[Geschichte] Geschichte des Hauses Ner'levaar

Haus Ner'levaar
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    Re: [Geschichte] Geschichte des Hauses Ner'levaar

    Kyalivee - 17.10.2007, 13:00

    [Geschichte] Geschichte des Hauses Ner'levaar
    Das Haus Ner’levaar war einst unter der Führung des angesehenen Magiers Remaron Ner’levaar. Er trug den Titel des Magisters schon seit Generationen in seiner Familie, vor allem der Arkanen Magie hatte er sich zugewandt.
    Er heiratete einst eine junge Elfe, Celandrel Karvin’serar, welche ihm schon bald einen Sohn gebar, Altheon Ner’levaar. Doch noch bei Geburt des Kindes verstarb die Elfe, sie lernte ihren Sohn nie kennen wie er sie nicht.
    Bald darauf schon, der Junge war erst wenige Jahre alt, lernte der Magier die Waldläuferin Sirethme Meren’thor kennen. Er verliebte sich in sie, nach weiteren Jahren der Zweisamkeit heirateten sie. Sirethme nahm Altheon als ihren Sohn an und erzog ihn nach bestem Gewissen. Remaron versuchte stets, seinem Sohn die Magie näher zu bringen, doch hatte Sirethme mit dem Unterricht in Waffenkunde mehr Erfolg. Altheon war nicht magieunbegabt, doch verstand er es schon bald besser, mit einer Waffe in seiner Hand umzugehen denn die Magie zu wirken.
    Jahre später gebar Sirethme ihrem Mann zwei Töchter, die Zwillinge Yalendra und Kyalivee. Obwohl sie Zwillinge waren, stellte sich schnell heraus, dass sie vom Sinne her unterschiedlicher nicht hätten sein können. Kyalivee, die Magiebegabte, eiferte ihrem Vater nach, wo sie nur konnte. Yalendra wurde von ihrer Mutter ebenso wie Altheon in der Waffenkunst ausgebildet und folgte immer mehr ihrer Mutter und ihrem Bruder.
    Kyalivee und Yalendra wurden einst für einige Monate von Remaron auf eine Magierakademie nahe Lordaeron begleitet, während Altheon und Sirethme im Haus im Immersangwald auf die Rückkehr der Schwestern und des Familienvaters warteten.

    Auszug:
    Ein Donnern war mitten in der Nacht zu hören, doch kein Gewitter war zu sehen.
    Dann ging alles schnell, die beiden Mädchen wurden von ihrem Vater aus dem Bett gerissen, Remaron sprach eindringlich auf sie ein, dass sie sich verstecken sollten, dass sie versuchen sollten, zu entkommen, wenn alles vorbei war.
    Kyalivee weinte.
    Yalendra nickte und nahm sie an der Hand. Sie lief mit ihr in ein anderes Zimmer und versteckte sich dort hinter einem Schrank. Das Fenster war neben ihnen und Yalendra stand vorsichtig auf und versuchte, einen Blick auf das Geschehen unten zu erhaschen. Die meisten Häuser dort unten standen in Flammen, die Wachen kämpften erbittert gegen den Angriff schier unzähliger Banditen und Gesetzesloser, die das Dorf plündern wollten. Es wurde versucht, die Magier in Sicherheit zu bringen, manche derer kämpften mit und wurden von den Banditen gnadenlos niedergemetzelt. Yalendra sah sich in dem Raum um und entdeckte einen Bogen. Sie schlich sich zu ihm hin und nahm ihn in die Hand. Noch nie zuvor hatte sie einen Bogen in der Hand gehabt, aber es fühlte sich gut an. Sie nahm den Köcher, der neben dem Bogen stand, mit zum Fenster und legte einen Pfeil ein. Sie hatte es bei den Wachen beobachtet und versuchte, ihre Bewegungen, die sie sich eingeprägt hatte, nachzumachen. Kyalivee beobachtete sie dabei und wunderte sich über das Geschick ihrer Schwester mit diesem Holzding in den Händen.
    Yalendra zielte. Sie hatte einen der Banditen im Blick, der gerade jemanden angreifen wollte. Sie zielte genauer. Dann fiel ihr Blick auf das Opfer des Banditen, es wandte ihr sein Gesicht zu. Ihr Vater. Er hatte ein Ruß verschmiertes Gesicht und eine Wunde an der Stirn, Blut lief über seine Schläfe und über seine Wange hinab. Er lächelte Yalendra an, wusste, dass er dem Tode geweiht war. Yalendra zögerte. Sie könnte den Banditen hinter ihm mühelos treffen.
    Ihr zögern bedeutete seinen Tod. Noch während er zu ihr aufblickte, wurde er von hinten gepackt und ein tiefer Schnitt in seine Kehle beendete Remarons Leben. Das letzte, was er sah, war seine Tochter, die mit kühlem Blick zu ihm hinab sah und dann schließlich wieder unvollzogener Dinge im Raum verschwand.

    So starb Remaron Ner’levaar, großer Magier seiner Zeit. Im Gewissen, dass seine Tochter ihn aus Enttäuschung und Wut hatte sterben lassen.

