Und irgendwann kommt die Veränderung

klaraputzich
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    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Anonymous - 17.04.2012, 22:13

    Und irgendwann kommt die Veränderung
    Hallo liebe Forumsmitglieder!

    Es hat ziemlich lange gedauert, bis auch ich zu der Erkenntnis gelangen konnte, dass es für meine Probleme einen Namen gibt.
    Ich weiß jetzt, dass ich auf Hilfe von außen benötige. Sei es durch Denkanstöße, eine Psychotherapie, mentale Unterstützung, einen Aufräum-Coach oder was es sonst noch so alles gibt. Das Chaos, und vor allem das innere Chaos muss sich nach und nach auflösen.
    Vor allem weiß ich endlich, und das ist mir jetzt die größte Hilfe, dass ich mit meinem Problem überhaupt nicht alleine bin.
    Die Scham einen Psychotherapeuten aufzusuchen, oder eine Präsenzselbsthilfegruppe zu besuchen ist viel zu groß. Ich vermute, dass dieses Forum, und die Art und Weise wie es strukturiert ist, mir sehr helfen kann. Bereits an dieser Stelle möchte ich mich bei all diesen tollen Menschen bedanken, die meinen Thread lesen, die etwas dazu schreiben, und die sich sehr am Forumsleben beteiligen.
    :D

    Nun ist es Zeit etwas von mir zu erzählen, und auch hier stellt sich die Frage wo ich wie am besten anfange. Wisst ihr was? Ich beginne ganz von vorne. Wirklich ganz von vorne. Vielleicht findet sich der ein oder andere in meinen Ausführungen wieder. Niemand muss das hier lesen. Vielleicht ist das, was jetzt folgt echt viel, aber es ist alles was ich persönlich für wichtig erachte. Wer die Vorgeschichte überspringen will, kann unten weiterlesen.

    VORGESCHICHTE:
    Ich bin als Kind eines Afroamerikaners und einer Deutschen geboren worden. Über meine früheste Kindheit, also zwischen 0 und 3 Jahren ist offiziell nicht viel bekannt.
    Neulich war ich bei meiner Großmutter, die mir ein paar Urkunden zeigen wollte, und bin dabei auf einen ärztlichen Bericht gestoßen, indem ich "aus dem Wäschekorb gefallen" bin. Derwartige Vorkommnisse waren wohl nicht selten.
    Ca. ab dem 3. Lebensjahr beginnen meine ersten Erinnerungen. Wir waren mehrmals, jeweils für einige Monate in den Vereinigten Staaten, und ich erinnere mich an schlimme Streitereien, und diverse Wutausbrüche seitens meiner Eltern, die nicht seltenzu gewalttätigen Handlungen führten. Zudem erinnere ich mich noch an einige Vorkommnisse in der Wohnung meiner Mutter. So erinnere ich mich zum Beispiel unter anderem daran, dass sie ständig sehr lange geschlafen hat. Die Grundversorgung von mir als Kleinkind war nicht gewährleistet.
    So fehlte es an Nahrung, Trinkwasser, und ja, auch an Ordnung, geschweige denn an Zuneigungsbekundungen. Ich erinnere mich daran, dass ich schon immer Angst davor hatte sie anzufassen, sie zu berühren, da ich größte Wutausbrüche befürchtete.
    Ab dem 3. oder 4. Lebensjahr lebte ich bei meinen Großeltern. Hier begann sich alles zu legen, und ich lernte ein kindgerechteres Leben kennen. Ab dann sah ich meine Mutter sehr selten, aber gelegentlich tauchte sie plötzlich auf, um mich für einen mehrmonatigenBesuch in die Vereinigten Staaten abzuholen. Nachdem die instabile Beziehung zu meinem Vater beendet wurde, hörten diese Reisen vorerst auf. Sie besuchte mich alle paar Wochen. Manchmal tauchte sie auch einige Monate unter, und meldete sich gar nicht mehr.
    Mein Großvater war ein sehr distanzierter Mensch, der sich, so wie ich es im Nachhinein betrachte, dennoch größte Mühe gab mir zumindest etwas Nähe und Wärme zu geben.
    Zu meiner Mutter hatte ich irgendwann keine Bindung mehr. Sie war eine Fremde, aber eben die "Entscheiderin".
    Meine Großmutter und mein Großvater lebten zwar zusammen, aßen aber nie gemeinsam, saßen und schliefen getrennt, und redeten nur miteinander, während sie sich stritten. Die familiäre Atmosphäre war also sehr kühl. Eigentlich zeigte meine Großmutter sehr wenige Interesse an mir. Nur wenn mein Großvater nicht da war, begann sie mich zu misshandeln. Eine der größten und leider (das ist mein Ernst!) regelmäßigsten Torturen, war das ewig lange untertauchen meines Kopfes in der Badewanne. Ich erinnere mich, dass wir öfter beim Ohrenarzt waren, weil ich unter Kopf- und Ohrenschmerzen litt. Er stellte "Wasser in den Ohren als mögliche Ursache fest."
    Meine Oma sagte: " Die Kleine schwimmt und taucht so gerne. Eine solche Freude darf man seinem Kind nicht nehmen."

