Chapter I

Kingdom of Heaven
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  • Forum: Kingdom of Heaven
  • Forenbeschreibung: ...where Taishaku-Ten rules...
  • aus dem Unterforum: ...where the story takes place...
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  • Forum gestartet am: Mittwoch 26.09.2007
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    Re: Chapter I

    Untergebener - 27.09.2007, 18:09

    Chapter I
    [Kendappah-Oh]

    Es war ein ganz normaler, viel zu heißer Tag. Die Sonne strahlte, und nirgends war auch nur ein Anzeichen von den Schattenspendenden Wolken zu sehen, die die kleine Kavallier-Gruppe vor der erbarmungslosen Hitze schützen könnte.
    Ein schrilles Zwitschern neben mir und eine ganze Reihe von viel zu scharfen Krallen, die sich unangenehm in meine linke Schulter bohrten, wiesen auf den Botenvogel hin, der von einem seiner regelmäßigen Flüge zur Residenz Gandaraja zurückgekomen war. Wir waren dazu verpflichtet, bei irgendwelchen Vorfällen eine Nachricht zu schicken, wenn nichts vorfiel, schickten wir den armen Vogel nach einer Stunde wieder zurück, damit die Königin sicher sein konnte, dass wir auch noch da waren, und nicht auf dem Weg überfallen oder verschleppt worden waren.
    Kurz gesagt, es ging mal wieder alles um die Sicherheit der Königin.
    Nicht, dass ich das schlecht fand, es war natürlich wichtig, dass es der Königin gut ging, immerhin hatte sie über ein Volk zu regieren. Das einzige was mich an der Sicherheit der Königin störte war, dass es zufälligerweise meine Aufgabe war, für diese zu sorgen.

    Stöhnend zog ich mir meine Kapuze tiefer ins Gesicht, um der Sonne nicht noch mehr Haut zum verbrennen zu geben, als plötzlich mein Pferd, ein alter, dürrer Gaul, der mich schon seit zwanzig Jahren dulden musste, und dessen Rippen schon hervorstachen, vie angewurzelt stehn blieb und den Kopf in die Höhe riss.
    Wie jedes Mal erlitt ich beinahe einen Herzinfakt, und versuchte, ebenfalls wie jedes Mal, das Tier weiterzutreiben, doch des Wallach bewegte sich nicht vom Fleck. Vielmehr starrte er entsetzt auf einen Dornenbusch, dessen ehemals rote Beeren schon halb vertrocknet waren.
    Auch gut zureden half nicht, wie ich leider feststellen musste, und so sprang ich vom hohlkreuzigen Rücken meines Tieres, um mir die Sache mal genauer anzusehen.
    Ich hörte einangestrengtes Keuchen und unregelmäßige Athemzüge.

    Hallo? meine Worte klangen unsicher. Mit einem handzeichen brachte ich den Rest meiner verwunderten Gruppe zum Stehen.
    Verschwindet, ... kch... ihr.... Verbrecher... kch... kch man hörte den gezischten Worten schon an, dass die Person in einer miserablen Verfassung sein musste.

    Um so geschockter war ich, als mir ein goldener Halbmond entgegengeflogen kam, der glücklicherweise knapp sein Ziel verfehlte. Mit einem dumpfen Geräusch blieb er in einem naheliegenden Baumstamm stecken. Erst als ich erschrockenes Geflüster von meinen Gefährten wahrnahm, bemerkte ich den Blutrinnsaal, der sich aus meinem ... nicht mehr vorhandenen... Ohr ergoss.

    Kurzentschlossen schritt ich auf den Dornenbusch zu und bog das Laub beiseite, fest entschlossen, den Wiedersachen mit einem kräftigen Stoß mit dem Schwertknauf in die Magengrube zur Ohnmacht zu bringen - und stutzte erneut. Es war eine ... Frau?
    Seit wann kämpften Frauen?
    Erst als die Fremde mit einem zweiten sichelförmigen Gegenstand drohte und dabei grimmig die Lippen verzog, stieß ich zu. Auf eine - naja fast - wehrlose, schwer verwundete und blutende Frau.

    Unmittelbar schireb ich eine eilige Nachricht und informierte die Wachen darin, dass ich in Kürze mit einer Verwundeten eintreffen würde - sie sollten alles bereit halten.


    Es waren keine zehn Minuten vergangen, als ich in Gandaraja eintraf. Wie zu erwarten stand schon ein Arzt bereit. Ich legte die Frau sachte auf eine Liege - und bekam plötzlich einen harten Schlag in den Bauch. keuchend stolperte ich ein zwei Schritte zurück. Die Frau war aufgewacht.
    Der erschrockene Arzt wurde von der stark verletzten Berserkerin auf den Rücken geworfen, und ich - unfähig zu handeln - sah auch plötzlich nur noch den hellen Mamorboden.

    Unsiocher wankte die Frau zu einem der Außenposten, hielt dann kurz inne, hustete und spuckte Blut. Aber auch das schien sie nicht von ihrem Vorhaben abzubringen. Eine ganze reihe von Wächtern versperrte mir nun die Sicht. Ich konnte nur noch erkennen wie die Frau erneut ein hasserfülltes kchhhh herausbrachte und dann zusammenbrach.
    Plötzlich sah erblickte ich Kendappah-oh, die schon die ganze Zeit im Türrahmen gestanden hatte. [ôô'''''']
    Na toll. Jetzt hatte sie sicher einen besonders guten Eindruck von mir. Ich lies mich, ohne mich zu wehren, von einer Frau zusammenschlagen.



    Re: Chapter I

    Kendappa-oh - 27.09.2007, 18:46


    Was... was tut ihr da?
    Ich verharrte noch immer ein wenig verwundert in der Tür und fragte mich, was ich von der ganzen Sache halten sollte.
    Einer meiner Diener ließ sich von einer Frau zusammenschlagen?
    Ich war hin und hergerissen.
    Einerseits hatte ich Mühe, mich zu beherrschen und nicht zu lachen, weil der Diener es nicht geschafft hatte, sich gegen eine Frau zu verteidigen. Andererseits schien diese schwer verletzt zu sein, was weniger amüsant war.
    Ich rang mir ein besorgtes Lächeln ab, wusste aber nicht, ob mir der leidige Gesichtsausdruck geglückt war.



    Re: Chapter I

    Untergebener - 27.09.2007, 18:53


    Kendappah-oh

    Mühsahm richtete ich mich wieder auf und klopfte mir, noch immer mit einem flauen Gefühl in der Magengrube, den Staub vom Umhang.
    Ich... ...bin gerade von dieser Frau zusammengeschlagen worden? Nein. Schon an Kendappah-ohs schwer beherrschter Miene konnte man sehen, dass ich mich nicht nur bei den Wachen blamiert hatte.
    ...habe diese Frau im Wald gefunden. Jemand sollte sich um sie kümmern. ich wand meinen Blick zu dem Arzt, der siuch der Frau nur zögerlich näherte und sie dann fortbrachte. Dann trat ich mit hochrotem Kopf zu Kendappah-oh.
    Sie lag im Wald und hat uns nagegriffen, als wir ihr helfen wollten. Ich weiß nicht, ob sich ihre Angreifer noch hier herumtreiben. gestand ich, einfach nur, um das Thema zu wechseln.



    Re: Chapter I

    Kendappa-oh - 27.09.2007, 19:01


    Ihre Angreifer? Ist sie denn überfallen worden?
    Nachdem ich über meine Worte nachgedacht hatte, musste ich mir eingestehen, dass es eine ziemlich bescheuerte Frage gewesen war. Selbst verletzt hatte sich die Frau vermutlich nicht. Doch es kam mir einfach absurd vor, dass in meinem wohlbehüteten Königreich etwas so grausames wie ein Überfall geschehen konnte. Nicht, dass ich von der Kriminalität in meinem Lande keine Ahnung hatte, aber wer überfiel schon eine Frau...
    Die Frau hatte zumindest nicht besonders wohlhabend ausgesehen. Und welchen anderen Grund könnte der Verbrecher schon gehabt- ... ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf stieg, und wandte schnell dem Diener meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu.



