Halloween - Story

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    Re: Halloween - Story

    da_hanf - 20.12.2005, 16:05:24

    Halloween - Story
    Hallo ich bin das neue :D
    Ich glaube diese 2teilige Geschichte kennen schon ein paar. Das hier ist jetzt der erste Teil


    Partytime


    Das klingeln der Schulglocke war zu hören.
    Alex schnappte sich seine Tasche, stopfte seine Bücher hinein und verließ mit den anderen den Klassenraum.
    „Hey Alex! Warte auf mich.“ Mike kämpfte sich zu seinem Freund durch. Alex blieb widerwillig stehen. „Jetzt beeil dich doch mal!“ Er führ sich mit der Hand durch sein dunkelblondes Haar. Mike stand jetzt neben Alex und zusammen verließen sie das Schulgebäude.
    „Vor welchem Mädchen musst du dich dieses Mal verstecken?“ Manchmal war Mike schon ein bisschen eifersüchtig auf seinen Freund. „Emily! In Erdkunde hat sie mir dauernd Zettelchen zugesteckt. Mädchen können echt nerven!“ Alex spielte in der Schulbasketballmannschaft und war des wegen auch so beliebt bei den Mädchen.
    „Emily?! Die mit dem knackigen Po? Man, warum kriegst du immer die schärfsten Mädels ab?“ „Ich könnte drauf verzichten. Außerdem kann ich Emily nicht ausstehen.“ „Stimmt. Sie kann richtig fies sein. Stehst du eigentlich immer noch auf Niki?“
    Mike machte es immer Spaß, Alex mit Niki auf zu ziehen. Schon seit der fünften Klasse war er in sie verliebt.
    Doch Niki war nicht so wie die anderen Mädchen. Ihr war Alex völlig egal. Wahrscheinlich wollte Alex des wegen nur was von Niki und ließ die anderen Mädchen alle abblitzen. Er sah sie als Herausforderung.
    „Machen wir die Hausaufgaben bei dir oder bei mir?“ Sie waren an der Abzweigung zur Talstraße angekommen.
    Alex und Mike wohnten genau gegenüber, in der Selben Straße.
    „Wir gehen zu mir. Meine Eltern sind noch bei der Arbeit. Nur meine kleine Schwester ist da.“ Alex zog den Haustürschlüssel aus seiner Hosentasche und schloss die Tür auf. „Ich sag dir aber gleich, wenn das kleine Monster mich wieder tritt, kann ich für nichts garantieren.“ Mike nannte Alex’ kleine Schwester Monster, weil Dora Mike überhaupt nicht leiden konnte.
    Bei jeder Gelegenheit fing Dora an, Mike zu ärgern.
    Und Mike ließ es sich nicht nehmen, sie zurück zu ärgern.
    „Ich schließe die Tür ab, dann kann sie dir auch nichts tun.“ „Mach dich nicht über mich lustig. Sonst sag ich Emily wann du Training hast!“ „Wehe dir, wenn du das tust. Die anderen aus meinem Team machen sich schon über mich lustig. Da brauch ich nicht auch noch eine nervende Emily.“
    „Oh, soll ich dich jetzt bedauern?“ „Du fliegst hier gleich raus!“
    Am nächsten Montag holte Alex gerade sein Physikbuch aus seinem Spind, als ein kleiner, gefalteter Zettel auf die Erde fiel. Alex bückte sich um sich den Zettel genauer anzuschauen.
    Auf der Vorderseite der Karte war ein grauer Grabstein abgebildet.
    Auf dem Stein stand: ALEX
    Verwundert klappte Alex die Karte auf und las:

    Du bist zur besten Halloween – Party des Jahres eingeladen!
    Komm, wenn du dich traust und bleib die ganze Nacht!
    C.

