Völler/Bierhoff

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    Re: Völler/Bierhoff

    Wolfgang Overath - 20.11.2007, 22:50

    Völler/Bierhoff
    Schlagabtausch Völler/Bierhoff

    Ein unterschiedliches Echo löste die von Bundestrainer Joachim Löw (47) geäußerte Idee eines runden Tisches aus. Viel Pro, aber auch Kritik - an Manager Oliver Bierhoff und dem Zehn-Punkte-Plan.


    "Ich möchte Oliver Bierhoff zu etwas mehr Demut raten", sagt Rudi Völler, "zu größerer Zurückhaltung." Der Ex-Bundestrainer zählt zu den Liga-Repräsentanten, bei denen der von den Verantwortlichen für die Nationalelf gestartete Vorstoß, einen runden Tisch mit den Klubtrainern nach dem Europapokal-Debakel anzuregen, für Unverständnis und Verdruss gesorgt hat.

    Vor allem das dauernde Gerede von einer einheitlichen Spielphilosophie geht dem Sportdirektor aus Leverkusen auf die Nerven. Bei allem Lob für die Arbeit beim DFB ("Löw und seine Mannschaft haben das fortgesetzt, was Jürgen Klinsmann begonnen hat") wettert Völler: "Ich habe den Eindruck, dass da nur noch von Philosophien geredet wird. Die Spielphilosophie von heute ist zuallererst ein Produkt der hervorragenden Jugendarbeit in den Vereinen." Und Völler, unter dem Nationalelf-Manager Oliver Bierhoff (39) 2002 eine durchwachsene WM gespielt hat, formuliert gegenüber dem kicker weiter: "Mit Spielern, die Klubs wie Köln, Bayern München, Stuttgart, Bremen oder Bayer Leverkusen ausgebildet haben, kannst du diese Philosophie umsetzen. Die Philosophie für den Spieler Oliver Bierhoff, die musste noch erfunden werden. Brasilianische Spielweise einfordern mit Füßen aus Malta, das geht eben nicht."

    Wie im September 2003 nach dem 0:0 auf Island, bei seinem legendären Wutausbruch im Interview mit Waldemar Hartmann, redet sich Publikumsliebling Völler in Rage: "Oliver Bierhoff sollte sich in den nächsten Tagen bei Dr. Müller-Wohlfahrt untersuchen lassen. Das permanente Sich-selbst-auf-die-Schulter-Klopfen muss doch schmerzhafte Schädigungen nach sich ziehen." Ihm, so sagt Rudi, verschaffe dieses Verhalten jedenfalls "schlimmste Magenkrämpfe."

    Der so gescholtene regierte prompt und sprach seinerseits von Äußerungen, die "weit unter der Gürtellinie" liegen. Bierhoff weiter: "Das ist Stammtischniveau, niveaulos und von der Argumentation her Schwachsinn. Man weiß ja, dass Rudi zu emotionalen Ausbrüchen neigt. Aber diese Äußerungen sind eine Frechheit." Bierhoff kann die Kritik in keinster Weise nachvollziehen: "Ich habe nie die Arbeit der Klubs kritisiert, weil mir das gar nicht zusteht. Ich habe nur Dinge angesprochen, die die Nationalmannschaft betreffen. Deshalb verstehe ich nicht, dass immer wieder an einem Konflikt gearbeitet wird, den es gar nicht gibt."

    Dass er "Füße aus Malta" habe, sei eine unqualifizierte Äußerung, schließlich sei er 1997/98 mit 27 Treffern für Udinese Calcio Torschützenkönig der Serie A geworden, woran sein ehemaliger Nationaltrainer keinen Anteil habe: "Völler hat für mich nie eine Philosophie gefunden. In Italien hat man sie für mich gefunden." Zudem habe dies mit der Entwicklung der aktuellen Nationalmannschaft nichts zu tun.

