Guthriel

Der Rat der Templer
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    Re: Guthriel

    Guthriel - 21.11.2005, 02:43

    Guthriel
    Genesis - Die Schöpfung
    Am Anfang war die Dunkelheit, ein alles währendes Nichts. Die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe. So geschah, dass eines Tages Licht wurde. Diesem Licht entsprangen die Elfen und erfüllten die Welt mit ihrem wundervollen Klang.

    Doch dieser Segen hielt nicht lange vor.

    Dämonenblut - Der Tod
    Der Dämon war nicht nur groß, er war riesig und hatte zwei Hörner auf dem Kopf die vor Blut und Gedärmen trieften. Er benutzte die Hörner als Waffen und Rammböcke. Der Kopf war wie der eines Löwen mit einer haarigen Halskrause und spitzen, kräftigen Reißzähnen in der Schnauze. Seine Augen leuchteten in einem roten Licht, züngelnde Flammen deren Anblick man nicht lange ertragen konnte. Der Körper war wie der einer kräftigen Schlange geformt, und von Muskelsträngen und hartem Panzer übersät. Dies garantierte ihm eine schier unglaubliche Wendigkeit während des Kampfes. Seine Arme waren ebenso kraftvoll wie es sein Rumpf versprach, davon zeugten dicke Muskelpakete, und riesige Krallen konnten ganze Gräben in die Erde schlagen. Auch sie waren vom Lebenssaft hunderter Gefallener beschmutzt.
    Im Kampf konnten nur wenige Fürsten es mit Guthriel aufnehmen, geschweige denn mit dem Dämon. Zuerst hatten sie den Dämon zu hunderten in Schacht gehalten, aber die Macht des Dämons schien sich mit jedem den er tötete, zu vergrößern und die Gewandtheit und sein Hunger nach weiterem Blut ließen ihn, nur vom Instinkt getrieben, seine Gegner im Staub des Kampfplatzes zermalmen. Als schließlich nur noch vier von den einst so vielen übrig geblieben waren, darunter auch Guthriel, waren nicht nur die Krieger sichtlich erschöpft, sondern auch der Dämon schien unter der auf ihn einschlagenden Macht ganz langsam mürbe zu werden. Guthriel sah plötzlich eine Möglichkeit, den um sich schlagenden Muskelberg zu überwinden.

    Der Dämon hatte ihm den Rücken gekehrt, aber nur für kurze Zeit und auch nur für den Hauch einer Sekunde, aber seine Reaktion war nicht schnell genug gewesen. Schon einen kurzen Augenblick später war es wieder die gleiche Situation. Noch vor wenigen Stunden hätte der Dämon so etwas niemals zugelassen, aber mittlerweile lag sein baumdicker Schwanz abgetrennt auf dem blutigen Boden des Kampfplatzes. Somit konnte er Angriffe auf seinen Rücken nicht mehr ausreichend abwehren.
    Guthriel nahm all seinen Mut zusammen und sprang mit einem großen Satz auf den Rücken des Dämons, doch er hatte die Kampfkraft dieser gewaltigen Kampfmaschine noch unterschätzt. Wie wild begann sich der Dämon zu schütteln und sogleich kamen Guthriels Mitstreiter einige Schritte näher, da der Dämon zum ersten Mal seit Schlachtbeginn abgelenkt und ernstlich in Gefahr zu sein schien. Ein Menschenfürst rammte sein Schwert in den Magen des Dämons, woraufhin dieser einen Schrei ausstieß, der Guthriels Ohren fast taub werden ließen. Schließlich drohte der Dämon nach hinten umzukippen, da er sich zu stark aufbäumte. Dabei riss es dem Menschen das Schwert aus der Hand, blieb aber im Bauch der Bestie stecken. Das saftige, heiße Blut des Monsters suchte sich seinen Weg am Schaft des Schwertes vorbei, und begann als stetiges Rinnsal die klauenbewährten Füße entlangzulaufen.
    Ein Krieger der Zwerge rammte dem verwundeten Dämon seine Lanze in die linke Seite, doch der Dämon hatte diesen Angriff vorausgesehen und seine riesige Pranke sauste mit einer gewaltigen Kraftanstrengung reflexartig nach unten und riss den Krieger von oben bis unten auf. Warmes Gedärm kam wie ein wirres Bündel Schlangen und Würmer aus seiner Bauchhöhle und da auch ein Teil seines Adamsapfels weggefetzt wurde, dröhnte nur ein gurgelnder Schrei über das Schlachtfeld. Der Helm des Kriegers hatte eine riesige Beule abbekommen und urplötzlich ergoss sich ein Schwall Blut über seine Stirn und Augen, der Krieger fiel auf die Knie. Der Menschenfürst indes hatte schon in Form einer gewaltigen Orkaxt die er vom Boden aufgehoben hatte, Ersatz für sein Schwert gefunden und stürmte blindlings auf den Dämon zu. Dieser versuchte, das Schwert aus seinem Bauch zu ziehen, doch er bekam den Griff des Schwertes nicht zu fassen. Guthriel hatte inzwischen Halt auf dem Rücken des Dämons gefunden und setzte seine Klinge am riesigen Hals an, um ihm den Kopf abzutrennen. Guthriel konnte aufgrund der Größe des Dämons und seiner haarigen Mähne um den Hals nicht erkennen, was sich vor ihm ereignete. Aber der Dämon rammte seinen Kopf mit einer solchen Wucht nach vorne, dass es ihn fast abgeschüttelt hätte.
    Ein dumpfer Aufprall, bei dem eindeutig Metall zerbarst, ließ den Dämon erzitternd nach hinten aufbäumen und Guthriel schaffte es endlich, dem Dämon seinen Dolch in das weiche Fleisch seines Halses zu spießen. Er drückte mit aller Gewalt zu, durchtrennte Sehnen die härter als Stahl und mit Magie erfüllt waren. Der Dämon jaulte laut auf und kippte durch das Übergewicht vollends nach hinten um. Das heiße Blut welches sich über seine Hand ergossen hatte, bemerkte Guthriel gar nicht, sondern er stieß sich ab und sprang über den riesigen Kopf hinweg, um nicht von den gewaltigen Massen des Dämons erschlagen zu werden. Der Dämon landete mit dem lauten Krachen berstender, riesiger Knochen.

