Irland - Ein Gewinn

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    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 12.10.2007, 15:57

    Irland - Ein Gewinn
    Im Februar dieses Jahres kam ich abends spät nach Hause. Meine Bank hatte auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen. Ich möchte mich bitte umgehend melden.
    Puh...Ich habe sofort Muffensausen bekommen. Ich beziehe nur eine kleine Erwerbsunfähigkeitsrente und die reicht gerade mal so zum Überleben. Nicht mehr als Hartz IV. Hoffentlich hatte da keiner meine letzten 25 Euro vom Konto stiebitzt ...

    Am nächsten Morgen rief ich sofort die Bank an. Nein, alles wäre in Ordnung. Im Gegenteil, ich hätte eine Reise gewonnen.
    Ach ja?
    Ich solle doch mal vorbeischauen, dann würde ich mehr erfahren.

    Leider hatte ich erst einmal einen Zahnarzttermin. Den ließ ich also noch über mich ergehen - dann stand ich bei der Bank auf der Matte.

    Ich hatte eine Irlandreise gewonnen. Von Union Investment. 7 Tage, Flug, Unterbringung in Hotels der gehoben Klasse, Mietauto inklusive, Abendessen pro Person jeweils 30 €. Und das für 2 Personen. Dazu die Adoption eines irischen Schafes auf einer Farm, da das Motto des Preisausschreibens:
    "Bringen Sie ihre Schäfchen ins Trockene"
    gewesen war.

    Ich freute mich riesig. In Irland war ich noch nie und meine finazielle Lage hätte solch eine Reise auch gar nicht erlaubt.

    Am 7. September sollte es losgehen. Mitnehmen wollte ich meine Tochter Carola. Sie sollte wenige Tage vorher ihre Diplomarbeit an der Uni abgegeben haben. Ihr würde die Reise auch gefallen - und als Studentin wäre auch für sie diese Reise immer ein Traum geblieben - kein Geld.

    Ein Reisebüro aus Mainz war von Union Investment beauftragt, die Reise zu organisieren. Da es eine Rundreise sein sollte, wurden Hotels für die jeweiligen Übernachtungen gebucht und die Sache mit dem Mietauto geregelt. Alle Unterlagen würden an der Autovermietung am Flughafen Dublin bereit liegen.

    Hamburg, Flughafen. Aer Lingus. Abflug um 2 Stunden verzögert. Carola hat Flugangst. Ich kenne mich homöopathisch gut aus und habe ihr ein paar Kügelchen gegeben.

    Fortsetzung folgt.



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 14.10.2007, 11:53


    Das Flugzeug war einfach noch nicht da. Schließlich landete es und sollte also mit uns zurück nach Irland fliegen. Es stand schließlich direkt vor unserem Gate, wir konnten das Entladen der Maschine beobachten. Und der Jet hieß Mel.

    Carolas Nervosität schwand und sie mutierte wieder zu einem normalen Menschen. Die Aufregenung war nicht viel mehr als bei jedem, der nur gelegentlich mal fliegt.
    Mel wurde sehr ruhig geflogen. Leider saßen wir nicht am Fenster, trotzdem konnte ich, mit Blick aus dem Fenster hinter mir, die Inseln vor Holland sehen. Dann ging es über England hinweg und ich bekam Probleme, wie auch schon bei Flügen vorher. Der Druckausgleich funktioniert nicht. Meine Ohren waren durch Fliegeohrstöpsel bereits geschützt. Die waren auch nicht das Problem. Ein Meter bereits im Sinkflug - und ich dachte, mir fliegt die Schädeldecke weg. Es war so ein schöner Flug - und ich saß da, hielt mir den Kopf und heulte vor Schmerzen. Eine Stunde lang, bis Mel nun sehr soft auf dem Airport von Dublin aufsetzte.
    Ich sah aus wie ein Monster. Aber mein Zustand normalisierte sich schnell wieder.
    Unser Gepäck war nicht in New York, sondern auch in Irland, so ging es dann zum Schalter der Autovermietung. Wir wurden von dort mit einem Sammeltransport zur Agentur gefahren, das waren ein paar Kilometer.

    Wir wollten ursprünglich beide Auto fahren. Obwohl der Wagen bezahlt war, mußten wir mit einer Kreditkarte einen Sicherheitsbetrag hinterlegen. Frührentner mit knapper Rente besitzen so etwas natürlich gar nicht, aber meine Tochter hatte als Studentin umsonst eine Visa-Card angeboten bekommen. Da erwartet man nach dem Studium offensichtlich Traumgehälter und gute Verdienstmöglichkeiten...
    Somit war sie jedoch automatisch als Fahrerin gebucht, für mich hätte dies pro Tag aber 12 € extra gekostet. Nö. Nicht wirklich angesagte Geldausgabe... Aber wir haben das Geld dann doch investiert. Zum Glück. In ein Navigationsgerät. Fremdes Land, Linksverkehr, wir dachten, das könne von Vorteil sein. War es auch.

    Inzwischen war es 19 Uhr und wir sollten nach Dublin. Unser Hotel war das "Butlers Townhouse Dublin" in der Lansdowne Road. Also eintippen des Ziel und los...

    Bereits auf dem Gelände der Autovermietung war ein Schild: LINKS fahren... Solchen Schildern sind wir noch öfter begegnet...

    Ich suggerierte Carola das Wörtchen links dann in den ersten Minuten immer wieder. Wir hatten einen recht neuen VW Polo bekommen, mit erst 8000 km runter. Den wollten wir auch heil wieder abgeben...

    Der erste Kreisverkehr. Carola hat eh ein gestörtes Verhältnis zu rechts und links und das Einfahren war dann die erste gelungene Übung.
    Ich hatte hier schon in Hamburg eine Dublin Straßenkarte besorgt gehabt.
    Aber ich glaube nicht, dass das damit so wirklich geklappt hätte. Die Straßen sind nicht so gut beschildert und dann die vielen Rundabouts, an denen man sich hätte entscheiden müssen - das wäre ohne Navi eine Katastrophe geworden.

    Eine halbe Stunde später waren wir dann vor dem Hotel. Süß. Klein und schnuckelig, wir bekamen das Zimmer Achill. Alles im alten Stil eingerichtet. Bett mit Baldachin. Im Bad alte Kacheln und überall Schnörkel. Wie aus dem letzten Jahrhundert. Eine anderer Welt.

    Wir machten uns frisch und bestellten ein Taxi. In die Innenstadt wollten wir nicht, wegen des mangelnden Parkplatzangebotes. Für uns war im "Mercantile Bar & Restaurant" ein Tisch bestellt. Und uns knurrte der Magen. Das letzte Essen war lange her....

    Fortsetzung folgt



    Re: Irland - Ein Gewinn

    kinsale - 14.10.2007, 13:47


    Eine wirklich nette Story, perfekt erzaehlt, wir freuen uns auf Fortsetzung

    Danke

    Gruss Ralf



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 14.10.2007, 23:41


    Der 7. September war in Irland ein lauer Tag. Wir waren (empfohlen nach einem Reiseführer, der die Höchsttemperatur im September mit höchstens 19 Grad tagsüber angab) bestens gerüstet gegen sintflutartige Regenfälle, stürmische Tage und andere klimatische Katastrophen.
    Nun, wir hatten nicht nur schon im Auto geschwitzt, um den Linksverkehr einzuhalten, nein es war warm. Richtig warm. 22 Grad. So ließen wir die Jacken im Hotel und machten uns mit T-Shirt bekleidet, auf den Weg mit dem Taxi in die City.
    Inzwischen war es bereits dunkel, aber hier tobte auf den Straßen das Leben. Das viel mir zuerst auf. Vielleicht lag es daran, dass es ein Freitag war und die City rund um "Temple Bar" an Wochenenden besonders frequentiert wird.
    Es war quirlig, Touris aus aller Welt zwischen den Iren, überall Lachen und fröhliche Gesichter.
    Völlig neu für mich: die Raucher vor den Pubs. Da in Irland das Gesetz dem deutschen voraus ist, bekam man schon einmal einen Vorgeschmack darauf, wie es demnächst auch hier sein wird: man trifft sich auf eine Rauchwolke vor dem Lokal, hier sprich Pub.

    Zuerst also das "Mercantil Bar & Restaurant". Total urig und gemütlich. Hier herrschte Stimmung. Es war voll. Die ganze Einrichtung mit Holztäfelungen, Schnitzereien, Malereien - eine Mischung aus Pub, Bar und Restaurant. Kleine Tische, lange Bänke für Gruppen, der Tresen - hier konnte man sich wohlfühlen.
    Aha, hier setzt man sich nicht einfach, man wird zum Platz geführt, auch wenn man keine Reservierung hat. Wir wurden nach oben geführt und saßen an einer Ballustrade und hatten von dort aus alles im Blick.
    Die Speisekarte bot Lammeintopf, Steak, Burger und Chicken an, alles sehr rustikal, ein Blick nach unten auf die Teller anderer Leute: es waren Berge auf dem Teller....

    Carola entschied sich für einen Burger, der das Ausmaß eines Kindskopfes hatte, dazu noch Pommes und Salat - und ließ die Hälfte zurück, es war wirklich nicht zu schaffen. Ich hatte einen Lammtopf und kämpfte ebenfalls mit den Massen. Wir hätten auch noch Nachtisch haben können - aber dann wären wir geplatzt. Hier haben wir unseren 'voucher' von 60 € wahrhaftig nicht ausreizen können. Wir hatten lecker Guinness dazu und nachdem wir genudelt waren, wollten wir uns noch die Beine vertreten.

    Wir sind von der Damestreet an der City Hall abgebogen Richtung Liffey, dann in die Essex Street Richtung Temple Bar. Wir kriegten uns gar nicht wieder ein vor Entzücken über die liebevoll restaurierten bunten Häuser mit ihren urigen Pubs. Fast einer neben dem anderen. Es war immer noch warm, Dublin wurde durchzogen von fröhlichen und lachenden Menschen.

    Ich bin ein Blumenfreek. Überall an den Häusern hingen die für Irland wohl typischen Blumenkörbe mit gewucherten Blumen darin. Hier war es bunt. Die Häuser in kräftigen Farben, rot, grün, blau, lila, davor die bunten Blumen - das machte es für mich heiter. Sicherlich ist gerade "Temple Bar" ein Magnet für Touris oder feiernde Iren, und nicht jeder aus Dublin wird dort täglich seine Tour machen, wie ich ja auch nicht dauernd auf der Reeperbahn in Hamburg unterwegs bin. Hier war aber noch Flair.

    Mal ehrlich: in Hamburg habe ich nur Ramschbuden mit Sexdarstellungen hinter jedem marktschreierischem Türsteher auf dem Kiez, was ja Touristenattraktion sein will. Schauderhaft. Gar kein Vergleich zu Dublins Vergnügungsmeile.

    Die Bauten in Dublins City: prachtvolle Häuser überall am Liffey River. Wir überquerten den Fluß und bummelten die O'Connelstreet hoch, vorbei am prächtigen Postgebäude. Wir konnten uns gar nicht sattsehen. Traumhaft schön.

    Wer weiß, ob wir die gleiche Tour bei Regenwetter gemacht hätten und unser Eindruck ebenfalls so gut gewesen wäre. Aber an diesem warmen Septemberabend waren wir eines: satt, glücklich und überwältigt von den Eindrücken. Inzwischen hatte es nach Mitternacht - und immer noch warm draußen. Wir nahmen uns ein Taxi zurück in Hotel, wo wir groggy ins Bett fielen.

    Fortsetzung folgt.



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 15.10.2007, 20:06


    Nach einer guten Nacht warteten wir auf unser irisches Frühstück. Ich liebe ja Schinken und Eier zum Frühstück. Gibt es bei mir zu Hause nun gar nicht. Ich hab ein paar Pfunde zu viel auf der Hüfte - aber ich hatte mir vorgenommen, hier alles ohne Reue zu genießen. Auf der Speisekarte stand auch noch weißer und schwarzer Pudding. Äh. Ja. Hier in Deutschland würde das wohl unter Grützwurst laufen. Als Mittagsgericht zu Kartoffeln und so... Schmeckte nicht schlecht, würde aber zum Frühstück nicht wieder auf meinem Teller landen....

    Das Frühstück wurde in einem Wintergarten serviert, der Blick zum Himmel war frei auf recht gutes Wetter....

    Wir entschlossen uns, nicht noch großartig Dublin zu erkunden. Heute Abend sollten wir in Ennis im Hotel sein, wir wollten nicht hetzen und setzten auf Sightseeing. Wo es unterwegs schön sein würde, wollten wir rasten.

    Also ging es los: wir fuhren in Dublin immer am Grand Canal entlang. Nett, hier zu wohnen. Auf dem Kanal schwammen Schwäne, Mütter schoben Kinderwagen am Uferweg, alles wirkte ruhig und nett. Wir waren schon ziemlich in den Außenbezirken, als es dann nicht mehr so üppig aussah. Die Häuser grauer und auch kleiner - und wahrscheinlich auch ärmer. Ich will hier nicht abwerten, sondern tatsächlich nur das Gesehene beschreiben. Wohne ja selbst nicht so üppig...

    Unser Navi führte uns, Ziel Ennis. Wir kamen auf eine Autobahn, aber die wollten wir partout nicht fahren, wir wollten auf die Landstraße und wollten die nächste Ausfahrt wieder runter, nicht ohne uns mit viel: äh, haben wir das richtig gesehen? anzugucken und mit dem Kopf zu schütteln. War das gerade wahr? Da fuhr doch ein Trecker auf der Autobahn! Tja, Irland ist dann doch etwas anders, oder ???

    Auf der Landstraße fuhren wir dann Richtung Westen. Nach und nach veränderte sich die Landschaft. Irland gab sich grün. Sehr grün. Ich hatte gerade in einem Bericht von Indios im Amazonasgebiet gelesen, das sie in ihrer Sprache allein 25 Wörter für grün haben sollen. Hätte hier auch gut gepaßt...
    Wir fuhren erst einmal Richtung Kinnegad.