    Einen besonders dubiosen Eindruck scheint das Ganze zu hinterlassen, wenn man bedenkt, dass meine Großmutter Erzieherin und Kindergartenleiterin war. Damals konnte ich nicht zwischen Recht und unrecht unterscheiden, und mir fehlte oft das Gefühl überhaupt da zu sein.
    Irgendwann passierte, was passieren musste: Mein Großvater starb.
    An dem Tag, an dem ich kriechend bei meiner Großmutter ankam, und sie fragte: Liest du mir jetzt eine Geschichte vor? (weil Opa nicht mehr da ist).. und sie lachend: " Was denkst du denn?" , sagte, hatte ich emotional ganz mit ihr abgeschlossen.
    Um es kurz zu machen: Nach einer kurzen Zeit landete ich im Heim.
    Ich wuchs also in verschiedenen Kinderheimen auf.
    Der damalige Besuch des Gymnasiums stelle für mich eine erhebliche Belastung da. Da ich als Heimkind im Vergleich zu anderen Schülern einen besonders geringen Sozialstatus hatte, wurde ich arg gehänselt.
    In einem dieser Heime wurden wir gezielt über Stubenarrest, und das Ausbleiben von besonderer Nahrung bestraft. Ebenso wurden wir, was sehr selten vorkam, über Süßigkeiten, oder eine Bratwurst belohnt.
    In genau diesem Heim stand sexueller Missbrauch an der Tagesordnung, das auszuführen entspricht jedoch nicht dem Sinn von diesem Thread.
    Nun ja, ab dem 15. Lebensjahr bezog ich meine erste eigene Wohnung.
    Natürlich ging es da mit dem Chaos los.
    Abgesehen von meiner Großmutter, habe ich mit niemandem meiner Familie Kontakt. (und das ist gut, und wichtig so!)
    Wenn ich da so drüber nachdenke, dann wird mir klar, dass ich irgendwie immer auf der Strecke geblieben bin. Ich gebe niemandem, wirklich niemandem die Schuld dafür! Stelle jedoch fest, dass all das im unmittelbaren Zusammenhang mit meinen heutigen Probleme steht....

    AKTUELLE PROBLEME

    Unkoordiniertes Essen
    Es ist kein Wunder, dass ich Grundnahrung wie Brot meide, mich aber mit Süßigkeiten und fettigem Essen vollstopfe.
    Ich denke jeden Tag: So, jetzt speckst du ab.... Aber dann denke ich: "Morgen ist ein guter Tag."
    Morgen aber denke ich: "Och, übermorgen wäre auch ein guter Tag, oder etwa nicht?".
    Was ich wohl überübermorgen denke?(':lol2:')

    Unordnung im "Wohnraum"
    Eines meiner größten Probleme war schon immer diese schreckliche Unordnung. Dem widme ich mich in "mein aktueller Hausstand".

    Nikotinsucht
    Wenn ich es nur aufgeben könnte... dem werde ich mich in dem Nikotinthread widmen...(':?')