    Re: Chapter I

    Untergebener - 27.09.2007, 19:08


    Kendappa-oh

    Ich stutzte kurz. Die Frage hatte mich ernsthaft überrascht, doch wusste ich nicht genau, ob ich das gut oder schlecht finden sollte.
    Ja, sie wurde überfallen. Doch ihre wunden haben sich schon teilweise entzündet und das Blut ist nicht mehr sehr nass, der Überfall scheint schon etwas her zu sein. Wie weit kann ich nicht sagen, das weiß wohl nur der Arzt. Die Frau sieht auch nicht wie eine der Kendappa aus.
    überlegte ich laut, nur um überhaut ein wenig Kompetenz an den tag zu legen.
    Unglücklicherweise hörte ich plötzlich direkt neben mir ein wohlbekanntes, schrilles Zwitschern und spührte dann erneut, dass der Botenvogel seine Arbeit sehr ernst nahm. Gleichzeitige fragte ich mir, wie die von den kräftgigen Krallen zerdrückten Nachrichten überhaupt noch leserlich sein konnte, doch wahrscheinlich interesseíerte es die Wachen nur, dass ein zettel ankahm, und nicht, was darin stand.



    Re: Chapter I

    Kendappa-oh - 27.09.2007, 19:14


    Gut, dann werde ich mich später mit dem Arzt unterhalten... , sagte ich mehr zu mir selbst, während ich den Vogel mit meinem Blick verfolgte, als er angeflogen kam und auf der Schulter des Dieners landete.
    Der Vogel bringt Post, sagte ich mit einem Lächeln, was gleichbedeutend mit einer Aufforderung kam, den Inhalt vorzulesen.
    Auch wenn der Zettel schon ein wenig zerknickt und gerissen war, hoffte ich, dass der Diener die Nachricht entziffern konnte. Wenn er lesen konnte, was ich auch nicht wusste.



    Re: Chapter I

    Untergebener - 27.09.2007, 19:22


    Kendappa-oh

    Mit einer bemüht gleichgültigen Miene rupfte ich dem Vogel den kleinen Zettel aus den Klauen, entfaltete den ...Brief? ... und las vor. Schon wieder eine Sache, in der ich miene Nützlichkeit trotz meiner inkompetenz zeigen konnte.
    Es gibt einen Flüchtling. Eine verwundete Frau mit schwarzen Haaren und brauner Haut. Sie trägt schwarze Kleidung und ist vermutlich verwundet. Falls Ihr auf sie stoßen solltet, lasst sie zu mir bringen. Taishaku-Ten
    Troz miener bemühten sachlichkeit runzelte ich die Stirn und blickte auf.
    Was werdet ihr jetzt tun?
    Das die besagte Frau jene verwundete in gandaraja war, war wohl schwer zu übersehen.



    Re: Chapter I

    Kendappa-oh - 27.09.2007, 19:32


    Ich runzelte die Stirn.
    Taishaku-ten?, wiederholte ich. Flüchtling? Das ist eigenartig...
    Die Falten in meiner perfekten, weißen Haut vertieften sich, und ich bemühte mich, wieder einen normalen Gesichtsausdruck anzunehmen.
    Warum ist Taishaku-ten daran interessiert, einen fliehende Frau zu finden? Dass er sogar mir, der Königin der Kendappa, eine Botschaft geschickt hat, zeigt wohl, dass ihm die Sache besonders wichtig ist...
    Ich hoffte, nicht allzu eingebildet geklungen zu haben, als ich auf meine königliche Hoheit hingewiesen hatte, denn das war keinesfalls meine Absicht gewesen. Doch der Brief des Tenteis nahm meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch und verhinderte, dass ich mir weiter darüber Gedanken machen konnte, ob der Diener mich für eingebildet hielt oder nicht.
    Ich werde mit dem Arzt reden... und du erzählst keinem davon. Niemand darf wissen, dass sich die Frau noch in Gandaraja aufhält! Verbreitet unter allen Beteiligten die Nachricht, dass die Frau an ihren Verletzungen gestorben sei. Ach und... bist du dir sicher, dass die Botschaft vom Tentei persönlich kommt?
    Ich warf einen Blick auf das zerknitterte, zerrissene Papier, und erneut legte sich meine schöne Stirn in Falten.



    Re: Chapter I

    Untergebener - 27.09.2007, 19:41


    Kendappa-Oh

    Auch ich legte die Stirn in Falten und betrachtete die Unterschrift. Zugegebenermaßen hatte ich nicht sonderlich viel Konteakt mit den Briefen des Tenteis, doch ich war mir sicher, dass das Siegel direkt unter der Unterschrift das Siegel des derzeitig herrschenden Tenteis war.
    Ja, Herrin, ich bin mir sicher. seht ihr das Siegel?
    Blöde Frage. Natürlich sah sie das Siegel. Sie war doch nciht blind.
    Als mien verfluchter Botenvolgel seine Position veränderte, verzerrten sich meine Züge ein wenig, weswegen ich den Brief eilig irgendeiner Wache, die vermutlich nicht lesen konnte, in die Hände drückte, um mich dann zu verbeugen, was den Voger erneut meine Schulter zerkrazten lies.
    Ich werde handeln, wie ihr befohlen habt. presste ich angestrengt hervor und bemühte mich, meinen Drang, den Vogel zu verprügeln, zurückzuhalten.
    Eilig verließ ich den Platz, schwang mich leise fluchend auf meinen klapprigen Gaul, der, wie mir jetzt auffiel, noch erbärmlihcer aussah, als ich ihn in Erinnerung hatte, und ritt davon.



    Re: Chapter I

    Kendappa-oh - 27.09.2007, 19:59


    Ein wenig in Gedanken wandte ich mich um und schritt auf direktem Umwege zu den Gemächern des Arztes. Das hieß, ich ging auf dem Weg zu der Verletzten noch einmal bei einem Wachposten vorbei und ließ eine Nachricht an den Tentei schreiben, die besagte, dass die Frau an ihren Verletzungen gestorben sei.
    Danach betrat ich die Gemächer des Arztes und suchte nach dem Bett der Verwundeten oder wenigstens einen Arzt, der mir etwas über ihre Verfassung sagen konnte. Hoffentlich erschreckte sich der Arzt nicht, wenn ich durch den Hintereingang kam, doch den Haupteingang zu benutzen hätte bedeutet, einen Umweg zu nehmen.
    Und es war mir wichtig, so schnell wie möglich über oder mit der Verletzten reden zu können.



    Re: Chapter I

    Untergebener - 27.09.2007, 20:10


    Arzt; Kendappa-Oh

    Ich zuckte erschrocken zusammen, als sich plötzlich hinter mir der Vorhang bewegte, und die Königin persönlich hinter mir stand. Ich wandt mich zu ihr um, verbeugte mich kurz, und deutete ihren suchenden Blick als eine indirekte Frage nach der Verwundeten.
    Es geht ihr nicht sonderlich gut, wir mussten sie fesseln, damit sie nicht aufsteht und sich überanstrengt. Es tut ihr nicht gut, so viel zu laufen.... nicht, dass das Laufen das Schlimmste gewesen wäre, viel mehr die Angriffe auf die Heiler, aber das musste man der Königin ja nicht gerade unter die nase binden.... Sie redet kaum etwas, meist sind es nur drohungen und beleidigungen. Sie wird wieder gesund werden, sie hat ein enormes Immunsystem, ich wundere mich, wie sie überhaupt noch am leben sein kann. Ihr könnt es aber mit einem Gespräch versuchen, ihr seid immerhin die Königin. Vielleicht hört sie euch zu.



    Re: Chapter I

    Kendappa-oh - 27.09.2007, 20:25


    Ich brauchte einige Augenblicke, bis ich die Flut von Informationen verdaut hatte, aber dann nickte ich nur und schluckte die hundert Fragen hinunter, die sich mir in diesem Moment stellten.
    Sie hatten sie gefesselt? Die Verletzte?
    Naja, der Arzt würde schon wissen, was er tat. Immerhin war es einer der besten Ärzte; andernfalls würde er sich wohl kaum an meinem Hof befinden.
    Ähm... natürlich, sagte ich und lächelte. Ich werde einmal nach ihr sehen. Ach, und ich erwarte von euch, dass ihr keinem ein Sterbenswörtchen davon erzählt, dass die Verletzte noch lebt. Offiziell ist sie an ihren Verwundungen gestorben, stellte ich klar.



    Re: Chapter I

    Untergebener - 27.09.2007, 20:31


    Arzt; Kendappa-Oh

    Natürlich. antwortete ich reflexartig, bevor mir die Worte überhaupt bewusst wurden. Erst jetzt stuzte ich. Aber... erneut hielt ich inne. Wer war ich, dass ich die befehe meiner herrin hinterfragen konnte? Der beste Arzt, schon, aber was sagte das schon über die Befugnis?
    Natürlich. wiederholte ich, mehr zu mir selbst als zu Kendappa-Oh, bevor ich in meinen Blüteweißen Klamotten zum nächsten, bemitleidenswerten Patienten rauschte.
    Ich warf der Fremden Frau noch einmal einen unsicheren Blick zu. Sie war aufgewacht und ihr Blick kam mir plötzlich ganz besonderws wütend vor, was allerdings auch nur an dem ausgeglichenen und ruhigen Charakter Kendappa-Ohs liegen konnte.



