Der Torwächter

Die Burg
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  • Forum: Die Burg
  • Forenbeschreibung: Die große Burganlage
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  • Forum gestartet am: Freitag 20.07.2007
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    Re: Der Torwächter

    Wächter - 21.09.2007, 23:24

    Der Torwächter
    "Halt, wer da?!" erklingt eine tiefe, von Metall gedämpfte Stimme als du dich der Burganlage näherst. Eine Wache versperrt dir den Weg durch das Tor. Gekleidet in seiner funkelnden Rüstung und seinem massiven Helm wirkt er fast wie ein stählernes Monster. Seine Hand ruht griffbereit auf dem Knauf seines Schwertes und an der Wand neben ihm lehnt eine schwere Hellebarde. Auf einem hölzernen Waffenständer an der Wand gegenüber ruhen einige älter aussehende Schwerter und Säbel.
    "Wer seid ihr und was wollt ihr?"
    "Was führt ihr mit Euch?"
    "Sprecht!"
    Unnachgiebig herrscht die tiefe Stimme dumpf aus dem Helm hervor, und es ist klar, dass bei diesem Gesellen kein Vorbeikommen ist ohne Rede und Antwort zu stehen sowie all seine wenige Habe vorzuzeigen.



    Re: Der Torwächter

    Calvin - 04.10.2007, 15:21


    Als sich der Mann mit den freundlichen Augen langsam der Burganlage nähert, wird ihm doch etwas schwer ums Herz. Er weiß nicht, was ihn erwarten wird und gewiss hatte er sich diese Burg nicht so groß vorgestellt. Über ihm lichtet sich die Walddecke und er durchbricht den kühlen Schatten der bunten Laubbäume. Der Weg lässt sich nun doch viel besser begehen und dennoch werden die Schritte des Ankömmlings kürzer und in einem respektvollem Abstand hält er an und mustert mit seinen scharfen Falkenaugen die dicke Mauer. Schließlich ringt er sich durch, atmet noch einmal durch und murmelt leise ein Gebet. Über ihm ziehen die getrübten, weißen Wolken immer weiter ohne Rast und ohne anzuhalten. Schon bald wird sich die Sonne hernieder neigen und über den Horizont einen rötlich schimmernden Abendmantel legen. Nervös fährt sich der Fremde mit seinen großen Händen durch das Haar und blinzelt aufgeregt hinüber zu dem stattlichen Wächter in der schillernden Rüstung.
    Es ist nicht so, dass er sich fürchten würde und dennoch lag etwas auf diesem Ort, das er noch nicht begreifen konnte.
    Mit einem respektvollen Nicken begrüßt er den Wächter und lässt dabei die schwere Schwertklinge nicht aus dem Auge.
    Er wagt es nicht sich zu rühren, sondern geht noch einmal das durch, was man ihm erklärt hatte.
    Er versucht nicht eingeschüchtert zu klingen und dennoch stockt seine Stimme:
    Seid mir gegrüßt, edler Wächter dieses wirklich mächtigen Tores und Ritter dieser Burg. Ich will Euch gerne meinen Namen nennen, denn ich bin das Wetter.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 04.10.2007, 16:10


    Im ersten Moment will der Wächter in schallendes Lachen ausbrechen. Das Wetter? Was für ein Tor. Da lohnte es sich ja nicht einmal, die Klinge zu ziehen, sondern da würde ein fester Tritt in den Allerwertesten wohl genügen.
    Doch dann besinnt er sich.
    War da nicht eine Anweisung gekommen, vom Herrn Kastellan?
    Irgendwas war da doch gewesen. Die Stirn hinter all dem Metall verzieht sich nachdenklich. Das Wetter? hmmm...
    Die grimmig dreinblickenden Augen hinter den schmalen Schlitzen mustern den Kerl da vor ihm genauer.
    Eine Vermutung schleicht sich in seine Gedanken. Der Kastellan hatte gesagt..ja, was hatte er denn gesagt? Wie war das gewesen? Ach ja, wenn das Wetter kommt ...nein, so war´s nicht. Wieder ein hmmm .
    Auf jeden Fall sollte er das Wetter einlassen, hatte es geheißen.
    Wenn es das Passwort kenne. Also da sollte einmal einer schlau daraus werden, wenn die hohen Herren sich etwas ausdachten.
    Ein wenig verstimmt, weil er nicht wirklich den Sinn hinter der Sache erkennen kann, brummt´s unfreundlich aus dem Helm heraus.
    Passwort?



    Re: Der Torwächter

    Calvin - 04.10.2007, 16:32


    Nervös hat der Unbekannte, der sich als das Wetter vorstellt vorgestellt hat, den Wächter verfolgt, doch durch den eisernen Helm sind nicht einmal die Augen des Ritters zu sehen. Im ersten Moment hat er sich beinahe schon überlegt Reißaus zu nehmen und überstürzt zurück in den Wald zu stolpern, doch er würde sich gewiss nicht von dem Soldaten oder seinem Schwert einschüchtern lassen. "Warum braucht denn der Herr in der stattlichen Rüstung so lange, um eine Antwort zu geben", fährt es dem Mann durch den Kopf.
    Als ihn sein Gegenüber endlich anblickt, versucht er einen überlegenen Gesichtsausdruck aufzusetzen, was ihm mit Sicherheit nicht gelingt. Er strafft seine Schultern, reckt sein Kinn nach vorne und antwortet ungemein höflich:
    Mein Name ist Calvin, werter Herr.



    Re: Der Torwächter

    Wache Simon - 04.10.2007, 16:42


    Schmunzelnd lauschte Simon dem Gespräch der beiden. Der Wächter machte seinem Ruf wieder alle Ehre, aber wahrscheinlich war es ganz angemessen, dass das Volk welches Einlass begehrte sich erst einmal mit dem grimmige Gesellen herumschlagen musste. Er neidete ihm diesen Posten nicht im geringsten. Auch kam es eher selten vor, dass er hier Dienst hatte. Meist beobachtete er das Treiben vor dem Tor vom Wehrgang aus, aus sicherer Entfernung und ohne Berührungspunkte mit den Bittstellern.
    Aber er mochte die Abwechslung, weshalb er sich auch nicht grämte einmal diesen eher unangenehmen Platz zu besetzen. Schließlich hatte er nur Acht zu geben, dass niemand ohne Erlaubnis des Wächters durch das Tor huschte.
    Er blickte zu dem Kollegen und stellte fest, dass ihm wohl einmal wieder die Anweisungen der Herrschaften entfallen waren. Ein amüsiertes Grinsen lag auf seinen Lippen, und er wendete Kopf ab, um den Vorgesetzten nicht zu erzürnen, sollte der seiner Erheiterung gewahr werden. Ein wenig bemitleidete er den jungen Herren, dessen Anliegen wohl missverstanden wurde wie es schien.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 04.10.2007, 16:59


    Nun hatte der doch tatsächlich das Passwort gewusst. Naja, war ja auch nicht sonderlich schwer, wenn´s der eigene Name war.
    Hmm, gut.. brummt er ein wenig missmutig. Er hätte gern mal wieder einen dieser Landstreicher vertrieben.
    Doch dann schleicht sich ein Grinsen auf die hinterm Helm verborgenen Züge, denn er hat gerade Simon entdeckt, und den mag er nicht, absolut nicht. Denn der durfte Wache am inneren Tor halten, und das war eine Aufgabe, die er selbst gerne hätte. Die Wachen am inneren Tor waren viel besser gestellt, und sie mussten sich auch nicht mit jedem Dahergelaufenen herumärgern. Heda, Simon! schallt die durch den Helm dumpf dröhnende Stimme zu dem Kollegen herüber.
    Der hier.. weist er auf Calvin, ..der hat Zugang, hieß es. Auch bei Euch darf er durch. Anweisung vom Kastellan.
    Geschäftig, ja wichtig klingen die Worte, denn Simon sollte ja nicht merken, dass ihm die Anweisung zunächst entfallen war.
    Wenn du schon mal hier bist, kannst du ihn ja mit rein nehmen.
    Das heißt.. nun richtet sich der Blick des Wächters wieder auf Calvin, ...sowie er mir verraten hat, was er mit sich führt.
    Dass du es gleich weißt, Bursche. Waffen sind keine erlaubt, außer dem Dolch! bellt es aus dem Helm hervor.



    Re: Der Torwächter

    Calvin - 04.10.2007, 20:11


    Calvin hat einige Augenblick Zeit gehabt den zweiten Wachposten aus dem Augenwinkel zu mustern und erkennt mit einer gewissen Genugtuung ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Soldaten, den der grimmige Wächter Simon nennt.
    Schnell ändert er seine Miene zu einem ernsten Gesichtsausdruck und lauscht, nun sichtlich erleichtert, dass die Anweisungen doch richtig gewesen sind, den Worten.
    Als ihn sein Gegenüber lautstark anbellt, zuckt Calvin füchterlich zusammen und zieht erschrocken die Luft ein.
    Er braucht einige Momente, um wieder einen klaren Kopf fassen zu können und antwortet dann zügig, um den Wächter nicht weiter zu verärgern:
    Nun, werter Ritter, ich könnte mich glücklich schätzen, wenn ich überhaupt einen Dolch besitzen würde und ein Schwert habe ich erst recht nicht.
    Und hinter meinem Rücken habe ich gewiss keines versteckt,
    fügt er treuherzig hinzu. Dann lockert er angestrengt den Schultergurt seiner Umhängetasche - eigentlich ist es ja eine Satteltasche, aber da er ja kein Pferd besitzt, kann er es auch nicht so nennen - und öffnet den Lederriemen, um den beiden Wachen den Inhalt zu zeigen. Eigentlich braucht er kein mulmiges Gefühl zu haben, denn an zwei Äpfeln, einem Laib Brot, einem Tintenfass, zwei Bögen Pergament, einem Taschentuch und einer schön gebogenen Gänsefeder ist gewiss nichts auszusetzen. Schließlich öffnet er auch noch den zweiten Riemen und weist den Herren eine kleinere Menge Taler vor und verstaut wieder alles ordentlich an seinen rechtmäßigen Platz ohne dabei in Hektik zu geraten.
    Ich hoffe, es gibt nun nichts weiter zu beanstanden, guter Mann?
    Ein wenig übermütig macht er einen Schritt nach vorne und sieht zu Simon.



    Re: Der Torwächter

    Wache Simon - 06.10.2007, 03:51


    Simon fuhr kurz zusammen, als der andere seine Stimme erhob, die Worte waren kaum zu verstehen unter dem Helm. Wieder konnte er ein Grinsen nur schwer verkneifen. Der andere wusste schon, warum es das Visier meist unten ließ, vielleicht doch ein Anflug von Nächstenliebe? Er nickte nur kurz dem Torwächter zu, dann machte er eine einladende Handbewegung in Richtung des Tores und blickte den Neuankömmling auffordernd an, bevor er sich noch einmal an seinen Kollegen wandte.
    Sehr wohl, wie ihr befehlt. Ich werde ihn hinein geleiten.
    Dann drehte er sich um und ging in Richtung des Tores, noch einen Blick über die Schulter werfend, ob ihm der junge Mann auch folgte. Nun bemühte er sich auch nicht mehr, seinen Mienenspiel zu verbergen. Ein bisschen Schadenfreude konnte er nicht leugnen, der Neid des anderen war fast schon greifbar. Kein wunder, wenn man sich jeden Tag mit diesem Pack herum schlagen musste, aber er würde es wohl verdient haben.



    Re: Der Torwächter

    Calvin - 06.10.2007, 09:03


    Auf Wiedersehen, Herr Torwächter, es war mir eine große Freude!
    Calvin verstummt augenblicklich, um den Ritter nicht weiter zu reizen, er muss sich wohl schon genug mit den anderen Soldaten herumärgern. Simon hat inzwischen seinen Weg Richtung Tor fortgesetzt und eilig läuft er ihm hinterher, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Der Wind rauscht erneut durch den dichten Laubwald um die Burg herum und fegt neue, schwache Blätter von den knorrigen Ästen. Es bleibt keine weitere Zeit für Landschaftsbetrachtungen, denn der Soldat hat ein zügiges Tempo ergriffen und Calvin fällt es schwer mit ihm mitzuhalten. Er wirft Simon einen Seitenblick zu und meint schon wieder Schadenfreude auf seinem Gesicht zu sehen.
    Ihm fällt es schwer eine Frage zurückzuhalten, doch schnell setzt er wieder eine unbeteiligte Miene auf und mustert staunend die hohen, dicken Mauern.
    Sagt, werter Simon, für eine Burg ist es hier angenehm ruhig, nicht wahr?



    Re: Der Torwächter

    Herr Javier - 06.10.2007, 23:56


    Ein kurzer Ruck an den Zügeln, nicht fest, eher angedeutet aber ausreichend um dem Tier den Wunsch des Reiters zu vermitteln, und der Rappe kam vor dem Tor zum stehen. Es folgt ein kurzes Schnauben, ein Scharren mit den Hufen, dann steht das Pferd still. Wieder der Anflug eines Lächelns im Gesicht des Reiters, der dem stolzen Tier kurz den Hals tätschelt, bevor seine Hand in für einen Moment in der Tasche des Wams verschwindet, und mit zielsicherem Griff ein Pergament zum Vorschein bringt. Ein weiterer Handgriff, mehr ein kurzes Schütteln derselben und Javier hält dem Wächter das Pergament vors Gesicht.
    Ich werde erwartet, lasst mich ein.
    Die Worte knapp, bestimmt, aber nicht unhöflich oder arrogant. Vielmehr lassen sie keine Gemütsregung des Ankömmling erkennen, dessen Blick schon nicht mehr auf der Wache ruht, sondern zu den Zinnen der Burg empor schweift, ist es in seinen Augen doch nur eine Formsache, dass man ihn hinein lässt. Das Siegel der Herrschaften würde der Bursche wohl erkennen, selbst falls er des Lesens nicht mächtig war.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 07.10.2007, 00:15


    Mürrisch nimmt der Wachhabende das Pergament entgegen, nachdem er einen kurzen Gruß gebrummt hat.
    Schon beim Herankommen des Reiters hatte er erkannt, dass es sich hier um keinen der Herumziehenden Vagabunden handelte, die Kleidung und das Pferd lassen darauf schließen.
    Das Sigul der Herrschaften also? Nun, wenn es denn sein musste.
    Nach der Begegnung mit dem Kerl von vorhin unter den Augen der Wache vom inneren Tor, diesem Simon, ist ihm die gute Laune gründlich vergangen, und so passt es ihm nicht wirklich in den Kram, dass nun auch noch einer mit einem Wisch, der das Sigul der Herrschaften trägt, hier auftaucht.
    Lieber wäre ihm ein mieser Vagabund gewesen, den er mit einem gehörigen Tritt hätte vom Tor befördern können. Aber das spielte sich hier natürlich nicht.
    Wieder ein Brummen, eh er dem Reiter das Pergament zurückgibt.
    Über den Hof, durchs zweite Tor, und dann zum Haupthaus. gibt er dem Neuankömmling zu verstehen. Besprechungen im Bergfried, erster Stock. fügt er noch hinzu.
    Wenn Euch die Wache am zweiten Tor aufhält, zeigt ihm das Pergament.
    Schon greift er wieder nach seiner Hellebarde, rückt den Helm zurecht und begibt sich wieder auf seinen angestammten Platz. Vielleicht würde ja doch noch ein Vagabund auftauchen, und dann wäre es wohl mit einem Tritt in den Allerwertesten nicht mehr getan ...



    Re: Der Torwächter

    Herr Javier - 07.10.2007, 00:57


    Javier vernimmt die Worte, streckt die Hand nach dem Pergament aus und nimmt es wieder zu sich. Ein kurzes habt Dank kommt über seine Lippen, dann werden die Zügel gelockert, die Versen drücken leicht gegen die Flanken des Pferdes und es löst sich aus seiner Erstarrung um sich und seinen Reiter in den Hof zu bringen.
    Empfang im Bergfried? Murmelt dieser vor sich hin, zuckt dann mit den Schultern um den Anweisungen des Wächters zu folgen, es würde schon alles seine Richtigkeit haben. Ein wenig Bewunderung für die prächtige Anlage kann er nicht verleugnen, so wandern seine Augen staunend über alles was sich seinem Blick darbietet und versuchen jedes Detail in der Erinnerung festzuhalten, während er sich dem Treffpunkt mit seinen Gastgebern nähert.



    Re: Der Torwächter

    Herr Falk v. Drachenstein - 07.10.2007, 03:52


    Dumpf schlagen die Hufen auf den Boden, als sich das nachtschwarze Ross in Rennpass den Weg zur Burg bahnt. Hoch aufgerichtet sitzt der Reiter auf dem Rücken des Tieres. Der Umhang flattert im Wind, das Gesicht voll würdigem Ernst. In weißes Tuch gewandet, den Oberkörper in Platte gerüstet, den Kopf durch einen Helm geschützt, sieht man dem Mann an, das er dem kämpfenden Berufsstand angehört.
    Eine leichte Gewichtsverlagerung des Fremden und das Pferd verfällt in Trab, um dann schliesslich in gemessenem Schritt vor dem Wachhaus anzukommen. Stolz wirken Pferd und Reiter, fast ein wenig überheblich.
    Ein schweifender Blick des Reites aus wachen Augen, ein Nicken, als er den gepanzerten Wächter erblickt. Die Rechte hält lässig die Zügel, die Linke zieht ein gerolltes Pergament aus dem Gewand. Das Pferd bleibt vor dem Häuschen stehen, das Pergament wird wortlos und mit unbewegter Mine dem Wächter dargeboten.



    Re: Der Torwächter

    Fräulein Caylin - 07.10.2007, 04:09


    Von ihrem Platz am Waldrande aus hat sie eine Weile die Straße und das Tor beobachtet. Gestützt auf den mehr als mannshohen, hölzernen Stab, welcher mit vielerlei fremdartigen Schnitzereien verziert ist, verharrt sie nun wohl schon eine Weile dort, und so hat sie auch den Reiter entdeckt, der sich auf schwerem schwarzem Ross genähert hat.
    Es scheint, als wolle auch dieser Einlass in die Burg begehren, und da dies auch ihr Weg ist, schultert die schmale Gestalt, mit dem etwas zerzausten roten Haar die abgeschabte Umhängetasche aus Leder, greift den langen Stecken fester, um dann sich ebenfalls dem Tor zuzuwenden. Nur wenige Sekunden sinds, die sie nach dem Reiter dort ankommt, fast lautlos neben diesen Tritt, ein leises Aaye .. von den Lippen perlend, um dann die Hand in die Tasche des bodenlangen, waldfarbenen Umhanges zu stecken, den eigenen Passierschein hervorzuholen. Wortlos wird dieser mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln gen des Wächters gereicht, um sich dann ein wenig zur Seite zu drehen, und den Reiter kurz zu mustern.
    Mir scheint, wir haben den gleichen Weg... klingt es leise zu ihm hinauf, eh sie den Blick der jadegrünen Augen wieder gen des Wächters richtet.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 07.10.2007, 04:18


    Hätte der Helm nicht sein Gesicht verborgen, hätte man einen mehr als hasserfüllten Blick des Wächters wahrnehmen können. Der dritte heute, erst ein ein Narr, dann einer der sich für einen feinen Herren hielt, nun dieser herrenlose Söldner. Und natürlich Simon mit seinem dämlichen Grinsen. Er war mehr als versucht, die schroffe Aufforderung zu übersehen, die das ihm hingehaltene Pergament wohl darstellte. Nicht einen hatte er heute mit einem Fußtritt davon jagen dürfen, immer hochnäsiger war das Pack, das sich die feinen Herrschaften da geladen hatte. Ein unwilliges Knurren war zu hören, einige Sekunden reagierte er wirklich nicht, doch dann besiegte das Pflichtbewusstsein den Unmut.
    Gerade als er sich dem Ritter zuwenden wollte, nahm er aus den Augenwinkeln eine weitere Person wahr, die sich dem Tor näherte.
    Moment.
    brummte er mürrisch und musterte mit eisigem Blick das heruntergekommene Weib, das nun ebenfalls an ihn heran getreten war. Ein rauhes Lachen ertönt unter dem Helm, sollte ihm sein Wunsch heute doch noch erfüllt werden? Doch das Lachen erstickt als auch sie ihm eines der immer verhasster werdenden Pergamente unter die Nase hielt. Langsam wurde es ihm zu bunt, anstatt sich den Gästen zu widmen schaute er zu seinem Kollegen und winkte ihn mit einer Handbewegung herbei, sich von den zwei Bittstellern abwendend.