    Ein paar Wochen war es nun her, dass Yalendra und Kyalivee den Überfall überlebt hatten, indem sie sich bis zum Morgengrauen versteckten und schließlich, als alles ruhig geworden war, aus dem Dorf geschlichen waren. Sie hatten sich nach Lordaeron auf gemacht, eine Kolonne kam ihnen entgegen und nahm die dem Tode geweihten Mädchen mit sich.
    In Lordaeron trafen sie den Magier Karmaroth wieder, er war einer der wenigen Überlebenden des Überfalls. Nur zwei weitere hatten überlebt, beides Magier. Die Wachen hatten sich für sie geopfert. Als Yalendra das erfuhr, kochte Hass in ihr hoch, doch schwieg sie still, wie es in der letzten Zeit allgemein ihre Art war.
    Karmaroth kümmerte sich eine Zeit lang um die beiden Mädchen. Doch wurde auch er zunehmend von Kyalivee begeistert. Mit ihrem hellen Gemüt, ihrer unschuldigen Art und natürlich ihrem Verständnis von Magie war sie bald sein Liebling unter den beiden Geschwistern.
    Nach einer Zeit wurden die beiden Mädchen nach Hause geschickt.
    In ihrem Elternhaus angekommen mussten sie feststellen, dass dort bereits eine andere Familie wohnte. Nach dem langen Verbleib und schließlich dem Tod ihres Vaters, so hieß es, hatte ihre Mutter sich in die Einsamkeit der Wälder um Silbermond zurückgezogen und wäre nicht mehr gesehen worden. Einen Altheon kannte hier niemand.
    Yalendra war wie betäubt. Das, worauf sie sich Jahre lang gefreut hatte, war nun nicht mehr da. Sie dankte der Frau, die ihr und ihrer Schwester das erzählt hatte, mit einem knappen Nicken und ging ein Stück die Straße entlang, bevor sie sich an einen Baum setzte, das Gesicht in ihren Händen vergrub und bitter weinte.
    Kyalivee hockte sich zu ihr nieder und umarmte sie.
    „Schon gut, Schwesterchen. Wir schaffen das auch so… wir müssen nur… nach Lordaeron zurückkehren. Dort kümmert sich sicherlich jemand um uns.“, sagte Kyalivee leise.
    „Was ist nur als Altheon geworden? Er muss irgendwo sein…“, schluchzte Yalendra.
    „Er wird… er wird tot sein. Vielleicht ist er mit Mutter gegangen und die beiden haben nicht überlebt.“
    Yalendra sah wütend zu ihrer Schwester auf.
    „Wie kannst du so etwas sagen?! Er ist sicherlich nach Silbermond gegangen!“
    Kyalivee erhob sich und blickte auf ihre Schwester hinab.
    „Und selbst wenn? Was willst du dann tun? Ihm folgen und ihn in Silbermond suchen, wo wir nichts haben?“
    Auch Yalendra erhob sich und sah ihrer Schwester trotzig in die Augen.
    „Was haben wir denn in Lordaeron? Einen Magier, der sich für dich interessiert, das ist alles!“
    „Er interessiert sich für uns beide! Du bist ja nur eifersüchtig, dass ich seine Magie beherrsche und du nicht!“, trotzte Kyalivee zurück.
    Yalendra verengte die Augen leicht und wandte sich wutschnaubend um, um die Straße Richtung Silbermond entlang zu gehen. Kyalivee packte sie am Arm und riss sie herum.
    „Sei doch einmal vernünftig, Yalendra!“
    Yalendra zog den Arm harsch aus der Umklammerung, Kyalivee geriet ins Schwanken, Yalendra grinste leicht und packte ihre Schwester an beiden Schultern, um ihr eiskalt direkt in die Augen zu sehen.
    „Vernunft hat mich nirgends hin gebracht. Nur an die Seite meiner beliebten Schwester.“, wisperte Yalendra mit kühlem Ton in ihrer sonst so lieblichen Stimme.
    Voller Wut brachte sie all ihre Energien auf, schmiss ihre Schwester seitlich zu Boden und wollte sich gerade umwenden, als von Kyalivee noch ein ersticktes Gurgeln zu hören war. Sie blickte hinab zu ihrer Schwester. Kyalivee war mit dem Kopf auf einem Stein aufgekommen, Blut floss an diesem herab und sammelte sich auf dem Boden, wo es dann langsam in der Erde versickerte und einen dunkelbraunen Fleck zurückließ.
    Yalendra weitete leicht die Augen und blieb lang stehen. Sie sah ihrer Schwester beim Sterben zu. Es ging nicht lang und Kyalivee hauchte ihren letzten Atem aus.
    Yalendra verharrte noch eine lange Zeit. Sie hatte ihre Schwester ermordet.
    Schließlich wandte sie sich von der Leiche ab, taumelte ein paar Schritte auf den nächsten Baum zu und übergab sich.
    Sie kauerte ein paar Stunden am Straßenrand und wimmerte leise.

    So starb Kyalivee Ner’levaar, angehende Magierin, Tochter des Remaron Ner’levaar. Im Gewissen, dass ihre Schwester sie hasste.

