm natürlich nicht. Gott bewahre.
    Doch so abwegig würde das wohl nach dem gestrigen Auftritt von mir und Tom nicht klingen. Das ich mich mit ihnen gut verstand.
    Ah ja….genau…auf die Party würde ich ja auch mit ihnen gehen.

    „….ja und…die Party..Tokio Hotel holen mich um halb acht ab“

    Wir saßen gemeinsam am Tresen und frühstückten.
    Er sah von seiner Tasse auf und glubschte zu mir rüber. Dann breitete sich ein fieses, fettes Grinsen in seinem Gesicht aus.
    „So so…TOKIO HOTEL holen dich ab. Haben sich die Jungs erbarmt he?“
    „Seeehr lustig. Wir ham uns einfach gut verstanden gestern…“
    „Klar hab ich gesehen. Besonders der Rasta-Man hat ja kaum genug von dir gekriegt“
    „Ich meine nicht den Streit. Danach…nach deiner Standpredigt und beim Interview…“
    „Verstehe…muss tierisch aufregend sein mit so ner bekannten Band Freundschaft zu schließen.“
    „….stimmt“ Ich schluckte die Worte „Besonders mit Bill“ hinunter und nippte schnell an meiner Tasse.

    „Na, warum sollte ich dir das dann alles verbieten? Kann ja nur zum Vorteil sein. Diese Yvonne scheint ein nettes Mädel zu sein und du hast ein gutes Gefühl bei der ganzen Sache“
    Ich strahlte ihn an. Ich unterdrückte den Impuls aufzuspringen und ihn abzuknutschen.
    Dafür war die Distanz noch zu groß.
    „Danke…du bist…super“
    „Ach erzähl mir doch nichts“ grinste er und schlug die Zeitung auf.
    Ich sah Sven noch eine Zeit lang an, dann machte ich mich über mein Crossaint her.

    Ich hatte mich mit Yvonne um 11 verabredet.
    Ich wusste nicht so recht, ob ich ihr nun erzählen sollte, dass ich gewisse neue Freunde hatte, die sie kannte oder nicht.
    Ich fühlte mich schlecht, wenn ich sie in gewisser Hinsicht schon wieder anlog.
    Die Jeans in schwarze Stiefel gestopft und ein weißer Rollkragenpulli über den Kopf gezogen stand ich da. Betrachtete mich im Spiegel, wendete mich und wendete mich.
    Schüttelte den Kopf. Es nützte nichts. Ich war nun mal so wie ich war. So, wie jedes Mädchen dachte.
    Ich band mir die Haare schnell nach hinten zusammen und schminke mich rasch. Es war schon gut drei viertel Zehn.
    Und mit der S-Bahn brauchte ich heute sicherlich 15 Minuten.
    Okay….ich gebs zu…ich war wie meine Mutter.



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anonymous - 14.01.2006, 00:32


    ich kenne die geschichte ja schon vom FC...
    wird die irgendwann nochmal weiter gehen? oder endet die jetzt da irgendwo?? weil hier is bis jetzt ja... ka... noch lange nicht so weit gepostet wie drüben oder? :D
    würde gerne neue teile lesen *hopps*



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Babsü-Mausü - 14.01.2006, 16:28


    oh man das is soooooooooooo geiiiiiil!!!!!!!!!!!!!!

    mach bitte b itte bitte bitte bitte schnell weita....
    bitteeeeeeeeeeeee
    ich liebe diese story!!!!
    *aufkniefall*
    WEITER!!
    *bettel*



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    J-a-n-i-n-e - 12.02.2006, 12:16


    charisma??? huhu??
    kannst du mal ab da weiterschreiben, wo du im fc aufgehört hast?? :-(



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Charisma - 12.02.2006, 21:58


    Ich hab doch sie im FC schon beendet ? :D



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    J-a-n-i-n-e - 12.02.2006, 22:23


    höö?? also als die ffs dicht gemacht wurden war ich grade durch, so weit wie es war, aber irgendwie fehlt mir noch der letzte teil...hmm...muss ich wohl noch mal guggen^^



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Babsü-Mausü - 13.02.2006, 18:57


    un wann gehts hier endlich weiter???
    will net extra im fc suchen, bin faul :lol:



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anonymous - 23.02.2006, 18:56


    hey, wann geht's denn hier mal weiter? die is nämlich echt gut. :D



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Flatha - 24.02.2006, 19:18


    Ja mach BITTE BITTE weiter das is echt geil !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :!: :!: :!: :D :D :D :wink: :wink: 8) 8) 8) 8) :!:

    Flatha



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Edinia - 25.02.2006, 17:33


    auch wenn ich weiß wies weiter geht xDweiter xD



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Flatha - 25.02.2006, 18:55


    Ja mach BITTE BITTE weiter ! ! ! :!: :!: :!: :D :D :wink: :wink: 8) 8) :!:



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Unechte_mama - 28.02.2006, 21:51


    wowa die is ja ma geil die ff bitte bitte bitte mach schnell weiter *fleh*



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    tOkIoGiRl - 05.04.2006, 20:02


    Wow die is ja echt HAMMERGEIL!!!!!!!!!!
    Echt gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz großes Lob an dich.....
    Hab des eben in einem Mal durchgelesen und bin gar nivh mehr vom Compi wegzuholen gekonnt (oh des is i-wie falsch. Naja egal)
    Also schreib mal bitte schnell weiter



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anonymous - 18.04.2006, 23:34


    Kleine Frage OffTopic:
    wie ist das jetzt im Fanclub ? Da gabs ja mal Fanfictions, aber irgendwie sind die jetzt alle weg ? War lange nicht mehr da, deswegen binsch ein bisschen uninformiert...

    MfG
    SG



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Charisma - 19.04.2006, 16:15


    WOAH!!! Leute!!! tut mir soooo leid und danke danke danke für eure Posts!!!



    hier extra fett:


    Als ich doch letzt-endlich gute n 15 Minuten zu früh am Dom stand, eng eingeschlungen in meine Jacke um mich vor dem Wind zu schützen, spürte ich mein Handy in den Unweiten meiner Tasche vibrieren.
    Seufzend kramte ich meine Hände aus den Jackentaschen und suchte nach dem Störenfried.
    Es war eine Sms.
    Von niemanden geringerem als
    - der Locke persönlich.

    „Wow“ murmelte ich spöttisch/ironisch.

    HEY LENNA!
    DA BILL DICH GESTERN SO ZUGEQUATSCHT HAT UND WIEDER MAL TOTAL VOM THEMA ABGEKOMMEN IST, MÖCHT ICH DICH NOCH WAS FRAGEN:
    WO WOHNST DU EIGENTLICH?

    GRUß TOM




    Ich musste grinsen. Die Frage hatte ich auch schon vermisst. Dass ich in Buckau wohnte, in der Dorotheenstraße war ja klar, hatte ich Bill ja erzählt.
    Ich tippte schnell die Beschreibung des Hauses und die Hausnummer ein und schickte ab.

    „Hey Lenna!“

    Schnell wandte ich mich um und ließ das Handy in die Jackentasche gleiten.
    Yvonne stand lächelnd vor mir und hatte sich ebenso wie ich, tief in ihren Mantel vergraben.
    „Yvonne, hey“ Ich umarmte sie freundschaftlich, was sie noch mehr strahlen ließ. Gott….hoffentlich hatte ich keine Klette gefunden.

    „Schön, dass du da bist“
    „Warum nicht?“ Sie zuckte die Schultern „Du bist tausendmal sympathischer als diese Zicken“
    Wow, so viel Offenheit hatte ich nicht von ihr erwartet.
    „Vielen Dank, gehen wir?“
    „jep!“

    Lachend trabten wir nebeneinander die Danz-Straße tiefer in die Altstadt hinein. Ich hatte mich informiert und fand auch recht schnell den Breiten Weg. Der Breite Weg war einst die beliebteste Einkaufstraße Magdeburgs gewesen, soviel stand in meinem Stadtführer und auf dem Plan war er leicht zu finden. Lag quasi gegenüber vom Dom, also nicht weit entfernt.
    Yvonne hatte nichts entgegen zu setzen. Sie wollte selbst ein bisschen shoppen gehen und stimmte sofort zu.
    Wir erreichten den Breiten Weg und gingen wahlweise nach rechts und kamen an einigen guten Läden vorbei. Als schließlich Bruna Banani vor uns auftauchte konnte uns beide nichts mehr halten. Wir stürmten das Modegeschäft und blieben eine geschlagene Stunde drin. Die wollten eigentlich Mittag machen, aber uns war das egal.
    Als wir wieder herauskamen…ja…wie soll man sagen. Hatte jeder ein paar Gramm mehr zu schleppen.
    Ich war total erschwingt mit Yvonne durch die Läden ziehen zu können und nach Lust und Laune zu shoppen. Ich hatte das ewig nicht mehr gemacht.
    Auch ihr schien es zu gefallen. Während wir Sex-and-the-city-mäßig auf dem Bordstein entlangtrabten, quatschten wir munter über jades Teil, das wir ergattert hatten. Sie nahm auch kein Blatt vor dem Mund, wenn es darum ging, ob mir etwas passte oder nicht. Im „Modehaus“ konnte ich mich nicht entscheiden, was ich nun nehmen sollte : Das gelbe ( Nein…KEINE Hintergedanken an eine bestimmte Person) Oberteil,ohne Ärmel und mit jeweils zwei langen Bändern an jeder Schulter oder ein kleines Schwarzes das um 5 Euro teurer war.
    Ich war schon kurz vorm krepieren, als Yvonne neben mich trat und offen mit entschuldigendem Augenaufschlag sagte: „Lenna, das Schwarze steht dir nicht.“
    Überrascht starrte ich auf ihr Spiegelbild und lächelte.
    „Danke!“
    „Bitteschön“ grinste sie zurück und verschwand wieder in ihrer eigenen Umkleidekabine. Der Tag ging so schnell vorbei, sodass ich fast nen Schock bekam, als ich auf die Uhr sah und merkte, dass in knapp 3 Stunden Tokio Hotel vor meiner Haustüre stehen würden…
    Ich musste mich doch noch stylen! Und so was bedurfte sicher keine 15 Minuten!
    Als schließlich noch ne halbe Stunde vorüber war und wir unsere Getränke in nem Cafe bezahlten, merkte Yvonne, wie zappelig ich wurde.
    „Hast du irgendwas?“ Sie lächelte etwas unsicher zu mir rüber..
    „Nee…es ist nichts“ Ich sah betont auf mein Handy, das ich neben mir liegen hatte….für alle Fälle *g*
    „Komm es ist doch irgendwas“
    „Ich bin nur aufgeregt wegen ner Party…heut abend, sonst nichts. Duuu ich geh schnell auf die Toilette okay?“ Ich sprang auf und entkam knapp einer Geständis-schreienden Situation.
    Ich lief in WC und stellte mich leicht schnaufend vor dem Spiegel. Ich sah mich an und seufzte.
    „Warum muss so was auch mir passieren? Ich, die Geheimiskrämerei hasst?“
    Ich verbrachte so lang wie möglich auf der Toilette, doch schließlich zwang ich mich zurück.
    „Alles okay? Du siehst blass aus“ Yvonne hob den Blick als ich zurückkam.
    Sie merkte, dass ich was verheimlichte…obwohl ich mich den ganzen Tag so zusammen gerissen hatte.
    „Weißt du…ich geh jetzt lieber nach Hause, muss mich noch fertigmachen und so“
    Sie lächelte und stand auf. „Dasselbe wollte ich dir auch vorschlagen. Ich muss auch nach Hause. ….Danke für den schönen Tag Lenna“
    Erstaunt packte ich meine Tasche und schwang sie mir um die Schulter.
    „Ich muss mich bedanken. War echt super. Du meldest dich?“
    „Klar!“ Sie strahlte mich an und gemeinsam marschierten wir durch die Türe, dann trennten sich unsre Wege.

    Als ich zu Hause ankam, entdeckte ich einen Zettel, handgeschrieben von Sven.

    „Liebe Lenna. Ich wünsch dir viel Spass auf der Party. Ich bin noch auf einem Geschäftsessen, werd also auch später nach Hause kommen. Sven“

    Ich ließ den Zettel sinken und sah mich in der leeren Wohnung um.
    Um mich richtig seelisch auf die Party einzustimmen, warf ich den Radio an, der bis in die letzte Ecke der Wohnküche dröhnte.
    Ich schlitterte über den schwarzen Parkettboden und lief leichtfüßig ins Bad.
    Drehte die Dusche auf und sang lauthals zu „Dont Cha“ von den Pussycat Dolls mit.
    Gott….wenn mich jetzt jemand sehen würde, wäre noch peinlicher wie gestern.
    Doch ich brauchte das, ich musste mich pro Tag zu Musik austoben.
    Mit nassen Haaren und ein Badetuch um mich gewickelt tapste ich zurück in die Küche und goss mir ein Glas voll Milch ein. Ja ich gebe zu: Ich liebe Milch.
    Gedankenverloren lauschte ich der Musik und lehnte mich an den Tresen. Das kühle Glas drang an meine Haut und ein kleiner Schauer fuhr mir über den Rücken.
    Ich spürte Vorfreude in mir wie viele kleine Schmetterlinge….die allerdings sehr schnell wieder verschwanden, als ich zur Uhr blickte.
    Halb sieben!! Nur noch eine Stunde??!!
    Erschrocken knallte ich die Milch auf den Tresen und stürzte hinauf, just zu dem Augenblick, als es an der Tür klingelte.
    Sven? Konnte nicht sein. Erwartete er vielleicht Besuch? Tokio Hotel? Nee, viel zu früh!
    Ich sah an mir herunter und zuckte mit den Schultern. Musste ich halt so den Besuch Willkommen heißen.
    Leider hatte Sven kein Guckloch, geschweige denn eine Videokamera, von der man aus den Besuch sehen konnte.
    Also versuchte ich mein Glück und drückte auf nem Knopf direkt neben der Tür.
    Ein leises Summen erklang und ich öffnete die Tür langsam.
    Ein Tapsen auf den Treppen, dann ein Öffnen des Aufzugs…ein Schließen des Aufzugs.
    Und langsam hörte man den Fahrstuhl nach oben kommen. Mir wurde ganz schlecht vor Aufregung . Was sollte ich sagen? Hey, bin die Tochter von Sven und wer bist du? Wenn es seine Freundin war oder seine Geliebte? Joah, war doch möglich?!
    Leicht zitternd vor Kälte, wegen den nassen Haaren nagte ich an meiner Unterlippe und die Spannung wuchs.

    Wie in einer Krimi-Serie. Und langsam öffnete sich die Fahrstuhltür. Und heraus trat der Mörder mit der Pistole in der Hand.


    Ich schluckte . Und langsam öffnete sich die Fahstuhltür. Und heraus trat –


    BILL??
    „Heilige Scheiße!!“ schrie ich auf und knallte die Tür hinter mir zu.
    Heftig atmend lehnte ich mich schnell zurück und legte beide Hände aufs weiße Holz der Tür. Als wollte ich verhindern, dass Bill reinkam.
    Ich schloss kurz die Augen und atmete einmal tief durch.
    Dann band ich das Handtuch stärker um mich und strich mir die nassen Strähnen aus dem Gesicht.
    Ich wandte mich um und öffnete abermals die Tür.
    Doch niemand stand davor.
    Ich sah einen leeren Gang vor mir.
    Verwirrt trat ich aus dem Türrahmen hinaus auf den Flur und richtete den Blick in Richtung Aufzug.
    Doch soweit kam ich nicht.
    Eine Person erschien in meinem Blickfeld, den schwarzen Pony ins Gesicht gestylt, die Augen schwarz geschminkt. Das rote T-Shirt lässig über ne Jeans angezogen, schwarze Schweißbänder schmückten beide Handgelenke.
    Bill lehnte cool neben dem Türrahmen an der Wand und sah gespielt gelangweilt auf seine Schuhe.
    Als ob er mich erst jetzt bemerkt hätte hob er denn Kopf und grinste ein freches Grinsen.

    „Überraschung.“

    *****


    Ich wandte mich kopschüttelnd um und seufzte theatralisch: „Das du auch nie genug von mir kriegen kannst“

    Er erwiderte nichts darauf und folgte mir in die Wohnung.

    „Anhand deines entsetzten Gesichtsaudruckes folgere ich, dass du meine SMS oder besser gesagt, Toms SMS noch nicht gelesen hast.“

    „Nein, nicht wirklich. Ich bin erst vor ner knappen Stunde nach Hause gekommen.“

    Er schloss die Tür hinter sich, während ich nach meinem Handy suchte. Ich entdeckte meine Tasche und holte es hervor.
    Tatsächlich. Eine ungelesene Kurzmitteilung. Von Tom mit Bills Handy geschrieben.
    Er schrieb, dass Bill schon eher kommen würde, da die anderen es nicht rechtzeitig schaffen würden, also später zur Party dazustießen.
    „Willst du was trinken?“ Ich tapste wieder mal hinter den Tresen und er setzte sich auf einen der Hocker.
    „Wär super, danke“
    „bist du zu Fuß hier?“ Ich öffnete den Kühlschrank und zeigte ihm die Auswahl an Getränken.
    Er wählte Cola. Ich schenkte ihm ein und griff selbst nach meinem Glas Milch, die ich halb verschüttet hatte.
    „Mist“ murmelte ich und griff nach dem Lappen, doch Bill war schneller als ich. Er hatte sich über den Tresen gebeugt und zur Spüle gegriffen.
    „Ich mach das schon“ grinste er und ich sah dankbar zur Seite. Sah er , dass ich rot wurde?
    „Was deine Frage angeht. Ja ich bin zu Fuß hier. Also besser gesagt hab ich, alles möglichen Verkehrsmittel benutzt um hier herzukommen.“
    „Du wohnst nicht in Magdeburg?“
    Während er das weiße Zeugs wegwischte, musterte ich ihn verstohlen. Sein Pony fiel noch tiefer ins Gesicht und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen…Es war so unwirklich. Bill…in dieser Wohnung zu sehen. An diesem Tresen sitzen zu sehen, so….ungewohnt.
    „Nein-..“ Er war fertig mit putzen und übergab mir den Lappen
    „Ich wohn in Loitsche, falls dir das was sagt. Nördlich von Magdeburg, bei Wolmirstedt“
    Beim Klang der Stadt Wolmirstedt fiel mir sofort Yvonne ein. Ich lächelte verstohlen und schlürfte Milch.
    „Krieg ich meine Cola, bitte?“
    Seine Worte rissen mich aus meinen Gedanken und erschrocken stellte ich fest, dass sein Glas immer noch neben mir weilte.

    „Entschuldige“

    „Kein Ding“

    Ich reichte ihm sein Glas und für einen kurzen Augenblick berührten sich unsere Fingerspitzen. Ich zuckte zurück und er sah mich eine Sekunde lang fragend an, dann war der Augenblick vorbei und wir starrten beide stumm auf unsre Gläser.

    „Wie war-..“

    Wir begannen gleichzeitig und überrascht lachten wir auf, ich schüttelte den Kopf und wies ihm weiterzusprechen.

    „Nee,du“ Bill grinste und sah mich erwartungsvoll an.

    Ich wusste , dass ich nicht gegen ihn ankam und sprach weiter „Wie war dein Tag so?“

    Er sah schnell auf und musterte mich kurz.
    „Toll. Wie immer. Wir waren heut kurz in Halle hatten dort einen Promotermin. Ich hatte dann später in Magdeburg ein Interview und die anderen frei.
    Alles in einem wars heute ein recht ruhiger Tag“

    Ich nickte bei jedem seiner Sätze und fühlte mich doch etwas dumm, da ich nichts von alldem richtig kannte oder verstand, was in seinem Leben passierte.
    Ich musterte kurz meine Fingernägel und seufzte kurz.

    „Und…hast du dich mit deinem Freund getroffen?“
    Bill sah mich nicht halb so fröhlich an wie bei meiner letzten Frage. Ich amüsierte mich richtig, wie ernst er es meinte.

    „Ich wüsste eigentlich nicht, dass dich das was angeht oder?“ Ich hob eine Augenbraue und trank meine Milch leer.

    „Es ist mir egal ob mich das was angeht oder nicht. Ich wills einfach nur wissen.“
    Er hämmerte mich seinen schwarz lackierten Fingernägeln auf das Glas des Tresens.

    Es hörte sich an wie Regentropfen die gegen Fensterscheiben prasselten.

    Ich war ehrlich geschockt, wie hart er das gesagt hatte. Entweder er hatte unheimliches Talent jemanden zu verarschen…oder es interessierte ihn wirklich.

    „Bill, du glaubst doch wohl nicht im Ernst, das ,wenn ich einen Freund hätte, das ich dich mit dieser Aufmachung-…“
    Ich deutete an mir herunter.
    „überhaupt hereingelassen hätte“

    Er wollte etwas erwidern, doch dann hob er schelmisch grinsend beide Augenbrauen
    „Hat denn dieses Outfit etwas zu bedeuten?“
    Er überspielte seine Frage von vorhin glänzend.

    Ich zuckte die Achseln und lächelte nicht minder herausfordernd „Wer weiß?“

    Doch plötzlich fiel mir ein, dass ich kaum noch Zeit hatte, mich umzuziehen.

    „Ich stürm schnell rauf und zieh mich an okay? Sonst werd ich nicht mehr fertig“

    Er nickte und deutete auf sein leeres Glas. „Darf ich noch mal?“

    „Trink von mir aus den ganzen Kühlschrank leer, solange du nicht raufkommst“ lachte ich schon halb auf der Treppe. Ich trabte in mein Zimmer und warf die Schranktüren auf.
    So wie Bill angezogen war, sollte ich mich wohl auch etwas schöner anziehen.
    Ich kramte meinen schönsten Jeansrock hervor den ich hatte, er war zwar Mini, doch es sah nich schlampig aus.
    Des weiteren brachte ich eine extravagante Seidenstrumpfhose ans Tageslicht, sie war schwarz und mit silber-grauen Sprüchen versehen, wie „Shot in love“ und „no risk no fun“. Sah ganz schick aus zu dem Jeansrock.
    Ich holte meine schwarzen Weich-Leder Stiefel und schlüpfte hinein. So…jetzt stand ich nur noch oben ohne da.
    Schwarzer BH und ein schlichtes, pinkes Oberteil, mit langen Ärmeln und einem Ausschnitt der nicht zu gewagt war.
    Schmetterlingsohrringe - fertig.

    Ich lobte mich selbst, innerhalb von 10 Minuten war ich fertig. Respekt.

    Ich packte meine kleine Handtasche und marschierte nach unten.

    Bereits als ich oben am Treppengeländer auftauchte, hatte ich leichtes Bauchkribbeln. Er saß nun auf der weißen Couch und blätterte im Booklet von „Schrei!“, die Hülle neben sich aufgeschlagen, darin die zwei glitzernden , brandneuen, CDs.

    Er hörte wie ich die Treppe herunterkam und blätterte seelenruhig eine Seite weiter.
    „Hast du dir die DVD schon angeguckt?“

    Ich kam unten an, marschierte an ihm vorbei ins Bad und nuschelte so was wie: „ Keine Zeit“
    Ich ließ die Badezimmer Tür offen, sodass ich ihn nicht aus den Augen verlor.
    Oh Gott…wie er da so da saß. Er strahlte so was wie eine anziehende Aura aus. Vielleicht kam das von der Vorfreude auf die Party.
    Ich schminkte mich und fuhr mit einem leichten roten-Lippenstift über meine Lippen, als er plötzlich hinter mir stand.

    „Schick, schick“ sagte er mit verschränkten Armen und musterte mich von oben bis unten.

    „Kann ich mich also so sehen lassen?“ lächelte ich, ohne sein Spiegelbild zu beachten, das direkt hinter meinem stand.

    „Joah…geht schon“

    „Hey!!!“ ich fuhr herum und verpasste ihm mit meinem Kajal einen fetten Strich auf der Wange.

    Sprachlos sah er mich an, dann packte er den Stift und riss ihn mir aus der Hand.
    „so jetzt pass mal auf“
    grinste er und warf den Kayal lässig zurück neben das Waschbecken.

    Ich drängte mich enger ans Waschbecken, die Hände darauf stützend, doch es nützte mir nichts.
    Er griff nach meiner Hand und verhinderte so, dass ich mich wehren konnte. Lachend stemmte er mich nach oben, den rechten Arm in meinen Kniekehlen und trug mich, die sich lautstark wehrte, darauf könnt ihr euch verlassen, zurück ins Wohnzimmer und begann mich auf der Couch durchzukitzeln.

    „Nehein!! Bitte…Bill…h-hör auf! Bitte!!!“ Ich schrie laut lachend und versuchte ihn von der Couch zu stoßen. Vergeblich.

    Er war größer und vermutlich schwerer als ich, ich hatte also keine Chance.

    „Sag dass es dir leid tut!“ grinste er und kitzelte mich weiter.

    Mir kamen bereits die ersten Tränen und ich musste wohl oder übel klein bei geben.

    „Tuhut mir soo leid!! Ehrlich, bitte lieber Bill…ich tu alles!“

    Sofort hörte er auf „Wie war das? Du tust alles? Dann zeig mir sofort, wo ihr Gesichtswasser und Wattepetts habt“ grinste er.
    Wenig später brachen wir auf. Zusammen liefen wir in der Dämmerung durch die Straßen zur nächsten S-Bahn Station, denn wir mussten, soviel mir Bill erzählte, ans andere Ende von Magdeburg.
    Wir waren so böse und fuhren schwarz. Ich hatte anfangs starke Bedenken, doch Bill wischte sie sofort beiseite, als er meine Hand ergriff und mich in den Waggon schubste.
    Die Nacht kam schneller als gewohnt und es dauerte nicht lange, bis die Straßenlampen eingeschaltet wurden. Die Stadt zog an uns vorbei und genau das liebte ich daran: Das einem in einer größeren Stadt nie langweilig wurde, egal wann und wo man hinging und man hatte nie das Gefühl, etwas zu verpassen.
    Ich saß eng eingequetscht zwischen Bill und einer älteren Dame, der Körperkontakt zu ihm ließ mir eine Gänsehaut über den Rücken rollen. Wie gern hätte ich meinen Kopf auf seine Schulter gelegt und die Augen geschlossen…
    Doch ich riss mich zusammen und schiss mir selbst innerlich zusammen, dass ich immer mehr diese Schwärmerei unterlang. Ich, die eigentlich nicht der sentimentale-Typ war.
    Ich lehnte mich zurück und fühlte das Glas vibrieren und innerhalb kurzer Zeit überkam mich eine kleine Müdigkeit, doch ich zwang mich , wach zu bleiben.
    Die S-Bahn tauchte kurz unter und eine Dunkelheit senkte sich über uns herab, da wohl das Licht des Waggons größtenteils nicht mehr funktionierte.
    Mich störte das nicht im Geringsten, mit Bill im Dunkeln zu sitzen (-:
    Doch der Augenblick währte nicht lange und schon tauchte Magdeburg wieder auf.
    Ich warf einen kurzen Blick zu Bill rüber. Er merkte es und wandte just in diesem Augenblick selbst den Kopf. Unsre Blicke trafen sich kurz und ich sah schnell weg. Gut, dass in diesem Moment kein Licht in unserer Nähe war.
    Die Bahn ruckte und ich wurde sacht gegen Bill geworfen, doch ich stieß leider etwas hart gegen sein Schienbein.
    „Entschuldige“
    „Kein Thema“
    Man konnte der nicht einfach mal seine Coolness ablegen? In dieser Hinsicht war Tom wohl kaum anders…oh mann…Zwillinge!