    Re: Der Torwächter

    Wache Gideon - 07.10.2007, 04:36


    Eilfertig tritt Gideon an die Seite seines Kollegen auf dessen Wink hin. Seine erste Woche am Tor ist fast um, und somit ist er noch immer mehr als bemüht, es seinen Kollegen recht zu machen. Die Hellebarde in der Rechten, schiebt er mit der Linken den Helm etwas zurecht, der ihm doch immer und immer wieder verrutschte. Blödes Ding!
    Was gibt's denn, Kollege?
    Die etwas wässrigen Augen Gideons gleiten zuerst über den Ritter, war dieser doch die imposantere Erscheinung. Wie lang es wohl dauern würde, bis er selbst zur berittenen Garde der Burg gehören würde? Bestimmt noch lange, aber was macht das schon, er ist jung und hat Zeit.
    Seyd gegrüßt, mein Herr. Man sollte zu Gästen der Herrschaften ja freundlich sein, und da er eher selten Dienst mit diesem Kollegen hier hat, hat sich dessen Missmut auch noch nicht auf Gideon übertragen.
    Nun erst erblickt er die zweite Gestalt, und auch diese wird mit offenem Blick gemustert, ihr jedoch wird nur ein Nicken gegönnt, sie sieht doch etwas zu abgerissen aus, als dass sie zu den Gästen der Herrschaften gehören könnte.
    Er dreht sich wieder zu seinem Kollegen, schiebt noch einmal den zu großen Helm zurecht. Soll ich sie verjagen, oder in die Burg führen?
    Eifrig der Ton, und auch seine Haltung lässt darauf schließen, dass ihm beides Recht wäre, Hauptsache, es tut sich mal was Interessantes.



    Re: Der Torwächter

    Herr Falk v. Drachenstein - 07.10.2007, 04:40


    Aaye .. Der Reiter blickt zur Seite, um zu sehen, wer oder was diesen sonderbaren Laut von sich gegeben hat. Ohne den Kopf zu neigen mustert er die Frau, den seltsamen Stab, die abgetragene Tasche und die roten Haare. Wenn es kein Körpergeräusch war, so war es wohl ein Gruß an den Wächter, um gleich darauf wieder auffordernd den Gepanzerten anzusehen.

    Er vernimmt ihre Worte. "Den gleichen Weg? Wohl kaum." will er nach einer ereuten, kurzen Musterung sagen. Sie scheint nicht von Stand, wie könnten ihre Wege da die selben sein? Er sagt es nicht, besinnt sich auf seine Erziehung und wendet Ihr wieder den Kopf zu.

    Das ist wohl möglich. antwortet er knapp.
    Das werden wir wissen, wenn man uns denn irgendwann Einlass gewährt. mit Nachdruck streckt sich die Hand mit dem Pergament vom Pferd herab und dem Wächter zu.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 07.10.2007, 04:56


    Seine Laune hatte ihren Tiefpunkt erreicht. Der eine grinst dämlich, der andre kann garnicht anders als dämlich schauen, wie eng die Eltern wohl da verwandt waren. Noch ein unwirsches Brummen, dann nicht er kurz in die Richtung der beiden. Als er die Worte des Ritters jedoch vernimmt, fährt er herum.
    Die Zeit werdet ihr schon haben.
    Nur mit Mühe kann er sich die Schimpfworte und Flüche verkneifen, die ihm bereits auf den Lippen lagen. Dann gilt die Aufmerksamkeit wieder dem dümmlichen Kollegen. Wenigstens gehorchte er, hatte den angemessenen Respekt vor ihm, wie es sich gehörte. Das Benehmen war ihm wohl von klein auf eingeprügelt worden und aus diesem Speichellecker würde wahrscheinlich nie etwas anständiges werden.
    Bring sie zu Simon, soll er sich damit rumschlagen.
    Raunt er ihm leise zu, bevor er ihn unsanft in Richtung der Wartenden schubst und sich abwendet um weiter die Straße zu beobachten. Vielleicht würde es ja doch noch ein Bettler wagen ihm zu Nahe zu kommen...



    Re: Der Torwächter

    Fräulein Caylin - 07.10.2007, 05:03


    Aus den Augenwinkeln nimmt sie die Musterung wahr, und dem schmalen, leicht gebräuntem Gesicht ist keinerlei Regung anzumerken ob dieser.
    Ruhig lehnt sie auf ihrem Stab, dem Wachmann ebenfalls noch immer das Pergament entgegen haltend, welches nicht nur eine Unterschrift trug, die der wohl etwas schlecht gelaunte Kerl kennen sollte, sondern auch ein Siegel.
    Nur ein leichtes Zucken der Schultern, fast ein wenig träge die Bewegung, lässt erkennen, das die Umhängetasche wohl Schweres in ihrem Innern bergen mochte.
    Lang genug hat der Wächter nun wohl drauf gestarrt, und so zieht sie das Pergament zurück, drückt es gegen den schlanken Leib, um es dort mit einer Hand zusammen zu falten, eh es wieder in der Tasche des Umhanges verschwindet.
    Das leichte Zucken der Mundwinkel wirkt belustigt, ist jedoch nur für einen winzigen Augenblick bemerkbar. Der Herr war wohl ungeduldig. Der Jadeblick ruht nun auf dem Pferd, nachdem sie dem zweiten der Gerüsteten zugenickt hat, und dieses Tier ist fast nach ihrem Geschmack. Noch mehr wäre es dies wohl, wenn nicht der schwere Sattel auf dessen Rücken liegen würde, und nicht dieser scheinbar etwas kurz angebundene Herr darauf sitzen würde. Aber man kann schließlich nicht alles haben im Leben.
    Die Blicke all der Männer hier, die sie so abschätzend mustern, lassen sie kalt, ist sie es doch gewohnt.
    Wieder wird der Stock etwas fester gegriffen, denn scheinbar war dieser Wächter nun endlich bereit, sie durchzulassen.
    Nun, ich denke, wir werden sogleich schlauer sein...
    Ein vager Kommentar zu den Worten des Herrn, gleichmütig im Klang, eh sie dann einen Schritt am Ross vorbei auf den zweiten Wächter zu macht, um sich von diesem führen zu lassen.



    Re: Der Torwächter

    Wache Gideon - 07.10.2007, 05:23


    Eifrig nickt er bei den Worten des Vorgesetzen, so heftig, dass ihm einmal wieder der Helm ins Gesicht rutscht. Hektisch greift er an den Kopf, versucht ihn gerade zu rücken, vernachlässigt dabei das Gewicht der Hellebarde, die ins Wanken gerät, eine fast schon als gefährlich zu bezeichnende Bewegung in Richtung des sich gerade abwenden Wächters macht, bevor er sie wieder fest mit beiden Händen umschließt. Ängstlich blickt er in die Richtung des Vorgesetzten, der schien von diesem kleinen Ausrutscher allerdings nichts bemerkt zu haben. Mit hochrotem Kopf und halb in die Augen gerutschtem Kopfschutz geht er zu den Wartenden, versucht ernsthaft drein zu schaun und seine Unsicherheit zu überspielen. Den möglichen Spott beschloss er heldenhaft zu ignorieren, aber dennoch wünschte er sich, den beiden so schnell wie möglich aus den Augen zu geraten. Er nickte, machte ein paar Schritte in den Durchgang. Dann winkte er ihnen zu, sie sollten folgen. Mit einem kurzen Blick versicherte er sich, dass der Wächter außer Sichtweite war.
    Einfach gerade aus über den Platz, zum nächsten Tor.
    Nuschelte er mit zittriger Stimme, dann verschwand er in eine der Nischen und wollte die Zeit, die er normalerweise zum Geleit benötigt hätte nutzen, um dem Helm den richtigen Sitz zu geben, bevor er wieder seinen alten Platz am Tor einzunehmen gedachte.



    Re: Der Torwächter

    Herr Falk v. Drachenstein - 07.10.2007, 13:38


    Den zweiten Wächter mit undefinierbarem Gesicht musternd, wendet er den Blick wieder dem Mann in Rüstung zu. Schliesslich verhandelt man nur mit Höhergestellten und jener, dessen Helm nicht mal richtig zu sitzen scheint, kommt ihm nicht vor, als hätte er hier zu bestimmen.
    Er hört die Stimme der Frau, schenkt ihr einen kurzen, nichtssagenden Blick und blickt leicht ungehalten auf die beiden Wachen.
    Als er die Aufforderung vernimmt zu passieren, setzt sich das Pferd langsam in Bewegung, um der Frau mit dem Stock zu folgen.
    Das Pergament, das ihm niemand abnehmen wollte, wandert wieder in das Gewand.



    Re: Der Torwächter

    Herr Barlow - 08.10.2007, 11:01


    Knarzenden, rumpelnde und knirschende Geräusche durchbrechen die beruhigende Stille der raschendeln Blätter, als sich eine Gestalt auf dem Weg dem Tor nähert. Bei genauerem Hinsehen scheints ein Mann zu sein, sieht man doch nur seinen Rücken vom Tor aus...rückwärts geht er, die Füße immer wieder halt suchend in den Boden gestemmt, beide Hände um ein grob geflochtenes Seil verkrampft, an dessen anderem Ende ein störrischer Esel blökt. Das Tier ist vor einen kleinen Karren gespannt, der voll beladen und mit einem großen Tuch bedeckt ist. Große Nägel fixieren die Plane an den Seiten des kleinen Karrens und spannen diese über den Inhalt, dessen man auf diese Art nicht gewahr wird...es sein denn, man löste die Nägel und schaue darunter.

    Es dauert eine gute Weile, bis sich dieses seltsame Pärchen aus Mann und Esel dem Tor genähert hat, macht der Esel doch trotz gutem Zuspruchs des leicht schwitzenden Mannes immer wieder Halt, um sich ein paar besonders saftigen Blätter Löwenzahn vom Wegesrand zu pflücken.
    Endlich am Tor angekommen, wendet sich der Mann dem Wächter zu, streicht sich den Schweißfilm mit einem fleckigen Hemdsärmel von der Stirn und blickt fahrig in den dunklen Schlitz des Visiers.

    Also...man hieß mich hierherzukommen. Ich kann auch...wo ist es denn...

    Seine Hände tasten eilig und etwas nervös seine Kleidung ab. Die Hose, die er trägt, ist ledern, ihm etwas zu groß und hat mehr Taschen, als eine betagte Frau Schuhe ihr eigen nennen kann. Es klimpert und raschelt, während er jede der Taschen durchsucht, dann sein Brust abtastet und in mit einem kleinen Triumpfschrei ins innere seiner braunen Weste greift.

    Hier ist es ja! Gehämmertes Eisen Euer Helm...gute Arbeit, sicher nicht billig gewesen, hm? Eine gute Wahl...die Hellearde, wisst ihr wer sie geschmiedet hat? Glänzt ja, als würdet Ihr Euch gut darum kümmern, hat sie auch verdient, das gute Stück...erm, entschuldigt...hier das Siegel Ihrer Herrschaften.

    Die Augen des Mannes huschen wirr hin und her, doch der Arm ist ruhig nach vorne ausgestreckt, während er mit gebührendem Abstand zu dem Ritter, das Pergament mit dem Siegel hochhält.



    Re: Der Torwächter

    Ladrón - 08.10.2007, 11:13


    Zu Fuß unterwegs, folgt nah hinter dem Mann mit dem Eselkarren ein weiterer Neuankömmling. Seine Schritte sind schnell und kraftvoll, in seiner dunklen, ledernen Kleidung, gut gepflegt, nur etwas staubig vom langen Marsch, wirkt er athletisch und kraftvoll. In der rechten Hand hält er einen kurzen Stock, der auf seiner Schulter liegt und an dessen Ende ein kleiner Sack befestigt ist, halb gefüllt mit seinen wenigen Habseeligkeiten. Die kurzen schwarze Haare, die hellen, eisblauen Augen und das markant schnittige Gesicht lassen ihn recht jung erscheinen, schwer zu sagen, wie alt er ist.

    Sein Blick schweift kurz über den wirr scheinenden Mann, als er vor der Wache, eine Armlänge hinter dem ersten Bittsteller, stehenbleibt. Sein Gewicht verlagert er auf das linke Bein und bleibt, kurz abwartend bis der erste gesprochen hat, stehen. Der Blick gleitet über die beachtlichen Mauern zum Tordurchgang und auf den dahine liegenden Hof...seine Augen werden durch kleine Lachfalten betont, doch seine derzeitige Stimmung ist nicht zu erkennen...mahlen seine Kiefernmusklen oder ist es eine Sinnestäuschung?

    Der Kopf dreht sich zu dem Wächter, Nackenmuskeln spannen sich kurz an, als er eine zweie Wache zu sehen meint und kurz in der Bewegung stockt, bis er ich dem größerem voll und ganz zuwendet. Den Blick senkt er und wartet ab, bis er den ersten Bittsteller versorgt hat...



    Re: Der Torwächter

    Fräulein Isabelle - 08.10.2007, 13:26


    Nahe des Tores, zwischen Bäumen verborgen steigt eine Gestalt von ihrem Pferd. Unter einem dunklen Umhang verborgen lässt allenfalls ihre Art sich zu bewegen, die vorsichtige Bewegung der Hand, als sie dem betagten, braunen Rappen über die Mähne streicht, um es zu beruhigen, erahnen, dass es sich um eine Frau handelt. Einen Augenblick verharrt sie verborgen im Schatten der Bäume, beobachtet das Geschehen am Burgtor. Ein letztes Mal kreisen ihre Gedanken um das Pergament, das sie unter ihrem Gewand verborgen hat, die Einladung an diesen fremden Ort. Ein letztes Mal wägt sie ab, dann umspielt ein Lächeln ihre Lippen. Sie fand den Weg bis hier hin, es gibt nichts was sie zur Umkehr bewegen könnte.
    Sie streift die Kaputze zurück. Langes braunes Haar fällt ihr über die Schultern, das Gesicht einer jungen Frau ist zu erkennen, dunkle Augen mustern neugierig die Gruppe am Tor, bevor sie vortritt, den widerspenstigen Gaul hinter sich herziehend. Eine Falte erscheint auf ihrer Stirn, verärgert denkt sie an den Händler der ihn ihr aufgeschwatzt hat, während sie mit langsamem Schritt auf das Tor zugeht. Einige Schritte entfernt bleibt sie stehen, an das leise wiehernde Pferd gelehnt, neugierig, ob die Fremden vor ihr eingelassen werden.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 09.10.2007, 03:00


    Ein Knarzen und Rumpeln ist es, was den Wächter aufblicken lässt, als er gerade so gemütlich an der groben Mauer lehnt um ein wenig zu Dösen. Das Essen war heute reichlich gewesen, und vor allem sehr fettig, und da kann ein wenig ausrasten nicht schaden. Zumindest hatte er sich das so gedacht, und deswegen passt ihm das sich nähernde Geräusch nicht wirklich.
    Ein Kerl mit einem Esel also, und ein Karren noch dazu.
    Das konnte ja schon wieder nur heißen, dass es kein Vagabund war, den man per Fußtritt zum Teufel scheren konnte.
    Wie langweilig. Aber vielleicht war er ja ein Händler, und man konnte ein wenig mit ihm feilschen. Das wäre natürlich eine willkommene Abwechslung, denn seit der große Umbau begonnen hatte, hatten sich immer weniger Händler hierher verirrt. Sicher, das würde sich legen, sowie die Herrschaften wieder da sein würden, und der Umbau endlich seinen Zweck erfüllen würde, aber im Moment war es doch recht öde.

    Die ersten Worte des wohl etwas zerstreuten Kerl werden wieder einmal nur mit einem Brummen beantwortet. Also wieder einer mit einem Brief. Kein Händler. Wieso musste eigentlich immer er diese Kerle erwischen, und nie einer seiner Kollegen?
    Stirnrunzelnd sieht er zu, wie der Kerl seine Taschen absucht, nur um dann wieder auf das Siegel zu starren. Gerade will er den Mann einlassen, als sein Blick auf einen zweiten fällt, der dahinter aufgetaucht ist.

    Und was wollt ihr? bellt er in unwirschem Tone. Einen Schritt zur Seite macht er nun, um den Karren zu inspizieren. Was habt ihr da drin?
    Wieder hebt er den Blick, und wie es der Herrgott will, muss nun auch noch ein Frauenzimmer auftauchen. Er ist schon versucht, sich fluchend abzuwenden, seinen Schlummer drinnen im Wachhäuschen fortzusetzen und seinen Kollegen zu schicken, besinnt sich dann aber.

    Name und Begehr .. fordert er nun den Zweiten Kerl auf zu sprechen, und sein Blick gleitet dabei zu der jungen Frau, damit diese sich gleich ebenfalls angesprochen fühlen konnte. Was stand die auch so dumm abseits rum? Wenn sie rein wollte, sollte sie näher kommen, oder sonst verschwinden.



    Re: Der Torwächter

    Herr Barlow - 09.10.2007, 11:18


    Kurz zuckt der Mann zusammen, als laut die Stimme des Wächters ertönt. Er wischt sich abermals fahrig über die Stirn, zwängt sich schief grinsend zwischen dem Wächter und dem Karren entlang und macht sich daran, einige Schnüre zu öffnen.

    Nur das nötigste, ... ein paar Bücher, eine kleine Auswahl nur, einige Gerätschaften zu Vorführungszwecken, sowas halt.

    Während er spicht, zubbelt und zerrt er an einem Knoten, bis dieser sich endlich löst. Mit einigem Schwung wird die Plane aufgeworfen und gibt den Blick auf den Inhalt des Karrens frei. Voll beladen ist er, mit allerlei Krempel, vielen Büchern, die unachtsam übereinander gestapelt wurden. Pergamentrollen stehen aus dem Haufen hervor, hier und da glänzen metallene Apparaturen und in all dem Chaos kann man bei genauerem Hinsehen sogar die Glieder einer knöchernen Hand erkennnen...
    Der Mann steht abwartend neben dem Wächter und folgt dessen Nachfrage mit dem Blick. Unstete, unruhige Augen treffen den jungen Schwarzhaarigen und die Frau, werden von etwas hinter ihr gebannt und er scheint in Gedanken zu versinken.



    Re: Der Torwächter

    Ladrón - 09.10.2007, 11:38


    Eben noch hatte er sich halb umgedreht, um zu sehen, woher die Geräusche hinter ihm kommen, die Frau mit einem schnellen Blick aus seinen wissbegierigen Augen gemustert, als schon die bellende Stimme des Wächters erklingt. Er schließt kurz, langsam fast die Augen mit einem verschmitzten Lächeln auf dem Gesicht und deutet ein Nicken gen der Frau an, um sich dann, in einer fließenden Bewegung wieder zu dem Mann in seiner Rüstung zu drehen.
    Seine Stimme erklingt volltönend und melodiös, seine hellen Augen sind auf das Visier gerichtet, nicht fordernd, sondern von einer freundlichen, aufgeschlossenen Art, als er auf die Frage, die ihm zu gelten scheint, antwortet.

    Man nennt mich Ladrón. Ich suche Arbeit, nicht mehr, nicht weniger.

    Kurz scheint einem die Antwort und er macht nicht die Anstalten, sie noch auszubauen, verlagert vielmehr sein Gewicht auf ein Bein, als würde er eine abwartende Haltung einnehmen wollen.