    Re: Chapter I

    Kendappa-oh - 27.09.2007, 20:43


    Ich unterdrückte ein Seufzen und trat an das Bett der Verletzten, die schon einen viel wacheren Eindruck machte als zuvor in der Eingangshalle.
    Hallo, sagte ich und lächelte wieder. Es war schwer, dauernd zu lächeln und gute Laune vorzugeben. Keiner von meinen Diener hatte mich jemals launisch oder wütend erlebt, und ich war mir sicher, dass keiner von ihnen besonders viel für diese Erfahrung geben würde.
    Ich bin Kendappa-oh, Königin der Kendappa, stellte ich mich vor.
    Dann verstummte ich und musterte die Verletzte erwartungsvoll und gleichzeitig mit verhaltener Neugier. Sie konnte wirklich keine Kendappa sein. Doch aus welchem Volk stammte sie sonst? Und weshalb wurde sie von Taishaku-ten gesucht?
    Langsam, mahnte ich mich in Gedanken, eine Frage nach der anderen.



    Re: Chapter I

    Soma - 27.09.2007, 20:55


    Verbrecher! Ich seid doch alle Verbrecher!
    zischte ich hasserfüllt. Nein, ich würde ihnen nicht vergeben. Nicht nach all dem, was sie mir angetant hatten. Und nicht nur mir, sondern auch vielen anderen. Zu vielen anderen.
    Ich töte ihn, das habe ich mir geschworen. Und alle, die sonst noch daran beteiligt waren! Merkt Euch meine Worte, damit ihr später wisst, wem ihr seinen Tod zu verdanken habt!
    Ich spuckte der Königin vor die Füße. Kein Wort hätte meine Gefühle jetzt besser wiederspiegeln können. Das ich wohl nicht mehr lange zu leben hatte, war mir schon klar, doch ich wollte wenigstens nicht mit eingezogenem Schwanz sterben, sondern mit erhobenem Kopf.



    Re: Chapter I

    Kendappa-oh - 27.09.2007, 21:24


    Ich schenkte der Spucke auf dem Boden den geringschätzigsten Blick, den ich in meiner Ermüdung über die vermutlich gleich folgende Diskussion zustande brachte.
    Ich weiß nicht, wovon du sprichst, sagte ich.
    Ihre Absichten scheinen jedenfalls keine ehrenhaften zu sein, immerhin hatte sie gerade behauptet, jemanden töten zu wollen.
    Naja. Wer konnte schon wissen, was ihr widerfahren war? Vielleicht hatte sie ja allen Grund dazu. Aber was dieser Grund auch immer sein mochte; ich wollte es mir nicht gefallen lassen, einfach so eine Verbrecherin genannt zu werden.
    Wir haben dir geholfen. Dich zu einem Arzt gebracht. Und nun verstecken wir dich vor Taishaku-ten, der offenbar eine Art Großfahndung nach dir gestartet hat. Wieso also sind wir Verbrecher?



    Re: Chapter I

    Soma - 27.09.2007, 21:36


    Ich schäumte innerlich vor Wut. Es war einfach unglaublich. Wie konnte Kendappa-Oh mnur so ignorant sein? Wie konnte sie ohne die geringsten Anzeichen von einem schlechtem Gewissen beahuten, nichts mit der Sach zu tun zu haben?
    Stellt euch nicht in so unschuldoges Licht. Gerdae ihr als Königin müsstet doch genau wissen, was es heißt jemanden zu belügen. Ich war dort. Ich habe es überlebt und bin geflohen, als ich sonst niemanden mehr sah. Niemanden, für den ich hätte kämpfen können. Und da waren auch die Kendappa. Nicht so viele wie Komoku-Ten Truppen, aber sie waren auch da. Ihr wisst das.
    Meine Stimme bebte, es war nur schwer, meinen Körper zur Ruhe zu überreden.
    Verdammt! Nehmt wenigstens Stellung zu Euren Taten!! schrie ich plötzlich unbeherrscht, was nicht nur den Arzt zusammenfahren lies, der meinen Wutausbruch höflich übersah.



    Re: Chapter I

    Untergebener - 28.09.2007, 14:59


    Arzt, Kendappa-oh

    Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen, und widmete mich äußerlich mit voller Konzentration der Wunde eines Verletzten.
    Innerlich geisterten tausend Fragen durch meinen Kopf, die nach einer Antwort verlangten.
    Sie war die einzige Überlebende? Aber wovon?
    Und Komoku-tens Truppen waren daran beteiligt?
    Das hörte sich nach einer größeren politischen Angelegenheit an, von der ich als einfacher Oberarzt natürlich nichts verstand oder verstehen sollte. Vielmehr interessierten mich ihre Wunden und ihre Herkunft. Die Wunden schienen schon ein wenig älter zu sein, was bedeutete, dass sie seit einer Weile unterwegs sein musste. Und ihre Hautfarbe war eindeutig nicht typisch für diese Region.
    Ich konnte mich kaum auf das Verbinden der Wunde konzentrieren, und schließlich platzte es aus mir heraus.
    Wer seid ihr? Und was in aller Welt ist vorgefallen?, fragte ich, bevo ich mich zurückhalten konnte.



    Re: Chapter I

    Kendappa-oh - 28.09.2007, 15:04


    Ich hob eine Augenbraue und warf dem Artz einen kritischen Blick zu. Normalerweise hätte ich ihm befohlen, dass er den Raum verlassen und nie mehr ein Wort über die Angelegenheit verlieren sollte, doch seine Frage war in der Tat eine gute gewesen.
    Auch wenn ich mich eher für die politischen Hintergründe interessierte, als der Arzt es vermutlich tat.
    Das wüsste ich auch gerne, sagte ich mit einem Stirnrunzeln. Ich werde mich nicht für irgendetwas verantwortlich fühlen, dass ich nicht geran habe. Und ich kann mich an kein Verbrechen erinnern, seit ich... naja.
    Das war eine andere Geschichte.
    Also woran soll ich beteiligt gewesen sein? Und was hat Komoku-ten damit zu tun?



    Re: Chapter I

    Yama-sama - 28.09.2007, 16:56


    Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, als der Arzt mit einem konzentrierten Gesichtsausdruck mein Handgelenk mit seinem Gewandärmel statt einem Verband umwickelte.
    Mein Lehrer hatte es tatsächlich geschafft, mich bei einer gewöhnlichen Schwertkampfübung mit einem Holzschwert zu verletzen.
    Ich seufzte. Bis ich einmal so gut sein würde wie mein Lehrer, würden noch viele, viele Übungsstunden vergehen...
    Wie auch immer, die verwundete Frau schien jedenfalls ziemlich wütend auf Kendappa-oh zu sein. Mutig von ihr, sie so zu beschimpfen, wo sie doch die Königin war... Doch vielleicht hatte sie auch allen Grund dazu.
    Ich hatte so eine Vorahnung, doch ich war mir nicht sicher, ob ich nicht vielleicht falsch lag.
    Die Verletzte hatte gesagt, sie sei die "letzte Überlebende", und hatte außerdem von Komoku-tens Truppen gesprochen...
    Bilder tauchten in meinem Gedächtnis auf, die ich schon seit langer Zeit zu vergessen versucht hatte. Bilder von einem brennenden Dorf und Reitern, die die Dorfbewohner töteten und davonjagten.
    Bilder von meinem Heimatdorf.



    Re: Chapter I

    Soma - 28.09.2007, 18:22


    Ich schnaubte. Ja, sie konnte sich natürlich an nichts erinner. Niemand konnte jemals an irgendetwas erinnern, was er verbrochen hatte. In meiner Kindheit hatte ich auch oft genug die Schuld von mir abgewiesen, um mich damit etwas auszukennen.
    So? Ihr wisst nichts? Garnichts? Um ehrlich zu sein glaube ich euch nicht, aber ich werde es euch erzählen. Und zwar ganz genau. Vielleicht erinnert ihr euch ja dann.

