Aurora´s Gedankenmüllsortieranlage

klaraputzich
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    Re: Aurora´s Gedankenmüllsortieranlage

    Anonymous - 04.05.2012, 03:35

    Aurora´s Gedankenmüllsortieranlage
    Noch neu bin ich in diesem Forum. Ich mag gerne auf andere Beiträge antworten, doch erst.. wenn ich mich mehr eingelesen habe. Bis dahin.. und weil es mich gerade belastet.. möchte ich ein wenig meines Gedankenmülls hier abladen und vielleicht sogar etwas sortieren.

    Lange habe ich darauf gewartet endlich an dem Punkt zu sein meine Ausbildung nachholen zu können. Seit nun 4 Jahren kämpfe ich dafür. Alleine auf dem 1. Arbeitsmarkt würde ich es wohl nicht schaffen. Zu oft scheiterte ich schon. Angefangen bei meinem Abitur, einer Ausbildung oder sonstigen Jobs. Zu sehr schwanke ich.
    Nun.. beginne ich am Montag eine Arbeitserprobung, um dann.. wenn es gut läuft.. in eine Ausbildung weitergeleitet zu werden. Von der Unterstützung dort erwarte ich einiges... ich muss endlich in diesem Bereich ein Erfolgserlebnis haben! Zumal ich in 3 Jahren (nach Abschluß der Ausbildung) schon fast 30 bin.. und ich endlich die Grundlage haben möchte, um eine Familie gründen zu können. Auch das nagt an mir..., wenn es nur nach meinem Muttergefühlen ginge, wäre ich schon jetzt schwanger.

    Mein Plan sah vor bis zum Beginn der Arbeitserprobung meine Wohnung wieder schön zu haben. Daran bin ich gescheitert. Trotz großer Anstrengungen.. es langsam angehen zu lassen und die letzten 2 Wochen 3-4 Tage die Woche 2 Stunden aufzuräumen.. bin ich nicht fertig geworden und werde es auch nicht. Das Wochenende bin ich bei meinem Partner...
    Ich habe eingesehen, dass ich diese Schutzmauer gerade noch nicht völlig loswerden kann. Es schmerzt... macht mich unruhig.. und ich blicke nervös in die nächsten Wochen.

    Jeden Tag nach der Arbeit 30 Minuten etwas machen zuhause klingt zwar gut.., aber schaffe ich das? Schaffe ich die Arbeitserprobung? Wie werden die Menschen dort sein? Finde ich Anschluß? Schaffe ich es dennoch regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen? Schaffe ich es abends zur Ruhe zu kommen? Beginnt möglicherweise wieder der Teufelskreis aus Schlafmangel, zu-spät-kommen zur "Arbeit", Schlafmangel und daraufhin Arbeitsverlust?

    Ich kann durchaus ein Arbeitstier sein..., aber dann fehlt mir die Kraft für die anderen Lebensbereiche...

    Wahrscheinlich macht es jeden irgendwie etwas nervös einen "neuen Job" anzufangen. Und doch brodelt sich da in meinem Kopf von Tag zu Tag mehr zusammen, je näher der Beginn rückt.

    Enttäuscht bin ich von mir. Ich hatte fast ein Jahr Zeit mein Leben in den Griff zu bekommen.. und schaffte es einfach nicht! Im Gegenteil.. es wurde nur schlimmer..

    Ich hätte mir helfen lassen können.. bzw. kann es immernoch. Seit 2 Jahren bin ich im ambulant betreuten Wohnen. Doch zu groß ist meine Scham, zu groß die alten Verletzungen. Hätte ich mich überwinden sollen? Soll ich mir in Zukunft helfen lassen? Ich wills allein schaffen. Doch werd ich das?
    Auch mein Partner hat es mir angeboten.., doch ihm möchte ich das Chaos noch viel weniger zeigen.

    Hmpf.. Traurigkeit macht sich breit.



    Re: Aurora´s Gedankenmüllsortieranlage

    Belinda - 05.05.2012, 01:28


    Liebe Aurora,

    nur zu gut kann ich nachempfinden wie Du Dich fühlst.
    Man kommt nach Hause fühlt sich total ausgepowert und möchte eigentlich noch so viel schaffen aber es geht nicht!

