Autobiografie eines Hexenmeisters

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    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Iguana - 25.09.2007, 16:57

    Autobiografie eines Hexenmeisters
    Ein Hexenmeister lässt sein bisheriges Leben Revue passieren...
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    Es war ein verregneter, kühler Herbsttag, als ich das elektrische Licht der Welt erblickte. In der Abtei von Northshire - ja, so hieß das damals noch - kam ich nach einer kurzen aber erfolgreichen Schwangerschaft von 2 Tagen nach portofreier Lieferung durch meine Mutti "Amazon" in meiner neuen Welt an und wurde unbarmherzig in einem alten, kalten Gemäuer ausgesetzt und meinem Schicksal überlassen.

    Ich begann mich zu orientieren, lief ein wenig hier und dort rum und fand heraus, daß ein freischwebendes Ausrufungszeichen über der Hirse eines Ennpezehs bedeutet, daß ich hier an Ort und Stelle unvorstellbare Herausforderungen annehmen und glorreiche Abenteuer beginnen konnte. Wie und auf welche Weise dieses Ausrufungszeichen allerdings über dem denkfähigen Ende des Ennpehzehs festgemacht war und warum es so pulsierte habe ich bis heute nicht herausgefunden und dieses Phänomen stellt somit den wohl größten Quest da, den ich in meiner Entwicklungsgeschichte ausgesetzt war.

    Gleich am ersten Abend musste ich dann auch gleich die tödlichsten und gefährlichsten Abenteuer bestehen, die man sich nur vorstellen kann und die mir allesamt von so komischen Ennpezehs eingebrockt worden waren: ich musste Kobolde kloppen, Wölfe verprügeln, Abwasserkanäle erkunden, Alkohol organisieren und den übel riechenden Delfias ihr völlig verspeckten Stirnbänder klauen; was ja nun mal eine saudumme Idee war und weshalb ich auch recht zügig per "Du" mit dem Geistheiler des Elwynwaldes war.

    Ja der Geistheiler! Ich weiß bis heute nicht, ob ich ihn mögen soll oder nicht. Einerseits ermöglichte er mir unzählige Male nach einem abrupten mit dem Leben nicht zu vereinbarenden Erlebnis einen Neuanfang zu wagen, andererseits befand er sich dabei aber immer an den unmöglichsten und dümmsten Plätzen, die sich ein einigermassen klar Denkender nur vorstellen konnte und die immer "Max-Range" zu dem Punkt waren, wo ich gerne hin wollte.

    Damals, das weiß ich als wäre es gestern gewesen, lief ich noch in alten Lumpen, durchlöchertem Schuhwerk und mit einem Käsemesser rum; auch wenn es mir nach wie vor ein Rätsel ist, wie diese Dinge in meinen Besitz kamen. Aber egal.

    Schon bald begann die große Wanderschaft und ich zog normadenmässig durch den Wald von Elwyn. Ich tippelte vorbei an furchterregenden Geschöpfen um eine Unzahl unmöglicher und mehrheitlich sinnfreier Aufgaben zu bewältigen. So verlangte man von mir doch ernsthaft, ich solle kleine hässliche Kobolde anquatschen und davon überzeugen, mir ihre Kerzen aushändigen; und davon dann mal gleich 10 Stück.

    Ich bemerkte, daß ich meinen Gedanken nur ein "/S" voranstellen musste und schon konnte ich mit meiner Umgebung sprechen! Ich nutzte diese Entdeckung und begann mit den elenden Kobolden eine Grundsatzdiskussion über den Besitz und Gebrauch von Kerzen, die Gefahr von Feuer für Leib und Habe und natürlich die negative Beeinflussung von lebenden Objekten in Bezug auf Feuer an sich.

    Nix!
    Die kleinen Racker zogen unbeeindruckt ihre Bahnen und dachten nicht im Traum daran mir ihre doofen Kerzen zu geben. Mir wurde klar, daß ein antiauthoritärer Ansatz zur Lösung der Aufgabe nicht geeignet war, zumal ich mittlerweile bereits komisch angeschaut wurde von anderen Mitstreitern die teilweise stehen blieben um meine Diskussion mit den blöden Kobolden zu bestaunen. Annähernd zwei Stunden hatte ich nun damit vertrödelt auf friedlichem Wege zu versuchen die kleinen Hosenscheisser zur Über- und Herausgabe der Kerzen zu bewegen und war letztendlich nicht einmal im Besitz eines einzigen Kerzenstummels! Und wenn gute Worte nicht helfen, was macht man da? Richtig! Ich fand in meinen Taschen einen Holzstab und zog ihn dem erstbesten Kobold kräftig über die Omme. Hahaha, hat der doof geguckt! War wohl ganz überrascht, daß ich nach den verbalen Überredungsversuchen zur Herausgabe der Kerzen nun doch mit etwas schlagkräftigeren Argumenten ankam. Noch 5-10 Mal mit dem Stab den Scheitel gezogen und da lag er der kleine Racker und gab mir nunmehr freiwillig seine Kerze! Geht doch!

    Ich beschloss nie wieder über anliegende Aufgaben mit meinem Gegenüber zu diskutieren und ging fortan umgehend in Phase II der Verhandlungstaktik: Draufhauen und anzünden! Anzünden! Ja, da hatte ich so beiläufig entdeckt, daß ich in der Lage Feuer aus meinen Handflächen zu entfachen, was ja mal noch erfolgsversprechendere Argumente waren. Auch besass ich einen "Schattenblitz"; der hatte zwar wenig mit Schatten und noch weniger etwas mit Blitz zu tun, war aber ein nicht zu unterschätzender Verhandlungspartner bei der Lösung der mir aufgetragenen Aufgaben.

    Die von mir gelösten Aufgaben konnte ich bei den bereits erwähnten Ennpezehs abgeben bzw. deren Vollzug vermelden. Hierzu hatte dieser auf wundersame Weise plötzlich ein Fragezeichen über dem Kopf. Ich bekam dafür häufig ein paar nette Werbegeschenke und auch ein paar Taler; aber vor allem hagelte es "EP"s. Diese EPs befähigten mich, so fand ich heraus, zu "wachsen". Zwar wurde ich nicht größer aber meine Gesundheit und mein Mana, was immer das sein sollte, wuchsen mit den EPs oder vielmehr mit jedem Funkeln wenn ich wieder eine bestimmte Portion von diesen imaginären und geheimnisvollen EPs eingeheimst hatte. Auch stellte ich fest, daß ich diese EPs auch bekam, wenn ich z. B. Kobolde mit meinem Stab dermaßen verdroschen hatte, daß sie nicht länger willens waren aufrecht mir gegenüber zu stehen. "Schwupps", wieder 70 EPs! Für meine Diskussionen hatte ich nie EPs bekommen; ein weiteres Argument dafür, gleich mit dem Kloppen loszulegen, gab schliesslich EPs. Und mehr Mana war klasse! Dieser Hexenmeister-Sprit befähigte mich öfters und kräftiger zu zaubern und noch mehr Gegner dem Erdboden gleich zu machen. Ein Teufelskreis!

    So kloppte ich mich barmherzig durch die Lande. Schnell wurde ich aufgrund meiner enormen Leistungen und meines bedeutungsvollen Potentials nach Goldshire - dem heutigen Goldhain - geschickt und ich machte Bekanntschaft mit Schmieden, die mich reparieren konnten, mit Gastwirten, die mir eine Vielzahl unnützes Zeug verkaufen wollten und die mir aber im Gegenzug auch sämtliche Sachen abkauften, die ich unterwegs und in und an diversen Kobolden, Murlocs und Delfias gefunden hatte. Selbst ihre Augen, die ich in profitgieriger Absicht nach der schlagkräftigen EP-Diskussion in meine Taschen gesteckt hatte.

    Man brachte mir das Angeln bei und auch, wie man aus den übelsten und ekelhaftesten Zutaten doch noch eine nette Mahlzeit herstellen kann. Durch einen mehrtägigen Kurs bei diversen Quacksalbern und Möchtegern-Heilern erlernte ich schließlich auch die Kunst mich selbst zu heilen und mich - und auch andere - mit diversen Bandagen bis zur Unkenntlichkeit zu vermumifizieren.

    Meine Gegner hatten damals wie heute immer Fetzen unterschiedlicher Stoffe in den Taschen. Teilweise wunderte ich mich - auch heute noch - was in so kleine Murlocs und Delfias alles reinpasst: Schilder, Taschen, Stoffe, Steine, Kräuter und der ein oder andere Käselaib. Ein Murloc ist eigentlich ein richtig kleines Raumwunder!

    Ich verliess den Elwyn-Wald nach unzähligen Abenteuern und Kleinkriegen mit einem lachenden und einem weinden Auge. Zwar war ich durch das Sammeln dieser imaginären EPs gewachsen und tatendurstig auf neue Abenteuer, dennoch hatte ich sehr nette Erlebnisse und Abenteuer, die mir den Abschied schwer machten. So erinnere ich mich noch gut an meinen alten Freund "Hogger", dem ich die bis heute anhaltende Fähigkeit verdanke, daß ich vom Geistheiler mit geschlossenen Augen jeden beliebigen Punkt im Elwyn-Wald wiederfinde...



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Iguana - 25.09.2007, 16:58


    So ergab es sich, dass ich an einem Donnerstagabend die Grenzen des Elwyn-Waldes entdeckte und feststellte, da kommt noch was!? Diese Erkenntnis kam mir sehr gelegen, hatte ich doch nicht unbedingt vor mein restliches Dasein damit zu verbringen Wölfen, Murlocs und Delfias, sowie kleinen Kobolden die Gesichtszüge zu richten und mit ihnen zu diskutieren, dass es vielleicht besser wäre die Taschen gleich vor mir auszukippen und zu verduften. Da sie hiervon nicht unbedingt zu überzeugen waren – ok, ich hatte es nicht wirklich versucht - entwickelte ich mich recht zügig zu einem Hexenmeister, der in freudiger Erwartung der nächsten Beute einen Heidenspaß entwickelte den werten Gegnern so auf die Omme zu hauen als gäbe es keinen Morgen. So paradox es klingen mag, aber das systematische Verkloppen und Vertrimmen meiner Gegner bescherte mir Gegenstände, mit denen ich sie noch besser verkloppen konnte, herrlich!

    Neue Waffen probierte ich grundsätzlich erst einmal an ebenbürtigen Gegnern aus und so weihte ich in einer mehrstündigen Veranstaltung meinen neuen Stab ein, den ich einem frech und vorlaut daherstolzierendem Delfias-Proleten abgeknöpft hatte; bei der Gelegenheit hatte ich ihm auch ein so genanntes Delfiastuch abgenommen, mit dem ich meine geliebten Wanderstiefel ausgiebig putzte und welches ich anschließend an den verrückten Gastwirt in Goldshire verscherbelte, hehehehe. „Goldshire Im- und Export“, mehr fällt mir zu dem Thema nicht ein.

    Wie gesagt, neue Waffen wurden ausgiebig an ebenbürtigen Gegnern getestet und so lernten Hunderte von Eichhörnchen, Hühnern, Rehen und Kühen, die – wie ich – orientierungslos im Wald herumirrten, meine neuen Waffen kennen – und schätzen. Ich muss eingestehen, dass diese Waldbewöhner zwar weder EPs und auch selten nur brauchbare Beute abgaben, aber es war irgendwie interessant, wie sie von mir von oben einen auf die Glocke bekamen und dann entgegen meiner Schlagrichtung und allen physikalischen Gesetzen mit einem Salto rückwärts umkippten. Kühe kippten zur Seite, Hühner nach vorn und Eichhörnchen machten diesen erwähnten putzigen Salto; immer unter lautem Gequietsche, einem letzen Muhen oder überraschtem Gegackere. Irgendwann erzählte mir dann auch noch ein Zeitgenosse, dass man, wenn man ganz ganz viel Glück hat, in einem erschlagenen Eichhörnchen seltene und wertvolle Rezepte und Beute finden könne. Fortan zeichnete ein Weg von Eichhörnchenleichen meinen Weg. Wo immer ich die kleinen putzigen Kameraden erspähen konnte erlag ich einem inneren Drang nachzuschauen, ob mir nun endlich jenes Eichhörnchen begegnet sei, welches mit einem montrösen Loot meinen Altersruhesitz finanzieren würde.

    Loot, ja Loot! Ich hatte fälschlich angenommen es wäre „Beute“, neiiin! LOOT! Ich betrieb auch nicht Leichenflädderei, nein ich „lootete“! Und genauso verhielt es sich mit meinen feuererzeugenden Handflächen. Der geneigte Betrachter vermag jetzt anzunehmen, dass ein Hexenmeister, der aus den Handflächen Feuer entstehen lassen kann „zaubern“ würde. Nein, nein, nein! Ich ließ mich belehren und was ich da tat war nicht zaubern, sondern „casten“! Also „castete“ ich mir fortan einen Wolf und „lootete“ bis die Buxe platzte; für das systematische Vertrimmen von Gegnern – ach nee, von „Mobs“ - gab es aber offenbar keinen Fachbegriff, weshalb ich diese dann auch weiterhin einfach nur verkloppt und dann „gelootet“ habe.

    Ja, da stand ich nun am Rande des Elwyn-Waldes und erkannte, dass es ganz offensichtlich ein Leben jenseits dieses Waldes geben musste. Denn was sich wenige Meter vor mir auftat war ein anderes Land. Wie aber jetzt da rüber kommen? Ein weiter reißender Fluss trennte mich von meiner vermeintlich neuen Heimat – „Westfall“, wie sich später herausstellen sollte - und mir war nicht bekannt, wo ich mir ein Tretboot hätte ausleihen können. Ich konnte doch nicht einfach rüber schwimmen? Hallo????

    Meine eigenen Taschen waren zwischenzeitlich nämlich gewachsen, denn mehreren Kobolden und Murlocs hatte ich ihre Kindergartenbeutel und Handtaschen abgenommen und war somit nun im Besitz von mehreren Taschen, was mich selbst nunmehr zu einem kleinen Raumwunder gemacht hatte. Einerseits hatten mich diese Beutezüge ja ordentlich nach vorne gebracht, musste ich doch nicht mehr nach jedem fünften Gegner die Beine in die Hand nehmen und dem werten Gastwirt in Goldshire meine neusten Errungenschaften präsentieren, die er zum Glück dann auch immer gut gebrauchen konnte; der alte Knabe war sowieso mittlerweile mein bester Freund geworden, der alte Messie! Andererseits hatte ich nun genügend Platz, aber halt auch das Problem dass ich mit etlichen Schildern, einer Fuhre Steinen, diversen Stapeln Wolfsfleisch, mehreren Schwertern, einer feudalen Kollektion frei verkäuflicher und nicht rauchbarer Kräuterpflanzen und diversen nicht identifizierbaren Stäube und Materialien nicht mehr wirklich schwimmfähig war und sicher nach spätestens 2 Metern in den Fluten versunken und elendig ertrunken wäre mit all dem Ballast. Da stand ich nun am Ufer dieses Flusses, die Taschen zum bersten gefüllt und Physik und Logik waren gegen mich.

    Ich versuchte die Taschen auf die andere Seite zu werfen, hatte aber nur die Wahl sie zu zerstören. Meine „Loots“ in die Fluten zu werfen mit dem Plan sie dann später auf der anderen Seite z. B. mit meinem Stab wieder aus den selbigen zu fischen schlug genauso fehl. Also stellte ich mich konzentriert an die Uferbegrenzung, atmete tief ein und aus, füllte meine Lungen mit Sauerstoff und sprang ins Wasser. Um mich herum wurde es blau, kleine Fische umschwirrten meine Füße und ich wurde diskret darauf hingewiesen, dass ich in absehbarer Zeit atemlos sein würde. Kaum hatte ich die Orientierung wiedergewonnen schwamm ich um mein Leben, weiter und immer weiter. Das gegenüberliegende Ufer erreichte ich aber nicht…

    Eine Minute später war ich tot.

