Kruses Acres

Born to be Free
Verfügbare Informationen zu "Kruses Acres"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Light Fire - Camino
  • Forum: Born to be Free
  • Forenbeschreibung: Du bist geboren um frei zu sein!
  • aus dem Unterforum: ..::Kreativität::..
  • Antworten: 2
  • Forum gestartet am: Montag 09.07.2007
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Kruses Acres
  • Letzte Antwort: vor 16 Jahren, 6 Monaten, 23 Tagen, 20 Stunden, 58 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Kruses Acres"

    Re: Kruses Acres

    Light Fire - 07.10.2007, 16:36

    Kruses Acres
    1. Kapitel

    Das ist also mein neues Zuhause, dachte Katharina als sie auf der Veranda des Hauses stand und die frische Luft Kentuckys einatmete. Das zwölf jährige Mädchen war vor zwei Tagen mit ihren Eltern aus Deutschland nach Kentucky gezogen. Ihre Eltern hatten schon immer den Traum Vollblüter für Rennen zu züchten und zu trainieren und nun war es soweit. Sie hatten im Lotto gewonnen und nun waren sie nach Kentucky gezogen, in die Stadt der Pferderennen, da es hier viel mehr Möglichkeiten gab als in Deutschland. Sie atmete noch mal tief ein bevor sie zum Stall des kleinen Gestüts Kruses Acres ging. Nach ihrer Ankunft in Amerika war Katha, wie sie kurz genannt wurde, noch nicht im Stall gewesen. Neugierig schaute sie sich um. Nichts war zu sehen. Sie schlenderte weiter an neun leeren Boxen vorbei. An der zehnten blieb sie stehen und blickte hinein. Dort stand eine ziehmlich dicke Stute mit hängendem Kopf. Von ihren Eltern wusste sie, dass sie hochträchtig war und es jeden Moment soweit sein könnte. Sie war eine wunderschöne Rappstute mit einem Diamantförmigen Stern auf der Stirn. Ihr Name war Black Symphony. Katha streckte ihre Hand aus um das seidige Fell zu berühren. Geduldig Blieb Symphony stehen und sah sie mit ihren großen, weitauseinanderstehenden braunen Augen an. Katha wusste das die Stute unter dem Gewicht leidete. Plötzlich legte sich die Stute schwer schnaufend nieder. Sie zitterte am ganzen Leib und Katha wusste: es war soweit! Schnell lief sie zurück zum Haus und rief auf dem Weg: “Mama! Daddy! Die Stute bekommt ihr Fohlen!” Ihre Eltern kamen sofort aus dem Haus gestürmt. “Wie geht es ihr?” fragte ihr Vater besorgt. “ich glaube ihr geht es den Umständen entsprechend gut.” erwiederte das Mädchen. Zusammen lief sie mit ihren Eltern zurück zum Stall. Katha lief voraus und als sie vor der Box stehen blieb, entdeckte sie ein kleines nasses, schwarzes Fellknäul neben der Stute liegen. Ihr wurde es warm ums Herz. Noch nie in ihrem Leben hatte sie ein neugeborenes Fohlen gesehen. Ihr Vater war mittlerweile in die Box geschlüpft und untersuchte die Stute die am Boden lag. Sie atmete schwer und unregelmäßig und machte keine Anstallten aufzustehen um sich um ihr Fohlen zu kümmern. Katha bekam Angst. Was war mit ihr? Warum stand sie nicht auf?, dachte sie voller Sorge. “Ich glaube