    Ich musste kurzzeitig grinsen, als ich an Tom dachte. Löckelchen *g*

    „Übrigens musst du Tom heut noch erklären, wieso ich ihn jetzt immer Locke nenne“
    Bill sah weiter gerade aus , doch ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus.

    Wow, war das Gedankenübertragung?

    „Hast du jetzt schon nen Spitznamen für mich?“
    Bill lehnte sich neben mich und sah mich von der Seite an.

    „ich arbeite dran“ grinste ich und wandte ebenfalls den Kopf.

    Unsere Köpfe trennten kaum 15 cm, doch leider kamen wir gerade in diesem Augenblick am „Hasselbach-platz“, unserer Umsteige-Station an.



    Wir hüpften nach draußen und Bill informierte sich kurz, wann unsere nächste Bahn kam, die uns in Richtung Hauptbahnhof bringen sollte. Von dort aus waren es kaum zehn Minuten zu Fuß, erklärte er mir.

    Während er den S-Bahn Plan studierte, setzte ich mich auf die Treppe, die nach oben in die klare Nacht hinaus führte. Ein kühler Wind strich um meine Beine und ich kuschelte mich enger in meine Jacke. Die Szenerie der verlassenen Haltestation wurde noch mehr vom gelben Licht der Beleuchtung an der Decke untermalt.
    Bill kam angeschlendert, die Hände in den Hosentasche vergraben und stellte sich breitbeinig vor mich hin.
    „Kalt?“
    „Etwas“ Ich lächelte und sah ihn von unten herauf an. Seine Gesichtszüge wurden durch das Licht noch mehr unterstrichen und seine Haarsträhnen des Ponys zeichneten sich deutlicher denn je ab.
    „Es dauert noch ungefähr fünf Minuten, hältst du es noch aus?“
    „Natürlich was denkst du denn?“ kam es prompt von mir zurück und ich ließ meinen Blick lächelnd die Gleise entlangwandern.

    Bill erwiderte nichts und ich fragte mich schon, warum ich immer meine Klappe soweit aufreissen musste, als er sich neben mich fallen ließ und fragte:
    „Freust du dich auf die Party?“
    Ich riss meinen Blick von den Gleisen und den Lichtern los und sah in sein Gesicht.
    Er hatte wieder seinen Hunde-Blick aufgesetzt.
    Zum dahinschmelzen….Reiß dich zusammen lenna!!

    „Klar…nur….“ Ich stockte und versuchte überall hinzuschauen, nur nicht in seine Augen.“

    „Ich werd dich nicht allein lassen, falls es das ist, wovor du Angst hast“ lächelte er und beugte sich vor.
    „Tom, Georg und Gustav auch nicht“

    Ich hätte ihm um den Hals fallen können vor Dankbarkeit. So Zuvorkommend hatte ich noch nie einen Jungen erlebt und seine Punkteskala stieg stetig…..wow.

    „Ich..danke“ Er lächelte und sah auf den Boden, ich ließ meinen Blick noch kurz auf ihm verweilen, doch da kam ein neuer Schlag kalten Windes und ich vergrub mein Gesicht bis zur Nase im Kragen.
    Warum hatte ich nich einfach einen Rollkragenpullover und ne Jeans angezogen?
    Wahrscheinlich war ich die aufgedonnertste Person auf dieser Party….ich schämte mich jetzt schon.

    Die Bahn kam pünktlich und steifgefroren richtete ich mich auf und trippelte Bill nach, der in schnellen Schritten zum Gleis ging.

    Der Waggon war leer und froh über die schöne Wärme die drin hauste ließ ich mich gegenüber von Bill auf den vollbeschmierten Sitz sinken.
    Wir sprachen kein Wort bis Bill in die Hände klatschte und aufsprang. Ich stand ebenfalls auf und hielt mich an der Stange des Kunststoffglases fest.


    Wir stiegen wieder mal aus, und marschierten zum Kölner Platz. Dann wandte sich Bill mit einem Blick auf die Straßenschilder in Richtung rechts und wies die Ernst-Reuter-Allee entlang.
    Er wartete lächelnd auf mich und nebeneinander schritten wir die beleuchtete Straße entlang und eine ungemeine Vorfreude gemischt mit etwas Angst kam wieder in mir auf.
    Bill wollte wohl irgendwie ein Gespräch aufspinnen, doch er fand nicht die richtigen Worte.
    Jungchen…ich helfe dir.

    „Bill?“

    Er warf einen sweeten Blick zu mir

    „Lenna?“


    „…..Warum tust du dir das eigentlich an? Ich meine fährst quer durch die Stadt um eine Bekannte abzuholen, die du nicht mal richtig kennst und rennst dann mit ihr durch die kalte Nacht-…“

    Ich kickte einen Stein vor mir her.

    „obwohl du schon längst mit der Band abfeiern könntest?“

    Er verlangsamte sein Tempo und grub seine Hände tiefer in die Hosentaschen.

    „Nun ich denke….weil du mir sympathisch bist, deswegen.

    Ich finds nur schade, dass du uns noch nicht als Freunde siehst. Die Band und du“

    „Doch..ich…du…äh…“ Ich blieb stehen.

    Er blieb ebenfalls stehen und sah mich , halb zu mir gewandt an.

    „Ich dachte , dass IHR mich nur als Bekannte sieht..“

    „Wie würde mein Bruder Tom sagen? Mädel, laber doch keine Scheiße“

    Ich grinste
    „Ich würde aber gern wissen, was du dazu sagst“

    Boah, Lenna du versaute Flirtsau!

    „Ich sage, dass du schon ab dann eine Freundin warst, als wir in der Umkleidekabine standen“
    Er drehte sich um und begann weiter zu gehen.

    Okay…was war das denn jetzt?
    Ließ mich der schon wieder stehen!

    Ich holte ihn leichtfertig ein. Der Wind schnitt mir ins Gesicht und weiter vorne sah ich die Elbe glitzern.

    Ich ging ein paar Schritte und

    ….knuffte ihn leicht in die Seite.


    „Hey…was soll das denn?“ Er lachte und boxte zurück.


    „Nun…ich bin jetzt ein Kumpel von dir. Ich darf das!“ Wir hörten schon wenige Meter vor unserem Ziel die Musik die Seitenstraße entlang klingen.
    Bill führte mich zu einem im Schatten verborgenen Haus, das sicher um die 3 Stockwerke hoch und allem anschein nach neu war.
    Stumm folgte ich ihm, doch als er merkte, dass ich zurückblieb, kam er zurück und nahm mein Handgelenk und stellte mich neben sich an die Tür.
    Er hob die Hand und klingelte drei Mal auf einander folgend.

    „Ja?“ Im Hintergrund der Sprechanlage hörte man ein Mädchen lachen und irgendwas knallen.

    „Hier is Bill!“

    „Hey! Kommt rein!“

    Ein leises Summen ertönte und wir traten ein.

    Wir befanden uns in einem sogenannten Vorraum, der mit blauem?! Licht erfüllt war.
    Vor uns befand sich eine weitere schwarz gestrichene Tür, die sich gleich nach unserem Eintritt öffnete.

    „Bill!“ Ein Junge von knapp 18 trat heraus und schlug mit Bill ein.
    Dann wandte er sich zu mir und musterte mich von oben bis unten.

    „und wen haben wir da?“

    Bill wollte soeben was antworten, doch ich würde mich doch noch selber vorstellen können!

    „Ich bin Lenna“

    Der Unbekannte schüttelte mir überrascht die Hand, nickte kaum merklich lächelnd Bill zu und wies auf die offene Tür. „Willkommen“ sagte er feierlich.




    Der untere Stock war schon gut besucht, muss ich sagen.
    Als wir eintraten, kamen uns schon 5 Mädels entgegen, die lautstark Bill begrüßten, wohl einige schon etwas angetrunken.
    Ich stellte mich ebenfalls vor und ich war überrascht, wie nett mich die Mädels ebenfalls begrüßten. Manche waren sogar noch offener angezogen als ich.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen.

    Der Junge, der uns begrüßt hatte und sich Steven nannte, führte uns rum.
    „Also da vorne ist die Küche, würd ich aber nicht reingehen, da versuchen grad Tina und ihre Mädels so viel Jägermeister wie möglich in sich hineinzuschütten.
    Links neben der Küche ist das Wohnzimmer, groß genug, muss ich mit stolz sagen.
    Zu unserer Rechten befinden sich noch etliche andere Räume wo ihr zum Teil was zu essen findet und die Getränke sich befinden…tja.., ich wünsch euch viel Spass! Ach und -…“
    Steven blieb stehen und grinste spitzbübisch.
    „- im zweiten Stock sind die `Ruheräume`, ihr versteht, was ich meine“ zinkerte er und verschwand im Getümmel.

    „Komm“

    grinste Bill und bugsierte mich durch die Gruppen kreischender Mädels die auf dem Gang standen und rauchten.
    Ich folgte ihm, zwar nicht eingeschüchtert, da das nicht meine erste Party war, doch mir war nicht ganz wohl zumute.
    Wir gingen ins Wohnzimmer, was wohl das größte Zimmer war, das ich je gesehen hatte.
    Ich denke, es diente früher als Club, da noch eine Bar vorhanden war.
    Im Raum standen Sofas und Sessel in allen Formen und Farben. Ein Buffet war aufgebaut und die Musik dröhnte geradezu.
    Mich durch die Rauchschwaden – kämpfend, versuchte ich Bill nicht zu verlieren, als mich plötzlich jemand an der Hand packte.
    Im dämmrigen Licht erkannte ich Rastalocken und ein Lippenpiercing
    „Lo – Tom!!“ strahlte ich und er umarmte mich, frech grinsend.

    „Lenna hey, hat dich mein kleiner Bruder also sicher hergebracht!“

    Er hielt eine Red-Bull Dose in der Hand, seine Kappe hing ihm schon etwas schief ins Gesicht.

    Ich rief nach Bill, der sich sofort umwandte und seinen Zwillingsbruder erkannte, in Sekunden war er bei uns.

    „Kommt. Wir hams uns da drüben gemütlich gemacht!“ Tom deutete in die linke Ecke des Raumes und die Dose über sich balancierend führte er uns hin.

    Georg und das Gustavle saßen auf einer Couch einer sogenannten Sofa-Runde.
    Drei Sofas standen in einem Kreis und in der Mitte befand sich ein Glastisch, der mit all möglichen bedeckt war.



    „Lenna!!“ Georg winkte mir angeheitert zu und klopfte neben sich aufs Polster.

    Leicht skeptisch ließ ich mich nieder und Gustav überreichte mir eine Dose Red Bull.
    Na toll….am Ende wurde ich auch noch in den Red-Bull Fanclub aufgenommen.
    Bill setzte sich gemeinsam mit Tom zu meiner Rechten in und Bill öffnete mit einem leichten Zischen sein ( Red Bull!! ) Getränk.

    „L-Lasst uns anstoßen!“
    Georgs Dose schwankte und Gustav sah entschuldigend zu mir.

    „Zu viel Stress der Arme“ flüsterte er mir zu und deutete auf Georg, der nichts mitbekam.

    Ich grinste und wir fünf stoßen an, eine leichte Fontäne ergoß sich über mich, doch ich konnte nur lachen.

    „Und wie ist dein erster Eindruck?“ Bill lehnte sich nach nach links um mich besser verstehen zu können. Er sah in die tanzende Menge.

    „Super!“ lachte ich, als Georg neben mir Gustav abknuddeln wollte.

    „Boah such dir gefälligst ne Frau für so was“ kreischte Gustav gespielt auf und drückte Georg Arme beseite.

    Bill lachte ebenfalls und zusammen feuerten wir Georg an, als er aufstand und sich umsah. Nach einem Mädchen.

    „Nimm die da vorne!“ Tom, der Profi.

    „Nee, die rechts neben dem blauen Sofa!“ befahl ich ihm

    „Ach was! Die kleine mit dem schwarzen Kleid!“ Gustav deutete genau in die entgegengesetzte Richtung wie ich und Tom.

    „Ich…“ Georg sah sich unschlüssig um, dann tapste er so lässig wie möglich in seinem Zustand zu ner Gruppe von Mädels, die ihn sofort erkannten.

    Ich hörte jemanden „Georg!“ schreien und schon war er verschwunden.

    „Eines der Vorteile, wenn man einen Bruder hat, der gut Songtexte schreiben kann“ lachte Tom dreckig und klatschte mit Bill ein.

    Ich schüttelte nur den Kopf und trank mein Red Bull. Mittlerweile schmeckte das Zeugs sogar gut.

    Gustav war nachgerückt und saß nun neben mir.
    Ich bewegte mich etwas zur Musik und ich fühlte mich so gut , wie seit langem nicht mehr…
    Okay….seit dem Nachmittag.
    Yvonne….Wie gern hätte ich sie heute mitgenommen.

    Doch Gustavs Worte rissen mich aus meinen Gedanken.
    „Lenna?“

    Ich blinzelte „ ja?“

    „Was läuft eigentlich zwischen dir und Bill?“ Er sah mich mit schiefgelegtem Kopf an und lächelte allwissend.

    Ich sah kurz zu den Zwillingen, die inzwischen aufgestanden waren und mit ein paar Jungs quatschten, die Getränke in der Hand.

    „N-Nichts, was sollte denn sein?“ Ein scheinheiliges Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.

    „Naja….ich meine…..Bill erzählt schon viel an einem Tag. Doch seit vorgestern redet er wien Wasserfall…okay, das is übertrieben, wie die Niagara-Fälle“

    „Ja…und?“

    „über dich“
    Gustav sah mich ernst an, ein humorvolles Funkeln in seinen Augen blieb aber, dann stand er auf und verließ den Raum. Womöglich in Richtung Toilette.

    Da saß ich nun. Ein Sturm der Gefühle in mir. Er redete von mir? Vor den anderen?
    Röte schoss in mein Gesicht, gut dass das Licht eh in allen Farben schimmerte.
    Überall Leute, die lachten, quatschten, tanzten…und ich allein auf der Couch.

    „Hey, so allein?“ Plötzlich ließ sich eine Person neben mich fallen und ein Hauch von Nikotin-Geruch und Alkohol Atem fegte mir entgegen.

    „Nicht wirklich“ sagte ich und musterte den Kerl, der neben mir Platz genommen hatte.

    Er war schlank und gutaussehend. Blaue Augen musterten mich und blieben eine Sekunde zu lang auf meinem Mini-Rock kleben.
    Ich schlug die Beine übereinander und stellte die Red-Bull Dose in meinen Schoß.

    „Bist du mit deinem Freund hier?“

    Boah war der direkt!

    Ich sah Bill, wie er für ne Sekunde tanzte und sich dann wieder zu Tom stellte, der sofort nen Witz zog und beide lachten lauthals. Bill konnte mich nicht sehen, er hatte mir den Rücken zugewandt.

    Klar….er ließ mich nicht allein!!

    Leicht beleidigt auf Bill, begann ich im Trotz mit dem Typen zu quatschen. Man merkte, dass er nicht besonders Helle war, doch er hatte ein bisschen Humor.

    Plötzlich bemerkte ich, wie seine Finger meine Schulter entlangfuhren.

    „Lass uns nach oben gehen, was meinst du?“







    „Boah, nimm deine dreckigen Pfoten von mir!“ Ich sprang auf und schlug seine Hand weg.

    „Verschwinde!“ zischte ich ihm zu und er hob unschuldig die Hände.

    „Süße…was regst du dich so auf?“

    „DU-…“

    „Was ist hier denn los?“ Plötzlich stand Bill neben mir , hatte ein aufgesetztes Lächeln im Gesicht. „Die kleine Zicke hier führt sich auf, weil ich etwas zärtlicher geworden bin!“

    Der Typ stand mit einem angeekeltem Blick auf mich auf und machte einen abwertenden Handschwenker.

    „Die Schlampe geb ich mit nem Handkuss an dich weiter“

    Bill schloss für einen Augenblick die Augen, dann machte er sie wieder auf.
    Noch bevor ich mich verteidigen konnte, hob er die Hand um mich zu stoppen.

    „Nenn sie noch einmal Schlampe und du wünscht dir, nie auf die Party gekommen zu sein“

    Er sagte das in einem beinahen freundlichen Ton und der Typ wurde unsicher. Bill schien nicht der stärkste zu sein, doch mit Worten konnte er jeden übertrumpfen.

    „Bill-….“ Ich setzte an, doch er nahm meine Hand und drückte sie als Zeichen, dass ich lieber still sein sollte.

    Der Typ ging einen Schritt vor, dann überlegte er sich es und wandte sich mit einem abwertenden „Pfff“ um und verschwand.

    Bill seufzte und ließ mich wieder los.

    „Dich kann man auch wirklich nicht eine Sekunde aus den Augen lassen!“ Er lächelte , doch ich fand das nicht zum Spaßen.

    „Komisch, denn gerade erinnere ich mich, dass mir jemand versprochen hat, mich nicht alleine sitzen zu lassen“ giftete ich und wütend drehte ich mich um, um mich durch die Menge zu kämpfen und diese blöde Party zu verlassen.

    „Lenna!! Jetzt warte doch!“ Er griff wieder nach meinem Arm und zog mich an sich.
    So nah war ich ihm noch nie gewesen. Ich spürte seine Wärme und seinen Atem.

    „Tut mir leid“ flüsterte er und ich merkte, dass er auch nicht mehr sooo nüchtern war.
    Na toll….einen besoffenen Bill wollte ich auch nicht.

    „Hey ihr zwei Hübschen“ Tom kam angeschlendert, seine Kappe hing ihm noch mehr ins Gesicht und er rückte sie zurrecht.

    „Hey Tom“ lächelte ich gezwungen und auch Bill fühlte sich gestört. Ich trat einen Schritt von Bill zurück und Tom merkte leider nicht, was er gerade zerstört hatte.

    „Lennaaaaa, jetzt mach doch nicht so ein Gesicht! Lass uns tanzen! Billy? Kommst du?“
    Tom packte meine Hand und ich griff nach Bill, aus Reflex, und zog ihn mit uns.

    Was mich bis jetzt an der ganzen gestört hatte, war , dass kein einziges Kreischie erschienen war und sich an Bill oder Tom rangeschmissen hatte. Jetzt wusste ich auch warum: Hinten in der Ecke waren die beiden nicht so aufgefallen, jetzt aber, da wir uns mitten auf der Tanzfläche befanden, tanzten immer mehr weibliche Personen um uns rum und musterte mich mit skeptischen Gesichtsausdruck.



    Ich versuchte , die Verkampftheit abzuschütteln und schüttete mir nen Lemon Wodka rein und knallte das Glas auf den Tresen.
    Bill und Tom…mittlerweile umzingelt, tanzten und tanzten.
    Tom, ganz in seinem Element, war jede Sekunde bei ner anderen. Bill hingegen merkte recht schnell, dass ich fehlte.

    Ich stand angelehnt neben einer Box und die Musik vibrierte durch meinen Körper.
    Ich sah vereinzelt Georgs Gesicht auftauchen und er winkte mir kurz zu. Ich lächelte zurück und schloss kurz die Augen.
    Als ich sie wieder öffnete , stand Bill vor mir.

    Er packte meine Hand und zusammen verließen wir das Wohnzimmer. „Wohin willst du?“ rief ich, um die Musik und den Trubel der draußen herrschte zu übertönen.

    Er stoppte kurz um ein paar besoffene Typen vorbeitorkeln zu lassen, dann lief er weiter…mit mir im Schlepptau.

    Als er schließlich nicht antwortete, entriss ich ihm meine Hand und rieb vorsichtig drüber.
    Bill blieb stehen und wandte sich um.
    Er sah sich um, als ob er erst jetzt den ganzen Lärm regristieren würde und trat dann zu mir.
    „Auf den Balkon“ lächelte und er deutete mir mit einem Augenrollen, dass er ein bisschen Ruhe brauchte.

    „Du hast so gelangweilt drein geschaut, deswegen dachte ich, du willst mit“
    Er vergrub seine Hände in den Hosentaschen.

    Ich legte den Kopf schief und merkte, wie recht er hatte.

    „Lass uns gehen“ seufzte ich theatralisch und schritt an ihm vorbei.



    Der Balkon war leicht zu finden, denn auf dem Weg dahin, wurde es im Gang ruhiger und immer weniger Menschen kamen uns entgegen.
    Auch der Lärm schwächte sich ab und als ich ins letzte Zimmer dieser riesigen Wohnung trat, strich mir ein sanfter Windhauch um die Beine.

    Bill folgte mir und lächelte erleichtert als er die sperrangelweit – offene Tür zum Balkon entdeckte.

    Leider wurde dieser Abend nicht wärmer und ich bedauerte es, meine Jacke auf unserer Couch liegen gelassen zu haben.
    Leicht fröstelnd ging ich Bill nach, der bereits an der Brüstung stand und die frische Luft einzog.
    Der Balkon war keine fünf Meter lang, aber doppelt so breit.
    Es waren ein paar Kissen auf den Boden geworfen worden, sodass man sich es gemütlich machen konnte, das ich in diesem Moment aber stark anzweifelte.

    Ich riskierte einen Blick nach unten und sah einen Hinterhof unter mir, der dem Norden zugewandt war.
    Es herrschte vollkommen Stille, außer des Wispern des Windes , der durch die Baumkrone einer alten Eiche strich, die sich auf den Hof befand.
    Bill schloss die Tür um auch das Gelächter und die momentane Hip-Hop Musik abzudämmen.

    Okay. Alles Klar und gut. Ich. Mit. Bill. Alleine.
    Allein auf einem Balkon der zur Sitzecke ausstaffiert worden war.
    Man hörte sacht die Vorhänge drinnen an das Glas des Fensters streichen und ob ich wollte oder nicht…..wenn ich ein wenig mehr betrunken gewesen wäre, dann würde Bill jetzt nicht mehr vor mir stehen und den Himmel anstarren.

    Ich wollte ihn nicht aus seinen Gedanken reissen, denn sicher hatte er in den letzten Monaten nicht viel Zeit zum Nachdenken gehabt.

    Also trat ich zurück und musterte die Kissen, die neben mir am Boden lagen.
    Und tatsächlich: Ich entdeckte eine Decke! Zwar nicht sonderlich dick, doch für mich reichte es.
    Ich ließ mich langsam nieder und wühlte mich ein. Ein Kissen gegen die Hausmauer gerückt, saß ich da und genoß die Situation.

    Nach ca. 10 Sekunden drehte sich Bill um und war einen Augenblick lang überrascht, mich nicht neben ihm stehend zu sehen, sondern eingekuschelt am Boden sitzend.

    Er kniete sich nieder und lächelte „Alles klar mit dir?“

    „Natürlich. Und was ist mit dir?“
    Ich sah über den Rand der Decke zu ihm.

    „Etwas kalt und windig aber sonst…“

    „Maaan, komm schon her!“ Ich rückte ein Stück weiter und schlug die Decke auf.

    Er sah mich erst skeptisch an, doch dann ließ er sich mit einem Seufzer neben mich fallen. Natürlich, OHNE die ihm dargebotene Decke zu beachten.
    Unsre Arme berührten sich kurz und ich spürte schneidend, wie stark er frieren musste.
    Ich warf die Decke über ihn und lehnte mich wieder zurück.
    „Danke, aber-….“

    „Keiner von uns beiden will doch, dass dir hier sonst was abfriert oder?“ Frech sah ich ihn an.

    Er grinste und zog die Augenbraue hoch, doch als ich nicht mehr erwiderte lehnte er sich ebenfalls zurück.

    Da saßen wir beide nun.
    Ihr müsst wissen, es ist sehr, sehr schwer jemanden spüren zu müssen und doch nicht mehr tun zu dürfen.
    Ich wollte ihn. Das war mir bewusst geworden, nach den letzten Stunden.



    Die Dunkelheit senkte sich über uns, nur Bills Kopf wurde vom Licht das durch die Fensterscheibe sickerte , deutlich.
    Mir wurde allmählich wieder klarer im Kopf, wohl durch die kalte Luft.
    Auch Bill schien es nicht anders zu gehen.

    „Es tut mir leid, dass ich dich hab sitzen lassen…und das mit dem Kerl damit sozusagen herausgefordert hab“

    Ich erwiderte nichts und spürte kurz noch mal die rauen Finger des Kerls über meine Schulter streichen. Ich schüttelte mich vor Graus.

    „Hat er dich angefasst?“ Bill wandte den Kopf zu mir und lehnte ihn wieder gen Wand.

    Ich konnte erkennen, dass er eine gewisse Wut in den Augen hatte.

    „….Zwei Sekunden lang. Dann hab ich ihm meine Meinung gesagt“

    Er musste lächeln
    „Das ist die Lenna, die ich kennen gelernt hab“

    „….ich hätte mit ihm mitgehen können Bill…..“

    „Du hast es aber nicht getan. Wieso?“

    Ich senkte den Blick und betrachtete die Schatten meiner Hände.

    „Weil…“ Ich konnte es nicht. Gott, was sollte ich ihm denn sagen?

    -Ich bin nicht mitgegangen, weil ich mich in dich verliebt hab Bill –

    Boah….lieber geh ich kotzen als hier Bill Liebeserklärungen vor die Füße zu werfen…Ich kann so was nicht.

    Er wartete, doch ich sprach nicht weiter.
    Stattdessen legte sich eine unangenehme Stille über uns.

    „Tom hatte zu dir rübergedeutet und mir gezeigt , dass du dort mit diesem Typen sitzt.“

    „Du hast mich gesehen? Ich dachte, du bist erst durch meinen Schrei auf mich aufmerksam geworden“
    Ich hob den Blick und sah einem Raben nach, der zur Krone der Eiche flog.