    Was war geschehen? Wie sich später bei nüchterner Betrachtung des Vorfalls herausstellte war ich wohl etwas schräg in den reißenden Fluss gesprungen. Anstatt mich nun dem gegenüberliegenden Ufer zu nähern war ich wohl den Fluss hinab geschwommen bis dann irgendwann meine Sauerstoffreserven aufgebraucht waren und ich von Bob, dem Geistheiler reanimiert wurde. Wieder einmal dankte ich Bob und gab Fersengeld um meine Leiche zu erreichen bevor irgendjemand sie finden und „looten“ würde. Dass das gar nicht geht weiß ich mittlerweile auch… Auf jeden Fall lag meine Leiche nicht dort, wo ich in den Fluss gesprungen war, sondern ganz woanders. Und da wo ich wieder zu mir kam gab es eine Brücke…

    „Willkommen in Westfall ihr Pappnasen“ stand auf dem großen Schild hinter der Brücke und ich trottete triefnass, aber glücklich hinein ins nächste Abenteuer.



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Iguana - 25.09.2007, 16:59


    Kaum hatte ich einen Fuß in die für mich neue Heimat gesetzt traf ich auf Familie Vurlbrow, die mit Wein, Weib und Gesang am Eingang von Westfall rumlungerte und offensichtlich nur auf solche Deppen wir mich gewartet hatte. Zur optischen Verstärkung waren auch Ochs und Esel mit dabei und hätte es geschneit, wäre ich sicher gewillt gewesen im Wald von Elwyn eine Tanne zu schlagen und das Ambiente so zu vervollständigen. Es schneite aber nicht.

    Kaum war ich nahe genug herangekommen quasselte mich Verna - oder hieß sie doch Verena? – an und drückte mir annähernd ungefragt eine neue Aufgabe aufs Auge: Ob ich nicht so freundlich wäre ihr altes Familienrezept für den legendären „Westfall-Eintopf“ zu einer gewissen Salma zu bringen, von der sie nicht mal wusste, wo sie ist, und wer sie ist, die aber offenbar schon sehnsüchtig darauf wartete und ohne diesem Rezept nicht weiterleben wollte.

    Ich war entsetzt, verwundert und verärgert zugleich: Was sollte das? Ja bin ich denn Euer Laufbursche? Bin ich von der Post oder seh’ ich aus, wie der Kurier des Maggi-Kochstudios? Offensichtlich lungerten die beiden faulen Säcke sowieso den ganzen Tag in der Sonne rum und wussten vor Langeweile nicht mehr was sie tun sollten, meinten aber es wäre ok mich nun für ihre Bequemlichkeiten in Anspruch zu nehmen. Da sollte ich nun müde und zerschunden von unzähligen Abenteuern, noch leicht beduselt von meinem erst wenige Minuten zurückliegenden Ertrinkungstod für dieses arbeitsscheue Gesindel Botengänge machen und in einem mir völlig fremden Land nach jemandem suchen, von dem sie mir nicht einmal einen Tipp geben wollten wo sich denn diese Tütensuppentriene aufhalten würde? Das war der Gipfel der Faulheit, der mir in meinem bisherigen Hexerdasein untergekommen war. Ich war außer mir vor Wut. So ein faules Pack! Meine „Verwunderung“ schien auch für Verna nicht verborgen geblieben und sie fügte hinzu, dass ich für meine Mühen 850 EPs und einen Beutel Murmeln erhalten sollte.

    Na, das änderte die Situation jetzt aber dramatisch und ich nahm das lieblos aufgekritzelte Küchenrezept, verstaute es in meinem Brustbeutel und war auch schon auf dem Weg. Wohin? Nun ja, erstmal vorwärts, ich würde diese dusselige Kuh schon finden dachte ich mir.

    Plötzlich näherte sich jemand. Wer war das? Oder besser, WAS war das? Erst dachte ich, der ist aber noch weit weg, weil er so klein und kugelig aussah, aber dann stellte ich fest, dass es kein Mob war, sondern etwas anderes sein musste. „Ich bin ein Gnom Du Blödmann, und jetzt bloß keine Gnomenwitze!“ tönte es aus dem kleinen Wichtel hervor, nachdem ich fragte welcher Eichhörnchengattung er denn angehören würde und ob er mir meinen Loot freiwillig geben würde. Ein Gnom! Ich dachte, die gibt es nur im Märchen und jetzt stand so ein Pferdefurz direkt vor mir; kaum größer als eine Parkuhr aber frech wie Hulle. Obwohl ich merkte, dass er ein wenig – sagen wir – „irritiert“ über meine Äußerungen war, faszinierte mich doch irgendwie seine Erscheinung. Kleine putzige Ärmchen, ein kurzer Hals, ein Kopf von der Größe einer Hollandtomate und dann diese Babyschuhe, in denen er aufgeregt von einem Beinchen auf das andere stampfte.

    Wie sich bald herausstellte war er eigentlich ein ganz netter Zeitgenosse – und Magier, nur durfte man niemals auch nur ansatzweise etwas über seine nicht vorhandene Größe, die kurzen Stummelbeinchen oder über seinen Watschelgang erwähnen. Als Magier demonstrierte er mir eindrucksvoll, wie er Mobs festfrosten und so den nötigen Vorsprung gewinnen konnte um mit seinen kleinen Stummelbeinchen das Weite zu suchen. Wir kamen ins Gespräch und mir wurde relativ schnell klar, dass dieses faule Pack von Vurlbrow doch glatt uns beide engagiert hatte um die Tütensuppe auszuliefern; ja so eine Sauerei! Da bekommt man eine Spezialaufgabe und muss dann feststellen, dass bereits halbe Völkerstämme damit beschäftigt sind dieser blöden Selma das Kochen beizubringen und die eigene Aufgabe zu erfüllen. Über diese Hinterhältigkeit war ich sauer. Trauten mir die Vurlbow’s nichts zu und haben sie daher parallel noch andere mit derselben Aufgabe betraut? Ich fühlte mich schmutzig, ausgenutzt und verraten. „Die ist da vorn im Haus“ raunte mir der kleine Zwergpinscher zu. „Wer, Selma?“ meinte ich. „Yupp“ schallte es kurz und knapp aus dem Kindermund. „Und Du bist allein die Stufen hochgekommen!?“ fragte ich.

    Unsere Wege trennten sich, weil er der Meinung war ich hätte wieder versucht einen Witz zu machen, dabei wollte ich nur wissen…aber lassen wir das.

    Ich setzte meinen Weg fort und traf besagte Selma in dem erwähnten Bungalow und überreichte ihr das Kochrezept. Sie gab mir die vereinbarten EPs und die Murmeln und warf das Rezept einfach hinter sich, wo sich ein riesengroßer Haufen von Kochrezepten befand. Ich war sprachlos! War ich nun hier um die Welt zu retten oder war das einfach nur eine Beschäftigungstherapie? In was für einem Film war ich hier?

    Da man mich bisher immer systematisch mit kleinen Belohnungen, Geld und guten Worten erfolgreich versucht hatte zu korrumpieren dachte ich mir die Taktik aus diesen „ehrenwerten“ Aufgaben zukünftig keinerlei lebenswichtige Bedeutung mehr beizumessen und sie nur noch verwenden um Belohnungen und harte Währung abzugreifen.

    Noch halbwegs deprimiert über das System in das ich geworfen worden war erreichte ich die „Späherkuppe“ in Westfall. Ein kleines Dorf, ähnlich wie Goldshire und auch hier gab es wieder einen völlig verdeppten Gastwirt, der alles aufkaufte, was bei 3 nicht auf den Bäumen war. Ich konnte mich reparieren, an einem Feuer wärmen und was zu Essen kaufen. In der Nähe eines kleinen Sägewerkes fand ich einen Briefkasten. Ich war etwas irritiert, dass man weder Papier noch Kugelschreiber benötigte um einen Brief zu versenden, aber trotz dieses Phänomens entschloss ich mich dennoch dem kleinen verzickten Gnom einen Brief zu schreiben. Um wieder Frieden zu schließen entschuldigte ich mich in aller Form für den unüberlegten Satz und schlug vor, dass wir uns einfach mal zum gemeinsamen Abendessen in der Dorfkneipe von Goldshire treffen sollten, denn abends gab es dort immer heißes Buffet und anschließend wurde mit den Gästen gewichtelt.

    Ich hörte nie wieder etwas von dem kleinen Hosenscheisser.



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Iguana - 25.09.2007, 17:00


    Die Späherkuppe, so erfuhr ich, war so eine Art Außenstelle der „Allianz“; eine von vielen aber dennoch wichtig wie Hulle. Ich frug mich durch die Ennpehzeh-Gemeinde und erfuhr dass wir uns im ewigen Krieg gegen das Böse befänden und, dass man bei der Westfall-Gastwirtin höllisch aufpassen müsste, weil es schon öfters vorgekommen wäre, dass sie ihren Kunden faule Äpfel, abgestandenes Wasser und Käse jenseits des Mindesthaltbarkeitsdatums angedreht hätte. Gryan gab mir den Rat, lieber zum Co-op in Mondbruch zu tippeln, da wäre das Obst TOP und man kann sogar mit Karte zahlen.

    Eine Allianz also, DIE Allianz. Und ich war ein Teil davon; und nicht nur das. Backus erzählte mir sogar ich wäre ihre größte Hoffnung in diesem großen Kampf! Na so was! Mir war eine Lebensaufgabe in die Wiege gelegt worden. Wieder einmal, ohne, dass ich gefragt worden bin, ob ich das denn überhaupt möchte und nun vertraute die gesamte Allianzenbande, dass ich zu ihrem Helden werde und sie hinters ins Licht führen würde.

    Schon wieder fühlte ich mich beschmutzt, verletzt und verraten. So ganz ungefragt; ich hatte nicht einmal die Chance bekommen „Nein“ zu sagen um mich dann anschließend mit diversen Bestechungsversuchen umstimmen zu lassen. Das war einfach so beschlossen worden. Ich musste nachdenken und so nahm ich allen Ennpehzehs ihre sinnlosen Aufgaben ab und erledigte diese in Windeseile um mich über die Schmach dieser undemokratischen Entscheidung mich zum Helden der Allianz zu machen zu beruhigen.

    Die Bruderschaft der Defias gibt es nun nicht mehr. Die Volksmiliz hat einen neuen Feind und der Ärger an der Küste musste neu definiert werden. Ich sammelte alle möglichen Gegenstände, versaute mir die Taschen mit Geiferzahnschnauzen, Murlocaugen und Okraschoten und ich versohlte Graumähne den buschigen Hintern. Versteckte Schätze wurden von mir entdeckt und ich schnitt den Defias nun auch ihre ollen Lederkopftücher aus der Perücke. Ich heimste viele viele Taler ein und griff sämtliche Belohnungen ab, die für die Erledigung ausgesetzt waren, erhielt eine neue – größere – Tasche, eine Vielzahl von Stoffresten und jede Menge Steine und Klunker.

    Ich wuchs und wuchs, innerlich natürlich, außen blieb alles gleich; aber dennoch war ich – und darauf bestehe ich – größer als dieser verzickte Glühwürmchen-Furz, der immer noch nicht auf meinen Brief geantwortet hatte.

    Na gut, nach der Serien-Meuchelei fühlte ich mich wieder besser. Sollte ich das Schicksal annehmen, welches für mich auserwählt war? Holgi, der Retter der Allianz? Beschützer von Witzen und Weizen? Also gut. Ich war bereit die Herausforderung auch von meiner Seite aus anzunehmen. Und so erledigte ich sämtliche 32 Quests, so nennt man hier diese sinnfreien Aufgaben, noch einmal, nur um den Mobs das Gefühl zu geben vom zukünftigen Retter der Allianz und nicht von irgend jemandem - wie beispielsweise diesem verzickten Katzenfurz - eins auf die Omme bekommen zu haben.

    Langsam wurde ich Müde, immerhin hatte ich an diesem Tage schon ganze Defias-Horden ausgerottet und statistisch nicht mehr erfassbare Mengen an Geiferzähnen in kleine handliche Stücke zerlegt. Ich beschloss eine kleine Pause einzulegen und so suchte ich nach einem landschaftlich schönen Plätzchen um mir ein wenig Ruhe anzutun. Ich wollte meine Beine und meine Seele baumeln zu lassen und mal so richtig relaxen. Ich tippelte an „Die endlose Küste“ von Westfall, die ganz im Norden des Landes anfing und bis in den Südwesten reichte und – wer hätte es gedacht – dort endete.

    Am Strand angekommen stellte ich fest, dass dieser in fester Hand der Murlocs war. Ich strich ein wenig umher, war ich doch jetzt gerade nicht zu Heldentaten aufgelegt und mehr aus Erholungsgründen unterwegs, also suchte ich mir ein nettes relativ abgeschiedenes Plätzchen. Es ließ sich allerdings nicht vermeiden, dass ich umringt war von kleinen Murlocs, die so sehr nach Fisch stanken, dass sie selbst die frische Brise des Meeres überdeckten. Ich wollte nur ausruhen, mal nicht kämpfen, nicht zaubern, nicht looten und keine unsinnige Aufgaben lösen. Ruhe, mehr wollte ich einfach nicht und ein wenig über meine schicksalshafte neue Aufgabe nachdenken.

    Auf einer kleinen Düne ließ ich mich nieder; beobachte argwöhnisch mehrere Gruppen dieser hässlichen Murlocs, die in der Nähe standen, mich aber in ihrer vermeintlichen Kurzsichtigkeit nicht entdeckt hatten. In der so gewonnenen Ruhe ließ dann meinen Blick melancholisch über die See streifen. Ich beobachtete die Wellen, die Gischt am Strand und wechselte von einer Backe auf die andere weil mir diese elenden herumwandernden Murlocs ständig meinen Blick versperrten. Gott, waren die lästig, und ich wünschte mir, daß sie einfach tot umfallen würden.

    Aber nichts täuschte darüber hinweg: Es war schön hier! Diese Ruhe, diese Stille, dieser Sandstrand, diese Natur, die Wellen, das Meer, die Weite! Einen friedvolleren Platz konnte ich mir nicht vorstellen und ich fing an es mir bequem zu machen und zog meine Stiefel aus.

    Ich hatte gerade einmal die Schnürsenkel geöffnet und damit begonnen den ersten Stiefel abzustreifen, als meine friedliche Stimmung von den Murlocs jäh unterbrochen wurde. Sie fingen an schreiend umherzulaufen, erst jene die sich in meiner Nähe befanden und nach wenigen Augenblicken auch die, die etwas weiter entfernt waren. Sie jaulten, verdrehten die Augen nach innen, torkelten. Einige griffen sich an die Kehle, jappsten und liefen bläulich und teilweise grünlich an. Nach wenigen Schritten aber hatten sie alle was gemeinsam: Sie kippten um und verstarben.

    Oha, dachte ich mir. Das kann jetzt aber unmöglich mit meinen Stiefeln zu tun haben, auch wenn ich sie schon ein wenig trage. Hatte ich sie doch damals erst in Nordshire von einem undressierten Wolf erbeutet und seit dem nicht mehr ausgezogen. Gab es womöglich giftige Gase, welche unter den Dünen ruhten und nun durch mein Niedersitzen im Sand zum Vorschein gekommen waren? Hatten Dämpfe alles Leben am Strand ausgelöscht?

    Nein! Die Allianz hatte einfach Recht!
    Ich war offensichtlich wirklich der größte Zauberer meiner Generation und berechtigte Hoffnung der gesamten Allianz! Soeben noch hatte ich nur daran gedacht, wie schön es wäre wenn die Murlocs umfallen würden und Sekunden später kippten sie um, wie die Fliegen.

    Ich zog meine Stiefel wieder an, worauf sich auch die Farbe des Meeres zügig normalisierte und lootete die schätzungsweise 250 Murlocs, die im Umkreis von einem guten Kilometer das Zeitliche gesegnet hatte und machte mich auf zurück zur Späherkuppe um 7 Pfund Murlocaugen und diverse Innereien an den Wirt des Ortes zu veräußern.