sie schafft es nicht” sagte Kathas Mutter, die jetzt ebenfalls in der Box neben Symphony kniete, traurig. Katharina erstarrte. Das durfte nicht war sein! Sie hatte sich so auf das Leben auf einem eigenen Gestüt gefreut und schon an ihrem zweiten Tag musste sie die harten Seiten dieses Lebens kennen lernen. “Lauf ins Haus und ruf den Tierarzt!” sagte ihre Mutter die nun auch aufstand. “Ich hole Tücher und warmes Wasser und kümmere mich um das Fohlen.” Katha lief schnell ins Haus wie ihre Mutter es gesagt hatte, rannte zum Telefon und wählte die Nummer des Tierarztes. Nervös wartete sie darauf das jemand abnahm. Jede Minute zählte. Kurz darauf nahm der Tierarzt ab. Schnell schilderte sie denn Fall und Dr. March versprach so schnell wie möglich zu kommen. Danach lief sie zurück in den Stall. Die Stute war nicht mehr in der Box. Nur das Fohlen lag da. Es schaute sie mit seinen großen Augen an als frage er was geschehen war. Katha spürte Tränen in den Augen. Wie das kleine Knäul da im Stroh lag. Da tippte jemand sie von hinten an. “Dem kleinen geht’s gut aber die Mutter, wie soll ich sagen, sie ist gerade gestorben. Wir haben dem kleinen eben Milchersatz gegeben aber wir glauben nicht das der kleine Hengst durchkommt so ganz ohne Mutter.” Ihr Vater klang traurig. “Er muss durchkommen Dad! Ich lasse nicht zu das er stirbt!” rief Katha und spürte das nun Tränen über ihr Gesicht liefen. “Aber Schatz. Auch wenn er es schaffen könnte würde das viel Arbeit sein! Dafür haben wir nicht das nötige Geld. Du musst bedenken in ein paar Tagen bekommen wir noch ein paar Pferde. Die werden unsere komplette Zeit in Anspruch nehmen” sagte er sanft und wollte ihr einen Arm um die Schultern legen doch seine Tochter ging ein paar Schritte zur Seite. “Ich werde mich um ihn kümmern! Ich schaffe das schon!” rief sie und betrachtete ihren Vater durch den Tränenschleier. Der Mann seufzte. “Meinetwegen. Aber ich weiß nicht ob er durchkommen wird.” Katha lief zu ihm und fiel ihm um den Hals. “Danke Dad! Du wirst es nicht bereuen!” Mit diesen Worten drehte sie sich um und öffnete die Box. Langsam ging sie hinein und setze sich neben das Fohlen. Es schaute sie wieder fragend und hilflos an. “Keine Angst mein kleiner. Ich passe auf dich auf. Sie werden schon sehen. Du wirst mal groß und stark und ein tolles Rennpferd” flüsterte sie dem Fohlen zu. Als hätte es verstanden wiehrte es leise, legte seinen Kopf auf ihren Schoß und schloss die Augen. Katha wurde es wieder warm ums Herz. Das Fohlen sah so süß aus wie es in ihrem Schoß schlief. Wieder liefen ihr Tränen übers Gesicht. Diesmal vor Freude. Sie war sich sicher dieser kleine Hengst war etwas besonderes. Sieh sah den kleinen Hengst an und entdeckte auf seiner Stirn den gleichen diamantförmigen Stern wie seine Mutter ihn hatte. “Ich weiß wie ich dich nennen werde. Black Diamond” flüsterte sie leise. Black Diamond zuckte kurz mit den Ohren schlief dann aber unbekümmert weiter.