    Fortsetzung folgt



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 15.10.2007, 23:27


    Wenn ich ehrlich bin, fällt mir heute nicht mehr ein, in welchem Ort wir denn nun mal einen Cappuccino getrunken haben. Wir fuhren durch so manche winzigen Ansiedlungen, wo es nicht danach aussah, als ob es überhaupt ein Cafe geben könnte.
    Aber wir haben einen Cappuccino getrunken. In einem Ort, bestehend aus einer Hauptstraße, ein paar Pubs waren da, ein paar winzige Geschäfte, eine Kirche. Und eben dies Hotel, groß modern. Es paßte so gar nicht in die Nachbarschaft der kleinen Häuser mit den bunten Fassaden. Aber man konnte vor der Tür sitzen - das Wetter erlaubte es sogar ohne Strickjacke.

    Ich vermute fast, es war Enfield. Wir besuchten die benachbarte kleine Kirche, die Decke war ganz mit Holz verkleidet, daran erinnere ich mich noch, da dies bei dt. Kirchen so gut wie nie der Fall ist.

    Wir fuhren - was bös übertrieben ist, Carola fuhr, chauffierte, inzwischen recht sicher - l i n k s Richtung Kinnegad.

    In Kinnegad haben wir in der Hauptstrasse geparkt und sind sie einmal hoch und runter gelaufen, waren in einem kleinen EInkaufszentrum und haben dort auch einmal in einen Supermarkt geschaut. Es war Samstag, schon früher Nachmittag, in Deutschland wäre in so einem kleinen Städtchen schon alles dicht gewesen.

    Wir kauften ein paar Scones, Zahnpasta (schweineteuer im Gegensatz zu hier, hatten wir aber vergessen mitzunehmen). Wieder auf der Straße, haben wir einige hübsche Häuser fotografiert, diese bunten Fassaden hatten es uns angetan, besonders, wenn wieder Blumen davor hingen und ihre Pracht zeigten.

    Völlig unfaßbar, vor einem der Häuschen, 2 alte Zapfsäulen für Benzin und Diesel, so etwas habe ich auch noch von Deutschland in Erinnerung, allerdings war ich da noch ein Kind - und das ist verdammt lange her.
    Aus Sicherheitsgründen wäre dies bei uns wohl gar nicht mehr erlaubt.


    Sie nächste Station war Birr.

    Forsetzung folgt.



    Re: Irland - Ein Gewinn

    Katja - 21.10.2007, 19:09


    Netter Reisebericht. Ihr hattet sicher schönes Wetter um die Zeit. Toll, dass ihr die Reise gewonnen habt!

    Viele Grüße
    Katja



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 24.10.2007, 00:13


    Überhaupt begann die Gegend sich zu verändern. Es wurde hügeliger. Das grüne Irland veränderte sich. Noch waren saftige Wiesen mit Kühen zu sehen. Überhaupt eine ganz andere Rasse als unsere norddeutschen Rotbunten. Das Fell sah hier bei den Kühen etwas kräuseliger oder länger aus. Carola und ich entschieden uns zu der Meinung, die Iren klöppeln den Kühen das Fell ganz anders, bei uns würde eher das gewebte Styling vorherrschen :lol: .

    Birr. Castle hinter trutzigen Mauern. Dazu ein schöner Park, der allerdings nur nach 9 € Eintritt zu besichtigen war. Wir sahen in den ausliegenden Prospekten dieses doch recht weitläufige Gelände und es wäre nur Hetze gewesen, diesen Park gebührend zu bewundern - und so entschieden wir uns, weiter zu fahren.

    Ich weiß leider gar nicht, wo nun genau das riesige Schild an der Straße aufgebaut war:

    'Welcome to Ireland's SHANNON REGION' .

    Ich besitze ein Foto davon, aber der Shannon ließ sich zu der Zeit noch nicht sehen. Es begann jetzt noch bergiger zu werden, aber keine Spur des Flusses weit und breit.

    Dafür ein Schild: Castle. 3, 5 km. Na, da mußte man doch hin. Wir sind also abgebogen, auf eine Nebenstraße, gerade mal so breit, dass ein Auto dort fahren konnte. Rechts und links hohe Hecken. Wir kamen nach Redwood Castle. Das Gelände war frei zugängig, das Castle aber nicht geöffnet. Das Schild verwies auf das älteste noch erhaltenen Castle in Irland. Wir waren beindruckt - bis uns plötzlich ein Hund von einem benachbartem Haus kommend, kläffend in die Flucht schlug.

    Logisch wäre es gewesen, wieder auf die Hauptstraße zurückzufahren. Doch unser Navi sagte uns, wir sollten 1, 5 km fahren und dann rechts abbiegen. In der Annahme, dort auch wieder auf die Hauptstraße zu gelangen, machten wir uns auf den Weg. Dann hieß es, wir sollten links abbiegen und 3 km fahren, dann 5 km, dann 4 km, dann 2 km usw.

    Wir fuhren irgendwie im Kreis. Völlige Wallachei, ein Feldweg jagte den nächsten. Eine Umkehr war inzwischen wegen völliger Orientierungslosigkeit auch nicht anzuraten. Neue Eingabe des Ziels Ennis.
    Fahren sie 3 km und biegen sie links ab, fahren sie 2,5 km und biegen sie rechts ab. Tatsächlich erreichten wir irgendwann wieder eine normale Straße.... :arrow: hier geht es lang :D

    Fortsetzung folgt....



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 25.10.2007, 11:51


    Und dann war plötzlich der Shannon nicht mehr weit. Wir waren kurz vor Portland auf der R489, als ein prächtiger Fuchs direkt vor uns die Straße querte. Für ihn bestand keine Gefahr, da wir gerade langsam um eine Kurve bogen - und als ob der das wüßte, dass wir ihm nichts tun würden, ließ auch er sich Zeit, blickte uns mit keckem Fuchgesicht an, es sah aus, als würde er uns zulachen, seine Zeichnung am Kopf war wunderhübsch. Der Fuchs war ein Prachtexemplar, er hatte auch eine stolz erhobene buschige Rute.

    Ich habe noch nie einen Fuchs in freier Wildbahn gesehen, meine Tochter natürlich auch nicht - so waren wir völlig entzückt.

    Hier bei Portland gab es eine Brücke über den Shannon. Wir mußten warten, da die Klappbrücke gerade oben war und uns einen Hinweis darauf gab, mit welchen netten Booten man doch hier den Fluß befahren kann. Es war schon später Nachmittag, es war keine Wolke am Himmel, es war warm, der Shannon glitzerte, die Welt war wunderschön in dieser tollen Umgebung.

    Wir fuhren auf der R352 entlang bis zu dem Ort Mountshannon. Dort kamen wir bis an den Lough Derg heran - und fühlten uns - ja wie?

    Der Lough Derg war glatt wie ein Spiegel, am Ufer blühten verschwenderisch die Fuchsiasträuche, einzelne Palmen standen am Ufer, hier ankerten prächtige Boote auf dem Wasser, am Horizont lagen die Berge wie gemalt, es waren über 20 Grad, die Sonne gab ihr Bestes - waren wir wirklich in Irland? Nicht am Lago Maggiore?

    Davon mal abgesehen, dass ich mich nie mir Irland befaßt hatte - ich konnte es kaum glauben. Dies w a r Irland. Hätte mir dies jemand erzählt, ich hätte es ihm nicht abgenommen.

    Hier saßen wir am Ufer, hielten die Beine ins Wasser - und wären gerne geblieben. Es war einfach nur traumhaft. Aber wir sollten noch ja noch weiter bis Ennis.

    Wird fortgesetzt.



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 26.10.2007, 00:05


    Über Scarriff und Tulla ging die Fahrt weiter Richtung Ennis, was wir gegen 20:30 erreichten. Unser Hotel hatten wir in den Navi eingegeben, und der lotste uns in eine Straße, in der gar kein Hotel war, einzig Einfamilienhäuser. Und die Straße endete mit einem Wendehammer als Sackgasse. Carola wendete - brav war sie den ganzen Tag links gefahren - hier machte sie dann eine elegante rechte Drehung durch den gesamten Wendehammer - mit einem uups!!! Aber es war weit und breit niemand auf der Straße, so passsierte auch nichts.

    Aber wo, bitte schön, war das Woodstock Hotel einschließlich seinem Golfplatz? In dieser Straße ganz gewiss nicht, der Navi behauptete zwar, wir wären am Ziel, aber das war eine glatte Lüge!
    Noch einmal die Zieleingabe, noch einmal um ein paar Roundabouts - Hotel: Fehlanzeige.
    Und uns knurrte der Magen. Außer den Scones unterwegs hatten wir nichts gegesssen und die Verheißung eines Dinners auf Kosten von Union Investment ließ uns ungeduldig werden. Schließlich fragten wir einen Herrn nach dem Weg. Er konnte uns auch eine Wegbeschreibung geben, er hätte sich gerne noch etwas mit uns unterhalten, weil er auch schon einmal in Hamburg gewesen war. Sehr freundlich, der Herr.

    Wir kamen wieder an der Straße mit der Kehre vorbei, fuhren aber diesmal daran vorbei und nach 4-5 km waren wir am Ziel. Den Navi hatten wir zum Schweigen gebracht....

    Unser kleiner Polo war wohl das kleinste Auto auf dem Parkplatz. Wir luden unsere Köfferchen aus und betraten eine imposante Hotelhalle mit Irissträußen, die die ganze Halle mit Duft erfüllten. Dicke Teppiche überall.

    Wir machten uns kurz frisch und gingen dann ins Restaurant. Wir hatten Steak und Lamm, anschließend Tartuffo-Eis, für das ich noch heute sterben könnte. Dazu ein Fläschchen Wein. Alles ausgezeichnet.

    Nun, inzwischen mehr als gut gesättigt, merkten wir doch den erlebnisreichen Tag und waren entsprechend geschafft. So viele Eindrücke...

    Unser Zimmer hatte den Blick auf einen anderen Trakt des Hotels. Es war durch den schönen Tag entsprechend stickig und wir öffneten das Fenster.
    Dort gegenüber wurde getanzt bei Live-Musik. Oldies, so etwas wie Schlager sowie irische Musik. Und die kleine Band spielte ausgezeichnet.
    Und wenn irische Musik gespielt wurde, tanzten sie Square-Dance (?) - auf jeden Fall so, wie auf Hochzeiten in Pilcherfilmen, so ein wenig hüpfend - die Männer um die Frauen herum.

    Es war eine tolle Darbietung. Carola war dann noch auf eine Rauchwolke draußen und konnte erfahren, dass eine Silberhochzeit gefeiert wurde.
    Der Himmel über Ennis war sternenklar, es fielen sogar Sternschnuppen.

    Ich schlief traumlos.

    Forsetzung folgt.



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 27.10.2007, 00:01


    Sonntag. Frühstück: Schinken, Ei, Sausages, Käse, Obstsalat. Es gab auch hier das irische Brot, mit Natron gebacken. I love it. Carola hielt sich lieber an Toast. Scones. Ich war so frei, ein paar im Rucksack verschwinden zu lassen :lol: .

    Wir wollten nach Kilrush und dann weiter nach Loop Head und anschließend nordwärts Richtung Galway, vorbei an den Cliff's of Moher.

    Tja, hm. Kilrush hatten wir in den Navi eingegeben. Und los. Biegen Sie rechts ab und fahren Sie 2,5 km. Biegen Sie links ab und fahren Sie 3 km. Wir waren bereits wieder auf einem bestens asphaltierten Feldweg und schienen auch nach der 5. Abzweigung irgendwie im Kreis zu fahren. Ganz besonders köstlich, die ausgerechnet an diesen Feldwegen stehenden Verkehrsschilder, die als Höchstgeschwindigkeit 80 km/h auswiesen. Carola wagte es zwischen diesen Mauern und Fuchsiensträuchern gerade mal 40 km/h zu fahren...
    Wir kamen nicht vorwärts und ich bestand darauf, dass dies sicherlich nicht die Straße sei, die ich mir auf der Karte ausgesucht hätte. Oh, da hatte ich aber nicht nur den Navi, sondern auch Carola beleidigt. Dies führte dann zu einer sturen Schweigsamkeit der Fahrerin. Aber das konnte ich auch...Mütter als Beifahrerinnen haben es nicht leicht im Leben...

    Navis, Töchter - und irische Feldweg sind unfehlbar. Es verging eine geraume Zeit, als sich eine richtige Straße mit Fahrspuren in beide Richtungen auftat. Aber inzwischen war es bereits spätester Vormittag und
    wir waren auch gar nicht auf der gewünschten N 68, sondern auf der R 474. Wir fuhren dann die N 85 Richtung Ennistimon Wir entschlossen uns, wieder Konversation zu machen, als wir dort auf einem kleinen Berg eine kleine Ruine sahen, die natürlich besichtigt werden mußte. Sie entpuppte sich als eine ehemalige Kapelle auf einem Friedhof - und selbst in dieser Ruine waren vor paar Jahren noch Menschen beigesetzt worden. Das wäre in Deutschland sicherlich auch nicht möglich....

    Fortsetzung folgt...



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 30.10.2007, 19:45


    Und dann sind wir schon fast an der Küste gewesen, als wir an einer Heiligenstatue vorbeifuhren. Wunderschön war sie anzusehen, wie sie umgeben von vielen Blumen dort stand. Leider kann ich den genauen Ort hier nicht wiedergeben. Es gab eine winzig kleine Höhle in einer Anhöhe, es befanden sich Fürbittebriefe und viele Fotos dort. Ich meinte, einen ganz kühlen Lufthauch wahrzunehmen, eine eigenartig Atmosphäre herrschte dort.

    Und dann waren sie nicht mehr weit: die Cliffs of Moher. Als wir dort ankamen, waren noch ein paar Wolken am Himmel, aber es klarte zunehmend auf.