    „Nein…ich hab euch die ganze Zeit zugesehen“

    „Aber warum ha-….“

    „Verdammt ich war eifersüchtig Lenna!!“

    Er zog ein Bein an sich heran und faltete die Hände darauf.

    Überrascht wandte ich meinen Kopf zu Bill.
    Die Schmetterlinge waren wieder da….

    Mir wurde es heiß und kalt und ich stotterte: „ei-eifersüchtig? Auf den Kerl? Tut mir leid, aber du müsstest doch inzwischen wissen, dass ich mich nicht von solchen schmierigen Typen beeindrucken lasse“


    Er sah stur gerade aus, dann wurde sein Blick weicher und er seufzte.
    „hätt ich auch nie gedacht, dass ich so reagieren würde…“


    Ich wartete, doch es kam nichts mehr…schließlich räusperte ich mich, wartete …
    Ich flüsterte : „Danke“

    Er riskierte einen misstrauischen Blick zu mir .

    „Danke dass du mir das gesagt hast“ Ich blinzelte kurz um eine gewisse Augenflüssigkeit zurückzuhalten und ich wischte mir mit nem Finger die kleine Träne weg. Nein…..ich heulte jetzt NICHT!!

    Er lächelte und hob die Hand. Ich weiß nicht, was er tun wollte. Er hielt auf jeden Fall mitten in der Bewegung inne und ließ sie wieder sinken.

    Ich wandte den Kopf weg von ihm. Warum tat er es nicht? Was fehlte?


    Wir saßen einen stummen Augenblick noch da, dann wurde es mir zu blöd.
    Ich war die Decke zurück und versuchte auf zustehen.

    „Lenna“ Er sah etwas verzweifelt zu mir auf „jetzt wart doch“

    „Bill….du weißt nicht, wie es in mir momentan aussieht…ich-…“ Ich biss mir auf die Unterlippe und versuchte abermals aufzustehen.

    „Ich weiß aber, was momentan mit mir los ist!“ Er zog mich wieder nach unten und umfasste meine Hand mit seiner.

    Ich wagte es nicht in seine Augen zu schauen.
    Doch dann packte mich wieder mein Trotz und ich richtete meinen Blick nach oben.

    Er sah ohne zu blinzeln zu mir, unsere Gesichter trennten wieder mal keine 10 Zentimeter. Seine Augen glänzten im Schein des Lichtes das unten im Hof kurz vorher aufgeleuchtet war.

    Ich sah, wie er mit sich kämpfte. Er wollte und wollte nicht.

    „Bill…ich“

    „Ich darf das nicht….aber mir ist das jetzt egal“ lächelte er schwach..und umfasste mein Gesicht mit beiden Händen.

    Diese Geste trieb mir wieder Tränen in die Augen.
    - Tus doch….- verdammt tus doch….


    „Dann tus-…“

    Weiter kam ich nicht, seine Lippen fanden die meinen…und ich merkte während des Kusses, wie eine Träne des Glücks meine Wange entlangrollte. Der Kuss währte nicht lange, denn eine ganze Scharr von Mädels kam herausgeplatzt.

    In ihrer unschlagbaren Mitte : Tom the Locke

    Der schien auch nicht nüchterner geworden zu sein und schien sich pudelwohl in seiner Gesellschaft zu fühlen.

    „Ahhh wer is denn da?? Lenna und mein Bruderherz!!“

    Mit ner Flasche in der Hand führte er die 5 Mädels in unsre Richtung, keiner schien wohl mitbekommen zu haben, was zwischen mir und Bill passiert war.

    „als ihr Süßen. Ihr kennt sicher den Sänger von Tokio Hotel. Bill.“

    Tom deutete breit lächelnd zu ihm runter

    Bill wirkte etwas überrumpelt und verwirrt.
    „Hey“ grinste er und schüttelte jeder besoffenen Tussi die Hand.

    Zwei, drei Mädels schienen nur wegen Bill mitgekommen zu sein.

    Sie drängten sich zwischen uns, zu jeder Seite von Bill.

    Der schien zu überrascht um das alles richtig wahrzunehmen.

    Tom ließ sich ebenfalls mit einem schweren Seufzer sich auf den kalten Holzboden gegenüber von uns fallen.
    Die Mädels sahen sich eine Zeit lang ratlos und mit etwas Ekel im Gesicht an, ließen sich dann ebenfalls nieder.

    Sie lachten und schwatzten, auch Bill langte nach der , von Tom angebotenen, Flasche Wodka Lemon und ließ sich mitreißen.
    Durch die vielen Menschen, die nun hier draußen waren, war es nicht halb so kalt und ich merkte, dass sie wohl noch einige Zeit hier verbringen würden.


    Ich saß daneben und bezweifelte, dass Bill überhaupt noch an den Kuss dachte.
    Ich blieb solang, die Hoffnung stirbt sozusagen zuletzt, bis ich regristrierte, dass Bill einen Arm um die Brünette neben sich legte.

    Tom versuchte zwar oft, sehr oft, mich in ein Gespräch mit einzubeziehen und ich schätzte auch warum, denn er sah, wie Bill sich „aufführte“.
    Schließlich konnte ich nicht mehr.
    Ich bin nicht hysterisch, also hatte ich nicht das große Verlangen, das Mädel aus Bills Armen zu reißen, ihn zusammen zu schreien und mit großem Aufstand zurück zu rennen, also entschied ich mich für die kühle Variante.

    „Ich wünsch euch noch nen schönen Abend“ sagte ich und die Gespräche verstummten, da ich meinen besonders eisigen Ton eingeschlagen hatte.

    „Hey, wa-….“ Tom blickte überrascht auf und griff nach meinem Handgelenk, als ich an ihm vorbeiging.

    Ich warf ihm einen hoffentlich verständlichen Blick zu und löste seine Hand.

    Bill stellte seine Flasche klirrend zu Boden und sprang auf.
    „Lenna ich ko-….“

    „Nein, nein. Bleib nur. Du bist ja bestens versorgt.“ Sagte ich zuckersüß und schüttelte ebenso wie bei Tom, seine Hand ab, die nach mir gegriffen hatte.

    Die Brünette lächelte und verstand das wohl in ihrem Suff als Kompliment.

    Ich rollte mit den Augen und verließ den Balkon.

    Ich spürte wie Bill zurück blieb und es gab mir einen Stich; wenn er mir nachgelaufen wäre, hätte das wenigstens gezeigt, dass er ein paar Worte und Gesten ernst gemeint hätte.

    Blind vor innerlichen Schmerzes trat ich in den Gang und stolperte fast über einen Jugendlichen, der auf dem Boden lag und schlummerte.
    Ich stieg über ihn hinweg und lief ins Wohnzimmer. Unterwegs kamen mir wieder Grüppchen angetrunkener , lachender Leute entgegen.
    Was hätte ich getan um wenigstens halb so viel Spass zu haben wie die.

    Ich kam an der Küche vorbei und bemerkte eine ganze Horde Mädchen, die zu lauter Musik, auf den Bänken, Stühlen, dem Tisch und auf der Anrichte tanzten.
    Sie schienen richtig besoffen zu sein und Zigarettenrauch-Schwaden durchzogen den Raum.
    Vorsichtig betrat ich die Küche und sofort kam eine zu mir hergestrauchelt und legte den Arm um meinen Hals.
    „Hey du“ hickste sie und drückte mir ein Glässchen Schnaps in die Hand.

    „Siehst …nich….gerade….glücklich aus“

    Ich versuchte ein Lächeln zu stande zu bringen.

    „Weißt du….ich hab soeben meinen Freund mit ner anderen erwischt…sie ssssind doch alle gleich..Die Männer. Nich wahr?“

    „Arschlöcher“ stimmte ich zu und hob mein Glas.


    Gemeinsam stießen wir noch mit ein paar anderen Mädels an und es dauerte nicht lange, da wich die Wut auf Bill einer tauben, gut tuenden Schläfrigkeit. Ich feierte wild mit den Mädchen, verdrängte den Schmerz.

    Die ganze Küche war voll mit Mädchen. Einige waren Lesben, das erkannte man schnell. Kein Mann hatte in der Küche was zu suchen.

    Bis ich vom Tisch aus Gustav sah, der kurz einen Blick hineinwarf, als er auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer war, ( war wohl noch kurz bei Tom und Bill ) mich erkannte und mit einem überraschten und geschockten Gesichtsausdruck sich durch die kreischende und singende Menge in der Küche kämpfte.
    Er griff nach meiner Hand und zog mich vom Tisch herunter, ich protestierte wild und strampelte mit den Füßen.

    „Gustav verdammt lass mich doch!!“

    Er hob mich zu Boden und ließ mich nicht los

    „Oh nein, Lenna. Ich weiß was los ist, und ich lass auch nicht zu, dass du dich so gehen lässt!!“

    Er zog mich hinter sich her und ich winkte in meiner Besoffnis meinen neuen Freundinnen nach, die sofort ein Lied anstimmten, dass „Nieder mit den Männern“ hieß.


    Er schleifte mich hinter sich her, bugsierte mich ins Wohnzimmer in unsre Ecke.
    Dort herrschte noch immer Party-Chaos, die Musik hämmerte in meinen Schläfen und ich fragte mich, wie viel Uhr es wohl schon war.
    Er drückte mich auf die Couch und beugte sich zu mir runter. Er strich mit die Strähnen aus dem Gesicht und stellte mir eine Flasche kühlen Wassers vor die Nase.

    „Trink das jetzt Lenna“

    Ich nickte stumm und schüttete mir es hinunter. Es tat verdammt gut, nach all dem Alkohol.

    Ich wurde ein wenig klarer im Kopf und entsetzt über das was ich in der Küche gemacht hatte, fuhr ich mit beiden Händen übers Gesicht und band meine Haare zusammen.
    So war es besser.

    Gustav hatte einen Stuhl herangerückt ( der Glastisch war mittlerweile drei Meter außerhalb der Runde platziert ) und saß nun mir gegenüber.

    „Dein Handy hat sich vorhin gemeldet. Ich saß zufällig so nah dran, dass ich es gehört hab.“

    „Ahja?“ Ich war nicht besonders interessiert.

    „Dein Vater war dran“

    Ich sah schnell auf „W-Was hast du ihm gesagt?“

    „Nun, dass ich Gustav von Tokio Hotel bin und du gerade auf der Toilette bist.“

    „Hat er gesagt, wann ich heim soll?“

    „Nein, ich hab ihn dazu überreden können, dass du erst morgen früh heimkommst. Dass du hier schläfst“

    Ich war enttäuscht „Gustav ich will aber nicht mehr hierbleiben!“

    „Das war auch noch bevor…naja bevor das mit Bill passiert ist“

    Ich trank aus meiner Flasche und sah zur Seite.

    „Was denkst du denn was `passiert ` ist?“ giftete ich leicht und es tat mir auf einem Schlag schon wieder Leid.

    „Gott…ich hab ja Augen im Kopf! Ich war grad vorhin bei den beiden aufm Balkon, hab die leere Stelle neben dem Mädchen neben Bill gesehen. Und ich hab auch gesehen, wo Bill seinen Arm hat“

    „Also schon wieder“ murmelte ich und schlug die Augen nieder.

    „Außerdem hat Tom erzählt, dass du vorhin da gewesen bist.“ Sagte Gustav und faltete die Hände.

    Ein paar leute drängten sich an meinem Sofa vorbei und stießen leicht daran.

    „Wo ist Georg?“ versuchte ich vom Thema abzulenken.

    Gustav warf einen kurzen skeptischen Blick zu mir und wandte dann den Blick in die etwas kleiner gewordene Menge.
    „Ich hab ihn grad irgendwo gesehen auf dem unserm Weg hierher“ sagte er und sah prüfend in die Menge.

    Er grinste leicht „Aber soviel ich gesehen hab, geht’s dem gut“

    „Na, dann will ich dich nicht länger aufhalten!“ sagte ich etwas lächelnd.
    „Du musst hier nicht bei mir sitzen und den Psychiater spielen. Ich komm ganz gut zurrecht…das mit Bill war eh..nur…Spass…nichts festes“ versuchte ich ihn zu überzeugen, doch er schüttelte den Kopf.

    „Ich weiß das es für ihn was ernstes ist….und für dich auch“ fügte er hinzu.

    Wir schwiegen ein paar Minuten und Gustav stand auf, um mir einen Eistee zu holen. Denn genau DAS brauchte jetzt. Ich musste mich ohne Alk besaufen. Das half auch. Gustav erzählte mir , um mich auf andere Gedanken zu bringen, ein paar echt tolle
    Fan-meetings und am Ende lachte ich so stark, dass ich fast von der Couch rollte.
    Gustav, total stolz, gestikulierte weiter und ich hörte ihm auch weiter gebannt zu, bis ich hinter seiner Kappe nen Kopf mit schwarz aufgestellten Haaren und schwarz geschminkten Augen entdeckte , der sich zu uns durch die Menge kämpfte.

    Gustav drehte sich um und sah schnell wieder zu mir, in seinen Augen ein Ausdruck von Aufmunterung.
    Als ich auch noch Toms schiefe, weiße Kappe entdeckte die hinter Bill hin-und herwankte, zog ich scharf die Luft ein.

    Als Bill und Tom bei uns angekommen waren, merkte man ihnen an, dass der Alkohol wohl bei keinem der beiden mehr ankam. Anscheinend hatten sie kaum mehr was getrunken, den ihre Mienen wirkten klar und ernst.

    Gustav stand auf und trug seinen Stuhl wieder weg, Locke holte sich nen Drink,und in den wenigen Sekunden die Bill mir allein gegenüber stand machte ich mir kein einziges Mal die Arbeit aufzusehen.
    Er hingegen aber auch nicht, das hätte ich gesehen.

    Als Gustav, betont lächelnd, zurücktrabte und sich zu seinem alten Platz neben mich setzte, tauchte auch Georg in der Menge wieder auf.
    Er schlürfte zu Gustav und setzte sich neben in, leicht angeschlagen und hob die Hand, als Gustav ihn ansprechen sollte.
    Der schien ja auch beste Laune zu haben.

    Bill ließ sich ebenfalls auf seinen alten Platz neben mir nieder, jedoch mit zehn „Meter“ abstand zur Lehne.
    Tom klatschte in die Hände und grinste zu mir rüber, wohl um mich aufzumuntern, doch meine Miene bleib eisern und sein Lächeln erlosch sofort.

    Nun saßen wir alle vier um ein Uhr früh da, die Party in vollem Gange und keiner wagte es, auch nur in meine Richtung zu schauen. Okay, in Ausnahme von Georg, der eingenickt war.

    Tom strich gedankenverloren mit seinen Fingern übers Kinn, Bill saß ihm Schneidersitz neben mir, den Blick auf den Boden geheftet und Gustav fiel auch nichts mehr ein, mich aufzumuntern.

    „Wisst ihr, obwohl jeder weiß, um was es hier geht, denke ich wohl doch, dass wir beide ,Tom, hier nichts mehr zu suchen haben im Moment. Lass uns zur Theke gehen und ein bissl mit Mike quatschen, ich hab ihn vorhin gesehen. Komm“
    Gustav sprang auf und Tom dachte einen kurzen Augenblick über seine Worte nach, dann erhob er sich ebenfalls, warf uns anderen beiden einen Blick zu und verschwand mit Gustav.

    Na toll…… jetzt hockte ich hier mit Mister Supercool und wagte es kaum , aufzustehen. Stur den Blick zu Boden geheftet saß ich da und versuchte möglichst all meine Gedanken auszuschalten.

    Ich konnte aus den Augenwinkeln sehen ,wie Bill mit zusammengefalteten Händen ebenso wie ich da saß und womöglich versuchte, die richtigen Worte zu finden.

    „Willst du nen Drink?“ Er versuchte es auf die hintere Tour zu machen.

    „Nein ich hab mein Wasser danke“ murmelte ich und tat so, als ob ich mich brennend für das Loch neben mir im Stoff der Couch interessieren.

    „Okay…..wo warst du? Ich hab dich gesucht“

    Kling! Erste Lüge

    „ Das geht dich nichts an, und außerdem würd ich vorher nachdenken, bevor ich dem anderen irgendwelche Lügen auftische“

    „Ich hab- okay… weißt du ich…ach weiß doch auch nicht was ich sagen soll“

    „Ne Entschuldigung wär für den Anfang mal nicht schlecht“
    zischte ich und war innerlich geschockt über sein Verhalten.
    Ich dachte immer, ich hätte einen ehrlichen Bill kennen gelernt.

    Er zog ein Bein an sich und wandte sich zu mir her. In seinem Blick lag ein flehender Ausdruck. Georg gab im Schlaf einen leichten seufzer von sich.

    „Es tut mir leid, dass ich dich so links liegen gelassen hab.“

    „Bill, darum geht’s doch überhaupt nicht, verdammt noch mal“ Wütend setzte ich mich auf und funkelte ihn voller Schmerz an.

    Er blinzelte „Worum dann?“

    „Boah, wie kann man nur so schwer von Begriff sein!“

    Ich schnaubte abfällig und schüttelte den Kopf.

    „Du weißt wohl überhaupt nicht, was du mit mir machst!“ Ich presste die Lippen zusammen um nicht zu schreien.

    Er senkte den Blick und diese Geste gab mir zu verstehen, dass er sehr wohl wusste, warum ich mich so aufführte.

    „Was war mit dem Kuss Bill? War der nur ein Fake oder wie?“

    Dann tat er etwas Erschreckendes: Er sah auf und blickte in meine Augen und ich bemerkte, dass das wohl alles nur des Alkohols wegen passiert war.

    „Kein Fake…nein…“ Er atmete tief durch und wollte soeben, dem Anschein nach, etwas wichtiges sagen, als mich eine neue Woge des Zorns packte und aufsprang.

    „Bill, vergiss es einfach. Vergiss es“ sagte ich, drehte mich um und verschwand unter den Leuten.

    Ich sah Gustav, dem ich fast dreinrannte, mich aber nicht mehr rechtzeitig genug zu fassen bekam, ich begegnete Tom, der so in ein Gespräch mit einem Kumpel vertieft war, dass er mich gar nicht bemerkte.

    Ich packte meine Jacke, die ich am Tresen entdeckte, meine Tasche und verließ das Wohnzimmer.
    Ich drängte mich durch die verschiedenen Leute, rempelte aus Versehen meine Sauffreundin an, die das aber nicht so richtig bemerkte, und riss die Tür zum Ausgang auf.


    Das blaue Licht herrschte nach wie vor und ich kniff schnell die Augen zusammen.
    Ich stolperte über ein paar Schuhe, die kreuz und quer am Boden lagen und kam schließlich zur Haustüre die ich mit einem leichten Ruck öffnete.


    Vor mir lag die Mondbeschienene Straße, kein Auto war in Sicht und die Musik war auch nicht mehr zu hören. Ich trottete die ersten paar Meter entlang bis sich eine bleierne Kälte um meine Seele legte. Besser kann ich es nicht beschreiben.
    Eine bleierne, eisige Kälte, die mir die Luft zum Atmen nahm.

    Ich wusste, dass ich, wenn ich nun endgültig gehen würde, dass ich womöglich Tokio Hotel nie mehr zu Gesicht bekommen würde.
    Tom nicht. Gustav und Georg auch nicht.

    und Bill schon gar nicht.

    Warum war das alles so ungerecht? Warum war Tom im genau falschen Augenblick gekommen??
    Warum hatten sich genau diese blöde Tussen neben sich neben Bill setzen müssen?
    Warum war ich überhaupt mit ihm mitgegangen?

    Warum –

    Es nützte nichts jemanden anderem die Schuld zu geben. Es sollte wohl einfach nicht sein….

    Ich ging weiter vorwärts, meine Jacke achtlos neben mir herschwingend, obwohl es so verdammt kalt war.

    Warum musst du dich auch in einen berühmten Kerl verknallen? Ich meine, es gab genügend ausgeflippte, sich schminkende, spontane und liebe Jungs wie Bill….die gab es doch wie Sand am Meer!!
    Nur dass manche harte, hässliche Steine waren, die einem noch mehr verletzen konnten, wie das Sandkorn Bill.
    Ich wusste nicht ob ich heulen oder hysterisch lachen sollte , ob ich schreien oder meinen Schmerz in die Welt hinaus flüstern hätte sollen.


    Es gab nichts, was falscher und richtiger gewesen wäre im Augenblick.


    Meine Lippen waren taub vom kalten Wind und meine Augen tränten vor Kälte, doch ich merkte es nicht richtig. Ständig kam mir die Situation auf dem Balkon mit Bill vor Augen….anstatt mich nur vage Erinnern zu können, was mein Kurzzeitgedächtnis immer erlaubte…hatte ich diesen Augenblick so scharf wie eine Fotokopie vor mir.
    Seine Augen, sein Lächeln…seine unbeholfene und doch zielfeste Gestik…

    Ich fragte mich, wie oft er das bei einem Mädchen schon gemacht hatte. Erst nett und zufällig anrempeln, Cola aufs T-Shirt schütten und sie dann durch die Stadt schleifen….

    Ich sah auf und trat unter die nächste Straßenlampe. Das Licht fiel warm auf meine Hände und Gesicht..und schmeckte den Rauch der Zigaretten in meinen Haare und meine Hände rochen nach Alkohol

    ….nach Red Bull…

    Warum war ich nicht einfach in Berlin geblieben? Könnte mit meinen Freunden durch die Clubs ziehen…mit meiner Mutter shoppen gehen…
    Doch anstatt dessen, verwandelte ich mich hier in eine freilaufende Psychopatin.

    Doch genug des Geschnülze. Bill musste abgeha-


    „Lenna!! Verdammt noch mal! Bleib stehen!“


    Ich reagierte nicht, wer auch immer es war, ich ordnete ihn unter die Menschen die-jetzt-nicht-gut-genug-waren-mit-mir-zu-sprechen ein und lief weiter.

    „Lenna! Du elender Sturkopf!“

    Ich blieb abrupt stehen und wandte mich langsam um.


    Im fahlen Licht des Mondes das silbern in das gelb-schmutzige Licht der Straßenbeleuchtung eintauchte, entdeckte ich den schwachen Umriss von Bill. Er stockte und verlangsamte seinen Schritt.
    Leicht keuchend stand er keine 3 Meter von mir entfernt.

    „Was ist?“ fragte ich so beiläufig wie möglich und spürte wie mir, im Zustand der Ruhe, die Kälte allmählich unter die Kleider kroch. Ich freute mich schon wahnsinnig auf die Grippe, mit der ich morgen aufwachen würde..
    Oder besser gesagt heute und wenn ich überhaupt schlafen würde.

    „Bleib“ sagte er schlicht und ich sah, trotz dieser Situation, sein Selbstbewusstsein, das er ausstrahlte.

    Ich kicherte leicht hysterisch
    „Bill, es ist besser wenn ich jetzt geh. Nach alldem was mir heut klar geworden ist…“
    Ich konnte nicht weiter sprechen und zuckte nur die Schultern.

    Er trat einen Schritt an mich heran, ich sah sein Gesicht nur allzu deutlich, es machte mich krank, ihn von so nah sehen zu müssen und zu wissen, wie unmöglich das alles war.

    „Lass uns zu der Bank dort drüben gehen“

    Er deutete auf eine alte, abgefuckte Bank, die zwischen den Sträuchern auf dem Gehsteig platziert war.
    Eigentlich wollte ich aber nur ins Bett und diesen ganzen Abend vergessen…okay die letzten Tage vergessen.

    Ich nickte und Sekunden später ließen wir uns mit einem leichten Seufzer auf das feuchte Holz nieder.


    Ich-…“ Wir begannen wieder gleichzeitig, wie am Abend in Svens Wohnung.

    Ich musste trotz allem etwas lächeln und auch Bill sah zu Boden….leicht grinsend.

    „Hör zu….ich weiß, was ich heut alles im Suff verbockt hab“ Bills Blick weilte auf einem losen Steinquader, vor seinen Füßen.

    „Wie wahr“ entfuhr es mir und ich sah verschämt zu Seite.

    Er überhörte mich und suchte wohl krampfhaft nach den richtigen Worten.
    Immer noch auf den Stein schauend fuhr er fort: „Ich weiß wie dein Eindruck jetzt von mir ist: Ein verwöhnter, egoistischer, etwas bekannter Kerl, der jeden Abend ne neue abschleppt“

    Er sah kurz auf.

    „Das bin ich aber nicht und ich denke , du weißt das. Du spürst das“

    Ein gaaanz Sensibler, mmmhhh?

    Ich wagte einen ausdruckslosen Blick in seine Augen. Darin lag…Ehrlichkeit. Pure Ehrlichkeit.

    Ich erwiderte nichts darauf, wollte hören was er noch zu sagen hatte, denn langsam aber sicher spürte ich vor Kälte meine Füße nicht mehr.

    Er wandte sich wieder ab und musterte wieder seinen Quader.

    „Ich hab dich heut geküsst weil….“

    „Weil du so besoffen warst und es gar nicht richtig geche-..“

    „WEIL ich es wollte Lenna. Auch wenn ich angetrunken war, ich werd doch wohl noch wissen, wen ich küssen will. Bei wem es…“

    Er wandte sich wieder zu mir „Bei wem es verdammt noch mal schön ist“

    Ich schluckte und sah Bill prüfend an.

    „Lenna…..ich hab dir heut gesagt, dass ich im Moment sehr genau weiß, was ich fühle“

    Ich nickte „ Ja, sehr …nun ja….ausdrucksstark“ Ich lächelte leicht.

    Seine Lippen verzogen sich zu einem frechen Grinsen, dann erlosch es wieder.

    „Und das weiß ich auch im nüchternen Zustand noch. Ich weiß, dass du mir näher gekommen bist, als…nun ja…als ich es momentan für richtig halte“

    „Warum hast du dich mit diesem Mädchen abgegeben und mich nicht mehr regristriert.? Warum hast du dich vorhin so blöde gestellt?“

    Diese zwei Fragen waren der Kern für alles. Ich sog jedes Wort von ihm auf, alles klar. Doch ich wollte jetzt endgültige Klarheit.

    Er sah in meine Augen und senkte dann wieder den Blick.

    „ Der Alkohol ist mir zu Kopf gestiegen…Das alles hatte nichts mit der Sache zwischen mir und….dir zu tun“


    Ich ließ mir seine ganzen Worte durch den Kopf gehen….und stellte fest, dass der ganze Zorn verflogen war…er hatte es mal wieder super toll hingekriegt, einem alles so einfach finden zu lassen.

    Plötzlich rückte er näher an mich heran und grinste etwas….er war unsicher.

    Ich seufzte und fuhr mir über die Knie.