    2. Kapitel

    Katha hatte darauf bestanden in dieser Nach bei Diamond zu schlafen. Ihre Eltern waren nicht begeistert davon gewesen aber ihre Tochter hatte sie überreden können. Sie bahnte sich zwischen den Umzugskartons in ihrem Zimmer einen Weg zu ihrem Bett um sich ihre Decke und ein Kissen mit zunehmen. Sie klemmte sich die Sachen unter den Arm und lief in den Stall. Leise öffnete sie die Stalltür und schlich zu der Box des Fohlens. Bei ihrem Anblick wiehrte der kleine Hengst freudig. Sie öffnete die Boxentür und schlüpfte hinein. Ihre Sachen legte sie ins Stroh. “Einen Moment noch. Ich laufe nur noch schnell in die Futterkammer um deine Milchflaschen für die Nacht zu holen” sagte sie und streichelte das kleine schwarze etwas liebevoll über den Hals. Dann machte sie sich auf den Weg und schnappte sich die fünf Flaschen mit Milchersatz. Sie machte sich auf den Weg zurück zu der Box und stellte die Flaschen vor die Tür und öffnete die Tür. Sie setzte sich ins Stroh und deckte sich zu. Das Fohlen kam neugierig auf sie zu und beschnupperte sie. Katha lächelte. “Keine Sorge. Mein kleiner. Ich bin’s nur! Ich passe diese Nacht auf dich auf und werde dich füttern. Bist du einverstanden?” Als hätte der kleine Hengst verstanden nickte er mit dem Kopf und schnaubte. Katha musste wieder lächeln. Sie stellte sich den Wécker , den sie ebenfalls mitgenommen hatte, so ein, dass er in einer Stunde klingeln würde, wenn es wieder Zeit für Diamond war, seine Flasche zu bekommen. Katha hatte gedacht, dass sie hier im Stall nie schlafen könnte doch plötzlich wurde sie müde und ihre Augen fielen zu.
    Als sie aufwachte sah sie sich erschrocken um. Es brauchte ein bischen bis sie begriffen hatte, dass sie sich im Stall befand. Sie schaute auf ihren Wecker und erstarrte. Es war viertel nach sechs! Sie schlug die Decke zurück und sprang auf. Black Diamond schaute sie erstaunt an. Oh nein, dachte Katha. Ich habe vergessen Diamond die Flaschen zu geben! Doch als sie nach draußen schaute standen fünf leere Flaschen vor der Tür und ihre Mutter stand daneben. “Guten Morgen. Na gut geschlafen?” fragte sie mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. “Ja sehr. Aber was ist mit der Milch passiert?” “Keine Sorge. Dein Vater und ich haben uns darum gekümmert. Wir haben uns schon gedacht das du es nicht durchhalten würdest.” Mit einem dankenden lächeln umarmte Katha ihre Mutter stürmisch. “Ich werde mich dann jetzt für den ersten Schultag fertig machen”, sagte sie und machte sich auf den Weg zum Haus. Schnell lief sie die Treppe zu ihrem Zimmer hoch und schnappte sich eine frische Jeans und ein frisches T-Shirt. Schnell zog sie sich um und huschte ins Bad. Sie wusch ihr Gesicht, putzte ihre Zähne und rannte, als sie fertig war, runter in die Küche um sich für den Weg zum Schulbus eine Banane mitzunehmen. “Viel Spaß in der Schule!” rief ihr Vater der im Wohnzimmer saß und in der Daily Racing Form schmökerte. “Find ein paar neue Freunde.” “Jaja Dad!” rief seine Tochter zu ihm zurück und lief aus dem Haus. Auf der Veranda blieb sie stehen und schaute auf die grünen Wiesen. Nie im Leben hätte sie sich träumen lassen einmal in Amerika und dann auch noch auf einem Gestüt zu leben. Guten Mutes machte sie sich auf den Weg zur Bushalltestelle doch plötzlich wurde es ihr schwer ums Herz. Ihr wurde bewusst, dass sie nun nicht mehr die Pausen mit ihren Freundinnen Isabel, Isabelle und Lena teilen konnte. Ob sie mich wohl auch so vermissen?, fragte sich Katha und verlangsamte ihren Schritt. Werde ich je neue Freunde finden?, dachte sie weiter. In ihrem Bauch rumorte es und sie bekam immer mehr Angst. Was war wenn niemand sie verstehen würde? Sie sprach zwar relativ gut Englisch doch nicht perfekt. Sie war an der Bushaltestelle angekommen und der Bus kam gerade. Sie zögerte etwas doch dann ging sie auf die Tür zu und stieg ein. Im Bus saßen viele Gruppen zusammen die sich unterhielten und lachten. Katha setze sich auf einen Platz in einer leeren Reihe und betrachtete das Geschehen um sie herum. Sie seufzte und erinnerte sich daran das sie selbst das gleiche getan hatte bis sie nach Amerika gezogen waren. Sie wandte ihren Blick ab und starrte auf den Sitz vor sich. Alles würde anders werden und zum ersten mal hatte sie höllisches Heimweh nach Deutschland. Sie wollte wieder zurück. Doch dann dachte sie an Black Diamond, der zu Hause auf sie wartete. Er brauchte sie jetzt mehr als jeder andere. Sie konnte ihn nicht im Stich lassen.