    Sollten wir den Weg links oder rechts einschlagen? Wir nahmen den rechten und stiegen die Stufen empor und waren von Minute zu Minute mehr ergriffen von der Schöheit der Klippen. Das Meer war ziemlich ruhig an diesem Tag, grün-blau schillerte das Wasser, der Himmel war inzwischen hellblau, die Sonne schien, man konnte es im kurzärmeligen T-Shirt aushalten.
    Am Horizont tauchte dann ein Schiff auf, welches dann Kurs auf die Cliffs nahm. Wir schossen Fotos ohne Ende.

    Um uns herum waren natürlich einige andere Menschen, aber ich ich kann nicht sagen, dass es nun voll war. Ich wollte mir auch gar nicht die Masse an Menschen vorstellen, die sich wahrscheinlich im Sommer an den Klippen entlangschob.

    Grandiose Umgebung, grandioses Wetter, grandiose Stimmung bei uns. Wir waren ergrifffen.

    Jetzt wollten wir weiter Richtung Galway. Ich hatte im Kopf gehabt, mir Connemara ein wenig anzuschauen.
    Doch erst einmal mußten wir durch "The Burren". Da die kleinen Straßen ein zügiges Fortkommen gar nicht zuließen, wollten wir den Weg Richtung Galway ein wenig abkürzen und so fuhren wir auf der N67 von Lisdoonvarna bis Ballyvaughan, statt an der Küste zu bleiben.

    So kamen wir durch eine Landschaft, die einzigartig war. Dies hier war nicht mehr das grüne Irland, sondern hier war alles schroff und kahl, hier gab es eine eigenen Vegetation, angepaßt an diese raue Wirklichkeit. Diese Landschaft hette durchaus ihren eigenen Reiz. Die Mondlandschaft stellt man sich nicht anders vor...Wir kamen vorbei an Gregans Castle, leider geschlossen.

    Irgendwo zwischen Ballyvaugha und Dunguaire waren wir wieder an der Küste und da gab es ein Restaurant direkt am Meer. Dort holten wir uns einen Cappuccino, setzten uns in die bequemen Gartenstühle in die Gartenanlge und genossen den Blick rüber nach Connemara, seitlich von uns die Berghänge von "The Burren", das Meer war weiterhin glatt wie ein Spiegel. So konnte man es aushalten.

    Aber wir wollten ja weiter. Foto-Stop bei Dunguaire Castle. Dann weiter nach Galway. Inzwischen stand fest, dass aus zeitlichen Gründen Connemara gar nicht mehr drin war. Aber wir wollten zumindest ein wenig die Küste entlangfahren und gaben Spiddal in den Navi ein. Von Galway sehen wir nicht viel, befanden uns dann aber auf einer Straße mit Gewässer links der Straße. Das konnte nicht sein, die Galway Bucht m u ß t e links sein. Wir waren auf der N 59 - und nicht, wie wir wollten, auf der R 336. Ziel nochmals eingegeben. Und schon ging es wieder in die Botanik. Dies war keine der Straßen, die ich auf der Karte fand. Gewendet, Ziel neu berechnet. Wir sind dann auch quer vom Lough Corrib rübergekommen bis Spiddal.

    In einer schönen Bucht war Endstation dieses Tages. Hier zogen wir Schuhe und Strümpfe aus, wateten durch das seichte und sogar recht warme Wasser der Galway Bay. Am anderen Ufer diesmal "The Burren". Ich schrieb es in den Sand:

    Ich war hier, 9. 9. 2007. Danke Union Investment.

    Am Ende der Bucht war ein Pub. Bevor wir die Rückfahrt nach Ennis antraten, mußte es noch ein Pott Tee sein, der uns aufmuntern sollte.

    Zurück fuhren wir, ohne, dass der Navi uns in die Irre führte, die N18 entlang direkt bis nach Ennis. Dort versuchte es dieser kleine Teufel zwar wieder, uns vom rechten Weg abzubringen - aber wir haben ihn schlicht und einfach zum Schweigen gebracht.

    Im Hotel waren wir gerade noch pünktlich angekommen, um unser Dinner zu bestellen. Das Restaurant war voller kichernder älterer Damen, die alle bester Laune zu sein schienen.

    Wieder nahmen wir Lamm und Steak, diesmal aber halt vertauscht. Mein Nachtisch war wieder dieses köstliche Tartuffo- Eis, dem ich bereits auf der Fahrt hierher entgegenfieberte.

    Wird fortgesetzt...



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 31.10.2007, 01:03


    Ja, ja, die älteren Damen. Sie saßen nach dem Essen zusammen in der Bar. Carola und ich wollten noch ein Guinness trinken und setzten uns an den Tresen.

    Die Damen waren nicht allein. Sie hatten einen Akkordeonspieler und einen Gitarrespieler dabei. Die begannen, irische Lieder zu spielen und man fiel singend ein, zunächst nur zögernd, dann immer kraftvoller. Dann begannen einzelne Damen, sich Lieder zu wünschen und so manche von ihnen trug ein Solo vor.

    Unglaublich. Da hätte sich so manche Möchte-Gern-Kandidatin von Deutschland sucht den Superstar mal eine Scheibe abschneiden können. Diese Frauen konnten a l l e singen. Ich erkundigte mich dann, ob sie ein Damenchor wären. Nein, weit gefehlt. Wenn ich das richtig verstanden hatte, waren sie eine Gruppe von Landfrauen auf Jahresausflug...

    Ich war ja begeistert. Am Abend zuvor die tolle Band mit den tänzerischen Einlagen der Feiernden und jetzt noch einmal irische Musik - Live. Man bot uns ja richtig etwas....Dieses Irland war so richtig nach meinem Geschmack.

    Es wurde gerade ein Stück gespielt, wo in der Strophe immer eine Frage gesungen wurde und dann wurde eben darauf geantwortet. Und in dieser kleinen Kunstpause ertönte ziemlich lautstark: Kikeriki - ein Handyklingelton...

    Schallendes Gelächter. Dieses Lied konnte nicht beendet werden, da es immer wieder zu anfallsartigen Lachsalven kam, so manche Lachträne lief die Wange runter....

    Kurz vor Mitternacht fielen wir nach diesem erlebnisreichen Tag totmüde in unsere Betten.

    Morgen sollte es nach Waterville gehen, unserer nächsten Station.

    Fortsetzung folgt...



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 01.11.2007, 21:36


    Am nächsten Morgen bestellte ich mir hier im Woodstock Hotel in Ennis noch einmal den superleckeren Schinken mit Spiegelei, ließ wieder für unterwegs ein paar Scones in der Tasche verschwinden und dann sollte es losgehen.

    Auf dem Parkplatz stand der Bus der alten Ladies, auch sie rüsteten auf für die Rückfahrt. Der Busfahrer war der Akkordeonspieler. Er winkte zu uns rüber und rief uns zu, wir wären ein sehr dankbares Publikum gewesen :D .

    Und ob.

    Wir fuhren Richtung Limerick. Dort war stop and go in der City. Ich wollte am Shannon entlang fahren, so wählten wir die N 69, die wir bis Tarbert nehmen wollten. Ausgang Limerick war häßlich mit Industrieanlagen. Dann ging es wieder ländlich zu. Auf den Wiesen wieder die fellmäßig kraus geklöppelten Kühe. Und vom Shannon war hier noch nicht viel zu sehen. Eher alles unspektakulär.

    In Askeaton machten wir kurz Rast und sahen uns eine Ruine an. Ab Foynes war dann der Shannon rechts von uns. Ich war enttäuscht. Ich hatte im Kopf die idyllischen Bilder vom 1. Tag, wo der Fuchs unseren Weg kreuzte, die Palmen und Fuchsien am Ufer, die liebliche Gegend. Dies gab es hier nicht.

    Ab und an Industrie, auf dem Shannon auch keine hübschen Yachten sondern normale Schiffe. Gegenüber am Ufer 2 häßliche Schornsteine. Es sah aus wie am Kraftwerk in Wedel an der Elbe. Der Himmel bewölkt, aber wenigstens regnete es nicht. Es haute mich nicht wirklich vom Hocker. Der
    Shannon ist wahrscheinlich nur ab Limerick bis zur Quelle so romantisch.

    Von Tarbert aus fuhren wir nach Listowel, wo wir bei einem Museum in einem kleinen Café einen Cappucchino tranken. Die nächste Station war Tralee.

    Wir kamen nach Dingle.

    Unser Entzücken war wieder da, als wir erneut ans Meer kamen. Die einzig intakte Windmühle Irlands wurde gebührend mit der Kamera festgehalten.

    Wir wollten Dingle zumindest teilweise befahren. Es war entzückend. Rechts von uns die Tralee Bay, links von uns die doch recht imposant aufragenden schroffen Berge, an denen immer wieder mal Wolken hingen, die wie Wattebäusche aussahen.

    Wir blieben an der Küste, die Brandon Bay mit einer Bucht mit einem weiten Sandstrand begeisterte uns. Doch wegen der Zeit entschlossen wir uns, nicht bis Slea Head zu fahren, sondern Dingle quer über den Connor Pass zu befahren. Es ging ganz schön steil bergauf, doch die Landschaft war ein Traum. In der Schroffheit des Geländes immer wieder blühende Heide, hier und dort mal ein kleiner See, ein Bächlein, Wolkenfetzen an den Berghängen.

    Schließlich waren wir am höchsten Punkt des Passes angekommen. Hier gab es einen Parkplatz. Hier mußte Sightseeing gemacht werden. Es war so klar, dass man auf der einen Seite die Brandon Bay sehen konnte, auf der anderen Seite Dingle Bay.

    Hier oben pfiff ein lausiger Wind, ohne Jacke und Kapuze was es nicht auszuhalten - aber das war überhaupt kein Problem - man war ja gerüstet...

    Und hier, mitten in der Einsamkeit - ein Imbisswagen. Im Sommer sicherlich stark frequentiert, jetzt war die Kundschaft wohl eher rar. Aber ich m u ß t e jetzt ein Magnum Eis haben. :D

    Weiter ging es nach Dingle Harbour. Auch hier machten wir Rast und fotografierten die hübschen bunten Häuser am Hafen.

    Das Wetter hielt sich tapfer. Manchmal sah es nach Regen aus, es blieb aber trocken. Und nun ging es weiter nach Castlemain. Von dort sollte es zum Ring of Kerry gehen.

    Die Straßen in Irland sind mit denen in Deutschland nicht zu vergleichen. Durch die vielen Kurven kann man nicht sonderlich schnell fahren. Und wenn man dann noch hier und dort anhält, um die schöne Aussicht zu genießen, vergeht die Zeit wie im Flug. Für ausgiebige Besichtigungen von Städten, vielleicht noch Museen blieb gar keine Zeit.

    Aber wir vermißten dies auch gar nicht. Die Landschaft war so schön, hinter jeder Kurve gab es blühende Sträucher oder Palmen oder einen Blick auf das Meer zu erhaschen. Oder in den kleinen Dörfern begeisterten die liebevoll bunt gestrichenen Häuser.

    Fortsetzung folgt....



    Re: Irland - Ein Gewinn

    mukefuck - 07.11.2007, 15:46


    Wie geht's weiter, erzähl schon........ Erinnert mich an meinen ersten Irlandbesuch..... seufz 8)



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 09.11.2007, 02:13


    Über Kilorglin fuhren wir nun den Ring of Kerry entlang. Wir dachten an die gute Kerrygold Butter - mit dem Bild der grünen Wiesen mit den netten fellgeklöppelten Kühen im Kopf. Gelegentlich gab es mal ein einsames Schaf zu sehen. Hier gab es sicherlich keine fruchtbaren Wiesen. Das grüne Irland war das hier eher nicht. Das störte uns auch gar nicht, denn die Landschaft war ja sehr hübsch. Fuchsien und Palmen, gelegentlich ein Blick auf die Dingle Bay.
    Trotzdem: der Ring of Kerry war so hochgelobt in allen Reiseführern. Nun waren wir hier - aber Dingle hatte einen so großen Eindruck hinterlassen, wir fanden hier einfach keine Steigerung der erlebten Eindrücke. In Caversheen machten wir noch einmal kurz halt, dann wurde es auch schon Zeit, aufzubrechen. Inzwischen war es schon gegen Abend - und wir hatten auch Hunger.

    Wir waren gespannt wie ein Flitzebogen auf das Hotel Butler Arms in Waterville. Ein Golfhotel, in dem schon Tiger Woods genächtigt haben sollte. Und Michael Douglas mit seiner Catherine Zeta-Jones. In den 60er Jahren war hier auch jeden Sommer Charlin Chaplin abgestiegen. Er soll unter Depressionen gelitten haben und saß immer nur in der Veranda und schaute unentwegt auf die Meeresbucht. Sein Sessel sollte immer noch dort stehen....

    Das Hotel war wohl das größte in dem kleinen Ort. Vom Parkplatz aus sah es aus, als hätte es bessere Tage gesehen. Es hatte einen älteren Trakt und einen etwas neueren. Der Neuere beherbergte dann auch die Suiten, in denen dann wohl die prominenten Gäste gewohnt haben dürften.

    Alles ein wenig plüschig und unüberriechbar - im alten Trakt - wahrscheinlich Schimmel in den Wänden. Carola bekam Niesanfälle.
    Einmal auf ein Sofa im Salon gesetzt - und es stiegen muffige Wolken empor. Salon trotz Kamin - nein danke.

    Im Restaurant waren nicht viele Gäste. Wir wurden geseatet und saßen in der Nähe eines wirklich sehr betagten Paares, was leider nicht sonderlich gut roch. Passend zum Interieur. Ich hatte eine duftende Handcreme in der Tasche. Ein Hauch unter die Nase geschmiert, ließ es erträglich werden.