    „Hey Alex!“ Erschrocken wirbelte Alex herum und sah Mike vor sich stehen. „Hast du mich erschreckt! Du hast ja auch eine bekommen.“ Mike nickte und zeigte seine Karte.
    „Gehst du da hin?“ „Ich weiß nicht.“ Alex wollte Mike nicht sagen, dass er etwas Angst hatte.
    „Ich glaube, du wirst da hin gehen.“ Mike grinste gemein.
    Verständnislos starrte Alex ihn an.
    „Ich hab gehört“, Mike beugte sich weiter vor und flüsterte jetzt „dass Niki auch eingeladen ist und auf jeden Fall dahin geht.“
    Mike hatte Recht. Jetzt wollte Alex ganz sicher auf diese Party. Vielleicht könnte er sich bei ihr gut stellen.
    „Ok, ich bin dabei! Aber da steht noch, dass Verkleidung Pflicht ist. Als was wirst du gehen?“
    Alex hatte keine Ahnung, als was er sich verkleiden sollte.
    Mike runzelte die Stirn.
    „Ich weiß nicht. Vielleicht als Pirat. Ja, das ist es! Ich gehe als Freibeuter der Meere.“ Er schnippte triumphierend mit den Fingern.
    „Übertreib nicht so.“
    Sie gingen in Richtung Physikhörsaal.
    „Weißt du auch als was ich gehen könnte?“ Alex hoffte, dass Mikes Fantasie ihm helfen konnte eine Verkleidung zu finden.
    Mike sah seinen Freund prüfend an.
    „Na ja, vielleicht als Phantom der Oper. So in die Richtung.“
    „Du meinst schwarzer Umhang und weiße Maske? Klingt gut! Danke Kumpel.“
    „No Problem.“
    „Hey Jungs!“ Lilly kam angelaufen. Sie war ziemlich klein und sah mit ihrem blonden Haar und den blauen Augen mehr nach 12 Jahren aus als nach15.
    Doch sie hatte eine große Klappe und wusste über so ziemlich alles bescheid.
    Alex musterte seinen Freund von der Seite. Er wusste, dass Mike Lilly süß fand.
    „Hi, Lilly. Kannst du uns mehr über diese geheimnisvolle Party erzählen? Du bist doch auch eingeladen, oder?“
    „Natürlich. Das ist Carlottas Party. Insgesamt hat sie neun Leute eingeladen. Ich weiß aber noch nicht, wer die neun Leute sind.“ Sie biss sich auf die Unterlippe.
    Mike legte ihr seine Hand auf die Schulter.
    „Das findest du doch sicher noch raus.“
    „Nimm deine Hand da weg!“ Sie schob seine Hand weg und lief, ohne sich noch einmal umzudrehen, den Flur hinunter.
    Verträumt schaute Mike ihr nach.
    „Sie ist richtig süß!“ murmelte er leise.
    Nach der Schule war Alex schon auf dem Weg nach draußen, als Lilly ihn einholte.
    „Warte mal. Ich muss dir was sagen.“
    Er drehte sich zu ihr um.
    „Und was? Weißt du wer alles zur Party geht?“
    Eigentlich interessierte es ihn nicht besonders.
    Das Einzige, was ihm wichtig war, war dass Niki auf diese Party gehen würde.
    „Ja, es sind fünf Jungen und vier Mädchen. Ich weiß auch wer die Jungen und Mädchen sind.“
    Sie zog einen kleinen Zettel aus ihrer Jackentasche.
    „War nicht ganz einfach. Also, du, Mike, Tim, David, Julian, Niki, Denise, Bea und ich. Ich wette du freust dich, dass Niki auf die Party geht, oder?“ sagte Lilly und lächelte.
    Alex merkte, wie er rote Ohren bekam.
    „Sag mal, weiß das inzwischen jeder? Oder täusch ich mich da?“
    Lilly runzelte die Stirn.
    „Nö. Auf jeden Fall hat Niki keine Ahnung und das ist doch das Wichtigste.“ Sie grinste ihn frech an.
    „Die Party ist nächsten Freitag. Wir müssen uns mal um unsere Kostüme kümmern.“
    Mike war zu Alex gekommen um mit ihm Hausaufgaben zu machen, doch schon nach zehn Minuten hatten sie eine bessere Beschäftigung gefunden.
    „Wo sollen wir die denn herbekommen?“ fragte Alex uns sah seinem Freund in die Augen.
    Mike blinzelte.
    „Glotz mich nicht so an! Meine Cousine arbeitet im Theater. Die kann uns Kostüme besorgen.“
    „Cool! Jetzt sollten wir aber doch Mathe und Englisch machen.“
    Murrend griff Mike nach seinem Mathebuch.
    „Hast du schon das Bild für Kunst fertig?“
    Mike und Alex waren auf dem Weg zum Geschichtsunterricht.
    „Mist, das hab ich ja total vergessen.“
    Alex schlug sich mit der Hand gegen seine Stirn.
    „War ja klar“, sagte Mike und kassierte dafür einen wütenden Blick von Alex.
    „Freust dich bestimmt schon auf Party am Freitag, oder?“ wechselte Mike geschickt das Thema.
    „Warum müsst ihr mich dauernd damit aufziehen, dass ich sie mag?“
    „Wen magst du denn, dass man dich damit aufziehen kann?“
    Niki war um die Ecke gekommen und hatte Alex gehört. Sie schaute ihn freundlich und fragend an.
    Alex wurde knallrot und starrte Niki an.
    „Wie, das weißt du noch nicht? Alex ist doch total in …“
    Mike hatte mal wieder seine Klappe nicht halten können.
    Doch kurz bevor Niki hätte erfahren können, dass Alex in die verliebt war, tappte dieser Mike so fest auf den Fuß, dass Mike erstmal Ruhe gab.
    „Ach vergiss es!“ stammelte Alex.
    Niki sah ihn etwas verwirrt an, doch dann lächelte sie und schaute Alex’ rotes Gesicht.
    „Freust du dich auch schon auf die Party am Freitag, Niki?“
    Mike wollte seinen kleinen Ausrutscher wieder gut machen und lenkte sie von Alex’ Tomatenkopf ab.
    „Ja. Tim und David meinten sie wollen als Kamel kommen. So was darf man sich doch nicht entgehen lassen.“
    Alex war enttäuscht.
    Niki wollte also nur das Kamel sehen und nicht weil sie sich vielleicht doch hoffte ihn, Alex, dort zu sehen.
    „Aber, “ fügte Niki in merkwürdig weichem Ton hinzu, „aber ich hoffe da jemand bestimmtes zu treffen.“
    Alex Ohren fingen an zu glühen. Als Niki jemand bestimmtes gesagt hatte, hatte sie ihn angesehen.
    In der Geschichtsstunde konnte er sich einfach nicht konzentrieren.
    Wen scherte es denn, wie die Bauern im Mittelalter ihre Felder bewässert hatten, wenn das süßeste Mädchen der Schule sich freute einen auf einer Party zu treffen?
    Als Alex vor die Tür geschickt wurde, sah er ein, dass mittelalterliche Bewässerungsmethoden doch recht wichtig waren. Besonders für seine Note.
    „Ich finde, ich sehe ziemlich dämlich aus!“ sagte Alex und betrachtete sein Spiegelbild.
    „Wieso? Siehst doch echt, na ja wie ein Phantom halt.“
    Mike hatte es nicht so mit Komplimenten.
    Aber als Pirat sah er wirklich klasse aus.
    Mit der zerrissenen Jeans, dem alten T-Shirt und dem Tuch als Stirnband sah er echt cool aus.
    „Na ja, es sieht doch recht geheimnisvoll aus, finde ich.“
    „Jetzt lass uns gehen, sonst ist die Party schon vorbei bevor wie da sind.“
    Mike nahm seine Jacke und sprang die Stufen vor Alex’ Haustür hinunter.
    Auf dem Weg zur Party unterhielten sich die beiden Jungen über alles Mögliche.
    „Du musst nur aufpassen, dass du nicht über deinen Umhang stolperst, wenn du mit Niki tanzt.“