    3. Kapitel

    Völlig außer Atem lehnte sich Katha gegen ihren Spind und schloss die Augen. Sie war so schnell wie möglich aus der Klasse gerannt. Es war schrecklich! Erst hatte sie sich im Schulgebäude der Frank-Liberty Middleschool verlaufen und war zu spät zum Unterricht gekommen. Alle ihre Mitschüler hatten sie komisch angeschaut. In der Englisch Stunde bei Mrs. Penrose hatte sie etwas falsches gesagt, woraufhin die ganze Klasse in schallendem Gelächter ausgebrochen war. Sie fühlte sich elend und wollte einfach nur nach Hause zu ihrem Fohlen. Katha öffnete die Augen wieder und machte sich langsam auf den Weg zum Mittagessen. In der Kantine war es voll und überall hörte man lachen. Sie seufzte und war den Tränen nahe. Sie hatte ja damit gerechnet, dass es nicht einfach werden würde aber ganz so schlimm hatte sie es sich nicht vorgestellt. Sie setzte sich an einen kleinen Tisch für zwei Personen, an dem außer ihr keiner saß. “Hey. Kann ich mich vielleicht zu dir setzen?”, ertönte eine Stimme. Katha nahm es erst nicht wahr. Damit bin ich ganz sicher nicht gemeint, dachte sie. Wieso auch? Hier mag mich doch eh keiner! Doch die Stimme fragte wieder: “Darf ich mich zu dir setzen?” Katha drehte sich um und blickte in die braunen Augen eines Mädchens aus ihrer Klasse. Ihr Name war Lucy. Sie war ein hübsches schlankes Mädchen mit schulterlangen braunen Haaren und einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht. “Darf ich jetzt oder nicht?”, fragte sie wieder und grinste. “Klar warum nicht”, erwiderte Katha mit einem gezwungenen lächeln. “Hey. Was ist den los mit dir? Du bist die ganze Zeit so... ich weiß nicht... Traurig”, sagte Lucy nachdem sie sich gesetzt und ihr Sandwich ausgepackt hatte. Katharina hatte eigentlich keine große Lust mit irgendjemandem zu sprechen, doch Lucy kam ihr sehr sympatisch vor. Also fing sie an: “Ach es ist nur so, dass wir grade aus Deutschland hierher gezogen sind und ich meine Freunde vermisse. Hier ist alles so anders! Und außerdem kann mich hier keiner leiden!”, sagte sie und spürte wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Sie wischte kurz über ihre Augen. “Stimmt doch gar nicht! Das ist doch nur weil sie dich nicht kennen. Außerdem finde ich dich nett”, erwiderte Lucy. Katha schaute sie an. Hatte sie richtig gehört? Doch dann lächelte sie. “Stimmt das?” “Na klar! Sonst hätte ich es wohl nicht gesagt oder? Also erzähl mal was von dir. Stimmt es, dass du auf dem kleinen Gestüt in der Nähe der Rennbahn Churchill Downs wohnst?” so entstand ein Gespräch in dem es fast nur um Pferde ging. Katha stellte fest, das Lucy genauso Pferdebegeistert war wie sie selber. Als die Schulglocke läutete mussten sich beide auf den Weg zum Unterricht machen. Sie mussten in verschiedene Kurse. Nachdem sie aus der Kantine gekommen waren und in verschiedene Richtung aufbrachen drehte sich Katha Noch ein mal kurz um und rief Lucy zu: “Hast du nicht Lust heute mal vorbei zukommen? Du könntest dir unsere Pferde ansehen. Sie kommen aber erst heute. Vielleicht können wir sogar ausreiten!” “Klar gerne! Ich komme sobald ich mit den Hausarbeiten fertig bin.” rief sie zurück. Katha sah wie sie sich freute und lächelte. Dann machte sie sich auf den Weg zum Chemie Raum. Chemie war ihr Lieblingsfach und hatte mit ihren alten Freundinnen immer rumgealbert, dass sie die Schule in die Luft sprengen wollten. Sie lächelte in sich hinein als sie daran dachte.
    Während der Lehrer, Mr.Proud, eine Aufgabe erklärte passte Katha ´nicht auf. Sie war mit ihren Gedanken bei den Pferden die heute auf Kruses Acres ankommen sollten und auch bei Lucy. Sie freute sich riesig darüber, dass sie jetzt eine Freundin hatte. Doch sie wusste, dass ihr bester Freund immer Diamond sein würde.