    Guthriel landete sanft auf seinen beiden Beinen. Den Blick zum Dämon gewandt erkannte er, dass der Menschenfürst mit seiner Axt den Kopf des Dämons gespalten hatte, ein Teil der Schneide steckte noch im Schädel des Untiers, doch sie war geborsten, der mächtige Griff gesplittert und abgebrochen. Das Blut des Dämons schoss in kleinen Fontänen aus seinem Kopf und seinem Hals, wo das Schwert steckte. Guthriel ging langsam auf den Berg aus übernatürlichem Fleisch zu und zog seinen Dolch aus der Wunde. Ein neuerlicher Schwall Blut schoss aus dem klaffenden Loch, als Guthriel einen brennenden Schmerz in seinem Unterschenkel verspürte. Er sah nach unten und ein Pfeil hatte sich fast ganz durch ihn hindurchgebohrt und steckte fest.
    Guthriel drehte sich um und erblickte den Menschenfürsten, der von dutzenden von Pfeilen durchbohrt zu Boden ging. Fast im selben Moment erblickte er eine kleine Gruppe Bogenschützen der Trolle, die in ausreichender Entfernung Stellung bezogen hatten - und in aller Ruhe auf ihn zielen konnten. Guthriel suchte Schutz hinter dem Dämon.
    Die Pfeile vermochten ihn nicht zu treffen, und zum ersten Mal seit vielen vielen Stunden hatte er die Zeit und Gelegenheit, sich Gedanken über den weiteren Fortgang der Schlacht zu machen. Er sah hinter sich und erkannte, dass auf dieser Seite der Schlacht fast das gesamte Heer durch die Übermacht der Horde gefallen war. Und auch der Schmerz in seinem Unterschenkel wollte nicht nachlassen, der Pfeil steckte immer noch in der Wunde. Er biss die Zähne fest zusammen und riss den Pfeil heraus, wobei er laut aufschrie.

    Alle Lebensgeister schienen ihn verlassen zu wollen und er spürte wie er einer Ohnmacht nahe zu sein schien, als für einen kurzen Moment sein Kreislauf in sich zusammenbrach. Doch schon bald hatte er sich wieder unter Kontrolle und er riss sich einen Fetzen Stoff aus seinem Umhang, oder was davon noch übrig geblieben war. Damit verband er sich die Wunde am Bein. Er griff nach seinem Schwert und plötzlich stürmte er in die Richtung aus der die Pfeile kamen die vorhin auf ihn und den Menschenfürsten abgegeben wurden.

    Er wusste nicht, woher er die Kraft für diesen erneuten Angriff nahm, doch in diesem Moment schienen auch der Schmerz in seinem Bein und sein Hungergefühl abgeklungen zu sein. Er preschte nach vorne, rannte um sein Leben und das Leben vieler anderer und in seinem Kopf erklang ein einzelner Ton, ein wundervoller Ton, ein Ton der seine Arme, Hände, Beine, seinen ganzen Körper erfasste und ihn mit sich trug wie ein Sturm. Er hielt den Dolch nicht in der üblichen Haltung mit der Klinge nach oben, sondern verkehrt herum, so dass die Spitze nach unten zeigte, und rannte.
    Die Bogenschützen sahen zuerst nur einen großen Krieger hinter dem toten Dämon hervorpreschen, doch der Krieger war umgeben von einer seltsamen Aura aus gelb leuchtendem Lichtschimmer. Einige von ihnen waren seltsam beunruhigt und glotzten nur in die Richtung aus der der Krieger auf sie zukam, so unaufhaltsam wie eine Lawine. Sie waren zu keiner Regung fähig, nur starr vor Angst und Entsetzen, wie sich dieser Krieger in wenigen Augenblicken derart verändern konnte, zumal er deutlich erkennbar von einem Pfeil getroffen worden war.