    „Ja, ja. Ist ja gut, ich werde dran denken“, sagte Alex etwas beleidigt, während dessen Mike leise in sich hinein lachte.
    „Das wird bestimmt die Beste Halloween Party des Jahres.“
    „Wie kommst du da drauf?“ fragte Alex.
    „Weil es eine denkwürdige Nacht wird. Du wirst dich endlich an Niki ran machen.“
    „Du hast sie ja nicht mehr alle! Wie stellst du dir das vor?“ Alex hatte inzwischen wieder rote Ohren bekommen.
    „Du würdest dich doch auf jeden Fall freuen, oder?“ Mike lächelte verschmitzt und stupste seinen Freund von der Seite an.
    „Was würde dir gefallen, Alex?“
    Julian und Denise waren plötzlich aus dem Schatten getreten.
    „Ach, nichts wichtiges“, versicherte ihnen Alex schnell.
    „Wie man sieht seid ihr immer noch zusammen.“
    Alex versuchte das Gespräch weg von Niki und ihm zu bringen.
    Als Antwort legte Julian seinen Arm um Denises Schultern.
    Zusammen gingen die vier weiter.
    „Warum muss Carlotta die Party unbedingt im Haus ihrer Tante feiern? Die wohnt direkt neben dem Friedhof.“
    Denise schüttelte sich.
    „Ach komm. Dein Prinz ist doch bei dir“, sagte Mike und schielte dabei zu Julian.
    „Wenn du damit auf mein Kostüm anspielst, muss ich dir sagen, dass die kleine Prinzessin daran schuld ist.“ Er deutete auf seine Freundin.
    „Ich wäre lieber als Vamp gekommen.“
    „Tja, Pech gehabt. Ich hab gewonnen als wir es ausgelost haben.“
    Denise lächelte und gab ihm einen Kuss.
    Am Haus der Friedhofstante von Carlotta angekommen, schluckten alle schwer.
    Das Haus sah nicht wirklich einladend aus. Eher abschreckend.
    Die Fensterläden quietschten im Wind und eine Eule schrie.
    „Dann, wollen wir mal rein gehen.“
    Mike ging mutig, wie es sich für einen Piraten gehört, als erster auf die Eingangstür zu.
    Die anderen folgten ihm zögernd.
    Als Mike direkt vor der Tür stand, drehte er sich noch ein Mal um und streckte die Hand nach dem Türklopfer aus.
    Das nächste, was Alex, Julian und Denise hörten, war ein erstickter Aufschrei von Mike, der rücklings die Treppe herunter stürzte.
    „Mike! Was ist?“
    Alex kniete sich neben seinen Freund, der wie gebannt die Tür anstarrte.
    „Da, da war was!“ stotterte er und deutete auf die Tür.
    Plötzlich sprang die Tür auf.
    Mike atmete schneller, Denise drückte sich an Julian und Alex sprang blitzschnell auf.
    Eine kleine weiße Gestallt trat heraus. Als sie die vier Jugendlichen so stehen sah, fing sie schallend an zu lachen.
    „Lilly!“ schrie Mike wütend und sprang auf die Füße.
    „Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen“, lachte sie. „Als die Fledermaus an dir vorbei geflogen kam.“
    „Du hast dich vor einer Fledermaus erschreckt?“
    Alex unterdrückte ein Lachen.
    „Du hättest dich auch erschreckt, wenn etwas Schwarzes, Kleines an dir vorbei rauscht! Das kriegst du wieder, du kleines Schreckgespenst!“
    Mike stürzte auf Lilly zu, die schnell im Haus verschwand.
    „Hi Alex.“ Alex drehte sich um und sah Niki, als Bauchtänzerin verkleidet, auf ihn zu kommen.
    „Hi Niki. Tolles Kostüm!“ sagte er und konnte seinen Blick nur schwerlich von ihrem nackten Bauch lassen.
    „Ich hatte eben jemand schreien gehört. Ist was passiert?“ fragte Niki besorgt.
    „Ach, nein. Das war nur Mike der geschrieen hat. Lilly hatte ihn erschreckt. Solen wir rein gehen?“
    „Ja. Hier ist es etwas kühl.“
    Sie nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her.
    Alex war wie betäubt.
    Als sie das Haus betraten, drückte Niki fest seine Hand. Von seinem Glück beflügelt, ging Alex weiter in Richtung Wohnzimmer.
    Niki folgte ihm.
    Je näher sie kamen, um so lauter wurden die Musik und das Stimmengewirr.
    „Warum ist es da so laut drin?“ fragte Niki.
    Alex lauschte. Er hörte, wie eine Stimme:
    „Ich fand das gar nicht lustig!“ schrie.
    „Ach, das ist sicher Mike der sich über Lillys Streich aufregt.“
    Er und Niki betraten das Partyzimmer, was mehr nach einer Gruft, als nach einem alten Wohnzimmer aussah.
    „Hi ihr zwei!“ Carlotta kam auf Alex und Niki zu gelaufen.
    „Hi Carlotta. Nette Deko.“ Sagte Niki und ging weiter in den Raum hinein.
    Alex zog sie hinter sich her.
    Er sah sich um. In einer Ecke waren Denise und Julian schon mit knutschen beschäftigt.
    Mike hatte sich beleidigt auf ein Sofa gesetzt und Lilly versuchte sich wieder mit ihm zu versöhnen.
    David und Tim waren noch nicht da.
    „Sag mal, warum halten wir eigentlich immer noch Händchen?“
    „Oh, tut mir leid“, sagte Alex schnell und ließ Nikis Hand los.
    „Das heißt nicht, dass ich es nicht mochte“, murmelte sie deutlich genug, dass Alex sie verstehen konnte.
    Mit roten Wangen machte Niki sich aus dem Staub.
    Alex ging etwas niedergeschlagen zu Mike, der immer noch schmollend da saß.
    Lilly hatte sich genervt neben ihn gesetzt.
    „Hey Alex. Was war denn das eben? Warum hast du mit Niki Händchen gehalten?“ Mike konnte ein freches Grinsen nicht unterdrücken.
    Alex erzählte ihm kurz, was passiert war.
    „Und du lässt dann auch noch ihre Hand los. Mann, bist du blöd?“
    „Was hätte ich denn sonst machen sollen?“ erwiderte Alex ärgerlich.
    „Zum Beispiel hättest du anfangen können mit ihr rum zu knutschen. Ungefähr so.“
    Mike zog Lilly schnell an sich heran und küsste sie heftig.
    Sie war zu überrascht um sofort zu reagieren, doch dann schob sie ihn von sich weg.
    „Sag mal hast du sie noch alle?“
    Sie sprang auf und ging schnell zu Carlotta in eine andere Ecke des Zimmers. Mike lächelte zufrieden.
    „So was kannst du doch nicht einfach so machen.“
    „Siehst doch, dass ich kann“, sagte Mike lächelnd.
    Jetzt lachte auch Alex, ließ sich neben Mike auf das Sofa fallen und suchte Niki in der Gruppe von Partygästen.
    Doch er konnte sie nicht sehen.
    „Bist du immer noch sauer auf Lilly?“ fragte Alex, um sich von der ergebnislosen Suche abzulenken.
    „Sie hat mich lächerlich gemacht!“
    „Das hast du aber auch schon öfters gemacht, oder irre ich mich da?“
    Mike runzelte die Stirn und überlegte.
    „Stimmt. Geschieht mir recht. Ich war manchmal echt gemein zu ihr.“
    Er stand auf.
    „Ich such Lilly und entschuldige mich. Kannst dich ja auch etwas unter das Partyvolk mischen.“
    Er grinste. Alex stand auch auf und folgte Mike.
    Sie gingen zusammen auf das Gewühl in der Nähe des Büffets zu.
    „Guck mal, das Kamel ist da“, sagte Alex und deutete auf David und Tim, die sich zum Affen machten.
