Verdauung

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    Re: Verdauung

    Sarah - 20.09.2007, 19:03

    Verdauung
    Verdauungsvorgänge


    Die Mundhöhle (Cavum oris)
    Die Mundhöhle besteht aus den Wangen, die die Außenwand bilden. Wichtig bei ihrem Aufbau sind auch Zunge und Muskulatur. Der harte Gaumen bildet das “Dach” der Mundhöhle. Alles ist mit Schleim ausgekleidet, der von Speicheldrüsen produziert wird.


    Zunge (Lingua)
    Die Zunge ist ein Muskelorgan. Sie besteht aus längs, quer und senkrecht verlaufendenden Muskeln, was sie sehr beweglich macht. Weiterhin ist die Zunge von einer Schleimhaut umhüllt. Papillen, die auf der Oberfläche und am Rand verteilt sind verleihen ihr ein raues Aussehen. Durch Geschmacksknospen auf den Papillen (Geschmackspapillen) können wir schmecken. Dabei unterscheiden wir in süß, salzig, sauer und bitter. Außerdem erfüllt die Zunge noch weitere wichtige Funktionen wie Sprechen, Schlucken, Fühlen und Tasten, wir empfinden Schmerz und nehmen verschiedene Temperaturen wahr,die Nahrung wird Richtung Speiseröhre transportiert. Die Zunge ist auch wichtiger Träger von Speicheldrüsen.


    Die Mundverdauung
    Zu den großen Speicheldrüsen (Glandula salivales) zählen die Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis), die Unterkiefer- speicheldrüse (Glandula submandibularis) und die Unterzungen- speicheldrüse (Glandula sublingualis). Diese Speicheldrüsen
    kommen je paarweise vor. Wegen ihres Aufbaus werden sie auch tubuloazinäre (röhrchenartige, traubenförmige) Drüsen.
    Die Ohrspeicheldrüse liegt zwischen aufsteigendem Unterkieferast und äußerem Gehörgang mit Kopfdreher im Wangengewebe. Sie besitzt eine enge Lichtung und sondert serösen (dünnflüssigen) Speichel ab, der das Ferment Ptyalin (ein Enzymspeichel) enthält.
    Die Unterkieferspeicheldrüse liegt unterhalb des Unterkiefers und umfährt den hinteren Rand des Mundbodenmuskels. Ihre Ausführung mündet auf einer Warze unterhalb der Zungenspitze. Diese Drüse enthält seröse (dünnflüssige) und muköse (dickflüssige) Anteile (Enzymspeichel und Schleim).
    Die Unterzungenspeicheldrüse liegt seitlich unterhalb der Zunge und sondert muköses Sekret ab (Mucin).

    Täglich produzieren sie etwa 1- 1,5 l Sekret. Die Speichelproduktion wird durch psychische ( Vorstellung, Anblick, Geruch von Speisen) und mechanische (Kauen, willkürlicher Schluckvorgang, Berührung von Zungengrund und Rachen) Reize ausgelöst. Der Speichel ist eine geschmacks- und geruchsneutrale Flüssigkeit. Der Speichel hat verschiedene Funktionen. Die Hauptaufgabe besteht darin die Nahrung zu durchfeuchten und für den Schluckvorgang gleitfähig zu machen (®Mucin). Geschmacksstoffe gehen in Lösung und können so wahrgenommen werden. Das enthaltene Ptyalin (a-Amylase) spaltet Polysaccharide wie Stärke. Daneben können über den Speichel manche Arzneimittel und Mineralien ausgeschieden werden. Desweiteren wirkt er antibakteriell und mundreinigend.

    Doch Speichel ist nicht gleich Speichel. Man unterscheidet in Spül- und Verdauungsspeichel. Menge und Art des Speichels ändert sich je nach dem ausgegangen Reiz (z.b. Geruch).
    Der Spülspeichel wird auch Abwehrspeichel genannt. Er ist dünnflüssig und arm an spezifischen Bestandteilen. Dadurch werden schon im Mund schädliche Stoffe verdünnt und entfernt.
    Der Verdauungsspeichel -oder auch Nahrungsspeichel genannt- ist eher dickflüssig und je nach Art der Nahrung anders zusammengesetzt.
    Besonders trockener Nahrung löst eine reichlichere Sekretion aus. Die Absonderung geschieht nicht dauernd, sondern erst nach reflektorischer Reizung.