    In Gedanken war seine Frau bei ihm, sie war es immer gewesen und würde es immer sein. Dies war der Gedanke, an den er sich erinnerte, dies war der Ton in seinem Kopf, dies war die Aura die ihn umgab. Die schützenden Hände einer Priesterin. Er bemerkte den Reiter nicht, der sich ihm von hinten näherte. Seine Gedanken waren seltsam klar, und Erinnerungen von seiner Frau und seinen Kindern kamen ihm in den Sinn. Er würde sie immer inniglich lieben.

    Der Reiter war jetzt keine zehn Schritte mehr hinter ihm, als Guthriel den Hufschlag endlich auch als solchen erkennen konnte. Er riskierte einen Blick nach hinten, und sah ein riesiges Schlachtross auf ihn zureiten. Mit einem gewaltigen Sprung stieß er sich vom Boden ab, flog dahin, machte während dem Sprung eine kurze Drehung so dass er mit dem Rücken nach vorne weiterflog und parierte den Schlag des Angreifers im allerletzten Augenblick. Unsanft schlug er mit dem Hosenboden auf der harten Erde auf, er schleifte noch ein ganzes Stück einfach auf dem Boden weiter, wo er sich mehrmals überschlug. Durch die Wucht des Aufpralls hatte er seinen Helm verloren und sein langes, weißes Haar das unter dem Helm verborgen war, fiel herab. Es war zu einem Pferdeschwanz gebunden. Der berittene Angreifer musste ebenfalls ein großer Kämpfer des Necromanten sein, nur so ließ sich die prächtige, schwarze Rüstung erklären, auf die er einen Blick erhaschen konnte als er den Schlag parierte. Im Gegensatz zu Guthriel war der Berittene weitaus stärker gepanzert. Er hatte ein prächtiges Ross, welches ihn und seine schwere Rüstung trug.

    Guthriel rappelte sich auf, doch der Berittene hatte sein Schlachtross schon wenden lassen, und stieß schon wieder mit der Lanze nach ihm. Die Spitze erfasste ihn mit voller Wucht am Brustkorb, er hörte ein Knacken und es riss ihn förmlich nach hinten. Guthriel wurde von der Lanze einige Meter weit getragen, als sie splitterte und er sich von ihr losreißen konnte. Durch die dadurch entstandene Wucht rutschte ihm das Hemd aus Mithril fast vom Kopf und er blieb reglos am Boden liegen.
    Die Aura mit dem flackernden Licht um ihn herum schien ihm aber zu neuer Kraft zu verhelfen, er musste stark husten, aber fast auf der Stelle stand er wieder auf den Beinen. Während er taumelnd da stand, sah er in Richtung Himmel und bemerkte, dass es langsam dämmerte. Durch die Dämmerung war er sich der Aura die ihn jetzt umgab das erste Mal wirklich bewusst. Er betrachtete seine Hände und konnte kaum glauben, dass er immer noch am Leben war. Hinter sich hörte er ein Grunzen.
    Er erhob seinen Dolch, wirbelte herum und eine schwarze Axt tauchte in seinem Blickfeld auf. Es gab ein fürchterliches Geräusch, als Axt und Dolch aufeinander trafen, und ein Funkenregen stob auf. Guthriel taumelte, fiel nach hinten über und musste einen zweiten Schlag der Axt mit seinem kleinen Dolch parieren, wenngleich dieser nicht so heftig war wie der erste.
    Aber jetzt lag er auf dem Boden. Die Axt sauste erneut mit einer Kraft auf ihn hernieder, dass dieser Schlag wohl einen mittleren Baumstamm locker gefällt hätte. Wieder hob Guthriel den Dolch und parierte, wieder stoben Funken auf. Mit einem Satz war Guthriel auf den Beinen und er parierte auch den vierten Schlag, doch der gegnerische Krieger hörte in seiner Bewegung nicht auf, sondern ließ die Axt zum fünften Schlag hernieder, und dieses Mal zerbarst die Axt.
    Rosa Funken stoben und Guthriel wollte den letzten Streich ausführen, indem er auf den Hals des Angreifers zielte, aber der Dolch glitt von der Rüstung ab und zerbrach. Die hell leuchtende Klinge erlosch aber nicht sofort, sondern ganz langsam ging das Leuchten verloren.
    Der Hühne war ein Streiter der orkischen Armee, nahm Guthriel nur am Rande wahr. Dieser lachte spöttisch, packte Guthriel am Hals, hob ihn hoch und schmiss ihn nach hinten. Er griff nach seinem Schwert, zog es aus der Scheide und teilte einen letzten Hieb auf den am Boden liegenden Guthriel aus. Verwundert erkannte Guthriel in diesem Moment die Schönheit der Form und Vollkommenheit, mit der dieses Schwert geschmiedet worden war. Der Schlag des Orks war ein Volltreffer, die Klinge spaltete den Kopf des Elfen und ein letztes Zucken ging durch den am Boden liegenden Körper. Er löste die Klinge aus dem Toten.
    Guthriel zuckte noch Minuten später. Aber er war tot.

    (Bild von Louis Royo oder Ciruelo Cabral, ich bin mir nicht genau sicher)



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