    Soziale Phobie
    Eine typische soziale Phobie liegt bei mir vermutlich nicht vor.
    Ich gehe ungerne in die Öffentlichkeit, und habe Angst Menschen zu begegnen. Eigentlich besitze ich ein sehr offenes und freundliches Wesen, aber in der letzten Zeit, fällt es mir sogar schwer einkaufen zu gehen, weil ich sehr große Ängste vor den Reaktionen anderer Menschen in Bezug auf mein äußeres Erscheinungsbild habe. Ich bin zwar gepflegt, aber eben dick. :oops:

    WAS GUT LÄUFT

    Berufliche Organisation
    Beruflich bin ich gut organisiert.

    Beziehung
    Meine Beziehung zu meinem Partner, mit dem ich zusammenlebe, und der das gleiche Problem hat, läuft seit fast drei Jahren gut. Was die Unordnung betrifft, hat er das gleiche Problem, nur noch um einiges schlimmer.... Dafür läuft es bei ihm beruflich sehr hervorragend. (Workaholicer) Die Frage in solchen Fällen, ist halt immer wie lange...

    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir vielleicht jetzt schon ein paar Tipps gebt. Ich würde mich sehr freuen, hier vielleicht auch jemanden zwischen 22 und 30 kennenzulernen, der/die ähnliche Probleme hat. Man könnte dann ja in Kontakt bleiben. :)



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Belinda - 17.04.2012, 22:42


    Herzlichen Willkommen hier =)

    Der Anfang ist gemacht und Du wirst hier sicherlich den einen oder anderen Rat beherzigen.

    Zum beispiel räumen hier einige mit der Eieruhr auf...auf 5,10 oder 15 minuten stellen und dann geht es los. Da ihr zusammen wohnt könnt ihr das ja beide machen^^ jeder ein Raum und los^^ Nur als Beispiel.

    Ich mache seit 2,5 Jahren Therapie und ich muß sagen es tut mir richitg gut...und ich habe gelernt das man sich auf eine Sache konzentrieren soll und dann die nächste im Angriff zu nehmen (Okay, ich gebe zu das klappt nicht immer bei mir)

    Aber wie gesagt der erste Schritt ist das Du da bist und Dir die Kategorien weiterhelfen.

    Welcome =)


    Belinda



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Anonymous - 17.04.2012, 23:13


    Erst einmal herzlich willkommen, liebe Regentropfen.
    Schön,dass du hierher gefunden hast.
    Du bist hier nicht allein.
    Ich bin ehrlich gesagt ziemlich erschüttert nach dem Lesen deiner
    bisherigen Lebensgeschichte. Nachdem ich selber sehr behütet
    aufgewachsen bin, kann ich dazu erst mal kaum was sagen.

    Ich finde du bist sehr stark, denn Du bist hier und versuchst, an deiner
    Situation was zu ändern.

    Ziemlich viele Baustellen auf einmal, die du angehen willst, das ist meine Einschätzung auf den ersten Blick. Aber gehe es an, vielleicht das Thema,
    das dich am meisten belastet. Darf ich fragen, wie alt Du bist ?

    Vielleicht hilft es dir auch, hier ein sog. "Tagespensum" zu eröffnen, das dann aber jeder so gestalten kann, wie er mag. Ich persönlich schaffe es bei Weitem nicht, täglich zu schreiben, obwohl ich es gern würde, aber das ist bei Job, Kind, Mann und Haus nicht machbar. Ich bin schon froh, wenn ich halbwegs regelmäßig die neuen Beiträge lese, um halbwegs auf dem Laufenden zu bleiben.

    Aber wir sind hier alle nett und versuchen uns gegenseitig zu helfen, so gut es geht. Aber -es dauert seine Zeit, ich bin nun auch schon jahrelang dabei und als geheilt kann ich mich immer noch noch nicht betrachten, was dich aber in keiner Weise entmutigen soll !