    „Bring mich nach Hause Bill“ Geschockt sah er auf.
    Als ich meinem Blick gekonnt abwandte, Deutete er seine Vermutung richtig.

    „Nein Lenna….ich will jetzt wissen, was ist….zwischen uns!“

    Er sah beinahe böse aus.

    Ich lachte innerlich auf und klopfte mir selbst auf die Schulter, das erreicht zu haben was ich wollte. Er sollte auch spüren, wie weh einem das tat. Zurückgewiesen zu werden.

    Als sich das Lächeln in meinem Gesicht ausbreitete und ich nur gespielt gelangweilt die Schultern zuckte, sprang er auf.

    „Naja…Bill….also…ich denke schon, dass ich deine Einladung morgen zu einem Kaffee aufm Hasselbach um 13 Uhr annehme.“

    „ich—was?“ Eine Sekunde lang sah er mich an als ob ich den verstand verloren hatte, doch dann machte es Kling.

    „Du….bist nicht sauer?“

    „Sauer nicht….nur müde und fertig von den Problemen mit dir!“

    „Lenna!“ Lachend packte er meine Hand und riss mich hoch. Dann hob er mich in die Luft und drehte sich immer schneller im Kreis.

    „Bill nicht…bitte mir is eh schon so schlecht!“ lachte ich und hielt mich so fest ich konnte an ihm fest.

    „Deine Strafe“ grinste er frech, doch dann ließ er mich wieder auf den Boden sinken und hob die Hand……wie vor ein paar Stunden auf dem Balkon.
    Doch er zog sie nicht schnell zurück wie dort, sonder fuhr mir langsam über die Lippen.

    „ich glaub fast…“ flüsterte er

    „ich glaub fast….als ob ich mich in dich-…“

    „Hör auf zu schnulzen“ grinste ich frech und drückte ihn an mich. Trotz unserer Versöhnung, wollte ich, dass Bill mich nach Hause brachte.
    Als wir im leeren Waggon der S-Bahn saßen, der heftig hin-und herrückelte,
    die Nacht an uns vorbeirauschend, die glitzernden Lichter die sich an den Kunststoff-Glasfenstern reflektierten und im Bewusstsein, Bill neben mir sitzen zu haben, überkam mich eine grenzenlose Müdigkeit und ich gähnte ausgiebig.

    Ich schloss kurz die Augen und lehnte meinen Kopf an die Kunststoffscheibe die die Sitzmöglichkeiten und die Automatische Tür trennte.
    Sie vibrierte leicht und innerhalb von wenigen Sekunden rumorte es auch in meinen Schläfen.

    „He!“



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    tOkIoGiRl - 19.04.2006, 18:08


    Chari du bist echt super genial!!!!!!!!!!!!!!!

    DIeser lange Teil hat mein Herz erwärmt *schnulz*

    Uhi das war aber echt supi!!
    Schreib bitte schnell weiter und lass uns nicht wieder warten!!!

    Ich denk mal jetzt sagt er ihr das nsie sich doch bitte an seine Schulter lehnen soll^^ Also spann uns nich zu lang auf die Folter



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    MarenTH - 19.04.2006, 21:39


    hey...hab gerade die FF nachgelsen..boa so hammer geil...mal stand ich echt den tränen nahe...mal hatte ich voll schmetterlinge im bauch :oops: und manchmal hab ich mich gekugelt vor lachen....echt so hammer geil =)
    Wann gehtsn endlich weiter? =)



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Unechte_mama - 20.04.2006, 17:58


    wow wie geil der teil^^ hehe schöööööön laaaanng^^


    ich hab fast geflennt beim lesen ey oO


    mach bitte schnell weiter^^


    lieb dich *busska*



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    *~zuckerelfe~* - 03.05.2006, 18:10


    ja hab mich durchgekämpft *gg*

    echt geil,wie alle hier schon bestätigen...^^



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anonymous - 11.05.2006, 15:46


    joa die FF is hammageil. ich kenn die ja schon im ganzen aus nem anderen board aber die is halt so geil da liest man se gern öfters. ich hoffe doch du schreibst bald weiter oder?



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Charisma - 13.05.2006, 15:29


    Danke für euer Lob, hätte nicht gedacht, dass die Story noch in ihren alten Tagen gelesen werden will O_O


    __________________________________________


    Ich spürte einen leichten Schlag in die Seite und verwirrt fuhr ich hoch.
    Neben mir lehnte lässig Bill, der mich mit einem Grinsen ansah.

    „W-Was? Oh…Sorry“ Ich gähnte abermals und reckte meine Arme in die Luft.

    Er griff nach meiner Schulter und drückte mich sanft nach unten, sodass ich gemütlich meinen Kopf auf seinem Bauch platzieren konnte.

    Ich ließ es gerne geschehen *g* und eine Gänsehaut überflog meinen ganzen Körper, als er auch noch begann, sanft mit den Fingern an meinem Hals entlangzustreichen.

    Ich schloss die Augen….hörte soeben noch die nette Computerfrau die nächste Haltestelle ansagen, regristrierte, dass diese noch ewig vom Hasselbachplatz entfernt war…Dann fiel ich in eine wohlige Dunkelheit…spürte Bills Hand ….

    Die Zeit verging viel zu schnell….nach Sekunden, so schien es mir, merkte ich, wie Bill sanft an meiner Schulter rüttelte, wir waren angekommen.

    Ich erhob mich, mit zersaustem Haar und sah kurz etwas verschwommen.

    Bill packte meine Hand und zog mich hinaus auf den Bahnsteig.
    Die kühle Nach schlug mir entgegen, doch der Kälteschauer blieb aus. Dafür sorgte Bill..der mich immer noch einen total munteren Eindruck machte.

    Als wir auf die nächste Bahn warteten die in Richtung Buckau ging, kniete er sich vor mich hin, ( ich saß auf einem der Drahtbänke, die vor dem Wind geschützt waren ) und sah mich leicht verschmitzt an.

    „Das mit morgen klappt leider nicht Lenna“

    Ich nickte, er brauchte nicht zu erklären. Die kurze, schöne Zeit , die wir jetzt miteinander verbracht hatte, hatte mich vergessen lassen, wer Bill eigentlich war. Der wohl angesagteste Teenager Deutschlands.

    Er war überrascht, dass ich nichts weiteres drauf erwiderte, hatte wohl einen großen Protestschrei erwartet.

    Doch ich lehnte mich zurück und lächelte „Ich versteh das Bill“

    Noch bevor er irgendwas erwidern konnte, fuhr meine S-Bahn ein.

    Ich zögerte als wir einsteigen wollten.

    „Du brauchst nicht mitzufahren..Bill….es ist doch viel gefährlich für dich, wieder allein den ganzen Weg zurück zu müssen.“

    Er winkte ab
    „Ich ruf nen Kumpel an, der holt mich wieder ab. Jetzt sind Magdeburgs Straßen total leergefegt“

    Ich war erleichtert, dass er doch mitfuhr.


    Schließlich standen wir vor dem Gebäudekomplex von Svens Wohnung. Ich konnte sein Auto nirgends entdecken…
    Ja..ja mein Vater *g*
    „Geschäftsessen“ aaaalles klar.
    Tja wie die Tochter ,so der Vater.
    Ich stockte bei dem Gedanken und ich schämte mich dafür, so liebevoll von ihm zu denken….

    „Tjaaa….wenn wir jetzt gaaaanz böse denken würden, würdest du mich noch auf nem Kaffee mit nach oben nehmen.“

    Bill grinste mich frech an, seine Hände in den Hosentaschen vergraben.

    Ich schritt nah an ihn ran und legte den Kopf schief.
    „Denken wir gaaaaanz böse?“

    Er sah kurz gen Himmel, als ob er nachdenke würde.
    Dann schüttelte er den Kopf.

    „Noch nicht“

    Ich nickte zustimmend „Noch nicht“

    Ich lachte dreckig und ging die ersten Schritte auf die Eingangstür zu, dann hielt ich inne und drehte mich um.

    Da stand er, der Kerl der mir mein ganzes Leben durcheinander gebracht hatte…okay, zumindest meine Gefühlswelt.

    Er sah mich lang und intensiv an, dann lief ich die wenigen Meter zurück und drückte ihm einen festen Kuss auf die Lippen.

    Er grinste, ich grinste ……dann wandte ich mich um und lief auf die Haustüre zu.

    „Tschau“ rief er und hob kurz die Hand.

    „Bye“ murmelte ich und schloss lächelnd die Haustüre hinter mir.

    Ich fuhr per Aufzug zur Wohnung , kaum als ich drin war, schmiss ich mein Zeugs auf die Couch und rauschte zum Fenster.

    Bill telefonierte gerade und keine fünf Minuten kam ein BMW um die Ecke gekurvt und Bill stieg cool und lässig ein.

    Dann blendete das Auto auf und der Fahrer gab Gas.

    Weg waren sie. Ich stellte mich unter das heiße, dampfende Wasser der Dusche, wusch den Zigarettengestank aus meinen Haaren, schruppte Alkoholreste, die klebrig zurückgeblieben waren von meiner Haut und lehnte mich nachdenklich gegen die kalten Kacheln an der Wand.
    Beobachtete das Wasser das an der Scheibe zerperlte und sich seine Bahn als lauter kleine Kügelchen nach unten bahnte.


    Ich dachte über die letzten Stunden nach…wie viel ich doch erlebt hatte. Dachte über meine hysterische Reaktion gegenüber Bill nach und checkte auch, was ich Gustav zu verdanken hatte.
    Gustav…der hätte eine echte Freundin verdient. Er kümmerte sich um die anderen, anstatt um sich selbst.
    Ich schloss die Augen, als mir ein Blitzgedanke kam. Ich öffnete die Augen wieder und starrte gedankenverloren durch den Wasserdampf.
    Zu Gustav würde jemand wie Yvonne passen…er ruhig, sie ruhig. Er zuverlässig , sie zuverlässig.
    Das war die Idee! Ich würde die zwei miteinander bekannt machen…doch erst musste ich Yvonne die Wahrheit erzählen. Über Tokio Hotel und…Lenna.

    Als ich todmüde und sauber (-: in mein Bett kletterte, nachdem ich wieder die Vorhänge zugezogen hatte , spukte mir dieser Gedanke immer noch im Kopf herum.
    Selbst als mich im Dunkeln der Schlaf überkam…..er ließ mich nicht mehr los.

    Ich wurde am folgenden Morgen durch ein nervendes Klingeln geweckt.
    Ich schüttelte den kopf und murrte.
    La-la-laaaa-lalalaaaa
    Ich stöhnte und warf mich auf die andere Seite.
    La-la-lalalalaaaaaa
    „Mensch!“ genervt fuhr ich hoch und schnappte mir mein Handy, das neben mir auf dem Nachttisch lag.

    „Ja??!!“ Ihr pustete mir Haarsträhnen aus dem Gesicht. Und sah kurz auf meine Uhr des Handys

    „Tach auch! Ich wünsch dir auch einen wunderschönen guten Morgen!“

    „Morgen….Tom. Weißt du eigentlich wie spät es ist??!!“

    „Klar…es ist genau….wart mal… halb sieben! Du wirst mir doch nicht erzählen, dass du noch gepennt hast?“

    „Du weißt nicht, wie es ist, als Mädchen mit einem richtigen Kater aufzuwachen!“
    Brummte ich und schüttelte den Kopf über Toms gute laune.

    „Hast du ne Ahnung…Nee im Ernst. Ich wollt dich fragen, ob sich das mit Bill wieder eingerenkt hat…weißt schon..“

    „Hat er dir gestern nicht Bericht erstattet? Wo seid ihr eigentlich im Moment?“

    „Wir hatten keine Zeit zu reden, er pennt grad neben mir. Wir sitzen im Van in Richtung Göttingen, musst du wissen und wir haben nich gerade viel geschlafen“

    „Na deine Laune scheint das ja nicht zu trüben! Nee Bill und ich , wir sind…ich hab mich wieder eingekriegt“

    „Hast du ne Ahnung! Sogar Gustav is schlecht drauf!! Ich mach hier nur gute Miene zu bösem Spiel“ Er kicherte frech
    Ich hörte Georg was einwerfen, doch Tom lachte nur noch lauter.

    „Tja also….dann lass ich dich weiterschlafen. War nur so…keiner redet hier mit mir , die pennen alle. Verdammt deprimierend so was“

    „Oh….jetzt tust du mir richtig leid…Wann kommt ihr denn wieder?“

    Er schniefte gespielt „Achja….äh wann? So gegen Abend denk ich.“

    „Gut …. Meld mich dann, sag das Bill.“

    „Klar mach ich…soll ich ihm nen Kuss von dir geben?“

    „Mach das“

    „Mit großem Vergnügen! Tschau Lenna!“

    „Tschau Locke“ lachte ich und legte auf, sodass er nichts mehr erwidern konnte. Ich ging immer noch lächelnd ins Bad und wusch mir das Gesicht, sodass ich einigermaßen wieder klar sehen konnte.
    Ich trottete wieder zurück ins Zimmer und mein Blick fiel auf meine Beute von gestern mit Yvonne.
    Ich kramte in den Tüten und fand ein besonders schönes Teil, das ich mir doch noch ergattern konnte. Ich schlüpfte in das Oberteil, das von blauer Farbe war und nen schiefen Reißverschluss hatte, der etwas quer über den Oberkörper verlief.
    Ich war zufrieden damit.

    Fix und fertig saß ich am Tisch, als Sven heruntergepoltert kam.
    Er wirkte zersaust und hundsmüde….aber glücklich.

    „Kaffee?“ fragte ich ihn und hielt die Kanne hoch.

    „Mehr als dringend“ murmelte er und ließ sich mich gegenüber fallen.

    Ich kniff die Augen zusammen und fragte grinsend: „ Wo warst du denn gestern so lange?“

    Ich sah gespielt überrascht hoch und bedankte sich mich einem Kopfnicken, als ich ihm einschenkte.

    „Ich? Weißt du doch…Geschäftsessen“

    „Hey…ich bin zwar deine Tochter….aber mir kannst du das ja erzählen, in welchen Pubs du rumgelungert bist“

    „Ich….okay…ich war …mit ner Frau fort.“

    „Böse,böse ! Wo wart ihr denn?“ Ich biss herzhaft in mein Toast.

    „ Wir waren essen in der Leipziger“

    Ich nickte ihm aufmunternd zu „Siehste war doch gar nicht so schlimm“

    „Du willst nicht mehr wissen?“ Überraschte faltete er die Hände in seinem Schoss.

    „Boah…hey, also WIE und WO ihr es getrieben habt, DA brauchst du wirklich nicht ins Detail zu gehen“ lachend hob ich die Hände und stand auf.




    Es war neun, als ich Richtung Altstadt losstiefelte. Ich wollte den Tag damit verbringen, Inliner an der Elbpromenade zu fahren, dem Schleinufer entlang.
    Sven lieh mir seine Skates aus, Gott sei Dank hatte er kleine Füße, sodass ich nur zwei paar Socken gleichzeitig anziehen musste , doch am Ende saß alles einigermaßen fest.
    Es war ein schöner Tag und ich genoss nach dem „Stress“ von gestern diese ruhige Freizeit. Ich war mir sicher, sobald die Jungs wieder in Magdeburg waren, würde auch ich wieder auf Trab sein.
    Ich lächelte vor mich hin, als ich mir die arme Locke vorstellte, die eingequetscht in diesem Auto saß, überall schlafende oder dösende Mienen um sich herum und gute Laune verbreiten wollte. Es war schon gegen 5 Uhr als ich , der Elbe entlang, wieder gen Svens Wohnung kurvte.
    Es war nicht viel los auf Magdeburgs Straßen und ich kam zügig und sicher voran, der Wind peitschte mir zwar etwas ins Gesicht , doch davor war ich gerüstet mit meinen 2 Pullovern und nem T-Shirt.
    Als ich in Buckau ankam und mich auf die Treppe vor dem Eingang des Hauses setzte, hörte ich lautes Gelächter im Treppenhaus. Es hallte ziemlich, deswegen konnte ich es wahrscheinlich auch hören. Misstrauisch, mit dem Blick in Richtung offene Tür, schnürte ich die Skates auf und schlüpfte langsam heraus.
    Zögernd klemmte ich sie mir unter den Arm und schritt langsam ins Haus.
    Man hörte wieder leise Gemurmel und dann wieder ein raues Lachen.

    Ich ahnte nichts Gutes…es gab keine Jugendlichen in diesem Haus, hatte mir Sven erzählt….warum also??


    Ich drückte den Knopf des Aufzuges, die Türen öffneten sich und immer noch horchend stieg ich in den Fahrstuhl.
    Der setzte sich rasch in Bewegung, und als sie die Türe langsam öffnete sah ich etwas Unerwartetes:


    Nämlich:



    Nichts.


    Ein leeres Gang lag vor mir, wie leergefegt. Keine Spur von meiner Vermutung.
    Ich fasste mir an den Kopf und spürte dass mein Gesicht heiß war. „Wahrscheinlich hab ich Fieber und du fängst deswegen an zu fantasieren“ murmelte ich und schritt mit einem Seufzer in Richtung Svens Appartement.

    Kaum als ich meine Hand auf die Türklinke legte, das kalte Metall spürte, hörte ich wieder dieses Lachen.

    Ich horchte, es war verstummt.
    Ich legte den Kopf schief. „Mädel allmählich wird es Zeit für die Klapse“

    Ich drückte die Klinke hinunter und öffnete mit einem leichten Schwung die Tür.

    …und wer stand vor mir?

    Sven, Gustav, Bill und Tom.

    Hä????

    Sprachlos blieb ich im Türrahmen stehen und starrte sie mit offenem Mund an.
    Sie standen in einem Halbkreis, die Jungs Red Bull in der Hand, mein Dad eine Flasche Bier.
    Sie verstummten schlagartig und blickten ebenfalls überrascht zu mir, außer Tom, der hatte sein übliches Lächeln auf den Lippen.

    „Was…..?“

    „Lenna! Du bist spät!“ Sven hob seine Flasche und prostete mir zu.

    „Ja…“ Ich schloss die Tür hinter mir und ließ die Inliner fallen.

    „Hey“ sagten Tom und Bill im Chor
    „Hallo“ Gustav grinste mich schief an.

    „Wie kommt es, dass ihr hier seid? Ich dachte…“

    „Wir waren früher fertig als geplant und da…“ Tom grinste

    „da haben wir uns gedacht, mal bei dir vorbeizuschauen und…“ Bill sprach für Tom weiter.

    „dich zu fragen…..“ Tom gestikulierte gespielt weiter.

    „ob du nicht Lust hättest, mit uns in unser Hotel zu fahren und Abend zu Essen“
    Vollendete Bill als ich neben ihn trat.

    „ich sehe, Sven hat euch ja bestens vorbereitet“ lachte ich und fuhr mir durch die Haare.

    Der hob die Schultern. „Da du noch nicht da warst, dachten wir uns, mal ne reine Männersache zu machen“

    Ich zog mir meinen ersten Pulli über die Schultern, trat hinter sie und ließ ihn aufs Sofa fallen. Dann trat ich hinter den Tresen und öffnete für mich ne Flasche Wasser.

    Während ich gierig trank, sprachen sie kurz weiter, doch ich hörte nicht zu. Meine Augen blieben an Bill hängen…..ob er wohl sich heute noch genauso verhielt wie gestern?

    „Ich hab es ihnen erlaubt, dich mitzunehmen“ Sven stellte seine Flasche Bier ab und holte sich seinen Blazer.
    „Ich muss sowieso los“ Er kramte nach seinen Schlüssel und schüttelte jedem der Jungs die Hand.

    Er winkte mir noch kurz zu und verschwand.

    Nachdem er weg war konnte ich wieder frei sprechen.

    „Ihr hättet mich wenigstens anrufen können, dass ihr schon da seid“ Ich trat in die Runde und grinste leicht.

    Gustav hob die Schultern und murmelte was von `Überraschung`

    „Och seid ihr süß!!“ Ich lachte und kühlte meine Wange an dem kalten Glas des Wassers.

    Der Satz brachte die drei anscheinend in Verlegenheit….sie hörten ihn wohl zu oft.

    Um aus dieser blöden Situation zu kommen , plapperte ich schnell weiter.

    „..naja..und wo ist Georg?“

    „Im Hotel, er war hundemüde….hatte heute auch den miesesten Kater“
    Bill grinste und alle drei lachten.

    „Das wundert mich nicht“ lächelte ich und sah kurz auf meine Füße.

    „Also willst du mit oder nicht?“ Tom schien es wohl eilig zu haben, denn er konnte seine Füße kaum stillhalten.

    Ich sah ihn von der Seite an und lächelte hinterhältig : „Wer wartet denn auf dich im Hotel?“

    Er grinste „Ach diese…und jene“

    „Okay…wenn ihr mir sagt wo das Hotel ist und wie es heißt ,dann komm ich nach. So-…“ Ich wies an mir herunter
    „- geh ich nicht“

    „Wieso sieht doch sexy aus, so verschwitzt und strahlend“ Tom musterte mich kurz bevor er einen kurzen Hieb von Bill in die Seite bekam.

    Tom hob die Hand „Okay…okay…“

    „Ach übrigens“ Bill wandte sich zu mir.

    „Sag Tom nie , NIE wieder, dass er mich von dir Grüßen soll“

    Tom lachte schallend wegen den Worten Bills und ich hob fragend eine Augenbraue.

    Bill warf mit seinen Kajal- umrandeten Augen einen kurzen Blick zur Seite. Zu Tom, der sich mittlerweile, zusammen mit Gustav, kugelte.


    Als Bill sah, dass ich nicht so recht kapierte, musste auch er leicht grinsend.
    Er gestikulierte

    „Nachdem ihr wohl miteinander heute telefoniert hattet, hat er sich zu mir rangekämpft und-…“

    Ich schlug die Hand vor dem Mund

    „-und abgeknutscht“

    Bei den Gedanken lag ein angewiderter Gesichtsausdruck in Bills Zügen und ich musste losprusten.

    Während Tom, Ich und Gustav uns gegenseitig stützten mussten stand Bill vor uns und sah mit gespielten Hochmut zu uns herab, bis auch er schließlich lachen musste. Die Jungs wollten warten, bis ich fertig war.
    Was mich allerdings noch mehr freute, war die Tatsache, dass Bill mit nach oben kam.
    Er war heute wieder typisch gestylt, jedoch hatte er ne schwarze Hose an, statt Jeans. Seine Lederjacke glänzte im grellen Licht, das in der Wohnung herrschte.
    Tom und Gustav ließen sich unten auf der Couch nieder , ihre Getränke in der Hand.

    „Was soll man denn anziehen?“ Ich öffnete die Schranktüre und prüfte meine kleine Auswahl, die wohl hauptsächlich aus Jeansröcken, bunten Oberteilen und Strumpfhosen bestand.

    Ich spürte wie Bill, der ans Fenster getreten war, zurück zu mir kam und sich hinter mich stellte.
    Seine Augen wanderten kurz über meine Klamotten, bis er mich von der Seite anblickte und verschmitzt grinste.
    Ich warf einen Blick zurück zu ihm.

    „Zieh das an, worin du dich wohlfühlst“

    Ich sah wieder zurück in den Schrank und suchte ohne großes Federlesen einen enganliegenden roten Rollkragenpulli, nen ausgewaschenen Jeansrock und ne seidige Strumpfhose, die erste die mir in die Finger fiel, aus.

    Bill nickte und wandte sich um, damit ich mich umziehen konnte.
    Er stellte sich wieder ans Fenster und ich war froh, dass er so höflich war und mir diese Freiheit gab.
    Wer weiß…andere Kerle hätten sich sonst wie verhalten.

    Bill wartete bis ich mich wieder aufrichtete, und mich prüfend vor den Spiegel stellte.
    Gefiel mir das , was ich sah?

    „Wenn du jetzt noch Stöckelschuhe anziehen würdest, wäre es perfekt. Für mich zumindest“

    Ich wandte mich überrascht um , als ich merkte, dass er sich aufs Bett hatte fallen lassen. Er hatte mich nicht mal angesehen.
    Es sah komisch aus, so wie er da lag. So…verletzlich.

    Ich setzte mich langsam neben ihn und bückte mich, da ich meine gesamten Schuhe ja unterm Bett verstaut hatte.
    Ich erwischte zum Glück die richtigen, die einigermaßen dazupassten. Mit normalen Absatz, sodass ich in keiner Gefahr war, mir sonst was zu brechen.


    Als ich hineingeschlüpft war ließ ich mich ebenfalls nach hinten fallen und starrte stumm die Decke an.

    Bill ebenso.

    „Willst du überhaupt dass ich mitkomme oder war es nur eine fixe Idee von Tom?“

    Überrascht wandte er den Kopf zu mir, ich schlug die Augen nieder und studierte etwas zu aufmerksam die Tapetenwände.

    „Klar, ich hab mich mit Händen und Füßen damit gewehrt, dass du nicht dabei bist. Hat leider nichts geholfen“

    Ich musste lächeln, wann wusste er endlich, ob ich es ernst meinte oder nicht?

    „Ich meine es ernst Bill. Ich hab das Gefühl ich mische mich zu sehr in euer Leben ein. Jeden Tag renn ich nun mit euch mit, das muss ne Umstellung sein, nach all der Männerzeit“

    Es stimmte auch was ich sagte, es war nicht so eine hysterische Nummer von mir, die schnell wieder weg war. Ich hatte heute viel über die Situation nachgedacht.

    Ich spürte wie er sich leicht aufrichtete und sich , zu mir gewandt, auf den Ellbogen stützte und mich aufmerksam ansah.

    Ich zwang mich ebenfalls zu ihm zu sehen.
    „Lenna du weißt ganz genau, dass ich es so WILL“



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anonymous - 13.05.2006, 15:34


    o.O Das ist ja ma haaaaaaaaaaaaaaammmergeil xD Find ich total kuhl, schnell weida!



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    MarenTH - 13.05.2006, 21:38


    Schöner langer teil...hoffe diesmal gehts schneller weiter^^



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Starling - 16.05.2006, 22:28


    Tolle Story
    Weiter so!



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    *~Li-Ro~* - 17.05.2006, 04:48


    Wa ist das geil oda ist das geil?

    Ich sitz jetzt seit ner halebn Stundehier dran..naja...lohnt sich ^^

    Also...klein Roxy ist da und ist nicht müde *g* !!!
    So...die FF ist der hammer xD!!!

    Schreib mal bitte schöööööööööööööööööön weiter ^^

    LG
    Roxy



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    *~zuckerelfe~* - 23.05.2006, 16:24


    ..