    Aber! Auf Dich prasselt gerade soviel neues ein, soviele neue Gedanken dafür braucht der Körper auch Kraft und mag sich erholen um alles zu Filtern und zu verdauen.

    Es geht leider nicht von heute auf morgen, ich habe Jahre gebraucht bis ich nun so weit bin das der Boden fast immer frei ist und man hier rumlaufen kann und nicht nur einen Weg zum Pc oder chouch hat!

    Was ist sagen mag ist, das es vollkommen okay ist nicht gleich die 30 minuten zu schaffen. Ich habe damals mit 5 angefangen. Erst ein Zimmer und dann wurden es mehr Bereiche und schwupps war meine Haushaltsrunde von 25 minuten erreicht.

    Step by Step =) (Ich liebe dieses Lied von den New Kids. Aber das nur mal am RAnde erwähnt)

    Ach und nicht vergessen die kleinen Belohnungen damit man sich auch selber zeigt das man es sich Wert ist =)

    Dir alle Liebe

    Belinda



    Re: Aurora´s Gedankenmüllsortieranlage

    Anonymous - 05.05.2012, 08:46


    Liebe Aurora,

    ich habe mich im letzten Jahr selbstständig gemacht. Die Folge war bei mir, dass Haushalts-technisch alles erst mal richtig eingebrochen ist. Seit dem hatte ich keinen Besuch mehr, habe auch bisher keine Hilfsangebote angenommen. Aber in der Arbeit läufts einigermaßen. Und das ist doch erst mal das wichtigste. Du brauchst einen Job um wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Gib dir doch ruhig erst mal Zeit da hinein zu kommen, das gut zu machen und lass ruhig dein Selbstwertgefühl daran teilhaben. Es ist wirklich das wichtigste. Der Sport, die Bude.. das kannst du doch immer noch machen wenn du im Job stabil stehst. Du machst dir da sehr viel Druck. Vielleicht hilft es dir, deutliche Prioritäten zu setzen? Mit nem Plakat oder so etwas, dass du dann immer anschaun kannst wenn du dich ins Gedankenkarusell stürzt? Einfach nur um dir sagen zu können "Ok, das ist erst mal das wichtigste und DARUM kümmer ich mich zuerst! Der Rest darf ruhig noch liegen bleiben."

    Wie Belinda sagt, vielleicht müssen es ja auch gar nicht 30 Minuten sein am Anfang. Vielleicht reichen 5. Und wenn du merkst die gehen, kannst du ja auf 10 steigern. Und so weiter.

    Mit dem Sport ist es bei mir übrigens so, dass ich da wenn ich Arbeite viel mehr Lust drauf hab als an freien Tagen. Weil ich dann eh schon in so einem Aktivitäts-Run bin, da geht das dann fast von selber. Vielleicht kommt das ja bei dir auch noch :) Mach dir nicht so viel Kopf.. Jetzt wieder zu arbeiten ist ne Hammer Leistung! Da kannst du echt stolz drauf sein und dich auf Montag freuen :)



    Re: Aurora´s Gedankenmüllsortieranlage

    Anonymous - 07.05.2012, 00:44


    Hallo ihr Zwei,

    danke für die lieben Worte. Es tut gut.. verstanden zu werden mit diesen Gedanken. Am Freitag versuchte ich ansatzweise einer neuen Bekannten von meinen Gedankenkreiseln zu erzählen. Merkte zum Einen: ich muss da ne ganze Menge erklären.. und zum Anderen: sie verstand vieles nicht. Alles wollte ich ihr auch nicht erklären. Wie zb. die Frage, warum es nicht möglich ist, dass mein Partner das Wochenende zu mir kommt.... statt das ich immer zu ihm fahre.
    Ich suchte einen Ausweg.. und entschied mich für einen kleinen Teil der Wahrheit. Zu viele Kartons = zu wenig Platz für zwei.
    Dagegen stand dann.. das sie meinte: ja, sit doch kein Problem, wenn du 3 Mal die Woche trainieren gehst... da hast du doch 2 Tage die Woche frei.. *zonk* Nein, hab ich eben nicht. Denn wirklich frei zu haben.. heißt oder hieß für mich: gar nichts tun nach der Arbeit.