    Speiseröhre (Oesophagus)
    Die Speiseröhre ist ein etwa 25cm langer muskulärer Schlach, der Rachen (Pharynx) und Magen (Ventriculus) verbindet. Die verläuft hinter der Luftröhre und vor der Wirbelsäule tritt durch das Zwerchfell und mündet in die Cardia (Magenmund)
    Der Aufbau ist ähnlich dem restliche Verdauungstrakt. Von innen nach außen folgen eine Schleimhautschicht (Mucosa) mit Epithelschicht (äußerste Zellschicht, meist einzellige Schicht) und Schleimdrüsen, die lockere verschiebeschicht der Submucosa und schließlich die Muscelschicht (Muscularis), die größtenteils aus quergestreifter und glatter Muskulatur besteht. Die innere Muskelschicht verläuft ringförmig (zirkulär), die äußere Muskelschicht verläuft in Längsrichtung (longitudional). Die Ringmuskulatur des unteren Endes heißt Oesophagussphinkter. Sie schließt die Speiseröhre gegen den Magen ab und erschlafft automatisch beim Schlucken. Diese Vorrichtung dient dem Schutz vor der aggressiven Magensäure, die ohne diese “Verschlussklappe” die Schleimhaut der Speiseröhre reizen würde (Sodbrennen).
    In leerem zustand ist die Speiseröhre sternförmig und kann sich beim Schlucken bis zu 3cm ausdehnen.


    Der Schluckvorgang
    Ist die Nahrung zerkaut und mit Speichel vermischt, formt die Zunge einen schluckfähigen Bissen. das Schlucken wird willkürlich eingeleitet, indem die Zunge die Nahrung nach hinten in den Mesopharynx (mittlerer Rachenraum) drückt. Durch die Berührung der Rachenschleimhaut wird eine unwillkürliche Kontraktion der Pharynxmuskulatur (Rachenmuskulatur) ausgelöst. Die Speise wird dann in die Speiseröhre geleitet. Beim Schlucken tritt ein Atemstillstand ein, da der Kehldeckel den Kehlkopf hochzieht und so die Luftröhre völlig verschließt. Dies dient dem Schutz vor dem Verschlucken. Nun schiebt die Speiseröhrenmuskulatur den Speiseballen in Richtung Magenmund durch peristaltische Bewegungen (Peristaltik= vegetativ gesteuerte wellenförmige Kontraktionen). Sobald der Oesophagussphinkter (Schließmuskel der Speiseröhre) erreicht ist, erschlafft dieser Muskel und lässt so die Nahrung in den Magen passieren.


    Der Magen (Ventriculus)
    Unterhalb des Zwerchfells erweitert sich das Verdauungsrohr sackförmig zum Magen. Er liegt im Oberbauch eher links, jedoch verändert ich die Form und Lage je nach dessen Füllstand.

    Der Magen lässt sich in drei Abschnitte einteilen. Der Cardia (Magenmund) bildet den “Eingang” zum Magen. Der zweite Abschnitt ist der Pars digestoria (verdauende Magenabschnitt), der den Corpus ventriculi (Magenkörper) und den Fundus (Magengrund) beinhaltet. Der Magengrund ist meistens mit Gas gefüllt (® Rülpsen). Er bildet die Einmündungsstelle von Speiseröhre in Magen dar. Der Magenkörper ist der grüßte Teil des Magens und steht annährend senkrecht. Der dritte und letzte Abschnitt des Magens ist der Pylorusteil (Ausgangsteil des Magens). Dieser besteht aus der Pars pylorica (Magenausgang), dem Pylorus (Pförtnermuskel) und der M. sphinkter (ringförmiger Schließmuskel). Die Pars pylorica bildet oft einen “Knick” gegen den Corpus. Diesen “Knick” nennt man Incisura angularis. Die kleinere Innenkrümmung des Magens heißt Curvatura minor. Die größere Außenkrümmung nennt man Curvatura maior. Der Pförtnermuskel schließt den Magen gegen den Zwölffingerdarm (Duodenum) ab. Der Schließmuskel verhindert das vorzeitige Übertreten von Speisen in den Zwölffingerdarm. Die Sphinktermuskulatur erschlafft um den Chymus portionsweise in den Dünndarm zu überführen. Ein Rückfluss ist nicht möglich.