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Charisma - 23.05.2006, 20:29


    „Aber die Band-…“

    „Die Jungs sind mir sehr wichtig, das ist richtig. Doch ich selbst bestimme mit wem ich meine Freizeit verbringe.“

    „….die aber momentan sehr knapp bemessen ist, oder nicht? Da will man doch nicht ständig so eine ausgeflippte Person wie mich dabei haben“

    Er lachte, als er merkte, dass ich mir tatsächlich Gedanken machte.

    „Lenna bitte schau mich an“

    Ich wandte den Blick wieder zu ihm.

    „Hat Tom nicht gesagt, dass es UNSERE Idee war, dass du heute mit uns kommst?“

    „Schon, aber-…“

    „Siehst du. Tokio Hotel hat dich gern ….dabei“

    Ich musste grinsen und spürte wie ich die Diskussion verlor.

    Ich erwiderte also nichts darauf, was auch schon? Der hatte doch immer ein Gegenargument, auch wenn er behauptete , dass die Erde flach war.

    Plötzlich spürte ich, wie seine Finger mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht strichen.
    Ich musste mich bemühen nicht rot anzulaufen. Ich hörte mein Herz immer schneller schlagen und eine Gänsehaut raste meinen Körper entlang.
    Bill…..was , scheiße noch mal, machst du mit mir??

    Ich sah wieder in seine braunen Augen und wieder, wie gestern, lag ein Funkeln darin.
    Ich brachte ein verschmitztes Grinsen zustande und bemerkte, dass es an mir war, diesmal den nächsten Schritt zu tun.
    Ich drehte mich zu ihm hin und legte meine Stirn an seine. Ich schloss die Augen als ich merkte, dass er sich nicht zurückzog, sondern sogar seine Hand an meinem Hals platzierte.

    Jetzt wusste ich wie es war, wenn man einen Menschen nur spüren wollte, keine großen Reden schwingen musste. Es war wohl, wie meine Freundinnen immer mit großen Gestiken priesen, DER Moment.

    Ich öffnete wieder die Augen und sah , in Schatten getauchte Augen. Jede einzelne Wimper konnte ich erkennen. Sein Muttermal unter die Lippe…
    Seine Ponysträhnen kratzten mir über die Wange, doch ich blieb wo ich war.

    Er erwiderte meinen Blick, nicht ohne zu grinsen.
    Scherzkeks Romantiker.

    Wir näherten uns, langsam, ohne zögern, als uns plötzlich Toms Stimme von unten durch Mark und Bein fuhr.

    „LEENNNAAAA!!!!! BBBBIIILLLLYYYY“


    Ich stöhnte und wollte mich aufrichten, doch Bill griff nach mir und zog mich zurück.

    „Der soll warten“ grinste er und drückte mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Erst wie gehaucht, dann immer inniger.

    Doch Tom gab nicht auf.

    „Lenna, ich weiß, auch wenn mein Bruder dich grad belästigt…Wir müssen lo-h-os!“

    Wir lachten beide und richteten uns schließlich gleichzeitig auf.

    „Fertig?“

    „joah... Bevor sich dein Bruder noch was antut!“ Das Hotel lag nicht weit entfernt, worüber ich mich auch `derbst`freute, denn auf lange Fußmärsche oder S-Bahnfahrten hatte ich keinen Bock.

    Georg empfing uns in der Hotellobby, er sah zwar etwas müde aus, aber sonst ganz okay, hatte mal wieder sein typisches Grinsen aufgelegt.

    Wir begrüßten uns kurz und ich sah mich in der Lobby um, es war ein erste-Sahne Hotel, sprich es funkelte immer irgendwas und es roch fast nach Luxus.

    Tom ging zielstrebig durch weit geöffnete Flügeltüren hindurch, die auf der linken Seite der Empfanghalle zum Abendessen führten. Ich musste zugeben….ich starb fast vor Hunger, deswegen tribbelte ich auch neugierig Tom nach, gefolgt von Bill, Gustav und Georg.
    Einige Tische waren schon besetzt, doch es wirkte kaum voll, wohl eher wie ein Kaffepäuschen am Nachmittag.



    Ein freundlich lächelnder Kellner empfing uns und wies auf einen größeren, runden Tisch am Ende des Saales. Direkt am Fenster, was für mich den abendlich ziemlich perfekt werden ließ. Ich weiß, ich bin leicht zu… nun ja…zu befriedigen (-;
    Der Kellner trat beiseite und rückte mir den Stuhl vor, leicht irritiert wegen dieser Geste zögerte ich erst ein paar Sekunden, doch ich wollte nicht allzu dumm in solchen Sachen wirken, also setzte ich mich rasch.
    Die Jungs hatten sich bereits gesetzt und wirkten völlig fehl am Platz. Um uns herum saßen Geschäftsleute, aufgetackelte Damen und wir….nun ja…wir wirkten wie ne Straßenbande.
    Tom, der Drogendealer. Georg, der Zuhälter. Gustav der Kriminelle und Bill…ähm…die Punk-Promenaden Mischung.
    Wie ich mich fühlte, möchte ich hier erst gar nicht betonen.
    Jedoch , die Jungs fühlten sich wohl wie zu Hause. Kein Wunder, sie verbrachten ja jeden Tag in nem Hotel, ich jedoch, wurde immer kleiner auf meinem Platz und versuchte mir zwanghaft ins Gedächtnis zu rufen, was GENAU mir Frau Reditz nochmal in Punkto 20-teiliges Eigenbesteck eingetrichtert hatte.
    War es …von innen nach außen... Nee….ich esse doch mit ner kleinen Gabel nicht das Hauptgericht….also wohl eher von außen nach innen. Okay…aber WAS zum Teufel nochmal wollten diese 2 Löffeln da oben?
    Während ich so vor mir hinmurmelte und starrte, hatten Tokio Hotel bereits die Karten entgegengenommen, und Bill….wohl total köstlich amüsiert über mich, hielt mir wohl schon seit geraumer Zeit diese unter die Nase.

    „Lenna?“

    Ich sah rasch auf und nahm sie ihm lächelnd aus der Hand „Danke…“

    Doch schon sollte der nächste Schlag folgen. 5 verschiedene Papiere mit :Vorspeise, Suppe, Salat, Hauptgericht, Nachspeise, Dessert.

    Ich war kurz vorm Heulen…warum konnte man nicht wie normale Menschen, mit einer Gabel, einem Messer, einem Löffel und 3 gewöhnliche Gänge essen?!

    - Weil du hier mit Tokio Hotel sitzt, in nem 4 Sterne Hotel, und man von dir erwartet, dass du dich in so was auskennst-

    Verfluchte innere Stimme….Lenna die Zweite…die IMMER Recht hatte.

    Die Jungs blätterten seelenruhig umher und ich frohlockte, als ich las, dass es auch normale Pasta gab.

    Herr im Himmel, ich weiß , ich bin nicht immer nett zu dir gewesen, aber bitte mach dass ich mich hier nicht blam-

    „Ich nehm die Pizza 45, aus“ Bill schlug die Mappe zu und grinste zu mir rüber-

    „Alles klar?“

    „Joah…. Kann ich die Pasta 22 auch ohne Chillischoten aus Mexico haben, was meinst du?“


    Es wurde ein lustiges Essen, denn es stellte sich heraus, dass ich und die anderen nicht über Pizza und Salat hinauskamen und ich versprach Gott dafür, nächsten Sonntag in die Kirche zu gehen…für 10 Minuten.

    „Wischt ihr, isch `ab ne tolle Idee“ locke meldete sich zu Wort…..und es schien

    Tom zu schmecken.

    „Spucks aus“ lohte Georg und musste sich vor Lachen die Serviette vor den Mund halten.

    „Hört ssu“ Tom sah uns an und gestikulierte mit der Gabel.

    Wir sahen kauend auf und warteten, bis Tom runtergeschluckt hatte und sich erneut den Mund belud.

    „ Da Lenna un` Bill nun ja…wischt schon…“ Er kreiste ein wenig mit der Gabel und Bill warf mir einen Blick zu.

    „…sin`, dacht ich mir, dasch Lenna morgen mal mitkommen könntsch“

    Ich runzelte die Stirn und warf fragende Blicke zu jedem der vier.

    Es folgte eine kurze Stille, als Tom zum Glas griff und uns Zeit gab drüber nachzudenken. Beziehungsweise…den anderen dreien.

    „Tom hat Recht“ Georg grinste in die Runde „Sie würd uns ein wenig auflockern und uns bei Laune halten“

    „ich….äh..“ Mein Gesicht war ein einziges Fragezeichen.

    Tom und Georg warfen ein Blick rüber zu Gustav, der so mit seinen Spaghetti beschäftigt war und deswegen nur beide Daumen hob, während ein paar Schlangen aus seinem Mund hingen.

    Bill saß neben mir und sah auf seine Hände.
    Es gab mir einen Stich, dass er nicht sofort zustimmte.

    „Bill?“

    Er hob den Blick und sah mich an
    Dann grinste er unverschämt

    „Wenn sie bei mir im Bett schlafen darf?“ Klar.
    Es ging schnell. Verdammt schnell. Seit wann kannte ich nun die Jungs? Ein paar Tage…und doch, verdammt nochmal, fühlte ich, als wären wir Jahre miteinander befreundet.
    Ich dachte zurück an meinen ersten Tag in Magdeburg…als ich total fertig in diesem Cafe saß und die volle Ladung Cola ins Gesicht bekam….als ich mit Bill den halben Tag verbracht hatte und unsere Minuten in der Umkleidekabine…wie die Kreischies uns verfolgt hatten und Bill trotz allem Bill blieb. Ich erinnerte mich auch noch daran, welches Gefühl mir durch den Körper geströmt war, als ich „Schrei“ am selben Tag in die Hände bekam….diese Hin- und Hergerissenheit…furchtbar…genauso wie der Anruf von Bill, als es mich vom Bett runtergehauen hatte…wirklich Stundmanreif, Lenna. Respekt. Dann wanderten meine Gedanken weiter in die Firma….wo die zwei Naturgewalten namens Tom und Lenna zum Ersten Mal aufeinandergeprallt waren….zum Schießen komisch, wenn ich jetzt zurückdachte…
    Tja…..dann das Treffen mit Yvonne nach dem Interview mit Tokio Hotel. Wie ich eine echte Freundin kennen gelernt hatte….ich musste lächeln, wenn ich an sie dachte. Vielleicht…vielleicht klappte es ja mit Gustav…
    Doch das Grinsen erlosch auf meinem Gesicht, als ich an die Party zurückdachte….auch wenn es wirklich geil war….ich würde nie gern an sie zurückdenken….was man auch verstehen konnte, oder? Nee…aber was wär gewesen, wenn ich mein Zeugs gepackt hätte und gegangen wäre? Säße ich dann auch hier?


    „Hey Lenna da vorn is Robbie Williams!!“

    “Wie…äh…was…wo???” Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und sprang halb auf.

    Dann sah ich auf die vier Jungs hinunter, die sich kugelten vor Lachen.

    „Tschuldige…du sahst aus, als ob die grad irgendwelchen Perversen Fantasien hinterherjagst“
    Tom hielt sich den Bauch und Kappe, die gefährlich am Wanken war.

    Feuerrot im Gesicht ließ ich mich wieder sinken und kam in den kurzen Blickkontakt mit Bill, der wohl nicht so recht entscheiden konnte, ob er weiterlachen sollte oder mit mir zum nächsten Psychiater gehen sollte.


    „Ich hoffe, ich genüg dir auch. Robbie kann ich natürlich nicht das Wasser reichen“ grinste er etwas unsicher und nahm, um das zu überspielen, einen großen Schluck Cola, an dem er sich prompt verschluckte.

    Während Bill noch hustete und Gustav ihm seelenruhig auf die Schulter klopfte, sah Tom mich mit schief gelegtem Kopf an und musterte mich immer noch schelmisch grinsend.

    „Meinst du, dein Vater… Jens…oder Sven, wie auch immer er heißt-…“

    „Meine mutter nennt ihn Jens….is sein zweiter Vorname“

    „- ahja, danke. Meinst du das Sven dir erlauben würde, mit uns nen Tag wegzufahren?“

    Ich wusste bis jetzt soviel, dass es nach Hamburg gehen sollte, was einen unheimlichen Tumult der Freude in mir auslöste.

    „…ich denke schon. Wenn ihr wieder die Wir-sind-die-besten-Kunden-Nummer raushängen lässt…sicher“

    Bill hatte sich wieder gefangen und murmelte so was wie „Klar, immer doch“

    Georg nickte, was auch immer das zu bedeuten hatte und schob sich ein letztes Eckchen von Toms Pizza in den Mund.

    „…ich hätt noch ne Frage“

    Es wurde kurz still, denn ich meinte es jetzt ernst. Die Idee war mir gerade erst gekommen und ich dachte, dass die Jungs sie nicht abschlagen würden können.

    „Schieß los Lennachen“
    Als ich Tom darauf meinen Todes-Blick schenkte, hob er die Arme und murmelte schnell mit kurzen, leichten Verbeugungen: „Lenna, die einzig wahre. Lenna“

    „Würde es euch etwas ausmachen, wenn ich noch jemanden mitnehmen würde?“

    Sie sahen sich kurz an und schienen wohl einen kurzen Gedankentausch zu verüben, als sie sich wieder zu mir wandten.

    „Wen meinst du?“ Bill lächelte mir zu und doch kniff er leicht die Augenbrauen zusammen.

    „Yvonne. Ich hab sie neulich in Magdeburg , hier um die Ecke, kennen gelernt“

    „Ist sie nett? Hübsch? Hat was in der Birne?“

    Ich dachte kurz spielerisch nach und nickte dann.

    „Ich denke, sie passt in dein Frauenschema Tom“

    Er strahlte und rieb sie die Hände „Wo wohnt sie? Ich hol sie gleich mal ab“



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    MarenTH - 23.05.2006, 20:47


    ahhh der teil is zu geil <33
    hast du die teile eigentlich schon alle vorgeschrieben?
    weil dann setz doch mal häufiger teile rein weil die story is echt genial =)



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    *~Li-Ro~* - 04.06.2006, 19:54


    Waaaaa xD
    ist das net der hammer?



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    regen.prinzesschen - 06.06.2006, 20:44


    chari *vorbeischau*



    ich freu nich schon aufs ende!
    das war so toll...*sfz*

    aso der satzt da über das klingen xD *die anderen auf folger spannen will*

    und auch so dein "kommi" zur story *das war nboch zeiten (alles so unkompliziert -.-')*


    ach ja...freu euch leute, freu euch!


    es wird toll!

    *droh*
    LMB der käse geht weiter *haben will nach vesp!*


    deine verpeilte kathi xD



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Charisma - 06.06.2006, 22:02


    Wir lachten alle darauf und ich wäre Tom am liebsten über die Dreadlocks gefahren, weil seine Gestik so verdammt süß ausgesehen hatte.

    Doch Bill zog mich immer mehr in seinem Bann. Wie er so neben mir saß und aufmerksam alles beobachtete. Sein Lachen, seine Gesichtsmimik…was hätte ich getan, mit ihm in diesem Augenblick alleine sein zu können…

    Doch ich kam auf Yvonne zurück.
    „Also?“


    Ich erntete allgemeines Kopfnicken von Georg , Gustav und Bill , Jubelschreie von Tom. Als ich nach Hause ging, allein, da die Jungs allgemein müde waren ( Bill hatte ich nicht erlaubt, mitzugehen, da er sich alle Kräfte lieber für morgen aufsparen musste ) und ich an den trüben Lichtern der Geschäfte, Häuser und Laternen vorbeitrottete wurde mir klar, dass ich keinen Plan hatte, wie ich Yvonne das erzählen sollte.

    Hei du, jaaa….hast du morgen schon was vor? Nein ? Mensch, komm doch mal mit mir und Tokio Hotel mit….

    Ich konnte mir Yvonnes schlimmste Reaktion darauf ausmalen:

    WAS??? TOKIO HOTEL??? BILL is auch dabei?? Boah, den wollte ich ja sowieso kennen lernen….ich weiß ich hab gesagt, dass ich nicht…aber der is SOOO Süß!!!

    Ich blinzelte erschreckt über die Vorstellung und schob einen Stein vor mir her, die Hände in den Mantel, Hosen-Taschen vergraben…was halt gegeben war.

    Das Beste was Yvonne sagen konnte war, dass sie sich freute mitkommen zu dürfen…sich freute für mich…..wegen Bill.
    Ich dachte nach….ich würde wohl Gustav befehlen müssen, sich um das Mädel zu kümmern. Wie ich Yvonne kennen gelernt hatte, war sie ein bissl sensibel wenn sie jemanden fremd war.

    Der Stein schlitterte über den Bordstein.

    Ich kramte mein Handy raus und musterte gedankenverloren den Display. Ich sprang wieder auf den Gehsteig, fand einen neuen Stein, ein Auto fuhr vorbei…und ich wählte ihre Nummer.

    Ich ging weiter

    Stein-KICK…Tuuut-KICK…..Tuuuut-KICK…

    Jedes mal, wenn es läutete stieß ich gegen den Stein um mich ein wenig zu beruhigen.

    Tuuuut-KICK ….Tuuuuut-


    „Hallo?“ Yvonne klang müde…kein Wunder es war fast 23 Uhr.

    „Hey ich bins…Lenna. Entschuldige, hab ich dich geweckt?“

    Der Stein kratzte über den Boden

    „Nicht wirklich….was ist los?“

    „Hör zu….“ Ich dachte angestrengt über jedes der Worte, die ich mir in den Kopf gesetzt hatte nach… Blackout…na toll..

    „H-Hast du morgen schon was vor?“

    „Nein? Ich hab ehrlich gesagt vor gehabt, die morgen anzurufen! Das is ja ein Zufall!“ Sie wirkte gut gelaunt…und keineswegs…naja es gab keine Anzeichen, dass hinter der freundlichen Maske eine Hysterie herrschte.

    „Ja…komisch…nun ja…komm morgen einfach zu mir ja? Wart…ich geb dir meine Adresse…und nimm am besten frische Klamotten und die ganze Palette mit ja? Könnte etwas spät werden..“

    „Was hast du denn vor mit mir?“
    Sie lachte etwas unsicher, stimmte jedoch zu, dass sie meinen Anweisungen folgen würde.

    Nachdem ich ihr Svens Adresse buchstabiert hatte, fragte sie nochmal.

    „Lenna…spann mich nicht so auf die Folter!! Willst du mich zur Nordsee verschleppen oder was?“

    Ich schluckte und musste grinsen
    „So in der Art“


    Es war fast halb zwölf , als ich zu Hause ankam und Sven über zwei Akten grübelnd vorfand.
    Er wirkte kaum verärgert, dass es so spät geworden war.
    Ich seufzte…so , das gleiche nochmal….

    Doch es stellte sich ganz anders heraus.

    „Lenna….dein Blick sagt alles. Wohin willst du morgen?“
    Er sagte es so beiläufig, die Augen jedoch immer noch aufs Papier geheftet.

    „Joah….Bi-….Die Jungs ham mich eingeladen morgen mit nach Hamburg zu kommen. Gute Nacht“
    Ich haspelte alles herunter und war schon halb auf der Treppe verschwunden, als er mich zurückbefahl.

    „Hamburg sagst du? … Du weißt, dass ich erst deine Mutter anrufen mu-…“

    „Mam erlaubt das okay? Ich bin schließlich kein Kind mehr Sven …och bitte, bitte ,BITTE!!“

    Er rieb sich das Kinn und musterte mich gründlich. Dann schüttelte der seufzend den Kopf und murmelte etwas von „junge Liebe“ „Bill was machst du bloß“


    „SVEN??“

    „Also wenn du unbedingt mit Billy dahin willst“

    Ich grummelte, weil es mir unangenehm war, von Sven so angesprochen zu werden.

    „Pack deine Sachen und ich will dich morgen Mittag nicht mehr hier sehen!!“

    Lachte er und lachte noch mehr, als ich mich auf ihn warf und abknuddelte, was ich mir später im Bett noch vorwarf…..
    Ich schlug die Augen auf, merkte die unheimliche Kälte auf meiner Haut, sie fuhr mir schneidend in die Lunge, meine Lippen wirkten wie tot. Ich tastete nach unten und fühlte, dass ich ohne Decke dalag….nur im Nachtkleid.
    Scheiße.
    Ich fuhr auf und mein Blick fiel auf das sperrangelweit-offene Fenster, die Vorhänge flatterten lautlos und draußen zog eine graue Wolkendecke über den Himmel, Regen peitschte ins Zimmer und der Wind fuhr mir durchs Haar.
    Heilige Scheiße.
    Warum hatte ich nur vergessen es zuzumachen?
    Ich fuhr mir über die Stirn und spürte eine gewisse Wärme. Fieber. Ich schluckte. Gut, meine Kehle war noch nicht gereizt, auch Husten meldete sich noch nicht.
    Ich schniefte…Schnupfen.
    Lenna….du bist wirklich der dämlichste Mensch der Welt. Jetzt lag ich halb krank da, an einem sehr wichtigen Tag womöglich.
    Und…DU BIST KRANK.
    Völlig entnervt warf ich einen Blick auf die Uhr. In einer Stunde würde Yvonne vor der Türe stehen.
    Ich sah gen Zimmerdecke und setzte meinen religiösen Blick auf.

    „Wenn du mich wirklich magst, dann mach, dass ich, wenn ich am Ende der Treppe angelangt bin, wieder gesund bin.“

    Statt einer stummen Antwort bekam ich einen gewaltigen Donner zu hören, direkt danach folgte ein gleißender Blitz…direkt über dem Haus.
    Na toll. Der da oben schien wohl nicht so ganz damit einverstanden zu sein.
    Okay…heut war Sonntag. Ich hatte die 10-Minuten-Kirche vergessen.

    Ich kletterte aus dem Bett und schlurfte hinunter ins Bad. Sven war schon weg….wenn das meine Mutter gewusst hätte, WIE er sich um mich kümmerte…Gott bewahre.
    Wieder ein Donner.
    Schon gut….

    „Man…Lenna wie dumm bist du jetzt schon, dass du mit Gott sprichst?“ Ich fasste mir an den heißen Kopf und klatschte mir einen dicken, fetten Waschlappen auf die Stirn.
    Das tat gut…für ein paar Minuten.
    Mit erhobenen Kopf, damit er nicht hinunter rutschte, tapste ich in die Wohnküche und suchte mürrisch nach Medizin.
    Alles was ich fand, waren abgelaufene Hustensaftbonbons, verjährter Anti-Fieber-Saft und…ein verdrecktes Pflaster.
    Hätte mich auch gewundert…
    Ich stieß einen laut der Verzweiflung aus und schlurfte zurück ins Bad.
    Ich nahm eine Erkältungs-Dusche…Ein Bad war nicht drin.

    Fertig geduscht und gewaschen mit extravaganter Frisur….geflochten und hochgesteckt…sah ganz cool aus…machte ich mir einen Kamillentee und schüttete ihn mir hinunter. Ich wartete, dass es mir besser gehen würde, obwohl ich wusste, dass es binnen so kurzer Zeit unmöglich war.

    Mein Blick fiel auf meine Handtasche…darin lag das Handy
    Meine letzte Hoffnung war Yvonne. Wenn sie an der Apotheke vorbeikommen könnte…

    Ich schickte ihr ne unheimlich lange SMS und….oh Wunder , sie würde mir was besorgen.

    Dankbar warf ich das Handy zurück und schleppte mich Stufe für Stufe die Treppe hinauf in mein Zimmer.
    Wieder ein Donner.

    Ich öffnete wieder mal die Schranktüren….erinnerte mich, wie Bill gestern direkt hinter mir gestanden hatte – es ging mir gleich fiel besser *g*

    Apropos Bill….er und seine Gefolgschaft würden ebenfalls bald kommen und mich abholen. Mit Van wurde mir gesagt.
    Hoffentlich mit vielen Bodyguards. Die wollte ich schon immer verarschen ohne in Gefahr zu geraten….Ach wie freute ich mich auf den Tag.

    Unten läutete es, ich schlüpfte wieder in den Bademantel und schlitterte, nicht ohne Kopfschmerzen, hinunter und ließ sie unten rein.

    Ich öffnete die Türe und hörte sie bereits mit Reisetasche in den Aufzug steigen.

    Wenige Sekunden später stand sie vor mir und lächelte. Die blonden Haare wie ich zurückgesteckt, einzelne Strähnen fielen ihr ins Gesicht und ihre Augen strahlten.
    Mir ging ein warmer Schauer über den Rücken…wahrscheinlich vor Freude sie zu sehen…oder das Fieber gewann Oberhand über mich.

    „Hey!!“ Sie umarmte mich und ich ließ sie rein.

    Innen wandte sie sich um, musterte kurz höflich die Wohnung, ließ dann ihre Tasche fallen und hob eine kleine Plastiktüte.

    „Dann lass mich dich mal verarzten“ grinste sie und wedelte mit der Tüte.

    „Boah…danke, ich kann das schon-…“ Ich schloss die Türe und wackelte zu ihr hin.

    Sie hob die Tüte weg von mir
    „Nee…ich mach das und währenddessen erzählst du mir, wieso ich hier bin. Wenn man dir gestern zugehört hat man….ich dachte echt, du hast irgendwas gewonnen oder so“

    Ich senkte die Arme und ließ mich freiwillig zur Couch führen.
    Während ich Yvonne beobachtete wie sie mir irgendwas zusammenmischte aus Tabletten, Brause und irgendwelchen dunklen Tropfen, begann ich ihr die Situation zu erklären.

    „Also….ich…ähmm..“ Okay….ich versuchte es zumindest (-;

    Sie kam zu mir zurück und kreiste mit nem Löffel der mit ihren Gebräu beladen war, vor meinem Gesicht herum.

    „Schluck das erstmal“

    Ich schnupperte und verzog angewidert das Gesicht.

    „Das ist grausam“

    „Ich kann noch grausamer werden, wenn man mir nicht folgt“ lachte sie und rückte weiter heran.
    „Wenn du heut noch so was wichtiges vorhast wie gesagt…dann nimm das.

    Ich öffnete ein wenig den Mund und ich spürte wie das eklige Zeugs mir heiß die Kehle hinunterrann.

    Ich schüttelte den Kopf und trank rasch das Wasser was mir Yvonne hinhielt.

    Plötzlich läutete es wieder.

    „Scheiße!!!“ Ich fluchte und sah hilflos von Yvonne zur Türe.

    Ich wollte aufspringen , doch sie hielt mich zurück.

    „Dein Vater? Bleib sitzen, ich mach ihm auf. Du darfst dich nicht zu anstrengen, vergiss das nicht“

    Ich protestierte lautstark, doch Yvonne war bereits aufgestanden und drückte den Knopf.

