Segeln & Tauchen 2008

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    Re: Segeln & Tauchen 2008

    Dennis - 13.07.2008, 21:20

    Segeln & Tauchen 2008
    Dies ist ein Bericht von unserer Tauchtrine. Mit freundlicher Genehmigung hab ich ihren Bericht mal kopiert und hier rein gesetzt.

    Dennis

    -----------------------------------------------------------------------------


    moin moin Ihr Lieben!

    Was soll ich pinseln?
    Ein "es war super schön" wird Euch schätzungsweise genauso wenig reichen wie ein "es war okay". Denn bei beiden Aussagen würde jetzt viel Wahres drin stecken und irgendwie doch nichts aussagen.

    Am 18.06.2008 um 9 Uhr hieß es "Leinen los" und hinaus aufs Meer...
    In einem wesentlich größeren Abstand zum Ufer als sonst mit Ionio und somit weiteren Ausblick aufs Land sind wir anfangs in die gleiche Richtung gefahren, in der all die wunderschönen Tauchplätze liegen. Da der Wind uns nicht immer anpusten wollte, mussten wir immer wieder mal auf Wind warten oder letztlich den Motor anschmeißen.

    Ab "Misitres" begann für uns die Fahrt noch interessanter zu werden, denn diese Steilküste kannten wir ja nur vom Flugzeug aus. Wir segelten in Richtung Norden, vorbei an den Buchten von Porto "Roxa" und Porto "Limionas" und ankerten in einer kleinen Bucht, die durch ihr türkisschimmerndes Wasser dem Karibikfeeling sehr nahe kam.

    Hier verließ die komplette Besatzung die „Utholm“ zu einem Schnorchelausflug. Jürgen paddelte in der Nähe des Schiffes, der Käpt’n paddelte in Richtung Freiwasser, um nach Höhlen Ausschau zu halten, und ich paddelte in Richtung Felswand, um die Nischen zu erkunden. Das Boot stand also zum Entern freigegeben 

    Jürgen ging als erster wieder an Bord, denn das Wasser war frisch. Auf meine Frage, wo der Peter geblieben ist, antwortete er mit einem „ich weiß nicht, ich sehe ihn nicht mehr!“
    Oh je. Ich suchte die Wasseroberfläche ab, aber ich sah Peter auch nirgends. Schließlich paddelte ich auch in Richtung Freiwasser, doch von Peter keine Spur. So langsam wurde mir unheimlich und ich dachte an Lottes Worte beim Abschied „bringt mir den Peter bitte wieder mit!“ Jetzt waren wir erst 2 Stunden mit Peter unterwegs und hatten ihn schon verloren. Oh je.
    Per Zeichensprache signalisierte ich Jürgen, er soll das Fernglas nehmen und nach Peter Ausschau halten, während ich weiter Richtung Freiwasser paddelte. Aber wir sahen ihn beide nicht. Im Freiwasser angekommen, wurde mir das Paddeln zu anstrengend und ich legte kurz eine Pause ein, mit Blick auf die Uhr, wann wir Peter das letzte Mal gesehen hatten, 23 Minuten bereits… Nun ja, im schlimmsten Fall würden wir das Boot auch fahren können, waren meine letzten Gedanken, bevor ich mich auf den Weg zurück zum Boot machte. Noch bevor ich es erreichte, gab mir Jürgen jedoch zu verstehen, er würde ihn jetzt wieder sehen können. Puuuhhh, wat schöner und aufregender Schnorchelgang.

    Als wir zurück an Bord waren, nahmen wir erneut Fahrt auf und ankerten als nächstes am Tauchplatz "Schräger Willi". Während sich der Peter von der „langen“ Fahrt erholen konnte, versuchten Onkel Jürgen und ich auf dem Deck der "Utholm" in unsere Tauchklamotten zu steigen, was nicht wirklich einfach ist in der prallen Sonne und dem wackelnden Schiff mit super heißem Boden. Ich war froh über jeden Fetzen Hornhaut unter meinen Füßen, welcher mich vor Verbrennung schützte . Dann tauchten wir ab zu einem wunderschönen riesigen Torbogen, der mit dem "Torbogen", den wir sonst so gern und deshalb so oft betauchen wollen, so gar nicht zu vergleichen ist. Er ist nämlich viel größer, breiter. Wir leuchteten jeden Winkel ab, freuten uns über die Unberührtheit. Es war wirklich auffällig, dass hier nicht sooo viele Taucher vorbei kamen, denn hier lagen die Cauries "massig" leer herum.