    Nach außen hin ist der Magen von Bauchfell überzogen, was eine Verschiebung gegen die Nachbarorgane erlaubt.
    Die muskulöse Magenwand lässt sich in drei Schichten unterteilen.
    Die äußere Längsmuskelschicht umgibt den Magen im Bereich der beiden Kurvaturen.
    Die mittlere zirkulär (mittig) verlaufende Muskelschicht umgiebt den gesammten Magen und wird zum Magenpförtner hin kräftiger.
    Die innere schräg verlaufende Muskelschicht, die zum Teil in die zirkulär verlaufende Muskelschicht eingreift.
    Dies verleiht der Magenwand Stabilität und beweglichkeit (®Durchmischen). Von außen ist sie von der glatten Serosa (Schleimhautschicht) überzogen (“Anti-Reibungs-Effekt”). Auch die Mageninnenwand ist von einer Schleimhautschicht, der Mucosa, überzogen. Ist der Magen leer, so “schrumpft” er. Es ist nun die faltige Oberflächenstruktur zu erkennen. Sie wird durch die vielen Schreimhautfalten, den Rugae, gebildet. Unter der Mucosa liegt die so genannte Submucosa (untere Schleim- haut). Sie besteht aus Bindegewebe mit Nerven, Blut- und Lymphgefäßen.

    In der Magenschleimhaut befinden sich eine vielzahl von Drüsen, welche täglich ca. 1,5- 3l Magensaft produzieren. Diese Magendrüsen sind tubuläre (gerade röhrenförmige) Drüsen, die sich verzweigen. Die Drüsen im Fundus- und Corpusteil münden in kleine Vertiefungen der Magenschleimhaut, den Foveolae gastricae (Magengrübchen), durch die das Sekrte in das Magenlumen abgegeben wird.
    Die Magendrüsen bestehen aus drei verschiedenen Zellarten. Im oberflächennahen Halsstück befinden sich die Nebenzellen, die das Mucin (wirkt Pepsinen entgegen, schützt vor Selbstverdauung) absondern. Die Hauptzellen sitzen im Drüsenkörper (Mittelstück und verzweigtes Grundstück der Magendrüse) und bilden eine “Vorstufe” (passive Form) des proteinspaltenden Enzyms Pepsin, das Pepsinogen. In beiden Drüsenbereichen kommen die Belegzellen vor, die eine “Vorstufe” (inaktive Form) der Salzsäure bilden, da die aggressive Säure sonst die Zelle selbst zerstören würde. Außerdem bilden diese Zellen den “Intrinsic factor” . Ohne diesen könnte im Illeum (letzter Abschnitt des Dünndarms) das Vitamin B12 nicht resorbiert werden (I.f. geht mit B12 Bindung ein, transportiert es über Blutbahn zur Leber, dort abgebaut).
    Desweiteren werden schon im Magen bereits Wasser, Alkohol und andere Stoffe resorbiert.

    Die Absonderung des Magensaftes erfolgt reflektorisch und hormonal. Dabei gliedert man in vier Phasen:
    1. Psychische Phase (psychische Magensaftsekretion):
    Ähnlich wie bei der Speichelproduktion wird die Magensaftproduktion durch psychiche Reize wie Anblick,
    Geruch und Geschmack von Speisen ausgelöst, bzw. ange-
    regt. Vom Hirn aus werden die wahrgenommenen Reize über das Nervensystem zu den neven des Magens geleitet.
    Dort wird von den Fundusdrüsen die Magensaftsekretion
    eingeleitet. Dieser Saft wird auch “Appetitsaft” genannt.
    2. Reflektorisch-nervale Phase (reflektorische Magensaftsekretion bei Nahrungsufnahme)
    Sobald die Nahrung im Mund ist beginnt die reflektorische Absonderung von Magensaft, der dann auch “Fresssaft” genannt wird. Durch die Erregungen der Chemorezeptoren in der Mundschleimhaut gelangt er Reiz über das Nervensystem zum Hirn und über selbigen Weg zu den Magendrüsen.
    3. Gastrische Phase (chemisch-hormonale oder humorale Phase)
    Bei der Gastrischen Phase findet kein nervöser Reflektionsvorgang statt, sondern eine chemische Wirkung von Erregerstoffen. Diese Erregerstoffe befinden sich im Chymus (angedauter Speisebrei) und reizen die Pylorusschleimhaut (Schleimhaut des Pförtnermuskels), welcher daraufhin Gastrin (Gewebshormon, Magen-Sekretin) absondert, das über die Blutbahn zu den Schleimdrüsen gelangt. Als Reizstoff veranlasst dieses die Magensaftsekretion. Das Gastrin wird als inaktive Vorstufe (Progastrin) abgesondert und erst durch die Magensäure in (aktives) Gastrin übergeführt. Magensaft, der durch die gastrische Phase eingeleitet wird ebenfalls “Fresssaft” genannt. Stoffe, die den Pylorusteil erregen sind z.B. angedaute Speisen, Fleisch, Fleischextrakt, Kochsalz, Coffein und Gewürze.
    4. Intestinale Phase
    Wenn der Speisebrei aus dem Magen in den Zwölffingerdarm (Duodenum) übergeht, hat dies eine erneute Magensaftabsonderung zur Folge. Durch Erregerstoffe in der Nahrung wird in seiner Schleimhaut ein Faktor gebildet, welcher wie Gastrin über den Blutweg zu den Magendrüsen gelangt und sekretionsfördernd wirkt.