    Ich hörte Tom irgendwas unten schreien, ich schielte zum Fenster und sah tatsächlich einen dunklen Van unten parken.

    „Yvonne bitte…“ heulte ich und stand auf, doch sie winkte nur freundlich ab und öffnete die Wohnungstüre….meinen „Vater“ hineinzulassen.

    „Hey warte…scheinen mehr zu sein. Erwartest du noch jemanden?“

    Sie stand im Türrahmen und sie tat mir so unendlich leid. Ich suchte schon nach Kissen um ihren Fall wegen des Schockes aufzuhalten.

    Ich hörte wie sich der Aufzug in unserem Stockwerk öffnete und sprang zu ihr hin.

    „Yvonne…das sind..“

    Doch sie starrte nur auf den Aufzug und drehte sich dann rasch um, ihren Gesichtsausdruck würde ich wohl nie vergessen. Es war Schock, Freude, Angst, Ungläubigkeit, doch keine Hysterie.

    „Tokio Hotel“ murmelte sie und trat zurück in die Wohnung. Kurz darauf erschien ein breit grinsender Tom in der Tür und sah nur kurz stirnrunzelnd an mir herab , dann trat er freundlich lächelnd zu Yvonne.
    Deren Mundwinkel zitterten verdächtig.

    „Hey Lenna“ Bill umarmte mich kurz von hinten und sah, wie Tom, kurz auf meinen Bademantel.

    Als wir alle drin waren und ich die Tür langsam hinter mir schloss, hatten die anderen Yvonne schon begrüßt.

    „Also hört zu“ Ich rieb mir die Hände und versuchte cool zu bleiben.

    „Yvonne wusste bis vor kurzem nicht, mit wem sie es eigentlich zu tun hat.“

    Jetzt verstanden die vier und warfen einen raschen Blick zu Yvonne , die klein und zierlich in der Mitte stand, jedoch ein Lächeln auf den Lippen hatte.

    „Lenna….wenn ich gewusst hätte, wie wichtig es war, dass du mir das sagen wolltest…ich…tut mir leid“

    Ich trat zwischen Gustav und Tom, der mit schief gelegten Kopf Yvonne betrachtete, sein Blick sprang Bände.
    Er schien sie nett zu finden.

    Ich winkte ab und grinste in die Runde, doch dann spürte ich einen leichten Stich in der Schläfe und ich musste mir an den Kopf fassen.

    „Lenna…alles okay mit dir?“ Bill war an mich herangetreten und musterte mich kurz mit zusammengekniffenen Augen.

    „Sie ist krank“ Yvonne trat an seine Seite und fühlte mir die Stirn.

    „Sie hatte vorhin ein wenig Fieber…das is jetzt wieder okay. Aber sonst…“

    Ich schüttelte den Kopf und richtete mich wieder auf.
    „Ich schaff das schon, keine Angst. Lasst mich nach oben gehen, mich anziehen und mein Zeugs holen. Ihr könnt euch ja derweil-…“ Ich wies zum Kühlschrank

    „euch bedienen“

    „Wirklich?“ Tom strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
    „Ich hatte heut nix zum Frühstück, nachdem-…“
    Er warf einen bösen Blick zu Bill
    „-nachdem mir jemand die ganze Marmelade weggefressen hat“

    Der warf einen Blick in die Luft und tat so ,als ob er nichts gehört hätte.

    Gustav und Georg kugelten sich vor Lachen, ließen sich es aber nicht nehmen, Tom zu folgen der hinter den Tresen trat.
    Auch Yvonne warf einen kurzen Blick zum Kühlschrank , doch dann verweilte sie wieder sofort auf mir.

    „Mach ruhig“ ergriff Bill das Wort und lächelte freundlich.
    „Ich kümmere mich schon um sie“ Er griff nach meiner Hand und schubste mich in Richtung Treppe.

    „is das okay Lenna?“ Yvonne sah mir nach, ihr Blick huschte kurz amüsiert von Bill zu mir.

    „Klar“ ich lächelte und trabte Stufe für Stufe hinauf, gefolgt von Bill. Bill schloss langsam die Tür hinter sich und trat nen Schritt näher an mich heran.
    Er hob die Hand und fühlte mir die Stirn. Seine Berührung tat gut, unheimlich gut.

    „Bist du sicher, dass du heute mitwillst?“ Er sah leicht besorgt drein und senkte seine Hand wieder.

    Ich nickte erstaunt und war regelrecht entrüstet.

    „Klar! Es ist doch nichts schlimmes! Ne kleine Erkältung…mehr nicht. Also-…lass mich mich kurz anziehen, dann können wir los-…“

    Ich wandte mich mit einem schnellen Dreher zum Schrank, doch ich merkte, wie mir bei dieser Bewegung etwas schwindlig wurde. Nur nichts anmerken lassen, Lenna. Sonst fahren sie am Ende noch ohne dich.



    Wir fuhren eine knappe halbe Stunde später los. Tom und die anderen waren satt und glücklich, als wir runterkamen und Yvonne schien regelrecht aufzublühen in der Gesellschaft der Jungs. Ich freute mich.
    Tom schnappte sich Lennas Koffer und Georg meinen. Ich war froh drum, keine Ahnung, ob ich es geschafft hätte, soviel Kraft aufzuwenden, das Zeugs runterzuschleppen.

    Unten im Van saßen zwei Männer, die mir kurz als David und Johannes vorgestellt wurden, sie waren wohl nicht gerade erfreut, zwei Mädels bei sich zu haben. Schlecht fürs Image wahrscheinlich.
    Tja Pech….gehabt.
    Bill musste mich ja kennen lernen (-;



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    ska-p - 13.06.2006, 17:46


    sooo... durch diese FF von dir hab ich mich nun auch endlih durchgelesen...=)

    Wirkjlich klasse... gefällt mir voll gut.. hatte eigetnlich schon seit du sie das erste mal in irgendeweinem anderen forum on gestellt hat vor, sie zu lesen, aber ich bin nie weiter als die erste halbe seite gekommen, weil immer irgendwas dazwischen kam und ichs vergessen hab... aber jetzt hab ichs endlich geschafft und ich muss sagen, dasses sich echt gelohnt hat!

    ich liebe idhc sowieso als autorin... du kannst so hammer schreiben, und ich hoffe dass du das für diese geschicht4e hir auch bald mal weider tust... und dass sie nicht einfach so plötzlich fertig is, wie die andere... das wär nämlich sehr.. traurig :(

    also.. bring mich bitte nicht zum weinen und schrieb hier mal gnaz schnell weite.r. =)
    los los



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    regen.prinzesschen - 13.06.2006, 17:56


    ja...sehr schön chari...sehr schön *zwinker*


    und, nein, diese ff wird nicht abgebrochen, da sie ja eig schon fertig ist...nur chari ist so "gütig" sie hier nochmal zu posten....

    nur mal so neben bei...kligg den link in meiner sig und du wirst etwas tolles finden *kicher*



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    PunkRockPrincess - 20.06.2006, 13:25


    kathi2405 hat folgendes geschrieben: ja...sehr schön chari...sehr schön *zwinker*


    und, nein, diese ff wird nicht abgebrochen, da sie ja eig schon fertig ist...nur chari ist so "gütig" sie hier nochmal zu posten....

    nur mal so neben bei...kligg den link in meiner sig und du wirst etwas tolles finden *kicher*

    chari LMB is der oberkäse das weißte und ich liebe die story

    kathi und spielverderber :P



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    unpredictable - 09.08.2006, 12:58


    waaaann gehts hier endlich weiter?
    ich warte schon sehnsüchtig auf die stelle als lenna ihm den wassereimer über'n kopf schüttet <3



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    [D.I.V.A] - 12.08.2006, 09:56


    so ich hab mir jetzt endlich auch mal alles
    durchgelesen und .... wow.... die FF ist echt der Hammer!

    Du hast echt nen guten Schreibstil,
    gefällt mir, die Teile warn auch echt gut zu Lesen.
    Rechtschreibfehler sind mir keine aufgefallen und
    Logikfehler auch nicht^^ XD

    Die FF ist echt mega geil!
    An manchen stellen auch witzig geschrieben
    wie schon gesagt... gefällt mir sehr, sehr, sehr gut =)

    Wann gehts hier denn endlich weiter?

    Bitte!

    Ich brauche einen neuen Teil!

    KizZ



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    nelli - 27.08.2006, 21:14


    endlich hab ich die ff wiedergefunden!!!*freu* :-D
    ich kenn die auch schon bis zum ende und kann eigentlich nur sagen


    EINFACH GENIAL


    mach bitte schnell weiter und ich würde mich echt freunen wenn du ne fortsetzung schreibst!!!

    naja glg nele



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Charisma - 29.08.2006, 10:47


    soooo.....^^^

    Gustav setzte sich ganz hinten ans Fenster, dicht gefolgt von Yvonne, das mich sehr freute, natürlich….
    Weiter folgte sehr eifrig Tom. Ich musste grinsen…er schien es wohl tatsächlich auf Yvonne abgesehen zu haben. Das machte mir ein paar Sorgen…aber ich versuchte, mich zu zwingen, mich auf den Tag zu freuen.
    ….doch irgendwie….wie gesagt, ich bin gut gelaunt….finde aber sofort wieder irgendwelche Nachteile!!
    Lenna, HÖR auf nachzudenken!!

    In der mittleren Reihe platzierte ich mich zwischen Bill und Georg und war zufrieden mit der Welt.
    Georg schloss die Türe und der Wagen startete. Die zwei da vorne quatschen ein paar Worte mit mir und Yvonne und ich kam zu dem Schluss, dass sie doch im Grunde gute Jungen waren *g*

    Wir fuhren durch die Stadt gen Norden und je mehr wir uns der Autobahn näherten, desto mehr steigerte sich meine Laune.

    Ich summte leise vor mich hin und zog ein Bein an mich ,da eh genügend Platz war, und mein Blick hing an den vorbeiziehenden Häusern.

    „Hey du!“

    Jemand zupfte mich an einer Haarsträhne, ich wandte mich um und blickte in das breit grinsende Gesicht von Tom.

    „Ja Löckelchen?“

    „…..hey …du. Ich wollte mich…bedanken“ Er senkte seine Stimme, sodass Yvonne und Gustav, die miteinander quatschten, ihn nicht hören konnten.

    „Für was?“ Ich wandte mich noch mehr um und lehnte mich an Bill an.

    „Na für..deine Freundin. Scheint ein netter Tag zu werden“ Er grinste frech und ich verfehlte ihn nur knapp als ich spaßigerweise nach ihm haute.


    Ich wandte mich wieder um und seufzte.

    „Dein Bruder ist wirklich ein schlimmer Finger“

    „Das sagt die richtige“

    „Scherzkeks“

    „Lenna?“

    Ich grinste

    „Ja?“

    „Du weißt, was ich mache, wenn du mich ärgerst“

    Ich kratzte mich gespielt gelangweilt am Kinn und rollte mit den Augen.

    „Willst du mich denn schon wieder k-i-t-z-el-n? Bill ich bitte dich, wir sind doch keine 5 me-…“

    Weiter kam ich nicht, denn er warf sich auf mich, ich landete mich meinem Kopf auf Georgs Schoß, der überrascht die Hände hob.

    „Bill!! HÖR AUF!! Bitte…ich…kann-…“

    Ich begann vor lauter lachen fast zu heulen, doch er hatte sich mittlerweile aufgerichtet und kniete nun über mir.
    Ich strampelte mit den Beinen, doch ich traf ihn nicht und ich war gefährlich am Rande des Sitzes.


    „Sag erst, dass ich der netteste, beste, coolste, lässigste, schönste-..“

    „Na, na übertreib mal nicht“ kam es lachend von hinten, doch Bill ließ sich nicht beirren.

    „das ich der schönste, schrägste, süßeste-…“

    „JaHA ,DAS B-HIST du!!“ Ich schrie schon fast und merkte wie seine Hände sich zurückzogen.


    Lachend richtete ich mich auf und funkelte ihn böse an. Doch ich musste lächeln, als ich seine siegessichere Miene sah.

    „So is es brav“

    „Warte du bloß. Heut Nacht wirst du was erleben!“

    „Oha! Perverse Spielchen im Hotel?“

    Tom tauchte wieder zwischen den Sitzlehnen auf.

    „Sagt mir Bescheid, und ich und Yvonne sind dabei!“



    Wir lachten noch lange, sogar noch, als wir die Autobahn erreicht hatten. Es wurde eine sprichwörtliche geile Autofahrt.

    Tom dachte nicht daran, sich ein wenig auszuruhen, im Gegenteil, er machte sich wohl eher warm für den Tag.
    Ich hingegen war etwas müde und meine Kopfschmerzen hatten etwas zugenommen, doch ich redete mir ein, dass ich es schaffen würde, diese kleinen Grippeanzeichen zu bekämpfen, also achtete ich nicht darauf.

    „Weißt du, Gitarre is eigentlich ganz einfach. Du musst halt nur das gewisse Fingergefühl entwickeln….“

    Tom erklärte Yvonne gerade ausführlich das Spielen seines Instrumentes, was sie wohl anscheinend sehr interessierte, mich aber total nervte und langweilig.

    Auch Gustav schien es zu nerven, denn er lag mit heruntergezogenem Cape tief eingesunken im Sitz und tat so, als ob er schliefe. Doch seine unruhigen Hände, die leicht auf Sitzbank und Oberschenkel trommelten, verrieten seine angespannte Miene.

    Ich wandte mich wieder um und warf einen Blick auf meinen schlafenden Genossen Georg, dem schien Toms Gerede nicht im Geringsten zu stören.

    Plötzlich fühlte ich einen leichten Druck auf meinem Knie und ich senkte überrascht den Blick.
    Hatte sich nicht dieser Scherzkeks Bill auf mir gemütlich gemacht? Ich glaub ich spinne…

    Er stellte ein Bein auf, das andere ließ er lässig auf dem Autoboden stehen, er schien sich pudelwohl zu fühlen.
    Ich konnte wage die Musik hören, die er lauschte. Na toll, hinter mir die quasselnde Locke und auf mir der wandelnde Kajal.
    Dennoch musste ich lächeln , als ich seine entspannte Mimik sah, also ließ ich ihn gewähren…ich meine…naja, wir waren ja sozusagen….naja…wisst schon…
    Ich knabberte an meiner Unterlippe und legte den Kopf zurück. Doch obwohl ich müde war, der Schlaf wollte nicht kommen. Da half auch die müde Atmosphäre im Van nicht.



    Schließlich hörte auch Tom auf zu erzählen und wenig später hörte ich die zwei, sprich Locke und Yvonne, gemeinsam Musik hören.

    Na super, Lenna….deine Verkupplungsversuche kannst du jetzt wegstecken.

    Dieser,süße,kleine Macho Tom. Ich konnte verstehen , dass er es so gewöhnt war, bei Frauen zu punkten, wahrscheinlich trug auch dieses Image seinen Beitrag dazu, was ich wiederum nicht verstand.

    Oh gott…warum machte ich mir schon wieder so blöde Gedanken?! Lass Tom Tom sein und kümmere die lieber um deine eigenen Probleme. Oder vielleicht besser: Denk an den geilen Tag der vor die liegt – IN Hamburg!! Irgendwann musste ich dann doch eingenickt sein, ich schlief einen entspannten, ruhigen Schlaf und fühlte mich total geborgen, wie schon seit Ewigkeiten mehr.
    Ich träumte von Berlin, meinem alten Leben dort, sozusagen und merkte,
    dass ich einerseits es vermisste, andererseits niemals mehr weg wollte von Magdeburg…und Bill.

    Ich wachte auf….ohne jedes Zeitgefühl, und wusste sogar erst mal gar nicht, wo ich war, bis ich schließlich nach oben guckte und in , von dunklen Wimpern umrahmte, braune Augen sah, die mich leicht amüsiert und doch erleichtert musterten.
    Verwirrt richtete ich mich wieder auf und fuhr mir über die Augen. Ich fühlte mich, als ob ich Stunden geschlafen hatte, was sehr geile Folgen hatten:
    Meine Kopfschmerzen waren weg.
    Komplett weg.
    Und welches Gefühl ist schöner, als das, gesund zu sein?

    Okay…es gibt viele geile Momente und Situationen, doch in diesem Augenblick schickte ich wieder mal ein Dankeschön gen Autodecke und ein Lächeln breitete sich in meinem Gesicht aus.

    Ich stützte mich auf Bills Knie, auf dem ich gepennt hatte, und sah mich um: Georg las in irgendeiner Rockzeitschrift und hatte sich für mich so klein wie möglich gemacht, was mir ehrlich gesagt peinlich war….wie er da so eingequetscht da saß und , wie ich wohl vermutete, kein Wort der Empörung über seine Lippen gekommen war, fühlte ich eine wallende Zuneigung für ihn.
    Er war so…knuffig.
    Richtig Knuffig,
    anders konnte ich es nicht beschreiben.
    Dann wandte ich den Blick nach hinten und musste mir auf die Lippe beißen um nicht laut loszulachen: Yvonne saß eingeengt, jedoch nicht gerade unglücklich, zwischen Gustav und Tom, die beide, engelsgleich, auf jeweils einer Schulter von Yvonne schlummerten.
    Sie grinste mich an und zwinkerte, dann stopfte sie sich wieder einen Stöpsel ihres Disc-Mans in ihr Ohr und schloss leicht die Augen.
    Ich ließ mich wieder nach vorne fallen und flüsterte Bill zu.

    „Warum hast du nicht weitergeschlafen?“


    „Du sahst so erbarmungswürdig aus, mit schief gelegtem Kopf und mit roter Birne, dass ich, als dein-…ich meine dass ich es nicht über mich brachte, auf deinem Schoß zu pennen, während du todesqualen erleidest.“

    Ich hob eine Augenbraue, doch ich wollte ihn nicht spielerisch darauf hinweisen, dass ich NIE, aber auch NIE erbarmungswürdig aussah….das..nein, so was war ich nicht….erbarmungswürdig…gleichgesetzt mit schwach…
    Stattdessen lächelte ich

    „Dankeschön“

    Er stieß mir in die Seite und grinste

    „Hey, was hab ich denn davon, wenn du mir einen auf `krank`machst?
    Nichts, nämlich.“

    Ich musste lachen und David und Johannes warfen einen kurzen Blick nach hinten, ich lächelte ihnen zu und oh Wunder: Auch sie grinsten hübsch.
    Brave Jungs….sehr brav. Wer will denn streiten? (-;

    Ich denke, dass die Jungs vorher alles sehr ausführlich mit ihrem Manager besprochen hatten…klar, wenn die weiblichen Fans mich und Yvonne in Begleitung der Jungs sehen würden, wer weiß, was dann passieren würde.

    Es machte mir Angst.



    „Wie lang fahren wir denn noch?“

    „Ne gute Stunde noch“ seufzte Bill und streckte sich, dann legte er denn Arm theatralisch um mich und fuhr mir sacht über den Kopf.

    „Mein armes, kleines, krankes Mädchen….“

    Mit angewidertem Gesichtsausdruck blickte ich zu ihm hoch, doch er lächelte nur frech

    „Ich denke, es wird ein sehr geiler Tag werden“
    Wir machten noch ne Pause, bis wir schließlich „ankamen“.
    Halb auf Bill liegend, beobachtete ich die Stadt die an mir vorbeizog. Yvonne und ich schrien gleichzeitig auf, als wir die berühmten Figuren der Stadt, die „Hummelmänner“, sprich Wasser-Träger-Gebilde, sahen und knipsten entzückt jeden davon ab.

    Yvonne war noch nie in Hamburg gewesen und folglich war ihre Aufregung doppelt so groß wie meine, doch ich ließ mich regelrecht von ihrer Begeisterung anstecken.
    Die Jungs schüttelten grinsend den Kopf und Tom warf zu Gustav ( beide wieder wach übrigens ) einen ist-die-noch-ganz-dicht-oder-ist-das-normal-bei-Mädchen-Blick zu, der nur lachend die Schultern zucken konnte.
    Ich beachtete sie nicht, klar schon möglich, dass wir uns ein wenig übernahmen, doch sie hatten keine Ahnung, wie eine solche spontane Reise gut tat. Besonders wie sie mir gut tat.
    Ich ließ mir von Georg den Stadtplan erklären und sein Finger folgte der Straße, auf der wir uns grad befanden.

    „Das hier ist die Herbertsstraße“ erklärte er mir.

    Klar…ich war ja auch zu dumm zum Lesen..

    Bill warf ebenfalls einen Blick auf die Karte

    „Hier sind wir Stammkunden“ grinste er und ich sah mit einem wohl so dummen Gesichtsausdruck auf, dass er losprustete und nach draußen deutete.

    „Ja …ja…die gute alte Reeperbahn“ seufzte Tom und ließ gespielt träumerisch seinen Blick die Häuser entlangwandern-

    Und endlich kapierte ich und schlug mir auf den Kopf, klar deswegen….Herbertstraße….
    Lenna…Meisterin der Peinlichen Situationen.

    Doch schließlich warf ich einen Blick zu Yvonne und wir begannen gleichzeitig alle loszulachen, was mich unangenehm freute…..sie lachten nicht, weil sie MICH auslachten…sondern weil es einfach lustig war.

    Wir trafen auf die Binnenalster und erlangten den Jungfernstieg. Dort hielt der Van und wir sprangen schnell aus den Wagen.
    David öffnete den Kofferraum und warf jeden von uns die Reisetasche in die Arme, während Johannes auf den Fahrersitz kletterte und wartete bis wir fertig waren. Dann gab er Gas und fuhr los, um einen geeigneten Parkplatz zu finden.
    Ich drehte mich um und sah:

    Das Hotel Vier Jahreszeiten.

    Ich unterdrückte einen Jubelschrei, als wir auch noch tatsächlich darauf lossteuerten, allen voran David und Bill.
    Yvonne wartete auf mich und grinste mich an, doch dann senkte sie ihre Stimme zu einem Flüstern.

    „Ich hab nicht so viel Kohle dabei um eine Nacht dadrin-…“ sie wies mit einem Kopfnicken, während wir losstiefelten, zum Hotel.

    „zu bezahlen“

    Ich nickte
    „Ich auch nicht, hätte ich ge-…“


    „Mädels beeilt euch, sonst überlege ich es mir noch, ob ihr bei mir schlafen dürft oder nicht!“ Tom stand am Eingang und winkte uns her.

    „Wer auf dieser Welt, will DAS denn?“ lachte ich und er ließ mich vorbei.

    Er ging nicht auf meinen Kontert ein, sondern gesellte sich still zu mir, Yvonne, Gustav, Georg und Bill, die allsamt wartend, an der Rezeption standen.

    Während David eincheckte wagte ich einen Blick in die Lobby. Ich grinste überlegen, so, wie ich die letzten Tage meine Abende verbrachte, würde mich sobald nichts mehr schocken können in Thema Luxus.
    Jetzt fehlte nur noch das Adlon in Berlin. David bedankte sich grinsend bei der jungen Dame, die ihm die nötigen Unterlagen hingeschoben hatte und ihm freundlich die Schlüssel übergeben hatte.
    Ich wagte einen Schritt vor und stellte mich schräg neben ihn.


    „Entschuldigen Sie…aber ich..und Yvonne, wir naja…“


    Meine Hand wanderte in meine Tasche, doch als ich meinen Geldbeutel herausziehen wollte, checkte David worauf ich hinauswollte.


    Er übergab mir klimpernd die Schlüssel und lächelte.


    „Das `Sie`lass mal stecken, Lenna. Und zweitens: Was das Geld anbelangt, so glaub ich, werden wir uns schon einig. Ein bestimmter, aber kleiner Betrag fürs Frühstück reicht schon, das andere übernehmen die Jungs“
    Er wies mit dem Daumen hinter sich,
    „oder besser gesagt, so haben wirs abgesprochen“


    Ich drückte verdattert die schweren Schlüssel an mich und gab innerlich David ein paar Bonuspunkte.
    Junge, der wurde ja richtig nett!


    Während ich noch in meiner Starre von Überraschung vor mich hinschwelgte und David anstarrte, als wollte ich ihn auf der Stelle abknutschen, legte sich eine Hand auf meine Schulter und drückte sie leicht.


    „Wenn du noch länger hier stehst, dann bring ich dir gleich Bettzeug und Kissen. Dann kannst du hier schlafen, statt im Zimmer“

    Ich wandte mich um und erblickte Bill der einen auf ernst machte. Leider klappte dieser Trick nicht bei ihm; er musste sofort lächeln.

    „Das würdest du wohl nicht wirklich wollen“ erwiderte ich keck und spazierte an ihm vorbei, in Richtung Aufzug.


    Die Zimmer waren…..geil. Kann ich nicht anders beschreiben.
    Es führte eine weiße Treppe von Stockwerk zu Stockwerk, die mit rotem Teppich belegt war; ein moderner Thronleuchter strahlte von der Decke aus ein warmes Licht über die Lobby, und als wir vorher den Aufzug entlangfuhren ( wir hatten uns verbotenerweise zu 6st hineingezwängt, was zu lustigen Sprüchen von Tom und Bill führte) merkte ich, wie hoch unsere Zimmer lagen. Im vierten Stock. Das hieß morgen für mich Frühjogging, zum Kalorienabbau. ( jaa jede kleine Chance sollte man nutzen, doch leider führte das bei mir zu nix, wie ich mir später eingestand )

    In den Zimmern angekommen, erklärte uns David, dass er leider, leider nicht verantworten konnte, dass wir gemischt die Zimmer in Beschlag nahmen.
    Das sagte er jedoch mit einem leichten Augenzwinkern, sodass ich und Yvonne uns versprachen, die meiste Zeit eh bei den Jungs in ihrer Bude zu verbringen.

    Folglicherweise gingen Tom und Bill, Gustav und Georg und ich und Yvonne in jeweils ein Doppelzimmer.
    Ein schöner, blank geputzter Parkettboden verschluckte unsre Schritte und während ich mein Zeugs auf den Stuhl warf, erkundigte Yvonne mit Entzückungsschreien das Bad.
    Mit einem leichten Seufzer ließ ich mich auf das weiche Bett fallen und schloss die Augen.



    ….Dazu kam es aber nicht allzu lange. „Nee, nich jetzt oda?“

    Plötzlich spürte ich, wie jemand aufs Bett jumpte und sich über mich beugte.

    Ich öffnete erst das rechte Auge und blinzelte hoch. Da stand, in voller Größe,
    Gustav ( jaaa, UNSER Gustav ) und funkelte amüsiert zu mir runter.