    „Warum kann ein Kamel nicht zwei Hinterteile haben?“ fragte Mike gelangweilt.
    „Ich finde keiner von denen hat die Intelligenz den Kopf des Tieres zu haben.“
    „Wird nicht gleich verletzend“, meinte Alex lachend.
    Inzwischen waren sie am Büffet angekommen.
    Carlotta drehte die Musik leiser und stellte sich auf einen Stuhl.
    „Jetzt alle mal herhören!“ sagte sie laut und gestikulierte mit den Händen.
    „Auch wen ihr es mir nicht glauben wollt, aber dieses Haus führt nachts ein Eigenleben. Keiner weiß genau, was hier so alles passieren kann!
    Wer jetzt noch den Mut hat zu bleiben, sollte sich gut amüsieren, denn wer weiß, wie lange er oder sie es noch kann.“
    Plötzlich donnerte es.
    Ein Schaudern ging durch die Menge, aber keiner wollte so feige sein und jetzt gehen.
    „Also gut. Ihr seid selber schuld“ sagte Carlotta und sprang von ihrem wackeligen Stuhl und ging zur Musikanlage und drehte sie voll auf.
    „PARTYTIME!“ schrie sie über den Lärm hinweg.
    Ein paar klatschten, johlten und fingen an zu tanzen oder das Büffet unter die Lupe zu nehmen.
    Mike hatte Lilly gesehen und versuchte mit ihr zu reden, was bei dem Lärm fast unmöglich war und er ihr gestisch vormachen musste, dass sie ihm folgen sollte.
    Zehn Minuten waren sie verschwunden.
    Alex hatte gerade Mut gefasst um zu Niki zu gehen und sie zu fragen, ob sie mit ihm tanzen wollte, als er plötzlich den Schrei eines Mädchens hörte.
    „Das war Lilly!“ rief Niki und stürmte zur Tür, die zum Flur führte.
    Die anderen folgten ihr.
    Alex kam kurz nach Niki zu dem Schauplatz.
    Er sah Mike mit einem etwas erschrockenen Gesichtsausdruck an der Wand lehnen.
    Lilly hatte sich vor ihm aufgebaut und sagte ihm die Meinung.
    „Was fällt dir ein? Also echt, packst du einem Mädchen immer an solche Stellen?“
    Lilly war rot vor Aufregung.
    „Was ist passiert?“ fragte Alex und wandte sich an Mike.
    „Ich wollte mit Lilly reden und als wir und wieder vertragen hatten, hab ich ihr meinen Arm um die Schultern gelegt.
    Da hat sie plötzlich angefangen zu schreien, hat mich weg geschubst, wobei ich mir diesen üblen Schnitt, “ er deutete auf einen kleinen Kratzer auf seinem Arm, „zu gezogen habe und dann seid ihr aufgetaucht.“
    „Du Perversling!“ schnaubte Lilly wütend. „Was hab ich denn gemacht?“ Mike guckte immer noch recht erschrocken.
    „Wolltest nur an die Äpfel! Hätte ich mir denken können.“
    Mike guckte sie irritiert an.
    „ich mag keine Äpfel.“
    „Echt? Dann wärst du der Einzige hier.“
    Julian lächelte und langsam dämmerte es Mike.
    „Ach so, das wollte ich bestimmt nicht Lilly. Ehrlich nicht.“
    Es dauerte noch etwas, bis Mike die überzeugt hatte.
    Danach ging die Party weiter.
    „Mike schafft es echt immer sich in solche Situationen zu bringen“, seufzte Alex.
    „Stimmt“, sagte Niki und nahm einen Schluck aus ihrem Glas.
    „Aber er ist trotzdem ein netter Kerl“, fügte sie hinzu.
    „Sag mal, Niki“, sagte Alex nervös und nahm seinen ganzen Mut zusammen.
    „Willst du vielleicht tanzen?“
    Er sah ihr in die Augen.
    „Aber klar doch!“
    Sie sprang von einem der Sessel auf, wo sie gesessen hatte, auf und ging auf die Mitte des Raumes zu.
    „Müssen wir unbedingt in der Mitte tanzen?“ fragte Alex unsicher und sah sich um.
    Mike sah ihn an und reckte beide Daumen. Alex musste grinsen.
    „Ja, müssen wir“, sagte Niki und legte ihre Arme auf seine Schultern.“
    Mike war anscheinend an der Musikanlage gewesen.
    Natürlich musste gerade jetzt ein Lied zum schmusen laufen.
    Weil ihm nichts anderes übrig blieb, legte Alex seine Arme um Nikis Taille.
    Sie zog ihn noch weiter in die Mitte des Raumes, was aber nicht nötig gewesen wäre. Anscheinend hatte niemand Lust, auf ein Schmuselied zu tanzen, sodass die Tanzfläche ganz leer war und alle Augen auf Alex und Niki gerichtet waren.
    Alex fand es unbeschreiblich mit Niki zu tanzen. Er spürte ihre warmen Hände in seinem Nacken.
    Sie lächelte ihn an und er lächelte zurück und merkte, dass sein Herz begann schneller zu schlagen.
    Gerade als Alex mutig wurde und Niki näher an sich heran zog, ging plötzlich das Licht aus.
    Alex hörte überraschte Aufschreie und lautes fluchen.
    „Warum muss gerade jetzt der Strom ausfallen?“
    Carlotta ging langsam, sich an der Wand entlang tastend, zur Tür.
    Alex kam das ausgefallene Licht gerade recht. Niki hatte sich eng an ihn gedrückt.
    „Keine Angst“, flüsterte er.
    KRACH!
    Niki schrak zusammen.
    „Oh, sorry! War die Blumenvase wertvoll?“
    Mike hatte versucht zurück zum Sofa zu gelangen. Doch, wie alle gehört hatten, war ihm das nicht gelungen.
    „Nein, aber meine Tante sollte es trotzdem nicht erfahren“, sagte Carlotta laut und jeder merkte, dass diese Tante richtig ungehalten werden konnte.
    „Na dann ist ja gut.“ Mike atmete erleichtert auf.
    „Hey! Das Licht ist wieder an.“
    Auch wummerte die Musik wieder mit voller Lautstärke.
    Nach der minutenlangen Stille kam es Alex vor, als ob ein LKW an ihm vorbei brauste.
    „Mach mal jemand die Musik leiser“, rief Lilly laut und Tim, der an der Anlage stand, drehte schnell die Lautstärke runter.
    „Ich frage mich, warum das Licht ausgefallen ist.“
    Niki hatte ihre Arme immer noch um Alex gelegt.
    „Ihh, was ist das?“ Denise hatte entsetzt aufgeschrieen und deutete auf eine rote Pfütze am Boden, die auf den Flur hinaus führte.
    „Sagt mir bitte, dass das Ketchup oder Marmelade ist“, sagte sie mit zitternder Stimme und musste sich an Julian fest halten, um nicht ohnmächtig zu werden.
    Er nahm ihre Hand, starrte aber immer noch die Pfütze an.
    „Das würde ich gerne, Denise, aber das wäre gelogen.“
    Mike war vorgetreten.
    „Das ist Blut! Aber woher kommt es?“
    Er wollte zum Flur gehen, doch bevor er die Tür erreicht hatte, schrie Carlotta laut auf.
    „Wo ist Bea? Bea ist verschwunden.“
    „Vielleicht stammt das Blut von …“ „Sag so was nicht!“
    Carlotta hielt sich die Ohren zu. Bea war ihre beste Freundin.
    „Ich gehe jetzt gucken, wo das Blut herkommt.“
    Mike ging weiter, Alex folgte ihm, geführt von seiner Neugierde.
    Die Blutspur schlängelte sich den Flur entlang.
    „Ich will nicht wissen, was wir vielleicht finden.“ Mike wirkte ernst.
    Das ist er viel zu selten, dachte Alex.
    Als sie an die Treppe zu den oberen Stockwerken vorbei kamen, sahen sie etwas schimmern.
    „Was ist das?“
    Mike ging darauf zu, bückte sich und zog scharf die Luft ein.