    An der Späherkuppe erhielt ich umgehend neue Instruktionen. Ich solle mich ins Redrige-Gebirge – dem heutigen Seenhain – begeben, in Stormwind – dem heutigen Sturmwind - mit neuen Kontaktleuten sprechen und in Darkshire – heute liebevoll auch Dunkelhain genannt - vorsprechen. Herrje, das waren ja gleich 3 Aufgaben mit 3 neuen Orten; aber für einen angehenden Helden wie mich sicherlich kein Problem.

    Zum Glück traf ich nahe der Kuppe auf „Thor“, dem Greifenmeister. Unzählige Male war ich an ihm achtlos vorbei gerannt, aber nun schien er mein kleine Rettung zu sein. Ich unterhielt mich ein wenig mit ihm und fragte, wie der die ollen Hühner so groß bekommen hätte und was das Geheimnis dieser opulenten Körpermasse sei. Vielleicht konnte ich ihm ja einen Tipp abluchsen und mit diesem Tipp den kleinen verzickten Biberfurz vom Vortag ein wenig zum Wachsen bringen. Aber leider gab es weder ein Spezialfutter oder einen sonstigen Trick. Tja, ich hatte es wenigstens versucht und so konnte mir der kleine Hundefurz keine weiteren Vorwürfe machen.

    Aber zurück zum Thema. Thor würde mir - gegen einen kleinen Obelix versteht sich – eines seiner überdimensionalen Suppenhühner leihen, um mich in die Stadt Stormwind zu bringen. Eine Stadt? Hah, jetzt geht’s aber los, padautz, die Post ist da, tara! Eine Stadt! Und dieses Huhn würde mich sogar hinbringen!

    Da Thor meine diversen Angebot an Geiferzahnleber und Geierfleisch dankend ablehnte drückte ich ihm schweren Herzens ein paar sauer verdiente Silberlinge in die Hand und schwang mich auf den Greifen; auf den Greifen in die Stadt.



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Iguana - 25.09.2007, 17:00


    Das dicke Suppenhuhn schwang sich in die Lüfte, drehte eine vertikale Kurve und nahm Kurs auf den Wald von Elwynn. Wir überflogen den Rand von Westfall, erreichten schließlich den Elwynn-Wald und ich sah aus der Luft, wie Kollege Hogger gerade einen von diesen Hasenfürzen in der Mangel hatte. Es war beeindruckend. Stunden und Tage hatte ich gebraucht, um mich über diese Strecke Richtung Westfall vorzuboxen. Ich war tausend mal gestorben, per „Du“ mit dem Geistheiler und hatte etliche Sohlen durchgelaufen. Und jetzt?Binnen weniger Sekunden war ich wieder da, wo ich mal angefangen hatte.

    Ich begann dieses übergewichtige Suppenhuhn zu hassen!

    Wie konnte man die persönlichen Errungenschaften eines HMs in dieser Kürze der Zeit so relativieren und wertlos machen? Tage bis Westfall, und nun in Sekunden wieder zurück zur Kirche von Northshire. Ich war fertig und am Ende. Alles was ich mühsam erreicht hatte war zunichte gemacht. Mein gesamter Werteanspruch, zerstört von diesem ollen Suppenhuhn.

    Wie konnte ich mich rächen für diese Schmach? Wenn ich dem dusseligen Hähnchen mitten im Flug eins auf die Omme semmeln würde, wär das zwar eine Genugtuung für mich gewesen, aber mit Sicherheit hätte es auch eine ordentliche Bruchlandung nach sich gezogen, wenn dieser aufgeplusterte Kanarienbomber vor Schreck vergessen hätte weiter mit den Flügeln zu schlagen. Ich verwarf diesen Plan. Nein, meine Rache musste nachhaltig sein!

    Genau in diesem Moment machten sich die 4 Teller Westfall-Eintopf bemerkbar – und ein höllischer Plan schoss mir in den Kopf. Dieser Flattermann war doch ganz offensichtlich in eine Art Linienbetrieb eingebunden. Nach mir würden also etliche andere Gestalten, vielleicht ja auch dieser verzickte Kaninchenfurz von vorgestern, den Greifen benutzen um von A nach B zu kommen. Und nachdem mir dieser manuelle Airbus meine ganz persönlichen Errungenschaften so ad absurdum geführt hatte, blähte ich ihm dermaßen einen unter den Pelz, dass es nur so krachte. So! Das soll der Flattermann dem nächsten Kunden mal erklären.

    Wir waren in Stormwind angekommen, ich kletterte fluchs vom Greifen und nahm die Beine in die Hand, bevor der Vogel oder jemand anderes etwas merken würde. Ich lief den Gang runter, bog ab und war mitten in einer Stadt. Jetzt erst hatte ich einen Blick für Stormwind, aber vom Greifen aus hatte ich dieses kleine gallische Dorf gar nicht richtig wahrgenommen. Es war beeindruckend. Was es hier alles gab?

    Ich fand einen Käseladen und eine Apotheke. Sogar eine Bank und ein Auktionshaus, und auch wieder so einen bekloppten Gastwirt – sorry, eine Gastwirtösin – die messihaft alles von mir abkaufte, was ich auf den Boden kippte.

    Ich beschloss mich erstmal ausgiebig umzusehen! So erkundete ich erst einmal die Bank. Es gab 3 Schalter, die auch alle besetzt waren und vor diesen Schaltern gab es Wartebereiche, die aber scheinbar niemanden wirklich zu interessieren schienen. Alle stürmten direkt an einen Schalter und fingen an ihre Taschen auf den Tresen zu kippen und Waren ein- und auszulagern. Mir gefiel die Vorstellung ein eigenes Bankkonto zu haben und ich beschloss ein Konto zu eröffnen. Ich ging an den Schalter ganz rechts in der Bank; grüsste freundlich und gab zu verstehen, dass ich gerne Kunde werden würde. Die junge Bankdame war begeistert und fing an sich freundlich um mich zu kümmern. In diesem Moment trat eine weitere Person an den Schalter und fing an die mich bedienende Banktusse anderweitig – für seine Zwecke – zu beschäftigen. Ja loll ich denn?

    Ich betrachtete diese Witzgestalt von oben bis unten. Grünliche Haut, Ohren bis Mittelindien, eine total verkorkste Frisur, schmale Schultern, breite Hüften und verkehrt rum eingehängte Beine: ein Nachtelf also. Was nahm sich dieser Ohrenzausel raus? Noch nie was von Diskretion gehört? Ich gab zu verstehen, dass es SO nicht ginge und forderte ihn auf Diskretionsabstand einzuhalten. Dieser Nachtelf schaute mich kurz an und brach in lautem Gelächter aus, nahm seine Plörren und verschwand. Ich war von so viel Dreistigkeit beeindruckt und gleichzeitig angewidert; aber gutes Benehmen ist halt nicht jedermanns Sache… allerdings schien das auch nicht so hoch im Kurs zu stehen, denn am ganz linken Schalter – das fiel mir jetzt erst auf - standen gleichzeitig 5 Kunden, einer saß und 2 weitere standen auf dem Tresen und keiner hielt irgendeinen Abstand ein und auch die Bankangestellten schien das nicht im Entferntesten zu beeindrucken. Nennt man so was Datenschutz? Nee, also in SO einer Bank wollte ich dann doch kein Kunde sein. Ich drehte mich um und verließ demonstrativ die Kreissparkasse von Stormwind.

    Ich würde mich nach einer anderen Bank umsehen. Einer Bank, die mich als Kunden schätzte, wo meine Bankgeschäfte entsprechend gewürdigt würden und sich die Kunden nicht wie die letzten Hinterweltler benehmen. Also machte ich mich auf mich in Stormwind weiter umzuschauen und eine andere Bank zu finden - und Stormwind kennen zu lernen.

    Im Gebäude nahe der Bank - mehr so gegenüber - fand ich ein Auktionshaus. Ich schaute mir die präsentierten Waren an und wurde ganz kleinlaut, was es für Sachen gab! Da hatte es Schwerter, Stäbe, Pulver, Elixiere und Tränke, diverse Helme und viele viele Zauberstäbe und andere Sachen. Was es alles gab! Da stand ich nun, die Taschen voller Murlocaugen und Wildebernieren und war geblendet von dem Angebot. Es überforderte mich sogar, all diese Sachen und Gegenstände zu sichten, sie zu verstehen und auch nur wahrzunehmen. Seitenweise Klamotten in dem Auktionskatalog, die ich supergut gebrauchen konnte.

    Da war er! MEIN Stab! Ich erblickte ihn auf Seite 17 im Auktionshaus und stellte kurz das Atmen ein. Anmutig ragte er in die Höhe, funkelte und strahlte wie eine Discokugel. Mein inneres stellte sich vor, wie ich diesen bildschönen Stab Kollegen Hogger über die Deichsel ziehen würde und ich sah ihn vor meinem inneren Augen anmutig umkippen, getroffen von MEINEM NEUEN STAB!

    Den musste ich haben! Ich zeigte auf das Ziel meiner Begierde und der Auktionator holte ihn hervor und ich nahm die wirkliche Schönheit dieses Kampfgerätes wahr. Meine Augen quollen hervor. Ich war ganz gierig nach meinem neuen Begleiter, meinem neuen Hexenmeisterstab. Der Wald von Elwynn wird sich warm anziehen müssen dachte ich gerade noch bei mir, als mich ein lautes „593 Gold bitte“ in die Realität zurückholte.

    WAAAS? 593 Gold? „und 74 Silber sowie 38 Kupfer“ fügte der Auktionator hinzu. Ich kramte in den Taschen und legte 44 Silber, 19 Kupfer und 2 Pfund Murlocaugen auf den Tresen des Auktionshauses und schaute den Auktionator erwartungsvoll an. Der Auktionator riss den Stab an sich und verstaute ihn wieder hinter sich im Lager. „Du hast doch wohl ne Schraube locker“ fuhr er mich an. „Mehr habe ich nicht zur Zeit“ sagte ich traurig. „Geh farmen!“ erntete ich nur und der Auktionator wandte sich jemand anderem zu.

    Traurig, deprimiert und müde verließ ich das Auktionshaus und tippelte durch Stormwind. Diese Welt war hart, gemein und unfreundlich. „Geh farmen“? Was meinte er damit? Ich ging ins Wirtshaus vor der Bank, drückte der Wirtin 10 Murlocaugen in die Hand und tippelte die Treppe hoch, haute mich ins Bett und schlief – bis zum nächsten Morgen.



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Iguana - 25.09.2007, 17:01


    Ich lag in meinem Bett im oberen Geschoss der Kneipe des Handelsviertels von Stormwind; im Arm ein ausgestopftes Eichhörnchen. Ich hatte es im Elwynn-Wald erlegt; es hatte mir zwar keinen Drop beschert, war aber von besonders weicher Konsistenz, so daß ich damals beschloss es zu meinem Kuscheltier zu machen und es deshalb in der Sonne getrocknet und dann mit dem Stroh eines Erntegolems aus Westfall gefüllt hatte. Die Augen hatte mir der verrückte Wirt an der Späherkuppe abgekauft und so dienten zwei Kupfermünzen als Ersatzaugen. Das sah zwar nicht gerade natürlich aus, aber ich hatte auch nicht das Gefühl ständig von irgendwas angestarrt zu werden. Mit meinem kleinen Monchichi im Arm erwachte ich und öffnete vorsichtig das linke und Minuten später das rechte Auge.

    Wir Hexenmeister haben ja von Natur aus unseren Körper unter vollster Kontrolle und so war es auch an diesem Morgen. Ich hatte um Punkt 8 Uhr meinen täglichen Stuhlgang; nun war es aber schon kurz nach 9 und somit Zeit aufzustehen. Ich schwang mich aus dem Bett und landete auf meinen Northshire-Stiefeln, die ich aus Vorsicht über Nacht immer anliess.

    Vergeblich suchte ich das Bad und stellte fest, daß es lediglich ein Gemeinschaftsbad für sämtliche Pensionsgäste des Hauses gab; also nahm ich meine Plörren und ging zur Gruppendusche. Dort waren bereits einige teilweise seltsame Gestalten versammelt und schwer damit beschäftigt sich und ihre Klamotten vom Blut des Vortages und dem Schleier der Nacht zu reinigen.

    Mehrere Gnome und Zwerge wie auch Gnominnen und Zerginnen standen strategisch im Raum verteilt, immer paarweise und machten gegenseitig "Räuberleiter" um aufs Klo zu kommen. Putzig, diese kleinen Hamsterfürze, wie sie sich abrackerten und dennoch zusammen hielten um lediglich einen Bob in die Bahn zu werfen.

    Plötzlich erschallte ein lautes Fluchen, eine Toilettentür wurde aufgerissen und ein Nachtelf kam laut schimpfend heraus und rieb sich den Kopf. "Na, ist Dir beim Wasser trinken wieder der Deckel auf den Kopf geknallt?" fragte ihn einer der kleinen Hasenfürze, der gleichzeitig damit beschäftigt war auf den Mülleimer zu klettern um an das Handwaschbecken zu gelangen. Wenn Blicke töten könnten wär der kleine Furz vermutlich leblos umgefallen und im Siffon verschwunden, aber so hielt er dem bösen Blick des Nachtelfs stand und grinste nur.

    Während das Langohr peinlich berührt das Weite suchte eroberte ich ein freies Waschbecken und begann mit der täglichen Hygiene. Es war schon etwas nervig welchen Krach die winzigen Biester machten und mit welchem ZappalothallodiePostgehtabPadauz diese kleinen Türstopper ihren Tag begannen und ihr Tun und Handeln kommentierten. Tja, wenn Kinder spielen und Spaß haben, sind sie gesund!

    Andere hochgewachsene Zeitgenossen dachten wohl ähnlich, sah man ihnen doch an, daß sie vom Radau, den die Zwerge und Gnome allein deshalb veranstalten um auf den Pott zu kommen, reichlich angenervt waren. Und das Theater ging im Frühstückssaal des Hauses natürlich weiter.

    Die obligate "Räuberleiter" um ans Frühstücksbuffet zu kommen war ebenso begleitet von einem beträchtlichen Geräuschpegel und furchtbarem Gekichere und Gegackere. Mir platzte irgendwann der Kragen, als so ein Wichtel mitsamt seinem freundlicherweise von der Pension zur Verfügung gestellten Kindersitz unter Mitnahme von Tischdecke und darauf befindlichem Geschirr rückwärts umkippte und dabei den Kaffee und eine üppige Menge Basiliskengelee auf meinen Rucksack goss, der auf dem Boden lagerte.

    "Es reicht!" - ich angelte mir den kleinen Furz aus seinem Kindersitz, stellte ihn vor mir auf und kickte den kleinen Bastard zur Pensionstür raus. Im Saal wurde es still. Etliche Gnome und Zwerge schauten mit mit groß aufgerissenen Augen an, während andere nicht so klein geratene Zeitgenossen mir zustimmend zunickten. Zwei applaudierten verhalten, als der laufende Meter wieder zur Tür reingeschossen kam und reichlich angezickt sich vor mir aufplusterte. Ich lernte in den folgenden Sekunden schätzungsweise zwei Dutzend neue Schimpfworte kennen, die ich auch sofort in mein Langzeitgedächnis für den späteren Gebrauch ablegte. Als der kleine Wichtel zu Ende geflucht hatte und auf meine Gegenreaktion wartete griff ich ihn, stellte ihn wieder vor mir auf und kickte ihn ein weiteres Mal zur Pensionstür raus.

    Diesmal kam er nicht zurück und ich bemerkte, daß sich im Saal kein einziger dieser Wichtel mehr befunden hatte; sie mussten sich leise rausgeschlichen haben, als ich den Kreischer zum ersten Mal durch das Tor gekickt hatte. Im Frühstückssaal waren nur noch wir, ich, die Nicker und die beiden Applaudierer.

    "Ihr Ruf in Stormwind hat sich um 32.000 Punkte erhöht!" prangerte es plötzlich über meinem Kopf. Wenige Sekunden später wurde diese Nachticht abgelöst von der Anzeige "Ihr Ruf in Gnomeregan hat sich um 32.000 Punkte vermindert, HAUSVERBOT!".