    Re: Der Torwächter

    Fräulein Isabelle - 09.10.2007, 15:30


    Die junge Frau erschrickt, als die Stimme des Wächters ertönt, die Zügel des Pferdes entgleiten ihren Händen und zu allem Übel mustert sie der unheimliche Wächter, als hätte sie etwas verbrochen. Etwas unwillig erwiedert sie den Blick, ihr Gesicht verdüstert sich. Das kann ja heiter werden, wenn der Empfang schon so beginnt, fast ist sie versucht wieder umzukehren, doch anscheinend haben auch die beiden anderen sie bemerkt und sich einfach umzudrehen erscheint ihr unter diesen Umständen doch einwenig töricht.
    Sie erwiedert mit einem leichten Nicken die Begrüßung des Fremden, streift mit einem interessierten Blick den seltsamen Herrn, der mit einem Esel unterwegs ist und scheinbar durch sie durchzusehen schein, dann greift sie nach den Zügeln und tritt näher.
    Sie zögert kurz, überlegt ob sie der Höflichkeit halber lieber abwartet, bis der Wärter dem Fremden, der sich Ladrón nennt, geantwortet hat, doch da der Wächter nicht gerade begeistert von Besuchern zu sein schein, beschließt sie die Vorstellung zügig hinter sich zu bringen.

    Isabelle, erklingt ihre Stimme, leise mit einem leichten Akzent. Isabelle Casardieu, man hat mich hierher bestellt.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 15.10.2007, 15:13


    HimmelHerrgottSakra, war der Kerl denn ein Verrückter? schießt es dem Wächter durch den Kopf, als er die Hand auf dem Karren entdeckt und ein Stück zurückweicht.
    Der Typ ist ihm nicht geheuer, und so winkt er ihn durch, mit dem würde er sich nicht mehr aufhalten, sollte der doch mit seinem komischen Zeugs wen andern erschrecken. Hände! Himmel!
    Geht schon, brummt er deswegen dem Zerstreuten zu, um sich dann den andern Beiden zuzuwenden.
    Der Name der Frau kommt ihm bekannt vor, und so bedeutet er den Beiden, kurz zu warten, und verschwindet in seinem Wachhäuschen.
    Eine Liste hängt dort, und diese fährt er nun mit dem Finger entlang, um halblaut gemurmelt mit Mühe die namen zu entziffern. Lesen ist noch nie seine Stärke gewesen, aber für den Wachdienst hatte er es zumindest ein wenig lernen müssen.
    Endlich hat er den Namen gefunden, und so tritt er aus dem Häuschen wieder heraus und nickt ihr zu.Ihr müsst noch Eure Habe vorzeigen, wenn nichts Verbotenes dabei ist, könnt ihr rein. Dem andern wirft er einen Seitenblick zu, eh er dann brummt Arbeit, hm? Wird´s hier genug geben, wenns soweit ist.
    Was habt ihr dabei?



    Re: Der Torwächter

    Herr Barlow - 17.10.2007, 16:14


    Die barsche Stimme des Wächters reisst den Mann, dessen leerer Blick etwas fixiert, was man nicht gewahr wird, aus seinen Gedanken. Unstet der Blick, während er mit schnellen Bewegungen beginnt, die Stoffplane des Wagens wieder notdürftig zu befestigen. Hier und da spannt der Stoff und er zerrt, begleitet von leisen, gemurmelten Worten, hilflos daran, nur um letzten Endes dem bockigen Zipfel lose hängen zu lassen.
    Dem Esel, der sich derweil an ein paar Grashalmen nahe des Weges gütlich getan hat, redet er in freundlichem, fast flehendem Ton zu, doch das Tier scheint sich nicht bewegen zu wollen. Ein entschuldigender Blick gen des Wächters, dann beugt er sich näher an eines der Langohren heran und zischt einige Worte, unverständlich für die Umstehenden. Augenblicklich hebt das Lasttier den zottigen Kopf und setzt sich, einn hhen Eselsschrei ausstoßend, in Bewegung. Sein Herr, so man ihn denn so nennen mag, folgt dem Gespann, den Schritt des nun flinken Tieres mithalten zu können und verschwindet ohne einen Blick zurück in der Burg.



    Re: Der Torwächter

    Ladrón - 17.10.2007, 16:15


    Den Blick aus seinen hellen Augen senkt er, als die Wache das Wort ergreift. Mochte seine Antwort knapp gewesen sein, er scheint zu wissen, wie weit man seine Grenzen ausreizen kann...und so blickt er erst wieder auf um die herrische Frage zu beantworten. Ein kurzer Seitenblick nochmal zu der Frau, die auch um Einlass bittet und wohl schon erwartet wurde, dann hebt er leichtdie Schulter und hält seine offenen Handflächen dem Wächter entgegen.

    Meine letzten Vorräte habe ich heute morgen verzehrt und ich suche Arbeit, damit ich eben bald wieder etwas mein eigen nennen kann. Außer dem kleinen Messer hier, besitze ich zur Zeit nur das, was ich in meinem kurzen Leben bsiher gesammelt habe...Erfahrungen und Wissen.

    Für einen kurzen Augenblick nur schleicht sich ein Lächeln in sein sonst ernstes Gesicht, die Augen beginnen zu funkeln und die Haut strafft sich leicht, doch dieser Moment geht ebenso schnell vorbei, wie er kam. Seine Rechte wandert bedächtig, nicht schnell, aber auch nicht zu langsam zu seinem Gürtel. Eine kleine, schwarze, lederne Scheide birgt einen Dolch, dessen Giff anbegenutzt daraus hervor ragt. Er zieht ihn heraus mit einer Bewegung, die Selbstsicherheit und eine gewisse Art von Anmut offenbart und hält ihm dem Wächter zur Ansicht hin.

    Mehr trage ich nicht bei mir...



    Re: Der Torwächter

    Fräulein Isabelle - 20.10.2007, 15:53


    Was ich bei mir trage? Sie hebt überrascht die Brauen. Erwartet diese Wächter etwa tatsächlich, dass sie ihr Gepäck vor ihm ausbreitet?

    Was man auf Reisen mit sich trägt. Kleidung, Proviant... Was könnte denn verbotene Habe sein? Neugierig funkelt sie ihn an.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 22.10.2007, 17:59


    Unwirsch streckt der Wächter seine schwere, berüstete Hand aus und entreißt ungelenkig dem Arbeitsuchenden den Dolch und blinzelt verärgert durch sein Visier. "Ach, Geld trug er nicht bei sich, aber einen gut verarbeiteten Dolch, den trug solch ein Tunichtugt". Dröhnendes Murmeln, das stark nach einer wüsten Verwünschung klingt, erklingt durch das glänzende Eisen des Helmes, dann gibt er die schwarfe Waffe zurück und winkt polternd den Mann vorbei.
    Da entlang,
    presst er energisch hervor und vergisst, dass es keinerlei andere Eingänge zur Burg als diesen gibt.
    Arbeit werdet Ihr hier bestimmt finden, Stallbursche, Küchengessel oder sonst irgendetwas - aber geht mir nun bloß aus den Augen!

    Sein Tonfall schwankt bedrohlich, dann wendet er sich an die Dame. Woher soll er auch gute Rittermanieren gelernt haben und zieht einen einfachen, merkwürdigen Kauz einer sicherlich edlen und eingeladenen Dame vor? Der Wächter kümmert sich nicht darum, er soll bloß die Vagabunden von den starken Mauern fern halten.

    So, Proviant und Kleidung,
    schnaubt er sichtlich verärgert und dennoch hält er seine Stimme zurück und beherrscht sich auf eigenartig unbekannte Weise. Er weiß, dass der Lord und seine Töchter nicht gerne sehen, wie er mit Gästen umspringt und am Tor verhandelt und so winkt er die Dame zügig weiter.
    Wenn es weiter nichts ist, geht nur nur das Tor in den Innenhof. Irgendeiner der Wachsoldaten kann Euch sicher den Weg erklären, doch richtet Euch immer nach dem Bergfried.
    "Französinnen", schnaubt er noch gereizt und richtet seinen starren blick wieder Richtung Wald.



    Re: Der Torwächter

    Borotin - 07.04.2008, 14:22


    Die Wächter schienen ihn bereits zu beobachten seit er den Waldweg verlassen hatte. Eine gut bewachte Anlage, das musste man ihnen lassen. Als er sich der Torwache näherte ließ er die Zügel sinken und schlug seine Kapuze zurück, aus der ein recht blasses Gesicht und dunkle, verstrubbelte Haare zum Vorschein kamen. Die Rechte zum Gruße hebend, die Linke auf den Schwertknauf gestützt trat er auf die Wachen zu.

    Gott zum Gruße, gute Leut!
    Borotin Movert ist mein Name. Ich folge der Einladung Eures Kastellans und erbete Einlass in Eure Burg.

    Die Rechte sank zur Hüfte herab, strich dabei den dunklen Umhang zurück, unter dem ein roter Wappenrock zum Vorschein kam.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 07.04.2008, 14:35


    Gedöst hatte er. Nein, eigentlich geschnarcht, aber das sollte man wohl eher unerwähnt lassen. Hufgetrappel reisst ihn aus seinen Träumen, welche wohl von einem fetten Essen gehandelt hatten, schließlich hat er jetzt Hunger.
    Einen Moment überlegt er, ob er dem Kerl da nun dankbar sein soll, dass er ihn aufgeweckt hat, weil er ja nun essen geh'n könnte, oder ob er über die Störung ungehalten sein soll, was ja eigentlich viel eher seiner Natur entspräche.
    Allerdings, wenn den tatsächlich der Kastellan eingeladen hat...Hach verdammt, das gäbe wieder Ärger, wenn er den nun einfach davon jagt.
    Tach auch, der Herr, ringt er sich deswegen ziemlich mühsam ab.
    Der Kastellan also, soso. Naja, dann sollte ich Euch wohl reinlassen.
    Aber zuerst sagt mir, was ihr mit Euch führt. Waffen?



    Re: Der Torwächter

    Borotin - 07.04.2008, 14:58


    An der Haltung seines Gegenüber erkannte Borotin dessen Ausbildung. Er war stets bereit, wie es für eine Wache angemessen war. Lediglich die gähnende Lustlosigkeit mochte diesem Wächter eines Tages den Ruin bringen.
    Auf die Frage des Gerüsteten hin lichtete er den Umhang an seiner linken Hüfte, wobei ein recht schlicht wirkendes Schwert zum Vorschein kam.

    Mein Schwert. Dazu ein Dolch am Sattel. Ansonsten nur Proviant und eine Decke in den Satteltaschen.
    Ist das ein Problem?

    Er musterte sein Gegenüber, sah dessen Unsicherheit. Nun, so ging es wohl einem jeden der im Dienste hoher Herrschaften stand...



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 07.04.2008, 15:17


    Noch einmal mustert er sein Gegenüber, Schwert und Dolch also? Hm, naja, der sieht eh aus, als wäre er was besseres. Und wenn ihn tatsächlich der Kastellan eingeladen hatte, würde das wohl so ok sein.

    Nun denn, so passiert, Herr Movert.
    Doch verlauft Euch nicht, die Burg ist weitläufig.

    Da klingt doch fast sowas wie Häme mit in den Worten, oder? Irgendwie muss er ja seine permanent schlechte Laune kompensieren. Wenn er doch nur endlich ans innere Tor versetzt werden würde, dann müsste er sich nicht mehr hier draußen mit jedem dahergelaufenen Gesindel abplagen.

    Ihr werdet den Kastellan irgendwo im Inneren finden. Er ist immer überall und nirgends.

    Damit macht er den Weg frei, um den Herrn samt Gaul passieren zu lassen, damit er endlich wieder seine, seiner Meinung nach wohlverdiente, Ruhe genießen kann.



    Re: Der Torwächter

    Borotin - 07.04.2008, 15:21


    Borotin nickte dem Wachmann freundlich zu und ergriff wieder Artemis' Zügel.

    Habt Dank. Und eine ruhige Schicht wünsche ich Euch.

    Langsam schritt er mit seinem Apfelschimmel im Schlepp durchs Tor.



    Re: Der Torwächter

    Juchi - 07.04.2008, 18:27


    Ein einzelner Reiter taucht in der Ferne auf und bringt sein Pferd zum stehen alsbald er die Umrisse der mächtigen Burg erkennen kann. Mit zur Stirn erhobener Hand blickt er, entgegen der Sonne, in deren Richtung. Ein Stirnrunzeln zeugt von seiner Feststellung, dass nichts Außergewöhnliches zu entdecken ist. Der Mann treibt sein Pferd wieder an, Sonne und Burg entgegen. Auf den ersten Blick könnte man ihn aufgrund der recht schlichten Reisekleidung für einen einfachen, etwas betagten Bürger halten, ein zweiter Blick verrät allerdings weit mehr. Sein Reittier, eine braune, nahezu zierliche Stute, ist zwar kein mächtiges Schlachtross, zeugt jedoch für ein geübtes Auge von edler Zucht und Herkunft. Die Art des Reiters im Sattel zu sitzen zeugt von langer Übung unter Anleitung hervorragender Lehrer. Das Schwert am Gürtel zeigt feine Verzierungen, die wahrlich nicht günstig gewesen sein können. Und letztenendes das Gesicht des Reiters, welches deutlich zeigt, dass er keinen Widerspruch gewohnt ist - geschweige denn solchen duldet.
    Schon bald ist das Burgtor erreicht und die Worte des Wächters werden mit kalter Stimme erwidert.

    Kurfürst Juchi von Trier, Baron von Laupheim, so nennt man mich. Und nun gebt das Tor frei, ich werde erwartet.

    Der Reiter wirft dem Torwächter von seinem Pferd herab einen geringschätzigen Blick zu und wartet, ein wenig angespannt, aber auch neugierig, auf die Freigabe des Tores.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 07.04.2008, 18:34


    Uh, Ah, das ist der Kerl. Das ist der, den die Herrschaften erwarten. Oder?
    Der Wächter kratzt sich kurz am Hintern, überlegt. Doch, irgendwas mit Fürst und Baron wars sicher. Also sollte er sich wohl benehmen.
    Strammgestanden, salutiert, und dann mit Schneid in der Stimme und einer gehörigen Portion Unterwürfigkeit geantwortet.

    Euer Fürstlichkeit, Ähm..Hoheit, ähm..Ehren, tretet ein, bitte.
    Der Herr Kastellan sagte mir, dass ihr kommt.
    Ihr mögt Euch bitte über den äußeren Burghof, durch den inneren Burghof begeben. Soweit ich unterrichtet bin, werdet ihr abgeholt. Eine der Herrschaften erwartet Euch wohl bereits.

    Ob er den Kerl nach Waffen fragen durfte? Bestimmt nicht, oder? Nee, lieber sein lassen, sonst kann er am Ende noch Latrinen schrubben bis zum Ende der Woche, und die hat bekanntlich ja erst angefangen.



    Re: Der Torwächter

    Juchi - 07.04.2008, 18:47


    Juchi nickt dem dem Wächter flüchtig zu, murmelt einen Dank und setzt das Pferd mit einem kuren Schenkeldruck in besagte Richtung in Bewegung. Dabei streifen die Augen unbändig über die Gemäuer der Anlage, die doch in der Ferne weit kleiner ausgesehen hatte. Nun war er hier, in einer unbekannten Burg, einige Tagesritte fernab der Heimat - und fernab seiner eigenen Mannen. Um diese sowie seine Besitztümer sorgt sich Juchi, die Verwalter hatten bisher immer vortreffliche Arbeit geleistet. Vielmehr entlockt ihm der Gedanke, was ihn hier, in der Ungewissheit, erwarten würde ein flüchtiges Stirnrunzeln - welches aber sofort wieder einem Ausdruck der Neugierde weicht. So entfernt sich der Kurfürst, die Augen aufmerksam überallhin schweifen lassen immer weiter vom Tor, in Richtung des inneren Burghofes.[/i]



    Re: Der Torwächter

    Die Köchin - 08.04.2008, 01:42


    Zeternd bricht eine hagere, gebeugte Gestalt aus dem Geäst. Eine faltige Hand umklammert einen knorrigen Stab, in der anderen hält die Alte einen Korb, der mit einem Leintuch verdeckt ist. Wütend versetzt sie einem Busch einen kräftigen Schlag mit dem Stock, stapft dann schimpfend durch das Gras, bis sie den Weg erreicht. Dort verharrt sie und sieht sich leicht blinzelnd um. Ihr Blick bleibt an der Wache hängen. Blassblaue, von einem Gespinnst aus Krähenfüßen umgebene Augen werden zusammengekniffen, leicht beugt sie sich vor, auf den Stab gestützt, dann erklingt ein krächzendes Lachen und sie setzt sich in Bewegung.

    Vor der Wache bleibt sie stehen, hebt ihren Stab und weist damit in die Richtung des Tores.

    Jungchen, lass eine alte Frau durch! Was wird man ständig aufgehalten! Die Küche such ich.

    Der Stab surrt durch die Luft, wird auf dem Boden abgesetzt, die Wache unwillig gemustert.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 08.04.2008, 07:41


    Was zum Geier..?! Himmel Herrgott Tod und Teufel, ihm bleibt wohl auch gar nichts erspart, nun schicken sie ihm schon Furien hierher. 'Ne Frau, die mit einem Stab rumwedelt! Die Welt ist schlecht, eindeutig. Die Weiber sollten sich gefälligst hinter den Herd scheren und ihr Mundwerk halten. Naja, zumindest bei ersterem kann er der hier wohl auf die Sprünge helfen, wie er sich nun ein wenig gehässig denkt.

    Bist du die Köchin, Muttchen, he?
    Dann zeter hier nicht rum, sondern scher dich rein! Durch den Burghof, über den Innenhof, und dann zum Haupthaus, kannst du gar nicht verfehlen. Da ist die Küche, und auch den Kastellan oder den Vogt wirst du da finden. Die sagen dir dann, was du zu tun hast, wo dein Zimmer ist und halt alles, was so anfällt. Also los, spute dich. Erwartet hat man dich ja schon vor Ewigkeiten!

    Ein grimmiger Blick aus dem Sehschlitz des Helms trifft die Köchin, im Moment verschwendet er wohl keinerlei Gedanken daran, dass es eventuell nicht gut sein könnte, es sich mit der Herrin über den Herd zu verscherzen. Er ist ja auch viel zu beschäftigt, schließlich hat er schon längst die Gestalten entdeckt, die sich da draußen noch tummeln.



    Re: Der Torwächter

    Ulrich von Ensingen - 08.04.2008, 09:11


    Als Ulrich über die Brücke zum Tor ritt, wurde er des Wächters in glänzender Rüstung und einer alten Vettel gewahr, die am Tor standen.
    Ein Wächter in voller Rüstung am Tor ?
    Nun ein Mann in Rüstung ohne Pferd ist nur ein Haufen Blech, dachte er und heftete seinen Blick auf den Wächter.
    Der kleine Schwarze schritt unbeeindruckt weiter und erst ein deutliches Signal mit Zügel und Sitz brachte Ihn vor dem Wächter zum stehen.
    Ulrich schlug die Kapuze zurück und sucht, den Blick nicht von dem Blechmanne abwendend, nach der Pergamentrolle.
    „Man gab mir dies und eine Wegbeschreibung, ich möge mich hier melden und dies tue ich hiermit Soldat."
    Sprach Ulrich und streckte dem Wächter seine Hand mit der Pergamentrolle hin



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 08.04.2008, 10:04


    Ja, ist denn heute Markttag?! Noch nicht einmal die Mittagsstunde hat angefangen, und trotzdem muss er wohl heute schon mehr arbeiten als all die Wochen zuvor. Wo ist denn das süße Nichtstun abgeblieben?
    Und was will denn dieser Kerl hier in kompletter Bewaffnung? Dachte der etwa, so würde er in die Burg gelangen? Pah! Dem würde er schon was heißen!

    Soso, ihr denkt also, ihr könnt daher gelaufen, oder geritten, kommen, braucht nicht einmal euren Namen nennen, und ich lass Euch durch, noch dazu voll bewaffnet?!
    Für wie dumm haltet ihr mich eigentlich?
    Name? Was tragt ihr bei Euch?

    Die letzten Worte, oder besser, die kurzen, knappen Fragen, sind mehr gebellt als gesprochen, und doch in einem Ton, der zeigt, dass mit diesem Wächter wohl nicht zu spaßen ist. Mocht er auch faul und arbeitsunwillig erscheinen, so steht doch nicht ohne Grund ausgerechnet er am äußeren Tor, jenem, zu dem sich so viele nichtsnutzige Gestalten verirren. Und er macht diese Arbeit wohl auch nicht erst seit gestern. Hochaufgerichtet steht er nun vor dem Reiter, die Köchin mit keinem Blick mehr bedenkend, den Blick aus dem Sehschlitz des Helmes unnachgiebig auf den Reiter gerichtet.
    Und vielleicht belieben der Herr ja, von seinem Ross abzusteigen.. Unmissverständlich nun wohl der Tonfall des Gerüsteten.