    „Also langsam wird das hier zu einem Horrorfilm“, sagte Alex.
    Mike hatte ein blutverschmiertes Küchenmesser aufgehoben und musterte es.
    „Was mich so stutzig macht, “ er schaute von dem Messer auf, „ist, dass die Spur plötzlich aufhört.“
    Alex schluckte.
    So was gab es doch nur in Filmen und im Fernsehen, oder?
    „Cool! Hier läuft ein Bekloppter rum, der Teenager absticht“, sagte Mike.
    „Sag mal, hast du sie noch alle?“
    Alex’ Stimme überschlug sich vor Wut und Furcht.
    „Keep cool! Das ist doch nur ein Versuch von Carlotta uns zu erschr ….“
    Plötzlich ging wieder das Licht aus.
    Es donnerte und dann hörten die Jungen den lauten Angstschrei eines Mädchens.
    „Lilly! Verdammt, was ist da los?“ Mike stürmte los.
    Ob er wusste, wo er hin lief, oder auf gut Glück davon stolperte, konnte Alex nicht sagen.
    Nach einem dumpfen Aufprallgeräusch, wusste er die Antwort. Aber das konnte Mike nicht aufhalten.
    „Was ist passiert?“ fragte er atemlos, als er und Alex das Wohnzimmer erreicht hatten.
    „Da, da war jemand am Fenster! Wir konnten ihn nur kurz sehen. Also lustig find ich das nicht!“
    Lilly hatte schon Tränen in den Augen. sie hatte eine zu lebhafte Fantasie.
    „Also Carlotta, findest du nicht, dass das nicht etwas heftig ist? Sag schon, wo ist Bea?“
    Mike war zu Lilly gegangen und hatte sie in den Arm genommen.
    „Ich schwöre, ich habe damit nichts zu tun! Meine Streiche sind im Vergleich dazu was für Kleinkinder.“
    Auch sie war den Tränen nahe.
    „Das stimmt, Carlotta.“
    Alle wirbelten herum.
    In der Tür stand Bea. Von ihrem weißen Hemd tropfte Blut.
    „Bea. wo warst du und woher kommt das Blut?“
    Carlotta ging auf ihre Freundin zu.
    „Dein Kätzchen hat mich schon die ganze Zeit genervt.“
    Carlotta blieb stehen. Die anderen hielten den Atem an.
    „Bea, warum tust du das?“
    Niki sprach mit ruhiger Stimme, obwohl sie sich innerlich schüttelte vor Angst und Ekel.
    Wieder ging das Licht aus.
    „Das will ich dir sagen, Niki“, kam es aus der Finsternis. „Ich tue das nur aus einem Grund. RACHE!“
    Als sie mit dem Messer ausholte, fegte sie einen Obstteller vom Tisch.