    Es war wieder Ruhe und endlich konnten wir ohne das Kindergekreische gemütlich frühstücken. Da ich eh nicht wusste wer oder was "Gnomeregan" war, war es mir egal, was die Bande von mir hielt. Praktisch war jedenfalls, daß ich fortan in Sturmwind 10% weniger für alles bezahlen musste und so ging ich diesen Tag shoppen, shoppen, shoppen.



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Paxor - 26.09.2007, 17:03


    :lol: Eine sehr schön geschribene Autobiographie!!

    Kam mir sehr vieles bekannt vor. hab oft gelacht und noch öfter geschmunzelt.
    Wo haste die denn her?

    Gruß Pax



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Iguana - 08.10.2007, 07:23


    Mit etlichen Tüten voller Errungenschaften kehrte ich von meiner Shopping-Tour durch Stormwind zurück; alle Einkäufe verschwanden in meinem Rucksack, dem physikalisch nicht zu erklärenden Raumwunder von Azeroth. Ich hatte mir gut 2 kg Stormwind-Brie gekauft und auch eine beachtliche Sammlung an Kräutern und Blumen. Beim Waffenhändler an der Ecke gab’s an diesem Tag Zweihandschwerter im Angebot, also hatte ich mir ein funkelndes Großschwert ausgesucht und eingesackt; kann man ja immer gebrauchen!

    Ein großes Plakat nahe dem Auktionshaus verriet mir, dass heute das traditionelle „Zwergenwerfen im Zwergendistrikt“ stattfinden sollte. Ich überlegte kurz und mich reizte diese Veranstaltung ungemein, vielleicht könnte ich meinen Ruf in Gnomeragan wieder aufpolieren durch das Zwergenkegeln. Nach kurzer Inventur stellte ich aber fest, dass meine Bargeldbestände aufgezehrt waren und ich mir die Startgebühr von 1 Gold so mal gar nicht leisten konnte. Ich war zwar noch jung und hätte das Geld – vielmehr Gold - dringend gebraucht, aber ich fand es recht platt mich – wie die anderen – vor das AH zu stellen und um Gold zu betteln, so wie das offenbar für etliche meiner Ausbildungsstufengenossen Gang und Gebe war. Nee, das wollte ich nicht!

    Ich stellte mich also vor die Bank und bettete was das Zeug hielt. Meine schauspielerischen Fähigkeiten konnte ich an diesem Vormittag voll einsetzen: Ich verbarg mein Linkes Bein unter meinem Rucksackraumwunder und machte auf einbeinigen Kriegsveteran und es hagelte relativ zügig insgesamt 3 Silberlinge in meine Hexenmeisterkappe. Als ich auf Blind machte nahm niemand Notiz von mir. Erst als ich mehrfach laut winselnd gegen die in der Nähe befindliche Hauswand lief schenkte mir jemand 2 Silber zur Versorgung meiner Wunden. Die Sachspenden verkaufte ich sofort an die dusselige Messianerin im Wirtshaus, was sollte ich auch mit etlichen Spinnenbeinen, schweren Steinen und einem Eimer Regenbogenforellen? Naja, noch mal rd. 3 Silber waren mein.

    Es reichte immer noch nicht für die Startgebühr und so kam ich zu der Erkenntnis, dass ich eigentlich in den letzten Tagen schon genug gefaulenzt hatte, was meine Eigenentwicklung zum „Retter von Azeroth“ anging. So beschloss ich weiter zu leveln und meine Ausbildung voranzutreiben, anstatt im Zwergendistrikt olympische, aber sinnlose, wenn auch lustige Wettkämpfe zu bestreiten.

    Also packte ich meine 7 Sachen, wanderte zur Vordertür von Stormwind heraus und machte mich auf den Weg ins Rotkammgebirge, weil dort angeblich die nächsten Abenteuer auf mich warten würden. Im Wald von Elwynn prüfte ich kurz noch 36 Eichhörnchen auf einen ggf. epischen Inhalt. Ich sammelte ein paar Stöcke und bastelte aus den lootlosen Eichhörnchen hübsche und praktische Klobürsten und verscherbelte diese auf halbem Wege beim Wirt von Goldshire, der mit die Dinger anstandslos abkaufte.

    Ich wanderte immer weiter östlich meinem Ziel entgegen und erreichte schließlich das Holzfällerlager. Konnte ich meinen Augen noch trauen? Unmittelbar in der Nähe des Lagers traf ich den guten alten Hogger der mit einem Rucksack geschultert auch in Richtung Seenhain unterwegs war. Ich semmelte ihm ohne Vorankündigung erstmal meinen Hexenmeisterstab über die Rübe, als standesgerechte Begrüßung sozusagen. „Hey du altes Sackgesicht, was machst Du hier?“ fragte ich den etwas benommenen Hogger, der gerade wieder zu sich kam, mir aber keine EPs einbrachte. Er berichtete, dass er es Leid wäre sich ständig von unsereins verdreschen zu lassen. Den ganzen Tag stünde er im Wald von Elwynn und wartet nur darauf, dass der nächste Knaller kommt um ihn windelweich zu kloppen; und das ginge im tierlich auf die Nerven, zumal er mittlerweile Stress mit seiner Krankenversicherung bekäme. Deshalb wäre er jetzt unterwegs nach Dunkelhain um auf Worg umzuschulen.

    Ich war entsetzt! Hogger war drauf und dran aufzugeben! Etliche Generationen von Auszubildenden würden kommen und bei 24,92 herumirren; sie würden vergeblich nach Hogger suchen. Es spielte sich vor meinen Augen ab, wie hunderte niemals in der Lage wären diesen Quest zu lösen, nur weil Kollege Hogger die Nase voll hat, sich vermöbeln zu lassen. Wie konnte ich das nur verhindern? „Du Hogger, das darfst Du nicht machen“ sagte ich. „Die ganze Welt baut darauf, dass Du dort stehst, wo du immer gestanden hast, damit sie dich vermöbeln können. Anders können sie die Aufgabe nicht lösen!“. „Das ist mir egal“ sagte Hogger. Er war nicht zu überzeugen. Ich hatte alles versucht und musste nun andere Mittel ergreifen um unsere Welt und den Fortbestand der Klassen und Rassen zu sichern: Hogger musste bleiben wo er hingehört, an 24,92 und nicht nach Dunkelhain. „Hogger, die Bundesanstalt für Arbeit ist aufgelöst! Du kannst nicht einfach nach Dunkelhain wandern und Dich als Worg in den Wäldern bewerben. Du musst bleiben wo Du bisher warst und warten, dass dich der Mitarbeiter von der Arbeitsagentur besucht. Dort kannst du dann den notwendigen Antrag stellen und – schwupps – vermittelt man Dich in die neue Position. Aber die Formalitäten musst Du einhalten, das geht so nicht!“. Hogger schaute mich ganz aufgeregt an „Meinst Du?“. „Oh ja! Geh zurück und warte bis der Typ vom Arbeitsamt mit den Formularen auftaucht. Dann geht das ratzi-fatzi, Du wirst sehen!“. Hogger war erleichtert von dieser Perspektive, dankte mir für meinen Einsatz und machte sich auf den Weg zurück.

    Ich hatte die Welt gerettet! Lange bevor man es von mir erwartet hatte! Hogger steht wieder da, wo man ihn erwartet und lässt sich hunderte Male am Tage die Frisur richten und wartet geduldig darauf, dass sich der Aussendienstler vom Arbeitsamt bei ihm meldet.

    So ein Knaller, aber die nachfolgenden Generationen waren gerettet und ich tippelte weiter Richtung Redridge Gebirge.



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Iguana - 08.10.2007, 07:24


    Es war ein Freitag, als ich endlich im Redridge-Gebirge eintraf und die Hügel vor Seenhain erreichte. Obwohl es vom Ende des Elwynn-Waldes bis zur Hügelkette in Seenhain nicht unbedingt weit war, hatte ich mir dennoch meine wertvollen Hexenmeisterklamotten dermaßen mit rotem Staub zugesaut, dass meine Laune schon nahe dem Nullpunkt lag als ich mich Seenhain nur näherte. Ich tippelte bei „Drei Ecken“ über die Anhöhe und erspähte eine besonders nette Vertreterin der Azerother Stadwerke: Greifenbahnhofsvorsteherin „Ariena Stormweather“. Die hübsche Greifenmeisterin, der ich kurzerhand auch einen neuen Flugpunkt verdankte, stand am Wegesrand und versuchte allen vorbeikommenden Reisenden eine Städtereise aufzuschwatzen. Das imponierte mir!

    Obwohl ich mit rotem Staub und Rotband zugesaut war ohne Ende und ehr’ den Eindruck eines Bauarbeiters vermittelte, bedurfte es lediglich geringer Überredungskunst, bis Ariena sich breitschlagen ließ um einer – meiner - Einladung zum Dinner zu folgen und für diesen Abend zuzusagen. Ich war entzückt! Diese Göttin der Schönheit, gebildet und wohlerzogen, eine graziöse Dame von Azeroth!

    Wir verabredeten uns für 19 Uhr und wollten uns in der Dorfwirtschaft von Seenhain treffen. Hierfür würde sie sogar ihren Greifenpunkt für gut 2 Stunden schließen, was ich aber tunlichst nicht überall rum erzählen sollte. Wofür hielt mich die gute Dame? Für das Seenhainer Tageblatt oder die Bilderzeitung von Azeroth? Hm, na ja. Möglicherweise machte sie sich einfach nur unbegründet Sorgen um ihr gesellschaftliches Ansehen, was ja nun nichts negatives sein musste.

    Ich mietete mich in der Dorfpension ein, nahm ein Bad und schüttelte meine Hexenmeisterplörren aus, um den roten Staub los zu werden und wieder wie ein Mensch auszusehen, ich kämmte und wienerte mit mir selbst um die Wette und schließlich stand ich vor dem Spiegel, begutachtete mein Werk und war von mir und meiner Wirkung überzeugt. Also ich würde mich heiraten!

    Ich lief in nervöser Erwartung auf und ab, denn meine Bude war so zugesaut mit dem roten Staub von Seenhain, dass ich mich nicht mehr traute mich hinzusetzen um auf den verheißungsvollen Augenblick unseres Treffens zu warten.

    Es dämmerte langsam. Die Sonne stand mittlerweile so tief am Himmel, dass sogar Zwerge lange Schatten warfen. Es wurde 19 Uhr, und meine Beine litten durch die Steherei bereits unter Durchblutungsstörungen. Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel, steckte mir ein ordentlich gefaltetes Taschentuch in das Revers, zog majestätisch die Tür hinter mir zu und schritt erhobenen Hauptes in graziler Erwartung die Treppe herrunter in den Schankraum des Wirtshauses.

    Mein Blick fiel sofort auf den liebevoll geschmückten Tisch in der Ecke. Direkt am Fenster, von wo aus man einen phantastischen Ausblick auf den Sonnenuntergang und später dann auch auf den Mond über Seenhain hatte. Mehrere Kerzen standen auf der Essenstafel, lieblich gestaltete Servietten schmückten die edlen goldfarbenen Platzteller auf denen ein rustikales, aber dennoch stilvolles Steingeschirr prangerte. Edle Blumen und Blüten schmückten die Bereiche zwischen den Tellern und unterhalb der Kerzen. Die Beleuchtung in der Schankstube war im Bereich des Tisches leicht abgedunkelt, so dass eine romantische Stimmung den gesamten Bereich überspannte und gefangen hielt.

    Es hatte mich einige Silberstücke gekostet, dass der Wirt mir diesen Service gewähren und mein Dinner-for-two nach meinen Wünschen ausrichten wollte. Aber es hatte sich gelohnt! Der bloße Anblick dieser Festtafel war sein Geld schon wert. Ich war wie gefangen von dem überwältigenden Anblick und sah uns beide bereits auf einem weißen Schimmel durch Seenhain reiten. Vor meinem geistigen Auge ging die Tür auf und herein schwebte Ariena in einem roten Abendkleid, mit goldenem Haar und verführerischem Blick...

    Lautes Lachen und Grölen holte mich in die Realität zurück. Mein irritierter Blick richtete sich in Richtung Theke, woher der immense Krach kam. Dort saßen 2-3 Nachtelfen, ein Schamane, zwei Gnome und eine kleine Gruppe Zwerge, die albern in der Gegend rumlachten, miteinander schunkelten und schmutzige Lieder trällerten. Sie prosteten sich lauthals zu, verschütteten mehr Bier als sie tranken und mussten sich fast alle am Tresen festhalten, um nicht hinten rüber zu kippen. Einer der Zwerge hatte sogar seinen Gürtel um den Handlauf der Theke gebunden um beide Stöpselärmchen für das Maß frei zu haben. Es war ein Anblick des Grauens. Eine Horde heruntergekommener Gestalten, die sich sinnlos die Birne voll knallten, die soffen wie die Löcher und in der Kneipe rumpöbelten. Ihre Party war in vollem Gange.

    Mir entgleisten die Gesichtszüge, als ich in mitten der rustikalen Gruppe Ariena erblickte. Sie war damit beschäftigt einem der Zwerge den Bart zu kraulen, während sie in der anderen Hand ein großes Glas Schnaps festhielt und gleichzeitig erfolglos versuchte sich auf dem Hocker zu halten. Exakt in diesem Moment verlor sie das Gleichgewicht und kippte kreischend nach hinten über; sie begrub einen der Alkoholikerzwerge unter sich und schlug hart mit dem Kopf auf dem Boden auf. Nach einem Moment der Stille und dem Versuch die Orientierung wieder zu erlangen lag sie wie eine Schildkröte auf dem Boden und kicherte und gackerte vor Spaß, während der Zwerg schimpfend versuchte unter ihrem Körper hervor zu kriechen, wobei er sich allerdings im Schulterband ihres Tops verhedderte und anfing sich zu strangulieren. Der Nachtelf griff den kleinen Hosenscheißer am Bein und zog in ihn die Höhe, so dass sein Kopf nach unten zeigte und sich schließlich aus dem Schulterband löste, als er mit der Bollerkopf auf ca. 1 m Höhe angehoben worden war.

    Die um sie herumstehenden Saufkumpanen verzogen die Gesichter angesichts der Situation. Das Schlimme war ja nicht so der Gestank, sondern das Brennen in den Augen, welches der vor ihrem Gesicht baumelnde Zwerg auslöste.

    „Hey Hexenmeister!“ bollerte mir Ariena zu, als sich mich erblickte. Weiter kam sie nicht, weil ihre Beine den Dienst versagten und sie wieder zusammensackte, sich aber auf halbem Wege am T-Shirt des noch immer kopfüber hängenden Zwerges festhielt und ihm so eine 5 in die Klamotten riss. Das Zwergenshirt, welches mit einem Winni-Puh-Bügelbild „verschönt“ war wurde von Ariena dermaßen in die Länge gezogen, dass der Tiger nun mehr wie eine Giraffe aussah, was im Kontrast zu dem laufenden Meter auf dem es prangerte ein wenig komisch aussah. Der Nachtelf konnte den besoffenen Meter durch den Zug am Shirt nicht länger halten, zudem lösten sich langsam seine Schleimhäute auf und so ließ er ihn schliesslich fallen. Der kleine Stinker fiel so ungünstig auf Ariena’s Brustkorb, dass es nun aussah, als hätte er drei Köpfe.

    Mir schwanden die Sinne. Da hatte ich offenbar die größte Schlampe von Seenhain - wenn nicht sogar von Azeroth - zum Essen eingeladen und nun war die alte Saufkuh kaum mehr in der Lage überhaupt den reservierten Tisch in der Ecke zu erreichen; dafür war ich aber pleite. Statt sich für unser Date ein wenig adrett zu machen kippte sie wohl schon seit Stunden mit den kleinen Wadenbeißern einen Schnaps nach dem anderen die Kehle runter und veranstaltete ein Kampfsaufen mit dieser Bande heruntergekommener Reservisten!

    Ich musste hier raus und verließ die Schankstube in die Kühle des Abends. Auf dem nahen Steg setzte ich mich hin und ließ meine Beine ins Wasser baumeln und meinen Blick in der Gegend umherstreifen um mich abzulenken. Mir fiel die aufgeregte Menschenmenge am Ende des Steges auf und ich näherte mich dem Pulk an Gestalten. Die Wachen von Seenhain hatten einen Zwerg aus dem Wasser gezogen. Er war gefesselt, mit einem Stein beschwert und trug mehrere schwere Ketten um die Hüfte. Es war grauenhaft, dass diese Winzlinge aber auch immer mehr klauen müssen, als sie tragen können!