    Auf der Speisekarte stand auch Hummer. Ich leide unter einer Fischeiweißallergie, für mich kam das leider nicht in Frage. Ich bestellte Lamm, während Carola einmal in ihrem Leben Hummer essen wollte. Mit 5 € Zuzahlung zum Voucher war dies machbar....

    Das Essen war ausgezeichnet. Carola knackte mit den entsprechenden Mordinstrumenten die Hummerscheren. Es gelang ihr auch, ohne größere Weitwurfaktionen gegen Fenster oder die anderen Restaurantbesucher das Fleisch zu lösen - und war vom Geschmack begeistert, beschloß für sich aber, aus Tierliebe nie wieder einen Hummer zu essen.

    Nachtisch: es wurde ein 'Homemade Sticky Toffeepudding' angeboten. Nach dem ausgezeichneten Lamm mußte das einfach noch sein, um diesen Tag abzuschließen.

    Ich schmolz dahin und beschloß sogleich, mir dies am nächsten Abend unbedingt wieder zu bestellen. Denn hier sollten wir 2 x übernachten.

    Wir machten noch einen kurzen Rundgang am Meer und kehrten dann ins Hotel zurück. Wir trafen auf ein paar Australier, die hier golften und sich jetzt am Billardtisch versuchten. Der Raum war extrem muffig.

    Überhaupt gab es hier keine Damentoilette. Es gab einen 'Ladies Powder-Room'. Carola mußte ein Guinness zu Grabe tragen und sagte mir, ich müsse mir das unbedingt anschauen. Na, ich dann hin.

    In vornehmen Zeiten brauchte man das wohl. Ein Raum: links von der Tür 3 Toiletten, rechts davor, vor dem Fenster, ein rosa Sofa mit Kissen drauf, auch in verschienene Rosatönen gehalten. Natürlich ein Waschbecken von anno dazumal und ein entsprechend aufgestellter Spiegel, ohne den man ja die Nase nicht pudern konnte....

    Ich habe schallend gelacht. So etwas hatte ich ja noch nie gesehen.

    Carola und ich gingen noch einmal an das Meer, sie mußte noch einmal Rauchzeichen geben, ich wollte einfach nur noch einmal frische Luft schnappen. Zurück am Hotel: die Tür war dicht. Wir hatten extra noch gefragt, ob wir wieder rein kommen, man hatte uns freundlich zugenickt - und uns dann vergesssen. Doch das Personal war hinten am Parkplatz angesiedelt, man ließ uns sich entschuldigend rein.

    Fortsetzung folgt.....



    Re: Irland - Ein Gewinn

    Katja - 09.11.2007, 22:16


    Tja, der Ring of Kerry scheint in den seltensten Fällen das zu halten, was man von ihm erwartet. Ich wollte auch immer mal den Ring of Kerry sehen. Ist nett, aber es gibt wirklich noch viel schönere Ecken in Irland! Am besten haben uns am Ring of Kerry noch Valentia Island und der Skellig Ring gefallen.



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 09.11.2007, 22:31


    Wir lagen im Bett.

    Im Zimmer war ein leises Geräusch, als wenn der Wind leise pfeift. Nach unserer Ankunft erweckte eine Klappe an der Badezimmerdecke meine Aufmerksamkeit und ein leichtes Lüften derselben ergab nur den Blick auf den Boden.
    Sollte die Neugier die Geister des Hauses geweckt haben? Hatte es Charly Chaplin auf uns abgesehen? Oder hatte ich einfach zu viel Edgar Wallace geguckt? Und wer schnarchte da so gleichmäßig? Das hätte zu den alten Leutchen gepaßt, die beim Essen gewesen waren...

    Egal, ich war müde. Ich wünschte mir für den Morgen einen strahlend blauen Himmel, ein glitzerndes Meer. Carola beschloß, gleich früh morgens ein erfrischendes Bad im Meer zu nehmen.

    Der Himmel am Morgen war unentschlossen, es war diesig. Mein Bad fand eher in der Wanne statt, nicht im Meer. Da wäre ich unter Umständen schockartig wach geworden, wer will denn so etwas schon?

    Carola war tatsächlich nach draußen verschwunden, erschien dann taufrisch.

    Mein Haare blieben ungeföhnt. Der hoteleigene Föhn gab nach 10 Sekunden den Geist auf.

    Frühstück: es gab ein reichliches und gutes Frühstück, ich blieb bei Schinken und Ei, dem guten Sodabrot - und den Scones für unterwegs....

    Heute Nachmittag hatten wir einen Termin auf einer Schafffarm in der Nähe von Moll's Gap. Dort sollte ich ein Schaf adoptieren. Das hatte mir Union Investment als Überraschung geschenkt. Das Motto des Preisaussschreibens war schließlich "Bringen Sie Ihr Schäfchen ins Trockene" gewesen. So ganz begeistert waren wir nicht von dem Termin, da wir eigentlich lieber Beara angeschaut hätten. Aber vielleicht blieb ja genügend Zeit übrig.

    Zuerst einmal wollten wir den Ring of Kerry bis Kenmare fahren, von dort aus nach Moll's Gap.

    Waterville wurde zuerst erkundet. Da gab es 2 kleine Läden, eine Autowerkstatt, die sicherlich weit ab deutscher Normen war und uns gackern ließ. Lieber Gott, vielen Dank, dass der Polo so neu war und sich vorbildlich verhielt. Was in Irland wahrscheinlich zu den größten Verschleißteilen gehört: Stoßdämpfer, Kupplung und Bremsen....

    Dann gab es noch einen Drugstore. Erstaunlich, was es dort so alles an Artikeln gab. Von denen hatte ich gar keine Ahnung. Und hinter einem Schiebefenster saß so etwas wie ein Apotheker?!

    Ich brauchte einen neuen Film für meine Agfa-Klack. Himmel, welch ein Preis. Da hätte ich hier 3 Stück für bekommen....

    In Waterville wurde eine neue Promenade gebaut, so war die Sicht auf das Meer etwas getrübt. Es gab eine kleine Statue von Charly Chaplin. Die sahen wir, als wir aus dem Ort fuhren. Am Ende der hübschen Bucht lag ein einzelnes weißes Haus auf einer kleinen Anhöhe. Dort zu wohnen, mit dem Blick über die gesamte Bucht, mußte traumhaft sein. Wir mußten über einen kleinen Pass. Auf halber Höhe war eine kleine Kirche. Dort hielten wir an - und hielten inne. Man konnte sich Weihwasser abfüllen. Das hätten wir gerne getan, doch wir hatten kein Behältnis dabei. Doch wir würden ja morgen wieder hier vorbeikommen...

    Der Coomakestapass war schnell genommen und bei Westcove und Castlecove konnte man wieder auf das Meer blicken. Ansonsten war die Straße gesäumt von Büschen und Sträuchern, ab und an blühte Heidekraut, die Fuchsien begeisterten mich weiterhin. An allen Straßen, nicht nur am Ring of Kerry, waren immer einzelne Häuser. Direkter Nachbarkeitssstreit müßte bei so weit verstreuten Anwesen gar nicht existieren, da es im wahrsten Sinne des Wortes keine Berührungspunkte gab. Ich fragte mich immer wieder, wo die hier wohnenden Leute denn wohl arbeiten mochten. Weit und breit gab es nichts, was auf Industrie hinwies.
    Überall hingen Schilder mit Bed & Breakfast. Aber das konnte doch nur ein Nebenerwerb sein, so dachte ich mir....

    Wir passierten Sneem, ein größeres Dorf am Ring of Kerry. Immer wieder konnte man über den Kenmare River hinüber schauen Richtung Beara.

    Mittags kamen wir nach Kenmare. Dieses Städchen gefiel mir großartig. Hier machten wir Rast, bummelten durch die Straßen und ich zückte meinen Fotoapparat. Diese wunderhübschen bunten Häuser hatten es mir angetan. Es gab eines kleines Café, davor standen Stühle auf dem Gehweg. Für jeden gab es erst einmal eine Kanne Tee. Und es gibt ja nichts Schöneres, als Leute zu beobachten....
    In diesem kleinen Städtchen war richtig Leben auf der Straße. Schulkinder in für uns ungewohnten Schuluniformen waren zu sehen, Frauen kamen mit Einkaufskörben vom Einkauf, es herrschte reges Treiben. Es gab nette Geschäfte, in die wir auch mal reinschauten.

    Ich versuchte mich bei der örtlichen Bank am Geldautomaten. Tanken stand mal wieder an und der Automat war willig, er spuckte Geld aus....

    Dann fuhren wir die N71 Richtung Moll's Gap. Die Gegend wurde wieder sehr schroff und es ging bergauf. An Moll's Gap hielten wir an. Es gibt dort einen sehr netten Laden mit wirklich geschmackvollen Wollsachen und anderen Waren. Dazu gab es ein Café. Ich fragte hier nach dem Weg zu unserer Schafffarm. Die sollte nur wenige Kilometer entfernt liegen. Der Navi hielt sich nämlich bedeckt...

    Hier auf dem Parkplatz standen 2 Kästen für Spenden. Eine bat um Spenden für die Blinden, die andere für Menschen mit offenem Rücken.
    Wir warfen einen Obolus hinein. Sicherlich wurden die Boxen abends eingesammelt, aber dennoch finde ich das Vertrauen, mitten in der Wildnis so etwas aufzustellen, bewundernswert. Ich glaube kaum, dass so etwas in Deutschland funktionieren würde.

    Der Himmel war heute nicht so schön, die Wolken drohten, undicht zu werden. Wir fuhren weiter zur Schafffarm.

    Forsetzung folgt....



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 10.11.2007, 19:24


    Wir kamen zur Kissane Sheep Farm und wurden dort herzlich von Anne begrüßt. Sie ist Holländerin und spricht ausgezeichnet Deutsch. Ihr Mann John und sie bewirtschaften die Farm, die schon seit Generationen in Familienbesitz ist. Es werden hier besonders robuste Hochlandschafe gehalten, die für die Erhaltung der Natur hier wichtig sind. Was sich seit Jahrzehnten bewährt hatte, wird nun durch EU-Beschlüsse als nicht rentabel angesehen, es gibt nur noch Gelder für bestimmte andere Schafsorten, die aber hier gar nicht zum Einsatz kommen könnten.

    Da die Gelder aus Brüssel demnächst nicht mehr fließen werden, kommt die Familie in finanzielle Bedrängnis, da die Preise für Wolle und Fleisch stark gefallen sind, im Gegenzug aber Kosten für tierärztliche Versorgung und winterliche Zufütterung angestiegen sind.

    Man kann also ein Schaf für 45 € adoptieren. Dies gewährleistet die Versorgung eines dieser Bergschafe für 1 Jahr. Dies hatte Union Investment also getan und ich erhielt die Urkunde für die Adoption. Mein auserkorenes Schaf mit besonders schönen Fellzeichnung im Kopfbereich bekam den Namen 'Altonya'.

    Wir durften uns zunächst auf der Farm umschauen. Im Sommer bieten Anne und John auf dem weitläufigen Gelände Picknickplätze an. Und es gibt 3 Wanderwege von 30 Minuten, 1,5 und 2 Stunden Gehzeit.

    Von der Farm aus hatte man einen wunderbaren Blick auf Irlands höchsten Berg, den Carrantuohill (1038 Meter). Leider wurde er immer wieder von tiefhängende Wolken eingehüllt.

    Nun kam John mit einem seiner 6 Arbeitscollies an, um uns die Arbeit mit den Schafen zu demonstrieren.
    Es war eine Hündin, knapp 2 Jahre alt und sie war noch in der Ausbildung. Was so viel heißt wie: es klappt nicht immer, aber immer öfter....

    Es war ein Vergnügen zuzuschauen, wie sie auf die Befehle hin losdonnerte, fast aus dem Stand heraus über hohe Zäune sprang und offensichtlich gar nicht genug davon bekommen konnte, die Schafe von rechts nach links zu treiben, um sie letztendlich in ein Pferch zu lotsen. Und immer wieder diese wilden Sprünge über die Zäune...

    Wie hatten einen Riesenspaß, vor allen Dingen, wenn der Befehl ignoriert wurde, um noch einmal über den Zaun zu wetzen... John meinte dann, ab einem gewissen Alter würde sich das aber geben. Auch Hunde schätzen dann die Bequemlichkeit und laufen liefen durch ein offenes Tor...

    Dann zeigte uns John, wie ein Schaf geschoren wurde. Mit sicherem Griff wurde das etwas dösig dreinschauende Schaf auf sein Achterteil gesetzt und uns wurde zuerst gezeigt, wie man mit einer traditionellen Handschere einem Schaf an die Wolle geht. Dann ging es aber mit der elektrischen Schere weiter, was kraftsparender ist.

    Wir durften auch mal....John hielt das Schaf weiterhin fest, und wir versuchten uns in der Schur an gut zugänglichen Stellen.

    Das Schaf hatte Glück, dass es geschoren wurde. Unter dem Schwanz hatte es eine Stelle, wo sich Fliegenmaden eingenistet hatten. Hier wurde die Stelle einfach mit der Wolle abgeschnitten. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätten sich die Maden ihren Weg in das Fleisch des Schafes gesucht und ohne Behandlung wäre das Tier schließlich verendet.

    Die Wolle fiel zu Boden, was der Kater der Familie herzallerliebst fand. Er tigerte höchst zufrieden durch das Vlies.

    Wir tranken noch eine Tasse Kaffee, bevor wir uns aufmachten. Wir mußten uns entscheiden, wo wir noch hinwollten. Es war bereits nach 15 Uhr. Killarney war nicht so weit weg, aber wir wollten dann doch lieber nach Beara. Da Ladies View aber nur 5 Minuten entfernt sein sollte, wollten wir dort kurz hinfahren.

    Es lohnte sich. Der Blick auf den Upper Lake, die grandiose Berglandschaft
    - hier an dieser Stelle hatte also auch schon Königin Victoria mit ihren Ladies gestanden und die wunderbare Aussicht genossen. Wir nun auch.