    Es war eine ganz normaler Tag. Schon früh morgens wurde ich von meinem kleinen Bruder, der kaum älter als zehn Jahre als war, mit einem Kübel voll eiskaltem Wasser aus unserem Dorfbrunnen geweckt. Ich erinnere mich noch genau an sein zufriedenes Grinsen, als ich total erschrocken kerzengrade im Bett saß und erschrocken aufschrie. Ich jagte ihm nach draußen nach und nannte ihn einen unverschämten Bengel. Als ich ihn hinter einer Straßenecke verschwinden sah, war mir bereits klar, dass er es stolz seinen Freunden erzählen würde. Ich ging zurück ins Haus, meine Mutter war Näherin, muss ich dazu sagen, und ich half ihr, ihre Waren auf dem Marktplatz im Dorf zu tragen. Mein Vater war schon auf dem Acker und arbeitete.
    Der Marktplatz war belebt, fast schon überfüllt und ich traf auf viele meiner Freunde, Bekannten und Verwandte. Wir lachten und erzählten uns die Neusten Gerüchte aus dem Dorf. Natürlich verfluchte ich auch bei ihnen meinen Bruder.
    Plötzlich hörte ich Schreie. Männer und Frauen kamen ängstlich angerannt und schrien um Hilfe, wir sollten alle fliehen oder sterben. Nun ja, mein Volk ist keines, das Fortläuft, und so bliebn die meisten. Die die fortliefen, bemerkten bald, dass wir bereits von der kaiserlichen Armee Komoku-Tens eingekreist waren. Die Männer griffen sofort nach dem nächsten Gegenstand, der ihnen als Waffe dienen konnte, die Frauen und Kinder liefen ins Haus. Ich begleitete meine Mutter, die wegen ihrem Alter nicht mehr so schnell laufen konnte. Auf dem Weg trafen wir auf meinen Vater, der mit einer Mistgabel bewaffnet angerannt kam, die Angst ins Gesicht geschrieben. Ich griff ebenfalls zu meinen Waffen.
    Wir schafften es nicht einmal, biszu unserem Haus zu laufen. Meine Mutter schickte ein Stoßgebet zum Himmel, mein kleiner Bruder kam mit Tränen in den Augen angerannt und ich versuchte, ihn zu trösten. Dann schob ich meine Mutter und meinen Bruder hinter mich. Am Ende der Straße hörte ich bereits Geschrei. Teilweise Angstschreie, teilweise Schreie vor dem Qualen, den die Leute erlitten. Und dann kamen sie.
    Ich kämpfte. Für meine Mutter, für meine gesamte Familie, für meine Freunde und Verwande und nicht zuletzt für mein gesamtes Volk. Doch für jeden, den ich umbrachte, kamen doppelt so viele nach. Mein Vater rannte mit Kampfgeschrei auf die Truppen zu, mit einer Mistgabel bewaffnet. Einer armseligen Mistgabel. Die Wachen töten ihn im Vorbeilaufen, ohne mit der Wimper zu zucken oder ihn auch nur richtig zur Kenntnis genommen zu haben. Ich trieb meine Familie zurück auf den Marktplatz, wo sich mittlerweile alle versammelt hatten. Und die Soldaten töten. Nicht nur die Männer, nein. Von den Häusern stieg schon Rauch auf, kein einziges war mehr unversehrt. Und sie töteten weiter. Frauen. Großeltern. Und Kinder. Meine Freunde. Meine Verwandten. Meinen Bruder. Und als es keine Hoffnung mehr gab, nahm meine Mutter eine ihrer langen Nadeln in die Hand, lächelte mich mit Tränenüberströmtem Gesicht an und sagte zu mir: Wenn wir schon alle sterben, dann will ich wenigstens mit stolz erhobenem Kopf sterben. Mit diesen Worten rannte sie so schnell sie konnte, mit gebeugtem Rücken und unter unglaublicher Anstrengung. Auch sie wurde im Vorbeilaufen von ihnen getötet. Von einem Kendappa. Eine wehrlose Frau. Eine alte Frau.
    Ich kämofte weiter. Drei Stunden lang. Dann lebte niemand mehr von ihnen. Alle waren tot. Alle. AUf die Babys. Alle. Mein gesamtes Volk. Es gab niemanden mehr, für den ich hätte kämpfen können. Die Soldaten feierten ihren Sieg mit lauten Schreien. Für Taishaku-Ten! Für den Tentei!
    Ich lief in ein brennendes Haus. Die Soldaten sahen mich nicht. Als sie fort waren, kam ich wieder heraus. Das Haus war kurz vorm zusammenbrechen, und ich konnte froh sein, dass es bisher gehalten hatte. Ich nahm ein paar brennende Holzscheite und warf sie auf die Leichen. Sie hatten sie achtungslos liegen gelassen. Den Raubtieren zum verzehr gegeben. Ich lief durch das gesamte, brennende Dorf, um die Leichen zu bestaten, auch wenn nicht auf eine Wiese, die ihnen angemessen war. Ich hatte sie alle geliebt. Bei uns ist es nicht so, dass man ein paar Bekannte hat, für die man kämpft und die man liebt. Wir lieben uns alle gegenseitig. Das gesamte Volk. Ich hatte an jenem Tag alles verloren, was ich geiebt hatte. Und meine Heimat mit dazu.
    Dann lief ich fort. Irgendwo hin.
    Ich wollte zu Taishaku-Ten. Ihn töten. Er sollte für das büßen, was er getan hatte. Das andere Völker, ja, Eures auch, daran beteiligt gewesen waren, wusste ich sehr wohl, aber der tentei hatte es geplant und in die Wege geleitet. Die meistn Soldaten waren Komoku-Tens gewesen. Auf meinem Weg fort vom Dorf wurde ich von fünf Soldaten aufgehalten, die mich töten wollten. Ich kämpfte mit ihnen, am Ende meiner Kräfte, und überlebte den Kampf wundersamerweise, wenn auch mit zahlreichen Verletzungen. Ich lief weiter und weiter. Nach genau zwei einhalb Tagen hatte ich keine Kraft mehr. Ich brach zusammen und konnte nichtmehr aufstehen. Ich kroch unter einen Busch und versteckte mich dort, um wieder zu Kräften zu kommen, doch mir war klar, dass ich an meinen Wunden serben würde. Sie würden mir nicht gestatten, zu Kräften zu kommen.
    Dann wurde ich hier her gebracht. Von dem Volk, das mich hatte töten wollen. Zu einer königin, die vorgibt, nichts von allem zu wssen. Doch man guckt leicht weg von dem, was man getan hat. Was man verbrochen hat.
    Nun, er hat uns wohl getötet, weil wir die Soma waren. Wir waren ein Heiler-Volk. Unser Blut, verleit dem Unsterblichkeit, dem wir es bei unserem Tod freiwillig geben. Der Tentei wollte nicht, das jemand außer er unsterblich wird. und da er wusste, dass niemand von uns ihm freiwillig sen Blut geben würde, hat er uns töten lassen, damit auch allen anderen diese Möglichkeit verwehrt bleibt.
    Mein Name ist Soma, denn ansonsten hätte es niemanden gegeben, der für das Volk weiterlebt. Ich bin die Letzte überlebende.

    Nun, erinnert ihr euch jetzt an eure Schandtat? Ja, ich vermute schon. Ihr wart nicht unbeteiligt an der vernichtung eines gesamten Volkes. Eines Volkes, das wegen einer besonderen Gabe nicht weiter bestehen durfte.
    Es gibt jetzt außer mich keine Soma mehr, keine, die die unglaubliche Helkraft besitzen, außer mir. Und ich werde mein Wissen an niemanden weitergeben können, der dieses Wissens würdig ist. Nun, vielleicht erkennt ihr nun, was ihr angerichtet habt. Ich denke, mein Hass ist hiermit begründet genug.

    Meine Stimme Zitterte. Ich hatte die Worte nur mit Mühe herausgebracht. Ich wollte Kendappa-Oh wenigstens mit der Erkenntnis Schmerzen zufügen. Sie sollte wissen, was sie getan hatte. Die Vrogeschichte hatte ausschließlich dazu gedient, um ihr meine Familie näher zu bringen. Man verliert ungerne Leute, die man näher kennt, und sei es auch in einer Erzählung.
    Meine letzten Worte hatte ich beinahe herausgeschrieen, während Tränen über mein Blutüberströmtes Gesicht rannen und das Salz in meinen Wunden brannte, aber der chmerz kümmerte mich nicht. Er war nichts Im Gegensatz zu dem, was ich empfand.