    Re: Der Torwächter

    Ulrich von Ensingen - 08.04.2008, 11:35


    "mein Name ist Ulrich, Ulrich von Ensingen und ich komme nicht als Bittsteller,
    sondern als freier Mann und als solcher bleibe ich auf meinem Pferd sitzen wenn es Euch beliebt, sollte es dies nicht tun so kann ich auch wieder meines Weges reiten Blechmann und Ihr müßt Eurem Herren dann erklären warum ich der Einladung nicht gefolgt bin."
    Ulrich richtete seine Blick fest auf die Schlitze des Helmes und versuchte unbeugsam und trotzig zu schauen
    "desweiteren habe ich lediglich gesagt ich melde mich hiermit und habe keinesfalls auf Einlass bestanden."
    Erschlug den Umhang zur Seite und zeigte auf deas Bündel hinter seinem Sattel "darin befinden sich meine Pfeile die zu diesem Bogen hier gehören"
    Ulrich deutet auf den mannshohen Stecken an der Seite des Pferdes
    "Auch ein altes Schwert nenne ich mein Eigen, ich hoffe damit ist Eurer Neugierde nun Genüge getan Soldat."
    Er gab seine Stimme einen festen Klang und betonte das Wort Soldat.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 08.04.2008, 11:49


    Regungslos lässt der Wächter den Herrn seine Antwort fomulieren, nickt einmal kurz und knapp und hebt dann selbst wieder an zu sprechen

    Nun denn, Herr Ulrich von Ensinge, natürlich dürft ihr passieren. Jedoch muss ich darauf bestehen, dass ihr Eure Waffen vorerst hier am Tor in meiner Obhut zurücklasst. Da ihr, mit dieser Bewaffnung, ein Krieger zu sein scheint, werdet ihr sicher verstehen, dass wir uns um die Sicherheit der Herrschaften sorgen. Auch werdet ihr keinerlei Grund finden, die Burg bewaffnet zu betreten.
    Des Weiteren war meine Bitte, abzusteigen, keineswegs eine solche aus persönlichen Gründen, sondern rein eine Vorschrift der Herrschaften. Reittiere sind im Innern der Burg am Zügel zu führen.

    Naja, gut, das gilt natürlich nicht für die Herrschaften selbst, aber das muss man ja nicht gleich jedem auf die Nase binden.
    Ihr werdet wohl verstehen, dass man eine solche Burg nicht ohne ein gewisses Reglement führen kann. Schnell wäre hier das Chaos ausgebrochen.

    Nun zeigt sich wohl der gesamte Facettenreichtum des Wächters, von kaltschnäuziger Schnoddrigkeit bis hin zu Diplomatie. Wie gesagt, der Kastellan und der Burgvogt hatten nicht umsonst gerade ihn für den Dienst am Tor ausgesucht, so ungern er auch hier stehen mochte.



    Re: Der Torwächter

    Ulrich von Ensingen - 08.04.2008, 12:15


    Ein schmunzeln umspielte Ulrichs Mund ob des Sinneswandels des Wächters aber er war nicht bereit Ihm sogleich entgegen zukommen und sprach mit fester Stimme, leicht zum Ihm hin gebeugt
    "Nun hört mal zu Blechmann seijd gewiß das ich nie ein Terrain betrete, dass ich mir nicht vorher angeschaut habe,so denn weiß ich wohl was hier bei Euch Sitte und Vorschrift ist."
    Einem Gedanken folgend stieg er dann doch vom Pferd ab und stellte sich vor den Wächter hin
    " Mein Schwert und meine Pfeile mag ich wohl in Eurer Obhut lassen, aber seijd versichert das ich ohne meinen Bogen nirgends hingehen werde, zumal er keine Sehne trägt wie Ihr wohl sehen könnt. Dieser Bogen übersteigt an Wert eure Vorstellungskraft und ich bin mir nicht sicher dass Ihr dieser Waffe mit dem nötigen Respekt begegnet"
    Ein fresches Grinsen schlich sich auf Ulrichs Gesicht und er drehte sich um und band den Bogen vom Sattel ab.
    " Seht es mal so Blechmann ich brauche diesen Stecken zur Stütze da ich ja nicht reiten soll in Eurer Burg und habt keine Angst ohne Pfeile und Sehne kann ich Euch keine Löcher in Euren Blechpelz machen obwohl ich mir sicher bin es würde dem Klima da drinnen keinen Abbruch tun"
    Ulrich lehnte den Stecken an den Sattel und reichte dem Wächter das Bündel mit den Pfeilen und das Schwert samt Scheide.



    Re: Der Torwächter

    Die Köchin - 08.04.2008, 13:09


    Zeternd und schimpfend, immer wieder einen verärgerten Blick über die Schulter zurück zur Wache werfend, die in ein Gespräch mit einem anderen Besucher vertieft ist, passiert die Alte das Tor.

    Sputen?! Eine alte Frau soll sich sputen, wo sie einen an jedem Eck aufhalten! Ja isses denn wahr! Krötensuppe tisch ich ihm auf, das wird ihn Manieren lehren!

    Zornig wird der Stock geschwungen, eine Katze flieht im letzen Augenblick in eine Seitengasse, die keifende Stimme entfernt sich, Schritte verhallen in der Gasse.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 08.04.2008, 13:16


    Dem Gezeter der Köchin wird keinerlei acht gegeben, dieser Fall ist geklärt, und so richtet sich die Aufmerksamkeit des Wächters auch weiterhin auf den Herrn vor ihm

    Nun, Herr von Ensinge, so sei es denn, behaltet Euren Bogen, aber lasst Schwert und Pfeile vorerst hier.
    Nach einem Gespräch mit dem Herrn Kastellan oder dem Herrn Burgvogt und der etwaigen Erlaubnis eines der Herrn werde ich Euch Eure Waffen später bringen lassen.

    Folgt nun diesem gepflasterten Weg, er führt Euch durch den Burghof, dort sehr ihr in der inneren Mauer einen Durchgang. Durch diesen hindurch, dann quer über den Innenhof, dort findet ihr, nicht zu übersehen, das Hauptgebäude. In der großen Halle könnt ihr Euch aufwärmen, bis dass einer der Herren Euch empfängt. Heut scheints recht turbolent zuzugehen, mag sein, dass ihr Euch ein wenig gedulden müsst.
    Ach ja, im Innenhof findet ihr ebenfalls die Stallungen, dort könnt ihr Euer Pferd unterbringen.

    Einen angenehmen Aufenthalt, der Herr.
    Nun nur noch das Schwert und die Pfeile entgegen genommen, dann gibt er den Durchgang frei.



    Re: Der Torwächter

    Ulrich von Ensingen - 08.04.2008, 14:33


    " von Ensingen werter Kamerad von Ensingen,mag sein das Euer Blechkleid nicht alle Bustaben dürchläßt."
    Ulrich lächelte befreit und schritt, den kleinen Schwarzen am Zügel führend auf dem Weg voran.
    Er konnte aber nicht umhin sich nochmals umzuschauen und dem Wächter zuzurufen.
    " und achtet mir auf die Pfeile Blechmann deren 24 sind es und sollen es auch bleiben, ach das Schwert könnte etwas Schärfe vertragen wenn Euch denn die Langeweile überkommt."

    Ein Grinsen auf dem Gesicht ging Ulrich voran und so langsam wich die Anspannung aus seinem Körper und er begann leicht zu zittern.



    Re: Der Torwächter

    Nathan - 08.04.2008, 16:15


    Müde scharrten Schritte über die Zugbrücke. Langsam und träge zogen sie sich wie im Halbschlaf voran ohne sich dabei von der Umwelt in Unruhe versetzen zu lassen. Gleichsam im Takt klapperte der Wanderstock, der immer noch fest im Griff des Mönches lag. Die Gestalt ging gebückt, fast zerbrechlich beugte sich der Mann nach vorne, als ob er eine unsichtbare Last zu tragen hätte.
    Das tiefe Murmeln hatte nicht aufgehört und es schien, als erzähle sich der Mönch selbst eine Geschichte, da es niemandem gab, der ihm zu zu hören schien.
    Schließlich kam der Mönch nur noch stockend voran, blieb bei jedem Schritt stehen und starrte auf die hohen, dicken Mauern der Burg, als ob er jeden einzelnen Stein immer und immer wieder zählen zu müssen.
    Die eiserne Gestalt rückte für ihn immer näher voran und gewiss, wenn die Sonne doch an diesem Tag ein lustiges Spiel mit ihren Strahlen getrieben hätte, hätte die wunderbare, gefährliche Rüstung ein blitzendes und funkelndes Spektakel abgegeben, so furchteinflößend der Ritter sich auch bewegen mochte.
    Leise schnaufend hielt der Mann an und ließ den Wanderstock die Hand wechseln. Einmal, zweimal.
    Er schien sein Gegenüber regungslos zu mustern und doch hätte es auch sein können, dass er sich nur der richtigen Worte besann.

    Ich grüße Euch, edler Ritter in prachtvoller Rüstung,
    erklang die Stimme unter der breiten Kapuze, die die Miene des Sprechers verbarg. Doch das gar Seltsamste war doch die Stimme selbst. Man hätte krächzende, unverständliche Worte erwartet, ein eingeschüchtertes Murmeln oder ein müdes, belangloses Murren und doch unterschied sich die wahrhaftige Stimme sehr davon. So ließ sich für einen guten Zuhörer und einen geübten Menschenkenner erschließen, dass der Mönch nicht so alt war wie seine Gestalt und sein Auftreten erschloss. Klar und deutlich sprach der Mönch die Worte und doch verwirrte der Ton. Ob er nun in Spott sprach oder Ehrerbietung blieb im Unklaren.

    Man hat mich hierher gebeten, werter Ritter. Der Kastellan dieser Burg schickte persönlich nach mir, falls Ihr es genau wissen wollt. So erbitte ich gnädigst und voller Hochachtung Einlass in dieses prächtige Gemäuer.
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    Re: Der Torwächter

    Wächter - 08.04.2008, 16:48


    Den alten Mönch hat er schon von Weiten gesehen. Ach, die Zeiten als Wache hier am Burgtor waren wirklich nicht die Besten. Was für ein Gesindel doch Einlass gewährt haben will.
    Immerhin einige hohe Herren waren auch dabei gewesen in den letzten Tagen, doch diese Köchin und und nun dieser Mönch.
    Wie musste der Wachdienst in einem der inneren Ringe doch angenehm sein, wenn all diese unsäglichen Gestalten dort gar nicht erst hinkamen.

    In seine Gedanken versunken sieht er den Alten auf sich zu kommen. Fast freut er sich schon, mit so einem würde er schon fertig werden.
    Doch als der Mönch zu reden beginnt herrscht für einen Moment verblüfftes Schweigen.
    Keine Altersschwache Stimme? Die Worte klar und deutlich? Der Kontrast zwischen Gestalt und Stimme muss ersteinmal verdaut werden.

    Immerhin, seine Anrede zeugt von Respekt, etwas übertrieben, aber der Fremde schien zu merken das er eigentlich zu höherem berufem war als hier am Wachhaus zu stehen.

    Gott zum Gruße Vater, Ihr scheint einen mühevollen Weg hinter Euch zu haben.

    Der Kastellan also schon wieder, anscheinend hat der Herr nichts anderes zu tun als Einladungen zu schreiben. Aber was um alles in der Welt will er mit diesem Mönch in der Burg? Langsam wird die Wache doch etwas misstrauisch.

    So sagt mir doch, wie man Euch nennt und woher ihr kommt. Ist Euer Stab das einzige was Ihr bei Euch tragt?



    Re: Der Torwächter

    Nathan - 08.04.2008, 17:07


    So ist es, ja, so ist es, mein Sohn. Ich habe wirklich einen langen Weg hinter mir, doch die Bitte des Kastellans hat meine Neugierde geweckt und deshalb kam ich hierher.

    "Mein Sohn". Warum nur hatte er diese Worte gebraucht? Die Augen, tief unter der grauen Kapuze veborgen, funkelten auf. Hielt ihn der Ritter wirklich für einen Mönch oder gar einen Pfarrer? Ein leichtes Lächeln glitt über seine Lippen und verschwand ebenso schnell wieder. Sein Gegenüber musste es bestimmt nicht bemerkt haben. Doch nun gut, wenn ihm dies schneller Einlass verschaffen würde, so würde er den Ritter nicht eines Besseren belehren.
    Ach, sah man dem Mann in der langen, aber sauberen Kutte nicht an, dass sich doch unter der Kapuze mehr verbarg als ein sorgloser, gutmütiger Geistlicher, der mit allen Schafen aus der Herde des allmächtigen Vaters im Himmel ein gutes und barmherziges Herz zeigte!
    Er würde sich selbst nicht als schlau bezeichnen, doch war er gewiss nicht von Dummheit geschlagen und wenn man sich erst einmal den seltsamen grauen, durchdringenden Augen gegenübersah, so war es so gewiss wie auf die Nacht der Tag folgte, dass einem List und Tücke entgegensah.

    Man nennt mich Nathan, ehrwürdiger Ritter.
    Er beugte leicht den Kopf nach vorne, was man schnell als grüßendes Nicken deuten konnte.
    Woher ich komme?
    Ein erstaunter Unterton lag in der Stimme des Mannes.
    Nun ich denke von dort ... dort hinten aus dem Wald. Genügt Euch das?
    Ein tiefes, aber warmes Lachen drang unter der Kapuze hervor.

    Außer meinem Stab, trage ich nicht mehr bei mir, werter Herr. Einige Kanten Brot, vielleicht auch noch einen Apfel. Mehr kann ich mich nicht entsinnen.

    Erwartungsvoll scharrte Nathan mit den Füßen auf dem steinigen Untergrund.



    Re: Der Torwächter

    Nevin - 08.04.2008, 18:13


    Nevin kam mit langsamen Schritten zu dem Torhaus.Dort angekommen sah er den großen Ritter in einer Blechrüstung.Neben ihm sah Nevin mit seiner 1,60 sehr klein aus.

    Er warf seine Kapuze zurück und sprach langsam und bedacht

    "Seid gegrüßt werter Ritter.Meine Name ist Nevin der Kastellan hat mich zur Burg eingeladen."

    Nevin verneigte sich kurz

    "Ich hoffe das ich hier die Ruhe für mein Theologiestudium finde"



    Re: Der Torwächter

    Kirre - 08.04.2008, 19:10


    Da war ja der Esel! Nein, gleich zwei! Verflixt, es war kein Leichtes, wenn Rache eine Eigenschaft ist, derer Madame durchaus habhaft war - denn wie der Blick des Wächters auf dem Kurzen lag, da trat auch Kirre über die Brücke, und wie sie ging! In weitgreifenden Schritten, die trotzdem gedrängt wirkten, ein bisschen federnd, den Tornister vor den Bauch geschlagen, mit drei Fingern darin wühlend, wobei die Schirmmütze jeden Ausdruck verschluckte, und der Sinn abwägend über die Blechköpfe striff - die waren ja wie Fische an Land! - dann abschätzend zu dem bepackten Muli klappte. Es war nicht fair, wirklich nicht. Aber ein Stolz babylonischen Ausmaßes sollte nicht kippeln, und der Zwerg hatte in nicht unbeträchtlichen Ausmaß Jenga gespielt, einen Stein gezogen und nun krachte es!
    Denn als die Kleine sich wie zufällig neben dem Maultier postierte, das der Fremde mit sich führte, da kluppte die Kleine in dem Augenblick, da der Gnom noch mit den Gedanken auf dem Blecheimer hing, eine Reißzwecke dorthin, wo das Gepäck luftig schien, und mit jedem Schritt des Tiers gegen das Fell schlagen würde - na, der hätte Spaß. Und sollte sich der Kurze umdrehen, und sehen, dass sie da stand - es wäre ja ein Wunder für sie, ein blaues für ihn - da lägen die Fäuste auf einer Kreisbahn in der Luft, indess Kirre sich gähnend zum Burggraben wenden würde, weil - die waren ja eh noch beschäftigt, und wie weit geht's da eigentlich runter?



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 08.04.2008, 20:25


    Volksversammlung hier, oder was? Stand eben noch nur dieser eine, alte ...ach nein, so alt ist der ja nun wohl doch nicht, na jedenfalls dieser Kuttenträger vor ihm, taucht nun ein Esel in Begleitung eines halben Kindes auf, und schleppt zu guter Letzt auch noch ein Gör mit sich rum. Ist das nun ein Mädel oder ein Bengel? Egal.
    Du! schallts aus dem Helm des Wächters gen des Kleinwüchsigen, Hat man dir keine Manieren beigebracht? Siehst du nicht, dass ich mit dem Herrn hier rede? Also steh stad und rühr dich nicht, bis ich hier fertig bin!

    Und ihr, Vater, solltet diesen Stab nur zum Stützen gebrauchen. Passieret, wendet Euch zum inneren Tor, und dort an die Wache, die dort Dienst tut.
    Frag nach Simon, dieser wird Euch von dort geleiten.
    Damit gibt er dem Bekutteten den Weg frei ins Innere, um sich dann dem kleinen Kerl zuzuwenden, den er um mehr als Haupteslänge überragt.

    Nun zu Euch. Der Kastellan hat Euch also eingeladen? So zeige man mir die Einladung. Und was habt ihr da im Schlepptau? Ists ein Knabe oder gar ein Weiberrock?



    Re: Der Torwächter

    Nathan - 08.04.2008, 20:44


    Der Mann in der Mönchskutte schien weder den Kleinen, noch das Mädchen wahrgenommen zu haben, sondern hatte sein bedecktes Haupt zum Himmel gewandt und still den Lauf eines Vogelschwarms verfolgt. Ob die Tiere des Himmels wohl zurückkehrten?
    Nathan machte eine langsame Drehung zu den Herrschaften, rieb sich verwundert das Kinn und brachte ein schmales Lächeln über die Lippen. Sie würden sowieso nicht darauf achten. Der Herr hatte ihn nicht begrüßt und das Mädchen hatte etwas Schelmisches an sich, was ihn vermuten ließ, dass sie nur Streiche im Kopf hatte. Er würde sich vor ihr in Acht nehmen müssen, so jung sie auch sein mochte.
    Als sich die barsche Stimme des Ritters wieder an ihn wandte, fuhr er erschreckt zusammen und ließ im selben Augenblick seinen Wanderstock fallen. Behäbig und vollkommen gelassen, vielleicht auch, um den Herren hinter ihm aus der Ruhe zu bringen, bückte er sich vorsichtig hinunter und hob, als ob es sich um ein kleines Kind handelte, seinen Stab auf und setzte sich langsam in Bewegung.
    Habt Dank, Herr Ritter, möge der Herr auf all Euren Wegen mit Euch sein.
    Ein anderer Segenswunsch fiel ihm nicht ein und solange er in der Nähe des Wächters war, schien es angebracht die Rolle des Mönches zu spielen. Ehe er endgültig das Tor passierte, sah er noch einmal über seine linke Schulter zurück und ließ seine Stimme ertönen, tief wie immer, doch dieses Mal schneidend und kühl:
    Gehabt Euch wohl, werter Herr, es hat mich sehr gefreut Euch kennen zu lernen.
    Er deutete einen eher unwirschen Gruß zu dem Vorgeladenen hinter ihm an und verabschiedete sich dann auch von dem Mädchen:
    Auf Wiedersehen, meine Dame, auf Wiedersehen Herr Esel.

    Erneut drang ein Lachen unter der weiten Kapuze hervor, vollkommen unkenntlich, was damit gemeint war. Sie sollten selbst herausfinden, warum er diese Wort gewählt hatte.
    Mit beschleunigtem Schritt ließ der wandernde Mönch das Wächterhaus hinter sich und machte sich auf die Burg in Augenschein zu nehmen.



    Re: Der Torwächter

    Nevin - 08.04.2008, 20:46


    "Oh Gütiger Herr,wer hat euch das reden beigebracht!"