    Alex sah das Messer aufblitzen und hörte den Schrei.
    Den überraschten, durchdringenden Schmerzensschrei von Niki!

    Fortsetzung folgt
    ...



    Re: Halloween - Story

    da_hanf - 23.01.2006, 16:27:13


    auf Wunsch von Noctor poste ich auch mal den zweiten Teil:



    Partytime Fortsetzung


    „Nein, Niki!“
    Alex stürzte in die Richtung wo er sie zum letzten Mal gesehen hatte.
    „Alex, bleib wo du bist!“ rief Niki ihm mit schwacher Stimme zu.
    Wieder ging das Licht an, doch von Bea war nichts zu sehen.
    „Niki, alles Ok? Das sieht übel aus.“
    Alle standen um Niki herum, die ihre Hand auf eine Wunde am Arm presste.
    „Es geht schon.“
    Niki sah bleich aus.
    „Wir sollten hier schnellstens verschwinden“, sagte sie.
    Lilly hatte eine Serviette genommen und sie fest um Nikis Wunde gebunden.
    „Du hast Recht! Ich hab echt keine Lust mich hier abmurksen zu lassen“, sagte Mike und ging in Richtung Haustür. Die anderen folgten ihm.
    „Schei … verdammt! Warum gerade wir?!“
    Die Tür war zu.
    Mike rüttelte wie verrückt daran, doch das brachte auch nichts.
    „Die Fenster sind auch alle zu“, sagte Julian der mit Tim alle Fenster kontrolliert hatte.
    „Aber wir müssen hier raus. Niki braucht dringend einen Arzt!“
    Alex hatte sich einen von Nikis Armen um die Schultern gelegt und stützte sie.
    Sie hatte viel Blut verloren und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    „Wie sollen wir denn hier raus kommen? Und was will Bea eigentlich von uns? Was meint sie mit Rache?“ sagte Lilly und steigerte sich so weiter in ihre Panik hinein.
    „Vielleicht können wir durch den Keller entkommen“, schlug David vor, doch Carlotta zerstörte diese Hoffnung erbarmungslos.
    „Nein. Das ist absolut unmöglich. Der Keller hat keine Tür und noch nicht mal ein Fenster.“
    „Verdammt, ich will hier raus!“ schrie Denise plötzlich los. „ich ertrage das nicht länger. Warum tut Bea so was?“ Sie drückte sich schluchzend an Julian.
    „Vielleicht hat Niki sie mal nicht abschreiben lassen und Alex ließ sie abblitzen“, schlug Mike unsicher vor.
    „Lass deine dummen Witze“, fuhr ihn Lilly an. „Obwohl“, überlegte sie laut. „Das mit Alex könnte stimmen. Sie war total in ihn verknallt.“
    Jetzt viel es Alex wieder ein. Bea hatten ihn öfters gefragt, ob er mit ihr ins Kino oder in eine Disco gehen wolle. Doch er sagte jedes Mal „Nein“. Sie war daraufhin immer etwas beleidigt abgezogen.
    „Aber“, meldete sich Niki mit schwacher Stimme zu Wort. „Das ist doch kein Grund jemanden zu verletzen oder sogar zu töten.“ „Für Bea wahrscheinlich schon. Oh nein!“
    Wieder war das Licht ausgegangen.
    „Bleibt alle wo ihr seid und passt auf!“ Alex lauschte. Doch er konnte nichts hören.
    Plötzlich ging das Licht flackernd wieder an.
    „Warum tut Sie das immer?“ fragte Alex und bekam es langsam wirklich mit der Angst zu tun.
    „Das nennt man wohl Psychoterror“, antwortete Mike mit einem nervösen Lachen.
    „Oh mein Gott!“ Lilly atmete schneller als normal und schaute sich verzweifelt um.
    „Was hast du?“
    „Wo“, Lilly begann zu zittern. „Wo ist Carlotta?“
    Alle schluckten. Sie war nicht mehr bei ihnen im Raum.
    „Das reicht mir jetzt!“ sagte Denise und Tränen liefen ihr über die Wangen. „Wenn es nötig ist schlage ich ein Fenster ein!“
    „Aber wir müssen Carlotta finden bevor wir abhauen. Vielleicht können wir sie noch retten“, sagte Julian bestimmt. „Wir sollten uns aufteilen.“
    „Ich dachte das soll man gerade nicht machen wenn ein Killer im Haus ist.“
    Julian beachtete Tims Einwurf nicht. „David, du gehst mit Tim in den hinteren Teil des Hauses. Alex und Mike suchen in den oberen Stockwerken. Denise und ich werden uns im Keller umsehen.“
    „Aber was ist mit Lilly und Niki? Niki kann schlecht mit suchen“, sagte Mike und sah Julian fast trotzig ins Gesicht.
    Julian ließ sich davon nicht beeindrucken. „Die beiden sollten im Wohnzimmer bleiben. Niki kann sich kaum noch auf den Beinen halten und Lilly hat als Einzige etwas Ahnung von erste Hilfe und sollte bei ihr bleiben.“ „Du hast recht“, sagte Alex und setzte Niki vorsichtig in einen Sessel.
    „Also irgendwie geht mir dieses Julian auf die Nerven.“
    Alex und Mike schlichen die Treppe hinauf. Ganz leise, um nicht bemerkt zu werden.
    „Das ist jetzt das kleinste Problem. Wir haben gar nicht versucht, ob das Telefon noch funktionier“, sagte Alex und blieb am oberen Treppenabsatz stehen.
    „Stimmt. Da steht sogar schon eins. Praktisch“, erwiderte Mike und ging auf das Telefon zu, griff nach dem Hörer und zögerte.
    „Was ist? Jetzt wähl schon eine Nummer!“ Alex wurde nervös.
    Doch Mike schüttelte den Kopf, legte den Hörer wieder auf und zog am Telefonkabel.
    „Bea hat das Kabel zerschnitten. Ich glaube langsam die hat das alles geplant.“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Die ist doch krank! Was haben ihr Niki und Carlotta getan, dass sie die eine schwer verletzt und die Katze der andern um bringt?“
    Alex merkte an Mikes Stimme, dass auch er langsam Angst bekam. Er packte seinen Freund an den Schultern und schüttelte ihn kurz.
    „Jetzt dreh nicht durch! Lass uns weiter nach Carlotta suchen und dann abhauen.“ Widerstrebend folgte Mike ihm.
    Vorsichtig schlichen sie auf die erste Tür im ersten Stock zu.
    Mike spürte, dass sein Freund neben ihm am ganzen Körper zitterte. Doch Alex nahm seinen ganzen Mut zusammen und stieß die Tür auf.
    Er und Mike atmeten erleichtert auf. In dem Raum war keine Spur von Carlotta oder Bea. Sie schlichen weiter zum nächsten Zimmer.
    „Hey, hörst du das auch?“ fragte Alex.
    Mike lauschte. Ganz leise konnte er jemanden schluchzen hören.
    „Das muss Carlotta sein“, sagte er, griff nach der Türklinke und drückte sie herunter. Die Tür ging knarrend auf und die Jungen traten ein.
    „Carlotta? He, Carlotta, bist du hier”, rief Alex leise.
    „Alex. Oh, Gott sei Dank! Ich hab solche Angst.“ Carlotta tauchte aus ihrem Versteck auf.
    „Lass uns schnell verschwinden. Wieso warst du denn plötzlich weg?“ fragte Mike und reichte ihr ein zerknittertes Tempotaschentuch, mit dem sie sich die Tränen trocknete und die Nase putzte.
    „Ich, ich weiß nicht genau“, stotterte sie. „Alles war dunkel und ich spürte plötzlich eine Hand, die mir den Mund zu hielt.“ Sie hielt inne und versuchte sich zu erinnern. „Dann würde ich aus dem Zimmer geschleift und im Flur habe ich dann erkannt, wer mich festhielt.“
    „Bea“, sagten Mike und Alex wie aus einem Mund.
    Carlotta nickte. „Genau und dann hab ich mich in Panik losgerissen. Ich dachte sie wollte mich jetzt umbringen, bin dann die Treppe hoch gelaufen und habe mich hier versteckt.“
    Die Drei waren gerade an der Treppe angekommen als sie wieder einen Schrei hörten.
    Mike hastete die Treppe herunter und über sprang die letzten paar Stufen. Alex und Carlotta folgten ihm nicht weniger eilig.
    „Mike, jetzt warte auf uns!“ rief Alex ihm nach, doch Mike lief einfach weiter in Richtung Wohnzimmer. Anscheinend glaubte er, dass der Schrei von da kam. Alex blieb dicht bei Carlotta die, immer noch ängstlich, hinter ihm her lief.
    Im Wohnzimmer trafen sie auf Mike, der in der Tür stand.
    „Was ist?“ fragte Alex atemlos. Er bekam keine Antwort.
    Im Zimmer waren sie wieder alle versammelt.
    Lilly kniete neben Nikis Sessel, Denise hatte sich an Julian geklammert, und Tim und David standen etwas orientierungslos in der Gegend herum. Doch irgendetwas war anders. Alle waren starr vor Angst und bewegten sich nicht.
    Alex hatte Carlotta an die Hand genommen und griff nun nach Mikes Arm um ihn aus der Tür zu ziehen.
    Carlotta setzte er dann aufs Sofa, wo sie anfing zu weinen.
    Alex war auch zum heulen zu mute aber er konnte jetzt nicht auch damit anfangen. Seine Würde wollte er nicht verlieren.
    „Was ist denn los mit euch?“ fragte er in die Runde und wurde etwas ärgerlich. Was standen sie denn hier alle so regungslos herum und sagten nichts?
    Niki hob den Arm und deutete auf etwas an der Wand. „Da“, sagte sie nur dazu.
    Alex drehte sich zu der Wand um. Jetzt blieb auch er wie erstarrt stehen.