    Es war kühl geworden und ich wollte die Schmach des Abends vergessen. Ich schlich mich durch die Schankstube vorbei an mehreren besinnungslos vor der Theke liegenden Alkoholikern auf mein Zimmer; allerdings erst nachdem ich unseren vermeintlichen Essenstisch geplündert und eine üppige Portion des Essens mitgenommen hatte. Ich haute mich auf mein Bett, knabberte an einer Schweinekeule und schaute mit im Fernsehen eine neue Folge „Die Tauren von Bullerbüh“ an. Für den nächsten Tag beschloss ich nun endlich meine Ausbildung voran zu treiben. Außerdem hatte ich einen wichtigen anonymen Brief an die Azerother Stadtwerke zu schreiben…



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Iguana - 29.10.2007, 07:39


    Es war kurz nach Neun, als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug. Auf meinem Nachtlager befand sich eine stattliche Anzahl abgenagter Knochen, die von meinem vermeintlich gemütlichen Abendessen im Bett stammten und den Eindruck vermittelten hier wäre vor einiger Zeit entweder ein Gnom verstorben oder ein Hamster beim Skilaufen verunglückt. Der Schwung, mit dem ich die Bettdecke aufschlug, transportierte auch die vermeintlichen Gnomen- oder Hamsterreste unter das Mobiliar des Zimmers und somit aus meinem Blickfeld; das Aufräumen hätte ich damit schonmal abgehakt.

    Ich packte meine Plörren zusammen, schulterte meine stoff’nen Raumwunder und verließ die Pension. Beim Weg durch den Schankraum lagen dort immer noch ein paar Zwerge und volltrunkene Nachtelfen vor der Theke im Delirium, die ich aber großzügig ignorierte. Genauso wie den immer noch festlich geschmückten Tisch, an dem die Kerzen heruntergebrannt und verloschen waren; ich würdigte ihn keines Blickes und trat hinaus in die Morgenröte.

    Mittlerweile war ich 20. Das „Lebensalter“ war ja bei sämtlichen Mitstreitern in aller Munde und das erste Kriterium in der Betrachtung eines Ankömmlings egal wo und jeder nannte es nur "Level". Nun wollte ich diesen Level weiter erhöhen und mein Plan war es, heute den EnnPehZehs möglichst viele ihrer sinnlosen Aufgaben abzunehmen und zu erledigen um diese immaginären EPs einzuheimsen und mein Lebensalter nachhaltig zu steigern. Darüber hinaus brauchte ich dringend wieder harte Währung, sonst müsste ich die kommende Nacht in einem warmen Laubbett des Waldes verbringen. Somit gab es gleich zwei gute Argumente die der eigenen Unlust gegenüber standen und dieses überlagerten.

    Ich sah mich ein wenig um in Seenhain und fand ein Rathaus, eine Kneipe – die ich ja schon kannte – und eine Schmiede. Daneben gab es 2 Häuschen und mir warf sich die Frage auf, wofür denn dieses große Rathaus mit seinen 6 Angestellten sein sollte angesichts dieses übersichtlichen Gebildes eines Dorfes? Hm, vermutlich war es in grauer Vorzeit von einem wie mir gebaut worden und somit Produkt eines sinnfreien Quests gewesen. Was der Sinnfreiheit nun doch wieder einen Sinn gab.

    Als erstes ging ich zur Schmiede und verwickelte den Schmied in eine belanglose Unterhaltung. Nach dem üblichen Geplänkel bot er mir an meine Rüstung zu reparieren. Da diese ja von einigen Mobs und dem elenden roten Mörtel des Rotkammgebirges in Mitleidenschaft gezogen war, kam mir dieses Angebot recht gelegen. Der zwergische Halsabschneider verlangte aber allen ernstes 22 Silber und 10 Kupfer und wollte mit Hammer und Meißel meine Hexenmeisterrobe „reparieren“ und reinigen. Auch wenn ich mir schlecht vorstellen konnte, wie ein Schmied ein Stoff-Outfit fachmännisch reparieren wollte, scheiterte der gute Vorsatz an meiner Kriegskasse; ich hatte nur noch wenige Kupfer und wollte mich nicht von den letzten 7 Murloc-Augen meines Besitzes trennen. Außerdem waren mir die 3 Ebergedärme, die ich noch in der Tasche hatte, so ans Herz gewachsen, dass ich es nicht über dasselbe brachte sie zu verkaufen; zudem klebten sie elendig an meinem Rucksack fest.

    Ich erklärte dem Schmied, dass ich heute viele Abenteuer vorhätte und daher es sich daher erst heute Abend lohnen würde die Reparatur durchzuführen. Das klang irgendwie logisch und ich war spontan selbst davon überzeugt. Ich schlenderte durch die Schmiede und sah einen Amboss und einen Schmiedeofen. Beide trugen die Aufschrift „Bachhorn - Es gibt immer was zu tun“ und ein Zwerg stand auf einem umgedrehten Eimer und hämmerte wie ein Weltmeister auf einem Stück Metall rum, welches langsam die Form eines Schwertes annahm. „Mensch, das ist sieht ja toll aus“ sagte ich ihm und deutete auf das sich langsam formende Schwert. Der Hasenfurz grinste stolz in seinen von Essensresten verkniesteten Bart und hämmerte weiter. „Du bist auch Schmied?“ frug er mich. „Nein, ich bin Hexenmeister!“ erwiederte ich. „Jaja, aber was bist Du von Beruf?“ sprach der Zwerg und hämmerte weiter auf seinem Schwert herum, welches er fachmännsich nach jedem Schlag wendete und so die jeweils andere Seite mit dem Hammer traf.

    „Wie von Beruf?“ fragte ich ihn erstaunt. „Naja, Du wirst doch bestimmt schon Deine Berufe ausgewählt haben, oder?“ grinste er und ich erkannte am Blitzen seiner versoffenen Teddybäraugen, dass ich jetzt Gefahr lief mich unsäglich zu blamieren. „Spezialaufgaben! Das darf ich nicht sagen, das ist geheim!“ gab ich zurück und rettete für einen Augenblick die Situation. Ich verabschiedete mich zügig und verließ die Schmiede bemerkte aber sehr wohl, dass diese Hammer schwingende Pappnase Oberwasser hatte.

    BERUFE? Darüber wusste ich nun gar nichts. Ich wanderte verstört an der Seenhain-Kneipe vorbei und erreichte eine Anhöhe. BERUFE! Oh mein Gott! Hatte ich was übersehen? Ich setzte mich auf eine Bank und musste nachdenken. BERUFE! Hexenmeister war kein Beruf, nicht wirklich. Also was hatte ich übersehen? Mir war schon aufgefallen, dass einige Zeitgenossen ständig durch die Wälder und Flure liefen und sich bückten. Die konnten – bei nüchternem Nachdenken – nicht alle was verloren haben, das war jedenfalls bisher meine Erklärung gewesen. Also was taten sie da? Handelte es sich um einen Beruf? Sich bücken und irgendwas einsammeln? Man konnte doch überall alles kaufen, also… hm. Was hatte das zu bedeuten? Plötzlich erinnerte ich mich noch an andere Phänomene, die ich mir bis dato nicht erklären konnte. Was war mit all den nackten Eichhörnchen, denen ich im Elwynn-Wald begegnet war? Ich bastelte ja öfters mal aus erschlagenen Eichhörnchen unter Hinzunahme eines Stockes praktische Klobürsten, die ich dann in Goldshire dem Wirt verkaufte. Aber da hatte ich schon öfters mal Eichhörnchen gefunden, die nackt im Gras lagen und nicht wirklich den Anschein erweckten, sie würden nur ein Sonnenbad nehmen. Bisher dachte ich immer ich hätte nur zu hart zugeschlagen und sie so aus dem Fell gehauen. Was war, wenn das gar nicht meine Schuld war, sondern wenn vorher jemand… Nein. Abwegig! Aus nackten Eichhörnchen konnte man nur schlechte Klobürsten herstellen, das war Unfug; das konnte kein Beruf sein.

    Ich war verwirrt. Stimmen rissen mich aus meinen Gedanken. Eine hübsche Frau unterhielt sich in einem Haus in der Nähe mit einem Mensch-Magier. Den genauen Inhalt konnte ich nicht verstehen, aber der Magier fing plötzlich mehrfach hintereinander golden zu funkeln an. Was war das? Heftig grinsend und mit richtig Spaß in den Backen verließ der Magier das Gebäude und düste fröhlich hüpfend Richtung Ortsausgang. Der schien ja richtig high gewesen zu sein. Ich stand auf, ging ins Haus aus dem der Magier noch vor wenigen Sekunden wie von Tarantulla gestochen gedüst kam und erblickte Alma Jainrose. „Hallo, holde Maid!“ grüsste ich sie freundlich. Sie verdrehte die hübschen Augen und fragte mich was ich wolle. „Ja was hast Du denn im Angebot?“ frug ich keck und sie wortete ant, dass sie „Kräuterkundelehrerin sei und mir die Kunst des Kräuterfindens und der Kräuterverarbeitung beibringen könnte.

    EINE BERUFSBERATERIN! Just in dem Moment, wo ich sie am dringendsten brauchte! „Dich schickt der Himmel!“ sagte ich zu ihr. „Wiso das? Wieder ein Kraut gefunden, was sich ohne Fachwissen nicht rauchen lässt?“ flachste sie. „Nein, ich glaube ich habe bisher meine Berufe… äh… sagen wir, ich hatte noch keine Zeit und weiß nicht so recht, wie das funktioniert“ erwiderte ich kleinlaut und forsch zugleich.

    „Na, und nun möchtest Du wissen, wie das so geht und was man alles machen kann?“ kam über ihre Lippen und sie lächelte. „Genau! Kannst Du mich da beraten?“ gab ich zurück. „Natürlich, endlich mal was anderes als nur das ständige »Gibb mich Rezept, hier Taler«“. Sie lud mich auf eine Tasse Kräutertee ein und wir setzen uns in den Wohnraum.

    „Also…“ startete sie ihren längeren Monolog, dem ich äußerst gespannt folgte: „Du hast eine umfangreiche Auswahl. Es gibt Haupt- und Nebenberufe, wobei Du 2 Hauptberufe und gleichzeitig alle verfügbaren Nebenberufe wählen kannst. Erst mal die Hauptberufe: Gleich bei mir kannst Du Drogendealer werden und Kräuterkunde lernen. Dabei bringen ich und meine über die Welt verstreuten Kollegen dir bei, wie man diverse Pflanzen und Pilze finden und fachgerecht ernten kann. Erst nach Zahlung der Lehrgebühren kannst Du die jeweils für Dich verfügbaren Pflanzen abzupfen und sammeln; frag nicht nach dem Sinn – frag niemals nach dem Sinn von solchen Regeln!“.

    Ich nickte und sie fuhr fort „Also Kräuterkundiger oder Blümchenpflücker, wie viele sagen. Die Kräuterkunde ist ein einträgliches Geschäft, denn andere Berufe – z. B. das Alchemisten-Gesindel – reißen Dir die Pflanzen und Kräuter aus den Händen. Gnome und Zwerge sind genauso scharf darauf, allerdings stopfen sie es in ihre Pfeiffen. Es gibt aber noch andere Berufe, die Du bei anderen Lehrern erlernen kannst.“ Ich blickte sie erwartungsvoll an. „Da ist - wie erwähnt - der Alchemist. Er stellt aus Kräutern und Pflanzen alle möglichen Arznei- und Dopingmittel her und kann aus noch so ekligen Zutaten ein nettes Elixier oder einen Trank brauen. Weiterhin kannst Du aber auch Verzauberer werden. Damit kannst Du allerlei lustige Verzauberungen vornehmen, die Dich und Deine Freunde wie auch ihre Ausrüstung manchmal stärken, Euch aber in jedem Fall immer gut unterhalten können. Die richtig brauchbaren Sachen gehen aber nur an Dir selbst. Die Materialien erhältst Du, wenn Du deine Beute statt zu verkaufen ‚entzauberst’; dann bekommst Du putzige Stäube und Materialien, die Du wieder benötigst, wenn Du Sachen verzaubern möchtest, die Du aber leider nicht wirklich schniffen kannst. Und es gibt den Schmied, der aus Erzen und Metallen zusammen mit Flunkersteinen die unnützesten Waffen und Dinge herstellen kann, die man sich nur vorstellen kann: Vom Pizzablech über Küchenmaschinen bis hin zum Schwert – alles dabei! Einigermassen verwandt ist der Bergbauer, der mit sich mit Schüppe und Hacke bewaffnet durch die Lande buddelt um Erze und Metalle abzubauen. Metalle, da hat noch kein Mensch von gehört, aber es gibt sie. Er kann diese Sachen auch verhütten und Barren herstellen, mit denen man Schaben und Insekten plattkloppen kann – aber das ist ein eigenes Thema. Es gibt dann noch den Kürschner, der den diversen Waldbewöhnern das Fell und Leder vom Leib ziehen und aufbereiten kann.“.

    Sofort fielen mir die nackten Eichhörnchen ein! Also doch ein Beruf! „Als Lederverarbeiter kannst Du dann aus Häuten jede Menge Fetischsachen herstellen und auch das ein oder andere Kleidungsstück; ersteres beschert Dir viele Freunde. Kleidung stellt aber auch ein Schneider her, der Stoffe sammelt und diese zu Ballen aufbereitet und daraus die denkbar unnützesten Patchwork-Mäntel und Buchsen herstellt. Juwelenschleifer polieren alle möglichen Klunker und Erdbrocken und stellen daraus Edelsteine und Ringe her, die genauso beliebt wie unnütz sind, was die Juweliere aber auch zu einem beliebten Ziel von Räubern und Halunken macht. In letzter Zeit tummeln sich hier aber einige Betrüger, die Hundehaufen trocknen, polieren und dann teuer als Edelsteine verkaufen, die Du aber in keinen der verfügbaren Sockel kriegst“, sie lachte beherzt. „Den wohl überflüssigsten Beruf kannst Du mit der Ingenieurskunst erlernen. Da investierst und lernst Du nur, um später mal eine brauchbare Brille herzustellen, die Du dann aber nicht einmal verkloppen kannst.“ Ich staunte.

    „Tja und dann gibt es noch die Nebenberufe. Von denen kannst du alle erlernen, die Du magst: Erste Hilfe, Kochen und Angeln. Bei der Ersten Hilfe bringt man Dir alle möglichen Verbände bei, mit denen Du Dich selbst und andere bis zur Unkenntlichkeit vermumifizieren und verbinden kannst. Das ist hilfreich wenn Du später mal mit anderen in die Instanzen gehst und dann keinen vernünftigen Heiler dabei hast, nur so’n Paladin. Beim Angeln musst Du stundenlang ne Leine ins Wasser halten und Fische fangen. Manchmal beißen aber auch Schatzkisten an!“, sie gibbelte wieder. „Ja und beim Kochen ist Matthäus dann ganz am letzten. Du lernst, wie Du aus den ekligsten Abfallstoffen noch eine leckere Malzeit herstellen kannst. Wenn sich Dein Magen da erst einmal dran gewöhnt hat kannst Du später Deine Fertiggerichte auch teuer an die verkaufen, die zu faul waren jemals kochen zu lernen, denn später gibt es aus deinem ganz persönlichen Kochstudio recht brauchbare Attributerhöhungen, die einen stärker und leistungsfähiger machen können. Für alle Berufe musst Du aber ordentlich Silber und Gold aufwenden, genauso wie für jede Berufsstufe, also fang schon mal an zu sparen!“.

    Sie nippte an ihrem Kräuterlikör und schaute mich erwartungsvoll an, als ein offenbar Kräuterkundiger den Raum betrat und ihr zurief „Gibb mich Rezept, sonst gibt’s was auf die Omme!“. Sie blickte mich an, verdrehte die Augen und wandte sich dem Rezeptkunden zu um ihm beizubringen, wie er das Messer halten muss um die nächsten Pflanzen seiner Berufsstufe abschneiden zu können.