    Der Dünndarm (Intestinum tenue)
    Der Dünndarm ist ein muskulöser Schlauch, der in vielen Schlingen in der Bauchhöhle liegt. Der Dünndarm hat die Funktion des weiteren Verdauuens. Dort werden die Nahrungsbestandteile und Verdauungssekrete (täglich bis zu 10l) resorbiert.
    Der Dünndarm wird in drei Abschnitte unterteilt. Der erste ist das Duodenum (Zwölffingerdarm). Seine Oberfläche ist stark vergrößert. Dadurch können möglichst viele Nährstoffe und Vitamine aufgenommen werden. Außerdem werden dort dem angedauten, sauren Speisebrei weitere Verdauungsenzyme beigefügt. Die Enzyme werden zum Teil aus der Bauch- speicheldrüse (Pankreas) und der Gallenblase (Vesica fellea) freigesetzt (Gallensekret in Leber gebildet) und in den Zwölffingerdarm abgegeben. Gleichzeitig regt er die Gallensekretion an und neutralisiert den sauren Speisebrei durch alkalisches Sekret. Seinen Namen erhilt der Zwölffingerdarm wegen seiner breite (ca. 12 Finger). Seine Schleimhaut ist durch tiefe Einfältungen, den Kerckringschen Falten, gekennzeichnet. Desweiteren besitzt nur er spezielle tubuloazinöse Verdauungsdrüsen, die Brunnerschen Drüsen. Sie sitzen bis tief in der Submucosa und sondern den Darmsaft ab, der vorallem eiweißspaltende Enzyme enthält (Maltase®Malzzuckerverdauung/Amylase®Kohlenhydrat-verdauung), sowie alkalischen Schleim.
    Der zweite Abschnitt ist das Jejunum (Leerdarm). Es macht ca. 40% der Länge des Dünndarms aus und liegt größtenteils im linken Oberbauch.
    Der dritte Teil des Dünndarms (ca. 60%) wird Ileum (Krummdarm) genannt. Es liegt eher im rechten Oberbauch.
    Der Übergang der Dünndarmabschnitte erfolgt fließend.

    Die Dünndarmwand ist typisch für ein Verdauungsorgan aufgebaut. Sie besteht aus einer innenliegenden Schleimhaut (Tunica submucosa) und einer aüßeren Muskelschicht (Tunica muscularis), bestehend aus längs- innen querverlaufenden Muskelschicht. Von außen ist seine Oberfläche von einer glatten Schleimhautschicht, dem Bauchfell überzogen.
    Die Dünndarmwand besteht also aus glatter Muskulatur. Die Oberfläche ist von Keringschen Falten übersäht, die in das Darmlumen ragen. Villis, die in das Lumen ragende Zotten vergrößern die Fläche ebenfalls. Die freie Oberfläche der Darmepithelzellen weist selbst zottenförmige Strukturen, die Mikrovilli, auf. Sie enthalten viele Gefäße und sind für die Resorption zuständig (Kontakt mit Speisebrei auch durch Peristaltik).
    Der Dünndarm ist mit vielen Drüsen ausgestattet. Zwischen den Zotten münden mit kleinen Öffnungen die Lieberschen Krypten, die Glandulae intestinales(Glandulae intestinales). Es sind tubuläre Drüsen, die ein einschichtiges Epithel mit eingelagerten becherzellen besitzen. Diese sorgen für die alkalische Schleimschicht der Schleimhautoberfläche. Nichtschleimbildende Hauptzellen nennt man auch Saumzellen (wegen Stäbchensaum). In den Krypten kommen auch noch andere Zelltypen vor, z.B. die Panethschen Körnerzellen, die Verdauungsenzyme bilden oder die enterochromaffine Zellen. Sie bilden das Hormon Serotonin. Außerdem bildet sich das dünndarmoberflächenepithel immer wieder neu aus den Krypten.
    In der Dünndarmwand findet sich auch lymphatisches Gewebe. Es hält den Darm frei von pathogenen Bakterien. Im Ileum bildet das Lymphengewebe “Knötchen”, die so genannten Peyerschen Plaques.