    Merkt euch diesen Raum gut, denn es wird das letzte sein,
    was ihr sehen werdet

    „Was zum …“ Er konnte nicht glauben was er gerade gelesen hatte.
    Alle schreckten auf, als die Tür mit einem lauten Knall zu fiel. Vor der Tür stand Bea und lächelte sie grausam und kalt an. Sie schloss die Tür ab und warf den Schlüssel in eine Ecke des Zimmers.
    Als sie ihren Blick über die sieben Teenager schweifen ließ und deren angsterfüllte Gesichter betrachtete, fing sie an zu lachen. Es erinnerte an ihr Lächeln: grausam und kalt.
    „Ihr seht mich an, als ob ich ein Monster wäre“, sagte sie und kicherte. „Genau das bist du auch! Was willst du von uns?“ rief Julian ihr mutig zu.
    Wieder lächelte Bea. „Ich glaube, das sollte ich euch noch sagen bevor ich euch ins Jenseits schicke.“
    „Sie ist verrückt, komplett verrückt“, flüsterte Mike leise. Alex dachte nicht anders.
    Bea begann vor ihnen auf und ab zu gehen.
    „Also eigentlich bin ich ein sehr netter und freundlicher Mensch“, Tim schnaubte verächtlich.
    „Aber“, fuhr sie fort und ein Feuer loderte in ihren Augen auf. „Wenn man mich gemein behandelt oder mich nicht ernst nimmt kann ich auch ganz anders werden.“ Sie sah jeden einzelnen an. „Ich werde mit meiner Erklärung bei dir, Niki, anfangen. Ich mag dich eigentlich. Als ich neu auf der Schule war hast du mich von dir aus angesprochen und mich freundlich aufgenommen.“ Niki reagierte nicht. Sie hörte einfach nur zu. Also redete Bea weiter.
    „Aber um sich mit mir an zu freunden warst du dir zu schade. Das machte mir nicht besonders viel aus, aber als ich dann merkte, dass du dich in den Jungen verliebt hattest, auf den ich schon ein Auge geworfen hatte und du bessere Chancen bei ihm hattest als ich, konnte ich deine bloße Anwesenheit nicht mehr ertragen. Ich habe dich von da an gehasst. Nur weil du hübscher bist und Alex sich davon hat ablenken lassen, konnte ich ihm nicht zeigen wie sehr ich ihn mochte.“
    Niki war rot angelaufen. Und trotz der so ernsten Situation in der sie sich befanden, war Alex froh zu wissen was Niki für ihn empfand.
    Bea bemerkte diese kleine Veränderung in Alex’ Gesicht und würde wütend. „Deshalb konnte ich Alex auch nicht mehr leiden, genauer gesagt hasste ich ihn von da an ebenfalls! Ich war nicht so abweisend wie Niki und doch hast du mich immer wieder abblitzen lassen. Das verzeihe ich dir nie.“
    Das kleine Bisschen Freude währe spätestens jetzt wieder aus seinem Gesicht verschwunden.
    „Komm mal wieder runter Bea! Das sind doch alles keine Gründe um den beiden weh zu tun oder noch schlimmeres“, sagte Mike und versuchte seine Stimme ruhig klingen zu lassen.
    „Klappe! Du warst einer der schlimmsten an der Schule, die mich nicht ernst genommen haben. Dauernd hast du dich über mich lustig gemacht oder Witze auf meine Kosten gemacht.“
    „Das ist halt Mikes Art. Es ist nicht besonders nett, aber er will keinem damit wehtun.“ Lilly versuchte Mike in Schutz zu nehmen. Doch Bea beachtete das nicht und fing stattdessen an, auf zu zählen, weshalb Lilly ihrer Meinung nach den Tod verdient hatte.
    „Sei du mal ganz still Lilly! Als ich neu an der Schule war hast du mich nur von oben herab behandelt obwohl ich mich gerne mit dir angefreundet hätte. Anscheinend war ich dir nicht gut genug. Kommen wir zum nächsten Kerl der mich dauernd abblitzen ließ und mir keine große Beachtung schenkte: Julian!“ Sie blieb vor dem verdutzt Julian stehen.
    Denise hatte sich einigermaßen beruhigt und stellte sich vor ihren Freund. Sie war bereit ihn zu verteidigen. Doch als sie den Mund öffnete um etwas zu sagen schnitt Bea ihr direkt das Wort ab.
    „Komm mir nicht mit der Ausrede, dass ihr zusammen seid“, sagte sie und sah Denise in die Augen. „Als ich an eure Schule kam, seid ihr noch lange nicht zusammen gewesen aber du hast ihn mir dann vor der Nase weg geschnappt!“
    „Du bist wahnsinnig! Was hegst du denn so einen Hass gegen Leute die glücklich sind?“ fragte Denise mit neuen Tränen in den Augen. Julian nahm sie tröstend in den Arm, was Beas Wut nur noch steigerte.
    „Du hältst mich für Wahnsinnig? Ich bin halt kein Mädchen was sich heulend in die Ecke setzt und in Selbstmitleid versinkt! Das hatte ich schon an meiner alten Schule gemacht, aber hier wollte ich es anders machen. Aber vielleicht hast du recht und ich bin Wahnsinnig.“ Sie lachte bitter. „Bis meine Rache komplett ist bleibt nur noch Carlotta. Gegen euch beide“, sie und nickte zu Tim und David. „Habe ich eigentlich nichts. Aber Carlotta wollte mich heute Abend unbedingt mit einem von euch verkuppeln. Also seid ihr nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Aber so viel Glück wie ihr hat Carlotta nicht. Für sie habe ich wieder gutes Gründe.“
    „Welche denn? Was habe ich dir getan? Wir waren doch Freundinnen“, schluchzte Carlotta und sah Bea mit Tränen verschmiertem Gesicht an.
    Bea sah sie eine Zeit lang schweigend an. Alle hielten den Atem an und warteten, dass Bea weiter reden würden. Solange sie reden würde waren sie sicher und konnten sich etwas überlegen um zu fliehen.
    „Du dachtest wir wären Freundinnen? So wie du mich behandelt hast?“ Bea lachte laut auf. „Wenn Jungen in der Nähe waren die du süß fandest hast du mich doch gar nicht mehr beachtet. Und dauernd hast du dein blödes Schmusekätzchen mit dir herum geschleppt. Aber das ist ja jetzt endlich vorbei.“ Carlotta schluckte.
    „Wie hast du dir das eigentlich vorgestellt, Bea“, sagte Alex um sie weiter hin zu halten.
    „Was meinst du?“ fragte Bea und funkelte ihn böse an.
    „Na ja ich meine wie willst du erklären was hier passiert ist? Wenn wir alle tot sind und du als einzige nach Hause spazierst?“
    „Gute Frage aber ich habe mir schon alles perfekt überlegt. Ich werde behaupten, dass einer von euch durchgedreht ist und angefangen hat die anderen mit einem Messer zu attackieren. Ich denke ich werde das Ganze Alex anhängen. Außerdem werde ich mich als kleine Heldin darstellen, denn als ich versuchte euch alle zu retten wurde ich am Arm verletzt, konnte Alex aber das Messer entreißen und habe ihn in Notwehr erstochen. Um noch ein paar Spuren zu verwischen, werde ich das Haus in Brand setzten und dann verschwinden. Seht ihr, so leicht werde ich mir nichts anhängen lassen.“ Sie lächelte.
    Alex fiel nichts mehr ein um sie länger hin zu halten.
    Hinter ihm regte sich jemand. Carlotta hatte sich erhoben und ging auf Bea zu.
    „Komm mir nicht zu nahe“, sagte Bea laut und zog ein Messer hinter ihrem Rücken hervor. Doch Carlotta beachtete das Messer gar nicht.
    „Bea, glaub mir wir waren Freunde. Gute Freunde um genau zu sein. Ich habe dir vertraut und wenn ich etwas falsch gemacht habe dann tut mir das sehr, sehr leid und ich bitte dich mir noch mal eine Chance zu geben.“
    Während sie sprach ging sie langsam auf Bea zu.
    „Beruhig dich wieder und lass uns noch mal von vorne anfangen. Keiner wird etwas von den Vorfällen heute erzählen. Wir tun so als ob nichts …“
    Was jetzt geschah, kam Alex vor wie in Zeitlupe:
    Bea hob das Messer, lief Carlotta entgegen und stach zu. Blut spritzte und tropfte auf den Boden und alles um liegende. Lilly und Denise schrieen laut auf, Julian wurde weiß im Gesicht und war kurz davor sich zu übergeben. Mike blieb vor Schreck einfach nur stehen und konnte nichts sagen geschweigeden etwas tun um zu helfen, Tim und David klammerten sich irgendwo fest um nicht um zu kippen und Niki konnte sich sowieso nicht regen.
    Doch Alex konnte nicht anders. Er stürmte los und noch bevor Bea sich wehren konnte, schlug er ihr das Messer aus der Hand und umklammerte ihre Hände.
    „Das hat sie nun von ihrem freundschaftlichen Gesäusel!“ rief Bea und wehrte sich verbissen gegen die Umklammerung von Alex.
    Mike war unterdessen einigermaßen zu sich gekommen und schlug Bea mit einem Silber Tablett bewusstlos.
    „Carlotta! Carlotta kannst du mich hören? Sag doch was.“ Lilly war zu der am Boden liegenden Carlotta gestürzt und versuchte ihren Puls zu fühlen.
    Doch sie fand keinen. Carlotta war tot.
    Lilly sank neben dem leblosen Körper zusammen und brach in Tränen aus. Niki hatte sich aufgerappelt und war zu ihr gekrochen und nahm ihre Freundin tröstend in den Arm.
    Plötzlich war der Raum von Rauchschwaden erfüllt und es roch irgendwie verbrannt.
    „Schnell raus hier! Es brennt“, schrie Julian.
    „Aber der Schlüssel ist irgendwo in einer der Ecken hier. Wie sollen wir denn bitte hier raus?“ Als Antwort nahm er die Stereoanlage und warf sie durch das nächste Fenster. Es splitterte und sie spürten einen kühlen Luftzug.
    Als erste waren Denise, Julian und Niki draußen, schnell folgten ihnen Tim und David die Bea stützten. Alex musste erst drohen bevor sie ihr halfen.
    Er überwand sich und nahm Carlottas Leiche auf die Arme und verließ noch gerade rechtzeitig den Raum bevor das Feuer auch auf andere Möbelstücke übergriff.
    Draußen erwarteten ihn auch schon Mike und Lilly um ihm mit Carlotta zu helfen. Tim war schon weiter zu den nächsten Nachbarn gelaufen um Feuerwehr, Polizei und Notarzt zu rufen.
    An der frischen Luft kamen Alex die ganzen Ereignisse wie ein böser Traum.
    Als die Polizei und der Notarzt endlich da waren atmeten alle auf, denn jetzt musste endlich alles überstanden sein.
    Doch für den Polizeibericht mussten sie die Ganze Geschichte wieder und wieder durchleben.
    Bea wurde verhaftet, aber legte kein Geständnis ab. Sie ließ sich ohne Widerstand von einem der Sanitäter behandeln. Manchmal murmelte sie leise vor sich hin: „Sie hatte es verdient.“
    Nikis Verletzung war doch nicht so ernst wie zuerst angenommen und sie musste nicht ins Krankenhaus.
    Aber Carlotta war nicht mehr zu helfen.
    Allen viel es schwer, als sie sahen wie ihre Freundin mit einem Tuch abgedeckt, in den Krankenwagen gebracht wurde und der Wagen in der Dunkelheit verschwand.
    Wieder fingen ein paar an zu weinen und es herrschte eine bedrückte Stimmung als alle von Carlotta abschied nahmen.

