Grundlagen des 2 Takt Motors

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    Re: Grundlagen des 2 Takt Motors

    DRT-Team!!-RoXx - 26.12.2005, 12:36

    Grundlagen des 2 Takt Motors
    Die Leistungssteigerung an einem Zweitaktmotor setzt erhebliches Wissen über das Funktionsprinzip dieses Ottomotortypus voraus. Bewegt sich der Kolben in Richtung oberen Totpunkt (OT), so vergrößert sich das Kurbelgehäusevolumen und Luft-Benzingemisch wird durch den Vergaser angesaugt. Gleichzeitig wird das im Brennraum befindliche Gemisch verdichtet und damit zur Verbrennung vorbereitet. Nach dessen Entzündung bewegt sich der Kolben stark beschleunigt in Richtung UT, wobei sich das Kurbelwellengehäusevolumen verkleinert, was nach dem Schließen des Einlasses dazu führt, dass das Gemisch durch die Überströmer in den Brennraum gelangt, wo es die verbrannten Überreste der letzten Verbrennung in Richtung Auslasskanal, und somit in den Auspuff spült. Allgemein erreicht man eine Leistungssteigerung nur durch Vergrößerung des Hubraums oder Anheben der Nenndrehzahl. Da die Größe des Hubraums (speziell bei Rollern) nach oben begrenzt ist (max. ca. 230cm3), ist eine Leistungssteigerung nur durch Erhöhen der Nenndrehzahl möglich.