    So, das für´s erste, liebe Grüße von
    tRäumerin



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Anonymous - 17.04.2012, 23:59


    Hallo Belinda, hallo tRäumerin :)

    Vielen Dank für eure Antworten.
    Ob ich es jeden Tag schaffe online zu kommen ist fraglich, aber alle zwei, drei Tage sind sicherlich kein Problem. Ich bin sehr froh hier gelandet zu sein, und vor allem froh, dass ich gar nicht so alleine bin. Es scheint sich viel mehr um ein Problem zu handeln, dass gesellschaftlich sehr verdrängt wird, obwohl sehr viele davon betroffen sind.
    Ich weiß, dass das ein sehr langer Weg sein wird.
    Im Sommer werde ich 23. Mir kommt es vor, als wenn die Zeit rennt, und ich nicht mehr genügend Zeit für alles hätte..
    Ich gehe die Punkte vorsichtig, und nach und nach an. Das ist immer wichtig.
    Ausgrechnet ich arbeite im tierpsychologischen Bereich, und ich rate selbst bei Härtefällen langsam zur Veränderung... Ist einfach nicht besonders erfolgsfördernd, wenn sich von heute auf morgen alles ganz nachhaltig ändern soll...
    Was meinen Freund betrifft, muss ich das auf jeden Fall alleine hinkriegen.
    Durch die Arbeit hat er leider nicht viel zeit, und vor allem Energie.
    Da ich wesentlich weniger arbeite als er, dürfte das für mich auch kein Problem darstellen, in der Realität sieht das aber ganz anders aus.
    Ansonsten hat sich schon vieles geändert. Obwohl ich in den letzten 3 Jahren recht viel zugenommen habe, geht es mir insgesamt viel besser.
    Früher hatte ich ca. 2 Jahre sehr schlimme Depressionen. Das ging so weit, dass ich den ganzen Tag nur geschlafen habe, und praktisch nur zum essen und duschen aufgestanden bin.
    Spätestens seit der Beziehung zu meinem Freund (wodurch sich meine Lebensumstände insgesamt gebessert haben) hat sich das geändert.
    Ich konnte schon nach wenigen Wochen den ganzen Tag wachbleiben, und sogar einige Sachen erledigen. Schließlich beendete ich sogar meine Ausbildung richtig gut. Das alles wäre nur zwei jahre vorher absolut undenkbar gewesen. Aber wie gesagt: Es geht trotzdem weiter!
    Aber eben Schritt für Schritt...

    Liebe Grüße



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Rumpelnöff - 18.04.2012, 06:58


    :herz: lich Willkommen auch von mir!!

    na, ist ja schon fast alles gesagt,
    eröffne ein Tagespensum und immer Schritt für Schritt :paw: :paw:
    (sorry, hab grad viel zu tun, drum nur ne kurze Begrüßung)



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    elfenfanti - 18.04.2012, 10:21


    Hallo Regentropfen,
    auch von mir ein ganz :herz: liches Willkommen.
    Auch wenn ich durch dein Altersraster gefallen bin ;)

    Du bedankst dich bei uns, für das Lesen und die Antworten?
    Ich möchte mich bei dir bedanken, für dein Offenheit.

    Den Ratschlag den ich dir als allererstes geben möchte, ist hol dir Hilfe.
    Auch meine Kindheit und Jugend war nicht unbedingt ein Wunschkonzert und hat irgendwann mal zu einem absoluten Zusammenbruch geführt. Folge Zwangseinweisung, stationäre Therapien und auch ambulante Therapien und noch so dies oder das.
    Als ich aber von dir las, da kamen mir meine Probleme fast winzig vor.
    Ich würde dir auch zu einer Psychotherapie raten. Aber nicht wegen des Messietums. Du hast eine Menge aufzuarbeiten.
    Das aber nur so nebenbei, denn hauptsächlich geht es in diesem Forum ja um unsere häusliche Unordnung.

    Wenn du deinen Haushaltszustand hier ausgefüllt hast, fällt es vielleicht auch einfacher dir konkrete Tipps zu geben.