    Belinda, ja.. der Körper braucht nach der Arbeit Zeit sich zu erholen... ich möchte nur vermeiden, das es wieder so ist, das ich alle Kraft in die Arbeit stecke.. und der Rest meines Lebens am ausgestreckten Arm verhungert. Ich möchte es endlich richtig machen...
    Das gleicht sich in etwa, mit dem was du schreibst, Khorneflake... für morgen ist die Priorität den Tag zu meistern. Aber dann.. muss ich ganz fix ne Methode finden dennoch aufzuräumen etc. Sonst verläuft sich das in den Sand.

    Ein wenig Hoffnung keimt in mir, dass es vielleicht doch gar nicht so schwer ist nach der Arbeit Sport zu treiben... auch um den Sport als Ventil zu nutzen... ruhiger zu sein abends. Wäre schon, wenn das wie bei dir wäre Khorneflake.. nach der Arbeit ist es leichter, als an freien Tagen.
    Vielleicht muss ich auch meinen Trainingsplan etwas angleichen. Üblicherweise verbringe ich gute 2 Stunden im Studio.. plus Fahrten komm ich dann auf bequeme 3Std. wenn ich nach derr Arbeit aber erst um 16:30 am Studio wäre (optimistisch gerechnet), dann ist es 19:30 wenn ich da raus komme... mehr als 12Stunden auf den Beinen. Nebst das die Zeiten bei meiner Trainignspartnerin und mir sich unterscheiden.

    Der Druck.. den ich hatte, hat sich zum Glück etwas gelöst. Donnerstag/Freitag (als ich den Eintrag schrieb) war es noch die Hölle. Aber etwas Verständnis hier und von meinem Partner später..., geht es mir schon besser. Müde bin ich immerhin auch, das Hörbuch tut seinen Teil dazu bei.., so werde ich gleich wegschlummern und 5-6Std. Schlaf bekommen. Weniger als gewollt, aber immernoch zufriedenstellend.

    Ich glaube.. und ich hoffe, dass ich durch die Arbeit wieder Bestätigung erfahre. Eine weitere Art der Daseinsberechtigung. Denn doof bin ich bei Weitem nicht, ich habe nur nen psychischen Knacks weg ;)



    Re: Aurora´s Gedankenmüllsortieranlage

    Anonymous - 23.05.2012, 00:47


    Ein weiteres Mal... nutz ich diesen Thread, um mich ein wenig zu befreien von meinen Gedanken, die mich gerade nicht schlafen lassen.

    Ich vernahm den Abend über schon eine gewisse Traurigkeit, schaute aber nicht näher hin. Zwei Ursachen dafür sind mir bewusst... mein inneres Kind trauert, weil es so lief.., wie es lief.
    Und ich trauere um meine Oma.
    Fast ein Jahr ist es nun her, das sie sterben musste... oder wollte. Sie hatte einen Gehirntumor, der es ihr die letzte Zeit unmöglich machte sich zu bewegen oder zu sprechen. Schon Jahre zuvor sprach sie davon nicht mehr leben zu wollen - sie habe genug Leid erlebt.
    Ich sehe sie noch vor mir, wie sie da lag.. zuletzt nur noch ein wenig über die Augen kommunizierte.... wie sie weinte, als ich ihr sagte, dass es mich schmerzt sie so zu sehen. Wie wir beide weinten.
    Die allerletzte Verabschiedung war anders. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange (hab ich sonst nur seeeehr selten gemacht), drückte sie sachte an mich.. und verließ still weinend das Zimmer. Verabschiedet.. mit Worten.. hatte ich mich schon vorher.
    Es sind Bilder.. Emotionen.., die ich im realen Leben nicht so beschreiben kann. Etwas blockiert sich in mir, auch meinem Partner gegenüber..
    (Seit dem lebe ich wieder im Chaos.)