    Ich bedankte mich für die Beratung, trank hastig meinen Kräutertee aus und schlich von dannen. „Geh nach Stormwind, da gibt’s für alles entsprechende Lehrer“, rief mir Alma noch zu, als ich das Haus schon verlassen hatte und ich winkte ihr bestätigend zu.

    Wieder hatte ich etwas nachzudenken. Nun hatte ich 3 Gründe Geld in die Kasse zu bringen: Meine berufliche Karriere musste dringend starten! Ich vermöbelte diverse Mobs und lootete mir einen Wolf um möglichst schnell möglichst viel Geld zu verdienen. Meine Pläne zu Questen wurden zunächst zurückgestellt zu Gunsten meiner Berufswahl, die ich schnellstmöglich vornehmen wollte. Ich dachte angestrengt nach, für welche Berufe ich mich entscheiden sollte, während ich halb Seenhain bewusstlos schlug und lootete. Wenige Stunden später hatte ich mir die Anfänge meiner Berufsausbildung zusammengesammelt und begab mich zum Greifenpunkt, um nach Stormwind zum Arbeitsamt zu fliegen.



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Iguana - 21.11.2007, 09:45


    Ein Hexenmeister lässt sein bisheriges Leben Revue passieren... (Teil 10)

    Der Greif schien meine innere Unruhe und Vorfreude zu ahnen, jedenfalls war ich der Meinung er flöge schneller als sonst damit ich endlich ans arbeiten komme. Auf dem Flug überlegte ich, welche Berufe mir wohl gut tun und zu mir passen würden. Gleich 2 Hauptberufe darf ich wählen und die Nebenberufe kommen auch noch hinzu. Nach Alois Risse also fünf Berufe für nur einen Hexenmeister, na wenn das nicht eindeutig auf den Retter der Welt hindeute, dann wusste ich es auch nicht. Wer sonst würde sich so einen Stress antun?

    Der Greif absolvierte seine obligate Bruchlandung in Stormwind und ich sauste die Rampe zur Innenstadt herunter, stellte mich auf den Marktplatz und schrie „Gebt mir meine Berufe!“. Die um mich herumstehenden Wesen schauten mich leicht desorientiert an, einige schüttelten den Kopf und setzten ihren Weg fort, andere wiederum begannen sich über mich lustig zu machen. „Frag die Wachen“ raunte mir eine Gnomin zu und schon war ich auf dem Weg zum Sturmwind-Haupteingang, wo ich immer diese Stadtwachen hatte stehen sehen. Ich näherte mich den Stadtmauern und erinnerte mich, dass ich die Beiden vor geraumer Zeit ordentlich veralbert hatte. Jetzt würde ich ihre Hilfe brauchen… omG!

    Langsam näherte ich mich den Stadtwachen, grüsste freundlich und fragte nach den Berufsberatern der Stadt. „Ach was, der werte Hexenmeister möchte von den „Arbeiterdenkmälern“ eine Information haben?“ spottete die eine Wache der anderen grinsend zu. „Ach was“ erwiderte die andere Wache, „möchte er arbeiten? Ich dachte, er würde lediglich mal so wie wir arbeiten seinen Urlaub verbringen wollen!?“. Die Sprüche kamen mir bekannt vor... Ich verfärbte mich schamviolett und blickte die beiden flehend an. „Na, da bin ich mir aber nicht sicher, ob ich diese Information herausgeben darf, wo wir doch wie in die Rüstung geschossen hier rum stehen!“.

    Sie hatten nichts vergessen! Ich holte zur Offensive aus: „Äh Jungs, ich war… äh… ihr verwechselt mich sicher!“. „Na so was!“ meinte eine der Wachen, „Das kann natürlich sein. Möglicherweise haben wir ja eine Gehirnerschütterung und verwechseln Dich nur, weil uns wieder beim Wassertrinken der Klodeckel auf den Kopf gefallen ist…“. Sein Gegenüber nickte zustimmend und grinsend zugleich.

    Ich schluckte. Ich erinnerte mich. „Ich brauch einen Job“ sagte ich, „bitte sagt mir wo ich die Berufsberater finde!“. „Na, dann wollen wir mal nicht so sein“ sagte Wache Nr. 1 und grinste hämisch, „schließlich bist Du ja gar nicht DER Hexenmeister, an den wir gerade denken…“. Ihre Genugtuung stand ihnen im Gesicht geschrieben. Sie ließen offenbar fünfe gerade sein und gaben mir die gewünschten Informationen.

    Artig bedankte ich mich, diesmal ohne flotten Spruch, und zog von Dannen Richtung Innenstadt. Tja, zu welchem Lehrer sollte ich nun gehen? Was sollte ich lernen? Ich setze mich in den Eingang der Bank und dachte nochmals angestrengt nach. Ich gestand mir ein, dass es mir einen tierlichen Spaß bereitete aus erschlagenen Eichhörnchen dufte Klobürsten zu basteln und ich war mir sicher, dass ein produzierender Beruf genau das Richtige für mich sein würde. Die Vorstellung edle Gewänder anzufertigen faszinierte mich und ich entschied mich zumindest schon mal für die Schneiderei. Die Schneiderei könnte genau das Richtige sein, vor allem bräuchte ich dann nicht ständig die Klamotten von irgendwelchen erschlagenen oder totgezauberten Mobs auftragen, sondern ich könnte mir eine eigene Kollektion schaffen. Ja, das klang klasse. Ich düste ins Magierviertel, wo sich der Schneiderlehrer befinden sollte. Ich suchte und fand Lawrence Schneider in seinem Atelier im Magierviertel und bat ihn mich in die hohe Kunst der Schneiderei einzuweisen. Nach einem ellenlangen Vortrag über die Traditionen und geschichtlichen Hintergründe des Schneiderhandwerks, einem mehrseitigen Auszug aus dem Leben und dem Werdegang des tapferen Schneiderleins und etlichem sinnfreien Bla-Bla bekam ich dann auch endlich meine ersten Kenntnisse und Rezepte, wobei sich die „Kenntnisse“ darauf beschränkten, aus bestimmten Stofffetzen Ballen zu formen.

    Was war das für eine Ausbildung? Definitionsgemäß hatte ich ganz anderes erwartet: „Ausbildung zur/zum Maßschneider/in - Maßschneider/innen fertigen Bekleidungsstücke nach Entwürfen oder Kundenwünschen in Maßarbeit an. Sie sind hauptsächlich in handwerklichen Maßschneidereien und Änderungsschneidereien tätig, arbeiten jedoch auch in Industriebetrieben, Modehäusern sowie in den Kostümabteilungen von Theatern, Film und Fernsehen. Sie arbeiten in der Werkstatt, in Schneiderateliers oder in Werkhallen. Bügelarbeiten an Dampfbügelautomaten erledigen sie meist in separaten Räumen. Maßschneider/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach der Handwerksordnung (HwO). Der Beruf wird in folgenden Schwerpunkten ausgebildet: Damen- und Herrenschneiderei. Die Ausbildung erfolgt in der Regel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Eine schulische Ausbildung wird ebenfalls angeboten. Die Ausbildung dauert 3 Jahre.“.
    Soweit die Theorie. Lawrence meinte nur er hätte mit all dem nix zu tun, ich solle die Muster nehmen und verschwinden! Also Pustekuchen! Keine Fachkunde, kein eigenes Atelier, keine gelenkte Ausbildung, keine Möglichkeit mindestens einmal in der Woche mir einen Lenz in der Berufsschule zu machen und erst recht keine Klassenfahrt und kein tariflich abgesicherter Urlaub.

    Peinlich berührt war ich dann beim näheren Studium der Rezepte über die Tatsache, dass ich wohl die Massen an Leinenstoff, denen ich bisher begegnet war, besser nicht hätte verkaufen sollen. Bei näherer Inventur stellte ich fest, dass ich gerade mal stolzer Besitzer eines einzigen Leinenstofffetzens war und hieraus nicht einmal eine Pudelmütze für Eichhörnchen herstellen konnte. Für einen Eierwärmer für Zwerge hätte es sicher gereicht, aber mir fehlte das notwendige Schnittmuster.

    So war ich nun Schneidergeselle und bedingt durch fehlende Materialien ohne irgendeine Möglichkeit etwas herzustellen; aber ich war schon Level 25! Was für eine Schmäh! Ich musste also meinen Lebensweg noch einmal machen, nur um die Materialien für meinen beruflichen Werdegang zusammen zu kriegen. Boah, hatte ich einen Hals! Wieder durch den langweiligen Elwynn-Wald? Noch einmal hunderten von Defias und Kobolden die Gesichtszüge glätten und die Ohren anlegen? Es ging wohl nicht anders.

    Nur vorher wollte ich noch meinen zweiten Hauptberuf wählen. Das Rumfuchteln mit meinem Zauberstab hatte mir immer viel Freude bereitet und da ich Hexenmeister war, war es für mich nahe liegend, dass ich mich als Zweitberuf mit der Verzauberkunst beschäftigen Wollte. Schließlich hatte ich auch gute Ambitionen bisher an den Tag gelegt. Ich hatte schon des Öfteren die Luft zum stinken gebracht und auch schon Traubensaft in Wein verwandelt. Also wackelte ich in die Kneipe „Zum geschlachteten Lamm“ und suchte die für mich zukünftig zuständige Verzauberungslehrerin auf.

    Sie redete nicht lang um den heißen Brei herum und fragte mich, ob ich diesen Beruf erlernen wolle, was ich bejahte. Daraufhin funkelte ich einmal gülden, worauf sie sagte „Glückwunsch, der Nächste bitte“ und die Sache war erledigt. Sie drückte mir noch meine ersten Rezepte in die Hand und wandte sich an den nächsten Besucher. Ich verließ die bekloppte Lämmer-Kneipe und schaute bei Tageslicht, was sich an oder in mir verändert hatte.

    Ab sofort war ich in der Lage erbeutete Gegenstände – meistens jedenfalls – zu entzaubern, was ich sofort an meinem Zauberstab ausprobierte. Nun war ich stolzer Besitzer von 2 Einheiten „Seltsamer Staub“, dafür hatte ich aber keinen Zauberstab mehr. Und nun brauchte ich zwei neue. Nämlich einen als Waffe, ich hatte ihn ja entzaubert, und einen weiteren zum sog. Verzaubern. Hätte man diese Geräte nicht integrieren können? Was ein Unfug. Ich schaute mir die erworbenen Rezepte an. Essenzen, Stäube und Ruten sollten also fortan meine Wegbegleiter sein.

    Nun hatte ich zwei Berufe und mit keinem konnte ich was anfangen. Es brauchte erstmal diverse Materialien, die mich befähigen sollten, die Muster und Rezepte zu benutzen. In Windeseile und voller Tatendrang und nicht zuletzt aus Schmerz über meinen entzauberten heiß geliebten und schicken Zauberstab besuchte ich daher schnell noch die Nebenjoblehrer für Erste Hilfe und Kochkunst. Bei beiden lief es ähnlich ab wie bei meinen Hauptberufen Schneiderei und Verzauberkunst: Ich funkelte, war somit Auszubildender für den Beruf und erhielt die ersten Rezepte und Fähigkeiten, die ich ebenfalls in Ermangelung der notwendigen Materialien nicht benutzen konnte, was meine Gier nach der Materialbeschaffung weiter erhöhte.

    Angeln sollte ich in einer kleinen Bude in Goldshire lernen, also tippelte ich vom Kochkunstlehrer geradewegs aus Stormwind heraus Richtung Goldshire. Das traf sich eigentlich ganz gut, denn ich hatte einen Rucksack voll netter Waren für den Messi-Wirt parat und würde diese dann auch gleich versilbern können.

    In Goldshire besuchte ich also den dortigen Fischer, der mir für die letzten Kupfer eine Hobby-Angel verkaufte und mich zum Fischerei-Azubi beförderte. Das Angeln war der einzige Beruf, bei dem ich sofort loslegen konnte, denn es bedurfte nur meiner Angel und einem Gewässer um Fische, Schuhe und anderen Müll aus dem Fluss zu ziehen. Schon als ich meinen 5. Fähigkeitspunkt für das Angeln erworben hatte war ich mir sicher, dass dies ja wohl die langweiligste Tätigkeit sei, die mir bisher untergekommen war. Mein Rucksack stank nach Fisch, meine Schuhe waren durchnässt und ich hatte Kopfschmerzen von der Notwendigkeit den Schwimmer der Angel angestrengt beobachten zu müssen. Aber immerhin, meine Karriere zum Fischkonservenfrabrikant hatte begonnen: ich angelte.

    Angeln kann ich später noch, sagte ich mir und zog los, um die notwendigen Materialien für meine Schneiderei, Erste Hilfe, Kochkunst und natürlich für meine Zaubererkarriere zu besorgen – und einen neuen Zauberstab natürlich auch. An diesem Tage erschlug ich unzählige Kobolde, Wölfe und Delfias, ich erwürgte statistisch nicht erfasste Kleinstlebewesen und Eichhörnchen und lootete, dass mir fast die Buchse platzte. Als die Nacht hereinbrach war ich glücklich und zufrieden, denn am selbst erstellten Lagerfeuer hatte ich meine ersten Eintöpfe, Wolfsteaks und Forellen gebrutzelt, ein paar Leinenhosen und –hemden geklöppelt und auch die ersten minderwertigen Loots entzaubert. Und ich war stolzer Besitzer eines neuen – wenn auch gebrauchten – Level-11-Zauberstabs.



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    VERI - 09.12.2007, 11:37


    AAAAAAALTER hast du langeweile ^^ :shock:



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Iguana - 11.12.2007, 22:57


    und weiter gehts ^^

    Ein Hexenmeister lässt sein bisheriges Leben Revue passieren... (Teil 11)


    Es war schon hell im Elwynn-Wald, als ich erwachte. Mein Kopf dröhnte wie ein Rathaus und der Kopfschmerz raubte mir die halbe Besinnung. Das musste wohl wieder meine Lederallergie sein, denn jedes Mal, wenn ich abends viel trank und dann mit Stiefeln im Bett aufwachte hatte ich diese elenden Kopfschmerzen. Kein guter Start in den Tag, wenn man sich – wie ich – so viel Neues vorgenommen hatte. Ich gönnte mir ein üppiges Frühstückt mit frischem Brot, Maulschnappergelee und einer ordentlichen Portion süßem Nektar.

    Gemütlich saß ich am Feuer, frönte meinen Kopfschmerzen und probierte vor lauter Langeweile meine neuen Zauber und Fähigkeiten aus. Noch vor kurzem hatte ich ja nicht nur meine Berufe sondern auch meine Fähigkeiten erweitert, aber bisher noch kaum Zeit gefunden diese mal anzuschauen oder gar auszuprobieren.

    Besonders der „Feuerbrand“ erweckte mein Interesse. „Verbrennt den Feind und fügt dem Ziel Feuerschaden zu“. Das klang doch gar nicht übel! Sofort hatte ich meinen lieben Freund Hogger vor meinem geistigen Augen und stellte mir vor, wie der dumme Wutz kreischend durch die Plantagen düste, weil ich ihm den Kittel in Brand gesetzt hatte. Eine göttliche Vorstellung, die mich zum Grinsen brachte.
    Im Augenwinkel - genau zur rechten Zeit – erblickte ich ein Eichhörnchen. Klasse! Die kleine Ratte kam genau richtig! Ich zielte und schickte meinen Feuerbrand auf Reisen. Im hohen Gras, dort wo soeben noch das Eichhörnchen gesessen hatte, sah man nur noch eine Flamme kurz auflodern. Dann war das Eichhörnchen weg – und damit auch jede Chance auf 2 Silber, denn aus dem Häufchen Asche was da noch lag, konnte ich beim besten Willen keine Klobürste mehr basteln. Trotz des finanziellen Verlustes war ich beeindruckt.