    Wir hatten Glück mit der stillen Aussicht und verschwanden, bevor sich Reisende 2er Busse auf Ladies View stürzten. Bloß kein Getümmel...

    Fortsetzung folgt...



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 12.11.2007, 00:48


    Wir fuhren zurück nach Kenmare. Als wir über die Flußbrücke Richtung Beara fuhren, sahen wir ein Schild: Wasserfälle. Die Scheen Falls. Wir haben sie umzingelt, gefunden haben wir sie aber nicht. :arrow: Da ging es jedenfalls nicht lang... :cry: Wir hatten bereits wieder Zeit verplempert und wollten doch lieber zurück an die Küste. Wir befuhren die R571 Richtung Coornagillagh. Die Strecke ist wunderhübsch. Wenn man nicht gerade den Blick auf die Bucht Kenmare River hat, fährt man durch richtige Baumtunnel. Ab Ardea befuhren wir - diesmal ganz bewußt- eine einspurige Nebenstrecke, die R 573 bis Derreen Gardens. Eine traumhafte Gegend, wildromantisch wieder die Fuchsien, Blicke rüber auf den Ring of Kerry. Das Wetter hielt sich, obschon immer einmal eine Wolke mit Regen zu drohen schien. Wir waren inzwischen auf dem Weg Richtung Ardgroom, als wir ein Schild passierten: Steinkreis :arrow: . Carola war begeistert. Da wollte sie auch hin. Ein älteres Ehepaar kletterte gerade über einen Wall, wo das Schild den Weg wies. Wir fanden ein paar Meter weiter einen kleinen Parkplatz und machten uns auch auf den Weg.

    Es ging durchs Unterholz, es mußte ein Bächlein übersprungen werden, wir entdeckten einen Pilz. Es war eine Marone, die am Bachufer wuchs, leider schon etwas lädiert...
    Es folgte ein Trampelpfad, es ging bergauf. Wieder mußte ein Wall überwunden werden. Es gab eine Kletterhilfe mit Leiter an jeder Seite. Das war wirklich Service. Aber wo, bitte schön, war der Steinkreis? Wir ließen das Wäldchen hinter uns und kamen auf eher kahles, ansteigendes Gelände. 500 Meter weiter mußten wir einen Bach überqueren. Dort saß, auf einem Felsen neben dem Steg, der Mann von vorhin, allein. Er sagte uns, seine Frau wolle unbedingt weiter laufen und die Steine finden, aber für ihn wäre dies zu mühsam, weiter bergan zu laufen.

    Und er zeigte auf vom Wasser rund geschliffene faustgroße Steine, die er aus dem Bachbett gesammelt und ringförmig auf einem Felsen aufgebaut hatte:

    I have built my own little stone circle....

    :D :lol: :D


    Weiter, immer weiter. So kannte ich meine Tochter gar nicht. Ehrgeizig trieb es diese kleine Stadtpflanze immer höher den Berg hinauf. Weder zeigte sich die Frau und erst recht kein Steinkreis. Dafür kamen wir immer höher, überstiegen weitere Kletterhilfen. Offensichtlich waren wir auf dem richtigen Weg. Aber wie weit war es noch? Kein Hinweis weit und breit. Wir begegneten der Frau auf ihrem Abstieg, sie war enttäuscht, sie hatte den Steinkreis nicht gefunden, nur ein paar einzelne Steine.

    Carola wollte weiter ....

    Schließlich kamen wir an diesen Steinen vorbei, die man auch durchaus als nicht von der Landschaft geprägt, einordnen konnte. Aber sie bildeten keinen Kreis. Weiter. Carola war nicht davon abzubringen, die Berge weiter zu erklimmen. Und dann waren wir oben. Es war ein atemberaubender Blick von hier aus auf den Kenmare River und nach drüben auf den Ring of Kerry. Weit unten lagen verstreut ein paar Häuser in der Bucht, recht klein von hier aus betrachtet.

    Und hier war auch der Steinkreis - wir hatten ihn endlich gefunden !!! Wir waren glücklich. Diese traumhafte Sicht, diese einmalige Landschaft, es war das Highlight des Tages....

    Fortsetzung folgt...



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 13.11.2007, 01:42


    Der Steinkreis: was hat die Menschen wohl bewogen, hier diese Steine aufzustellen? Sie hier auf den Berg zu schaffen? Dieses Mystikum wird wohl nicht gelöst werden...

    Wir mußten weiter, zurück zum zum Auto. Erst beim Abstieg wurde uns bewußt, welche Strecke wir zurückgelegt hatten. Und wieviel Zeit darüber vergangen war. Meine größte Sorge war es, dass wir den Trampelpfad durch den Wald nicht mehr finden würden. Aber diese Sorge war unberechtigt.

    Wir passierten den frisch gestylten Steinkreis am Bachbett und fanden den Weg zurück durch das Wäldchen und erreichten den Wagen. Wir wollten über die Berge und dann an der Küstenstraße entlang, über den Healy Pass und von Lauragh zurück nach Kenmare.

    Ein paar Kilometer weiter wieder ein :arrow:

    Schtainkrais. Schtainkrais??? Schtainkrais !!!

    Carolas war wie im Rausch. Ich hatte jetzt aber keine Lust mehr auf lange Wanderungen und Bergbesteigungen. Aber sie meinte, der wäre sicherlich nur 10 Minuten entfernt. Woher auch immer diese Überzeugung kam, sie hatte recht: vor uns war ein wunderschöner

    Schtainkrais. Das Wort zerging auf der Zunge.

    Wir mußten nicht lange laufen. Und auch keine Berge erklimmen. Dieser Schtainkrais war klein und fein. Ich fand ihn sehr mystisch. Und gleich daneben wuchs ein Ilex, ebenfalls ein wunderschönes Foto-Objekt.

    Doch ein Blick auf die Uhr ließ uns in die Wirklichkeit zurückkehren. Wir würden den Healy Pass nicht schaffen. Und erst recht nicht die Küstenstraße an der Bantry Bay. Das kommt davon, wenn man in den Bergen rumkraxelt und die Zeit vergißt, nur noch

    Schtainkraise

    im Kopf hat.

    Tanken mußten wir auch noch. Wir entschlossen uns, den gefahrenen Weg zurück zu fahren. Carola wollte den Navi einschalten, den wir bislang auf Beara nicht im Einsatz hatten, um zu schauen, wie weit es bis Waterville war. Das Dingens berechnet ja auch immer die Durchschnittsgeschwindigkeit und dadurch die Ankuftszeit. Das Navigationsgerät befand sich in Carolas Rucksack und der Stecker, der in den Zigarettenanzünder gehört, hatte sich in seine Bestandteile aufgelöst.
    Auch das noch. Es begann schon zu dämmern, Carola wurschtelte in ihrem Rucksack herum, fand auch ein paar Teile und setze so den Stecker wieder zusammen. Es funktionierte aber nicht. Der Akku wurde immer schwächer. Der Navi verreckte.

    Dann kam erst einmal die Tankstelle in dem kleinen Dorf. Ich ging zum Bezahlen in den Laden. Die Lady dort hielt erst einmal einen ausgiebigen Klönschnack mit einem anderen Kunden, während ich mich ausgiebig dem Sortiment hier widmete. Eine irische Luxusschokolade erregte meine Aufmerksamkeit. Die brauchte ich jetzt auch dringend. Nichts tröstet mehr im Frust....Mich jedenfalls. Außerdem hatte ich Hunger....

    Nach dem Bezahlen kam ich zum Auto und Carola hatte währenddessen ihren gesamten Rucksack inspiziert und war dann noch auf eine süße kleine Feder gestoßen, die die Lebensgeister des Navis auf wundersame Weise wieder erweckte. Mein Gott, waren wir froh....Wir hatten uns schon demnächst bei Dunkelheit durch Dublin irren sehen...

    Wir kamen jetzt an dem Schild zu den 1. Schtainkraisen vorbei. Ein wunderbares Erlebnis, wird ewig unvergessen bleiben.

    Wenn die Sicht auf das Wasser frei war, sahen wir drüben den Ring of Kerry. Per Luftlinie war es gar nicht so weit, aber wir mußten ja diese ganze Bucht zurück und den Ring of Kerry dann auch noch einmal halb rum bis Waterville. Der Navi zeigt an, wir würden um 21:10 Waterville erreichen.
    Das würde reichen. Das Hotelrestaurant nahm Bestellungen bis 21:30 entgegen. Mir spukte der "Homemade Sticky Toffeepudding" immer deutlicher im Kopf herum. Dafür könnte ich ja fast sterben. So lecker war das Zeugs gewesen.

    Der Himmel wurde immer dunkler. Bald war von der Landschaft nichts mehr zu erkennen. Und nicht immer war die Durchschnittsgeschwindigkeit zu halten. Wir passierten Kenmare und waren wieder auf dem Ring of Kerry. Der Navi zeigt inzwischen an, wir würden das Ziel um 21:15 erreichen. Carola gab Gas, sobald es die Situation erlaubte.

    Wir hatten Glück. Es war kaum Verkehr, vor uns war alles frei. Doch die Straßen mit ihren vielen Kurven war uns ja nicht vertraut. Carola fuhr sehr konzentriert und mit einer Geschwindigkeit, die sicher nicht gesteigert werden konnte.

    Dann hatten wir ein Auto vor uns. Und das dackelte mit aller Gemütsruhe vor sich und uns hin. Überholen war nicht, die Strecke war zu kurvig. Der Navi addierte bereits die nächste Minute. Dann kam auch noch eine Baustelle, die auf der Herfahrt nur sehr langsam zu passieren war. Doch hier gab es eine Strecke, wo man überholen konnte. Den Träumer vor uns waren wir los...

    Unser Magen knurrte. Der Navi ziegt an, wir wurden Waterville um 21:23 erreichen....

    Wir bogen zum genau 21:24 auf den Hotelparkplatz ein. Ich raste ins Restaurant, während Carola drammelte, in den "Ladies Powder-Room" zu kommen.

    Die Bedienung, eine andere als den Abend zuvor, wollte mich erst gar nicht 'seaten' lassen. Es gäbe nichts mehr. Ich war am Boden zerstört. Kein
    "Homemade Sticky Toffeepudding" ???

    Fortsetzung folgt....



    Re: Irland - Ein Gewinn

    Katja - 14.11.2007, 21:35


    Na dann bin ich mal gespannt, wie es weitergeht!
    Interessant geschrieben, sogar mit Cliffhanger! :wink:



    Re: Irland - Ein Gewinn

    cheeky - 14.11.2007, 22:33


    honeydew sollte mal ein Buch schreiben,
    ich denke sie hätte Chancen auf einen Bestseller :wink:

    LG Miriam



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 15.11.2007, 01:46


    Danke für die Komplimente.

    Ich hatte Carola natürlich davon erzählt, dass ich hier schreibe. Na ja, was Muttern da so erzählt und von sich gibt: man hat ja andere Dinge im Kopf und zu erledigen. Um so überraschter war ich, als ich jetzt doch mit einem Kommentar ihrerseits überrascht wurde.

    Also: ich hatte es vergessen zu erwähnen: es tut mir auch sehr leid, dass mir dies entfallen war. Carola war die Strecke nach Waterville an diesem Abend mindestens so gut gefahren wie beide Schumacher-Brüder zuammen, wenn nicht sogar noch besser. Ich würdige das jetzt mal... :!: :D

    Zurück ins Restaurant.

    Kein Essen?

    Die letzte Stunde im Auto bewegte uns nicht nur das Thema, ob wir rechtzeitig das Hotel erreichen würden - nein, das Erklimmen irischer Felsformationen mit unverfälschter Frischluftzufuhr hatte Auswirkungen auf das Areal im Gehirn, was meldet: Hunger. Die Scones von Frühstück waren bereits vor Stunden dezimiert worden und die Schokolade von der Tankstelle hatte erst recht den Appetit auf etwas Vernünftiges geweckt. Und nun das. Oh nein....

    Waterville war sicherlich auch nicht mit den vielfältigsten Alternativen gesegnet, das konnte ich mir kaum vorstellen.

    Da kam die Geschäftsführerin ins Restaurant. Sie hatte gestern immer wieder nachgefragt, ob alles so recht wäre. Ich fragte sie, ob wir nicht irgendetwas aus der Küche haben könnten, wir wären leider spät dran, aber sehr hungrig.
    Natürlich durften wir noch Essen bestellen. Schließlich waren wir Gäste des Hauses, was diese Bedienung weder angenommen hatte und erst recht nicht wußte...

    Nach einem ausgiebigen und sehr leckerem Dinner gab es selbstverständlich den von mir anvisierten 'Homemade Sticky Toffeepudding'. Ich war selig. Und man versprach mir, dass der Koch, der den Pudding zubereitet, morgen früh Dienst hätte. Ich könne dann mal versuchen, ob er mit dem Rezept rausrücken würde...

    Carola fieberte nach dem Essen einer Zigarette entgegen, sie wollte vor die Tür. Ich wollte schon mal raufgehen ins Zimmer. Ich hatte vor, einigen lieben Menschen hübsche Postkarten zu schreiben.

    Ich kam ins Zimmer. Erst nach einigen Augenblicken begann ich zu stutzen. Meine Bettdecke war zurückgeschlagen, als könne ich gleich in Bett einsteigen. Carolas Bett sah völlig zerwühlt aus. Hm. Ich ging ins Bad - da sah es genau so aus, wie wir es hinterlassen hatten. Es war kein Schweinestall, beileibe nicht, aber wie das nun mal so ist: die Handtücher hingen eher schräg auf der Stange, das Waschbecken war nicht ausgewischt etc.

    Ich bin ein eher nachlässiger Mensch und zu Hause ist mein Bett auch nicht jeden Tag ausgezirkelt gemacht und ich schlage auch nicht mit dem Handrücken in mein Kissen, um ihm den zipfeligen Touch zu verleihen. Und zu Hause poliere ich auch nicht jeden Tag die Kloscharniere...