    Ein paar Tipps vor weg:
    - "nassen Müll" einsammeln und vielleicht noch einiges was in die normale Mülltonne gehört.
    - Pfandflachen zu Geld machen
    - Mit dem Wetstoffsack durch die Wohnung laufen und natürlich auch vollmachen
    - alles was auf den ersten Blick als Altpapier und Altglas zu erkennen ist, einsammeln und ab zum Container-
    - mir persönlich haben Kisten, Wannen oder auch Kartons immer sehr beim Vorsortieren geholfen. Vielleicht davon welche organisieren. Und unter umständen auch große Müllsäcke, je nach dem, wie es bei dir ausschaut.

    Aber das allerwichtigste ist wirklich immer einen Schritt nach dem anderen. Wie heißt es soch immer so schön: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Und dein Chaos war auch nicht über Nacht da, also wird es auch nicht über Nacht verschwinden.
    Und wenn du irgendwann einmal einigermaß Ordnung in die Wohnung gebracht hast, wird es nicht so bleiben, denn es gilt einiges an Verhaltensweisen zu verändern. Da arbeiten hier alle dran.

    Auf diesem Weg wirst du hier auf alle Fälle ne Menge Unterstützung bekommen. Ob nun so :hug: oder manchmal auch so :atritt:



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Messina - 22.04.2012, 20:15


    Huhu liebe regentropfen :wave: und :herz: -lich Willkommen!

    Deine Vorstellung hat mich sehr berührt. :cry: Besonders dieses:
    Zitat:
    mir fehlte oft das Gefühl überhaupt da zu sein.

    Du hast ja einen wirklich schweren Start ins Leben gehabt! Ich kann es mir kaum vorstellen... :hug:

    Sicher ist Therapie richtig und wichtig für dich, aber wenn die Scham zu groß ist, scheut man diesen Schritt natürlich.
    Vielleicht bekommst du hier bei uns mit der Zeit etwas mehr Selbstvertrauen, dass du dir eine Therapie zutraust.
    Mir ist es jedenfalls so gegangen.

    Schön, dass die Beziehung zu deinem Freund dir so viel Halt gegeben hat, dass du aus der Depression rauskonntest
    und sogar deine Ausbildung gut abgeschlossen hast und das Berufliche gut hinkriegst! :super:

    Dass du ungern rausgehst, kann ich gut verstehen. Ich bin zwar nicht richtig dick, fühle mich aber oft unattraktiv.
    Es ging so weit, dass ich mich fast 1 Jahr nicht rausgerührt hab!
    Das hab ich durch Thera schon ganz gut gegeben, und war mehrmals in einer Tagesklinik, was mir sehr geholfen hat.

    Wenn man anfängt, das zu glauben, kann es sich verselbständigen!
    Inzwischen sag ich mir oft vor: "Es ist mir sch...egal wie ich aussehe, ich geh einfach los." :pfeif:
    Klappt zwar nicht immer, aber es geht aufwärts.

    Magst du ein Tagespensum eröffnen?
    Du musst nicht, es muss auch keine besondere Form haben,
    einer schreibt, was er machen will, ein anderer lieber, was er schon geschafft hat.
    Eine schreibt jeden kleinen Mini-Schritt auf, andere nur das für sie Wichtige.
    Jeder macht es so, wie es für ihn gut ist. Ich hab auch schon verschiedene Varianten probiert...

    Das Gute daran ist, man motiviert sich leichter und überlistet sich auch mal zu ungeliebten Tätigkeiten.
    Und wird bepuschelt :cheer: oder freundlich getreten :atritt:
    oder mit Kraft-Wünschen :gift: und Blümchen :blume: samt "Vase" :nr1: beschenkt.



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Trockenfisch - 23.04.2012, 11:59


    Liebe Regentropfen,

    herzlich willkommen auch von mir - und...ich möchte dir meinen ehrlichen Respekt und meine Hochachtung aussprechen.

    Du hast - trotz aller Probleme - bewiesen, dass du innere Stärke besitzt.

    Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass diese innere Stärke dich durch die Veränderungen begleitet, die du willst und brauchst.