    4. Kapitel

    Am Nachmittag lief Katha die Zufahrt von Kruses Acres hoch. Sie war gespannt auf die neuen Pferde. Sie rannte ins Haus, die Treppe hoch und schnappte sich ihre Stallklamotten. Als sie fertig war ging sie in den Stall. Neugierig begutachtete sie die Pferdeköpfe die sie ebenfalls neugierig betrachteten. Ein großer Schimmel schaute sie besonders freundlich an. Sie ging auf ihn zu und streichelte ihn sanft über die Nüstern. “Du bist aber ein hübscher. Wie heißt du denn?” fragte sie ihn. Sie sah an der Boxentür hinunter und sah ein Namensschild. Es war Golden und der Name “Shining Bracelet“ eingraviert war. „Schöner Name“, sagte Katha und berührte erneut die samtenen Nüstern des Pferdes. „Ich komme gleich noch mal vorbei. Jetzt muss ich erst mal zu Diamond!“, sie drehte sich um und rannte zu der Box des kleinen schwarzen Fohlens. Langsam öffnete sie die Tür und schlüpfte hinein. Der kleine Hengst wiehrte freudig und stieg leicht an. „Ho! Ist ja gut mein kleiner. Ich bin ja da“, flüsterte sie ihm zu. Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn. „Ich liebe dich“, säuselte sie ihm ins Ohr. Er spitze sie und stupste ihr gegen den Bauch. Katha lächelte und spürte die Liebe zu dem Fohlen. Noch nie hatte sie etwas derartiges für ein Pferd empfunden. Sie wurde von einem schrillen Klingeln aus ihren Gedanken gerissen. „Das muss Lucy sein. Ich komme gleich noch mal vorbei. Ich will ihr nur Hallo sagen.“ Sie drückte dem Fohlen noch einen Kuss auf die weichen Nüstern, bevor sie auf den Hof lief und Lucy mit ihrem Fahrrad sah. „Hey Lucy! Komm rein. Ich bin grade dabei mir die neuen Pferde anzusehen. Du kannst schon mal vorgehen. Ich lauf kurz ins Haus und frag meine Eltern ob wir ausreiten dürfen.“ „Ok. Bis gleich dann“, erwiederte Lucy und ging an ihrer Freundin vorbei in den Stall. Katha lief direkt ins Haus. Ihre Eltern saßen im Wohnzimmer und schauten sich Videos von Pferderennen an. „Hi Mum, Hi Dad! Was schaut ihr da?“ „Hallo Schatz. Wir schauen uns Rennen von einigen Pferden an, die wir bekommen haben. Einige von ihnen sind schon Rennen gelaufen, aber ohne Erfolg. Von denen die noch nicht gelaufen sind, schauen wir uns Rennen der Vorfahren an“ sagte ihr Vater konzentriert ohne einen Blick vom Bildschirm zu wenden. „Besonders Shining Braclet und Do It Yourself weisen einen guten Stammbaum auf.“ „Cool! Mit Braclet hab ich mich schon angefreundet“, sagte Katha und musste bei dem Gedanken an die Stute lächeln. „Aber was ich eigentlich fragen wollte: dürfen Lucy und ich ausreiten?“ „Ja klar. Wir haben ein ganz liebes Quarter Horse bekommen. Das kann Lucy nehmen. Für dich haben wir auch ein Pferd gekauft. Es steht in der Box neben Black Diamond und ist eine Schimmel Stute. Du kannst sie nehmen. Aber sei vorsichtig! Sie ist ziemlich Temperamentvoll. Achso: wer ist eigentlich Lucy?