    Aber hier waren - wenn auch nicht von mir - 480 € :!: nur für 2 Übernachtungen ausgegeben worden.In diesem Zimmer war definitiv keiner gewesen!
    Das Hotel meinte, sich im **** Bereich plazieren zu dürfen. Und dann war nicht einmal das Bett gemacht...
    Das war schon ein starkes Stück. Meine Tochter hatte vor ihrem Studium in einem 5 Sterne Hotel gearbeitet. So etwas wäre dort, weil von der Hausdame immer noch einmal nachkontrolliert, gar nicht vorgekommen. Und auch ein Hotel mit 4 Sternen darf sich das nicht leisten!

    Ich ging zur Rezeption und brachte (aber natürlich sehr freundlich) meine Reklamation bervor. Es war ihnen sehr, sehr peinlich. Man entschuldigte sich vielmals, das wäre in all den Jahren noch nie vorgekommen. Man wollte sich sofort darum kümmern...

    Auch an diesem Abend schnarchte es munter im Nachbarzimmer, das andere Geräusch war nicht so deutlich wie am Vorabend. Mir war das alles
    egal, ich war müde und schlief bald ein. Carola träumte bestimmt von

    Schtainkraisen.

    Fortsetzung folgt...



    Re: Irland - Ein Gewinn

    Katja - 15.11.2007, 18:17


    Hat man euch das Zimmer noch gemacht? Obwohl es schon so spät war?

    Bei einem B&B, wo wir 2 Nächte waren, wurde bei uns das Zimmer auch nicht gemacht. Fand ich dann aber auch nicht so schlimm, und wußte nicht, ob das in B&Bs in Irland vielleicht so üblich ist... Oder vielleicht war es auch nur ein Versehen...

    Gruß
    Katja



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 16.11.2007, 01:35


    Man hätte das Zimmer tatsächlich noch gemacht. Aber ich habe dann einen Stapel frischer Handtücher entgegengenommen und damit war es für mich ok. Für mich war es einfach nur ein Unding, dass dies überhaupt passiert war.

    Die Küche war ausgezeichnet, aber der Rest des Hotels war einfach nicht wirklich toll. Da nützten auch die ehemals geschossenen und inzwischen verblichenen Fotos von Charly Chaplin, Tiger Woods und Cathrine Zeta-Jones mit ihrem Michael an den Wänden auch nichts. Nostalgie ist ja schön und gut, aber der ganze Muff hier, der im Altbau herrschte und dazu noch dieses Vorkommnis - vom diesem Hotel hier waren wir enttäuscht...

    Am nächsten Morgen gab es wieder ein tolles Frühstück. Und ich nahm Kontakt zum Koch auf. Natürlich wollte er mit dem Rezept vom Toffeepudding nicht so gerne rausrücken. Ich kramte meinen ganzen Charme hervor - und schließlich konnte ich ihn davon überzeugen, dass die gelegentliche Produktion in einem hamburger Privathaushalt keine Konkurrenz und somit keine Gefahr für ihn darstellen würde.

    Auf einem kleinen Zettel bekam ich, was mich selig machen würde. Oben drüber stand: Just enjoy...

    Na bitte...

    Wir rüsteten auf. Ich wollte noch ins Post Office, um Briefmarken für die Ansichtskarten zu besorgen. Dann gingen wir nochmals in diesen kleinen Drugstore und erstanden für jeden eine Flasche Dr. Bach's Rescue Tropfen, die hier eindeutig günstiger waren als in Old Germany. Und wir kauften dem Apotheker, der hinter seiner Scheibe im Kabuff rumkramte, 2 kleine leere Flaschen ab. Die wollten wir in der Kirche, die kurz hinter dem Ortsausgang am Berghang stand, mit Weihwasser auffüllen.

    Das Wetter war recht freundlich an diesem Tag. Das Wasser in der Bucht von Waterville war glatt wie ein Spiegel. An der Promenade stand nach wie vor Charly Chaplin in Bronze gegossen, heute wollten wir noch ein Foto von ihm machen. Schade, wurde nicht so wirklich schön, hinter ihm war wegen Bauarbeiten ein Zaun errichtet.

    Die nächste Station war die Kirche. Sie hatte zu. Kein Weihwasser für uns. Dann eben nicht...

    Wir fuhren wieder über den kleinen Pass. War es nun in Casherdaniel oder Castlecove - ich weiß es nicht mehr genau. Jedenfalls konnte man von der Straße aus auf eine wunderhübsche Bucht mit einem breiten Sandstrand schauen. Da wollte ich tags zuvor schon hin, heute aber nun bogen wir einfach dorhin ab.

    Welch eine glückliche Überraschung! Nein, es gab keinen Schtainkrais. Es gab nur einen einzigen Stein - einen Menhir. Der war aber auch sehr schön...

    Etwas weiter gab es einen kleinen botanischen Garten, in dem ein kleines Herrenhaus stand. Wir parkten dort und liefen über einige Dünen zur Bucht, in der feiner Sand war. Aber auch einige Felsformationen. Es gab Schilder, die ein Baden direkt dort verboten. Aber die Bucht war so groß - etwas weiter war es sicherlich ungefährlich, dort zu schwimmen...

    Wir fuhren weiter den Ring of Kerry entlang, recht hübsch, bei dem immer besser werdenden Wetter. Trotzdem hatten uns Dingle und Beara, was am anderen Ufer lag, besser gefallen.

    Heute sollten wir in einem Hotel in der Nähe von Cork übernachten.

    Wir hatten uns entschlossen, durch das Land Richtung Cork zu fahren. Der Grund war, dass auf der Autokarte auf den größten Abschnitten keine wirkliche Küstenstraße verzeichnet waren. Immer wieder nur kleine Straßen, die dann am Meer endeten. Wir wollten heute nicht in Zeitbedrängnis kommen und hielten daher die Fahrt an der Küste zu zeitintensiv.

    Dagegen sah die Straße ab Macroom am River Lee recht verlockend aus. Ich stellte mir so etwas wie den Shannon vor....

    Aber noch waren wir auf dem Ring of Kerry, inzwischen kurz vor Kenmare. Vor uns fuhr ein Auto. Die heutige Fahrt verlief im Gegensatz zu gestern abend ganz gemütlich und entspannt. Doch jetzt kamen uns von vorne, aus Kenmare kommend, 2 Feuerwehrautos mit Tatütata entgegen. Offensichtlich im Einsatz...

    Ich kann jetzt nur meine eigenen Eindrücke beschreiben. Ich schaute auf die 1. Feuerwehr, mein Blick blieb ungläubig an dem Dach des Wagens hängen. Das durfte doch nicht wahr sein!
    Die Feuerwehrleiter bewegte sich nach oben, ging wieder runter. Dann schoß sie hoch, fuhr ganz aus, verfing sich ein einem Baum, wurde vom Fahrzeug abgerissen, zerfiel in ihre Einzelteile, diese wirbelten durch die
    Luft und katapultierten jetzt direkt auf uns zu...

    Fortsetzung folgt...



    Re: Irland - Ein Gewinn

    Katja - 16.11.2007, 20:40


    Na das ist ja mal wieder ein Cliffhanger! Kaum zu glauben.... :D



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 17.11.2007, 01:21


    Kann man in so einem Moment eigentlich noch denken? Irgendwie schien plötzlich alles wie im Zeitlupentempo zu passieren. Das Schleudern der Leiterteile durch die Luft. Eine Leiter schlug auf die Straße auf, kam wieder hoch, flog noch einmal durch die Luft. Die anderen fielen auch auf die Straße und ich erinnere mich, dass ich nur einen Gedanken hatte: liegen bleiben, bitte, bitte liegen bleiben....

    Die Leiterteile bleiben tatsächlich liegen. Carola hatte ganz andere Gedanken.
    Dadurch, dass sie fuhr, war sie aktiver an dem Geschehen beteiligt und sie hatte nur im Kopf, den Wagen zum Stehen zu bringen. Der Wagen vor uns hielt inzwischen auch und in dem Moment, wo das geschah, rutschte noch eine Leiter zwischen dessen Vorder- und Hinterräder.

    Dann war gar nichts. Offensichtlich fassungslose Pause bei allen Beteiligten. Carola neben mir begann zu zittern wie Espenlaub. Der Mann vor uns stieg aus dem Auto aus, lief um seinen Wagen rum. Die beiden Männer aus dem Feuerwehrauto sprangen aus dem Wagen. Der eine lief zu dem Mann, der andere kam auf uns zu, fragte, ob uns etwas passiert sei.

    Nein. Die Schutzengel flogen sehr tief an diesem Morgen auf dem Ring of Kerry. Es war niemandem etwas passiert. 10 Meter weiter vorne - wir wären am falschen Ort zur falschen Zeit gewesen. Und beim Auto vor uns ebenso.

    Mir fielen sofort die Notfalltropfen ein, die wir gerade 2 Stunden vorher gekauft hatten. Dass sie so schnell zum Einsatz kommen würden - wer hätte das gedacht?

    Überhaupt: Einsatz! Die 2 . Feuerwehr räumte kurz die Straße auf und fuhr weiter, es gab schließlich woanders noch einen Auftrag zu erledigen...
    Vielleicht brannte irgendwo eine Suppe auf dem Herd....

    Dort, wo wir zum Halten gekommen waren, war eine kleine Einfahrt zu einer Wiese. Carola machte die Straße frei und saß erst einmal auf dem Gatter zur Weide und rauchte eine Zigarette...

    Der Wagen vor uns war schon weitergefahren. Die beiden Feuerwehrmänner erkundigten sich besorgt, ob es uns gut ginge. Ja, doch, es ging schon.

    Sie selbst hatten von dem Drama erst etwas mitgekommen, als sie von ihrer Leiter in Einzelteilen überholt worden sind. Davor wäre nur ein kurzes Rütteln gewesen...

    Ganz offensichtlich war die Leiter nicht richtig arretiert gewesen.

    In Deutschland wäre es bestimmt erst einmal dazu gekommen, die Polizei einzuschalten. Dann hätte ein Protokoll erstellt werden müssen, damit sich die später zu bildende Sonderkommision zur Aufklärung der offensichtlichen Missstände ein genaues Bild der durchaus ernsten Lage hätte machen können...

    Die Leitern waren von den Kollegen an den Straßenrand gelegt worden und jetzt machten sich die beiden Feuerwehrmänner daran, diese auf ihr Feuerwehrauto zu hieven und auf dem Dach festzuzurren.

    Dann kam noch einmal einer von ihnen rüber, wünschte uns alles Gute - und sie fuhren Richtung Einsatzort davon.

    Tja, was soll man dazu sagen? Gibt es in Irland eigentlich so etwas wie die "Bild" ?

    Ein schöner Titel wäre gewesen:

    Bösartig ausschlagende und fliegende Feuerwehrleitern attackieren harmlose deutsche Touristinnen auf dem Ring of Kerry...

    An Kuriosität wäre das wohl kaum zu überbieten....

    Körperlich waren wir ok, aber das Bild des Geschehens tauchte, zumindest bei mir, immer wieder vor Augen auf. Es war ein unglaubliches Ereignis gewesen.

    Fortsetzung folgt...



    Re: Irland - Ein Gewinn

    CM - 18.11.2007, 16:36


    ...durch Deinen Bericht wird Irland wieder erlebbar, fühlbar, riechbar- schöön (wann wird eigentlich zum Sticky Toffee geladen? :D )!
    Einen herzlichen Schtainkrais- Dankes- Gruß von Deiner Tochda



    Re: Irland - Ein Gewinn

    cheeky - 18.11.2007, 21:25


    Hallo Carola,

    das ist aber schön das du Dich auch angemeldet hast, nachdem wir schon so viel von Dir gelesen haben :wink:
    es ist ja fast schon so als würden wir Dich schon kennen :)

    Viel Spaß hier und mit den Reiseberichten Deiner Mum.

    LG Miriam



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 19.11.2007, 02:37


    Zu diesen Erlebnissen gibt es natürlich Fotos. Allerdings haben wir ein Problem. Carolas Festplatte hat sich dahingerafft und mit ihr die Irlandfotos.
    Wie gut, dass ich hier eine Kopie der Fotos auf Disc besitze.

    Aber ich bin computertechnisch etwas unterbemittelt und solche Dinge wie Fotos hochladen kann ich einfach nicht.

    Wahrscheinlich muß ich tatsächlich einmal zum Toffeepudding einladen. Sie kann dann hier noch einmal die Disc brennen und vielleicht hat sie ja Lust, ein paar Fotos hier ins Forum zu stellen....

    Wir fuhren durch Kenmare und weiter auf der R 569 bis kurz vor Cloonken, da trifft man auf die N22. Man hatte einen schönen Ausblick auf die Berge rechts und links der Straße. Die Vegetation änderte sich auf wieder. Ich fand, an der Küste gab es mehr Palmen. Aber das liegt sicherlich am Golfstrom, der dort den größten Einfluss hat.

    Überhaupt war ich von den überall orange blühenden Mombretien
    auch sehr angetan. Meine Eltern hatten früher so einzelne Exemplare im Garten gehabt. Hier wuchsen sie, wie die Fuchsien, wild.

    Und immer wieder die Körbe mit Blumen, die an den Häusern aufgehängt waren, mit verschwenderischen Blumen darin.

    Im krassen Gegensatz dazu der Asphalt bis vor die Haustür, der mir so manches mal auffiel... Kein Vorgarten, wie bei uns üblich, glattes, plattes Schwarz von der Straße bis zum Eingang. Potthäßlich, würde ich sagen...

    Noch einmal zu potthäßlich. Irische Gardinen....

    Wenn ich Talent hätte und Gardinen nähen könnte, ich würde in Irland Gardinen verkaufen. Schicke Gardinen. Es gibt so niedlich Häuser - und dann hängen da Gardinen in den Fenstern, da bekommt man das Gruseln.