    Nevin ging einen bedrohenden Schritt wurde aber schnell wieder sanft als er das Schwert an dem Gürtel des Wächter's erkennen konnte.
    Nevin trete sich um und sah diese Frau oder eher dieses Mädchen, aber er ignorierte sie erstmal.Dort kramte er etwa 15min in einer Satteltasche und nahm ein altes dreckiges Pergament herraus.

    "So Blechkopf,ich hoffe doch du kannst lesen?Wurde mich nicht verwundern wenn nicht... und jetzt lasst einen jungen Spunt zu der Burg.Mit deinem Schwert machst du mir ehrlich gesagt keine Angst"Er bekam rote Ohren,was sich als Nachteil beim flunkern immer bestätigteIn einem Zweikampf du mit Schwert und ich mit Stock wurde ich dich sogar noch mit einer Hand auf dem Rücken besiegen und ich vermute es kämme nicht gut an, wenn du erzählen musstest wer dich bei einem Kampf besiegt hat, aber bei Ariosteles, lass mich passieren!Ich bin ein friedlicher Mensch soweit man mich genauso behandelt!"

    "Genug mit den großen Tönen,ich weiß nicht wer diese Frau ist!"


    [/i]



    Re: Der Torwächter

    Kirre - 08.04.2008, 21:01


    Kirre, die gerade dabei war eine Menge Hintergrundgeräusch zu verdauen, schränkte vergnügt die Arme vor der Brust, und flog mit dem Blick den einzelnen Wortfetzen nach - 1:0 - uhh, Seitenhieb, 1:1.
    Der Kurze hatte ja Schneid, aber schnittig waren sie alle, und bevor sich nun die Mäuler weiter zerrissen wurden, setzte die besprosste Kleine - das war sie nur, weil ihr Wuchs dem Bürschlein in nichts nachstand - den Kopf schief, wippte mit dem behandschuhten Daumen Richtung Burghof, und fragte unverdrossen verschmitzt: "Kann ich erst rein?". Bevor ihr Euch kloppt, meinte sie.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 08.04.2008, 21:13


    Der Kleine hatte wohl keine Ahnung von Höflichkeit, geschweige denn von Respekt. Der Wächter besieht sich das Pergament, und könnte man jetzt unter seinen Helm schauen, so würde man ein breites Grinsen erkennen.
    Einladung nannte er das also? Naja, so kann man es auch betiteln.

    Nun, rein darfst du..Einen Schritt nur macht er auf den Kleinen zu, und sieht nun von ziemlich weit oben herab auf jenen hinunter Aber denk dran, da drinnen sind noch mehr von mir...Unüberhörbar die leichte Schadenfreude in der Stimme, wie auch die unterschwellige Drohung. Dann wendet er sich abrupt dem Gör zu.
    Und du willst also auch rein? Ich nehm mal an, du bist auch vom Kastellan eingeladen? Oder von ihrer Lordschaft persönlich? Oder vielleicht gar vom Kaiser geschickt? Nun ists Ironie, was hörbar wird, jedoch nicht ungut, leichte Belustigung könnt mans auch nennen, obwohl dies so gar nicht seiner Art entspricht. Aber die Kleine hat was, was niedliches.
    Einen Schritt zur Seite macht er, damit der Esel mit seinem Herrchen passieren kann und verschränkt sodann die Arme.
    Hast du auch einen Namen, Kleine? Und was willst du hier?



    Re: Der Torwächter

    Nevin - 08.04.2008, 21:19


    Nevin machte einen Schritt und ging mit leichtem Gang zur Burg
    "Und oh es wird mich freuen noch mehr von ihrer Sorte zu begegnen!"

    Und schon ging er den beschwerlichen Weg zur Burg



    Re: Der Torwächter

    Kirre - 08.04.2008, 21:25


    "Hab ich!", entgegnete Kirre, strahlte zahnreich als säße Sie auf dem Schoß vom Weihnachtsmann. Ein bisschen stolz, und gut aufgesetzte Naivität - und offensichtlich war die Frage damit ja beantwortet. Dann kratzte sie sich stoisch den Hals, denn die Frage nach dem 'Warum', wurde erst mit einem knappen Schulterzucken unter dem Poncho beantwortet, indess es sich unter dem groben Überwurf merklich dehnte, und letztlich eine behandschuhte Hand, deren Fingerkuppen ausgespart waren, ein fürchterlich zerknautschtes Papier zutage brachte. Sie hob den Zeigefinger an die Nase, kippte mit der Pupille zum Sehschlitz des Burschen hinaus, sagte hastig: "Moment.", und ging in die Knie, auf dem sie dann auch in restlos vergebenen, festen Strichen versucht war das Papier zu glätten - zog's an den Fingerspitzen auf, fasste es sowohl oben, als auch unten, wippte in die Gerade und zog den Fetzen glatt, während er sich einer Wegbeschreibung gegenüber sah, die ihm verkehrt herum unter den Helm gehalten wurde - darüber die erdigen Iriden, die ratlos darüber schimmerten. "Das hab' ich -nicht- gefunden!", beteuerte die Kleine, und zog die Brauen zusammen.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 08.04.2008, 21:33


    Und wieder ist's ein breites Grinsen, was ihn unter seinem Helm heimsucht.
    Die Kleine ist zum Anbeissen. Wenn er die nicht reinlässt, würde sie bestimmt auf nimmer Weidersehen verschwinden, und das wär doch schade. Und immerhin hatte sie eine Wegbeschreibung bekommen, die sehr nach denen aussieht, die der Kastellan immer verteilt. Also irgendjemand hatte wohl tatsächlich gewollt, dass sie herkommt.
    Nun, Kleine, deinen Namen wirst du mir trotzdem verraten müssen, sonst kann ich dich nicht durchlassen.
    Und außerdem ...Der Blick gleitet einmal an ihr hinauf und wieder hinunter, ...muss ich erstmal rausfinden, was du hier sollst. Vielleicht in der Küche helfen? Fast schon hoffnungsvoll klingt die Frage, ist doch die Küche sein zweitliebster Aufenthaltsort hier.
    Naja, das wird wohl der Kastellan oder der Vogt bestimmen müssen.



    Re: Der Torwächter

    Kirre - 08.04.2008, 21:43


    "Bestimmen?". Das kam plötzlicher, mit schwerer Skepsis hinaufgeschwappt, und Kirre zog das Kinn aufs Brustbein, fasste es zwischen zwei Fingern ein, und schien dem Erdboden zumindest für den Augenblick mehr abzugewinnen, als der Taxierung des Wachhabenden, die in ungefähr eine Wirkung erzielte die plus minus Null zu laufen schien - bevor das Schauspiel gekrönt war von einem Blick, der nach oben unter den Blechhelm schlug, als die Frage: "Gehört Ihr dem auch?" in den Angeln riss. Es war so ein nettes Geschäft zwischen den Beiden.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 08.04.2008, 21:47


    Gehören? Na du bist ja süß. Nein, aber die teilen mich hier zur Arbeit ein. Sind quasi der Boss hier, gleich nach den Herrschaften.
    Und nun hast du mir noch immer nicht gesagt, wie du heißt.
    Die Kleine gefällt ihm von Minute zu Minute besser, am liebsten würde er sie ja selbst hinein bringen, aber er kann ja hier nicht weg. Sie alleine durch die Burg streunen zu lassen, erscheint ihm aber auch nicht so ratsam. Wieso kommt nie eine von den Lehrerinnen hier vorbei, wenn man mal eine braucht? Naja, lange kann er sie hier nicht mehr rumstehen lassen, soviel steht fest.
    Also, wie siehts aus, machen wir ein Tauschgeschäft? Du sagst mir deinen Namen, und ich lass dich rein. Einverstanden?



    Re: Der Torwächter

    Kirre - 08.04.2008, 21:54


    Ha! Da grinste die Kleine ein Lausbubengrinsen, und versteckte ein bisschen Raffinesse im Mundwinkel, was aber gar nicht böse gemeint war, streckte den löchrigen Handschuh' aus, weil sie glaubte, dass dem Tor bestimmt nicht allzuviele Leute die Hand reichen, und sagte: "Kannst Kirre sagen.", wenn wir schon beim Du waren.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 08.04.2008, 22:01


    Na also, wer sagts denn! Und scheinbar gilt hier nomen est omen, denn die Kleine hier kann einen gewiss ganz schön Kirre machen.
    Die Hand wird ergriffen, schön vorsichtig, damit er ihr mit dem gepanzerten Handschuh nicht die Fingerchen zerquetscht.

    Na dann, Grüß dich, Kirre. Ich bin ...ähm..Er beugt sich ein wenig vor, Johann, aber das weiß hier kaum wer, also behalts für dich.

    Und nun..richtet sich die imposante, gepanzerte Gestalt wieder auf, schlüpft durch. Immer gerade aus, dann durch das nächste Tor, da sollte um die Zeit Gideon stehen, oder Simon, sag ihnen, ich hab gesagt, du kannst durch. Und dann wieder geradeaus, da kommt das Haupthaus, ist nicht zu übersehen. Da sind meistens der Kastellan oder der Vogt zu finden, also frag da einfach nach denen. Viel Glück, Kirre!



    Re: Der Torwächter

    Kirre - 08.04.2008, 22:11


    Juhu!, - das war echt, und stand dem Gaunerchen quer übers Gesicht geschrieben. Sie drückte gewohnheitsmäßig in die Finger Panzerung hinein, auch, wenn das gar nichts ausmachte, und wenn, dann war da die Art von Zutraulichkeit, die von zahmen Eichhörnchen erwartet wird - aber das ist etwas anderes, und gehört nicht hierher; im Gegensatz zum schelmischen Stippen mit zwei Fingern an die Schläfe, bevor der Tornister nachgeschultert wurde, und ihm die Hand entzogen. Dass Unterschätzungen zu Überschätzungen gereiften, war in ebenso Natugesetz wie die Tatsache, dass Johann vergessen hatte sie nach Waffen zu fragen - und DAS, schien der Kleinen, war ein gutes Geschäft. "Halt Dich wacker, Soldat!", schnarrte das Persönchen verschmitzt über die Schulter, und ging im Wiegeschritt durch in den umschatteten Schlund des Burgtors hinein.



    Re: Der Torwächter

    Nadja Dolgurikowa - 09.04.2008, 08:36


    Donnernde Hufe nähern sich dem Tor in wildem Galopp, kohlrabenschwarzes Haar fliegt im leichten Morgenwind. Als der Fuchshengst das grobe Pflaster erreicht, stieben Funken unter den Hufen auf. Ein heller Ruf lässt den Wächter aufblicken, um dann hastig einen Schritt zur Seite zu machen. Spöttisches Lachen erklingt hell in der Morgenluft, als Pferd samt Reiterin durchs Tor preschen, ungeachtet dessen, ob hier vielleicht wer im Weg sein könnte, sollten sie doch ausweichen.
    Erst als Mensch und Tier das Tor bereits passiert haben, vernimmt man am Klang des Hufschlags, dass das Pferd gezügelt wird und sich nun langsamer weiter fortbewegt ins Innere.



    Re: Der Torwächter

    Swafnir - 09.04.2008, 16:17


    Ein kurzer Schwenk auf die Wiesen, auch das Pferdchen sollte doch auf seine Kosten kommen, gepaart mit einem halben Umritt um die Mauern hatten noch einiges an Zeit verstreichen lassen.
    Zurück am Rande des Schlammwegs, gehts nun auf zur Burg, besser zum Torhause.
    Die Reiterin gesehen, die kurz davor hinein fegte, so leicht wirds ihm wohl nicht gehen, dachte er.
    Doch voran im leichten Trab, paar Schritt vor dem Tore angehalten und abgesessen.
    Die Zügel in der Hand, den Mantel glattstreichend, tritt der Reiter näher, die Wache anzurufen.

    Seid mir gegrüßt, Wächter des Tores!
    Um Einlass in diese Mauern bitt ich Euch.
    Sagt, ist mir dies gewährt?

    Klingts munter, trotz des langen Ritts mit wohltönender, fester Stimme.
    Den Wächter musternd, kommt er zu dem Schluss, wohl recht gehabt zu haben, mit den gutbewehrten Mauern, festes Eisen kleidet den Torhüter vor ihm.
    Hoffend, die Botschaft des Kastellans ist kein schlechter Scherz, harrt er der Antwort des Gepanzerten.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 09.04.2008, 16:25


    Noch immer ist er etwas verstimmt, ob der Hetzerei der Russin. Ach, wie angenehm wars doch gewesen, solange die bei ihrer Familie weilte. Niemand hetzte seinen Gaul quer durch die Burg, keiner musste ausweichen, sich mit einem Satz in Sicherheit bringen, nichts. Aber jetzt ist sie wieder da, das konnte nur heißen, dass man nun wieder vorsichtig sein musste. Aus diesen Überlegungen reisst ihn nun erneutes Hufgetrappel, und so blickt er zur Ursache hin. Na, wenigstens macht dieser sich die Mühe, abzusteigen. Aber wieso denkt eigentlich jeder, er könne hier rein, ohne seinen Namen genannt zu haben?!

    Ob's Euch gewährt ist, wird sich rausstellen, guter Mann.
    Sagt mir Euren Namen, Euer Begehr, und was ihr mit Euch führt.
    Dann sehen wir weiter.



    Re: Der Torwächter

    Swafnir - 09.04.2008, 16:42


    Nun, was ich am Leibe trage, seht Ihr wohl.
    Einen Schritt vom Pferde weg stellt er sich grade hin, breitet die Arme aus.
    Angetan mit hohen Stiefeln, braunledner Hose, über dem hellen Leinenhemd ein feiner, etwas abgetragner Kurzmantel, breiter Gürtel, bestückt mit einem Jagdmesser und schlaffer Geldkatze steht er da, ein kleines Lächeln auf den Lippen, ob des sondierenden Blicks.

    Ansonsten gibts nicht viel, mein treues Reittier trägt nur mich, noch etwas Kleidung zum Wechseln und etwas Proviant.
    Sich fragend, worums dem Wächter wohl gehen mag, fällt der Blick auf den Waffenständer hinter diesem.
    Hier wird wohl alles einkassiert...
    Nun den, letztendlich noch meine Klinge.
    Fügt er, auf die Schwertscheide am Sattel hinzu, wo ein gutgepflegter Anderthalbhänder hängt.
    Doch weiter, zu meinem Namen, Swafnir werd ich geheißen, seitdem ich denken kann, und wohl schon etwas länger.
    Hergeführt hat mich eine Wegbeschreibung eines Mannes dieser Burg, verknüpft mit einer Einladung, mein Begehr ists dieser nachzukommen.
    Seht Ihr nun genug?



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 09.04.2008, 16:48


    Prüfend mustert der geschulte Blick des Wächters den Mann, bis sein Blick schließlich an jener Waffe hängen bleibt, die er zuletzt bezeichnete. Nun denn.

    Nun, Herr Swafnir, Euren Dolch könnt ihr bei Euch behalten, das Ding da jedoch.. Eine Kopfbewegung gen des Pferdes, wo das Schwert hängt,..müsst ihr vorerst bei mir belassen.
    Der Herr Kastellan oder der Herr Vogt werden entscheiden, ob ihr diese Waffe in der Burg tragen dürft oder nicht, bis dahin verwahre ich sie Euch gerne, wie auch schon die der anderen, die vor Euch kamen.
    Wenn ihr sie mir also aushändigen wollt, steht Eurem Betreten der Burg nichts mehr im Wege. Naja, zumindest nicht ich.



    Re: Der Torwächter

    Swafnir - 09.04.2008, 17:42


    Überlegend steht er still für den Moment, dann seufzend zum Pferd tretend, mit schnellen Handgriffen die Lederbänder lösend, die die Scheide halten.
    Der Wache zugewandt, noch einmal, beinah liebevoll, über den Knauf der Waffe streichend, händigt er die Klinge aus.

    Doch passt mir ja gut darauf auf! Dies Schwert ist mir seit langem ein treuer und hilfreicher Begleiter und mir mit der teuerste Besitz.
    Ich werde wiederkommen und sehen, ob Ihr sie so gut wie diese Tore hütet.

    Greift, der Wache zunickend zu den Zügeln, durchs Tor schlendernd.
    Den Kopf über die Schulter gewendet, grüßts noch...

    Gehabt Euch wohl, Herr Wächter!



    Re: Der Torwächter

    Lizzie - 10.04.2008, 09:48


    Sich selber Mut zu sprechend, schreitet Lizzie beherzt auf das Burgtor zu. Den Blick fest auf den Ritter vor ihr gerichtet, um ja nicht wieder in Träumen zu versinken, bleibt sie kurz vor ihm stehn.

    „Guten Tag, werter Herr!“ erklingt ihre Stimme, sie neigt den Kopf seitlich nach oben und hebt den Blick zu den Sehschlitzen seines Helmes. „Meine Name ist Lizzie, Lizzie Bennet…“ abwartend steht sie da, die Hände verschlungen auf dem Rücken und kaut angesichts dieser mächtigen Gestalt auf ihrer Unterlippe herum.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 10.04.2008, 10:06


    Taubenschlag. Das ist der erste Begriff der ihm durch den Kopf geht, als er schon wieder negsprochen wird, obwohl er doch gerade an diese Kleine denken musste, die er hofft, demnächst in der Küche wiederzutreffen, wo sie ihm ein Mahl serviert. Wobei er sich nicht sicher ist, wonach er sich mehr die Finger ablecken würde. Durch diese Gedanken durchaus milde gestimmt, hat jene dort wohl Glück, dass sie nicht sein übliches Geknurre erntet.

    Ein kurzes Mustern aus dem Sehschlitz des Helms heraus, fast wohlwollend, schließlich ist er nicht nur gut gelaunt, sondern zudem hat diese hier doch endlich einmal gezeigt, wie man sich benimmt, wenn man irgendwo eintrifft und jemanden vorfindet. Man stellt sich vor. Braves Mädchen.

    Euch ebenso einen guten Tag, Lizzie Bennet! wird deswegen auch in freundlichem Tone zurück gegrüßt.
    Was führt Euch her? Und was kann ich für Euch tun?
    Er ist fast ein wenig überrascht über sich selbst. Aber schließlich hat er hier ein junges Ding vor sich, und keinen vorlauten Kerl, und zudem, wer weiß, will sie ja vielleicht nur nach dem Weg fragen.



    Re: Der Torwächter

    Lizzie - 10.04.2008, 10:31


    Ein erleichtertes Lächeln huscht über Lizzies Gesicht, viel freundlicher als sein Äusseres erwarten lässt, klingt der Wächter der Burg.

    "Lernen möchte ich...fürs Leben, und arbeiten für meinen Unterhalt" sprudelt es aus ihr hervor. "Bitte gewährt mir Einlass in diese Burg, werter Herr."



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 10.04.2008, 10:37


    Soso, junges Fräulein, lernen und arbeiten also, hm?
    Ein löbliches Vorhaben.
    Er hätt sich ja jetzt das Kinn gekratzt, wäre da nicht der Helm, der ihn daran wohl hindern würde.
    Das Mädel hier will also arbeiten. Arbeiten teilt der Kastellan ein. Der Kastellan hat dieser Tage aber Stress, weil einfach zuviele alle auf einmal was von ihm wollen. Naja, dann sollte man ihm vielleicht ein wenig der Arbeit abnehmen. Bis jene hier an der Reihe wäre, mit dem Kastellan zu reden, würde ohnehin ein wenig Zeit vergehen, und dann könnte er ihm bis dahin schon seinen Tagesbericht vorlegen, und schon hätte der gute Mann ein paar Informationen, die er nicht selbst erfragen musste.
    Lernen sollte schon einmal kein Problem darstellen. Kommen wir also zu der Frage des Arbeitens. Was kannst du denn?



    Re: Der Torwächter

    Lizzie - 10.04.2008, 10:49


    "Hmm, ja ..." denkt Lizzie mit Schmetterlingen im Bauch, "was kann ich denn...." ihr Blick wandert um her, die Finger im Rücken spielen miteinander.

    "Erfahrung im Haushalt hab ich und ich liebe die Natur, ich könnte im Garten mit helfen..." ihr Blick wandert wieder an ihm hoch und ihr fällt noch etwas ein. "Schreiben und lesen, das kann ich auch..."