    Der Dickdarm (Colon)

    Der Dickdarm ist insgesammt kürzer als der Dünndarm, besitzt dafür jedoch einen größeren Durchmesser. Eine längsgestreifte (longitudinale) muskulatur überzieht den Dickdarm in drei bandförmigen Streifen, die Tänien (Taeniae coli) genannt werden. Die Ausbuchtungen zwischen den Tänien werden Haustren genannt.
    Über eine Art Ventilklappe mündet der Dünndarm seitlich in den ersten Dickdarmabschnitt, dem Blinddarm (Appendix). Er endet blind nach unten und entspringt am Wurmpfortsatz (Caecum), wo die drei Tänien zusammenlaufen. Dieser Fortsatz ist reich an Lympfgewebe. Ist dieser teil entzündet, spricht der Volksmund von einer “Blinddarmentzündung”.
    Der aufsteigende Dickdarm (Colon ascendens) schließt sich direkt an den Blinddarm an. Unter der Leber macht er darm einen Knick, worauf der Querdarm (Colon transversum) beginnt. Mit dem nächsten Knick, bei der Milz, schließt sich der absteigende Dickdarm (Colon descendens) an, der in die Colon sigmoideum -Sigma- (S-förmiger Dickdarm) übergeht und schließlich mit dem Mastdarm (Rectum) endet. Das Rectum ist der letzte Verdauungsabschnitt, ist jedoch zur resorption befähigt (®Zäpfchen). Es erweitert sich zur Ampulla recti (Ampulle = Kotbehälter). Der Analkanal wird durch zwei Schließmuskeln verschlossen. Der Innere davon besteht aus glatter Muskulatur, der äußere aus quergestreifter. Letztere kann im Gegensatz zum Vorigen willentlich gesteuert werden (Säuglinge müssen diese Kontrolle erst lernen). Die äußere Öffnung des Analkanals ist der After (Anus).
    Der Dickdarm rahmt den Dünndarm so zu sagen ein.
    In der Dichdarmschleimhaut finden sich keine Zotten mehr, dafür ein einschichtiges Epithel und Lymphfollikel. Seine Drüsen sind einfach tubulär und produzieren viel Schleim.
    Die Hauptaufgabe des Dickdarms ist die Eindickung des Nahrungsinhaltes durch Wasserentzug und die Resorption von Wasser und Mineralstoffen (Elektrolyte).
    Blähungen entstehen dadurch, dass sich im Dickdarm Bakterien (Mikroflora) befinden, die Stoffe (z.B. Ballaststoffe) vergären. Dabei entstehen Gase wie Methan, Kohlenstoffdioxid oder Wasserstoff.


    Erbrechen (Vormitus)

    -Ursachen :
    -SCHUTZREFLEX
    -starke Dehnung (Überfüllung)
    -wiederliche gerüche, Anblicke, Vorstellungen
    -Berührung der Rachenschleimhaut
    -Reizung des Gleichgewichtorgans (Flugzeug, Schiff)
    -Schwangerschaft (Morgenübelkeit)
    -starke Schmerzen
    -Giftstoffe (Toxine, Alkohol)
    -Medikamente (absichtliches Auslösen durch Arzt)
    -Strahlenbelastung (Tumorbestrahlung)
    -erhöhter Hirndruck (Blutungen /Tumore im Hirnbereich)
    -bestimmte psychische Vorgänge
    -verdorbene Nahrung