    Allerdings steht Völler mit seinem Einwurf nicht alleine da. Auch andere Liga-Vertreter äußern sich kritisch zu Bierhoffs Initiative sowie der Kritik an mangelnder Ursachenforschung und weitgehender Konzeptlosigkeit der Klubs, von Bundestrainer Löw in einem kicker-Interview (15.11.2007) artikuliert. "Jogi soll sich um die Nationalelf kümmern. Wir kümmern uns um die Vereine," rät brüsk Frankfurts Friedhelm Funkel.

    Auf erheblichen Widerstand stößt das Vorgehen auch in Bremen, von einem Verbandsfunktionär als Negativ-Beispiel für oberflächliche Analyse gebrandmarkt. "Wenn jemand mit uns reden möchte, der sich für kompetent hält", sagt Trainer Thomas Schaaf, "unsere Nummer steht im Telefonbuch, er soll anrufen." Unterstützung erhält er von Manager Klaus Allofs. "Wir müssen uns keinen Vorwurf gefallen lassen, dass wir uns keine Gedanken machen und den Anforderungen nicht gerecht werden."

    Die Bremer stört vor allem der Weg über die Öffentlichkeit. "Eine sinnlose Diskussion", meint Allofs. Einem runden Tisch steht er skeptisch gegenüber, "wenn nur Dinge nochmals thematisiert werden, die schon besprochen worden sind."

    Ob der angesprochene, vor elf Monaten verabschiedete Zehn-Punkte-Plan, mit dem das Kompetenzteam um Bierhoff den DFB reformieren möchte, auf die Klub-arbeit zu übertragen ist, wird von einigen Klubvertretern angezweifelt, zu denen auch Duisburgs Rudi Bommer ("Ich sehe keine Notwendigkeit für einen runden Tisch.") zählt. Selbst Hannovers Dieter Hecking, ein Befürworter der Löw-Ideen, verweist ebenso wie Allofs auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen: "Nicht jeder hat die gleichen Ansätze wie Jogi Löw, nicht jeder hat in seinem Klub die Möglichkeiten wie der Bundestrainer."

    Doch Löw erntete auch Beifall für seinen Vorschlag. Bei einer kicker-Umfrage sprachen sich einige Bundesliga-Trainer dafür aus. Für Ottmar Hitzfeld ist dies "der richtige Ansatz". Und Thomas Doll meint: "Jeder Austausch bringt uns weiter." Hans Meyer will es nur machen, "wenn es konkrete Ergebnisse gibt".

    Quelle: www.kicker.de



    Re: Völler/Bierhoff

    Wolfgang Overath - 20.11.2007, 23:10


    Auch Hoeneß kritisiert

    Am Dienstag hat sich auch Bayern-Manager Uli Hoeneß in den Zwist zwischen Oliver Bierhoff und Bayer-Sportdirektor Rudi Völler eingeschaltet und den Manager der Nationalmannschaft ebenfalls scharf kritisiert. Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger wollen unterdessen die Wogen wieder glätten.

    "Ich teile die Ansicht, dass Oliver Bierhoff immer ein bisschen besserwisserisch rüberkommt. Er will uns klarmachen, dass im Zuge der guten Erfolge der Nationalmannschaft alles gut für den Fußball aussieht. Ich glaube nicht, dass er Rudi Völler oder mir ein X für ein U vormachen kann. Er wäre gut beraten, diese permanenten Schlaumeiereien für sich zu behalten", sagte Hoeneß dem TV-Sender DSF.

    Nach den enttäuschenden Auftritten der deutschen Vereine in den europäischen Wettbewerben hat Oliver Bierhoff die deutschen Klubs kritisiert und unter anderem Anregungen zur Leistungsoptimierung gegeben. Zudem wurde die Gründung eines "runden Tisches" mit Verantwortlichen der Nationalelf und den Klubtrainern angeregt. Für die Vorschläge wurde er von einigen Vertretern der Bundesliga kritisiert. So von Bayer-Sportdirektor Rudi Völler, der Bierhoff zu "mehr Demut" riet.