    „Was?“ Ich grinste und öffnete auch das andere Auge, Gustavs scharfer Kontrast zum Licht hinter ihm, ließ seine Züge etwas verschwommen erscheinen.

    „Kaum 10 Minuten hier und schon wieder pennen?“ Er jumpte, um seine Worte zu unterstreichen nochmal und ich wurde heftigst durchgeschüttelt.

    „Hör auf du Clown! Mir wird schlecht!“ lachte ich und richtete mich auf, versuchte es zumindest.

    „Lass mich überlegen, ob ich will“ Er hielt inne und dachte mit dem Blick zu Decke gerichtet, gespielt nach. Drei Sekunden lang, dann grinste er wieder schelmisch

    „ÄHmm….NÖ!“

    Er hüpfte wieder und durch die Wucht konnte ich mich aufrichten und stand ihm schwankend dann gegenüber.

    „HA!“
    Ich riss ihm sein heißgeliebtes Cape vom Kopf und sprang, meine Beute siegreich über den Kopf erhoben, vom Bett.

    „Hey!! Gib es mir wieder du….“

    Ich versteckte mich hinter Yvonne und lachte frech.

    „Na?? WAS bin ich denn?“

    Doch das Lachen blieb mir im Hals stecken, als er erbost ebenfalls vom Bett sprang und auf uns zuhechtete.

    „HILFE!!“ schrie ich auf und sprang lachend zu Tür, riss sie auf und schlitterte auf den Gang.


    „Komm zurück!“ hörte ich den verärgerten und doch amüsierten Gustav rufen, doch er erreichte mich nicht mehr.

    Ich spurtete los, das Cape in meiner Hand und hörte ihn auf den Gang kommen.

    Ich sprang zur nächsten Tür und verschwand dahinter.

    Rasch atmend, sperrte ich zu und lehnte mich gegen das kühle Holz.

    Erleichtert seufzte ich und wollte mich soeben wieder richtig aufrichten, als ich merkte, dass ich nicht alleine war. „Heilige Scheiße“
    zischte ich und hörte das leise Rauschen der Dusche im Badezimmer. Ich trat einen Schritt vor und kam nicht dazu, auch nur einen Blick durchs Zimmer schweifen zu lassen.

    Ich hörte, wie jemand im Bad rumorte, ….plötzlich ging die Dusche aus, man hörte lediglich ein leises Tropfen des Wassers, dann herrschte Stille und auf einmal:

    *Tropf Tropf Tropf*

    Die Tür ging auf. Wie in Zeitlupe…wie im falschen Film.

    Ich wollte soeben filmreif unters Bett jumpen, als mein Blick auf ein paar Klamotten fiel, die neben mir auf dem Stuhl lagen.

    Doch ich kämpfte den kleinen Schimmer des Erkennens in mir runter, erstickte ihn in meiner Panik. Starrte angstvoll auf einen Punkt..


    Eine Gestalt trat aus dem Bad.


    „AHHHHH!!!!“

    „NEIN!!!!!“

    Rot werdend schlug ich mir die Hände vor die Augen und wandte mich ab, halb lachend , halb weinend.

    „Was willst DU denn hier??“

    Tom, halb nackt, lediglich in Boxershorts, stand vor mir, mit triefenden Dreadlocks und überraschten Gesichtsausdruck.

    Ich war in das Zimmer von Bill und Tom geraten, ich hirnloses Wesen?
    Wie scheiße ist das denn??


    Ich meine…wenn Bill mir nun so gegenüberstehen würde, dann könnte ich für nix garantieren *g*, aber nicht sein Zwillingsbruder, der mindestens genauso gut aussah wie er…!

    „Du schleichst dich heimlich in unser Zimmer, riskierst, dass Bill dich erwischt, nur dass du MICH siehst?“ Er deutete als Ergänzung an sich herunter.

    Ich merkte, dass er mich wieder mal verarschte…..dieser…diese….
    LOCKE!!!

    „Sei nicht so laut!“ zischte ich, doch es war bereits zu spät-


    „Tom?“
    Gepoltere an der Tür, es war da…..es hatte mich gefunden…
    Ich wandte mich grinsend zu Tom um und deutete ihm heftigst gestikulierend, dass er nicht verraten sollte, dass ich hier war.

    „Ja Gustav?“

    Locke trat an mich vorbei zur Tür.

    „Hast du das Mädel namens Lenna gesehen?“ Gustavs Stimmlage war eine Mischung zwischen Lachen und Zorn.

    Tom wandte sich zur mir um und betrachtete mich kurz von oben bist unten, als ob er abwägen musste, was genau er antworten sollte.

    „Äh----nein, wieso?“

    „Sie hat mein Cape“

    Tom fiel theatralisch die Kinnlade herunter und schlug die Hand vor den Mund.

    „Sie hat es tatsächlich,…tatsächlich gewagt-…?“

    „Ja..-..“

    Gustav schien an der anderen Seite der Türe bereits an Toms Verstand zu zweifeln.

    „-also…wenn du sie siehst…dann schnapp sie dir und schaff sie zu mir!“

    „Gibt’s Finderlohn?“

    „Ohja, du darfst dir eine gemeine Strafe für sie ausdenken!“

    Beide lachten, Toms Blick lag auf mir, Gustav verabschiedete sich und Tom lehnte sich, mit verschränkten Armen gegen das Holz.







    „Respekt, du hast was geschafft, woran ich seit Jahren arbeite“ lachte Tom und schnappte sich das Cape aus meiner Hand und legte es behutsam aufs Bett.

    „Wo ist Bill?“ Ich schlenderte erleichtert von der Tür weg und ließ mich auf den Teppichboden nieder…da jeder erdenkliche Stuhl mit Klamotten besäht war.

    Tom wandte sich zu mir und zuckte mit den Achseln.
    „Ich dachte eigentlich, er wär bei dir-…“


    „Tom?“

    Stichwort der wandelnde Kajal…..Bill-
    Ich sprang wieder auf.

    „Ja Brüderchen?“
    Tom trat abermals an die Türe ich stellte mich neben ihn , dabei streiften seine Nassen Dreadlocks mein Oberteil und sofort zeichneten sich dunkle Flecken darauf ab.

    „Lass mich bitte rein-…“
    Irgendwas sagte mir…das Bill nicht alleine war….
    Tom zuckte die Schultern und öffnete-



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    nelli - 29.08.2006, 12:38


    jaaaaaaaaaa...du hast ja doch noch weiter gemacht:):):)

    also...der teil war(wie eigtl alle) wieder hamma geil!!!

    naja...freu mich wenn du weiter postest!!!glg nele



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    [D.I.V.A] - 01.09.2006, 12:35


    so endlich gings hier auch mal weiter ^^ *mich ganz arg freuZz*

    also die FF is wie schon gesagt echt der hammer!
    Dein Schreibstil war wie immer echt klasse!
    Man konnte den Teil gut und schön lesen, auserdem
    gefällt es mir sehr gut dass die Teile immer so lang sind =) ^^
    Und auch echt witzig geschrieben! Echt geil!
    Tom is wie imme crazy drauf, des is hamma^^ *lachflash*

    Aber Tom darf Bill nich rein lassen! *dagegen bin*
    Und wo war er?
    ahhhhhhh bitte schreib ganz schnell weita,
    ich liebe diene FF so und... ach schreib einfach schnell
    weita^^

    BITTE!!!

    Die FF ist einfach zu geil!

    Also ich hoff es geht schnell weita =)

    KiZz



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    schaf - 01.09.2006, 23:54


    ich hab die storry jetzt auch endlich mal durch gelesen also ich find die ff echt super!!! ich find du schreibst echt klasse...ich hab hier echt ein lachflash nach den andern gehabt^^
    wenn man deine storry liest denkt man irgendwie man is dabei so genau beschreibst du das alles! :-D
    naja mach mal bitte schnell weiter!
    lg,nina



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    [D.I.V.A] - 12.09.2006, 12:35


    sooo also ich weiß ja nicht ob du hie noch weiter schreibst aber wie du sicher mitbekommen hast habe ich jetzt die ganze FF endgültig fertig gelese, was mich auch ca. 5 stunden kostete :wink:
    Aber für deine FF doch immer^^
    Ja ich hatte die FF von der internetseite...
    Ich wollte einfach jetzt mal meine Meinung zu dem ganzen loswerden auch wenn die FF HIER im Forum noch nicht beendet ist und alle Teile on sind.
    Aber dieser Kommi jetzt muss einfach sein! :roll:

    Ich muss sagen die FF ist einfach nur geil!

    Mir gefällt dein Schreibstil und wie du auch die Absätze reinmachst in den Teilen, man kanns echt super lesen!

    Du erklärtst auch alles echt super und
    man kann sich alles richtig vorstellen.

    Auch wie du immer wieder Humor reinbringst find ich sehr gut!
    Das schafft nicht jeder! Respekt! :-D

    Ich muss zugeben am Ende der FF hatte ich echt Tränen in den Augen, und war kurz vor dem heulen...

    Es ist echt ein gelungenes Ende!
    Schön aber traurig zugleich =)
    Gefällt mir sehr, sehr, sehr gut^^

    Ich dachte noch die ganze FF über, während ich sie gelesen hab über Tom und Yvonne: sie kommen zusammen, sie kommen zusammen, sie kommen zusammen, aber war dann ein wenig überrascht dass es nicht so offensichtlich war, aber anscheinend läuft da doch was oder? XD

    Du Hast Bill, Tom, Gustav und Georg echt gut in der FF dargestellt und ihnen so ihre 'Rollen' gegeben, das fand ich supi^^

    Ich fands zwar schade, dass Bill dann nicht in der Öffentlichkeit zugegeben hat, dass sie zusammen sind, aber es hat ja auch was gutes ansich =)
    So wird sie nicht auf der Straße angesprochen oder fertig gemahct, auserdem kann sie auch so ihr Doppelleben leben, oder?

    (also alles meine meinung halt XD)

    ja..... was gibts denn noch so zu sagen?^^

    Ich fand den Schluß sehr gut, vorallem den letzten Satz, da musste ich dann i-wie endgültig losheulen^^

    Also insgesammt kann ich nur sagen: Geile FF und Kritik habe ich gerade eigentlich keine.... *überlegZz* nee gard fällt mir nichts ein :wink:
    Naja, wenn mir noch eine Kritik einfällt oder etwas anderes dann kommt einfach nocheinmal ein Kommi von mir =)

    Ich hoffe wir hören bald wieder was von dir und du kommst wieder mit einer neuen FF, aber zuert mal schön Chocolate fertig schreiben ja?^^

    also bis denne man sieht sich *smile*

    KiZz
    Luv ya



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    unpredictable - 30.09.2006, 17:38


    na was is denn das? =D gehts denn mal weiter? xDD es dürfte gleich die szene mit dem wassereimer kommen oder nich? =DDD



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Tom´s Plektrum^^ - 24.10.2006, 18:40


    huhuu =9
    auch ich will ma n kommie schriebsn xDD
    uii..ich kenn diss ja schon...son bissl ;-)

    mach gaaaanz cshnell weita ja??
    is die beste sowieso =)

    liebe güße



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Charisma - 01.11.2006, 23:00


    Herein spang –



    Gustav mit siegesreicher Miene und bereit mich durchzukitzeln..mit Hilfe von Bill. "Ich habs gewusst!“ anklagend deutete Gustav auf mich, die vor Schreck zu Boden gefallen war.


    „DU!!“ Wütend drehte sich Gustav schnell um, wohl erst mit Tom abzurechnen, während Kumpel Bill sich um mich kümmerte.

    „Ich?“ Tom sah unschuldig auf und blinzelte erschrocken zu Gustav und wich zurück.


    Ich rappelte mich wieder auf und sah leicht grinsend zu Bill, der sich vor mir aufgebaut hatte.

    „Bill….du schönster, tollster, schlauster, attraktivster, beste-…“ Ich lächelte schauspielerisch und blinzelte bei jedem meiner Worte.

    „Lenna…was du getan hast, ist unverzeihlich“ Bill zuckte gespielt mit den Schultern und griff nach meiner Hand.

    Bills ultra-Klammergriff

    „Hey…ich bins…Lenna“ flehte ich, doch es half nichts.

    Während Gustav Tom gefangen nahm, führte mich Bill ans Bett und….. schnappte sich heimlich, ohne dass es Gustav merkte, die Kappe!!!

    Empört starrte ich ihn an.

    „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mir so einen Spass vergehen lasse?“ flüsterte er mir frech grinsend zu und drehte sich langsam um.

    „Tschau Gustav“ rief er und-

    Sprang zur Türe hinaus.

    Gustav merkte gerade noch, während er Tom schimpfte, was passierte und jumpte dem wandelnden Kajal nach. Mit lautem Geschrei hörte man sie den Gang entlanglaufen.

    Alles von sekunde zu Sekunde –

    Bis Tom und ich wieder allein da standen.


    Im Bad tropfte der Wasserhahn….das machte die Szenerie wirklich filmreif.

    Tom und ich sahen uns gleichzeitig an und-


    Prusteten los.



    Yvonne und ich entschieden uns, als die Jungs nun endgültig ihren Job in Hamburg verrichteten, dass wir uns ein wenig in der Stadt umsehen wollten. Wir schlenderten kurz an der Alster entlang und wandten uns dann ab um die Stadt zu inspizieren.


    Recht still sah jeder in die Schaufenster und ab und zu viel ein Kommentar von mir, doch Yvonne war ungewohnt…ruhig. Blätter jagten vor uns her,und obwohl es 12 Grad waren, fror es mich gewaltig.


    Nachdem wir eine Stunde qualvoll hinter uns gebracht hatten und ich Yvonne nun schon zum dritten Mal was fragte, und sie mir nicht antwortete, prüfte ich sie nochmal.

    „Yvonne?“

    „mmh..?“
    Sie sah zu Boden und unsere Schuhe pochten über den Beton.

    Ich umrundete kurz eine Reklamesäule und sprach dann weiter.

    „Du siehst heute scheiße aus…ehrlich…oder?“

    „Da geb ich dir recht…find ich auch-..“

    Sie checkte gar nicht, was ich sagte.

    „alles…klar….ähm…..wie gefällts dir bis jetzt?“

    „Ja..“

    Ich atmete kurz durch um nicht in die Situation eines Lachanfalls zu verfallen und blieb schließlich stehen….Yvonne ging ein paar Schritte weiter.

    „Übrigens: Tom hat nen geilen Oberkörper“ rief ich ihr nach und wie vom Blitz getroffen blieb sie stehen und drehte sich schnell um.

    „Wie…was ist mit Tom?.. entschuldige ich hab dir grad nich-..“

    Ich verschränkte die Arme und starrte sie belustigt an.


    „Yvonne? Lass uns in ein Cafe gehen…ich werde das Gefühl nicht los, dass du mir was sagen musst.“ Wir machten uns in einem kleinen Cafe am Hafen gemütlich und bestellten uns eine heiße Schokolade. Es war hübsch dort, ich fühlte mich pudelwohl, auch Yvonne schien nun entspannter zu wirken.
    Wir saßen in der hintersten Ecke, mit dem Blick auf die Nordelbe und sahen eine Weile den Möwen zu, die wie Blätter im Wind dahinsegelten.
    Schließlich räusperte sich meine Freundin.

    Langsam, um nicht zu neugierig zu erscheinen, wandte ich ihr den Kopf zu und rührte in meiner Tasse.


    „Also….ich…“ Yvonne sah auf ihre Hände und spielte , in Gedanken nach Worten suchend, mit ihrem Ring.

    „..?“ Ich wusste, ich durfte sie jetzt nicht unterbrechen, sonst überlegte sie es sich noch anders.

    „Lenna, ich glaube ich-…“


    Sie sah schnell und ängstlich auf.



    „Ich hab mich in Tom verliebt“ Doch ich reagierte wohl nicht so, wie sie es erwartet hätte.

    Denn ich senkte nur kurz lächelnd den Blick, dann hob ich meine Tasse und nahm einen großen Schluck.

    „Das hab ich mir gedacht“

    „War das so offensichtlich?“ Ängstlich sah sie zu mir herüber.

    „Für die Jungs wohl nicht, für mich schon. Ich meine Hey, ich bin ein Mädchen, wir haben da ein wenig mehr Menschenkenntnis wie die Männer.“

    Sie lächelte und wärmte ihre Hände an ihrem Glas.

    „Seit wann?“ murmelte ich und sah Yvonne direkt ins Gesicht.

    „….naja, ich denke, er gefällt mir ja schon immer. Und ich dachte, in der Realität ist er ein totaler Macho und Egoist, doch…seit heute morgen…“

    Ich schluckte rasch die bitteren Worte hinunter, die bei ihrem Vergleich mit Tom und Macho in mir hochgestiegen waren.
    Sie wusste nicht, dass er sehr wohl….nun ja sprunghaft sein konnte. Ich stützte den Kopf auf meine Hand und blickte nachdenklich zum wolkenverhangenen, grauen Himmel, gesprenkelt von den schwarzen Umrissen der Vögel.
    Yvonne war ebenfalls in ihre Gedankenwelt zurückgekehrt, ich denke, dass sie sich einfach totale Vorwürfe gemacht hatte; sie war von sich selbst enttäuscht, dachte wohl, sie sei nun auch dem „Traummann Rockstar“ erlegen. Ich konnte sie verstehen.
    Bei unserem ersten Treffen, hatte sie vehement abgelehnt, jemanden berühmten näher kennen zu lernen…
    „Alles Egoisten“ hatte sie gesagt.

    Ich hatte mir an diesem vierten Tag in Magdeburg in diesem Cafe nach ihren Worten das Grinsen verkniffen, doch jetzt war Yvonne mit im Boot…und prompt…

    Plötzlich läutete ein Handy, wir fuhren beide überrascht hoch und ich registrierte erst nach dem zweiten Klingeln, dass es aus meiner Tasche kam.
    Es war meine Mutter. Meine höchst wütende Mutter.

    „Was zum Teufel machst du Hamburg??“

    Ich schluckte rasch und überlegte mir, wie ich es ihr am Besten erklären konnte.

    „Sven bzw. Jens hat es dir also gebeichtet?“

    Falsche Antwort.

    „Allerdings! Du bist dir wohl zu gut, um mir selbst Bescheid zu sagen!“
    Ich hörte jedoch, wie ihr Zorn allmählich verklang, sie konnte einfach nicht Böse sein.

    „Mam…hör mir zu…weißt du, ich hab da doch jemanden ganz tollen kennen gelernt. Ein paar Jungs, total nett und Yvonne, sie sitzt mir gegenüber..“

    „Ich weiß dass du mit dieser Band da zusammen bist…“ Meine Mutter murrte.

    „Sie sind echt total nett! Und außerdem…es sind ja auch Erwachsene hier.. Ich kann auf mich aufpassen, verdammt!“

    Sie seufzte….verlor die Diskussion.


    „Wie lang möchtest du denn noch in Magdeburg bleiben?“

    Autsch…das tat weh, ich hatte tatsächlich verdrängt…naja ich meine, scheiße aber auch… Lenna du gehörst nicht hierher, sondern nach Berlin. In dein RICHTIGES Leben…

    „Ich weiß nicht…“ Ich warf kurz einen Blick zu Yvonne hinüber und sie schien zu erraten, um was es gerade ging.
    Sie warf mir einen verschmitzten Blick zu und formte stumm mit den Lippen
    „noch Wochen!“

    Ich grinste und konzentrierte mich dann wieder auf das Gespräch.

    „Ich denke Lenna, dass dir das Leben in Magdeburg wohl sehr gut tut…Jens hat mir erzählt, dass dein Temperament etwas…naja zurück gegangen ist“

    Wie? Ich veränderte mich nach nur ein paar Tagen? Doch wenn ich recht überlegte…

    „Da wird er wohl recht haben“

    Eine kurze Stille trat ein, dann seufzte Maren und ich konnte förmlich ihr Lächeln hören.

    „Du darfst nur bleiben, wenn du mir was versprichst“

    „Aber immer doch“ Ich hob eine Augenbraue, gespannt was jetzt kam.

    „Nimm mir bitte ein Autogramm mit ja?“

    Und-

    Legte auf.

    Sprachlos und doch breit grinsend starrte ich das Handy an und ließ es dann mit immer noch offenen Mund in die Tasche zurücksinken.


    Nun wieder gut gelaunt, da das Missverständis zwischen mit und meiner Mutter aufgehoben war und Yvonne, blühend vor Leben ( Herr im Himmel, lass Tom ihr nicht weh tun ) tanzten wir zurück zum Hotel, da es bereits 17 Uhr war und wir uns mit Tokio Hotel in den Zimmern verabredet hatten.
    Wir waren nur ein paar Stunden getrennt gewesen, und doch fühlte ich, als ob ich Bill immer wieder von neuem kennen lernen würde. Das alte Gefühlchaos war natürlich geblieben, wenn ich ihn ansah….dieses komische, höchst blöde Kribbeln im Bauch auch,….

    Wir stiegen die Treppe hoch und schälten uns aus unseren Mänteln, ließen zwei Damen vorbei, die wohl frisch von Douglas kamen ( Ich konnte förmlich die Parfümwolke sehen, die sie umgab ), und redeten über irgendwelchen Scheiß, was aber auch ganz lustig war, wie immer mit Yvonne (-;

    Äh…jaaahh blödes Deutsch, ich weiß.

    Etwas fertig schleppte ich mich Yvonne hinterher, die wohl sportlicher war, als ich es je werden würde, und stellte mich neben sie.
    Plötzlich packte sie meine Hand und drückte sie fest.
    Erst dachte ich, es wäre eine Geste von Freundschaft, doch dann merkte ich, wie ihr Blick auf einen bestimmten Punkt gerichtet.
    Immer noch heftigst atmend, richtete ich mich auf und verfolgte ihren Blick.

    Joah…für mich war es natürlich nicht so treffend, doch Yvonne sah wohl zum ersten Mal Kreischies in Aktion.

    Während Bill und Tom ( sie standen sehr eng an der Wand, wohl eher drangequetscht, doch sie taten so, als ob sie total lässig daran lehnen würden ) umringt von Mädchen Blond bis Brünett, in Minirock und Top ( Mädels…es ist Herbst! ) eifrig und etwas gestresst, Autogramme gaben, standen Georg und Gustav in Sicherheit neben dem Aufzug, von dort aus beobachteten sie amüsiert die Vorstellung.

    Ich verdrängte rasch den Funken Eifersucht, der aufgekommen war im Anblick von einer dunkelhaarigen, weiblichen Person, die sich soeben an Bill ranschmiss um ein Foto zu machen, und packte Yvonne und zog sie mit mir zu den beiden anderen Jungs.

    „Bill!!! Ein Foto noch bitte!!“

    „BILL!!! Gib mir deine Handynummer! Ich geb sie auch nicht weiter…komm schon!!“

    Gustav wandte sich zu mir und wedelte mit den Armen und machte super treffend eines der Kreischies nach, ich lachte laut und hob beide Daumen.
    „Bitte, Billy, ich will ein Kind von dir!!“ Gustav säuselte und flehte mich mit gespielten, verzweifelten Gesichtsausdruck an. „BITTE!!“

    Auch Yvonne lockerte sich wieder auf und musste lachen.
    Ich seufzte auf, ich wollte nicht, dass sie wie ich auf der Party reagierte. Oder endete wie ein Eifersüchtiges Groupie…

    Ich zwang mich, nicht zu Bill und Tom hinzusehen, keine Ahnung deshalb, ob Bill mich bereits registriert hatte…

    …du…bist…nicht…eifersüchtig…oh…nein….Bill…gehört….nicht…dir…..

    „…und wie war euer Tag so?“ fragte Georg entspannt und ließ sich auf der Treppe nieder, die zur nächsten Etage führte. Dabei sah er nicht mich und Yvonne an, nein, sondern immer noch die Mädchen, die um die Kaulitzlinge rumschwirrten.

    „Schön!“ übernahm Yvonne das Wort und berichtete kurz, wie wir uns die Stadt angeschaut hatte. Über Tom verlor sie kein Wort.

    „Wir dachten uns, dass wir heut ein wenig das nächtliche Hamburg erkundigen“ sagte Georg und blickte zur mir hoch, mit einem lächeln auf den Lippen.

    Er warf Gustav einen kurzen Blick zu und auch der grinste.

    „Jedoch….“ Er schmunzelte und sah ebenfalls mich an.

    Ich hatte bei der Vorstellung, das Partyleben der Hansestadt kennen zu lernen, heftigst gegrinst, doch das erlosch sofort.

    „Was?“ verwirrt wanderte mein Blick von Gustav zu Georg.

    Im Hintergrund hörte man immer noch ein Tom!! Bill!! – Geschreie, ich schluckte rasch.

    „Naja…Bill meinte, er würde heut gern ein wenig mit dir alleine sein“ grinste Georg und lehnte sich wieder zurück.

    „Bill? Der Bill? Der Party-Liebhaber?“ Ich war sprachlos und doch gerührt.

    „unser Bill Kaulitz….BITTE LENNA!!“ Gustav fiel theatralisch zu Boden und zerrte an meiner Jacke.

    „Mach, das Bill nicht zu einem dieser Romantik-Schleimer wird! Ich meine…das war noch nie, dass er einer Clubtour, sozusagen, widersprochen hat!“

    Ich lachte laut und fuhr ihm `den Tränen nahe`, über den Kopf

    „Ich versprechs dir“ giggelte ich und sah kurz zu Bill hinüber.

    …ich sah gerade noch, wie eine Blondine ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte. Ich spürte, wie ein Stich mir durch den Körper fuhr, der einen heißen Schmerz hinterließ, die Wut kochte in mir hoch.


    Auch die drei anderen hatten es gesehen, und wussten jetzt wohl nicht so recht, was sie sagen sollten.

    Georg, ja selbst Georg hatte einen etwas geschockten Gesichtsausdruck aufgesetzt und warf mir einen unsicheren Blick zu, Yvonne und Gustav sahen betreten zu Boden, was aber nicht lange anhielt.

    Denn Tom warf wohl eher zufällig einen Blick in unsre Richtung und erstarrte,

    dann tippte er kurz Bill an, der immer noch ein sehr intensives Gespräch mit dem Mädel führte. Der wandte sich fragend um und er fand meinen Blick.

    Beherrsch dich Lenna…..Beherrsch dich Lenna….Er wollte das nicht….

    Doch im Moment unterdrückte meine Wut diese nüchternen, logischen Gedanken und ballte sich immer mehr auf.

    Ich musste hier weg. Sofort.

    Ich umkrallte den Zimmerschlüssel und merkte, wie mir er schmerzhaft ins Handgelenk schnitt. Doch das machte nichts,…machte nichts.