    Nach mehr als einer Stunde stiegen wir wieder auf, und es war ein eigenartiges Gefühl, den Segler das erste Mal von unten zu betrachten. Er erinnerte mich irgendwie an einen Orca, da er 2 Finnen hat. Es sieht schon irre aus - das Schiffchen von unten.

    Wir segelten (oder fuhren?) weiter in Richtung Norden zu unserem nächsten Ankerplatz und kamen immer wieder an wunderschönen Steilfelsen vorbei. Auch einen freistehenden großen Felsen im Wasser mit einem riesigen ovalen Loch, bestimmt 3 - 4 m Durchmesser, konnten wir bestaunen. Peter meinte, das wär ein "A...loch" - okay

    Unser letzter Ankerplatz für diesen ersten Segeltag sollte in der Affenbucht sein. "Three Monkeys". Eine wunderschöne Bucht, in der 3 Felsen herausragen, die mit viel Phantasie wie Affenköpfe aussehen.
    Da Peter sich mit der Zubereitung des Abendessens beschäftigen und uns dabei nicht "vor den Füßen" haben wollte, schickte er uns mit dem klitzekleinen Paddelschlauchboot los, um nach Robben zu paddeln. Wir paddelten los und fanden: irgendwie war das Boot ganz schön klein Wir ankerten es 2 Buchten weiter und schnorchelten los. Robben haben wir nicht gefunden, dafür aber kaltes und warmes Wasser und 2 Rochen und eine freischwimmende Muräne.
    Onkel Jürgen paddelte das Boot zurück und ich schnorchelte nebenher. Nun hatten wir unser Abendessen verdient. Nudeln mit TomHackSauce, sehr lecker.

    Als es dunkel wurde und der Vollmond aufzog, sprangen wir wieder ins Wasser zum Nachttauchen. Irre schön. Der Vollmond schien direkt über die Bucht, so dass es total toll aussah und man überhaupt nicht navigieren musste, der Mond zeigte uns den Weg. Viele langarmige Kraken, Ihr wisst schon, die roten „Oktopanten“ mit den weißen Flecken, viele große Einsiedler und ein kleiner Haufen von kleinen Calmaren, ca. 10 Stück, die aber schnell fort waren, und vieles Schönes mehr konnten wir bestaunen.

    Wieder an Deck ließen wir den Abend ruhig bei einem Bierchen ausklingen und machten noch Fotos vom "Vollmond in der Monkey-Bucht".
    Wer hat eigentlich den "Fotowettbewerb" gewonnen?
    Ach was frag ich, bestimmt ich - lach und duck mich weg.

    Nächster Morgen:
    Früh auf, Kaffee rein, Leinen los und ab zum nächsten Tauchplatz. Hier konnte Peter das Schiff nicht ankern, und so musste alles schnell gehen. Wir tauchten also ab und Peter kurvte oben herum. Auch hier ein wunderschöner Tauchplatz mit Felswand und Höhlen mit tollem Bewuchs und mehreren Ein- bzw. Ausgängen. Nach unserem Auftauchen sammelt Peter uns ein und die Fahrt ging gen Süden. Irgendwie wollte der Wind so gar nicht und so trieben wir auf dem Meer und ich beobachtete die Küste, während die Kerle sich beide zum Mittagsschläfchen hingelegt hatten. Schön, wenn so ein Segler einen Autopiloten und außerdem fast immer Vorfahrt hat. Nicht so schön, wenn man das Gefühl hat, das Schiffchen bewegt sich so gar nicht. War vielleicht der Anker draußen? Hatte Peter „die Handbremse angezogen“? Hmm. Ich wurde ungeduldig und war schon ein bissel am Verzweifeln, weil ich noch immer unsere Schlafbucht sehen konnte, die sich keinen Fatz entfernte.
    Als Peter dann nach seinem Schläfchen herausschaute, bemerkte auch er, der Wind war weg. Und nun musste doch wieder der Motor ran. Wir fuhren also los, mal mit Motor, mal unter Segel.

    Auf unserer Fahrt begegneten wir größeren Containerschiffen, eins davon wusste nicht so recht, wohin es wollte und kreuzte ständig vor unserem Bug. Dann sahen wir diverse "Backbordplastikfische" (Styroporzeugs und Flaschen), die "Steuerbordplastikfische" sind vorm Aussterben bedroht, da gab es nicht so viele zu bewundern 

    Später warf Peter 2 Angeln aus, um nebenbei zu fischen. Aber ohne Fahrt unter Segeln wollten die Fischlis auch nicht so recht beißen.