    Du kannst dir sagen, dass du einiges nicht im Griff hast.
    Aber - du hast soviel Kraft in dir, dass du etwas überlebt hast, woran andere längst zerbrochen wären.
    Es hat dich behindert, gezeichnet und ist vielleicht eine Bürde, die du in irgendeiner Form immer bei dir haben wirst....ABER: das hat dich nicht davon abgehalten zu überleben, zu leben, dich zu entwickeln.

    Ich glaube, Regentropfen, du hast ein Potential in dir, um das dich viele beneiden könnten.

    Alles Liebe
    Fischi (Trockenfisch)



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Anonymous - 23.04.2012, 21:30


    :herz: lich willkommen auch von mir - laß Dich erst mal drücken :hug:

    ich danke Dir sehr für Deine Offenheit und wünsche Dir auf Deinen Weg viel Erfolg!



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Anonymous - 24.04.2012, 11:50


    Liebe Regentropfen,

    mich hat Deine Lebensgeschichte und Deine innerliche Stärke sehr berührt :hug: Du hast soviel Lebensmut und Lebenshoffnung in Dir das Du es schaffen wirst, egal was kommt. Wenn es Dir mal nicht so gut geht werden zwar die schlimmen Erinnerungen bleiben und hoffentlich mit der Zeit verblassen aber es bleibt auch immer Deine innere Stärke die Dir zeigt das Du überlebt hast, eine Ausbildung geschafft hast und noch viel erreichen kannst.
    Mit der Psychoterapie bin ich gespalten, sei bitte ganz vorsichtig und höre auf Dein Bauchgefühl. Versuche Dich nur jemanden anzuvertrauen der Dir wirklich zuhört und nicht gleich mit Tabletten kommt. Vielleicht hast Du auch eine Hausärztin der Du vertraust und an die Du Dich wenden kannst.
    Vielleicht fällt es Dir leichter eine kleine Insel im Haushalt zu schaffen, das Bad oder ein Fensterbrett wo Du Deine Lieblingsblume aufstellen kannst - und diese Inseln zu pflegen.
    Wir sind bei Dir und gemeinsam schaffen wir vieles - auch wenn es mal Rückschläge gibt sind wir motiviert und machen weiter - Schritt für Schritt. Schön das Du bei uns bist. Ein ganz liebes Willkommen.
    Liebe Grüße
    Spöka :hug:



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Anonymous - 25.04.2012, 20:16


    Hallo!

    Vielen Dank für eure ungewohnt freundlichen und verständnisvollen Nachrichten!


    Ich vermute, dass meine Lebensgeschichte für ziemlich viel Unordnung im Kopf gesorgt hat, so wie für schwerwiegende emotionale Probleme. Diese Probleme spiegeln sich auch in dem Chaos wieder. Leider.
    Die letzten Tage war ich sehr beschäftigt. Nicht nur beruflich, sondern, OH Wunder, ich habe eine Menge aufgeräumt. :lol: Wenn ich jetzt noch zwei Stunden in die Küche stecke, ist sie sehr gut vorzeigbar, aber naja, das gehört ja eher ins Tagespensum.
    Ich wollte mir sehr viel Zeit nehmen, um in mein aktueller Hausstand und mein Tagespensum etwas schreiben zu können.
    Dabei ist mir auch etwas aufgefallen.

    Und zwar erstens:Ich glaube mein aktueller Hausstand sorgt dafür, dass man vielleicht erstmals genauer hinschaut. Mir ist erstmals bewusst geworden, was eigentlich alles ansteht. Das ist schon mal eine gute Basis, die für Nachhaltigkeit sorgen kann.
    Aber zweitens: Irgendwie macht mich das traurig genau hinzuschauen.
    In einer richtig blitzblanken Wohnung fühle ich mich überhaupt nicht wohl.
    Diese Leere um mich herum macht mir irgendwie richtig Angst.
    Ganz anders ist es, wenn ich Stück für Stück aufräume.
    Von daher glaube ich, dass es nur gut ist, nach und nach aufzuräumen. Nicht von heute auf morgen, so wie ich das früher immer gemacht hab. Irgendwie bleibt dann ein gefühl der Leere in mir zurück...


