50 Jahre Contergan - Größter Arzneimittelskandal

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    Re: 50 Jahre Contergan - Größter Arzneimittelskandal

    Markus Giersch - 01.10.2007, 21:30

    50 Jahre Contergan - Größter Arzneimittelskandal
    Video - Contergan
    Zitat:
    INFO BOX "Contergan"

    5000 Menschen in Deutschland betroffen

    Das Schlafmittel Contergan kam am 1. Oktober 1957 auf den Markt. Es wurde Schwangeren verschrieben, weil es auch gegen die Morgenübelkeit wirkte. Später stellte sich heraus, dass es im ersten Schwangerschaftsdrittel in den Wachstumsprozess des Ungeborenen eingreift. Je nach Zeitpunkt der Einnahme kam es zu Arm- oder Beinmissbildungen. Nach massivem öffentlichen Druck wegen etwa 10.000 missgebildeter Kinder weltweit - in Deutschland waren laut Bundesverband Contergangeschädigter 5000 Menschen betroffen - zog der Hersteller Grünenthal das Mittel rund vier Jahre nach der Markteinführung am 27. November 1961 zurück.

    In größerem Umfang war der Wirkstoff Thalidomid außer in Deutschland auch in Japan verkauft worden, ferner in Schweden, Österreich und den Beneluxländern. In den USA scheiterte eine Markteinführung, weil die Behörden lange zögerten, das Mittel zuzulassen. Thalidomid war dort aber im Rahmen einer Studie verabreicht worden.

    heute.de hat folgendes geschrieben: 50 Jahre Contergan: Fatales Schlafmittel
    Größter Arzneimittelskandal der Nachkriegsgeschichte

    Contergan steht für den größten Medizinskandal in Deutschland. Das Medikament versprach Ende der 50er Jahre schwangeren Frauen eine ruhige Nacht - ein Irrtum mit fatalen Folgen.

    Contergan wurde als sehr wirksam angepriesen. In Broschüren warb der Hersteller Grünenthal Ende der 50er Jahre für sein Schlafmittel. Die anfängliche Begeisterung stellte sich später als Irrtum mit fatalen Folgen heraus. Bis das Medikament 1961 vom Markt genommen wurde, kamen in Deutschland etwa 5000 teilweise schwer missgebildete Kinder zur Welt. Etwa 2.800 davon leben noch. Als Folge des Skandals hat die Bundesrepublik heute eines der strengsten Arzneimittelgesetze der Welt. Vor 50 Jahren, am 1. Oktober 1957, kam das Medikament auf den Markt.

    Streit vor Gericht

    Der Name Contergan steht bis heute für den größten Medizinskandal der Nachkriegsgeschichte. Das Mittel mit dem Wirkstoff Thalidomid wurde rezeptfrei abgegeben. Gerade deshalb glaubten viele Frauen, es sei harmlos. Eines der bekanntesten Opfer ist der Sänger Thomas Quasthoff.

    Bis heute sorgt der Skandal für Aufregung. Ein zweiteiliger Spielfilm des WDR unter dem Titel "Eine einzige Tablette" beschäftigte monatelang die Gerichte. Grünenthal und ein Anwalt, an dessen Lebensgeschichte sich der Film orientiert, hatten zahlreiche Stellen des Drehbuchs kritisiert und auf eine angebliche Verletzung der Persönlichkeitsrechte verwiesen. Erst das Bundesverfassungsgericht gab in einer Eilentscheidung den Film zunächst frei. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.

    Missgebildete Organe

    Contergan wurde ab 1957 verkauft. Die 30er-Packung kostete 3,90 Mark. Anfang 1960 fiel auf, dass immer häufiger Kinder mit missgebildeten inneren Organen und Gliedmaßen geboren wurden. Grünenthal nahm das Medikament am 27. November 1961 vom Markt, nachdem ein Arzt auf mögliche Folgen hinwies. Bei Tierversuchen war die Wirkung zunächst nicht nachweisbar.

    Gegen Grünenthal wurde Ende 1961 ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Als im April 1967 Anklage gegen mehrere Verantwortliche des Unternehmens erhoben wurde, waren die geschädigten Kinder zwischen fünf und neun Jahren alt. Der Prozess zählt zu den längsten Verfahren Europas. Die Anklageschrift umfasste knapp 1.000 Seiten, mehr als 1.200 Zeugen wurden vernommen.

    Prozess endet mit Vergleich

    Im Dezember 1970 endete der Prozess mit einem Vergleich. Das Verfahren gegen die Grünenthal-Angestellten wurde eingestellt, weil sich persönliches Verschulden nicht nachweisen ließ. Damals allerdings spekulierten Beobachter, dass die juristische Entscheidung eher politische Gründe habe: Nach ihrer Meinung hätten auf die Anklagebank auch Aufsichtsbehörden gehört, die bei der Zulassung und Überwachung des Schlafmittels eine klägliche Rolle spielten.


    Grünenthal verpflichtete sich, gut 100 Millionen Mark zur Entschädigung der Contergan-Opfer bereitzustellen. Diese Zahlung löste sämtliche Ansprüche ab.

    Experte bei Schmerztherapie

    Grünenthal ist nach eigenen Angaben heute als Experte für Arzneimittel in Schmerztherapie und Gynäkologie am Markt aktiv. Es ist ein Familienunternehmen, das weltweit in 27 Ländern mit Tochtergesellschaften aktiv ist. Die 1946 gegründete Firma beschäftigt in Deutschland rund 1900 Mitarbeiter, weltweit rund 4800. Der Umsatz 2006 betrug 813 Millionen Euro.

    Quelle: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/13/0,3672,7100813,00.html



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