    Yalendra ging nach Silbermond, wurde in der Kaserne der Waldläufer aufgenommen und dort ausgebildet. Sie gab sich lange Zeit für ihre Schwester aus, wohl, um ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und ihren nunmehr verschollenen Bruder unentdeckt suchen zu können.

    Auszug:
    Altheon wachte mitten in der Nacht auf, wohl aus einem unbestimmten Grund, eher aus einem Gefühl heraus. Er schüttelte leicht den Kopf, wollte sich gerade umdrehen, um weiter zu schlafen, als er etwas hörte. Es kam ganz aus der Nähe, aus dem Zimmer seiner Eltern. Ein mulmiges Gefühl überkam ihn, als er langsam aus dem Bett kroch und sich leise voran schlich. Er verschmolz beinahe mit den Schatten der Nacht, als er auf die Tür des Schlafzimmers seiner Eltern zu schlich, welche nur einen Spalt breit geöffnet war. Schon von Weitem sah er, dass lodernde Fackeln das Zimmer taghell erleuchteten.
    Er warf einen Blick durch die Tür und weitete entsetzt die Augen.
    Seine Mutter war vollkommen geschunden an das Bett gefesselt, zwei Männer in tiefschwarzen Kutten hielten die Fackeln und bauten sich vor dem Bett auf.
    Altheon war wie in Trance. Er bekam von weiter Ferne das Gespräch mit – die zwei schienen seine Mutter auszuhorchen, schienen etwas von Remaron Ner’levaar wissen zu wollen. Sirethme jedoch konnte nicht antworten, sie beteuerte wimmernd immer wieder, dass sie nichts über das Gefragte wisse. Doch wurde nicht nachgelassen.
    Der Morgen graute schon, als die zwei Männer Sirethme schließlich allein ließen, sie sterben ließen.
    Altheon kauerte lange Zeit über in einer finsteren Ecke, er verfolgte alles, während unbändiger Hass in ihm wuchs.
    Schließlich ging er zu seiner sterbenden Mutter, als er hörte, wie die Männer die Haustür schlossen und von dannen ritten.
    Sirethme sah zu ihrem Sohn auf, ihre Augen halb geschlossen. Leid war in ihnen zu lesen, Schmerz, doch nunmehr auch Besorgnis, als ihr klar wurde, dass ihr Sohn alles mitbekommen hatte und nun ohne seine Mutter weiterleben musste.
    „Altheon, mein Sohn… du musst das Haus nun… allein weiterführen… bis dein Vater zurückkehrt… bis deine Schwestern wieder hier sind…“, flüsterte sie sanft und verzog dann das Gesicht.
    „Wer waren sie?“, fragte Altheon beinahe unschuldig, doch mit einem finsteren Hauch in seiner Stimme.
    „Ich weiß nicht… sie kennen… Remaron… sie wollten…“ Sirethme hielt inne und sah ihren Sohn traurig an. „Altheon… geh nun… lass mich allein… geh… gehe deinen Weg…“, hauchte sie schließlich.
    Eine Träne rann über Altheons Wange. Er verzog das Gesicht von Pein erfüllt. Schließlich tat er etwas, woran er sich lange Zeit nicht einmal selbst erinnern konnte und wollte. Er nahm einen Dolch vom Nachttisch neben seiner Mutter und sah mitleidig auf sie hinab. Er konnte sie nicht leiden sehen – so beendete er ihr Leid.
    Sirethme blickte zu Altheon auf, doch nicht in Qual, nicht ängstlich, sondern stolz auf ihren Sohn. Sie lächelte sanft, als der Dolch durch ihr Herz getrieben wurde, sie lächelte glücklich.

    So starb Sirethme Ner’levaar, ehemalige Meren’thor, im Wissen, dass ihr Sohn das einzig richtige getan hatte.

    Altheon zog sich lange zurück in die Einsamkeit. Schließlich ging er nach Silbermond, wo er eine Ausbildung zum Schatten annahm. Er absolvierte die Ausbildung gut und trat eines Tages den Peinigern seiner Mutter gegenüber – sein hasserfüllter Blick war das letzte, was sie sahen.

    Altheon und Yalendra, die letzten ihres Hauses, suchten viele Jahre nacheinander, über ein halbes Jahrhundert lang.
    Einst in Silbermond trafen sie sich zufällig wieder. Sie erkannten den jeweils anderen in sich und blieben von nun an zusammen, sich schwörend, dass die Geschwister auf immer beisammen bleiben sollten, dass sie sich nie wieder aus den Augen verlieren sollten, waren sie doch die letzten, diejenigen, die nicht verraten hatten oder verraten wurden.

    Und nach einiger Zeit wurde das Haus Ner’levaar, einstmals angesehenes Adelshaus unter Remaron Ner’levaar, wieder ins Leben gerufen. Die Geschwister nahmen ihre Identitäten als letzter Lord und letzte Lady des Hauses wieder an. Fernab von jedem Kriegsgeschehen wollten sie handeln, wollten die Schätze der Welt finden, so wie sie sich selbst einst wieder fanden.



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