    Re: Chapter I

    Kendappa-oh - 28.09.2007, 18:38


    Erst einmal war ich sprachlos. Ich musste zugeben, dass ich mir nicht vorstellen konnte, wie sie sich fühlte oder wie es war, in einem einzigen Tag seine gesamte Familie, Freunde, Verwandte und Bekannte zu verlieren.
    Doch ein stand fest.
    Egal wie viele Krieger der Kendappa angeblich dabei gewesen sind, sagte ich, als ich meine Sprache wiedergefunden hatte, Ich habe von Nichts gewusst. Ich würde meinen Kriegern niemals befehlen, ein gesamtes Dorf abzuschlachten. Auch nicht auf den Befehl des Tenteis. Ich bin die Königin der Musik, keine Speichelleckerin Taishaku-tens, und auch keine Mörderin von Frauen und Kindern. Du kannst mir unterstellen, was du willst, aber ich würde nie in meinem ganzen Leben eine solche Schandtat begehen.
    Hoffentlich hatte die Bitterkeit in meiner Stimme Soma davon überzeugt, dass ich die Wahrheit gesprochen hatte. Ich hatte mich jedenfalls nicht verstellt; jedes Wort war ernst gemeint, und ich hoffte, dass Soma mir glauben würde.
    Allerdings, fügte ich leise hinzu, weiß ich nicht, weshalb die Krieger der Kendappa sich daran beteiligt haben. Vielleicht waren es die, die am Hofe des Tentei stationiert waren. Doch sollte ich jemals in Erfahrung bringen, wer von meinen Kriegern an dieser Schandtat beteiligt war, werde ich dafür sorgen, dass sie aus dem Land gebannt werden.



    Re: Chapter I

    Yama-sama - 28.09.2007, 19:19


    Aus dem Land gebannt?, schrie ich wütend auf und riss dem Arzt mein Handgelenk aus der Hand. Der Arzt sah ziemlich erschrocken aus, weil ich die ganze Zeit über ruhig gewesen war und nur zugrört hatte, doch ich kümmerte mich nicht darum.
    Solche Verbrecher verdienen mehr als das! Sie haben-!
    Ich stockte, als alte Erinnerungen von brennenden Häusern und schreienden Menschen in meinen Gedanken auftauchten.
    Meine Mutter war damals in den Flammed unseres brennenden Hauses umgekommen.
    Auch das riesige Aschefeld, in dem ich mich wiedergefunden hatte, lebte noch viel zu lebendig in meinen Gedanken.
    Komoku-ten hatte mein Dorf als eine Wüste aus Asche zurückgelassen.
    Die Shitenno des Tentei sind nichts weiter als willenlose Marionetten! Sie tun alles, was der Tentei von ihnen verlangt, und wenn es auch noch so grausam ist! Sie sind gefährlich... und Taishaku-ten ist einfach nur krank. Wer sonst befiehlt schon, ein ganzes Dorf auszulöschen?
    Ich glaube, mir standen in diesem Moment die Tränen in den Augen, doch ich war viel zu verbittert, um mir darüber Gedanken zu machen.



    Re: Chapter I

    Soma - 30.09.2007, 10:12


    Ich betrachtete den Jungen, der sich plötzlichlauthals zu meiner Geschichte geäußert hatte. Er war ein Yasha, wie ich feststellte. Ja, sein Volk hatte das gleiche Schicksal erlitten.
    Bei seinen Worten hätteich beinahe laut losgelacht, doch angesichtst der Situation schien mir das etwas unpassend zu sein.
    Wer sonst soetwas hätte tun können? Um genau zu hätte es jeder tun können, der ein Volk, das Unsterblichkeit verlieh, aus dem Weg geräumt haben wollte. Es gehörte nur eine Gewissenlose Seele dazu, die erschreckender Weise ziemlich viele Herrscher, insbesondere der Tentei, besaß.
    Ich danke dir für deine Anteilnahme. Ich habe ebenfalls die Geschichte der Yasha gehört. Sie ist nicht weniger grausam als meine. Und du bist noch jung. Ich hoffe, dass der Tentei nicht nach den Überresten deines Volkes suchen wird, denn du hast noch ein langes Leben vor dir.

    Ich wand mich zu Kendappa-Oh, die mir überraschenderweise ebenfalls mit Anteilnahme begegnet war.

    Ich danke auch Euch für eure Anteilnahme.Allerdings weiß ich nicht genau, wie ich damit umgehen soll. Ich würde euch gerne glauben, aber da der Tentei veruscht, alee Reste der Soma zu finden und zu töten, weiß ich nicht ob ihr nur seine Vertrauensperson seid, die sich bei mir einschmeicheln will, um mich über mein Wissen über die Heilkunst auszuquetschen.
    Für den Fall, dass ihr eure Worte ernst meint, es ist kaum nötig, eure Krieger zu verbannen. Nach dem Abschlachten, von einem ernsthaften Kampf kann kaum eine Rede sein, haben sie sich allesamt das Leben genommen. Den Schrecken über ihre TAten in den Augen. Ich glaube,sie hatte Angst, mit dem Wissen, Frauen und Kinder getötet zu haben, weiterleben zu müssen udn sich auch noch dafür vor der Königin verantworten zu müssen. Ich verbrannte sie damals mit meinem Volk.
    Ich vermute, dass der Tentei sie einsammeln lassen hat, und sie zu dieser tat gezwungen hat, sie in dem Glauben gelassen hat, es ginge schon alles mit Rechten Dingen zu.

    EIn weiteres Mal verfluchte ich mich für meine Skepsis. ZUu Gerne hätte ich Kendappa-Oh geglaubt, doch ich konnte nicht.



    Re: Chapter I

    Kendappa-oh - 30.09.2007, 19:52


    Ich machte ein betroffenes Gesicht.
    Zu meiner Schande musste ich gestehen, dass ich mir noch nie darüber Gedanken gemacht hatte, wie sich die Krieger fühlten, die zu einem Verbrechen gezwungen worden waren. Es war irgendwie herzlos von mir, diese Krieger dann auch noch zu bestrafen... das, was sie mit hatten ansehen müssen, war eigentlich schon Strafe genug.
    Wenn sie sich nur umgebracht hatten, weil sie Angst vor meiner Bestrafung hatten...
    Ich seufzte. Na prima. Jetzt hatte ich ein schlechtes Gewissen.
    Es ist gut möglich, dass sie dazu gezwungen wurden, bekräftigte ich Somas Worte. Aber wie dem auch sei - du schwebst in großer Gefahr. Du bist hier keinesfalls in Sicherheit... Der Tentei hat bereits eine Botschaft gesandt, die besagt, dass ich dich an ihn ausliefern soll. Das werde ich natürlich nicht tun, fügte ich schnell hinzu, aber du kennst Taishaku-ten.
    Oder auch nicht. Wenn nicht, konnte sie sich glücklich schätzen.
    Vielleicht wird er mein Schloss durchsuchen lassen. Das würde ich ihm durchaus zutrauen...



    Re: Chapter I

    Untergebener - 30.09.2007, 19:57


    Arzt, Kendappa-oh

    Und es wissen schon sehr viele davon, dass du dich im Schloss aufhältst, fügte ich hinzu.
    Es würde mich wundern, wenn jeder von ihnen dicht hält, dachte ich. Die Soldaten, die Ärzte, die ganzen Diener... alle wissen davon. Naja, vielleicht kaufen sie ihnen ja die Lüge ab, dass Soma an ihren Verletzungen gestorben ist. Aber sicher wäre ich mir da nicht...
    Ich sprach meine Zweifel nicht aus.
    Ich hatte sowieso schon zu viel geredet.



    Re: Chapter I

    Soma - 01.10.2007, 19:56


    Zugegebenermaßen war ich ernsthaft überrascht, dass mir so entgegengekommen wurde. Ich hatte mcih ernsthaft in Gefahr geglaubt, doch da ich nun erfuhr, dass mich alle zu Schützen verwuchrten, sah die Sache schon ganz anders aus. Ober besser oder schlechter, konnte ich nicht genau sagen, doch eins stand fest: ich würde mein Vertrauen nicht einfach an Leute verschenken, die mich mir nichts dir nichts mal einfach so gerettet hatten, zufälligerweise zu Taishaku-Ten gehörten und mich auch noch zu verstecken versuchten.
    Ich werde wohl bald wieder fort gehen müssen. Ihr kennt meine Vorstellungen ja schon, doch ich werde in Ruhe auskurieren müssen und möchte euch nicht zur Last fallen. Mir ist klar, dass man mpmentan überall nach mir sucht, doch ich werde schon irgendwie durchkommen.
    irgendwie..mehr oder weniger... ich war ja gespannt, wie ich das anstellen sollte...
    Mein Blick fuhr zu dem Jungern herüber.
    Zeig mal deinen Arm her.
    mühsam richtete ich mich auf. Und wurde, als ich gefährlich anfing zu wanken, auf meine Fesseln aufmerksam, die mir noch immer das Blut aus den Händen und füßen quetschten.
    verfulcht.... stöhnte ich, während mein Körper sich gefährlich zur seite bog.