    In die Auseinandersetzungen hat sich nun auch Dr. Theo Zwanziger eingeschaltet. Der DFB-Präsident rief alle Parteien zu mehr Besonnenheit auf. "Die Klubs und die Nationalmannschaft sitzen in einem Boot, da lassen wir uns nicht auseinanderdividieren. Wir werden sicher miteinander reden. Ich schätze Oliver Bierhoff. Er ist für uns unverzichtbar. Aber genauso verehre ich auch unseren Ex-Teamchef Rudi Völler, mit dem wir 2002 Vizeweltmeister geworden sind", sagte Zwanziger am Dienstag in der DFB-Zentrale in Frankfurt/Main.

    Auch Bundestrainer Joachim Löw schlug moderate Töne an. "Das Verhältnis zur Bundesliga ist hervorragend. Natürlich kümmern wir uns um die Nationalelf und die Klubtrainer um ihre Vereine. Das ist doch ganz normal", sagte der Bundestrainer, der dennoch an seinem Plan festhält, schon bald wieder mit den Kollegen aus den Vereinen an einen Tisch zu kommen.

    "Ein Runder Tisch ist doch nicht als Kritik gemeint. Es gibt aber einige Dinge, über die wir gemeinsam diskutieren können. Es geht doch darum, gemeinsam den deutschen Fußball weiter voranzubringen. Wir profitieren von der Bundesliga und die Bundesliga von einer starken Nationalmannschaft", erklärte der 47-Jährige.

    Quelle: www.kicker.de



    Re: Völler/Bierhoff

    Wolfgang Overath - 21.11.2007, 20:17


    Bierhoff kontert Völlers Kritik


    Verwundert und erbost hat Oliver Bierhoff auf die Vorwürfe des ehemaligen DFB-Teamchefs Rudi Völler reagiert. "Ich habe nur über unsere Arbeit gesprochen. Ich hab in keiner Weise die Arbeit der Bundesliga-Vereine kritisiert", erklärte der Teammanager der deutschen Nationalmannschaft in Frankfurt. Die Angriffe von Völler, der Bierhoff auch persönlich attackiert hatte, sei Stammtisch-Art, so der Manager. "Ich finde es schon ein bisschen traurig, dass man persönlich wird und unter die Gürtellinie geht, wenn man keine Argumente hat oder einem die Argumente ausgehen. Das ist eine absolute Frechheit", erklärte Bierhoff.


    "Bierhoff soll sich untersuchen lassen"

    Der Sportdirektor von Bayer Leverkusen hatte einen alten Konflikt zwischen den Bundesliga-Klubs und der DFB-Auswahl sowie eine persönliche Fehde mit Bierhoff mit Aussagen im "kicker" und im Kölner "Express" neu angeheizt. Die Spielphilosophie des aktuellen Nationalteams sei "zuallererst ein Produkt der hervorragenden Jugendarbeit in den Vereinen", erklärte Völler und schloss einen persönlichen Angriff an: "Das permanente sich selbst auf die Schulter klopfen muss doch schmerzhafte Schädigungen nach sich ziehen. Bierhoff sollte sich bei Dr. Müller-Wohlfahrt untersuchen lassen."

    Schlechtes Abschneiden der Klubs stößt die Diskussion an

    "Ich habe nur über unsere Arbeit gesprochen. Ich hab in keinster Weise die Arbeit der Bundesliga-Vereine kritisiert", wunderte sich Bierhoff über die Schärfe in Völlers Äußerungen. Bierhoff und Bundestrainer Joachim Löw hatten auf das schwache Abschneiden deutscher Klubs insbesondere in der Champions League mit dem erneuerten Vorschlag reagiert, gemeinsame Überlegungen anzustellen, die Qualität des deutschen Fußballs insgesamt zu verbessern.