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 10.04.2008, 11:04


    Will sich zuerst noch ein zufriedenes Lächeln unter den blechernen Helm schleichen, runzelt er dann doch ein wenig unter diesem die Stirn. Schreiben und lesen? Wer bringt sowas denn einem Weiberrock bei? Die Welt ist irgendwie verkehrt. Kein Wunder, dass hier soviele Frauen denken, sie wären sonstwas. Dabei hatte sein Vater doch immer gesagt, Frauen besäßen gar nicht den Verstand, um schreiben und lesen zu lernen.
    Nun gut, Lizzie Bennet..Ein wenig unschlüssig ist er, was er mit ihr machen soll, aber erstmal sollte sie rein. Vielleicht hat ja eine von den Fräuleins grad Zeit, soll die sich ihrer annehmen.
    Geht erstmal rein und seht Euch um. Es wird dann bald wer kommen, der sich Eurer annimmt.
    Ach, bevor ichs vergess, was tragt ihr denn bei Euch?



    Re: Der Torwächter

    Lizzie - 10.04.2008, 11:26


    Ihre Augen strahlen als sie die Worte des Wächters vernimmt, freudig macht sie ein paar Schritte an ihm vorbei...da hört sie die Frage.

    Sie dreht sich herum, die leeren Hände tauchen unter dem Umhang hervor, verdutzt schaut Lizzie auf sie nieder...."Oh nein, mein Beutel, wo hab ich den nur verloren..." schiesst es durch ihre Gedanken, ein kurzer Blick zurück zum Weg, dann zuckt sie die Schultern.

    "Nichts, werter Herr..." langsam rückwärts gehend nähert sie sich dem Tor, sie fasst die Seiten des Umhangs und schlingt die Hände um ihren Körper, als würde es sie frösteln. "Vielen Dank..."



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 10.04.2008, 11:41


    Ein gutmütiges Brummen, ein Nicken, dann wendet er sich schon wieder halb ab, als ihm noch etwas einfällt
    Seht mal im Krähennest nach, ich glaub, da wohnt schon jemand.
    Nun mocht das wohl etwas merkwürdig klingen für jemanden, der die Burg nicht kennt, also fügt er noch hinzu Das ist eines der Wohnhäuser im Burghof, könnt ihr nicht verfehlen.



    Re: Der Torwächter

    Lizzie - 10.04.2008, 12:07


    "Krähennest, ja..." Lizzie nickt zu den Worten des Wächters, "das klingt gut." erwidert sie und lächelt noch einmal zum Dank.

    Sie dreht auf der Stelle, ihre Anspannung lässt nach, die Hände sinken herab und spielen nun mehr mit den Falten des Umhangs. "Nicht verfehlen hat er gesagt, zum Burghof und dann das Krähennest gesucht..", Neugierde ergreift sie und mit grossen Augen betritt sie den Durchgang zur Burg.



    Re: Der Torwächter

    Ludger - 10.04.2008, 17:05


    Ein Mann schleift sich den Weg hinauf, auf die Burg zu. Ein Schleifen ist es in der Tat, anders lässt sich seine Art der Fortbewegung kaum nennen. Sein Gesicht ist über und über mit Blessuren bedeckt, ein großer Riss klafft ihm in der linken Wange. Das Weiß des rechten Auges hat sich in ein dunkles Blutrot verwandelt, der Bereich darunter hat eine blau-lila Färbung angenommen. Das ganze Gesicht verbirgt sich hinter einer Maske aus geronnenem Blut, dem Elixier des Lebens. Am Haaransatz rinnt solches immernoch aus einem kleineren, aber tiefen, Loch hinab, übers Augenlied, das Gesicht hinunter. Er ist gewiss kein unscheinbarer Kerl, aber das sieht ihm wohl gerade niemand an. Die wohl blonden Haare in vollkommener Unordnung, gespickt mit Gestrüpp und Blättern , teils blutverkrustet, suchen sich ihre eigenen Wege und lassen nicht darauf schließen, dass der Mann jemals etwas wie eine Frisur gehabt haben könnte. Die Lippen sind vertrocknet und aufgeplatzt, der Mann wird ständig vom Geschmack seines eigenen Blutes auf der Zunge begleitet.
    Wendet man nun den Blick vom Kopf zum restlichen Körper hinab zeigt sich im Prinzip kein anderes Bild. Die Kleidung, die einst mal die eines nicht gerade armen aber auch nicht gerade reichen Bürgers gewesen sein muss, weist ettliche Löcher auf und ist über und über voll rotem, eingetrocknetem Blut. Der Körper ist bedeckt mit bläulich schimmernden Prellungen sowie einer Unzahl an Schürfwunden.
    So kämpft sich Ludger über den Weg zur Burg, das rechte Bein merkwürig nach sich ziehend. Einen trüben Blick in den Augen habend wirkt er wie abwesend, als sei er an einem gänzlich anderem Ort. Die arme baumeln Schlaff am Körper, es scheint als sei jeder Funken Kraft aus dem geschundenen Körper gewichen. Langsam aber stetig nähert er sich der Burg, seinem Ziel, in der Hoffnung, hier eine Unterkunft zu finden. Eine Unterkunft in welcher er sich von den Strapazen die er hatte durchmachen müssen erholen kann. Trotz seines Zustandes hofft er auf Aufnahme, dies allein hält ihn auf den Beinen.
    Wenige Meter vor dem gerüsteten Wachmann versagen seine Muskeln aber gänzlich. Das gesunde Bein knickt ein, der Körper rast auf den Boden zu. Die Hände werden reflexartig ausgestreckt und vermeiden schlimmeres, auch wenn sich ein schmerzhaftes Stöhnen nicht vermeiden lässt.
    So liegt er nun vor der Burg, wenige Meter vor den Füßen des Wächters, im Staub, stöhnend und geschunden, die Hoffnung beinahe schon aufgegeben. Sein Schicksal liegt nun nicht mehr in seinen Händen, sondern in den Händen Gottes.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 10.04.2008, 19:34


    Schon eine Weile beobachtet der Wächter den Herankommenden, hat ja im Moment grad ausnahmsweise nichts anderes zu tun, scheints doch ein bisschen ruhiger geworden zu sein. Mit der Ruhe ists nun aber scheinbar vorbei, als er sieht, wie der Kerl vor ihm in den Staub stürzt. Also hatte er sich doch nicht getäuscht, als er meinte, der Kerl sähe ziemlich lädiert aus. Verdammt! Ein gellender Ruf gen Burghof erschallt, und dann eilt er zu dem Gefallenen.
    Heda, ihr, was ist Euch?
    Bei dem Mann bleibt er stehen und sieht auf ihn herab. Neben ihm niederzuknien wäre in der Rüstung ein Unterfangen, welches ihm nicht wirklich zusagt. Auf seinen Ruf hin strömen zwei Stallburschen und einer der Händler vom Markt durch das Tor, aufgeschreckt durch den Tonfall.
    Steht hier nicht rum! werden die Stallburschen sogleich angeschnauzt, Helft ihm hoch und schafft ihn rein! Aber lasst ihn ja nicht allein, habt ihr gehört? Und ihr..wendet sich der Wächter nun an den Händler, Ihr lauft zur Schenke rüber und holt dem Kerl was zu trinken. Tee, keinen Alkohol! Also los, hopp, 'n bisschen flott.
    Der Händler macht den Mund auf, um zu protestieren, überlegt es sich dann aber anders und läuft los, während die Stallburschen sich dran machen, dem Verletzten aufzuhelfen.



    Re: Der Torwächter

    Ludger - 10.04.2008, 22:47



    Mit Hilfe der beiden Kräftigen Stallburschen kommt Ludger schwer stöhnend wieder auf die Beine und wird, mehr geschliffen als gelaufen, durch das Burgtor transportiert um dort irgendwo abgelegt und vorläufig mit dem gebrachten Tee versorgt zu werden. Zwischen dem Stöhnen des armen Kerls kann man wenige Worte vernehmen, die schwer nach Räubern und Überfall klingen. Dann schwindet ihm das Bewusstsein und er sackt besinnungslos hinter der Mauer gänzlich zusammen.



    Re: Der Torwächter

    Ulrich von Ensingen - 11.04.2008, 14:27


    Da sich alles auf eine Mann, der gleich neben dem Tor darniederliegt, konzentriert, kann Ulrich durch das Tor reiten ohne angerufen zu werden.
    Kaum dass er die Brücke überquert hat gibt er dem Pferd die Zügel und strebt in leichtem Galopp, dem Wald entgegen.
    Ohne sich nochmal um zuschauen verschwindet der Reiter zwischen den Bäumen.



    Re: Der Torwächter

    Dunbar - 11.04.2008, 18:00


    die Tritte des Rosses eher nach oben denn nach vorne gehend nähert man sich dem Tor und wird des Wächters gewahr. Den Sitzt und der Zügelhand entsprechend kommt das Pferd kurz vor dem Manne in silbern glänzender Rüstung zum Stehen. Wobei Stehen wohl nicht des Pferdes liebste Beschäftigung zu sein scheint uns so wird eher ein auf der Stelle tänzeln daraus, welches der Reiter mit Gleichmut hinnimmt.

    "Wohl an Herr Torwächter, auf Geheiß des Herren dieser Burg so scheints, bin ich hierher geeilt, um meine Dienste hier anzubieten.
    Dunbar ist mein Name und als solcher stehe ich nun hier und begehre Einlass.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 11.04.2008, 18:23


    Der Wächter mustert die merkwürdige Erscheinung vor sich von oben bis unten. Das Pferd passt ja gar nicht zu dem Ausdruck den der Reiter auf ihn macht, normal würde er sojemanden erstmal einer strengen Kontrolle unterziehen. Sieht ja eher nach einem Gauner aus der sich des Pferdes eines Reichen bemächtigt hat, aber die Wachanweisung welche er bekommen hatte sagt ganz eindeutig, dass der Herr mit dem Namen Dunbar einzulassen ist. Und der Wächter hat keinen Grund am Namen des Reiters oder gar den Anweisungen von Oben zu zweifeln. Gänzlich ist er nicht überzeugt, aber was für eine Wahl hat man als einfacher Wächter schon. Die Stirn in Falten gelegt, was der Gegenüber ja glücklicherweiße nicht sieht, wohl der größte Vorteil dieses unbequemen, stickigen Helmes murmelt der Wächter Dunbar also tritt dann etwas scheppernd zur Seite und gibt den Weg frei.
    Man erwartet Euch, Herr Dunbar. Im Burghof findet Ihr eine alte Scheune, dort könnt Ihr euer Pferd unterbringen. Anschließend mögt Ihr Euch im Krähennest, einem der Wohnhäuser, bei Fräulein Isabelle melden.



    Re: Der Torwächter

    Dunbar - 11.04.2008, 18:34


    " Habt Dank werter Herr Wächter das Ihr mir Einlass gewährt. Aber da Ihr meinem Rosse nur eine Scheune andient zur Unterbringung, was nun wirklich nicht dem Pferde entspricht und als der Hengst der dieser Junge Kerl nun mal ist. Möcht Ich Euch doch bitte nochmals Rücksprache zu Halten ob das denn Rechtens ist. Viele Jahre war ich Stallmeister bei Fürsten und Grafen und weiß sehr wohl das es ausgedehnte Stallungen in solch einer Burg gibt. Mir scheint meine Anwesenheit ist mehr von Nöten als gedacht, wenn schon ein Ritter ein Ross nicht von einer Mähre zu unterscheiden weiß."



    Re: Der Torwächter

    Dunbar - 11.04.2008, 19:03


    ein Druck mit dem Schenkel und das Pferd drehte auf der Hinterhand

    " Ich werde meinem jungen Freund hier etwas Ruhe gönnen und mich dort drüben auf der Weide aufhalten werter Freund, falls Ihr NAchricht bekommt wie mit uns beiden zu verfahren ist, gebt mir ein Zeichen ich werde es schon bemerken"
    Die Zügelhand ging leicht nach vorne und die beiden setzten sich wider in Bewegung

    "gehabt Euch wohl Herr Ritter zu Fuße "

    spricht er und entfernt sich



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 11.04.2008, 19:20




    Was erdreistet sich dieser Kerl dort auf dem Pferd, nach etwas besserem zu verlangen als ihm angeboten wird? Wer denkt er denn, dass er ist? Nein, so läuft das hier nicht, der Wächter hat gehörig die Schnauze voll und ist kurz davor den unverschämten Kerl wieder wegzujagen, mit Schimpf und Schande. Dann entsinnt er sich aber der Anordnung, die er noch irgendwo hat, Dunbar Einlass zu gewähren. Nun denn, Einlass ja, aber Extrabehandlung gibt es nicht, nicht bei mir. Noch während der Wächter diesen Gedanken nachgeht verschwindet dieser arrogante Schnösel auf seinem Pferd einfach wieder, lässt ihn, den Torwächter, hier stehen. Oh nein, er würde keinen Schritt machen um diesem Dunbar hinterherzulaufen. Er würde keine neuen Weisungen holen. Nicht ein Finger wird er wegen diesem aufgeblasenem Kerl rühren. Er will doch hier rein, nicht ich will, dass er reinkommt. Ich habe nach Anweisung gehandelt, alles richtig gemacht. Wenn der Herr sich zu fein ist, dann ist das dessen Problem, nicht meines. Spätestens wenn es dunkel ist wird der Schnösel Muffesausen bekommen und wieder Einlass begehren. Ich hab es ihm ja angeboten, aber wer nicht will, der hat schon. Soll er doch hingehen wo der Pfeffer wächst.



    Re: Der Torwächter

    Emma - 11.04.2008, 22:29


    Langsame, doch feste Schritte sind es, die sie vor das gewaltige Tor der noch gewaltigeren Burg führen. Die imposante Anlage war weithin sichtbar gewesen, und so hatte Emma ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren können und war endlich, nach langer Wanderung, dort angekommen, wo sie hinwollte. Jetzt galt es nur noch, Einlass zu bekommen. Doch wie stellte sie es am besten an? Sollte sie zögerlich, schüchtern auftreten, oder lieber forsch und direkt? Schüchtern war sie nicht, aber geziemte es sich nicht für eine Dame mehr, eine solche Charaktereigenschaft vorzutäuschen? Allerdings war sie ja auch keine Dame, sondern in sehr einfachen und kargen Verhältnissen groß geworden, hatte Umgang mit Menschen gehabt, bei denen sie schnell gelernt hatte, dass ein loses Mundwerk so manches Mal der beste Schutz gegen verbale Angriffe oder plumpe Annäherungsversuche einiger Mannsbilder war.

    So beschließt sie, dass es wohl das Beste sei, nicht groß darüber nachzudenken, wie sie sich hier zu verhalten hat, sondern einfach um Einlass zu bitten. So tritt sie noch näher an den Wächter in seiner Rüstung heran.

    "Seid gegrüßet, Wächter, ich erbitte Einlass in diese Burganlage, um zu arbeiten, überall dort , wo es vonnöten ist."

    Fragend sieht sie ihn dann an, wie er wohl reagieren würde?



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 12.04.2008, 09:44


    Der Ärger ob des Reiters ist bereits wieder verflogen, neuer Tag, neues Glück, und so steht der Wächter in alter Frische seit dem Morgengrauen wieder hier, die Hellebarde lehnt am Eingang des kleinen Wachkämmerchens, er selbst genießt die kühle Morgenluft, auf wenn er davon wegen seiner Rüstung nicht wirklich viel spüren kann.
    Eine weibliche Stimme reisst ihn aus der morgendlichen Ruhe, und als er den Blick, der irgendwo am Himmel ruhte, senkt, erblickt er die junge Frau vor sich.
    Na guten Morgen, jungs Fräulein.
    Ihr sucht Arbeit? Davon gibts hier mehr als genug.
    Wie ist denn Euer Name?



    Re: Der Torwächter

    Emma - 12.04.2008, 12:11


    Tiefe Röte überzieht ihr Gesicht, hatte sie doch vollkommen vergessen, sich vorzustellen. Dies wird ihr in dem Moment bewusst, als der Wächter jene Frage mit tiefer Stimme an sie richtet. Selbstverständlich konnte hier nicht jeder Namenlose eingelassen werden, das hätte sie bedenken müssen.

    Verzeiht, ich war in Gedanken, man nennt mich Emma, und meine Wege führen mich von Weither vor dieses Tor, um meine Dienste anzubieten,

    antwortet sie ihm verlegen und mit weitaus leiserer Stimme als zu Anfang.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 12.04.2008, 12:33


    Könnte man in diesem Moment unter den Helm des Wächters blicken, so würde man wohl den zufriedenen Gesichtsausdruck erkennen, der sich dort breit macht. Ja, so hatte sich eine junge Frau zu benehmen. Nicht zu aufmüpfig, schön scheu, und vor allem arbeitswillig. Dass er vor kurzem noch dem völlig anders gearteten Charme der kleinen Stromerin erlegen ist, verdrängt er wohl erfolgreich. Er mustert die junge Frau noch einmal kurz und nickt dann.
    Nun denn, Emma, dann immer herein mit Euch. Geht über den Burghof, dort findet ihr mehrere Wohnhäuser. Eins davon ist das Krähennest, meldet Euch dort bei Fräulein Isabelle. Die wird Euch bestimmt weiterhelfen.
    Einen Schritt zur Seite macht er nun, den Weg durchs Tor freigebend, um die junge Frau durchzulassen.
    Und einen schönen Tag wünsch ich Euch noch.



    Re: Der Torwächter

    Emma - 12.04.2008, 12:52


    Dankbar lächelt sie ihn an, die Röte vollkommen aus ihrem Gesicht verschwunden.

    Habt Dank, Wächter, Euch auch einen schönen Tag... vielen, vielen Dank.

    Und schon ist sie am Wächter vorbei und im Hof der Burganlage verschwunden. Immer noch lächelnd macht sie sich erst einmal auf den Weg zum Krähennest, galt es, Fräulein Isabelle zu finden. Auch wenn ihr ihr Missgeschick mit ihrem Namen wirklich peinlich gewesen war, so hatte ihr die kurze Unterredung mit dem Wächter ihr eines deutlich gemacht... mit Schüchternheit kam man hier offenbar weiter, ihr loses Mundwerk würde sie erst einmal nicht weiterbringen.



    Re: Der Torwächter

    Dunbar - 12.04.2008, 13:26


    Neuer Tag neues Glück denkt sich Dunbar und reitet wieder Richtung Tor, Die Nacht war kurz denn sein junger Freund hatte sich zweimal losgerissen und Dunbar nußte Ihn wieder einfangen. Aber nun standen die Beiden wieder vor dem Wächter.

    " Gott zum Gruße werter Wächter des Tores, da sind wir wieder und hoffen nun Einlass zu finden "

    Nervös trippelte der Braune hin und her und der Reiter war genug damit beschäftigt Ihn auf der Stelle zu halten, als Dank gab es nur ein unwilliges Grunzen und ein Pullen mit dem Kopf gegen den Zügel.
    Voller Erwartung sieht er die Schlitze im Helm an, darüber nachsinnend wer da wohl drin stecken möge in dieser Rüstung. Ein Mensch fürwahr aber was für einer. Ist er zufrieden mit dem was er hier tut, oder strebt er nach höherem?? Wer weiß das schon. Gespannt wartet der Reiter auf Antwort



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 12.04.2008, 13:46


    Ah, der Herr Dunbar..
    Nunja, mit dem Verschwinden der jungen Dame im Hof scheint wohl auch so manch anderes verschwunden.
    Ein Wink durchs Tor, woraufhin ein junger Bursch erscheint, dessen Kleidung ein wenig mitgenommen wirkt, an den Schuhsohlen scheint Pferdemist zu kleben und im wirren Schopf haben sich die feinen Überreste von Heu verfangen. Allzu offensichtlich, welche Aufgabe er in der Burg hat.
    Ich hab Euch einen Platz für Euern Gaul besorgt. Dazu müsstet ihr ihn allerdings in die Obhut des jungen Mannes hier geben. Keine Sorge, er wird gut auf ihn aufpassen, er ist mit Pferden quasi groß geworden, war doch schon sein Vater Stallknecht. Also, was sagt ihr?