    Ich wandte mich schnell um und lief den Gang entlang, vorbei an Yvonne, Georg, Gustav, die allsamt dastanden wie begossene Pudel, ließ Bill und Tom hinter mir und die Groupie-Gefolgschaft…

    Weg…weg….weg….weg……damit er dir nicht weh tun kann.

    Zitternd schloss ich die Zimmertüre auf und knallte sie hinter mir zu.

    Völlige Stille und Dunkelheit umgab mich. Sie senkte sich beruhigend über mich und ein sanfter, kühler Windstoß um strich mein Gesicht.
    Ich schmiss den Schlüssel aufs Bett und tastete mich vorwärts zum Fenster, um es zu schließen. Ich war ja eh schon krank, also wollte ich nicht noch mehr herausfordern.

    Das Licht wollte ich ebenfalls ausgeschaltet lassen. So kam ich mir nicht so verdammt allein und verletzlich vor.

    ….das war ich aber, heilige Scheiße. Ich atmete rasch und schloss die Augen. Ich hatte immer noch Bills Gesichtsausdruck vor mir…..verdammt, konnte er nicht einfach mal…nun ja….es sein lassen?

    Was Lenna? Was soll er sein lassen? Willst du ihm ernsthaft verbieten, dass er seinen Ruhm auskostet? Komm schon…du weißt ganz genau, wies in diesem Geschäft zugeht. Bill-

    „er gehört nicht mir.“

    flüsterte ich in die Dunkelheit und ließ mich zitternd fallen, ein Glück, dass das Bett in meiner Reichweite stand.

    Ich muss zugeben, ich führte mich auf, wie die allerletzte Tusse.
    Wir waren nicht verheiratet und zusammen eigentlich auch nicht. Es war wie ne….Affäre. Ne kleine, süße Affäre.
    Es war doch eh egal, ich würde sowieso wieder zurück nach Ber-…

    Ich schüttelte den Kopf.
    An DAS wollte ich gar nicht denken….den Traum aufgeben…NEIN.


    Ich öffnete die Augen wieder und merkte, wie jemand sacht gegen das Holz an der Tür draußen klopfte.

    „Mach auf Lenna. Bitte“

    Ich lachte leise, säuerlich,so das Bill mich nicht hören konnte.
    So? Wieder das gleiche Spiel ja ? Gern!! Ich mach doch gerne mit.
    Erst ne blöde Aktion von dir Bill, dann spiel ich wieder die eifersüchtige und am Schluss kommst du wieder angekrochen und wir versöhnen uns wieder. Toll.

    Ich antwortete nicht.

    „Lenna?“ Ich sah einen zweiten Schatten unter der Tür auftauchten, im schmalen Lichtstreifen, der im Türspalt hindurchsickerte.

    Tom? Bitte halt dich doch raus….

    Ich antwortete nicht.

    Eine weitere Gestalt tauchte auf, schmaler, kleiner. Yvonne. Ich wusste es, bevor sie überhaupt gesprochen hatte.

    „Hey ich bins…lass mich rein“ flüsterte sie, sie wollte soeben was erwidern, als Bill ihr das Wort abschnitt.

    „LENNA jetzt ko-…“

    „Ich denke Bill, dass du jetzt am Besten die Klappe halten solltest, okay? Und tu bloß nicht einen auf unschuldig“

    Ich hob den Kopf und grinste überrascht.

    Yvonne? Yvonne widersprach Bill?
    Die Welt steht kopf.

    Ich, Lenna die Aufmüpfige, verkroch mich leise und trauernd ins dunkle Loch.
    Bill, der süße Rebell ( *g* ), war sauer.
    Yvonne, die schüchterne, fuhr den Rebellen an. Wow…irgendwas lief im Moment nicht ganz richtig.

    „Ich-..“ Bill wollte etwas erwidern, doch er unterbrach sie selbst. Still verließ sein Schatten den Lichtstrahl.

    Schon gut…geh runter und sauf dir einen. Es werden sich sicher welche finden, die sich dir anschließen – dachte ich säuerlich.

    Auch Tom wandte sich an zu gehen, doch dann hielt er inne.

    „Lenna“ Ich schwieg.

    „ ich – ich weiß dass du mich hörst. Pass auf- ich werd mit ihm reden okay? Ich weiß nicht, warum er das zugelassen hat. Verdammt…“ Seine Stimme brach ab.

    „Es sollen doch geile Tage werden…“

    Er verschwand.

    Yvonne stand immer noch wartend da.

    Ich trottete geschlagen zur Tür und drehte den Schlüssel um, sofort öffnete sie die Tür.

    Stumm stand sie mir gegenüber…ich wagte sogar ein Lächeln.

    „Hey“ murmelte sie und schloss die Zimmertüre hinter sich langsam.

    Dann schaltete sie das Licht ein.

    „HI“ ich lächelte ebenfalls und gab meiner Stimme einen Es-tut-mir-überhaupt-nichts-Ton und drehte mich um; ließ mich aufs Bett fallen. Blinzelte in dem plötzlichen Licht.

    „Glaubst du, Bill hat das absichtlich gemacht?“ fragte sie mich direkt, es war ihr egal, ob es mir wehtat oder nicht - und ….verdammt das war gut so. So fraß ich wenigstens nicht den Schmerz in mich hinein…so wie auf der Party.

    Ich zuckte mit der Schulter und rieb mir den Hals.

    „Kann gut sein – vielleicht hat er grad nicht an mich gedacht“ witzelte ich – oh gott…noch nie hatte ich weniger Lust zum Lachen…

    „Ach…Lenna…mach dir doch nix vor…sie hat ihn geküsst. Nicht um-…“

    „YVONNE! Bitte….ich hab es satt, dass man ihn ewig rechtfertig…Er hat zurückgeküsst okay? Also bitte…“ Ich schluckte und schlug entschuldigend die Augen nieder.

    Sie verstand meinen Ausbruch.
    Yvonne kam zu mir rüber und kniete sich vor mich hin, sie hob mein Kinn sachte an und sah mir tief in die Augen.
    „Bill mag dich verdammt gern. Obwohl er das momentan für verdammt falsch hält. Also verzeih ihm solche Fehler…nur noch einmal…Lenna..“

    Ich starrte sie irritiert an doch dann…ich weiß nicht…ich umarmte sie stürmisch und ein kleiner, unterdrückter Schluchzer kam aus meiner Kehle…Ich heulte nicht…ich trauerte ….

    „Is gut….ich sag Tom, dass er Bill rauf schicken soll okay? Ich-..“

    „NeiN!!“ fuhr ich auf und strich mir hastig ein paar Strähnen aus den Augen.

    „Ich will ihn nicht hier haben..nicht jetzt..ich brauch einfach nur meine Ruhe…gib mir ne Stunde Zeit okay? Sag das den Jungs“

    Sie nickte und lächelte mich leicht an.

    Ich verzog den Mund.
    „Du wirst es mittlerweile bereut haben dass du mitgekommen bist oder? Du verdammst den Tag, als du mit den zwei Blondies in dieses Cafe gegangen bist oder?
    Jetzt bist du in Hamburg und jetzt so was….“

    Ich schluckte , doch sie schüttelte nur lachend den kopf

    „Du bist das Beste, was mir je passiert ist, ist das klar??“

    Dann schritt sie zur Tür, warf mir einen letzten Blick zu und verschwand. Ich hörte ihre sachten, gedämpfte Schritte, als sie den Gang entlanglief.

    Ich schaltete wieder das Licht aus und freute mich über die Dunkelheit…so konnte ich mich wenigstens nicht im Spiegel sehen, der neben der Tür platziert war.

    „Oh Gott…“ Ich ließ mich zurückfallen…

    Ich musste trotz allem Lächeln.

    Ich sah wie von oben auf mich herunter….ich sah vermutlich fix und fertig aus….
    Da lag sie…die kleine Lenna….verknallt in eine Illusion….im geilsten Hotel Hamburgs… und hatte nur diesen Blödmann im Kopf. Wie weit würde ich noch sinken? Hatte ich mir nicht geschworen, dass ich mich nie wegen einen Typen fertig machen würde??

    Okay…
    Punkt eins, wie du wieder fit wirst: ( in meinem Falle,

    UMZIEHEN!!

    Ich sprang auf und sah ein paar Klamotten von mir noch auf einem Stuhl liegen.
    Okay…..Ich kramte meinen gelben, anliegenden Stoffrock heraus, den ich immer anzog, wenn ich in tiefste Depressionen verfiel. So Sachen wie:
    Matheprüfung versaut
    § Streit mit der Freundin
    § Wenn ich nicht wegfahren konnte
    § Wenn ich genau dort hinfahren sollte, wohin ich nie wollte:
    In die Alpen …

    Okay….sorry ich schweife ab.
    Aber jetzt kann man sich das wenigstens vorstellen, wies mir ging.


    Okay, ich schlüpfte in den Rock, kuschlig wie eh und je und packte mir meinen hellblauen Anti-Depressiva-Pulli ( komsich, warum hatte ich den dabei?? )

    So , jetzt gings wieder.

    Ich stellte mich vor den Spiegel und fuhr mir über die Augen…versuchte zu lachen…es misslang.

    Es war eher eine Grimasse. Grausam..

    Ich wandte mich gerade um, als plötzlich ein leises Klirren ertönte.

    Ich starrte zum Fenster.

    Wieder….*klirr*

    Heilige Scheiße…was ist das denn?

    Ich näherte mich langsam, tastend.

    *klirr*

    Okay, irgendwelche Witzbolde….trotzdem…irgend was sagte mir, das-…

    *KLIRR*

    Okay, das war ein besonders Großes…mit was auch immer dieser jemand warf.

    Ich öffnete das Fenster schwungvoll und öffnete den Mund um einen blöden Spruch abzulassen…mich abzureagieren.

    Doch-

    Mit voller Wucht traf mich ein weißer Stein am Hirn und ich schwankte zurück. Okay…schwankte ist ein wenig übertrieben…ich trat zurück, erschrocken über den kleinen, stechenden Schmerz der mir übers linke Auge fuhr.

    „Oh…scheiße…verdammte Scheiße….Lenna? LENNA??“

    Wutentbrannt beugte ich mich wieder über die Brüstung.

    „WAS ZUM TEUFEl…“


    Vor mir stand, in der Hand lauter weiße Kieselsteine vom Blumenkasten neben dem Eingang, mit erschrockenem , aber doch zielfesten Gesichtsausdruck: Bill

    „Alles okay? Das wollte ich nich -…“

    „ Was willst du?? Fuck tut das weh…“ Ich fuhr mir über die Stirn, verdeckte aber so das Grinsen das über meine Lippen fuhr. Ich musste schon ein bisschen schauspielern ..anders hatte er es ja nicht verdient.

    „Es…tut mir leid…“ Bill sah grimmig zu mir hoch

    „Aber du hast mir keine andre Wahl gelassen! Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich eine Stunde warte, bis sich die Dame dazu entscheidet, mit mir zu reden??“

    „Boah…ich glaub du tickst nicht mehr ganz richtig!!!“ Außer mir starrte ich nach unten.
    „Red dich jetzt bloß nicht schön okay??“

    Er funkelte zu mir hoch
    „Ich will aber mit dir reden okay? Ich weiß, dass ich heut nen riesen Fehler begangen habe-..“

    „Wird ja allmählich zur Gewohnheit oder?“ Okay…..das war fies.

    Doch das machte ihn nur noch zorniger.

    „Wenn du mich einmal ausreden lassen würdest-..“

    „Na was dann? Was willst du denn bereden? Dass der Kuss nur fürs Image war?“ Ich lachte verächtlich und wandte kurz den Kopf.

    Da traf mich schon wieder ein kleinerer Stein. Ans Schlüsselbein.

    Ich sah erschrocken wieder nach unten, konnte kaum fassen, was er getan hatte.

    „Lenna, ich lass mich verdammt noch mal nicht von dir unterbuttern okay? Der Kuss war zu überraschend okay? Ich wollte das nicht….Gott war das grausam“

    Er schüttelte sie in echtem Ekel und seine Faust umfasste noch fester die Steine.

    Ich fuhr vorsichtig über meinen Hals, der Stein hatte nichts hinterlassen.

    Ich brachte vor Überraschung kein Wort heraus.

    „Lass mich oben rein, oder ich schrei hier noch alle raus! Das wär mir so was von egal, okay??“

    Ich bemerkte, wie schräg unter mir, sich der Vorhang bewegte und neugierige Gesichter das Szenario beobachteten. Auch auf der Straße waren zwei, drei Leute übrig geblieben. Keiner schien Bill bis jetzt erkannt zu haben…bis jetzt. Mir graute schon jetzt davor, wenn man ihn bemerkte. Doch mir war das ebenso egal…wenn es ihm egal war, dann mir schon dreimal.


    „Du kannst von mir aus da unten übernachten!“ Ich verschränkte die Arme und sah ihn herausfordernd.

    „Weißt du, deine arrogante, zickige und hysterische Art kann ich nun langsam nicht mehr ab!“

    Ich wusste, dass er seine Worte genauso wenig ernst meine wie ich. Okay…ich war alles…aber nicht arrogant. Das wusste er genauso wie ich, genauso wie ich wusste, dass der Kuss….verdammt nochmal…nicht seine Schuld war.
    Doch mein Stolz war nicht zu brechen diesmal.

    Er starrte wütend zu mir hoch und seine braunen Augen hatten einen Schimmer von Amüsiertheit.
    Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und ich vermutete, dass es bereits sechs Uhr war.
    Die Lichter der Häuser auf der anderen Seite der Alster glitzerten im Wasser und davor stand der aufgebrachte Bill.
    Unter anderen Umständen hätte ich ihn sofort hereingelassen und ihn den ganzen Abend nicht mehr gehen lassen.

    Doch dann kam mir eine Idee, mich abzureagieren.
    Ich marschierte ins Bad und war ungefähr 30 Sekunden lang beschäftigt, kehrte dann zurück und warf prüfend einen Blick nach unten.

    Bill stand immer noch da…wie ein Kampfzwerg.

    „Lenna…..“ er Wollte soeben wieder zu schimpfen beginnen, doch ich kam ihm zuvor…


    Und-


    Ich kippte den halbvollen Eimer Wasser nach unten, direkt auf seine perfekt gegellte Haarpracht. Bill machte ein Geräusch dass wie ein wütendes Zischen klang und schüttelte mit fassungslosem Gesicht seine Strähne aus dem Gesicht.

    Die Passanten auf der Straße lachten oder grinsten teilweise.
    Ich lehnte mich ebenfalls an die Brüstung und lachte, nein ich johlte teilweise. Das Bild war einfach göttlich, das Bill abgab.

    „So macht man das Süße!!“

    Rief mir eine ältere Frau mit ledernen Umhängetasche zu und ging weiter.

    Ich riskierte einen Blick zu Bill.
    Er war rot im Gesicht, vor Zorn oder vor Scham, das kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass er keine zwei Sekunden mehr unten stand, sondern mit einem Fluchen im Haus verschwand.

    Ich schloss die Balkontüre wieder und wollte mich gerade fragen, ob ich nicht zu brutal gehandelt hatte, als plötzlich sich jemand von draußen am Schloss zu schaffen machte.

    Angst kroch in mir hoch….ich hatte den wandelnden Kajal noch nicht in richtiger Wut erlebt….





    Die Tür sprang auf und vor mir stand Bill, triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte.

    Hinter ihm standen Gustav, Yvonne und Tom. Die mir allesamt heftigst zugrinsten, aber sofort zu , als Bill sich umwandte, einem ernsten, empörten Gesichtsausdruck wechselten.

    Bill tappte ins Zimmer und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Im Schlüsseloch steckte der Ersatzschlüssel von der Rezeption.

    Ich war bis ans Fenster zurückgewichen und war bereit, falls er irgendwas brutales vor hatte.

    Doch er stand vor mir und sah mich einfach nur an. Sein Gesicht war unergründlich.
    Boah…was ich für Ängste austand.

    „Ich hoffe, das hat dich jetzt etwas abgekühlt“ sagte ich und fixierte ihn.

    „Allerdings“ zischte er und zerubbelte sich das Haar, ein feiner Nieselregen schwebte auf den Boden.

    Ich biss mir auf die Lippe und wartete auf den Sturm….

    Der blieb jedoch aus.


    Bill sah mich ebenfalls ratlos an.

    „und jetzt?“

    „Poppen!“ kam es von der Tür und man hörte darauf ein erschrockenes „Schhh!“ , eindeutig von Gustav und ein geflüstertes „Sei Still!“ von Georg. Sie schienen alle drei es sich nicht nehmen zu lassen, zu lauschen.

    Wir mussten beide lachen und ich trat einen Schritt zu ihm.

    „Es tut mir leid“ wisperte er und sah mich aufrichtig, ja selbstbewusst an.

    „Weiß ich doch“ lächelte ich und senkte kurz den Blick.

    „Es tut mir auch leid…ich hab mich unmöglich benommen“

    Er sah hoch zu seinem triefendem Pony

    „stimmt“ nickte er und wich mir hastig aus, als ich ihn zu boxen versuchte.



    Ich warf einen Blick zur Tür und sah darauf wieder hin zu Bill, der wohl mit einem einzigen Gedanken spielte.

    Er umfasste meine Hüfte und grinste dreckig.

    „Sie wollen ihren Spass haben? Den sollen sie doch haben oder?“ flüsterte er und nickte hin zur Türe-

    Ich sah ihn erst ratlos an, dann verstand ich was er meinte.

    „Bill, meinst du wir sollen jetzt tatsächlich, ich meine….?“

    „Lenna….komm schon…die andern drei sind nicht da, und wir haben noch genügend Zeit wegzugehen.“

    „Bill hör auf das kitzelt“
    ich lachte gespielt: Bill tat nichts , grinste mich einfach nur an.

    „Warum? Du machst mich heute so heiß Lenna…“
    Er stöhnte laut und deutlich, und sofort erklang ein leises Poltern an der Tür.

    Tom flüsterte in der Annahme, wir könnten sie tatsächlich nicht hören.

    „Boah…..die treibens tatsächlich!! Bill…ich meine wow…, ich meine …JA DAS ist mein Bruderherz!!“

    „Seit still, verdammt sonst hören sie uns noch!“

    Ich machte weiter, um sie nicht stutzig werden zu lassen, da wir plötzlich ruhig waren, Bill und ich.

    „Bill….jahhh….“ Ich musste mich so zusammenreißen um nicht laut aufzulachen…

    Langsam schlichen wir uns zur Tür-

    „OH Lennaaa…“ Bill verkniff sich ebenfalls ein lautes Lachen und hob seine Hand um die Türklinge hinunterzudrücken.

    Eine erwartungsvolle Stille herrschte auf der anderen Seite…und ruckartig öffnete Bill die Türe.

    Da hockten sie, eng aneinadergerückt und mit grinsendem oder teilweise ernsten Gesichtern.
    Gustav kniete, lehnte sich an den Türrahmen, Tom in der Goldenen Mitte und Georg, der sich trotz seiner Größe hingesetzt hatte.

    Sie alle starrten zu uns herauf, fühlten sich unfair ertappt.

    „Ach! Ist es schön da unten?“ Ich stemmte die Hand in die Hüfte und trat vor Tom

    „Also…wir …äh…“ Tom rappelte sich auf und rückte sich sein Cape zurecht. Wir sind grad nur zu-…“ Gustav deutete ein wenig um sich, um zu erklären. "zufällig...so.."

    „Klar. Wissen wir doch“
    grinste Bill und klopfte Georg auf die Schulter, der mittlerweile unter einem Seufzen aufgestanden war.

    „Habt ihr euch….nun ja…ausgesprochen?“ Tom versuchte sich aus dieser blöden Situation zu retten und lugte zu Bills tropfenden Haaren.

    Bill warf einen Blick zu mir und drückte mich dann an sich.
    „Ich denke, ihr habt genug gehört oder?“

    Gustav wechselte einen Blick mit Georg und in Toms Augen blitzte es auf.
    Ich denke, es ist bis heute noch unklar, ob sie uns glaubten oder ob sie sich einfach nur auf den Arm genommen fühlten.



    Yvonne hatte sich unten in der Lobby aufgehalten und sich in einem grünen , glänzenden Ledersessel niedergelassen, eine Zeitschrift in der Hand.
    Als ich nach unten trabte, gefolgt von Georg, der mitkommen wollte.

    „Hey“ rief ich ihr zu und sie hob überrascht den Kopf.

    Rasch stand sie auf und umarmte mich.

    „Wieder gut?“ murmelte sich in meine Schulter und sah mich dann an.

    Ich nickte heftig und blinzelte. Sie blinzelte zurück.
    Gott tat das gut, eine Freundin zu haben, die jeden Schmerz verstand.

    Georg lächelte etwas verlegen und wartete, bis Yvonne zurückgeeilt war, um das Magazin, das sie vor lauter Aufregung mitgenommen hatte, zurückzubringen.

    In dieser Zeit, als sie außer Hörweite war, drehte ich mich zu ihm um.

    „Glaubst du, sie hat bei Locke eine Chance?“

    Sein Grinsen bestätigte meinen Verdacht: Auch er hatte es schon bemerkt. Punkt für meine Menschenkenntnis.

    Er sah kurz prüfend zu ihr rüber und legte dann den Kopf schief.

    „und wie“



    Die Jungs wollten auf uns warten, da wir uns noch stylen musste zum Abendessen. „Yvonne, DAS ist nicht dein Ernst!“ Ich stand, in Jeans und BH fassungslos im Türrahmen des Badezimmers und starrte zu Yvonne, die nun ja….aus ihrer Sicht hin sich schick gemacht hatte.

    Sie zupfte an ihrem lilanen Rollkragenpullover rum und strich über ihre Nadestreifenhose.

    „Was?“

    Ich löste mich aus meiner Erstarrung und schüttelte den Kopf-

    „Wenn du bei Tom-..“

    „Pssscht!! Nich so laut!“

    „Wenn du bei ihm landen willst, dann musst du etwas an deinem Styling ändern“ vollendete ich meinen Satz und half ihr aus dem Pulli.

    „A-Aber ich will mich nicht ändern!“ Sie verschränkte die Arme vor sich, schüchtern.

    „Du musst nicht dich selbst ändern…Süße…sondern einfach nur deinen Klamottenstil“

    „Also als erstes so:“

    Ich ging zu meiner Tasche und wühlte ein wenig rum. Ich zauberte schließlich nach einigem suchen, das hervor was ich für Yvonne passend hielte.

    Einen schönen, knielangen Rock von schwarzer Farbe, der in leichten Falten verlief. Dazu kombinierte ich ein leicht ausgeschnittenes, grünes Oberteil, das gut zu ihren Haaren passte.

    Mit großen Augen drehte sie sich wenige Minuten später vor dem Spiegel

    „Wow“ murmelte sie

    „Das kannst du laut sagen“ grinste ich und sah sie zufrieden an.

    Sie wandte sich mit strahlenden Augen um.
    „Meinst du…..dass er…“

    „Er wird sich nicht sattsehen können, glaub mir“ lachte ich und stupste sie ins Bad, dass sie sich mal schminken konnte.

    Ich selbst entschied mich für einen meiner geliebten Jeansröcke, einer schwarzen, blickdichten Strumpfhose und einem roten, schulterfreien Oberteil, dass mich zwei Meiner Monatsgehalte gekostet hatte.

    Wenige Minuten später traten wir nach draußen auf den Gang und machten uns auf den Weg ins Zimmer von den Kaulitzlingen.

    Dort fanden wir Tom vor….der genervt auf dem Bett saß und Musik seines I-Pods hörte. Er murrte ein „hallo“ und starrte ungeduldig vor sich hin.

    „Wow, deine gute Laune steckt ja richtig an“ grinste ich sarkastisch und ließ mich neben ihn nieder.

    Auch Yvonne setzte sich neben ihn. Als er merkte, dass er wieder im Mittelpunkt saß, lächelte er ein wenig.

    „Eigentlich glaubt man, dass das weibliche Geschlecht schon lang braucht um sich herzurichten. Doch wer das sagt, hat noch nicht Bill Kaulitz kennen gelernt“

    „Seit wann ist er denn schon drin?“ Yvonne lugte zur Badezimmertüre.

    „Inklusive Klamottenwahl?“

    „Ja“ sagten Yvonne und ich im Chor.

    Er seufzte theatralisch und stützte den Kopf in die Hände
    „Seit ner Stunde genau“ schluchzte er gespielt.

    „Wow“ Ich grinste

    „Ach – sagt mir nicht…nein seid still….ich weiß genau, warum Tom heult“

    Gustav und Georg kamen hereinspaziert und schlossen die Tür hinter sich.

    Gustav grinste wie ein Honigkuchenpferd
    „Bill macht wieder seine All-around Behandlung“

    Georg ließ sich auf den Boden fallen und Gustav stellte sich neben ihn.

    „Stimmt“ nickte Yvonne und verkniff sich unter Mühe ein Lachen.
    Gustav besah uns.
    „Ihr seht hübsch aus“

    „Gustav was willst du, dass du dich so einschleimst?“

    Er zuckte mit den Schultern
    „Naja…ich denke jede Frau will so was hören, also kanns ja nicht schaden. Auch bei euch zweien nicht….wer weiß, ob ihr auch richtige Frauen seid-…“

    Er duckte sich rasch und lachend als ich ein Kissen auf ihn schleuderte.

    Just in diesem Augenblick öffnete sich die Tür des Bades.

    Bill trat heraus, strahlend und glänzend denn je. „Fertig gestrichen?“ Tom grinste und besah seinen Bruder

    „Ja“ Bill trat zu uns und fuhr sich kurz über seine Haare.

    Ich sprang auf

    „Kommt lasst uns gehen, ich sterb vor Hunger!“



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Tom´s Plektrum^^ - 07.11.2006, 18:45


    tolooo *-*
    weita..
    jetzt.
    sofort xd dankeeee xD



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Anka - 08.11.2006, 18:17


    Ich hab gerade deine Gesamte FF gelesen, und
    ich würde mich tierischfreuen wenn du weiter schreibe
    würdest.

    lg Anka



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    Tom´s Plektrum^^ - 02.12.2006, 23:25


    langsam sollte abba wieder as kommen ....^^



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    jennü-kaulitz - 10.03.2007, 15:32


    Chari stellst du mal wieder nen Teil rein???

    die is ja schon fertig.. hattest du de im FanClub nich schon fertig gepostet???


    hdl Jenny



    Re: Love Music Baby {PG-14}

    jennü-kaulitz - 02.04.2007, 22:11


    Die Monate vergehen und Chari scheint tot zu sein.... *Chari vermiss*

    WO BIST DU MELDE DICH *schrei*

    hel jenny :cry:



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