Urlaubsabenteuer

Rocky`s Sprechstunde
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    Re: Urlaubsabenteuer

    rockyhund - 03.10.2007, 22:29

    Urlaubsabenteuer
    Endlich war es wieder soweit, die ganze Familie rannte wild durcheinander, Koffer wurden gepackt und im Auto verstaut. Merle, eine junge Rauhaardackelhündin, lag außerhalb des Gefechtes in ihrem Korb im Hauseingang und beäugte die turbulente Situation. Sie war sich ganz sicher, dass es in den Urlaub nach Schweden ging und sie freute sich sehr auf einige Wochen Ausgelassenheit mit den Kindern Ben und Thea.

    “Komm, raus da”, rief Elke hektisch, Merles Frauchen, zum Hund, der Korb kommt mit in den Wagen“, den müssen wir auch noch verstauen”.
    Jetzt wird’s gleich losgehen, dachte Merle, meinen Korb nehmen die immer zum Schluss. Klaus, Elkes Mann, saß schon am Steuer des großen Kombis, die Kinder auf dem Rücksitz, das Auto war bis auf die letzte Lücke vollgestopft.

    Merle machte einen Satz in den Kofferraum, wo gerade noch Platz für ihre Reisebox war. Die Kinder waren vergnügt, Frauchen total gestresst, Herrchen genervt und sie selbst? Merle war die Ruhe selbst, sie wusste, dass sie anstrengende Wochen vor sich hatte, kuschelte sich in ihre Decke und träumte einen langen Traum vom letzten Sommerurlaub in Schweden.

    Plötzlich stieg ihr ein bekannter Duft in die Nüstern, Merle wollte aus dem Fenster sehen, aber die vielen Sachen und ihre Reisebox machten ihr Vorhaben zunichte, sie wusste, sie waren am Meer!

    “Kommt, Kinder raus aus dem Wagen, Euer Vater will dass Auto schon mal auf die Fähre fahren, wir können uns dann noch etwas Travemünde ansehen,” Elke nahm bei diesem Kommando Merle aus der Box und machte sich mit Merle und den Kindern auf den Weg, sich den Hafen anzusehen. Viel Zeit hatten sie nicht, denn in 25 Minuten legte das Schiff wieder ab und dann gehts endlich nach Trelleborg.

    Die Schiffsreise war diesmal nicht ganz so schrecklich für Merle wie im letzten Jahr. Ihr wurde bei Seegang immer leicht übel, doch Ben und Thea hatten sie bei dieser Überfahrt so abgelenkt, dass Merle sich wunderte, schon wieder festen Boden unter ihren Füßen zu haben. So kamen sie am frühen Abend in ihrem Ferienhaus an, Herrchen und Frauchen packten das Auto aus und Merle raste mit den Kindern über das riesig große Grundstück.

    Merle rannte mal zu Ben und mal zu Thea, sie hatte sichtlich Freude daran so zu tun, als wenn sie die Kinder fangen würde. Doch plötzlich blieb sie stehen, da war doch ein Geräusch hinter einem Busch. Die Kinder merkten nichts, sie waren so mit ihrem Toben beschäftigt, dass sie nicht mitbekamen, wie Merle sich aufmachte, dem Geräusch auf den Grund zu gehen.

    Sie schlich ganz langsam zu dem Gebüsch und da, es raschelte schon wieder. Merle sprang mit einem riesigen Satz zurück und pirschte sich sofort wieder an. Völlig verunsichert schaute sie in der Gegend herum, doch es war kein Familienmitglied weit und breit zu sehen und so beschloss sie, der Sache jetzt mutig auf den Grund zu gehen.

    Hahaaa, du hast wohl auf mich ein ganzes Jahr gewartet, dachte Merle, jetzt soll die Jagd also weiter gehen, wie du willst, auf Los geht’s los!
    Merle saß ganz ruhig hinter dem Gebüsch und ihre Anspannung wahr sehr deutlich zu merken, dieses Jahr ging es also so weiter, wie der letzte Urlaub zu Ende gegangen ist, das kann richtig lustig werden.
    Mit einem mal sprang ein Hase vor Merle aus dem Gebüsch und rannte im Zickzackkurs von Merle weg, direkt auf den Wald zu.