    Durch oben genannte Ursachen wird das Brechzentrum im Hirn aktiviert. Auf einen gesendeten reiz hin beginnt die Kontraktion der Bauchmuskeln (Bauchpressen) und des Zwölffingerdarms (rückwertige Peristaltik). Die Cardia erschlafft und der ausgehende druck auf den Magen wird so groß, dass der inhalt in die Speiseröhre gepresst wird. Der Rachenschließmuskel wird gesprengt, der weiche Gaumen so angehoben, sodass der Speisebrei ins Freie gelangen kann.
    Das Erbrechen selbst kündigt sich durch Unwohlsein, Übelkeit, erhöhter Speichelfluss, Blässe, Schweißausbrüche und Erweiterung der Pupillen an.



    Vokabelliste

    Ampulla recti (Ampulle) Kotbehälter
    Anus After
    Aorta größte Arterie d. Körpers
    Appendix Wurmfortsatz

    Brunnerschen Drüsen spez. Drüsen in Duodenum

    Caecum Blinddarm
    Canalis analis Analkanal
    Cardia Magenmund
    Cavum oris Mundhöhle
    Chymus angedauter Speisebrei
    Colon Dickdarm
    Colon ascendens aufsteigender Dickdarm
    Colon descendens absteigender Dickdarm
    Colon sigmoideum Sigmaschleife
    Colon transversum Querdickdarm

    Corpus Körper
    Corpus ventriculi Magenkörper
    Curvatura maior größere Außenkrümmung des Magens
    Curvatura minor kleinere Innenkrümmung des Magens

    Defäktion Stuhlentleerung
    Duodenum Zwölffingerdarm

    Epithel (-schicht) äußerste Zellschicht, meist einzellige Schicht

    Fäzes Stuhl, Kot
    Foveolae gastricae Magengrübchen
    Fundus Magengrund

    Gastrin Gewebshormon, Magen- Sekretin
    Glandulae intestinales Glandulae intestinales
    Glandula parotis Ohrspeicheldrüse
    Glandula salivales große Speicheldrüsen
    Glandula submandibularis Unterkieferspeicheldrüse
    Glandula sublingualis Unterzungenspeicheldrüse

    Haustrum Ausbuchtung zwischen Tänie
    Hepar Leber

    Ileum Krummdarm
    Incisura angularis Knick gegen Corpus
    Intrinsic factor für Vitamin B12- Resorption notwendiges Proteid
    Intestinum tenue Dünndarm

    Jejunum Leerdarm

    Kerckringsche Falten Einfältungen in Duodenumschleimhaut

    Lingua Zunge
    longitudional längsgestreifte
    Lumen Lichte, weite Röhre

    Mesopharynx mittlerer Rachenraum
    Mikrovilli Zottensaum
    Mucin wirkt Pepsinen entgegen, schützt vor Selbstverdauung
    Mucosa innere Schleimhautschicht
    mukös dickflüssig
    Muscularis Muskelschicht

    Oesophagus Speiseröhre
    Oesophagussphinkter Speiseröhrenschließmuskel

    Pankreas Bauchspeicheldrüse
    Pars pylorica Magenausgang
    pathogen krankheitserregend
    Pepsin eiweißspaltendes Enzym
    Pepsinogen Vorstufe von Pepsin
    Peristaltik vegetativ gesteuerte wellenförmige Kontraktionen
    Peyerschen Plaques Knötchen im Lymphgewebe des Ileum
    Pharynx Rachen
    Platum Gaumen
    Ptyalin ein Enzymspeichel, a-Amylase
    Pylorus Pförtnermuskel
    Pylorusteil Ausgangsteil des Magens

    Rectum Mastdarm
    Rugae Schleimhautfalten

    serös dünnflüssig
    Serosa äußere Schleimhautschicht
    Submucosa Verschiebeschicht zwischen Mucosa und Muskularis

    Taeniae coli (Tänien) Längsmuskelbänder des Dickdarms
    Thorax Brustkorb
    tubulär gerade, röhrenförmig
    tubuloazinär röhrchenartig, traubenförmig
    Tunica muscularis aüßeren Muskelschicht
    Tunica submucosa innenliegenden Schleimhaut


    Ventriculus Magen
    Vesica fellea Gallenblase
    Villis in das Lumen ragende Zotten
    vomitieren erbrechen


    zirkulär ringförmig, mittig



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