    Re: Chapter I

    Untergebener - 01.10.2007, 22:36


    Arzt, Kendappa-oh

    Ohne groß zu überlegen bewahrte ich die Verletzte davor, umzufallen, und durchtrennte mit meinem Skalpell die Fesseln.
    Die brauchst du wohl nicht mehr, murmelte ich zu Soma gewand, bevor mir bewusst wurde, wie idiotisch meine Worte geklungen haben mussten. Als ob sie die Fesseln von ihrer Seite aus jemals gebraucht hatte.
    Kendappa-oh würde schon nichts dagegen haben; immerhin hatte sie Soma versichert, sie nicht an Taishaku-ten auszuliefern.
    Und mochte dio Königin mich auch noch so missbilligend ansehen; ich hielt meine Entscheidung für richtig, und wenn sie etwas dagegen hatte, dass ich ab und zu aus eigenem Willen handelte, dann musste sie sich einen anderen Arzt suchen.
    Nein, besser nicht, denn dann würde ich arbeitslos werden.
    Ach was, sie hatte schon nichts dagegen.



    Re: Chapter I

    Soma - 03.10.2007, 14:12


    Ich war gewissermaßen überrascht, dass mir plötzlich die Fesseln abgenommen wurden und hätte mich beinahe entgeistert umgeschaut, nur um nich zu vergewissern, dass nirgendwo jemand lauerte, der sich aus einer Verwundeten einen Spaß machen wollte. Als ich jedoch der Königin ins Gesicht blickte, lösten sich meine Bedenken in Luft auf.
    Und was den Arzt betraf, nun ja, ich hatte die Fesseln noch nie gebraucht, auch jetzt nicht. Ich hielt es im Allgemeinen für besser, kein Kommentar zu dieser mehr oder weniger sinnvollen Äußerung abzugeben und konzentrierte mich auf den Arm, der blutete, etwa die größe einer Orange, und die Farbe einer Tomate angenommen hatte.
    Habt ihr Teeblätter, Rosenöl und ein wenig Lavendel? Außerdem bräuchte man noch... verzeiht. Ihr macht das schon.
    Erst jetzt fiel mir der verwirrte Blick des Arztes auf, der nicht mir den Heilbräuchen der Soma vertraut war.
    Ich konnte ihm seine Entrüstung nicht übel nehmen, er war der Arzt, nicht ich.
    Allerdings schien er seine Warnung, dass ich mich hinlegen und erholen solle, vergessen zu haben. Nicht das mir das etwas ausgemacht hätte, ganz im Gegenteil...



    Re: Chapter I

    Kendappa-oh - 24.11.2007, 14:20


    Ich beobachtete den Arzt eine Weile lang, wie er mit einem etwas verunsicherten Gesichtsausdruck Somas Arm mit irgendeiner übel riechenden Kräutermischung beschmierte.
    Und was wollt ihr nun tun?, fragte ich schließlich. Ihr werdet immerhin von Taishaku-ten gesucht, und ich schätze eure Überlebenschancen sind nicht gerade hoch, wenn ihr einfach aus meinem Palast spaziert... Taishaku-ten hat mich immerhin schon gefagt, ob ihr euch bei mir aufhaltet. Er verdächtigt mich, euch versteckt zu halten, und ich bin mir sicher, dass vor meinem Schloss bereits ein ganzes Heer von Spionen und Kopfgeldjägern wartet.
    Gut, vielleicht hatte ich ein bisschen übertrieben. Aber die Bedrohung war wirklich nicht zu unterschätzen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Taishaku-ten mir so ohne weiteres abkaufte, dass ich Soma nicht versteckt hielt. Gutgläubigkeit war noch nie eine Charaktereigenschaft Taishaku-tens gewesen.



    Re: Chapter I

    Soma - 30.11.2007, 21:21


    Ich hielt kurz inne und überlegte. Ja, was wollte ich nun tun?
    Nun, mein Ziel war es, Taishaku-ten umzubringen und mein Volk zu rächen. Allerdings sträubte sich alles in mir dagegen, mir von einer Verbündeten des verhassten Tenteis helfen zu lassen.
    Ich werde gehen. Ich bin euch sehr dankbar für das, was ihr für mich getan habt, aber ich muss weiterziehen. Außerdem ist es besser für euch wenn ich nicht bleibe.
    Ich blickte zu Yama-sama herunter.
    Irgendwie werde ich ihn vermissen... ich kenne ihn zwar kaum, aber trozdem...
    Viel Glück Yama-sama. Ich hoffe du wirst glücklich werden.
    Damit drehte ich mich auf den Absatz um und schritt los.
    Leider schritt ich bloß bis zur Tür, öffnete diese, erstarrte und knallte sie viel zu laut wieder zu.
    Sie sind hier. Die Boten des Tentei.
    Es war keine Frage mehr, dass ich meine Pläne nun mal wieder über den Haufen werfen musste.
    Was schlagt ihr vor nun zu tun?
    Ich von meiner Seite aus wäre ja einfach durch irgendwelche Hintertüren und Seitengänge so weit wie möglich davon gelaufen und hätte mir auf dem Weg ein passendes Versteck gesucht, doch ich war im Anwesen Kendappah-ohs, und es schien mir recht unhöflich, durch ihr Schloss zu rennen, als ob es mein eigenes wäre.



    Re: Chapter I

    Yama-sama - 01.12.2007, 11:02


    Ich hoffte auch, dass ich glücklich wurde. Aber ich glaubte irgendwie nicht so richtig daran, dass ich das jemals werden würde, nachdem ich mit angesehen hatte, was Taishaku-tens Speichellecker meinem Dorf angetan hatten.
    Na ja, sie hatte es ja nur gut gemeint... ich versank in Gedanken, aus denen ich erst wieder erwachte, als Soma sagte die Boten des Tentei seien hier.
    Das war jetzt vielleicht eine dumme Frage, aber... Wenn Taishaku-ten mein Dorf niedergebrannt hatte, würden die Boten dann besonders gut auf mich zu sprechen sein? Nein, vermutlich nicht. Natürlich nicht.
    Die anderen drei schienen das irgendwie vergessen zu haben.
    Ich will auch nicht hier bleiben, meldete ich mich zu Wort, wobei ich mich wahrscheinlich ein wenig sachlich anhörte, doch ich wollte sie auch nur an meine Anwesenheit erinnern.



    Re: Chapter I

    Kendappa-oh - 01.12.2007, 11:22


    Taishaku-tens Boten waren hier? In meinem Haus? Und sie waren sogar schon beinahe bis zum Krankenzimmer vorgedrungen...
    Wer auch immer sie in mein Schloss gelassen hatte, würde in nicht allzu ferner Zukunft etwas von mir zu hören bekommen. Wie kamen meine bescheuerten Wachposten nur dazu, einfach irgendwelche Leute in mein Schloss zu lassen, ohne mich vorher zu fragen?
    Wie auch immer, jetzt waren die Boten jedenfalls schon drinnen. Soma musste hier raus... Und Yasha auch, eventuell. Er war noch ein Kind, und ich wusste nicht, wie mehr oder weniger begeistert die BOten von der Anwesenheit eines Kindes waren, das die NIederbrennung seines Dorfes überlebt hatte.
    Gut, Moment... Lasst mich nachdenken...
    Ich kann sie ein wenig aufhalten und versuchen, ihnen zu verbieten, hier hereinzukommen. Das wird sie vermutlich nicht völlig davon abhalten, aber es verschafft euch ein wenig Zeit... Währenddessen müsst ihr euch etwas ausdenken, wie ihr hier unerkannt herauskommt. Einen HInterausgang gibt es leider nicht. Nur die Fenster...
    Wartet an der Weggabelung auf mich, die zum Tempel der Priesterin Kuyo führt. Ich komme, sobald es geht. Ich will euch helfen!
    Draußen auf dem Flur waren schon Schritte zu hören.
    Viel Glück, wünschte ich, und meinte es wirklich so, bevor ich das Krankenzimmer verließ und den Boten entgegeneilte, um sie davon abzuhalten, das Krankenzimmer zu betreten.