    Re: Der Torwächter

    Dunbar - 12.04.2008, 13:51


    schmunzelnd sieht auf den Burschen herab

    "Nun sagt mir doch bitte wo man Ihn hinbringt. Ich würde schon gern wissen was mit Ihm passiert, er ist schließlich mein wertvollster Besitz "



    Re: Der Torwächter

    Skalli - 12.04.2008, 21:40


    Schließlich erreichte Skalli das Tor.
    Ein Mann, zumindest ging Skalli mal davon aus, in schwerer Rüstung bewachte das Tor.
    Heda, Herr Wächter, Skalli, nennt man mich. Ich suche Obdach für längere Zeit und bin bereit zu arbeiten für Nahrung und einen Schlafplatz, gewähret mir Einlass, sprach er mit forscher Stimme.



    Re: Der Torwächter

    Auriane - 13.04.2008, 01:59


    Immer langsamer werden Aurianes Schritte, je näher sie dem Tor kommt und der Krieger in seiner blitzenden Rüstung, der dort auf und ab patroulliert, trägt nicht dazu bei ihre Unsicherheit zu mildern.
    So muss sie sich ein paar Mal räuspern bevor es ihr gelingt ein paar leise Worte hervorzubringen.

    Seid gegrüsst, und verzeiht das ich euch anspreche.

    Wieder sitzt ein dicker Kloss in ihrem Hals der sie am Reden hindern will

    Ich....mein Name ist Auriane, ich bin....auf der Suche nach Arbeit und Unterkunft. ist es möglich dieses hier zu bekommen?

    Die letzten Worte spricht sie schnell, als hätte sie Angst das sie der Mut verlässt bevor sie ihr Anliegen vorgebracht hat. Den Blick zu Boden gerichtet wartet sie auf die Antwort des Kriegers.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 13.04.2008, 08:37


    Erst eins, dann zwei, dann drei, dann...Nein, drei. Wo eben noch nur einer gestanden war. Und irgendwie sind die Menschen komisch, da kann man noch so ins Gespräch vertieft sein, sie ignorieren es und reden dazwischen. Anstand ist wohl in der Welt da draußen ein Fremdwort geworden, ebenso wie geduld. Ist denn inzwischen jeder gewohnt, dass man ihm sofort die Aufmerksamkeit zuwendet, sowie er die Bühne respektive das Geschehen betritt?
    Ein unwilliges Brummen klingt unter dem Helm hervor, dann richtet er den Blick wieder auf Dunbar.
    In den Stall, Herr Dunbar. Dort arbeitet der Stallbursche schließlich, und dort wird er sich auch um Euer Pferd kümmern.
    Der zerschlissene Bursche tritt nun auf den Wink des Wächters hin noch näher, bis ans Pferd heran, und streicht diesem über die Nase.
    A scheens Viechal hams da. Nua koa Soag, i kenn mi aus mit de Viechal, i kümmat mi scho guad um enkas. Eifriges Nicken folgt den Worten, wobei ein wenig der Spreu aus den Haaren zu Boden rieselt, der Bursche scheint kaum einen Blick zu haben für die zwei Neuankömmlinge, sieht man davon ab, dass er die Frau zuerst sehr wohl mehr als nur neugierig gemustert hatte.
    Währenddessen hat sich der Wächter zu den beiden andern umgewandt, und ihnen kurz zugenickt
    Dauert noch einen Moment. Wenn ihr mehr an Waffen dabei habt als einen Essdolch, könnt ihr die schonmal ablegen inzwischen.
    Damit richtet sich der Blick aus den Sehschlitzen des Helms wieder auf Dunbar, abwartend, ob dieser denn nun rein will oder nicht.



    Re: Der Torwächter

    Skalli - 13.04.2008, 12:15


    Nun, ein Dolch zum Essen ist es nicht nur, dachte sich Skalli, aber mehr Waffen habe ich eh nicht dabei.
    Sodann wartete er einfach ab, was der Wächter nun noch von ihm wollen würde.



    Re: Der Torwächter

    Lene - 13.04.2008, 16:48


    Erschöpft erreicht Lene das Tor. Ein Ritter in einer Rüstung, die heller glänzt als alles, was sie bislang zu Gesicht bekommen hat, steht an dem Tor. Er unterhält sich mit einem Mann, der auf einem riesigen, braunen Pferd sitzt, das von einem jungen Burschen liebkost wird. Ein weiterer Mann und eine Frau stehen ebenfalls vor dem Tor. Verunsichert wie sie sich verhalten soll, bleibt sie in einigem Abstand stehen, nicht zuletzt wegen des riesigen Gauls, der offensichtlich nervös ist.



    Re: Der Torwächter

    Dunbar - 13.04.2008, 20:28


    "Habt Dank werter Wächter, ich denke damit kann ich beruhigt meinen Platzz einnehmen und Dir mein Junge sei gesagt das du gut auf Ihn zu achten hast, Hier nimm und pass mir gut auf Ihn auf, er ist noch jung und hat viel Unsinn im Kopf"

    Dubar nickt dem Wächter noch einmal zu bindet sein Bündel vom Sarrel ab uns fährt dem Braunen nochmal über die Stirn dann geht er ohne sich ein weiteres Mal um zu sehen, den Ihm zugewiesenen Weg.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 13.04.2008, 21:00


    Der Wächter blickt dem Herren Dunbar noch kurz hinterher, wie dieser, gefolgt von Stallburschen samt Pferd, das Tor durchquert. Dann wandert seine Aufmerksamkeit zu den übrigen wartenden Personen, einem Herren dessen Name ihm bereits wieder entfallen war, einer Dame welche sich als Auriane vorgestellt hatte und einer weiteren Dame welche sich noch höflich und zurückhaltend im Hintergrund hält. Nun, eins nach dem anderen. Zuerst wird der Herr angesprochen.

    Verzeiht meine Unachtsamkeit, werter Herr. Wie war doch Euer Name gleich nochmal? Ihr sagt, Ihr sucht Obdach und seit gewillt zu arbeiten, nun, dagegen ist nichts einzuwenden.

    Da der Kerl in keinster Weise auf die Aufforderung reagiert hatte, die Waffen abzulegen, wird diese noch einmal wiederholt.

    Bitte legt vorerst sämtliche mitgeführten Waffen ab, dann spricht nichts dagegen Euch Zutritt zu gewähren.



    Re: Der Torwächter

    Lene - 13.04.2008, 21:37


    Der Blick der Zwölfjährigen folgt dem Pferd, das von dem Burschen durch das Tor geführt wird. Die Worte des Wächters erinnern sie wieder daran, warum sie hier ist. Ihre Schultern sinken mutlos nach unten, als sie die Aufforderung hört die Waffen abzulegen. Die kleine Hand schließt sich fest um den Stock, den ihr der Vater mitgegeben hat, damit sie sich schützen kann. Sie hat ihn bisher nicht gebraucht, aber wie würde es hinter diesen Mauern aussehen? Würde sie dort sicher sein?
    "Du darfst den Stock auf keinen Fall weggeben, er ist deine einzige Waffe, wenn dich jemand angreift," schießen ihr die Worte des Vaters durch den Kopf. "Und wie soll ich mich damit wehren? Ohne Stock bin ich viel schneller..." Nachdenklich kneift sie die Augen zusammen. Ihre Mundwinkel zucken ein wenig, als sie sich, nicht zum ersten Mal, den Anweisungen ihres Vaters widersetzt. "Er muss ja nichts davon wissen... und besuchen wird er mich wohl eher nicht."
    Vorsichtig, möglichst unauffällig, lehnt sie den Stab an den steinernen Pfeiler neben sich. Dann macht sie, ohne einen weiteren Blick auf ihren lästigen Begleiter, ein paar Schritte in Richtung des Burgtors, immer noch einen gebührenden Abstand zu den Erwachsenen einhaltend.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 14.04.2008, 15:10


    Ein Auflauf ist das hier, und das alles alleine abfertigen. Wo ist nur das Leben hin als man hier auch während dem Dienst Pause hatte. Wenn das so weitergeht werde ich wohl noch Verstärkung beantragen müssen. Aber immerhin, man lernt auch nette, gar ansehnliche Menschen kennen. Mit diesen Gedanken im Kopf, ohne eine Antwort des Angesprochenen anbwartend wendet sich der Wächter den beiden anderen wartenden Personen zu. Das Mädchen hatte ja anscheinend sogar schon zugehorcht, oder vielleicht auch einfach nur gut geschlussfolgert, und seinen Stock aus der Hand gelegt.

    Nun zu Euch beiden.

    Er blickt zuerst die Frau an welche sich schon als Auriana vorgestellt hatte.

    Arbeit und Unterkunft, ja, davon haben wir hier mehr als genug. Ich muss Euch noch bitten sämtliche Waffen, solltet ihr welche mit Euch führen, hier abzulegen. Dann könnt ihr Euch ins Krähennest, einem der Häuser im ersten Mauerring, begeben und Fräulein Isabelle aufsuchen, sie wird Euch weiterhelfen.

    Dann wandert der Blick des Wächters zu dem Mädchen welches sich in respektvollem Abstand im Hintergrund hält. Verunsichert wirkt sie, und erschöpft. Seine Stimme nimmt beinahe sanfte Züge an, kaum würde man solche hinter einer solch dicken Panzerung erwarten.

    Hallo Kleine, und wie kann ich dir denn helfen?



    Re: Der Torwächter

    Auriane - 14.04.2008, 15:23


    Auriana lauscht den Worten des Wächters und zieht, nachdem er geendet hat den zierlichen Dolch aus der Tasche.

    Andere Waffen führe ich nicht, sagt sie leise und reicht dem Wächter das Messer
    Habt Dank mit diesen Worten wendet sie sich ab und tritt durchs Tor.



    Re: Der Torwächter

    Skalli - 14.04.2008, 17:56


    Der Kerl in seiner Blechrüstung schien wohl seinen Dolch bemerkt zu haben, wie sonst hätte er noch einmal anmerken können, dass er alle Waffen ablegen solle.
    Skalli war verärgert. Der Dolch war neben einigen Münzen in seiner Tasche einer seiner wenigen Wertsachen und sein einziger Schutz. Aber wenn ich hier herein will, muss ich ihn wohl oder übel erstmal draußen lassen. ich hole ihn mir dann später zurück oder gleichwertigen Ersatz, dachte Skalli innerlich grinsend, bevor er den Dolch aus dem Gürtel zog und mit dem Griff voran dem Wächter entgegenreichte.
    Skalli ist mein Name werter Herr, und dieser Dolch ist alles, was mir an Bewaffnung verblieben ist.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 14.04.2008, 19:32


    Nun wird auch der Dolch Skallis empfangen und dann mit dem Aurianes beiseite gelegt. Dann wird der Herr noch einmal ausführlich gemustert, bevor der Wächter wieder spricht.

    Skalli also. Auch Euch steht die Burg offen, Obdach und Arbeit haben wir ja derzeit mehr als genug zu bieten. Meldet Euch bitte im Krähennest, einem der Wohnhäuser, ihr könnts kaum verfehlen, bei Fräulein Isabelle. Dort dürften sich auch bereits eine Reihe anderer Neuankömmlinge aufhalten. Gehabt Euch wohl.

    Welch turbulente Zeiten es hier am äußeren Tor doch sind. Es scheint fast, als begehre die halbe Welt Einlass in die Burg, und das durch die, im Verhältnis zu dieser, schmalen Pforte des Wächters. Dies macht zwar die alltägliche Arbeit um ein vielfaches gehaltvoller, jedoch ist der Wächter guter Hoffnung, dass dieser Zuwachs an Bewohnern auch die Freizeit um weite Stücke gehaltvoller machen würde, waren doch einige recht nette und ansehnliche Damen unter den Ankömmlingen. Nett und ansehnlich, und vor allem bodenständig, nicht weit erhaben und hochnäsig wie die edlen Gäste der Herrschaften auf ihren hohen Rossen.



    Re: Der Torwächter

    Lene - 14.04.2008, 20:10


    Erleichtert über die freundliche Stimme des glänzenden Riesen wagt Lene es zu den Schlitzen, hinter denen sich wohl die Augen des Ritters verbergen, aufzusehen.
    " Hallo. Mein Vater... ich meine, Michel Berg, schickt mich um nach Arbeit zu suchen." Mit großen Augen versucht sie durch die schmalen Öffnungen in dem Helm zu blicken, als ob sie damit ihren Worten genügend Gewicht verleihen könnte um trotz des matten, heiseren Klangs ihrer Stimme durch das harte Metall zu dem Wachmann durchzudringen.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 14.04.2008, 21:07


    Der Wächter beugt sich ein wenig hinab, die matte Stimme des Kindes nur schwach durch seinen Helm hindurch vernehmend. Man glaubt es kaum, aber der Anblick und die Stimme dieses Kindes schaffen es doch tatsächlich in diesem gestandenem Mann hinter seiner Rüstung etwas zu erwecken, was schon fast an Muttergefühle grenzt, wenn man denn davon reden kann.

    Dein Vater schickt dich um Arbeit zu suchen? Und wo ist dein Vater? Und bevor ichs vergesse, wie ist dein Name, gutes Kind?

    Er blickt durch die kleine Öffnung im Helm in die großen Augen des Mädchens, verspürt einen Hauch von Mitleid für dieses, hatte sie es anscheinend nicht leicht im Leben, wie so viele zwar, aber dennoch gibt es genug die es dafür umso leichter haben - welche ungerechte Welt.



    Re: Der Torwächter

    Lene - 14.04.2008, 21:58


    Überrascht , dass der Wächter, ein erwachsener Mann, nach ihrem Namen fragte, war sie doch nur die Jüngste vom Wirt Michel, blieben ihr die Worte für einen endlos scheinenden Moment im Hals stecken.
    "Lene", ihre Stimme klang für einen glücklichen Moment fast normal.
    Der Schreck über die eigene Unverfrorenheit ließ sie erröten. Stammelnd vervollständigte sie ihre Antwort: " Lene Berg, Michel Bergs Tochter. Mein Herr Vater ist wieder nach Hause zurück... ich meine zum Gasthof Berg. Er meinte, in der Burg gibt es bestimmt ein Gasthaus, in dem sie noch eine Magd brauchen." Der letzte Satz klang eher nach einer Frage, denn nach einer Feststellung. In den blauen Augen lag eine Bitte, geradezu verzweifelte Hoffnung, bleiben zu dürfen. Trotz des kalten Metalls, das den Ritter umhüllte, verspürte Lene Wärme und einen Hauch von Geborgenheit in Gegenwart des fremden Mannes.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 14.04.2008, 23:22


    Kurzzeitig hat der Wächter sogar das Gefühl der Kleinen die Hand auf das Haar legen zu müssen, entsinnt sich dann aber aufgrund seines schweren Panzerhandschuhs doch anders. Das würde wohl mehr Schaden anrichten als helfen. Die Hoffnung, das Flehen des Mädchens lässt den Mann in der kalten Rüstung ganz und gar nicht kalt, nein.

    Lene Berg, ich weiß nicht, ob du vielleicht nicht doch noch ein wenig jung für die rauen Tavernen der Burg bist. Aber schau mal.

    Er dreht seinen Oberkörper und zeigt mit ausgestrecktem Arm durch das Tor.

    Dort hinten findest du das Krähennest, eines der Häuser, dort findest du Fräulein Isabelle. Sie wird dir helfen können.



    Re: Der Torwächter

    Skalli - 15.04.2008, 11:57


    Nun denn, Dank für den raschen Durchgang, sagte er und ging Richtung Tor und erster Mauerring.



    Re: Der Torwächter

    Lene - 15.04.2008, 22:26


    Der eiserne Ring, der sich um das in den vergangenen Tagen um das Kinderherz geschlossen hat, lockert sich. Die Mundwinkel heben sich und ein merklicher Ruck durchdringt den dünnen Körper, wäre beinahe zu dem für das Mädchen typischen Freudenhüpfer geworden, die Anstrengung der mühevollen Reise hat ihr jedoch bereits zu viel abverlangt. So bleibt es für diesen Moment bei einem unendlich dankbaren Schimmern in den Kinderaugen und einem stummen Versprechen auf ein Wiedersehen.

    "Danke."

    Zu müde um ihre Umwelt noch weiter wahrzunehmen, schlägt Lene die ihr gewiesene Richtung ein.
    Als sie das Burgtor durchquert hat, dreht sie sich noch einmal um. In den Augen ist ein Funkeln zu sehen, eine blasse Erinnerung an das sonnige Gemüt, das sich soeben wieder seinen Weg nach außen zu bahnen beginnt.



    Re: Der Torwächter

    Elena - 16.04.2008, 19:10


    Nun endlich wankte auch das Ungetüm über die Brücke. Das Tantchen mit dem Dreieckstuch um den Schultern, und dem Chaoskorb, die graumellierten Augenlichter umrandet von ausgereiften Krähenfüßen, die etwas von Humor mit Würze erzählten, und der mit Sicherheit nach Starkbier schmeckte, der Teint ein kräftiges, sonnengestoch'nes Braun, die Hände von Arbeit gezeichnet, und an den Füßen waren Holzschuhe, die im rhythmischen 'tock-schlurf' auf den hölzernen Planken auftrafen - während das Muttchen aus dem Mundwinkel ein vertrautes: "Komm ran'", zischte. Das galt der nussbraunen Hündin, die auf stummeligen Pfoten ein Interesse an den steinernen Eckstreben gefunden hatte, und fand, 'hier gewesen' zu sein gehöre gebührend bepinkelt. Und dann kam Elena an, rang sich die klammen Finger, atmete in einem Erleichterungsseufzen aus, und nickte kernig dem Wächter zu. "Gruß, Herr Wachmann. Is doch die Burg, die 'nen Haufen Handwerksleut' sucht, nech?", und dabei rutschten die kleinen Krähenäuglein bereits ab vom Burschen, die Alte schirmte sich mit der Hand die angegrauten Locken aus der Stirn, und kletterte anerkennend mit dem Blick die Mauern nach oben - bis der Schädel vom Korb im Nacken aufgehalten wurde.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 16.04.2008, 21:00


    Eine Weile schon hatte der Wächter das alte Weib beobachtet wie es sich den Weg zum Tor hinauf quält, einen großen, vermutlich auch ziemlich schweren, Korb auf dem Rücken tragend. Ob das Mütterchen auch hier rein will, das hatte er sich währenddessen gefragt. Jetzt ist dies bestätigt, sie will wirklich. Die Serie der merkwürigen Einlass verlangenden Personen scheint ja gar kein Ende zu nehmen, aber die Herrschaften freuen sich sicher. Das Weib und der Köter werden durch den Sehschlitz des Helmes gemustert, die Frage nach Waffen scheint sich zu erübrigen.

    Seid gegrüßt Mütterchen. 's ist die Burg, jawohl. Verratet mir Namen und Begehr, und ich will den Einlass nicht verwehrn.



    Re: Der Torwächter

    Elena - 16.04.2008, 21:26


    "Prächtig", schnarrte die Alte und wuchs um eine Handbreit, als sie die Luft in die Lungen sog, die Zipfel des umgehängten Tuchs ergriff und sie in den knubbeligen Fingern auf dem Bauch verschränkte, nur um im Ausatmen ein bisschen zu schrumpfen, indess der Korb sich bedrohlich vornüber neigte. Die grauen Augen gutmütig auf dem Wächter, sagte's beherzt, wie's nur alte Frauen können: "Elena. Elena Sömmersgor Färgare. Nu', und ich will mei' G'schäft verlegen, nech.", das Tantchen winkte barsch mit bezipfelten Händen ab, weil sie zu voreilig geplappert hatte, und fügte hinzu, damit's klar wurde: "Des heißt, ich nähe, nech. Wenn'er also Bedarf an 'nem neuen Wams habt, nech...", fiel dem Muttchen beiläufig ein, und unterstrich's mit einer großmütigen Geste, indem sie sich über die Bauchdecke rieb.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 16.04.2008, 21:43


    Der Wächter runzelt hinter dem Helm merklich die Stirn als er den Namen vernimmt. Na servus, wer soll sich den denn merken können? Die wird sich mit dem ersten Namen zufrieden geben müssen.

    Schneiderin seit ihr, Frau -er stockt kurz- Elena? Das trifft sich fürwahr prächtig. Hinter'm zweiten Mauerring findet ihr das Handwerkerviertel, sucht dort die Schneiderei auf, ihr könnt sie Euch einrichten. Auch Platz zum Wohnen findet Ihr dort. Einiges an Arbeit wird auf Euch zukommen, dessen bin ich mir sicher.