    Wegen dieser Gardinen bin ich überhaupt in diesem Forum. Die sind Schuld daran, dass ich mir hier einen Wolf schreibe. Ich diskutierte nämlich in einem anderen Forum über Irland und brachte die Rede auf diese gräulichen Fetzen in den Fenstern.

    Und da die Diskussion auch darum ging, womit man in Irland Geld verdienen könnte, fand ich die Idee, Gardinen an den Mann oder die Frau zu bringen, gar nicht so verkehrt.


    Es mündete darin, dass ich die armen Iren bevormunden wolle und sie hätten doch schon solch furchtbare Unterdrückungen hinter sich, da müsse ich nicht auch noch mit Gardinen ankommen....

    Klar, würde ich tatsächlich mit Gardinen handeln, würde das niemals gehen, ohne mit den Zähnen zu fletschen. Und Daumenschrauben habe ich auch in der Hosentasche....Ich gehe nie ohne außer Haus....Da geht mein Naturell einfach mit mir durch....

    Tja, und dann wurde ich doch tatsächlich gebeten, ob ich nicht Lust hätte, in diesem Forum zu schreiben, über meine Irlandeindrücke...

    So, das habt Ihr nun alle davon.

    Schluß für heute, auch ohne Cliffhanger....

    Fortsetzung folgt....



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 20.11.2007, 18:41


    Ich muß im Moment mal pausieren, mich hat eine Erkältung derart erwischt, dass Carola am Telefon gar nicht meine Stimme erkannt hat. Mir ist mehr nach kuscheln mit der Wärmflasche, als dass ich hier schreibe. Aber Unkraut vergeht nicht, ich komme wieder, keine Frage....

    honeydew



    Re: Irland - Ein Gewinn

    Katja - 20.11.2007, 19:46


    Musste ein paarmal schmunzeln bei deinem Text... :wink:

    Gute Besserung!!

    Katja



    Re: Irland - Ein Gewinn

    cheeky - 20.11.2007, 22:00


    Liebe Honeydew,

    Ich wünsche dir auch gute Besserung und das Du bald wieder fit bist.


    Liebe Grüße Miriam



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 28.11.2007, 01:34


    Wir waren immer noch auf der N22, Richtung Macroom. Es gab nicht so die wirklichen Highlights von der Landschaft her. Wir waren von der Küste zu sehr verwöhnt.
    In Macroom machten wir eine Café au Lait Pause. Wir saßen auf der Straße in der Sonne. Es war ein traumhafter Tag vom Wetter her. Man konnte es im kurzärmeligen T-Shirt aushalten. Mein Fotoapparat brauchte schon wieder einen neuen Film. Ich mußte mich durch mehrere Geschäfte fragen, schließlich schickte man mich in einen Fotoladen. Es war kaum zu fassen. Ich wollte einen empfindlichen Film haben, mit 36 Aufnahmen. Gab es nicht. Wäre es ein Kramladen gesesen, hätte ich das noch verstanden. Aber in einem Fotofachgeschäft....Ich habe dann einen schlicht gestrickten mit 24 Fotos bekommen, dafür aber zu einem Apothekerpreis....

    Weiter....

    Laut Karte war die Straße - immer in der Nähe des Rivers Lee - in grün gehalten, deshalb hatte ich diese Strecke auch vorgeschlagen. Ich war der Hoffnung, dass es hier landschaftlich besonders reizvoll wäre. À la Shannon mit Fuchs und allem Drum und Dran.
    Ich will jetzt nichts Böses sagen, aber die R 618 ließ nicht einmal einen richtigen Blick auf den River zu, es war alles nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. In der Nähe der Küste wäre es sicher wesentlich hübscher gewesen. Aber nun war es von der Zeit her zu spät, um da noch große Haken zu schlagen. Wir waren enttäuscht...

    Auf Cork hatten wir nicht die geringste Lust. Wir wollten so schnell wie möglich hinter Cork wieder ans Meer. Der Navi zickte auch nicht rum, sondern lotste uns brav auf die N 25. Ab Midleton wollten wir auf der Nebenstraße R 630 bis Whitegate.

    Da gefiel es uns wieder. Der Blick auf Cork Harbour und die große Insel in dem größten natürlichen Binnenhafen von Europa -das war wieder das Irland, was wir ins Herz geschlossen hatten. In Whitegate
    gibt es nur eine Straße mit eher landwärts aneinandergereihten, bunten Häusern und den kleinen Weg hin bis zum Leuchtturm. Der war leider nicht zugänglich, sah aber von weitem hübsch aus. Die wenigen, sicherlich früheren Fischerhäuser waren fast alle hübsch renoviert und hatten auf dem Kliff alle eine winzige Holzterrasse mit dem Blick auf die Bucht. Traumhaft. In Kübeln auch wieder hübsche Blumen - und sogar eine blühende Artischocke.

    Wir saßen ein wenig am Wasser, bis wir aufbrachen nach Gyleen, einer verwegenen Straße, nun einmal absichtlich, folgend. Eine winzige Bucht am Meer, 10 Häuser, ein Bootssteg. Mehr gab es nicht. Eine Familie badete im Meer und hatte ihren Spaß. In Whitegate hatten wir ein Schiff beobachtet,
    was aus dem Hafen von Cork auslief. Hier sahen wir es auf dem Meer, Richtung Osten fahrend, wieder.

    Unser Ziel war Ballycotton. Wir mußten wieder innerlands fahren. Es gab keinen Blick auf das Meer, hier war es hügelig, die Straße schmal und man hatte das Gefühl, es gab gar nichts Besonderes mehr. Etwas öde hier...

    Wir passierten Inch und Churchtown, was aber nichts von einer Town hatte. Ein paar Häuser, ein paar Hecken, ab und an ein zerfallenes Haus. Oben auf einem Hügel im Niemandsland dann ein alter Friedhof mit einer kleinen Ruine. Friedhöfe zogen uns auch immer magisch an. Die keltischen Muster auf den alten Grabsteinen hatten es uns angetan. Also einmal schauen... Es gab ein schönes Fotomotiv mit der vom Efeu umrankten Ruine...

    Wir waren gerade wieder im Auto und um die nächste Kurve der rechts und links stark bewachsenen, engen Straße gefahren, als uns ein Auto in einem Affentempo entgegenkam. Es paßten kaum 2 Autos nebeneinander und ausweichen konnte man auch nicht. Es rumste. Und das Auto fuhr einfach weiter. Wir hielten an. Es hatte den Außenspiegel erwischt. Der hatte sich umgeklappt. Carola meinte, eine Schramme zu sehen. Ich meinte, gar nichts zu sehen. Der Wagen hatte schon so einige Lackkratzer - aber nicht von oder durch uns. Ich sah das eher gelassen und drohte dem Spiegel vor der Rückgabe des Wagens eine Portion schwarzer

    Schuhcreme an.... :lol:

    Landschaftlich gab es hier gar nichts mehr zu entdecken. Inzwischen war es fast Abend und wir waren auch schon wieder hungrig und gespannt, wo wir heute landen und übernachten würden.

    Es ging noch einmal bergauf, wir fuhren wir über die Kuppe rüber und es war ein gleichzeitiges Aaaahhhhhh und Oooohhhhhh, was uns über die Lippen kam. Einfach traumhaft, dieses

    www.ballycotton.ie

    Forsetzung folgt....



    Re: Irland - Ein Gewinn

    cheeky - 30.11.2007, 22:36


    Hallo honeydew,
    schön das Du wieder da bist, geht es Dir wieder gut?

    LG Miriam



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 10.12.2007, 23:51


    Dieses Hotel hatte gewonnen. Sowohl von der Aussicht als auch vom sonstigen Ambiente. Man schaute auf einen kleinen Fischerhafen mit bunten Booten und dahinter lag die Insel mit dem Leuchtturm. Ich liebe Leuchttürme...

    Das Hotel hatte einen kleinen Garten, in dem sie auch servierten. Zumindest nachmittags. Aber nun war Abend und wir machten uns kurz frisch, um zum Dinner zu gehen.

    Hier aß man nicht einfach. Hier servierte man Kreationen. Eine sehr aufmerksame Bedienung brachte uns die Speisekarte. Es war schnell festzustellen: die Preise waren nicht ausgelegt auf das Budget einer Studentin oder einer Frührentnerin. Wir würden auch mit unseren Vouchers nicht auskommen.

    Die Getränkekarte ließ uns spontan zu absoluten Anti-Alkoholikern werden. So eine Flasche Wein ab 80 € aufwärts war durchaus zu haben - und nach oben war noch so einiges offen...

    Das Essen war köstlich. Der Ober war weiterhin aufmerksam, sah unverschämt gut aus, und er hatte natürlich überhaupt keinen Blick für so eine alte Schachtel wie mich. Ist ja auch kein Wunder, wenn man seine Tochter dabei hat.....

    Das Essen zog sich hin. Es war inzwischen dunkel draußen. Aber wir wollten unbedingt einmal Richtung Fischerhafen und uns die Beine vertreten.

    Über uns war ein klarer Himmel mit seinen unzähligen Sternen. Die Milchstraße war zum Greifen nah. Und es fielen sogar Sternschnuppen...

    Jeder von uns hatte so seine Wünsche...

    Wir sind dann noch in einen kleinen Pub gegangen. Es lief noch ein Fußballspiel im TV. Die Gäste fieberten begeistert mit. Wir bestellten Guinness. Der Anti-Alkoholiker war vergessen....

    Wir schliefen traumhaft. Keine schnarchenden Geräusche von nebenan und auch sonst keine Auffälligkeiten...

    Am nächsten Morgen wurden wir richtig traurig. Es war unser letzter Tag, den wir in Irland vor uns hatten. Dieses wunderbare Hotel, dieser tolle Blick rüber zur kleinen Insel, der Palmengarten vor dem Hotel - es nützte nichts. Wir konnten nicht bleiben, wehmütig nahmen wir unser ausgezeichnetes Frühstück ein. Der gut aussehende Ober war zum Leidwesen von Carola auch nicht im Dienst...

    Wir mußten zurück nach Dublin. Wir packten unsere Taschen und fuhren los. Wir waren auf dem Weg zur nächsten Station: Cashel.

    Fortsetzung folgt...



    Re: Irland - Ein Gewinn

    Katja - 30.01.2008, 22:08


    Hi Honeydew,
    kriegen wir auch noch den letzten Tag zu hören? :D
    Gruß
    Katja



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 26.02.2008, 22:58


    Wir fuhren erst einmal Richtung Midleton und dann entschlossen wir uns, die Nebenstraße R626 zu benutzen, um dann später auf die N 8 zu stoßen.

    Hinter Midleton kamen wir in ein kleines Dorf, wo wir so etwas wie einen Supermarkt sahen. Der entpuppte sich dann aber eher als Landhandel mit Gartengeräten, Kunstdünger und Gartenmöbeln. Das interessierte uns dann doch weniger, sozusagen gar nicht. Doch dann fiel unser Blick auf eine wunderbare Bürste, die ganz so aussah, als wenn wir mit ihr das Innenleben unseres Autos wieder etwas auffrischen könnten. Es gab ja diesen Aufkleber im Auto:
    50 € extra zu zahlen für die Innenreinigung, bei unverhältnismäßiger Verschmutzung. Wer braucht denn so etwas?

    Der Ort hatte noch eine schöne Kirche - und Weihwasser. Wir hatten ja immer noch die kleinen Fläschen, die wurden nun befüllt. Dazu noch ein paar Kerzen angezündet -das gab ein gutes Gefühl.

    Weiter. Der Himmel sah heute in der Ferne immer recht bedrohlich schwarz aus. Es wollte doch heute an unserem letzten Tag nicht noch regnen?

    Wir kamen nach Fermoy. Wir hatten Teedurst und parkten in dieser niedlichen Stadt im Zentrum. In dem Schaufenster eines Bäckers, mit Tischen und Stühlen draußen, war in der Auslage Kuchen zu sehen. Der sah so aus wie Stachelbeerkuchen mit Baiser oben drauf. Mein Herz schlug höher. Carola nahm Zitronenkuchen. Der Tee war wunderbar, aber beim Probieren des Kuchens wurde uns grottenschlecht. Was so köstlich aussah, entpuppte sich als Kunstgeschmack pur von Zitrone - nein eben nicht - sondern weiß der Geier. Es war uns so eklig, ich schüttele mich jetzt noch bei der Erinnerung. Das Geld hätte man sich wirklich sparen können...Dies war kullinarisch der größte Reinfall in Irland....

    Wir fuhren weiter auf der N 8 bis Cashel. Die Gegend - wir waren zu verwöhnt - als dass es uns im Inland nun sooo toll gefallen hätte. Die Schönheit der Küste war hier, entlang der doch größeren Straße, nicht oder besser anders gegeben und wir waren auch wirklich traurig, zurück zu müssen.

    Cashel.

    Wir parkten in der City, statteten dem Fremdenverkehrsbüro einen Besuch ab, kauften ein paar Mitbringsel und dann machten wir uns auf den Weg zum Rock of Cashel.

    Wir waren überwältigt. Unglaublich, was Steinmetze vor Jahrhunderten hier erschaffen hatten. Überall diese Verzierungen, ja Darstellungen bis ins kleinste Detail. Ohne Black & Decker. Und dann dieser Blick in die hügelige Landschaft Richtung Tipperary. It's a long way....

    Wir fotografierten, was uns vor die Linse kam. Und waren wieder dankbar, dass wir nicht inmitten von Hunderten Menschen waren, die sich aus zig Reisebussen ergossen. Was im Sommer sicherlich der Fall gewesen wäre....

    Inzwischen war es schon 15 Uhr, wir hatten noch eine lange Fahrt bis Dublin vor uns. Dies war endgültig unser letztes Ziel gewesen, jetzt konnte man nur noch von Rückfahrt reden....