    Re: Chapter I

    Untergebener - 01.12.2007, 11:33


    [Arzt]
    Himmel, wo war ich da nur hineingeraten. Die Boten Taishaku-tens, hier im Schloss, und ich bei der meistgesuchtesten Frau dieses Königreiches!
    Ich zweifelte keinen Moment daran, dass die Boten den Verdacht hatten, dass Soma sich in diesem Raum befand. Im Krankenzimmer, mit kranken Menschen. Und ich war der Arzt. Wenn also jemals eine Kranke hier gewesen war, eine kranke Überlebende der Soma, dann war ich der erste, den sie verhören würden...
    Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich daran dachte.
    Na ja, vielleicht würden sie mich auch gleich zusammen mit ihnen entdecken, dann würde ich sowieso sterben...
    Rosige Aussichten.
    Aber wenn sie mich verhören würden, dann würde ich keinen Ton sagen und schweigen wie ein Grab, oder lügen wie gedruckt, und niemanden verraten...
    ich würde mir zumindest Mühe geben und versuchen, niemanden zu verraten, doch zugegebenermaßen war ich schon immer eher nicht so mutig gewesen. Ok, ich war ein Feigling. Deshalb war ich auch Arzt, kein Krieger.
    Verdammt, sie gingen nicht zur Weggabelung, sie gingen nicht dorthin... ich versuchte, den Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen. Was ich nicht wusste, konnte ich nicht verraten.



    Re: Chapter I

    Yama-sama - 01.12.2007, 11:42


    Also... was tun wir jetzt?, fragte ich. Genau jetzt wäre der Zeitpunkt für eine richtig gute Idee, doch mein Kopf war wie leer gefegt und ich hatte keine Ahnung, wie wir hier wieder herauskommen sollten. Zugegebenermaßen war ich ein wenig nervös... Die aufgebrachte Stimmen, die aus dem FLur drangen, trugen keinesfalls zu meiner Beruhigung bei. Der Arzt wirkte auch ein wenig blasser als zuvor...



    Re: Chapter I

    Soma - 03.12.2007, 22:16


    Yama musste mitklommen? Blöde Frage. Natürlich musste er das. Das hätte ich mir eigentlich auch selbst denken können.
    Ich blickte mich flüchtig um und versuchte, etwas mehr oder weniger Nützliches ausfindig zu machen.
    Es gab Vasen, die man den Boten an den Kopf werfen konnte. Es gab Medizin, die sich eventuell als hoch ätzende Säure entpuppen konnte. Nicht zu verachten eine ganze Reihe von Kranken Leuten, die man als Beschwehrer vor der Tür stapeln konnte, damit die Boten die Tür nicht aufbekamen.
    So. Das war doch jetzt mal ein ganz ansehnlicher Haufen konstruktionellen Schwachsinns. Und was sollten wir daraus schließen?

    Komm mit.

    Ich packte Yama-sama am Arm und zerrte ihn, ich hoffte nich allzu grob, hinter mir her und beachtete das anfängliche Schwanken nicht, als der Junge zum ersten mal nach langer Zeit wieder auf den Beinen stand und das Blut seinen Kopf wohl vollkommen verlassen haben musste.
    Direkt vor einer Schranktür, aus dessen Ritzen Stoff ehrausragte, blieb ich stehen und riss die Tür auf. Ich glaubte, dass sie zugeschlossen gewesen war, jedenfalls ging die Tür ungewohnt schwer auf, doch das Problem würde wohl in Zufunft niemand mehr haben.
    ich griff wahllos in den Schrank und zog zwei Umhänge wieder heraus, von denen ich einen dem Jungen zuwarf.

    Zieh das an wenn du überleben willst.

    Ich kannte die Yasha gut genug um zu wissen, dass sie Dinge, die nicht von ihrem eigenen Volk stammten, zutiefst missachteten und hoffte inständig, dass dieser Junge genug Grips hatte, um über die Tatsache, dass er nun mal nicht seinen Gewohnheiten entsprechend etwas aus dem Schloss der Kendappah anziehen musste, hinweg zu sehen.

    Ich warf mir den Umhan g schnell über und eilte auch schon zum nächsten Fenster.

    Beeil dich. Los. Da runter.

    Ich deutete aus dem Fenster und wollte lieber ganrnicht wissen, wie tief ich gleich fallen würde. Doch ich würde nicht ohne Yama gehen. Ich würde niemanden hier zurücklassen, der das gleiche Schicksal wie ich erlitten ahtte und vielleicht das Schicksal seiner Verwandten bald teilen würde. Um keinen Preis würde ich ihn hier lassen. Eher würde ich mit ihm bleiben und so viele boten wie möglich umbringen, ehe sie mit mir das Gleiche taten.

    Mein Blick blieb an dem Arzt hängen.

    Du weist von nichts. Garnichts. Weder mich noch ihn hast du jemals gesehen. Ist das klar?

    Um ehrlich zu sein hatte ich meine Stimme noch nie eindringlicher klingen hören als jetzt. Und um ehrlich zu sien war das auch nicht grade ein nachteil, wenn man die Situation beachtete...



    Re: Chapter I

    Untergebener - 04.12.2007, 15:20


    [Arzt]

    Klar, sagte ich so zuversichtlich und selbstsicher wie ich konnte. Niemand erfährt etwas.
    Ich konnte schon einmal meine Taschen packen, wenn ich überleben wollte... Am besten machte ich mich so schnell wie möglich aus dem Staub, sonst fanden mich die Boten noch. Vielleicht sollte ich mit den beiden fliehen...
    Nein. Ein Sprung aus dieser Höhe schien mir rein medizinisch betrachtet weniger ratsam, und ich zog es vor, das Schloss durch das Hauptportal zu verlassen. So schnell würden die Boten schon nicht herausfinden, dass ich an irgendetwas beteiligt war, und wenn sie es herausfanden, war ich schon lange fort...
    Hoffte ich.



    Re: Chapter I

    Yama-sama - 04.12.2007, 15:47


    Ich verschwendete keine Gedanken mehr an den Arzt, weil der gähnende Abgrund meine gesamte Aufmerksamkeit forderte. Tief, sehr tief... Aber ich war ein Yasha! Die Yasha hatten keine Angst, vor nichts und niemandem, und schon garnicht vor einem Abgrund.
    Ich lehnte mich aus dem Fenster und warf einen Blick nach unten.
    Gut, ich war ein Yasha... aber da runter?
    Natürlich! Es war unsere einzige Möglichkeit, zu entkommen!
    Ich warf mir den Umhang über und stieg auf das Fensterbrett.
    Ich drehte mich noch einmal um und warf dem Arzt einen Blick zu, nur um Zeit zu gewinnen. Er lächelte nervös.
    Wenn es medizinisch tödlich war, würde er mich schon darauf hinweisen; doch weil er nichts sagte (was hoffentlich nícht daran lag, dass er in Gedanken versunken war), nahm ich einfach einmal an, dass ich den Sprung überleben würde.
    BIs unten, Soma...
    Ich sprang.



    Re: Chapter I

    Soma - 04.12.2007, 16:56


    Mich erfülte eine tiefe Bitterkeit, als Yama-sama aus meinem Blickfeld verschwand. Bis unten. Wenn wir es überleben würden. Ich schloss kurz meine Augen und atmete einmal tief durch.

    Ich warf dem Arzt einen letzten vielsagenden Blick zu und wand meinen Bick dann dem Abgrund zu. Yama fiel noch immer. Ich konnte ihn von hier oben aus erkennen. Die Residenz war mittlerweile schon ein paar Meter weiter geflogen, ich würde also nicht auf Yama landen, wenn ich jetzt springen würde. Wieso zögerte ich also? War Yama nicht auch shcon gesprungen? Natürlich war er gesprungen.

    Ich schloss meine Augen erneut - und fiel. Ich konnte mich nicht erinnern. jemals ein verwirrenderes Gefühl gehabt zu haben. Es war in gewisser Weise befreiend. Ich flog einfach, ohne auf irgendetwas zu stehen oder mich irgendwo festzuhalten. Ich flog. Doch gleichzeitig war es das Grausamste, was ich je gespührt hatte. Ich sah den Boden. Und er näherte sich in selbstmörderischer Geschwindigkeit.
    Innerlich betete ich, dass Yama die Landung heile überleben würde, während ich mich in ine geeignete Stellung zur Landung verhalf.