    Merle nahm ihre kleinen krummen Dackelbeine zusammen und schoß wie ein geölter Blitz hinter her, denn Attackeeeeeeeee hieß die Devise und diesmal entkommst du mir nicht. Sie rannte über Feld und Wiese, kreuz und quer, lautstark bellend, dann mal wieder piepsend mit ausgestreckter Zunge. Hey, wie ihr das gefiel, der Wind ließ ihre Ohren hin- und herwedeln und sie bemerkte gar nicht, dass sie immer tiefer in den Wald gelangte.

    Mit einem mal wurde Merle langsamer, denn sie hatte ein komisches Gefühl, dass sie ihren, den einen ganz bestimmen Hasen aus der Nase verloren hatte. Sie war am schnüffeln und ihre Ohren schleiften dabei auf dem Waldboden, komisch dachte Merle hier riecht es überall nach Hase, aber wo ist meiner?
    Sie stoppte um sich zu orientieren und merkte das sie sehr weit weg war von Thea und Ben, nicht schlimm, dachte sie, ich bin schließlich die beste Spürnase die es gibt!

    Sie spürte nur noch, dass ihr etwas den Boden unter den krummen Beinen wegriss und verlor völlig die Orientierung. Was war das denn? Sie zappelte in einem Netz und wusste nicht wo oben und unten war, aber sie wusste eins ... ich muss jetzt wahnsinnig laut bellen.

    Unterdessen war am Ferienhaus helle Aufregung, denn Merle wurde vermisst und ums Haus herum konnte sie niemand finden.
    “Wir müssen sie jetzt weiter weg suchen gehen“, sagte Klaus zu Elke “ich werde den Ben nehmen und mit ihm im in den Wald gehen und Du kannst mit Thea die Gegend ums Haus noch einmal gründlich absuchen”.
    Elke hatte schon schlimme Befürchtungen, denn sie kannte Merle nur zu gut, die sich fast in jedem Urlaub in die unmöglichsten Situationen begab.

    Klaus und Ben zogen also los in Richtung Wald und das einzige, was man rund ums Haus hören konnte, waren die verzweifelten Rufe der Zweibeiner nach ihrer Merle.

    Merle unterdessen war völlig außer Atem vom Hin- und Hergezappele in diesem dusseligen Netz und konnte ihren Augen nicht glauben, als sie nach unten schaute. Genau unter ihr, so ca. in einem Meter Tiefe, saß "ihr" Hase und glotzte sie an, als könne er es nicht fassen, was er da sah.

    Das ist ja eine bodenlose Frechheit, dachte Merle, der doofe Hase ist ja soooo was von dreist, sitzt da und futtert noch Grünzeug, während ich hier im Netz baumle! Sie war wütend, wütender geht es gar nicht und bellte so doll den Wald zusammen, dass alle Tiere die Flucht ergriffen, mit einer Ausnahme, dieser freche Mümmelmann, Merles Hase.

    Klaus und Ben waren schon tiefer im Wald und hörten mit einem mal, das zornige Gebell von ihrer Merle.

    Sie liefen in die Richtung, aus der sie das Gebell vernahmen und kamen völlig außer Atem an. "Merleeeeeeeeeeeeeee", schrie Ben aufgeregt, "ach du großer Himmel, was ist das denn?" Zum Glück hing das Netz so tief, dass Klaus den unteren Teil mit seinem Taschenmesser aufschneiden und die zappelnde Merle daraus befreien konnte.

    Merle sprang freudig um Klaus und Ben herum, sie war heilfroh, dass man sie nun endlich aus dieser prekären Situation befreit hatte.
    Während sich Ben und Klaus um Merle kümmerten und sie streichelten und herzten, schaute Merle noch immer in die Richtung, in der ihr Hase von dannen gehoppelt war.

    Nächstes mal erwische ich dich du hinterlistiges Hasentier, dachte Merle, da kannst du aber eine riesen Möhre drauf verwetten!!

    Autoren: wölfin, rockyhund



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