“ fragte ihr Vater neugierig. Katha dachte an das Pferd. Ihre Eltern hatten ihr ein eigenes Pferd gekauft? Das war ja toll! Sie freute sich riesig und antwortete schnell: „Ähm ich stell sie euch später vor. Bis dann!“ ohne eine Antwort abzuwarten lief sie die Treppe hinunter in den Stall. „Also Lucy wir können ausreiten. Für dich nehmen wir das Quarter Horse. Ich glaube das da hinten ist es“ sagte sie und deutete auf einen kräftig gebauten Falben der sie mit seinen braunen Augen ansah. „Er heißt My Goldlove“, fügte sie nach einem Blick auf das Namensschild hinzu. „Ich werde dann mal nach dem Pferd für mich schauen. Du kannst Goldlove schon mal aus der Box holen.“ sagte Katha und ging zügig auf die Box von Diamond zu. Sie begrüßte ihn kurz und schaute dann über die Boxentür nebenan. Sie glaubte zu träumen. In der großen Box stand eine ziemlich große Stute die genüsslich an ein paar Strohhalmen kaute. Mit ihren großen Augen sah sie Katha an. „Mensch bist du hübsch!“, rief das Mädchen und schaute auf das Namensschild. Der Name „Flying Cinderella“ stand dort. Sie schaute wieder auf das Pferd und musterte es. Die Stute war strahlend weiß und sie hatte einen kräftigen Körper. Sie sah nicht aus wie ein Vollblüter, sondern eher wie ein Warmblüter. Katha konnte es kaum erwarten sie zu reiten und hackte schnell einen Führstrick ein. Dann führte sie Flying Cinderella auf die Stallgasse und band sie an. Schnell bürstete die über ihr Fell bevor sie in die Sattelkammer huschte um den Sattel zu holen. Lucy stieß zu ihr. „Welchen Sattel soll ich für Goldlove nehmen?“, fragte sie. Katha überlegte und musterte die Sättel. „Ich glaube dieser Sattel ist gut“, antwortete sie schließlich und deutete auf einen Westernsattel, der mit Goldenen und Silbernen Streifen verziert war. Lucy nahm ihn und die dazugehörige Trense auf und machte sich auf den Weg zurück zu ihrem Pferd. Katha entschied sich nach kurzem überlegen für einen deutschen Vielseitigkeitssattel. Sie schleppte den Sattel zu ihrem Pferd und legte ihn auf Fly Cs Rücken. In Gedanken hatte Katha schon beschlossen, dass dies Flying Cinderellas Spitzname sein sollte. Vorsichtig ließ sie den Sattelgurt hinunter. Fly C stand entspannt da doch als das Mädchen versuchte den Gurt anzuziehen, legte die Stute die Ohren flach an den Kopf und trat mit dem Hinterhuf nach Katha. „Woah! Immer schön ruhig mein Mädchen!“, rief Katha, die immer noch etwas erschrocken war. Plötzlich überkamen sie Zweifel. Sollte sie es wirklich wagen jetzt schon mit der Stute ins Gelände zu gehen? Sie kannte die Stute noch nicht mal und diese Geste der Stute, stärkte nicht gerade ihr Selbstvertrauen. Sie schob diese Gedanken bei Seite. „Wird schon schief gehen nicht war meine hübsche?