Hi,
die ersten Baureihen des WASP hatten ein unpraktisches Kabel als Antenne, die neuen eine Federantenne, die bei Crashs schonmal im Rotor landet und insgesamt bei 35MHz absehbar nur suboptimal ist. Ich denke, dass auch andere Helis ähnliche Probleme haben: Die Antennen sind entweder zu schwach oder zu unhandlich.
Es gibt andererseits High-Performance-Antennen für Helis. Aber warum 10EUR ausgeben, wenn man sie auch selber bauen kann?
Denkansatz:
Eine Antenne von 17cm Strahlerlänge ist mit Schrumpfschlauch aus dem Baumarkt (18cm lang) realisierbar. Die WASP hat ca. 5cm Kabel zwischen Empfänger und Antennenschraube. Ab da braucht sie auch noch ein Kabel, damit sie an ihrem Montagepunkt angeschlossen werden kann, damit es ein runder Wert wird rechne ich, dass beide Kabel zusammen 10cm lang sind.
Die Antenne ist daher insgesamt 27cm lang, das Kabel ist nicht geschirmt und zählt daher mit zur Länge. Eine Lambda/4 Antenne wäre wegen der Strahlungscharakteristik angebracht. Die muss eine elektrische Länge von 2,125m haben. Wir können aber nur eine mechanische Länge von 27cm bieten. Also brauchen wir eine Verlängerungsspule.
Bei 35MHz, 27cm Antennenlänge, davon 10cm Basis (also vor der Spule) und einem Strahlerdurchmesser von 3mm kommen wir auf eine erforderliche Induktivität der Verlängerungsspule von 10.438 uH (u=micro, H=Henry, Maßeinheit für Wellenwiderstand von Spulen). Ich hab die Gegenprobe gemacht: Eine Spule mit 10.438 uH verlängert auch nach der Gegenformel eine 27cm lange Antenne elektrisch um 1,76m, wir kommen auf 2,05m, das ist im Rahmen der Rundungsfehler.
Warum 3mm Strahlerdicke? Ganz einfach: Die leichteste und zugleich stabilste Basis für einen Strahler, die ich finden konnte, ist ein Schaschlikspieß aus Holz. Der hat einen Durchmesser von fast genau 3mm.
Wie kommen wir an eine Spule mit 10.438 uH? Bei einer Strahlerdicke von 3mm hat die Spule einen (innen)Durchmesser von 3mm, wenn wir sie im den Spieß wickeln. Ich hab das mal interpoliert und auf gängige Materialmaße gebracht. Wenn die Spule aus handelsüblichem Kupferlackdraht (CuL) gewickelt wird und wir CuL mit 0,3mm Durchmesser nehmen, brauchen wir rund 360 Windungen, um die Induktivität zu erreichen. Diese Spule wäre etwa 11cm (genauer= 10,8cm) lang. Hinter der Spule müssten also noch 6cm Kabel montiert werden, um die errechnete Gesamtlänge von 27cm zu bekommen (10cm Kabel, 11cm Spule, 6cm Strahler).
Der CuL lässt sich erfahrungsgemäß bequem wickeln, nur das Zählen ist lästig. Da er lackiert ist dürfen sich die Windungen berühren, müssen es sogar, damit die Dimensionen passen. An beiden Enden etwas (10mm) abstehen lassen, die erste, die letzte und regelmäig mittendrin Windungen mit Sekundenkleber fixieren.
Die abstehenden Endstücke mit Schleifpapier vom Lack befreien, am oberen Ende 7cm Klingeldraht anlöten, parallel zum Holzspieß legen und 6cm von der Spule entfernt ablängen und mit Kleber fixieren. Das Kabel kann auch abisoliert sein. Am hinteren Ende auch 7cm Kabel anlöten, aber nur an den Enden abisolieren
Das Kabel vom Empfänger zur Montageschraube der Antenne messen und das Kabel an der Antenne soweit kürzen, dass sie zusammen 11cm ergeben. 1cm am Ende abisolieren (für den Anschluss).
Passenden Schrumpfschlauch über den Schaschlikspieß ziehen, so, dass die gesamte Antenne bis auf das Kabel am Ende verdeckt wird. Heissluftgebläse nehmen und Schrumpfschlauch schrumpfen lassen. Holz an den Enden des Schlauchs kürzen - fertig ist die 35MHz-High-Performance-Antenne. Auch nutzbar für alle anderen 35MHz-Helis
Montieren kann man sie mit Kabelbindern an den Kufen, ein Anklemmen am Heckrotorträger ist nicht zu empfehlen, da die Motorleitungen im Träger das Bürstenfeuer durchleiten und Störungen verursachen.
Und nicht alles auf den halben Millimeter genau machen. Die Antennencharakteristik ändet sich mit der Umgebung massiv. Antennen sind nur dann optimal, wenn sie ein elektrisches Gegengewicht haben, eine Erde also, und die fehlt spätestens nach dem Abheben
Außerdem ist die Antenne in der Nähe der Elektronik und des Motors mit seinem Magneten, das beeinflusst auch. Die beste Antenne für 35MHz wäre natürlich ein 2,125m langes, ausgestrecktes Kabel - viel Spaß beim Auflösen der Knoten im Rotorkopf. Die Maße (außer der Spule) müssen also m.E. nur auf einen halben Zentimeter genau sein. Die Spule sollte schon genau sein, wobei es aber nicht auf 5 Windungen ankommt.
Alle Angaben natürlich ohne Gewähr. Ich bin ab morgen wiedermal helilos, sobald der Zustand sich ändert (nächste Woche denke ich) berichte ich von den Verbesserungen. Montieren werde ich die Antenne an den Kufen, da kann ich sie zunächst mit Kabelbindern fixieren.
Gruß,
Volker.
Zuletzt geändert von VolkerK am 06.01.2006, 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
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