    So gut wie jeden Tag denke ich auf der Heimfahrt von der Arbeit an sie. Gezwungenermaßen fahre ich dann an der Haltestelle vorbei, an der ich früher ausgestigen bin, um sie zu besuchen. Seit ich denken kann wohnte sie dort... Genauso sehe ich einen Park, durch den ich sie im Rollstuhl schob in ihrer letzten Zeit..
    Jedesmal gibt es einen Stich. Und jedesmal bewahre ich die Fassung... schiebe es weg. Es ist eh niemand um mich zu dem Zeitpunkt, dem ich davon erzählen wollen würde.

    Wie gern würde ich ihr jetzt von meiner Arbeit erzählen.. Denn auch wenn ihre Fragen teilweise nervten, so interessierte sie sich für mich und mein Leben. Meine anderen Familienmitglieder sind gerade wiedermal viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.. oder zeigen warum auch immer kaum/kein Interesse an dem, was ich nun mache. Mein Partner vermag das nicht aufzufangen - es ist auch nicht seine Aufgabe. Dennoch ging es mir wohl noch bescheidener, wenn er nicht so geduldig zuhören würde.

    Morgen verkaufe ich Silber, welches ich in ihrem Keller in einem blauen Sack fand. Ein paar Dinge sind dabei, die ich noch nicht ohne weiteres weggeben kann. So entschied ich mich dazu, erstmal nur was von dem alten Silberbesteck zu verkaufen. Das geht, da gibt es eine emotionale Bindung zu. Und ich weiß: ich habe das "gute Silber" aus dem Wohnzimmerschrank noch hier (irgendwo in einem Karton). Darunter sind zB. auch die kleinen Löffel, mit denen sie hier und da gern mal ein gekochtes Ei aß. Irgendein chemischer Prozess läuft dann zwar ab (Oxidation?), aber sie mochte es... erinnerte sie an früher. Die zu verkaufen... na, ich weiß ja nicht. Jetzt gerade auf jeden Fall nicht!

    Wenn es mir so geht wie in diesem Moment, dann weiß ich wieder, warum ich mir einen ambulanten Therapieplatz suchen sollte. Sehr langwierige und schwierige Sache.., bin ja auch kein Neuling in diesem Bereich.
    Gleichzeitig frage ich mich, ob ich gerade wieder anfange mich selbst zu sabotieren.. Vor 1 oder 2 Uhr finde ich keinen Schlaf.., gegen 6Uhr sollte ich wieder aufstehen. Tja... und das obwohl ich fest vorhatte heute früh zu schlafen.
    Die bisherigen 3 Wochen habe ich es geschafft kein einziges Mal zu spät zu kommen zur Arbeit. Das soll auch so bleiben.
    Und doch.. wird mein Zeitmanagment immer schwieriger. Mir fehlt Zeit für mich... für soziale Kontakte... und auch für den Haushalt. Und mit schlechtem/wenig Schlaf, wird das ganze nur noch schlimmer...
    Vielleicht hol ich mir morgen nochmal was Zopiclon beim Arzt. Was stärkeres krieg ich ja ohne weiteres nicht. Guter Schlaf sieht zwar anders aus..., aber ich kenn mich ja mittlerweile.. die Schraube soll sich nicht weiter abwärts drehen.., so dass ich alles vergeige. Ich hab schon genug vergeigt.

    Nun räume ich mir noch eine Klara-Stöber-Runde ein.., ehe ich mich erneut umdrehe und versuche mit einem Hörbuch ins Land der Träume zu sickern..



    Re: Aurora´s Gedankenmüllsortieranlage

    Kellervoll - 23.05.2012, 08:52


    Meine Oma sitzt seit über 20 Jahren auf einer Wolke und schaut mir zu. Sie freut sich mit mir über die Fortschritte, sie trauert mit mir über die Mißerfolge, sie liebt und behütet mein verstorbenes Kind und sie wacht über meine kleine Tochter ...

    meine Oma ist einfach in meinem Leben, denn ich trage sie im Herzen!

    Ich habe nur ganz wenige Erinnerungsstücke an sie, die stehen aber schön ordentlich seit vielen Jahren immer im gleichen Regal. Von anderen Sachen konnte und wollte ich mich trennen, weil ich mir der Erinnerung an sie einfach sicher war und ich diese "Hilfsmittel" nicht mehr brauchte.