    Sämtliche neuen Zauber probierte ich in aller Ruhe an vorbeistreunenden Eichhörnchen aus und musste zugeben, dass da eine Menge brauchbarer Sachen bei war, die ich per sofort in meine Kriegsführung mit einbauen wollte.

    Bei näherer Augenscheinnahme erspähte ich eine Kategorie „Dämonologie“, mit der ich mich bisher noch nicht beschäftigt hatte und die daher genau so neu für mich war wie die kürzlich erst gekauften Zauber, die nun einen festen Platz in meiner Strategieführung erhalten sollten.
    Was war das? „Wichtel beschwören“!? Ich las weiter: „Beschwört einen Wichtel, der unter dem Befehl des Hexenmeisters steht“. Ja, nun schlug es aber dreizehn! Ich konnte einen Wichtel beschwören? Der meinen Befehlen folgte? Wieso wusste ich das nicht? Wieso räumte ich meine Plörren selbst auf, machte alles allein und summte ständig vor mich hin und sprach mit Sträuchern und Bäumen, wenn ich einen Wichtel besaß? Ich stand auf. Die Vorstellung einen Handlanger zu haben reizte mich und so probierte ich die Beschwörung sofort aus.

    Alles um mich herum funkelte, ich hörte geheimnisvolle Töne und gespenstische Musik erklang und ich war in ein gleißendes Licht gehüllt während ich meinen persönlichen Wichtel beschwor. Das verheißungsvolle Ritual in bunten Farben und repräsentativer Optik endet mit dem Erscheinen eines kleinen, kaum kniehohen und somit zwergenähnlichen Hungerhakens namens Gaknik.



    Dieser zwergenähnliche Glühwürmchenfurz schaute mich verstört an. Ich schaute nicht minder verstört zurück. Was war das denn? Dieser Wutz sollte mich von nun an bedienen? Der würde doch schon zusammenbrechen wenn er nur eine meine Rucksacktaschen tragen müsste! Von der Größe her war er nur wenig größer als die Gnome und Zwerge die mir begegnet waren, aber dennoch nicht ganz so groß wie eine Parkuhr und nur halb so hohl. Er lief nicht, sondern er hüpfte und war recht flink - und er wich fortan nicht mehr von meiner Seite. Offenbar wusste Gaknik wer der Boss war und so durchsuchte ich seine Taschen und studierte erstmal die Bedienungsanleitung. Dieser Wichtel konnte also für mich kämpfen, er konnte mir mit einem Blutpakt mehr Lebensenergie verleihen und beherrschte den Feuerblitz. Eigentlich vereinte dieses Tier alle brauchbaren Eigenschaften und er gehorchte wirklich aufs Wort. Weitestgehend! Kooperativ zeigte sich das Vieh nur wenn es um blutrünstige Dinge wie kämpfen, angreifen oder Verteidigung ging. Aufräumen, einkaufen gehen oder die Taschen tragen konnte ich mir abschminken. Pah! „der unter dem Befehl des Hexenmeisters steht“, so ganz stimmte das ja wohl nicht. Aber immerhin erhöhte dieser Wichtel meine Kampfkraft und konnte Schaden produzieren und wir konnten ab sofort alle Mobs ins Kreuzfeuer nehmen.

    Ich ließ den Wichtel ein wenig rumflankieren, entfernte er sich von mir doch so gut wie gar nicht aber immerhin konnte er frische Luft schnappen. Ich war irgendwie froh nicht mehr ganz allein zu sein und hatte nun einen Gefährten, wenn er auch etwas dümmlich aussah, aber immerhin war er kein Zwerg.

    So setzte ich mein Frühstück fort und packte noch ein paar Lebensmittel aus, denn nun hatte ich ja zwei Mäuler zu stopfen. Kaum dass ich die Leckereien ausgebreitet hatte machte sich Gaknik über sie her. Appetit hatte der Kleine ohne Zweifel. Und er fraß, und fraß und fraß. Nach einer Weile wurde mir der Hunger des kleinen Hosenscheißers unheimlich.

    Gaknik suhlte sich förmlich in den Lebensmitteln und schlürfte und pfiff sich jede Menge meiner wertvollen Manaregenerationstränke rein. Nach dem 14. Trank kürzte ich sein Taschengeld, was immerhin dazu führte, dass er aus Angst vor weiteren Repressalien meine flüssigen Vorräte Ruhe ließ – vorerst!

    Ab sofort hatte ich also Gesellschaft! Und das passte prima, hatte ich mir an diesem Tag doch fest vorgenommen meine noch unerledigten aber dennoch immer noch sinnfreien Aufgaben des Seenhain-Ressorts zu erledigen und somit meine Ausbildung voran zu treiben. Wir brachen also auf und tippelten schnell noch zu meinem Dealer von Goldhain, dem ich meinen gesamten Crap verhökerte und machte mich dann Richtung Seenhain auf den Weg. Da ich dieser Flugmeister-Schlampe nicht begegnen wollte legte ich den Weg von Goldhain zur Seenhainplatte zu Fuß zurück. Während des gesamten Weges sabbelte mir Gaknik ein Schnitzel an die Backe. Unaufhörlich berieselte mich die kleine hüpfende Bremsscheibe mit Geschichten aus der Jugend und anderem unnützen Zeug, als wir dann endlich auf halbem Wege an Hoggers Lager kamen.

    Hogger wollte gerade hinter einem Baum hervortreten und einem 17er Zwergenhexenmeister die Lebensversicherung in die Auszahlung überführen als wir wie zufällig vorbeischneiten und ihn nunmehr zu zweit fachgerecht begrüßten. Hogger hatte sein Ziel – den Zwergenhexer - bereits anvisiert, er hatte Anlauf genommen und wollte gerade zuschlagen, als ihn mein „Zwergischer Magierstab des Affen“ heftig am Hinterkopf traf. Hogger bremste abrupt seine Bewegungen ab, schaute mich mit glasigen Augen an, brachte noch ein „Nicht der schon wieder“ heraus und klappte dann in sich zusammen; ja so ein Spaß! Gaknik gluckste vor Freude und schoss mehrere Fotos von Hogger mit seiner Digitalkamera: „Hogger als der Stab ihn traf“, „Hogger dreht die Augen nach Innen“, „Hogger und die Ohnmacht“; herrliche Schnappschüsse für’s Familienalbum!

    Der Zwergenzauberer hauchte „Thx“ und zog von dannen. Ich lootete Hogger den Kittel leer und schob ihn unter einen Busch und wir setzten gutgelaunt den Weg fort. So eine Hoggerduckdichlieber-ups-zuspät-Einlage ist immer wieder erfrischend und meine Kopfschmerzen waren wie weggezaubert; vermutlich waren sie einfach nur auf Hogger übergesprungen – jedenfalls war ich sie los.

    Gaknik und ich kamen am Holzfällerlager des Ostenthals vorbei und auch dieses Mal machte ich – diesmal aber aus purer Berechnung - den kleinen schon traditionellen Schlenker durch das Lager. Wir schlichen uns in Sara Timberlain’s Küche als diese gerade den Müll raus brachte und wir fraßen ihr heimlich und unbeobachtet die Vorräte weg. Also sagen wir so, ich nahm ein zweites dezentes Frühstück ein indem ich einen Apfel und zwei Bananen verspeiste und Gaknik rasierte die gesamte Bude und vernichtete alles, was irgendwie einen essbaren Eindruck machte. Sara hatte ja einen ordentlichen Weg zurückzulegen um die Mülltonnen am Hauptweg des Waldes zu erreichen und da sie unbedingt jeden Kaffeefilter einzeln wegwerfen wollte verschaffte uns das die notwendige Zeit für einen zweiten Brunch an diesem Morgen. Gakniks Appetit war besorgniserregend. Scheinbar hatte das mit der Größe zu tun. Zwerge konnten Saufen wie die Löcher. Wichtel schienen zu fressen wie die Scheunendrescher, allerdings rochen sie nicht so streng.

    Satt und glücklich erreichten wir gut eine halbe Stunde später Seenhain. Ich setzte mich auf den Steg und studierte meine noch offenen Quests, wie man die sinnfreien Aufgaben ja auch nannte, während Gaknik in der Gegend rumturnte. Also diese Quests waren schon heiße Dinger! Ich reparierte meine Ausstattung und wir machten uns ans Werk.

    Insgesamt 7 Quests hatten wir erledigt und ich muss schon sagen, dass Gaknik eine nicht zu unterschätzende Hilfe dabei war. Zwar erzählte er mir während dieser 7 Abenteuer zum x-ten Mal seine gesamte Jugendgeschichte, aber immerhin hatten wir in Rekordgeschwindigkeit fast sämtliche Aufgaben gelöst. Schließlich war noch eine Aufgabe übrig: Wir sollten Jauler finden, seine Tatze besorgen und zudem seine Gnoll-Bande in alle vier Winde zerstreuen. Wie um alles in der Welt verstreut man Gnolle in alle vier Winde? Ich dachte kurz nach und Gaknik machte den Vorschlag die Jauler-Backstreet-Boys einfach anzuzünden. Ihre Asche sollte sich dann wie von selbst in alle Winde verteilen und das sollte ja wohl reichen! Nach einer kurzen aber heftigen Keilerei und etlichen Fotos fürs Familienalbum im Seenhainer Hochgebirge kehrten wir mit Jaulers Tatze zurück, kassierten die Belohnung und waren sozusagen fertig für heute.

    Gaknik, mein neuer Gefährte und Kanonier, hatte einen guten Einstand abgeliefert. Mit seiner Hilfe waren die Aufgaben noch schneller und souveräner zu lösen. Wir verbrachten den Abend nach einem erfolgreichen Tag an einem Lagerfeuer auf der Seenhainer Schiefebene und grillten Spinnenbeine. Gaknik erzählte mir zum 17. Mal von seiner Kindergartenzeit und irgendwie hatte ich den kleinen sabbelnden Windelträger richtig gern. Ich befahl Gaknik die Nacht über wach zu bleiben und alles anzugreifen was sich unserem Lager näherte, aber hierbei keinen Krach zu machen. Insgeheim hoffte ich allerdings auch, dass die kleine Ratte am nächsten Morgen so müde sein würde, dass er keine Lust mehr haben würde mir ein 18. Mal dieselbe Geschichte zu erzählen. Na, wir würden sehen…

    Ich schlief wie ein Engel, während Gaknik für uns Wache schob.



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Iguana - 11.12.2007, 22:58


    Ein Hexenmeister lässt sein bisheriges Leben Revue passieren... (Teil 12)

    Es wurde bereits hell als ich von einem Geräusch aus dem Schlaf gerissen wurde. Ich schnellte auf und versuchte die Situation zu erfassen. Mein Blick schweifte in die Runde und ich erblickte Gaknik auf einer kleinen Felsanhöhe stehen; er feuerte aus allen Rohren und hatte eine kleine Gruppe Wildeber unter Dauerbeschuss. Ich stand auf und semmelte den Kotelettträgern einem nach dem anderen jeweils einen Schattenblitz über die Omme, so dass sie unmittelbar zur Seite kippten.

    Jetzt erst erfasste ich die Gesamtsituation. Um mich herum, sagen wir so im Umkreis von ca. 100 m, lagen unzählige Eber, Eichhörnchen, Drachenfalken und Spinnen ordentlich zerlegt, teilweise noch dampfend, allesamt relativ tot. Gaknik musste schon seit Stunden damit beschäftigt sein jegliches Leben im gesamten Umkreis auszulöschen. Beim Looten zählte ich über 40 Eber, knapp 60 Eichhörnchen, 32 Spinnen diverser Gattung, eine Hand voll Drachenfalken und einen dicken Eber, auf dessen Namensschild „Stopfwanst“ stand. Oha! Der Name kam mir bekannt vor! Ich schaute in meine Quests und in der Tat Gaknik hatte einen Quest gelöst, den ich übersehen hatte. Unser letzter Nicht-Gruppen-Quest von Seenhain war erledigt. Zudem hatte ich ausreichendes Material für mehrere Kartons neuer Klobürsten die ich wieder dem Gastwirtdealer von Goldhain verkaufen würde.

    Das kleine Flaggeschütz gefiel mir immer mehr. Ich strich dem Racker freundschaftlich über den Kopf und lobte ihn. Gaknik war peinlich berührt und grinste verschmitzt bis über beide Ohren. Wir räumten gemeinsam die Umgebung auf, sortierten einige Eber und Spinnen aus und erklärten sie zu unserem Proviant für die nächsten Tage. Beim Frühstück, welches wir mit Ebersteak, Eberschinken und gerösteten Spinnenbeinen zelebrierten, erzählte mir Gaknik seine Lebensgeschichte ein 18. Mal. An diesem Morgen erhielt er eine Sonderration Süßen Nektar und musste nicht beim Abspülen helfen.

    Nach unserem feudalen Frühstück machten wir uns auf die Reise. Wir gaben noch kurz den Eberquest ab und kassierten die Belohnung, wobei ich Gaknik 2 Silber zusteckte und seine Taschengeldkürzung damit wieder aufhob. Tja, nun hatten wir die Wahl. Entweder würden wir weiterziehen oder wir würden versuchen die Seenhain-Gruppenaufgaben anzugehen. Gaknik und ich berieten uns und wie beschlossen angesichts der versprochenen Belohnungen die Gruppenaufgaben zu erledigen.

    Am helllichten Tag sollten wir Mitternachtskugeln besorgen; wieder so ein sinnfreier Quest, aber letztendlich sollten wir dafür 30 Silber erhalten, was die Aufgabe wieder attraktiv machte. „Gruppenquest“, ja also Gaknik und ich wir waren 2 und somit eine Gruppe und wir sollten die Aufgabe schon meistern können. Wir zogen los in die Hochebene von Seenhain ins Rotkammgebirge, wo sich diese dreckeligen Schattenzauberer des Schwarzfels befinden sollten. Weit und breit kein schwarzer Fels, aber dennoch standen sie dort, wo uns der Schmied von Seenhain es vorausgesagt hatte.

    Brav und artig, immer schön 3 von ihnen nebeneinander, warteten die Schattenzauberer am Eingang zur Burg Steinwacht auf die Dinge die da kamen – und das waren Gaknik und meine Wenigkeit. Wir schlichen uns durch die Felsenabhänge und standen nun ca. 15-20 m von unseren vermeintlichen Zielen entfernt. Eigentlich hätten sie uns längst sehen müssen und eigentlich hätte ihnen auch klar sein dürfen, dass wir nicht zum Schachspielen vorbeigekommen waren. Aber es musste wohl wieder eine Mobgruppe ohne Augenlicht, ohne Gehör und erst recht ohne Gehirn sein, wie wir sie schon so oft angetroffen hatten, dennoch waren sie keine Zwerge – das machte sie dann doch gefährlich!

    Ich schaute Gaknik an, Gaknik schaute mich an. Ich befahl ihm auf mein Kommando alles anzugreifen, was bei 3 nicht auf dem Baum ist. Ich bereitete meine Flüche vor; fluchen konnte ich perfekt, selbst gestandene Prolldruiden wurden angesichts meiner Fluchkünste schamviolett. Den Zauberstab hatte ich im Anschlag, meine Lippen formten bereits die ersten Flüche und meine Handflächen waren zu enormen Schattenblitzsalven bereit. So zählte ich: Drei-Zwo-Ei… weiter kam ich nicht. In diesem Moment stürmte ein kleiner stinkender Gnomenkrieger mit einem HeidewitzkajetztgehtsaberlosPadautzdiePostistda laut brüllend an uns vorbei, trat dem vorderen Schattenzauberer vor das Schienbein und stieß einen Drohruf aus, der alle Mobs im näheren Umkreis dazu veranlasste auf ihn einzudreschen. Sofort fing er an mit einem Schwert, welches fast größer als er selbst war, auf unsere Mobs einzuschlagen. Er prügelte zwar wie ein Tier auf die Gegner ein, diese zeigten sich hinsichtlich ihres Verlustes an Lebensenergie aber relativ unbeeindruckt und prügelten zurück.

    Gaknik sah mich sprachlos an und ich blickte nicht minder irritiert zurück. Was sollte denn dieser Unfug? Das waren unsere Mobs und unsere Mitternachtskugeln in ihren Taschen. Ich versuchte dem Gnomenpack einen Fluch auf den Pelz zu brennen, aber mein Fluch wollte nicht wirken.

