Tölt

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    Re: Tölt

    Dani - 18.10.2007, 17:06

    Tölt
    Der Tölt ist eine Spezialgangart, die für den Reiter besonders angenehm und rückenschonend ist. Im Gegensatz zu Trab und Galopp hat Tölt keine Schwebephase, sondern ist eine gelaufene Gangart. Der Reiter sitzt fast erschütterungslos auf einem locker schwingenden Rücken. Tölt hat, abhängig von der Ganglage und Ausbildung des Pferdes, eine hohe Tempovarianz zwischen Schritt- und Galopptempo.

    Die Fußfolge von Tölt ist dieselbe wie die des Schrittes: hinten links, vorne links, hinten rechts, vorne rechts.

    Der Tölt und der Schritt sind Gangarten im Viertakt mit acht Phasen. Anders als beim Schritt wechseln sich im Tölt jedoch Ein- und Zweibeinstützen ab. Die Phasenfolge des Tölts ist daher, beginnend in einer diagonalen Zweibeinstützphase hinten rechts und vorne links:

    1) links vorne fußt ab - Einbeinstütze hinten rechts
    2) rechts vorne fußt auf - laterale Zweibeinstütze
    3) rechts hinten fußt ab - Einbeinstütze vorne rechts
    4) links hinten fußt auf - diagonale Zweibeinstütze
    5) rechts vorne fußt ab - Einbeinstütze hinten links
    6) links vorne fußt auf - laterale Zweibeinstütze
    7) links hinten fußt ab - Einbeinstütze vorne links
    8) rechts hinten fußt auf - diagonale Zweibeinstütze

    Ursprünglich hatten wohl alle europäischen Pferderassen eine genetische Veranlagung für den Tölt. Töltende Pferde wurden im Mittelalter auch als Zelter bezeichnet. Mit dem Aufkommen der Kutschfahrerei wurden bequeme Reitpferde unwichtig und reiten unmodern. Da Tölt keine Sprungphase hat und daher im Zug keine einem trabenden Pferd adäquate Leistung erbracht werden kann, stellte sich die Pferdezucht auf Traber um. Durch die Erfindung und Verbreitung des Automobils gab es eine lange Phase der Stagnation in der Reitpferdezucht, die Gebrauchsreiterei starb. Der Pferdebestand war durch die Weltkriege stark dezimiert worden. Ausgehend von der klassischen, oft militärischen Reiterei gab es in Deutschland im Wesentlichen nur noch eine kleine elitäre Minderheit von Dressur- und Springreitern.

    Erst mit der Entwicklung der Freizeitreiterei und der starken Verbreitung der Islandpferde nach dem Zweiten Weltkrieg (u. a. auch durch das Engagement von Ursula Bruns, Autorin der Immenhof-Geschichten) auch und gerade in Deutschland wurden der Tölt und das Gangpferdereiten populär. Werblich "auf dem Rücken der Islandpferde" wurden auch viele andere Gangpferderassen nach Deutschland importiert und werden inzwischen hier gezüchtet, z. B. Peruanische Pasos und Paso Finos, Aegidienberger, American Saddlebreds, Berber und Töltende Traber. Es gibt immer mehr spezielle Gangpferdeturniere für Islandpferde und weitere töltende Rassen, ausgetragen in erster Linie vom Islandpferde Reiter- und Züchterverband (IPZV) und der Internationalen Gangpferdevereinigung (IGV).

    Es gibt durchaus Verschiebungen in der Fußfolge. So kommt es, dass nicht jedes Pferd töltet. Von Paßtölter bis zum Trabtölter ist alles vertreten.

    Beim Paso Peruano wird der Tölt auch als Paso Llano bezeichnet, beim Paso Fino als Paso.



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