    Die Zeit heilt (fast) alle Wunden!

    Vielleciht kannst Du Dir auch ein Bild schaffen, wie die Erinnerung an Deine Oma lebendig bleibt! Sie weiß sicher, wie es Dir gerade geht. Ich kann es ihr einfach sagen, ich habe auch schon Leute kennengelernt, die haben Briefe an die verstorbenen Angehörigen geschrieben. Ich bin mir sicher, Du findest Deinen eigenen Weg mit der Trauer umzugehen!



    Re: Aurora´s Gedankenmüllsortieranlage

    Anonymous - 23.05.2012, 23:23


    Dank dir Kellervoll. Mir kullerten ein paar Tränen herunter beim Lesen.

    Heute bin ich schon etwas sortierter. Der Silberverkauf war hart für mich, obwohl es nur Bruchsilber (Silberbesteck) war, dass für mich keinen emotionalen Wert hat (Erinnerungen oder dergleichen), fiel es mir sehr schwer etwas davon zu verkaufen. So verkaufte ich nur so viel, dass ich 100€ rausbekam, den Rest nahm ich wieder mit.
    Zumal ich den Tipp bekam es bei einem türkischen Händler zu versuchen, weil dort bessere Angebote gemacht werden durch die billigere Weiterverarbeitung in der Türkei.

    So ein paar Schätze liegen hier noch rum. Noch mehr Silber/Bruchsilber und auch güldenes Besteck, bei dem ich nicht weiß wo es ist.., geschweige denn ob es "nur" vergoldet oder gar Sammlerstücke sind.

    Meine Oma hat als Nachkriegskind immer viel wert darauf gelegt, dass es ihren Kindern und Enkeln an nichts fehlt. Und demnach... ist es für sie wohl ok, das ich es verkauft habe. Ich hoffe es zu mindest. Ich bin weißgott nicht geldgierig..., erst vorhin im Ankaufladen wurde mir dies wieder glasklar vor Augen geführt. Es ist eine enorme Hemmschwelle.... und Schmuck zu verkaufen, der alt/zerbrochen ist.. kann ich mir zum jetzigen Zeitpunkt so gar nicht vorstellen.

    Nichstdestotrotz muss ich wohl anerkennen und annehmen, dass die Trauerarbeit nicht so einfach vorbei geht. Es ist noch viel Arbeit... und fehlen wird sie mir immer. Und ja, den passenden Weg werde ich schon noch finden...

    ..ob nun Briefe schreiben..
    ..ihr am Grab etwas erzählen..
    ..so in Gedanken zu ihr zu sprechen..
    ..ein Foto von ihr anzuschauen und mit dem zu sprechen..
    ..oder auch wie bei Kellervoll ein Regal mit den Erinnerungsstücken..

    *seufz*
    ..nachdenklich weiterzieh..



    Re: Aurora´s Gedankenmüllsortieranlage

    Kellervoll - 24.05.2012, 12:59


    Klar ist Deine Oma damit einverstanden, dass Du es verkauft hast! Schließlich bekommt es dadurch einen Nutzen für Dich (nämlich Dich aus der momentanen Situation zu ziehen). Ich bin mir sicher, sie will das es Dir gut geht und wenn das heißt, das Du ihr altes Silber verkaufen musst damit Du Deine Gedanke und Deine Kraft wieder auf den Job richten kannst, dann hat sie doch genau erreicht was sie wollte!

    Trauerarbeit ist immer eine langwierige Sache und es ist nie einfach damit umzugehen, aber ich bin mir sicher Du findest den Weg der für Dich passt!



    Re: Aurora´s Gedankenmüllsortieranlage

    Anonymous - 04.07.2012, 05:56


    Jetzt.. nach einem Jahr.. kann ich endlich ihre Sachen berühren... sie riechen (an Halstüchern) ohne dabei in Tränen auszubrechen oder auch einfach nur wie gelähmt zu sein. Wahrnehmen - weitermachen - später die Emotion rauslassen ist dabei die Devise.

    Wichtig scheint dabei auch zu sein, dass ich regelmäßig ans Grab gehe. Schwerer Gang... und irgendwie auch kaum Hoffnung, dass das jemals besser wird.