    Gaknik begann wie ein Rohrspatz zu schimpfen und ich konnte ihm nur beipflichten. So eine Frechheit uns einfach die Mobs zu klauen!

    Weiter hinten im Hof der Burg erblickten wir dann aber weitere Mobs und überließen den Krieger seinem Schicksal, sollte der alte Mobdieb doch schauen, wie er zurecht kommt.

    Gaknik und ich positionierten uns wieder wie schon vorher Face2Face mit den Mobs; wieder zählte ich: Drei-Zwo-Eins-GO. Beim „GO“, schleuderte ich meine Flüche auf einen Schattenzauberer, legte sofort einen Schattenblitz hinterher und löste das gesamte Repertoire meiner Zauber und Angriffe aus. Gaknik hatte bereits bei der „Eins“ angefangen einen Schattenzauberer unter Beschuss zu nehmen und schickte einen Feuerblitz nach dem anderen auf die Reise. Von den 3 Mobs die dort gestanden hatte befanden sich nun 2 unter Intensiv-Beschuss. Die Mobs gingen sofort zum Gegenangriff über und schleuderten uns Schattensalven entgegen. Gaknik wurde getroffen und kippte um. Mein Freund und Gefährte lag plattgeklopft wie eine Briefmarke neben mir und gab keinen Mucks mehr von sich. „Oh mein Gott, sie haben Gaknik getötet“ schrie ich heraus und in meiner Wut ließ ich alle Gemeinheiten die ich beherrschte auf die Wichtelmörder niedergehen. Der nächste Schattenblitz traf mich und raubte mir den größten Teil meiner Lebensenergie. Sekunden später stand ich vor dem Geistheiler.

    Was war denn jetzt passiert? Ganz offensichtlich hatten wir unsere Gegner unterschätzt. Ich machte mich sofort auf zu meinem Leichnam und belebte mich wieder. Sofort trat ich den geordneten Rückzug an, vorbei an dem Krieger der immer noch auf unseren Mobs eindrosch. Ich beschwor Gaknik und wir regenerieren uns erst einmal in Ruhe. Nach 2 Fläschchen süßen Nektar für jeden kippte dem Krieger, der nicht unweit von uns unsere Mobs vermöbelte, der erste Schattenzauberer um. Stramme Leistung, das hatte ja nicht mal ne halbe Stunde gedauert!

    Gaknik und ich besprachen die Situation. Was hatten wir übersehen? Die Mobs machten einen ganz normalen Eindruck und waren als Stufe „23 Elite“ angegeben. Elite? Das war ja ganz was Neues. Hm, „Elite“ musste ganz offenbar etwas deftiger sein als nur „23“, denn die waren bisher umgekippt wie die Fliegen. Wir mussten unsere Taktik ändern.

    In diesem Moment bekamen wir eine Gruppeneinladung. Der dreckelige Gnomentank bot uns eine Gruppe an. Pah! Glaubte der wirklich, dass wir ihm jetzt auch noch helfen würden unsere eigenen Mobs mit runter zu kloppen? Bevor ich reagieren konnte hatte Gaknik die Einladung angenommen und eröffnete das Feuer. Klein-Rambo schlug doch keine Möglichkeit aus in den Kampf zu ziehen.

    Na gut, ich ließ mich breitschlagen. Wir konzentrierten unser Feuer auf den aktuell vom Gnom attackierten Mob und nach knapp 13 Sekunden kippte dieser in sich zusammen. Mob 3 und 4 waren auf gleiche Wiese ebenfalls innerhalb kurzer Zeit am Ende. Noch während der letzte Mob auf dem Boden aufschlug stürmte der Krieger in die nächste Mobgruppe und auch diese Mobs legten wir nach demselben Prinzip. Zwei Mobgruppen später kehrte Ruhe ein. Der Gnom lief hektisch von Mob zu Mob, lootete, schmiss uns aus der Gruppe und verschwand. Ich war geschockt und irritiert zugleich. Gaknik und ich sahen uns an und hatten keine Worte mehr. Schnell looteten wir auch die für uns lootbaren Mobs, sackten die benötigten Mitternachtskugeln ein und traten den Rückzug an.

    Auf dem Weg runter nach Seenhain sprach keiner von uns auch nur ein Wort. Beide waren wir schwer mit der erlebten Situation beschäftigt, das konnte man sehen. Wir hatten den Quest gelöst aber wir waren auch schwer gedemütigt worden. Ich gab den Quest ab und Gaknik und ich funkelten mächtig, als wir die Belohnung entgegen nahmen: Level-Up!
    Unsere gute Laune kehrte zurück. Ich stopfte den laut schimpfenden Gaknik in meinen Rucksack, düste zum Greifenpunkt und war schon unterwegs nach Sturmwind um meine neuen Zauber abzuholen. Denn soviel hatte ich mir gemerkt, bei jeder geraden Entwicklungsstufe bekam ich neues Spielzeug und diesmal wollte ich nicht wieder 10 Stufen warten…



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    VERI - 14.12.2007, 16:44


    OKAY.... OKAY...
    du hast gewonnen /ignore Never Walk Alone Foren-Übersicht 3...2...1...Action Autobiographie eines Hexers!!! ^^



    Re: Autobiografie eines Hexenmeisters

    Iguana - 27.02.2008, 07:58


    Ein Hexenmeister lässt sein bisheriges Leben Revue passieren... (Teil 13)


    Der Greif näherte sich der Hauptstadt, dreht noch eine kleine Schleife über den Wald von Elwynn und setzte dann zur vereinbarten Landung an. Gaknik schimpfte in meinem Rucksack noch immer wie ein Rohrspatz, während der Greif die Flügel weit spannte um die Bremsung durchzuführen, dann aber kurz vor dem Aufsetzen dieselben wieder schlagartig einzog um nicht an die seitlichen Mauern zu schlagen. Dadurch fehlte - physikalisch einwandfrei von der Natur berechnet - die notwendige Bremsung und wir knallten volle Lotte gegen die Stadtmauer. Gaknik kullerte mitsamt meines Rucksackes durch die Gegend und das Plateau hinunter bis er noch lauter schimpfend als vorher am Ende des Aufganges liegen blieb. Laut krakeelend schälte er sich aus dem Rucksack und rieb sich wiederholt das linke Knie. Unser Greif blieb hingegen für einen Moment etwas benebelt und desorientiert liegen, rappelte sich dann aber auf, schüttelte sein Gefieder und tönte "Fertig! Wir sind da!".

    Ich untersuchte meine Schürfwunden und Landungsblessuren und stellte mehrere Risse an meiner Hexerrobe fest. Angesichts der nicht ganz lehrbuchreifen Landung seines Greifen schaute Dungar Trinkfest – seines Zeichen der Sturmwindener Greifenmeister - sichtlich irritiert und sendete nur ein "Der ist neu bei uns" in meine Richtung. Ich konfrontierte ihn umgehend mit den Beschädigungen an Gaknik und meiner Robe und rechnete mit entsprechendem Schadensersatz.

    "Wir sind frei von jeglicher Haftung" hörte ich nur; "Sie haben doch wohl die AGBs vor dem Flug durchgelesen, oder?".
    "Was für AGBs?" gab ich zurück.
    "Na, hier stehts doch" sagte der Greifenmeister und deutete auf ein kleines Schildchen an der Wand.

    Dort stand in der Tat:
    "Flüge sind kostenpflichtig. Das Unternehmen übernimmt keine Haftung für während des Fluges aufgetretene Beschädigungen insbesondere verloren gegangene Gegenstände oder bei misslungenen Starts oder Landungen. Zwischenlandungen wie auch das Pflücken vom Blumen und Kräutern während des Fluges ist nicht erlaubt. Der Reisende hat sich nach Aufsitzen einen festen Halt zu verschaffen. Das Füttern des Greifen während, vor und nach den Flügen ist nicht erwünscht. Eltern haften für Ihre Kinder. Rabatte auf den Flugpreis werden nur über 90-jährigen in Begleitung beider Elternteile gewährt. Der Flugpreis gilt pro Person und Strecke. Begleiter dürfen nicht frei mitgeführt werden. Für Gnome und Zwerge sind beim Fahrpersonal Kindersitze erhältlich. Die widrige Mitnahme von Mitreisenden ist nicht gestattet. Das Fahrpersonal ist angehalten die Greifenkörperöffnungen auf illegal mitreisende Zwerge und Gnome zu überprüfen. Gerichtsstandort ist: Undercity."

    Tinneff! Also musste ich wieder selbst an die Nadel und die Blessuren an meiner Robe stopfen und flicken. Ohne mich zu verabschieden sammelte ich den schimpfenden Gaknik und meinen Rucksack ein und verließ den Ort des Geschehens ohne jedwede Würdigung des Greifenmeisters. Wir tigerten zum Reparateur und ließen uns erneuern. Auf der Veranda vor dem Haus packte ich meine heiße Nadel aus und reparierte fachmännisch meine Robe, Gaknik schaute zu, schimpfte jedoch weiterhin ununterbrochen über „Air Sturmwind“.

    Nach Fertigstellung meiner Schneidereiarbeiten die mir immerhin 2 Talentpunkte bescherte – ich musste den „fadenscheinigen Kreuzstich“ anwenden – machten sich Gaknik und ich auf „Zum geschlachteten Lamm“ um die Hexenlehrer zu besuchen, denn das war ja der eigentliche Grund unseres Sturmwindbesuches. Wieder stiegen wir die Katakomben herunter und wieder war weit und breit kein Lamm zu sehen. Je näher wir uns aber dem Keller näherten, umso lautere Musik dröhnte uns entgegen. Im Keller des Lamms lief eine große Party! Ich sah Klassen- und Dämonenlehrer die wie die Löcher soffen und miteinander tanzten, sangen und schunkelten, sofern sie noch in der Lage waren eine einigermaßen aufrechte Position zu bewahren.

    Ausgerechnet an diesem Ort der Stille, an dem üblicherweise kaum ein Wort gesprochen wurde, war eine riesige Fete am laufen dran. Nach unserer Bruchlandung war ich alles andere als in Feierlaune und steuerte daher zielstrebig auf Demisette Cloyce zu – meiner Lehrerin. Sie schaute verwirrt und befreite sich aus den Armen Sandahl’s der gerade offenbar eine Abgassonderuntersuchung an ihr durchgeführt hatte. Sie rückte hohl kichernd Frisur und Dekollté zurecht und frug mich was ich denn wolle. Die Frage an sich war schon doof. Und so erwiderte ich platt aber direkt „Ich hätte gerne meine nächsten Zaubersprüche“.

    Da sie mich fragend wie ein Auto ohne jegliche sonstige Reaktion anschaute erklärte ich ihr kurz ihre eigentliche Aufgabe und warum sie – normalerweise – in diesen feuchten Räumen stehen würde und sie schien sich dann auch zu erinnern…

    Jedenfalls packte sie mir eine ordentliche Tüte voll. Das dauerte ein wenig, denn bei jedem Griff in ihr Regal verlor sie das Gleichgewicht und klappte halb in sich zusammen. Ich stütze sie und ging ihr zur Hand, worauf sie sich laut gackernd und kichernd an mich kuschelte und den Eindruck erweckte, als wenn sie so richtig Spaß haben würde an ihrer etwas – äh – angeheiterten Lage. Schließlich kassierte sie von mir die 4 Murlocaugen, die sie beim durchstöbern meiner Robentasche auf der Suche nach etwas trinkbarem gefunden hatte. Ich war erstaunt, da ich mit harter Währung gerechnet hatte aber mir sollte es egal sein; so gab ich ihr die Murlocaugen und nahm den Kassenbon entgegen, den ich in die Tüte schmiss.

    Demisette kuschelte sich derzeit an meine Schulter. Der Klang eines Sektkorkens brachte sie wieder in die Realität zurück; sie schlug die Augen auf und schrie mit singender Stimme „PROSECCCCCOOOO!!!!“ in mein linkes Ohr. Ich erschrak und ließ sie fallen. Demisette schlug gegen den Tisch der ins Wanken geriet und knallte laut kichernd auf dem Boden auf. Was soll’s, ich war sie los!
    Ich begab mich zum Dämonenlehrer Spackle Thornberry nebenan, der zum Glück nicht so voll war und der mir meine gewünschten Dämonenupdates mit in die Tüte packte. Wir traten den geordneten Rückzug an und verließen den Ort des Geschehens. Mein Gott, wie konnte man sich so gehen lassen?

    Wir kehrten ein in die Gastwirtschaft im Handelsdistrikt und ich bestellte für Gaknik einen Kakao und mir einen Cognac. Den Inhalt der Tüte hatte ich auf dem Tisch verteilt und untersuchte meine neusten Errungenschaften. Was war das denn? Dem staunenden Gaknik fiel die Kakaosahne aus dem Gesicht als er bemerkte, was ich bemerkt hatte.

    Die dusselige versoffene Kuh hatte mir „Schattenblitz – Rang 11“ statt Rang 5 gegeben! Ich war begeistert!
    „Trink aus“ befahl ich meinem kleinen Begleiter. Während dieser hastig seinen Kakao ausschlürfte lernte ich sämtliche Zauber, packte meinen Rucksack wieder ein, nahm Gaknik an die Hand und war auch schon zur Tür raus. Im Eilschritt liefen wir vor die Stadtmauern von Sturmwind. Ich setzte Gaknik auf den Boden, legte meinen Rucksack zur Seite und visierte eine Kuh an, die vor uns unter den Bäumen stand. Ich begann mich zu konzentrieren und Gaknik hielt den Atem an. Bruchteile einer Sekunde später verließ ein „Schattenblitz – Rang 11“ meine Handfläche. Die Kuh schaute nur bedröppelt, als sich der Schattenblitz näherte. Dieser traf sie mit einem "ZappalotbazengTaradiePostgehtab" und nachdem sich der Rauch verzogen hatte befand sich nur noch ein Haufen Asche dort, wo soeben noch eine ausgewachsene vierbeinige Drenain gestanden hatte. Das war grandios!

    Wir wechselten auf die andere Straßenseite und nahmen das Defias-Lager unter Schattenbeschuss. Gaknik hüpfte vor Spaß von einem Bein aufs andere während ich einen Schattenblitz nach dem anderen rausjagte und dabei jedes Mal 3-4 Defiasschmarotzer in Asche verwandelte. Nach wenigen Sekunden war das Defiaslager dem Erdboden gleich. Es gab zwar nix zu looten, aber es machte einen heiden Spaß.

    Mit teuflischem Grinsen schaute mich Gaknik an. „Meister“ (das war ich!) „jetzt erledigen wir alle Quests im Eilschritt“. Gaknik der kleine Scheisser hatte Recht!

    Warum diesen Irrtum nicht für uns benutzen? Sofort packten wir unsere Plörren ein und machten uns an die Arbeit. An diesem Tage erledigten wir alle unsere Quests - selbst die im Verlies und alle Gruppenaufgaben - in Windeseile und erfolgreich, allerdings ohne einen einzigen Loot. Stattdessen hatte Gaknik aber für unser Familienalbum viele lustige Bilder gemacht von Mobs, die bis zum Auftreffen meiner kleinen Wunderwaffe noch gedacht hatten sie hätten eine reelle Chance gegen uns. Das blöde Grinsen von heranstrauchelnden gröhlenden Mobs werde ich mein Lebtag nicht vergessen. Vor allem der dann folgende blöde Gesichtsausdruck, als sie mit Rang 11 aus den Socken gehoben wurden. HERRLICH !

    Es war ein grandios erfolgreicher Tag gewesen. Nicht zuletzt natürlich wegen dem tollen Irrtum dieser versoffenen Hexenmeisterpädagogin. Gaknik und ich mieteten uns zur Feier des Tages in Sturmwind zur Nacht ein und wollten am nächsten Morgen weiter nach Dunkelhain ziehen, wo schon große Abenteuer darauf warteten in Null-Komma-Nix mit unserer neuen Wunderwaffe gelöst zu werden.

    Aber es sollte anders kommen…



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