    Die Nenndrehzahl ist die Drehzahl der besten Füllung, also die Drehzahl bei der der Motor optimal funktioniert. Diese ist in erster Linie abhängig von Vergasergröße, Ansaugrohrlänge, Überstrom-, Auslass-, Einlasssteuerzeiten sowie von der Kennlinie der Auspuffanlage (Expansionsauspuffanlage). Um so höher die Nenndrehzahl wird, desto schmäler wird allerdings (im Allgemeinen) das nutzbare Drehzahlband. Der Tuner ist gefordert, einen Kompromiss zwischen Höchstleistung und Fahrbarkeit zu finden (ein GP-Motorrad wird trotz 200 PS lediglich zu mittelmäßigen Rundenzeiten fähig sein, wenn auf einen Drehzahlzuwachs von 500 U/min ein explosionsartiger Leistungszuwachs von 70 PS folgt). Dieser Misere wirkte die Entwicklung des Ventilklappeneinlasses (meist fälschlich als Membrane bezeichnet) und des Powervalves (YPVS von Yamaha) entgegen. Mit diesen Neuerungen ließen sich sowohl Ein- als auch Auslasssteuerzeiten variabel, von der Drehzahl abhängig, gestalten und somit der nutzbare Drehzahlbereich gleichzeitig mit der Spitzenleistung erheblich vergrößern. Die Verwendung einer "Membrane" ermöglichte den Einsatz einer Vollwangenkurbelwelle ohne Steuerzeitung, was ein Wachstum der Vorverdichtung und somit eine Erhöhung der Nenndrehzahl bedeutet. Andererseits führt eine "Membrane" dazu, dass der Motor nicht mehr auf die für eine bestimmte Drehzahl ausgelegte Steuerzeit angewiesen ist. Die "Steuerzeit" wird nun, abhängig von der Drehzahl, vom im Kurbelgehäuse herrschenden Unterdruck bestimmt. Die Klappen des Ventils werden bei einem gewissen, im Kurbelgehäuse herrschenden Unterdruck aufgerissen, und somit die Luft, nachdem es sich im Vergaser mit Benzin angereichert hat, in das Kurbelgehäuse gesaugt. Wenn nun der Kolben sich wieder in Richtung UT bewegt, sinkt der Überdruck im Kurbelgehäuse und die Membraneklappen schließen. Die Höhe des Drucks, der im Kurbelgehäuse herrscht, ist abhängig davon, in welcher Zeitspanne die Volumenvergrößerung vollzogen wird. Sie ist also ebenfalls von der Drehzahl abhängig. Der Druck steigt nahezu proportional zur Drehzahl, was aufgrund der Tatsache, dass die Membrane länger offen bleibt, je höher der Druck ist, dazu führt, dass die Einlasssteuerzeit sich mit steigender Drehzahl verlängert. Im Gegensatz dazu sind die Steuerzeiten eines (Scheiben-)Drehschiebers oder bei der Kolbenschlitzsteuerung (z.B. Lambretta) fix, also auf eine bestimmte Drehzahl ausgelegt. Mit der Wahl der Ventilklappen lässt sich geringfügig Einfluss auf die Charakteristik nehmen. Härtere Membraneklappen für maximale Spitzenleistung, weiche für Leistung aus dem Drehzahlkeller. Anfängliche Probleme mit gebrochenen Federstahlmembraneklappen ließen sich duch die Verwendung von GFK,NFK oder Kohlefaserklappen bewältigen. Das Powervalve hingegen ermöglicht eine sehr große maximale Auslasssteuerzeit, die in niedrigeren Drehzahlen mittels einer Walze verkleinert wird. Dies führt wiederum zu einer Erhöhung der Spitzenleistung bei gleichzeitig besserer Elastizität. Auch die Überstromgestaltung nimmt wesentlichen Einfluss auf die Leistung. Das Mehr an Gemisch, das durch die Verwendung einer Vollwangenwelle und eines großen Vergasers angesaugt wird, muss möglichst schnell und verwirbelungsfrei in den Brennraum überströmen. Für optimale Leistungsausbeute müssen also die Überströmer vergrößert werden. In ihrer Geometrie sollten sie jedoch bestmöglich unangetastet bleiben, da die geometrische Gestaltung von Überströmern weit mehr Wissen voraussetzt als der gemeine Tuner besitzt (vgl. Chrisian Rieck: Tuning Band II). Auch ein wichtiger, die Leistung sowie die Charakteristik eines Motors beeinflussender Faktor ist die Auspuffanlage. Grundsätzlich unterscheidet man Auspuffanlagen in Schalldämpfer und Expansoren (Expansionsauspuffanlagen). Eine Expansionsauspuffanlage hat einen Drehzahlbereich, in dem sie optimal funktioniert. Man muss also diejenige Expansionsauspuffanlage auswählen, die für das Anwendungsgebiet optimal ist. Auch hier muss also ein Kompromiss zwischen Spitzenleistung und Elastizität (welche besonders für schaltfaules Fahren, z.B. in der Stadt, wichtig ist) gefunden werden. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, Auspuffanlagen selbst zu berechnen und zu bauen, um sie individuell abstimmen zu können, was jedoch eine erhebliche technische Fertigkeit voraussetzt (Berechnungsformeln H.W. Bönsch: Der schnelllaufende Zweitaktmotor). Darüber hinaus lässt sich die Leistung durch Erhöhung der Kompressionsrate verbessern. Es ist allerdings nicht ratsam, ein höheres Verdichtungsverhältnis als 1:12 (bei Verwendung eines Schmiedekolbens!) zu fahren, da dadurch die thermische sowie die mechanische Belastung des Kolbens und somit die des gesamten Motors erheblich erhöht werden. Ebenfalls wichtig für die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit des Motors (was ist das?) sind korrekte Zündeinstellung sowie richtige Bedüsung. Abgestimmt wird die Zündeinstellung und die Bedüsung mittels Fahrversuch (beste Beschleunigung) oder auf einem Leistungsprüfstand (höchste Leistung), jedoch sollte die Bedüsung (v.a. die der Hauptdüse) zwei bis fünf Nummern größer gewählt werden, um die Gefahr der Gemischabmagerung unter Volllast zu vermeiden. Eine segensreiche Erfindung ist der Powerjet. Es handelt sich hier um eine Art zweite Hauptdüse. Die Verwendung eines solchen PJ ermöglicht die Verwendung einer kleineren Hauptdüse, was zu mehr Leistung führt, gleichzeitig schützt der PJ den Motor vor dem Abmagern im Volllastbereich

    Hoffe das hilft manchen etwas weiter :wink:



    Re: Grundlagen des 2 Takt Motors

    [DRT] Jan - 27.12.2005, 23:07

    jo
    Also mir hilft es schon weiter weil man so eine genaue defenierung eines 2takt motor in Physik gut vortragen kann..:P und man seine Note gut rausholen kann..;) naja ich denke das wird vielen helfen bis dann jan..:)



    Re: Grundlagen des 2 Takt Motors

    DRT-Team!!-RoXx - 28.12.2005, 17:50


    höhöhö :lol:



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