    Psychotherapie ist eine sehr gute Idee. Die Sache ist nur die, dass ich so zwischen meinem 17. und 20. Lebensjahr öfter mal kurzfristig therapeutische Maßnahmen in Anspruch genommen habe, die mir den Eindruck vermittelten, dass das Wohl der Menschen dort (vermutlich auch aus Kostengründen) nicht an erster Stelle steht.
    Was ich jetzt aber mal gemacht hab:
    Ich hab mich bei einer systemischen Therapeutin gemeldet, bei der ich früher eine Zeit in Therapie war. Sie ist eine sehr freundliche Person, und vor allem ist in der systemischen Therapie, dieses Abstempeln und mit Medikamenten abspeisen kein Bestandteil.

    Was mir gerade einfällt... Genau diese Therapeutin sagte einmal zu mir: Du hast einen ungewöhnlich starken Überlebenswillen. Vielleicht stimmt das, vielleicht auch nicht...
    Natürlich ist die Therapie kostenpflichtig, also privat, aber ich denke es lohnt sich!
    So wird eher auf den Menschen eingegangen, und die Therapeuten sind allein dadurch, dass sie selbst immer wieder an ihrer Persönlichkeitsentwicklung arbeiten eher mit Menschlichkeit "gesegnet".

    Auch ein ca. 4-wöchiger Aufenthalt in einer Tagesklinik zählt zu den Maßnahmen, die bei mir bislang anstanden.
    Für mich ist das alles nichts. Ich vermute, dass in meinem Fall, das wahre Leben, also `ne gut laufende freundliche Beziehung, meine Arbeit, Natur, Bewegung, all so was...
    Aber erstmal muss ich eine Struktur reinkriegen.

    Ich danke euch, für die vielen guten Ratschläge.
    Dieses Forum werde ich regelmäßig nutzen. Ich denke, dass es sehr erfolgsversprechend ist, wenn man die Zeit und vor allem den Raum hat, sich damit auseinanderzusetzen.
    :D



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Messina - 25.04.2012, 22:23


    Zitat: Die letzten Tage war ich sehr beschäftigt. Nicht nur beruflich, sondern, OH Wunder, ich habe eine Menge aufgeräumt.
    Was für ein toller Anfang! :cheer: :cheer: :cheer:

    Aber du hast natürlich Recht, :paw: by :paw: ist es am Besten! :hug:



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Anonymous - 28.04.2012, 10:58


    So, und wieder habe ich eine Menge geschafft.
    Es wird, es wird :tanzen: :!:



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Messina - 28.04.2012, 21:36


    Super! :freu2: :tanzen: :cheer: :cheer: :cheer:



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Anonymous - 29.04.2012, 08:26


    ich wollte auch noch ein verspätetes hallo da lassen... und - das weißt du vermutlich eh schon - noch kurz anmerken, dass du - wenn du echt psychtherapie machen willst - mit langen wartezeiten rechnen musst, um einen guten psychotheraopeuten zu bekommen. also besser rechtzeitig auf die liste setzen lassen :-)

    viel power (glaub die hast du eh) wünsch ich dir, gemeinsam bekommen wir auch das chaos in den griff!!



    Re: Und irgendwann kommt die Veränderung

    Anonymous - 29.04.2012, 18:41


    Vielen Dank!
    Also, eigentlich ist das hier ja nur die Mitgliedervorstellung.
    Mittlerweile bin ich guter Dinge, dass sich einiges bessert. Mit dem täglichen Anpacken habe ich begriffen, was für Probleme ich habe, warum ich sie habe, und auch, wie ich sie in den Griff bekomme. Wichtig ist natürlich auch zu verstehen, warum es bislang nicht klappte.
    Wer mehr dazu lesen möchte, kann ja mal unter dem Tagespensum gucken.
    Da man dort (wenn ich es nicht verwechsle) auch antworten kann, schreibe ich dort, was sich bei mir ereignet hat. Nicht nur äußerlich
    ;)



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