    The End



    Re: Halloween - Story

    Noctor - 25.01.2006, 21:00:00


    So - dann möchte ich mich mal positiv dazu äußern. Ich finde die Geschcihte vom Schreibstil her gut, ein wenig makaber - aber wen störts :twisted: Man kann sich gar nicht losreißen... (es sei denn einem gefällt der Schreibstil nicht, was ich bezweifle) Mein kompliment! Hab ich schon erwähnt das du einen verdamt guten schreibstil hast? :zwinker:

    Noctor



    Re: Halloween - Story

    da_hanf - 27.01.2006, 14:26:42


    danke aber ich finde du übertreibst etwas, denn so besonders is dat auch nicht ... das ende musste blutig werden weil ich fast vor langeweile in der Heide iengegangen währe :ja:



    Re: Halloween - Story

    Das Was - 27.01.2006, 15:01:11


    Ich find die Story voll lolig .. das ist jetzt nicht böse gemeint hanfy =)



    Re: Halloween - Story

    da_hanf - 27.01.2006, 15:26:47


    du findest sowieso alles lolig



    Re: Halloween - Story

    Das Was - 27.01.2006, 22:06:24


    Ja ... aber ich wär froh wenn ich so schreiben könnte!!



    Re: Halloween - Story

    da_hanf - 27.01.2006, 22:17:54


    Du hast doch diese eine Geschichte nie zu ende geschrieben ... das wär sicher voll die coole geschichte geworden



    Re: Halloween - Story

    Das Was - 27.01.2006, 22:19:14


    Wie soll ich ie denn weiter schrieben wenn ich gar keine Ideen hab??



    Re: Halloween - Story

    da_hanf - 27.01.2006, 22:42:36


    ja kp ... werd blutrünstig dann fällt dir immer was ein :twisted:



    Re: Halloween - Story

    Noctor - 28.01.2006, 00:37:25


    lol^^ so gehts natürlich auch^^ ürbigens: wenn ihr über Ideen diskutieren wollt amct doch nen eigenen Thread auf ahb grade die Bedingungen hier geändert



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