    Am Ortsausgang von Cashel sahen wir einen Lidl. Den mußten wir ja gleich einmal in Augenschein nehmen ( rangiert unter Einkaufskultur) und mit einem deutschen vergleichen. Es gab viele deutsche Sachen, englischsprachig verpackt. Und ansonsten: Carola fand ein paar halbhohe Gummistiefel für 6 €. Das Mitbringsel der besonderen Art :D .

    Bis Portlaoise fuhren wir weiter auf der N 8. Hier machten wir noch einmal Rast. Es gab so ein kleines Café, was recht nett aussah. Den Kuchen betrachteten wir sehr ausgiebig. Es gab kalten Hund, das ist ein Kuchen mit Butterkeksen und Schokocreme, falls jemand den Ausdruck nicht kennt. Da wurden Kindheitserinnerungen wach. Ich hatte den Kuchen ewig nicht gegessen, Carola konnte sich überhaupt nicht erinnern, ob oder ob nicht. Wir riskierten es und der Kuchen war lecker. Nichts mit Kunstgeschmack, sondern echt. Und sicherlich eine Kalorienbombe...


    Dann ging es auf die Autobahn. Wir bekamen sofort einen Lachanfall, als wir zunächst einmal einen Traktor überholen mußten, der sich in feiner Gesellschaft mit einem Radfahrer die Fahrbahn teilte. Dies war hier überhaupt nichts ungewöhliches, da dies noch mehrmals bis Dublin passierte, dass wir zumindest Traktoren vor uns hatten.... Unglaublich. Der Himmel sah weiterhin bedrohlich nach Regen aus, aber bislang fiel kein Tropfen. Es war auch nicht mehr so warm, wie in den vergangenen Tagen, wir hatte genau die richtige Zeit erwischt, was nun noch folgen würde, war
    für uns schon nicht mehr wirklich relevant...

    Wir näherten uns Dublin. Wir fuhren wieder am Kanal entlang. Rechts und links Häuser, an denen wir auf der Hinfahrt schon vorbeigekommen waren. Fast schon in der Stadt, fuhren wir auf eine Tankstelle. Morgen früh wollten wir ganz in Ruhe zur Autovermietung fahren, so erledigten wir das Volltanken jetzt und befuhren eine Waschanlage. Unser VW-Polo hatte uns brav durch Irland gebracht, dank der netten Chauffeurin neben mir. Nun bekam der Wagen eine Wäsche, der Staubsauger wurde aktiviert - und die im Landhandel gekaufte Bürste blieb soweit unbenutzt.... Der Polo war wieder wie geleckt....

    Fortsetzung folgt...



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 27.02.2008, 14:26


    Der Navi brachte uns ohne Probleme zurück zum Hotel Bulters Townhouse, wo wir auch schon unsere erste Nacht verbracht hatten. Wir hatten sogar wieder dasselbe Zimmer "Achill". Wir machten uns frisch. Uns knurrte der Magen und wir freuten uns schon so richtig auf das Essen, was wieder in der City sein würde: "Mercantil Bar & Restaurant" . Wir bestellten uns ein Taxi dorthin.

    Das Essen dort in diesem gut besuchten urigen Restaurant war wieder sehr reichlich und gut, man schaffte den hochgefüllten Teller kaum. Wir waren kurz vor dem Platzen. Und wir waren müde.

    Diese Reise war so wunderschön gewesen, aber doch auch recht anstrengend. Die ständig wechselnden Orte und die damit verbundene Reizüberflutung zeigte Wirkung. Wir hätten uns sicher noch einmal in den Nachttrubel von Dublin begeben können - doch wir waren lustlos. Der Impuls: das müssen wir jetzt noch unbedingt sehen, war weg. Wir stiegen ins nächste Taxi und fuhren zurück ins Butlers Townhouse.

    In der Nacht wurde ich einmal wach, ich hörte, wie es regnete. Wenn Englein reisen, lacht der Himmel, so heißt es doch, oder? Wir hatten nicht einmal Regen erlebt, auch wenn es so manches Mal danach ausgesehen hatte.
    Wir hatten die ersten Tage sogar sommerliche Temperaturen in dieser 2. Septemberwoche erlebt. Traumhaftes Wetter am Shannon und an den Cliffs of Moher.
    Wir hatten großes Glück gehabt. Nicht nur mit dem Wetter.

    Die Eindrücke waren überwältigend, wir waren verzaubert worden von dieser Insel. Eine Woche Irland? Viel zu wenig Zeit, um dieses Land wirklich kennen zu lernen. Es war letztendlich eine Stippvisite mit dem Sehnsuchtsfaktor: ich will mehr.
    Wir wären fast erschlagen worden von fliegenden Feuerwehrleitern, aber der Schutzengel flog tief. Uns war nichts geschehen.

    Am nächsten Morgen gab es das letzte Mal irisches Frühstück, was ich persönlich ja sehr gerne mochte, während Carola sich dann doch eher nach verschiedenen Käse und Wurstsorten sehnte. Wir saßen wieder in dem Wintergarten des Hotels, wo das Frühstück gereicht wurde. Der Himmel war bewölkt, aber es war trocken.

    Zum letzten Mal beluden wir den Polo mit unserem Gepäck. Der Navi wurde mit der Adresse der Autovermietung versehen und es ging los. Bis 10 Uhr mußte der Wagen abgegeben worden sein. Der Flieger sollte gegen 12 Uhr starten.

    Wir gaben den Wagen wieder ab. Der Kratzer am Seitenspiegel war nicht wirklich sichtbar. Der Wagen hatte ja bereits einige Kratzer, wo man dann auch versuchte, uns einen davon in die Schuhe zu schieben, aber das Protokoll ergab dann doch: nicht von uns....

    Carola war bestens gefahren, sie hatte mir zwischendurch recht leid getan, weil ihre Aufmerksamkeit doch mehr der Straße als der Schönheit der Landschaft gegolten hat, zwangsläufig. Aber sie hatte alles toll gemeistert, der Linksverkehr war inzwischen schon fast Gewohnheit geworden.

    Wir hatten anfangs gar nicht auf den Kilometerstand geachtet. Nun fragten wir danach. Wir hatten in den 8 Tagen 1800 km zurückgelegt. Unglaublich.

    Unser Shuttle zum Flughafen stand bereit. Dublin Airport. Unser Flug würde etwas verspätet erfolgen. Nun ja. Wir saßen in einer Lounge und blickten auf das Flugfeld. Und dann sahen wir wieder Mel. Mel hatte uns hergebracht, Mel würde uns nach Hamburg zurückfliegen.

    Ich kramte bereits in meiner homöopthischen Reiseapotheke. Die Gedanken an Kopfschmerzen, wie beim Hinflug, verleideten mir bereits jetzt den Flug. Ich mixte mir einen Cocktail aus abschwellenden Mitteln, ein Mittel gegen Migräne und Johanniskraut und Arnika.

    Ich saß am Fenster. Die irische Küste entschwand ziemlich schnell, leider war es auch recht bewölkt. Von England sah man zwischen den Wolkenfetzen immer mal etwas hindurchblitzen. Die Friesische Küste lag ganz unter Wolken und wegen Turbulenzen sollten wir uns sogar wieder anschnallen. Carola neben mir war homöpathisch ruhig gestellt, von Flugangst keine Spur. Und oh Wunder, mein Cocktail half auch, der Sinkflug verlief ohne jegliche Kopfschmerzen. Mel hatte eine tiefhängenden Wolkendecke zu durchbrechen, bevor wir in Hamburg sanft landeten.

    Er regnete, es war kalt. Hier sollte es die ganze vergangene Woche, wo wir in Irland das schönste Wetter hatten, so gewesen sein. Also: nichts versäumt.

    Carola und ich trennten uns an der Bushaltestelle. Sie mußte zum Bahnhof, von dort noch weiter bis nach Bremen, ich konnte mit dem 39er Bus fast bis nach Hause fahren.

    Ich warte jetzt darauf, eine neue Reise zu gewinnen, damit es wieder heißt:

    Fortsetzung folgt....

    Danke, dass die Seite schon über 300 x angeklickt wurde. Liebe Grüße an alle interessierten LeserInnen.



    Re: Irland - Ein Gewinn

    Biggixy - 29.02.2008, 21:06


    Hallo,schön wieder was von dir zu hören...
    Ja,Rock of Cashel hat uns auch sehr beeindruckt...eines unserer zahlreichen Fotos hängt jetzt als Poster bei uns im Wohnzimmer.Einfach nur überwältigend....ach ja...Sehnsucht steigt wieder auf!



    Re: Irland - Ein Gewinn

    cheeky - 29.02.2008, 21:31


    Hallo Honeydew,

    schön das Du wieder da bist, wir warteten alle schon gespannt auf die Fortsetzungen.

    Lieben Gruß von der grünen Insel
    Miriam



    Re: Irland - Ein Gewinn

    Katja - 14.03.2008, 20:35


    Hi Honeydew,
    schön, dass wir nun doch noch das Ende eurer Reise lesen konnten. Schön, dass es euch so gut gefallen hat, und vielen Dank für den Bericht!

    Rock of Cashel haben wir auch bei herrlichstem Sonnenschein erlebt, es war toll!

    "Kalten Hund" kenne ich als "Kalte Schnauze", etwas Rum ist auch noch dabei.... Kriegt man heute nur noch selten, aber lecker!

    Lieben Gruß
    Katja



    Re: Irland - Ein Gewinn

    MaidCora - 24.03.2008, 22:22


    Ich habe diese Reise glücklicherweise im Dezember auch gewonnen und bei mir gehts in drei Wochen los :wink: Habe mich hier schön einstimmen können, auch wenn ich schon ein Jahr nach der Schule und mehrmals im Urlaub in Irland war :lol:



    Re: Irland - Ein Gewinn

    honeydew75 - 25.03.2008, 02:57


    MaidCora: Herzlichen Glückwunsch zur dem Reisegewinn. Da werde ich fast grün vor Neid. Laß es Dir gut ergehen. Viel Spaß!



    Re: Irland - Ein Gewinn

    cheeky - 25.03.2008, 10:36


    Hallo MaidCora,

    herzlichen Glueckwunsch zu Deinem Reisegewinn und viel Spass hier auf der schoenen, gruenen Insel.

    Ist ja toll, wenn man zu seinem Lieblingsreiseziel auch noch ne Reise gewinnt.

    LG Cheeky



    Re: Irland - Ein Gewinn

    MaidCora - 25.03.2008, 18:07


    Danke euch - viel Spaß werden wir sicherlich haben!! Ja, das ist wirklich extrem kurios gelaufen *g* Ich mach auch seit Jahren Irish Dancing und überhaupt :lol: Der Herr von Union Investment ist auch fast vom Stuhl gefallen...aber zurücknehmen gilt nicht :lol: :lol:
    Ich glaube aber Honeydew hat schon so einen tollen Bericht geschrieben, den kann ich keinesfalls mehr toppen.



    Re: Irland - Ein Gewinn

    Katja - 25.03.2008, 20:52


    Hi MaidCora,
    das ist ja interessant, noch ein Gewinner!
    Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß
    Katja



    Re: Irland - Ein Gewinn

    Biggixy - 26.03.2008, 09:49


    Auch meinen Glückwunsch!

    Ich hätte auch gern solch einen Gewinn,verratet mal die Tricks :D



    Re: Irland - Ein Gewinn

    MaidCora - 26.03.2008, 13:29


    Ich befürchte einen wirklichen Trick gibt's da leider nicht :wink: Bin auch extrem überrascht und hocherfreut gewesen als ich davon erfuhr. So etwas großes hab ich noch nie gewonnen (und werde ich wohl auch nicht mehr)!



    Re: Irland - Ein Gewinn

    MaidCora - 22.04.2008, 22:14


    Soo, auch ich bin von meiner Irlandwoche zurück. Wir waren in anderen Hotels unterwegs als honeydew.
    Los gings in Dublin mit mir als Guide (ich war immer der Kartenleser und meine Freundin fuhr - ich hätte eh nicht fahren dürfen da noch nicht 25). Kamen zum Glück auch ohne Navi immer prima an. Da sie uns für meine Freundin 50 Euro die Woche als "Zweitfahrer" (wo ich eh bei der Vermietung nicht hätte fahren DÜRFEN!) abknöpften wollten wir uns das Geld dann doch sparen.
    Erstes Hotel war Merrion Hall, in Sandymount fast direkt an der DART gelegen. Sehr praktisch um schnell in die Stadt zu kommen. Das Mercantile Restaurant hat uns auch gut gefallen.
    Weiter fuhren wir über Wicklow Town und Waterford nach Ballycotton ins Bayview Hotel. Grandiose Aussicht aufs Meer mit Frühstück auf dem Zimmer ;-)
    Nächster Stop: Cork City, Cobh und eine Bekannte besucht. Dann ins nächste Hotel in Ballylickey bei Bantry, "Seaview", nicht wirklich - mit vielen Bäumen davor aber wie immer hervorragendes Hotel + Essen.
    Kissane Sheep Farm wie bei Honeydew - mein 2 Tage altes Schäfchen heißt Dusty. Ring of Kerry mit Lady's View, dann ab nach Killarney und Limerick. Letztes Hotel in Lisdoonvarna, von wo aus wir die Cliffs und Galway machten. Dann zurück nach Dublin in Marrion Hall.

    Und back to Germany :-) Wunderbarer Urlaub, sofort wieder ;-)
    Cora



    Re: Irland - Ein Gewinn

    Katja - 22.04.2008, 22:39


    Schön, dass du auch einen tollen Urlaub hattest!

    Gruß
    Katja



    Re: Irland - Ein Gewinn

    cheeky - 22.04.2008, 23:25


    Hallo Cora,

    das freut mich das es Euch hier in Irland gefallen hat. Dann ist das bestimmt ein Grund, wieder mal die gruene Insel zu besuchen.

    Das Wetter hat ja auch einigermassen gepasst.

    LG Miriam



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