“, fragte sie die Stute und tätschelte sanft ihren Hals. Dann nahm sie das Zaumzeug und trenste die Stute. Sie ließ es über sich ergehen. Katha führte die Stute vor den Stall und suchte nach einer Hilfe zum aufsitzen. Alleine würde sie nie auf das ungefähr 170 cm große Pferd kommen. Sie sah einen großen Stein und führte das Pferd heran. Schnell sprang sie in den Sattel. Cinderella stand ruhig da und legte die Ohren nach hinten. Sie war nicht böse sondern wartete auf ein Kommando. Lucy saß bereits auf ihrem Pferd und grinste. „Na können wir endlich los?“ „Klar“, antwortete Katha und schluckte. Der Schimmel unter ihr hatte mittlerweile angefangen zu tänzeln und warf den Kopf hoch. Ich kann mit wilden Pferden umgehen, sagte Katha sich. Das stimmte. In Deutschland war sie öfter Pferde geritten die keiner außer ihr reiten wollte, weil sie zu wild waren. Doch nie waren die Pferde von solch einer Körpergröße gewesen. Schnell ritt sie die Stute an in der Hoffnung sie würde sich dann beruhigen. Lucy trabte zu ihr auf. Sie scheint nicht gemerkt zu haben, dass ich mir unsicher bin, dachte Katha erleichtert. Die Stute hatte sich beruhigt und Katha entspannte sich im Sattel. Sie warf einen Blick zu Lucy. Lucy saß perfekt im Sattel. Die Zügel hielt sie nicht zu kurz und nicht zu lang, ihre Fersen waren nach unten gedrückt und die Fußspitzen zeigten grade aus. Ihr Rücken war grade. Sie hatte wirklich einen perfekten Sitz. Katha wurde durch einen Sprung zur Seite aus ihren Gedanken gerissen. Sie klammerte sich in der weißen Mähne ihres Pferdes fest um nicht herunter zu fallen. Der Boden war schließlich weit entfernt. Schnell brachte sie die Stute wieder unter Kontrolle und sagte zu ihr: „Ist ja gut mein Mädchen. Was ist denn los?“ Schnaubend schlug Fly C mit dem Kopf woraufhin Katha grinsen musste. „Ist ja gut Mädchen. Ich hab dir schon verziehen.“ Katha saß wieder entspannt auf dem Rücken ihres Pferdes. Plötzlich machte Cinderella erneut einen Sprung zur Seite und Katha verlor das Gleichgewicht. Verzweifelt versuchte sie sich wieder zu sammeln, doch die Stute stürmte in rasendem Tempo vorwärts. Jetzt bleib ganz ruhig, sagte sie immer wieder zu sich selbst, aber sie spürte, wie sie immer weiter zur Seite rutschte. Sie krallte sich mit einer Hand in Cinderellas weißer Mähne fest und mit der anderen versuchte sie das durchgehende Pferd zu bremsen. Es klappte nicht. Die Stute hatte das Gebiss zwischen di Zähne genommen, so dass sie den Zug an den Zügeln nicht spüren konnte. Jetzt konnte Katha sich nicht mehr halten uns stürzte. Alles geschah wie in Zeitlupe. Langsam kam der Boden näher bis sie einen dumpfen Aufprall spürte. Alles um sie drehte sich. Sie hörte noch ein paar Hüfschläge näher kommen bevor die Wiese, auf der sie lag, im dunkeln verschwand.



    Re: Kruses Acres

    Camino - 08.10.2007, 19:59


    Cool! Wann machst du bei der anderen Geschichte weiter? :cry:



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Born to be Free

    Gina jen Luna - gepostet von gina jen luna am Sonntag 30.09.2007



    Ähnliche Beiträge wie "Kruses Acres"

    Townsend Acres - Janina (Freitag 16.04.2004)
    Auktion auf Townsend Acres - Janina (Freitag 16.04.2004)