    Na ja.

    In mir kreuchen und fleuchen wieder die Gedankenkreisel ohne das ich so wirklich was zu packen bekomme davon. Ok, das Treffen morgen mit meinem Halbbruder..., aber sonst?
    Ich träume sehr wirr.. und brauche sehr lange, um überhaupt träumen = schlafen zu können.
    Na ja, dass ich gestern bis 14Uhr geschlafen hab, erleichtert das Ganze gerade nicht unbedingt. Brauche den Schlaf aber auch.... auch um eben wirr zu träumen. Da läuft sovieles unterbewusst ab bei mir gerade...

    In bewussten Gedanken springe ich oft von der Vergangenheit in die Zukunft.. nur die Gegenwart fehlt. Bin völlig raus aus meinem Rhythmus mit vollem Elan der letzten Woche.

    Hmm.. im Grunde wusste ich schon vorher, dass es für mich anstrengend wird mich mit meinem Halbbruder zu treffen. 10 Jahre her... viele Ängste. Genau deshalb hab ich das auch nicht übers Knie gebrochen, nachdem ich ihn wiedergefunden hatte.

    Ach määääh - ich muss ne Runde schlafen. Wenigstens so 4-5Stunden.



    Re: Aurora´s Gedankenmüllsortieranlage

    Anonymous - 04.07.2012, 09:13


    aurora - das ist sicher nicht einfach für dich.. :hug:
    trauer braucht manchmal viel zeit. wenn man sich diese nicht nimmt, hat man irgendwann zwar fast vergessen - das unterbewusstsein vergisst aber nicht - und dann schlägt das thema mit noch mehr härte zu. lass dich drauf ein, "gönn" dir die trauer und die zeit.

    auch wenn es schmerzhaft ist - meiner meinung nach ist das der einzige weg, um irgendwann nach vorne zu blicken. der verstorbene hätte sicher gewollt, dass du ihn in positiver erinnerung behältst - aber nicht, dass du traurig dabei bist :-)

    .. blödes beispiel aber... das würde ich zumindest meinen hinterbliebenen wünschen, wenns mal soweit ist...



    Re: Aurora´s Gedankenmüllsortieranlage

    wollmaus - 04.07.2012, 12:11


    Aurora hat folgendes geschrieben: Jetzt.. nach einem Jahr.. kann ich endlich ihre Sachen berühren... sie riechen (an Halstüchern) ohne dabei in Tränen auszubrechen oder auch einfach nur wie gelähmt zu sein. Wahrnehmen - weitermachen - später die Emotion rauslassen ist dabei die Devise.

    Wichtig scheint dabei auch zu sein, dass ich regelmäßig ans Grab gehe. Schwerer Gang... und irgendwie auch kaum Hoffnung, dass das jemals besser wird.
    :hug: Du Liebe, :knuddel:
    Ich kann Dich sehr gut verstehen. Ein Jahr ist keine Zeit, um Trauer zu bewältigen. Mein Vater ist vor 5 Jahren gestorben. Wenn ich heute ans Grab gehe, dann gehe ich gerne, denn ich fühle mich verbunden und bin dankbar für die guten Erinnerungen, die ich habe.

    Aurora hat folgendes geschrieben:
    In bewussten Gedanken springe ich oft von der Vergangenheit in die Zukunft.. nur die Gegenwart fehlt. Bin völlig raus aus meinem Rhythmus mit vollem Elan der letzten Woche.
    Eine Freundin hat zu mir mal gesagt: Ich lebe HEUTE. Ich möchte mir mit der Vergangenheit doch nicht meine Zukunft versauen.

    Machst Du Dir noch einen Tagesplan für heute? Ich könnte mir vorstellen, dass es hilft.

    Aurora hat folgendes geschrieben: Hmm.. im Grunde wusste ich schon vorher, dass es für mich anstrengend wird mich mit meinem Halbbruder zu treffen. 10 Jahre her... viele Ängste. Genau deshalb hab ich das auch nicht übers Knie gebrochen, nachdem ich ihn wiedergefunden hatte.

    Ich schicke Dir viele Kraft- :gift: :gift: :gift: für diese Begegnung.



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