    Der Aufschlag kam viel zu schnell. Und der Boden war viel zu unwegsam und voller Geröll. Mein Abrollen wurde zu einem unbeholfen Herumkugeln, das von einem stechenden Schmerz begleitet wurde, der mir Tränen in die AUgen trieb. Ich rollte den Hang weiter herunter und blieb schließlich liegen. Langsam öffnete ich meine Augen und wollte lieber garnicht sehen, wie viele Schürfwunden diese Aktion auf mir hinterlassen hatte. Ich sah auch nicht nach.

    Das Erste, was ich suchte, war Yama-sama. Er lag etwas weiter von mir entfehrnt. Hastig eilte ich zu ihm und kniete neben ihm nieder.

    Yama-sama, ist alles okay?

    Blöde Frage. Natürlich war nicht alles okay. Wir hatten gerade einen kamikazeähnlichen Fluchtversuch hinter uns, wie konnte dann alles okay sein? Den Umständen entsprechend okay hätte wohl besser gepasst.
    Besorgt packte ich Yama-sama an der Schulter und rollte ihn auf den Rücken. Sein gesicht hatte eine schreckiche Schürfwunde abbekommen und ich weigerte mich, auch nur in Betracht zu ziehen, dass es wohlmöglich zu spät für ihn sein konnte.



    Re: Chapter I

    Yama-sama - 04.12.2007, 23:41


    Ich blinzelte benommen und blickte in Somas besorgt dreinschauendes Gesicht. Alles war so verschwommen...
    Ob es mir gut ging? Im ersten Moment wusste ich es nicht. Ich konnte mich nicht einmal an das erinnern, was in den letzten Sekunden passiert war... nurnoch, dass ich irgendwie von irgendwo heruntergesprungen war. Meine Erinnerungen kehrten zurück. Ich setzte mich auf und tastete vorsichtig nach meiner Stirn. Eine Beule, ich würde eine Beule bekommen...
    Autsch.
    Ich lachte und betrachtete meine aufgeschürften Handflächen.
    Klar taten die Schürfwunden weh. Ich hatte sogar Tränen in den Augen, und meine Handgelenke fühlten sich taub und verstaucht an, weil ich unglücklich aufgekommen war. Außerdem musste ich wohl in einen Dornenbusch gefallen sein, denn meine Arme, Beine und mein Gesicht waren völlig zerkratzt.
    Und trotzdem fühlte ich mich so leicht und unbeschwert wie noch nie, seit mein Heimatdorf vernichtet worden war.
    Soma! Ich fiel ihr um den Hals. Wir leben noch! Wir haben es geschafft!
    Von so ein paar kleinen Schürfwunden ließ ich mir doch nicht den Sieg verderben!
    Spätestens als ich versuchte, auf die Beine zu kommen, musste ich feststellen, dass die Schürfwunden mein geringstes Problem waren. Mein linkes Knie schmerzte höllisch, wenn ich versuchte, aufzutreten, was in dem unwegsamen Gelände wirklich alles andere als praktisch war. Das Schloss flog schließlich nicht immer über irgendwelchen Wegen entlang, und wir waren irgendwo mitten in der Wildnis... Zumindest sah es von hier aus so aus, weit und breit nichts als karge Büsche und hügeliges, steiniges Land. Ich glaube ich habe mir das Knie verstaucht...
    Wie blöde... Ich war ein Yasha und beklagte mich, weil mein Knie verstaucht war. Mein Knie, nicht der Fuß oder mein Handgelenk, sondern mein Knie... Konnte man sich das Knie verstauchen? Hoffentlich war nichts gebrochen.



    Re: Chapter I

    Soma - 05.12.2007, 15:04


    Ich war ehrlichgesagt ein weinig - naja ok, sogar ganz gewaltig - überrascht, als Yama mir plötzlich lachend um den Hals fiel. Ich brauchte einen kurzen Moment, bis ich die Umarmur erwiederte und ebenfalls lauthasl anfing zu lachen. Ich lachte. Diese Erkenntnis brachte mich noch mehr zum lachen, denn seit mein Volk ausgelöscht wurde hatte ich bisher zumindest noch nie glacht.
    Tränen stiegen mir in die Augen und in diesem Moment hätte ich Yama einfach nur tot knuddeln können.
    Mein Lachen verrebbte, als ich das blau angelaufene Knie von Yama betrachtete.

    Lass mich mal sehen...

    Ich taste vorsichtig über die heiße, pochende Schwellung.

    Gebrochen ist es nicht. Vielleicht verstaucht oder geprellt...

    Egal was es von beidem war, es würde Yama wohl noch etwas begleiten. Ich zog meinen Umhang aus, griff nach meinen Dolchen, beziehungsweie dorthin, wo sie einmal gewesen waren, und begann leise vor mich hin zu fluchen. Kurzentschlossen biss in die Naht an der llinken Schulter und riss mit aller Kraft die ich aufbringen konnte an dem Ärmal. Wie zu erwarten riss er ab.
    Ich griff wahhlos nach einem kleinen Stock, der unmittelbar neben mir auf dem Boden lag und legte ihn, umwickelt von etwas Laub und Blättern, an Yamas Knie. Vorsichtig wickelte ich den Ärmel um die Schiene und steckte das Ende und die vorherigen bahnen.

    So, das muss vorerst reichen. Kannst du gehen wenn du dich abstüzt? Ansonsten werde ich dich tragen...

    Wie lange ich Yama jedoch tragen können würde, wollte ich mir lieber nicht ausmalen. Immerhin war meine physische Verfassung auch nicht gerade die Beste, obwohl ich zugeben musste, dass ich schon besser als Yama bedient war.



    Re: Chapter I

    Yama-sama - 06.12.2007, 14:40


    Nein!, sagte ich beinahe trotzig, Ich kann gehen.
    Ich war ein-
    Richtig, ein Yasha. Ich ging mir selbst auf die Nerven, aber irgendwie war das so eine Dauerschleife bei mir, ich war ein Yasha, ich war ein Yasha...
    Egal.
    Hat Kendappa-oh nicht gesagt, dass wir zu so einer Straße gehen sollen, von der aus man irgendwie zu so einem Tempel kommt?
    Es hörte sich genauso an, wie es wirklich war: Ich hatte eine Ahung, zumindest so eine ungefähre, von irgendeinem Weg und irgendeinem Tempel. Wovon ich keine Ahnung hatte war, wie wir in dieser Wildnis (in der es nicht besonders viele Straßen zu geben schien), sowohl die Straße als auch den Weg finden sollten.
    Rings um uns herum waren Hügel, mit Büschen und herbem Gras überwachsen und in der Ferne voller Bäume, aber von einer Straße weit und breit keine Spur.
    Hoffentlich hatte Kendappa-oh bedacht, dass ihr verfluchtes Schloss durch die Luft flog, und das noch nicht einmal mit niedriger Geschwindigkeit.
    Na ja, vielleicht lag der Tempel ja auch einfach nur sehr abgelegen...unterirdisch oder so.
    Ich sehe keine Straße..., sagte ich, um das allgemeine Problem einmal zur Sprache zu bringen.



    Re: Chapter I

    Soma - 06.12.2007, 22:45


    Ich glaubte Yama schlichtweg nicht, dass er laufen konnte. Ich glaubte es ihm einfach nicht. Sein Knie sah - um es mal ganz unverblümt auszudrücken - grauenhaft aus. Aber ich wollte dem Jungen seine noch positive Einstellung dieses mehr oder weniger kleinen Prblems nicht nehmen, wobei er es wohl auch nie zugegeben hätte, wenn er wirklich schmerzen hatte. Ich kannte die Yasha gut genug um zu wissen, dass sie niemals eine Schwäche zeigen würden, egal in welcher Hinsicht. Ich hatte es lebhaft erfahren müssen. Viel zu lebhaft.

    Yamas beschwerde riss mich - glücklicherweise - sofort wieder aus meinen Gedanken.

    Die Straße ist.... ich blickte mich um. Wo zum teufel war dieses verdammte Schloss hingeflogen?
    ...irgendwo.... ich machte eine ausholende Geste
    irgendwo hier.

    Nein, war das jetzt konstruktiv gewesen. Seufzend blickte ich zum Himmel. bis die Sonne unter ging würde es noch etwas dauern und am hellichten Tag las es sich so schlecht Sternkarten.

    Wir müssen bis heute Abend warten, solange können wir uns ja hier etwas umsehen. Oder bleib du besser hier, ich gehe uns etwas zu essen besorgen...

    Ich machte noch keine Anstalt, ernsthaft loszugehen, sondern erwartete vielmehr den Einspruch, der vermutlich gleich folgen würde. Yasha eben.



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