    Er schreitet zur Seite und gibt mit einer einladenden Handbewegung das Tor frei.



    Re: Der Torwächter

    Merle - 20.04.2008, 02:07


    Nach und nach lichtete sich der dichte Wald. Immer öfter konnte Merle nun durch die Baumkronen den Himmel erspähen und auf dem Waldboden von einer Insel aus Licht zur nächsten springen. Dunkel erinnerte sie sich daran, dass sie das schon als kleines Kind gern gemacht hatte.
    Den Blick auf den Boden gerichtet bemerkte sie gar nicht, wie sich vor ihr der Weg verbreiterte und eine Burg in Sicht kam, die alles übertraf, was sie sich vorgestellt hatte. Erst als auch die letzten Bäume hinter ihr waren und sie nun nach Inseln aus Schatten suchen musste, um ihr Spiel fortzusetzen, sah sie auf - und war geblendet von der strahlenden Rüstung eines Ritters.
    Erschrocken zog sie die Luft ein und wich einen Schritt zurück. Schüchtern senkte sie den Blick und stammelte : Ohje... bitte verzeiht... ich.. ich war wohl völlig in Gedanken werter Herr
    Nervös zuppelte sie an ihrem Kleid und schaute unsicher zu ihm auf.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 20.04.2008, 15:49


    Aufmerksam folgen des Wächters Augen dem Spiel, dem Springen von Schatten zu Schatten. Unter dem Helm breitet sich ein Schmunzeln auf dem Gesicht aus, verborgen hinter der Maske des Kriegers. Es gibt tatsächlich noch Leute die so sorgenlos und unbeschwert durchs Leben hüpfen können, ein seltener Anblick ists fürwahr. Als dann der Blick des Mädchens gehoben wird und erschrockene Züge annimmt wird das Lächeln des Wächters noch ein Stück breiter. Ein Glück hab ich den Helm auf denkt er bei sich, so sieht man mir meine Entgleisungen wenigstens nicht an. Und trotzdem ist er deswegen ein wneig verärgert über sich selbst, soetwas kann er sich nicht leisten. Dementsprechend brummelig fällt auch des Wächters Antwort aus.

    Wer seid ihr und was wollt ihr? Was führt ihr mit Euch?



    Re: Der Torwächter

    Merle - 20.04.2008, 17:38


    Ob der harrschen Antwort des Wächters senkte Merle ihren Blick wieder verschüchtert. Ihr Herz wollte ihr bis an die Kehle springen, so sehr hoffte sie darauf, Einlass zu finden und endlich wieder einen Ort ihr Heim nennen zu können.
    Ihre Finger nestelten immer noch an ihrem Kleid. Aber sie wusste einfach nicht, wo sie sonst hin sollte mit der Nervosität und dem Zittern, dass sich in ihr ausbreitete. Auch konnte sie nicht in die Augen ihres Gegenübers blicken, um zu ergründen was der Mensch hinter der starken Rüstung wohl gerade dachte.
    Leise gab sie die Antwirt auf deine Fragen einem Kieselstein vor ihren Füßen.
    Mein Name ist Merle, werter Herr. Mein Vater ist Ulrich Seydlitz, ein Tuchhändler. Wir waren mit der gesamten Familie unterwegs zu einem seiner Kunden, als wir von einer Bande Räuber überfallen wurden. Ich bin durch das Gebüsch geflohen.
    Nach einem kurzen Zögern, einem weiteren Blick die Rüstung hinauf und mit zittriger Stimme ergänzte sie: Was aus meiner Familie geworden ist, weiß ich nicht. Ich habe unterwegs Wanderer getroffen, die mir sagten, dass ich hier vielleicht eine Bleibe finden könnte.
    Sie fasste ihren Mut zusammen, drehte sich einmal im Kreis, um zu demonstrieren, dass sie sonst nichts mit sich führte und legte die Hand an den kleinen Beutel, den sie an einer Kordel um die Hüfte trug. Nur mein letztes Bargeld ist mir geblieben, sonst habe ich nichts bei mir. ...
    Bitte, werter Herr, gewährt mir Einlass! Vielleicht habt ihr ja einen Schneider in der Burg. Ich könnte ihm helfen, denn meine Mutter hat mich in den Künsten der Seidenstickerei unterwiesen.
    Und wenn nicht, dann kann ich auch als Magd zu Diensten sein. Nur bitte.. bitte schickt mich nicht fort..
    Flehend schaute sie zu ihm auf und hoffte, dass der Wächter nicht so hart war, wie er zu sein schien.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 20.04.2008, 21:58


    Hinter dem Helm wird das Gesicht verzogen, nun hatte er wirklich den Ärger über sich selbst an der Besucherin ausgelassen. Nein, sowas darf nicht vorkommen. Etwas versöhnlich, beinahe schon saft klingt seine Stimme jetzt.

    Merle also. Das mit deiner Familie tut mir furchtbar Leid, wir hatten vor wenigen Tage schonmal einen ähnlichen Fall, der Herr, falls er denn noch lebt, hält sich auch irgendwo in der Burg auf. Für dich finden wir bestimmt auch eine Aufgabe, dessen bin ich mir sicher. Aber erstmal meldest du dich bitte im Krähennest, einem der Wohnhäuser, gleich hier vorne.

    Der Wächter dreht sich ein wenig zur Seite und deutet mit gestrecktem Arm in Richtung besagten Hauses.



    Re: Der Torwächter

    Merle - 21.04.2008, 15:32


    Nun klang die Stimme des Wächters schon viel versöhnlicher und Merle fasste Hoffnung, dass sie ihn nicht gar zu sehr verärgert hatte.
    Als er ihr eröffnete, dass sie eingelassen wurde, konnte sie gerade noch ein Hüpfen verhindern, das schon durch ihre Beine zuckte und ihr Gesicht erstrahlte.
    Sie versuchte durch die Schlitze im Helm des Ritters zu schauen und antwortete: Ihr seid zu gütig! Ich danke Euch vielmals Am liebsten hätte sie ihn umarmt, aber das schien ihr dann doch nicht angebracht und so schmuggelte sie noch einen dankbaren Blick durch den Helm und lief frohen Herzens durch den Torbogen in Richtung des gewiesenen Hauses.



    Re: Der Torwächter

    Elphaba - 24.04.2008, 14:58


    Hexe erfreute sich wiedereinmal des sonnigen tages, welcher ihr heute besonders schön vorkam. Sie hatte sich in ihre beste Kleidung geworfen, wobei man gestehen musste, dass diese nicht viel besser als ihre alltagskleidung aussah, nur eben nicht sooft genutzt. Vor ein paar Tagen traf sie die Köchin der Burg im wald und beide unterhielten sich über Kräuter. Hexe hatte der Köchin den vorschlag unterbreitet die Kräuter für die Küche sammeln zu können. So hätte frau Köchin mehr zeit sich um das leibliche wohl der Burgherren zu kümmern. Heute war es nun soweit, mit ihrer besten Kleidung und einem Korb voller frischer Kräuter, darunter schnittlauch und Bärlauch, stand Hexe nun vor der Torwache.
    Seid gegrüßt wächter des Tores. Mein Name ist Hexe - ja ich weiß auch nicht was meine eltern sich dabei dachten - und ich bringe ein paar frische Kräuter für die Küche. Wenn ihr so nett sein würdet, mich hereinzulassen. Hexe schaute den wächter mit freundlichen augen und einem zarten Lächeln an und hoffte, das er ihr den Eintritt nicht verwehren würde.



    Re: Der Torwächter

    Elphaba - 25.04.2008, 14:43


    Hexe hatte das Gefühl von dem Wächter von oben bis unten gemustert zu werden. Wobei er dabei wohl nicht viel zu sehen hatte, da Hexe eher von kleinerem Wuchs war und nur gute 1 meter und 50 zentimeter groß war. Hexe schluckte den Kloß, der ihr gerade im Hals aufstieg herunter und schaute den Wächter weiterhin freundlich an, in der Hoffnung eingelassen zu werden.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 25.04.2008, 16:34


    Der Wächter mustert das Weib, kaum fünf Fuß groß, vom Haaransatz bis zum Berührpunkt mit dem staubigen Weg. Ein Alter kann man ihr nicht ansehen, es schätzt sich auch schwer. Als sich das Weib als Hexe vorstellt, verunkelt sich des Soldaten Gesicht hinter dem Helm, die Stirn runzelt sich. Er hebt seinen Arm und deutet, nicht wie bei den anderen durch das Tor hindurch, sondern in entgegengesetze Richtung, wieder gen Wald. Seine Stimme erhebt sich, zornig und aufbrausend, laut und wütend.

    Scher dich fort, Hexe! Wir lassen hier viel Gesindel rein, aber keine Hexen. Sei froh, dass man dich nicht gleich auf dem Scheiterhaufen verbrennt. Hexe, hinfort. Befreie dich von deiner Besessenheit, vom Teufel, nimm deinen richtigen Namen wieder an, und komm dann wieder. Aber Hexen werden hier nicht eingelassen, höchstens verbrannt.

    Drohend baut sich der Wächter vor dem Weib auf, mit dem ausgestreckten Arm noch immer gen Wald zeigend.

    Hinfort Hexe, hinfort!



    Re: Der Torwächter

    Elphaba - 26.04.2008, 12:45


    Hexe zuckte bei den Worten des Wächters zusammen. Ein paar Tränen kullerten ihr die wangen herunter und ein lauter Seufzer kam aus ihrem Mund. Sie wich drei Schritte zurück und konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Nur einen - Schon wieder hat mich mein Name in Bedrängnis gebracht.-

    Hexe nahm nocheinmal ihren ganzen 30jährigen Mut zusammen und schritt wieder auf den Wächter zu. sie hielt ihm den Korb mit den Kräutern für die Köchin hin und sagte mit bestimmtem Ton: Werter Herr Wächter, dies ist mein Name und ich kann nichts dafür - ich bin keine Hexe. Wenn Ihr mich schon nicht einlasst, so möget Ihr doch bitte diesen Korb mit frischen Kräutern an die Köchin weiterleiten. Sie wartet darauf.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 26.04.2008, 17:48


    Der Wächter schlägt mit seiner gepanzerten Rechten den Korb aus des Weibes Hand, welcher auf dem staubigen Weg landet und dort seinen Inhalt großflächig verteilt, dann keift er sie, nun mit noch lauterer, und vor allem zorniger, Stimme an.

    Hinfort mit dir sage ich, deine Kräuter sind hier nicht erwünscht, Hexe.

    Das letzte Wort wird regelrecht ausgespien, und wäre wohl von einem Spucken auf den Boden begleitet worden, wenn es sich der Wächter nicht doch noch im letzten Augenblick anders überlegt hätte, mit dem Gedanken an den Helm über dem Kopf.[/i]



    Re: Der Torwächter

    Elphaba - 26.04.2008, 17:52


    Hexe, sichtlich geschockt ob dieser worte und Handlung rannte völlig verängstigt in den wald zurück und verschanzte sich in ihrer Hütte.



    Re: Der Torwächter

    Elphaba - 26.04.2008, 18:44


    Nach einer Weile hinter verschlossener Tür erwachte Elphaba völlig schweißgebadet. Sie hatte einen merkwürdigen Traum gehabt. Wollte sie doch samt Kräutern in die Burg und der Wächter schimpfte sie eine Hexe. Elphaba stand auf und suchte nach ihrem Kräuterkörbchen. Sie suchte in jeder Ritze der kleinen Kate, doch es war nirgens zu finden. Elphaba beschlich eine seltsame ahnung, sie warf sich ihren geflickten Umhang über, ging hinaus und stapfte durch den Wald. Nach hunderten von Schritten sah sie die Burg vor sich stehen. Mit etwas Unbehagen trat sie Näher heran. Vor dem Tor stand ein Wächter, der bestimmt gute 2 Meter groß war. Elphaba schluckte ob der Größe des Mannes und trat auf ihn zu. Herr Wächter, Ihr habt nicht zufällig einen Korb mit Kräutern gesehen. Mir träumte, das ich schon einmal damit hier war. Allerdings ist das unmöglich, da ich meine Kate am Waldrand noch nie verlassen hatte.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 26.04.2008, 19:15


    Gesichter kommen, Gesichter gehen. Für den Wächter gleicht eins dem anderen, bei sovielen verschiedenen täglich lassen sich auch kaum Unterschiede merken. Der Vorgang mit der Hexe ist längst vergessen, das Gesicht längst aus des Soldaten Kopf verschwunden. Vorfälle wie er sie täglich erlebt, zumindest so ähnlich, sind nicht einprägsam und keiner weiteren Gedanken wert. Der hinuntergeworfene Korb ist längst im Staub der Straße verschwunden, zertrampelt von Ochsen- und Pferdehufen und den Latschen der zu Fuß gehenden Bevölkerung.
    Während der Wächter so seiner Arbeit nachgeht erscheint eine Frau und frägt ihn nach ihrem Korb, ob er ihn gesehen habe. Ettliche Körbe sehen die Augen täglich, eingeprägt wird sich keiner davon, gewiss nicht. Es ist dem Soldaten schlicht unmöglich diese Frage zu beantworten, so schüttelt er den Kopf und erwidert freundlich.

    Verzeiht, da kann ich nicht helfen. Meine Augen haben anderes zu tun als auf alle Körbe vorbeilaufender Marktfrauen zu blicken.



    Re: Der Torwächter

    Elphaba - 26.04.2008, 19:56


    Der Wächter konnte Elphaba nicht weiterhelfen. Ich danke euch trotzdem. Hexe schaute fragend zum Wächter auf Sagt, könntet Ihr mich vielleicht durch das Tor in die Burg lassen? Ich würde mir auf dem Markt gern einen neuen Korb kaufen.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 26.04.2008, 21:58


    Der Wächter tritt zur Seite und winkt die Frau durchs Tor hindurch.

    Ihr dürft hinein, den Markt könnt ihr kaum verfehlen.



    Re: Der Torwächter

    Elphaba - 27.04.2008, 08:26


    Elphaba freute sich. Habt Dank und ich wünsche euch noch einen schönen Tag. Hexe verabschiedete sich und schritt durch das Tor. Die Marktgeräusche waren schon zu hören und nach wenigen Schritten sah Elphaba auch das bunte Treiben.



    Re: Der Torwächter

    Neidhardt - 05.05.2008, 01:42


    Neidhardt gelangte mit geübt schwerfüßigen Bewegungen in die Nähe des Tores
    und erblickte den stahlummantelten Wächter bereits aus einiger Entfernung mit skeptischem Blick,
    woraufhin er versuchte seine Bewegungen möglichst noch friedvoller und ungefährlicher zu gestalten,
    als dies ohnehin der Fall war.

    Als er sich dem Wächter auf einige Schritt genähert hatte
    und dieser das Wort in so harscher Ausprägung an ihn richtete,
    verbeugte er sich und verkündete mit gekünstelter Stimme:

    Ich bin der, der auf den lahmen Sohlen abgedroschner Phrasen
    durch dunkle Wälder wandert und wenger als eines Lebens Unbill nicht mit sich zu führen weiß.
    Ein armer Wandrer bin ich, hab weder Brot noch Wein, doch ist dort Herzen unter den Platten dein,
    so lass mich freundlich ein und ich will dankbar sein bei Feuerschein und warmer Speiß zu künden
    von den Ruhmesthaten alter Helden, hochwohlgeboren unde fromm an Geist und Leib.
    Man nennt mich Neidhardt, von Kyburg ist mein Attribut und...

    Er nimmt das Bündel von der Schulter und schwenkt es hin und her

    ...hier ist mein Leben, das Herz in der Hand wenn es euch beliebt.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 06.05.2008, 19:41


    Der Wächter mustert den Fremdling von oben bis unten, vom Scheitel zum Schuhwerk. Die Phrasen des Mannes werden mit einem Nicken des Helmes kommentiert, dann ein flüchtiger Blick auf das gezeigte Bündel geworfen, dann wird auch dieses mit einem Nicken kommentiert. Dann tritt er zur Seite und weist mit der gepanzerten Rechten durchs Tor.

    Tretet ein, Neidhardt von Kyburg, der Zugang soll euch nicht verwehrt werden.



    Re: Der Torwächter

    Neidhardt - 06.05.2008, 23:55


    Neidhardt nickt dem Gepanzerten zu und schultert dann erneut sein spärliches Reisegepäck.

    Habt Dank wackrer Wächtersmann...es soll nicht zu eurem Schaden sein...

    Beglückt über den raschen Einlass schickt sich er sich an beschleunigten Schritts durch den
    offenen Durchgang zu entschwinden, doch plötzlich hält er nachdenklich inne und zuckt mit den Achseln.

    Teuerster Wächter der Feste...es ist mir unangenehm die sicher eng begrenzte Ruhezeit,
    die ihr die eure nennt, weiter zu verschwenden...doch...

    Er deutet mit der Rechten in ausschweifender Bewegung auf die Burg:

    ...obgleich ich derlei Orte gewissermaßen regelmäßig aufsuche, stellt sich mir doch die dringliche Frage,
    wohin mein Weg mich führt...mein Weg zu Tisch versteht sich...
    Könntet... Der Kopf des Alten wackelt ohne Hast hin und her
    ...ihr mir die Weisung geben. Ein Wort, eine Bewegung, ein Satz sind gewiss genug meiner zernichteten
    Courage nach so offenbaren, auch die mehr hintergründigen Wege zu öffnen und damit zu Frieden zu verhelfen.

    Die Schultern Neidhardts verlieren nach dieser Einlage deutlich an Haltung und ein neues Ruhebedürfnis
    scheint sich einzustellen. Just in diesem Augenblick ertönt zudem ein dumpfes Knurren aus seiner Magengegend;
    ein wenig subtiler Argumentverstärker.



    Re: Der Torwächter

    Wächter - 08.05.2008, 12:58


    Werter Besucher, nach Speiß und Trank fragt ihr. Es gibt hier im äußeren Mauerring eine Taverne, oder ihr begebt euch in die Burgschenke, im inneren Mauerring, falls man euch dort denn Zutritt gewährt. In beiden sollte Essbares und Durstlöschendes zu finden sein.



    Re: Der Torwächter

    David - 07.08.2008, 01:40


    Immer noch gefangen von den neuen Eindrücken bemerkt David den Torwächter erst im letzten Augenblick, taumelt erschrocken einen Schritt zurück, wobei er seinem Reisegepäck wieder einmal die Gelegenheit bietet sich auf dem Boden auszubreiten. Verdattert setzt er mehrfach zu Sprechen an, bevor einen verständlichen Satz zustande bringt.

    "Ich... Hallo... ich meine, seid gegrüßt... Entschuldigt... ich wollte nicht..."

    Tief durchatmen, er wird dich schon nicht gleich aufspießen...[i]

    "Seid gegrüßt, werter Herr. Ich wollte Euch nicht anrempeln. Ich bin nicht aus der Stadt und war abgelenkt von den vielen Menschen und der Burg und...
    Entschuldigt. Mein Name ist David Kraemer. Ich reise zur Zeit um neue Kontakte mit Händlern zu knüpfen und habe gehört, die Burg soll sehr schön sein, deshalb wollte ich mich hier ein wenig umsehen.
    Hm, was ich bei mir habe..."

    Der Blick wandert zu den Füßen, neben denen die wenigen Gegenstände aus dem eigenwilligen Leinentuch verstreut liegen.

    "Nun, meine Angelschnur, einige Angelhaken, ein Messer", beginnt er das Offensichtliche aufzuzählen, bemerkt währenddessen, dass es albern ist, kann vor lauter Nervosität aber nicht aufhören, lediglich seine Stimme wird immer leiser,"einen Feuerstein,mein restlicher Proviant, einen Becher und einen Kiesel."

    Die Wangen des Hünen brennen unter dem Bart. Seine Hände können kaum stillhalten in Gegenwart des ehrfurcht gebietenden Ritters, den er womöglich mit seiner unaufmerksamen Art verärgert hat. Bis in die Zehen gespannt erwartet er die Antwort, beinahe wie eines Richters Urteil.



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