    Kurz vor unserem Ziel begegnete uns noch ein Basketball, der von uns aber nicht gerettet wurde, weil er nun endlich seine Freiheit genießen wollte. Und das, obwohl ich „unter Einsatz meines Lebens“ bereits auf der Treppe am Heck stand, um ihn an Bord zu holen. Aber die Botschaft des Balles nahm ich eben zu spät wahr

    Wir überlegten, was wir nun tun würden. Peter schlug vor, wir sollten mit dem Paddelboot zur Insel paddeln und einen Landgang machen. So sehr es mich ja gereizt hätte, aber ich wollte mit dem Paddelböötchen nicht noch einmal paddeln denn ich hatte Mitleid mit dem Böötchen. Darum beschloss Peter, der uns ja zum Abendessen zubereiten wieder fort haben wollte, dass wir einen Dämmerungstauchgang unternehmen sollten.

    Diesen Vorschlag nahmen Onkel Jürgen und ich natürlich sofort an und sprangen in unsere Tauchklamotten, noch bevor der Peter diese Möglichkeit ausgesprochen hatte. Und so machten wir einen Dämmerungstauchgang in wundervollen Canyons – so was Schönes hab ich noch nicht gesehen. Hier legten sich die Fischlis tatsächlich alle schlafen und ich hab noch nie so viel unter Wasser gelacht. Die Einsiedler waren nämlich sehr lustig, kaum schaute man sie an, kippten sie ihr Haus herunter und fielen dabei gleich um oder von der Wand. Eine riesige freischwimmende Muräne hat mich gleich zweimal aufgeschreckt. Wohlbemerkt: nicht ich sie, sondern sie mich !!! Adrenalin pur! Wer da nicht automatisch an den Film "Die Tiefe" denkt, der ist echt ein eiskalter Knochen. Ganz ehrlich, es war mein 700. Tauchgang und mir schlug das Herz aus dem Neopren heraus !!!

    Nach diesem weiteren langen Tauchgang sind wir zurück an Bord. Peter zauberte ein wunderbares Dinner mit Salat und Skordalia und Klops - wat lecker - und unter Begleitung des Vollmondes und dem rauschenden Klang der Wellen fuhren wir durch die Nacht zurück in Richtung Zakynthos.

    Irgendwann – ich hatte mich mal wieder kurzzeitig zum Dösen unter Deck begeben – klappte unsere Dachluke auf, draußen tobte das Vorsegel und Peter sprang an Deck hin und her. Ich schoss also hoch, versuchte, die Dachluke, die ich wohl nicht richtig zugehakt hatte, zu schließen und ging an Deck zu Peter. Doch der hatte schon wieder alles im Griff; das Vorsegel flatterte halt noch ein wenig, aber wir hatten gut Fahrt auf Zakynthos. Und ich fand es aufregend und irgendwie total toll, weil diese kurze Szene etwas „vom richtigen Segelabenteuer“ hatte.

    Gegen Morgen, kurz vor 4 und auch schon wieder direkt neben Zakynthos Island, rief Peter mich an Deck, um mir Delfine zu zeigen, die wohl noch bis eben neben der „Utholm“ in den Wellen spielten. Doch für mich sind Delfine "Disneytiere", sie zeigen sich mir niemals nicht. So sah ich natürlich auch keinen. Dafür konnte ich gleich helfen beim Ankern

    Nach einer weiteren Nacht an Bord fuhren wir am frühen Morgen direkt nach Limni und liefen zeitgleich mit Lotte (diese per Auto) im Hafen ein.

    Es war wirklich super schön, vor allem mal super schön ruhig ohne Geschnatter anderer Taucher und die Zeit auf dem Meer konnte man einfach vor sich hin dösen, relaxen, genießen - ohne viel Worte. Man ging tauchen oder schnorcheln, wenn es grad passte, nicht nach Uhrzeit. Und mein Magen war auch dankbar, wurde er doch für 2 Tage auf Zaziki-Entzug gesetzt

    Da die „Utholm“ auch in Bezug auf Schlafen und Hygiene keine Wünsche offen ließ, war die Zeit an Bord einfach genial. Klein aber fein. Wirklich schön.

    Es war okay, dass der Wind sich wenigstens ab und zu mal etwas spüren ließ, sonst wäre es eine Fahrt mit einem Motorboot geworden, welches 2 Segel als Maskotchen mitführt.
    ABER
    das ist nun mal so, dass Segeln wetterabhängig ist - und nicht jeder kann immer Glück haben.

    Trotzdem vielen lieben Dank an Peter, dass er mit uns diese kleine Reise gemacht und uns 48 Stunden auf so engem Raum "ertragen" hat!
    Wir hatten viel Spaß, haben uns gut erholt, haben phantastische Tauchgänge gemacht, und das Essen war mega lecker.
    UND wir würden sicherlich beim nächsten Mal wiede
    _________________
    Tauch ab, die Trine



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