    Brasilianisch mit Füßen aus Malta geht nicht

    "Ich kann das alles nicht mehr hören", sagte Völler und forderte mit dem Hinweis auf die unterschiedlichen Bedingungen für Nationalteam und Vereine von Bierhoff "mehr Demut". Jeder Trainer würde gerne offensiv spielen lassen: "Aber wenn du zum Beispiel einen Spielertypen wie Oliver Bierhoff im Team hast, kannst du eben auch nicht brasilianisch spielen." Eine Philosophie für den Spieler müsste noch erfunden werden, spottete Völler: "Brasilianische Spielweise einfordern mit Füßen aus Malta, das geht eben nicht."

    "Traurig, dass man persönlich wird"

    Die Kritik sei Stammtisch-Art, konterte der DFB-Manager. "Ich finde es schon ein bisschen traurig, dass man persönlich wird und unter die Gürtellinie geht, wenn man keine Argumente hat oder einem die Argumente ausgehen." Er habe nur die Fakten dargestellt. "Das hat nichts mit Schulterklopfen zu tun", schloss Bierhoff an. Das Hauptargument der Vereine, die deutschen Klubs seien im Europapokal durch niedrigere TV-Gelder im Vergleich zur europäischen Konkurrenz im Nachteil, akzeptiert Löw nur zum Teil. "Das Geld ist da, wo gut konzeptionell gearbeitet wird." Bierhoff verwies zudem darauf, dass die Bundesliga bei Marketing-Einnahmen führend sei.


    Fast wie die Wutrede von Island

    Die Attacke von Völler erinnerte an jene Wutrede nach dem 0:0 in Island im September 2003 ("Ich kann diesen Scheißdreck nicht mehr hören"), mit denen er damals unter anderem die "Gurus" Netzer, Beckenbauer und Breitner angegriffen hatte. Jetzt bekam Bierhoff die ganze Breitseite ab, dabei dürfte Völler als Teamchef von 2000 bis 2004 der Dauerkonflikt zwischen Auswahl und Klubs auch von der anderen Seite noch bestens bekannt sein. "Ich weiß nicht, warum sich die Vereine immer wieder kritisiert fühlen", sagte Bierhoff und verwies auf die Bestrebungen des DFB, das Verhältnis zu entspannen.


    DFB-Team unterrichtet die Klubs

    So habe man die Vereine besucht, beim EM-Qualifikations-Abschluss am Mittwoch in Frankfurt gegen Wales werde man beispielsweise auch das Freitag-Bundesligaspiel von Hertha BSC beachten. "Nach jeder Länderspielreise kriegt jeder Verein einen schriftlichen Bericht von uns, was trainiert wurde, wie Spieler medizinisch behandelt wurden", berichtete Bierhoff. "Ob ich jetzt Füße wie ein Malta-Fußballspieler habe, spielt doch gar keine Rolle, ob der deutsche Fußball heute erfolgreich spielt oder nicht", ergänzte der ehemalige DFB-Kapitän.


    Zwischen Bierhoff und Völler stimmt die Chemie nicht

    Völler habe keine Philosophie für Bierhoff gefunden, "das weiß man", betonte der 70-malige Nationalspieler, den Völler Anfang 2002 als Kapitän abgesetzt und bei der WM in Asien nur 81 Minuten eingesetzt hatte. In Italien aber habe man eine Philosophie gefunden, "dort bin ich Torschützenkönig und Meister geworden". Und auch bei dem Übergang von Völler zu Jürgen Klinsmann als Verantwortliche für die DFB-Elf seien ja "die Bedingungen gleich gewesen".


    "Da wird mal was rausposaunt"


    Die Attacke Völlers werde die Sportliche Leitung der Nationalelf nicht daran hindern, ihre Arbeit fortzusetzen und weiter auf die Vereine zuzugehen, betonte Bierhoff und konterte Völlers Äußerungen: "Bei Rudi ist das ja nicht der erste Fall, bei dem er emotionaler ist. Das ist nicht mein Niveau - und ich kümmere mich gar nicht darum." Die Tür zu Völler wollte er dennoch nicht ganz zuschlagen: "Es ist halt bei uns so, da wird mal was rausposaunt."



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