CSI: Wie Bruckheimer das TV veränderte

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    Re: CSI: Wie Bruckheimer das TV veränderte

    tina - 20.10.2005, 19:15

    CSI: Wie Bruckheimer das TV veränderte
    Zitat:Original von Sunny
    CSI: Wie Bruckheimer das TV veränderte


    Jerry Bruckheimer

    Jerry Bruckheimer wurde durch eine ganz bestimmte Art von eher flachen Actionfimen wie „Top Gun“, „The Rock“ oder „Con Air“ reich, die besonders auf männliche Teenager zugeschnitten waren, da diese die Multiplexkinos „beherrschen“.

    Doch in den vergangenen Jahren verbrachte der heute 59jährige viel Zeit damit, um eine ganz andere Gruppe zu werben. Die dem Teenageralter entwachsene und viel stärker weiblich dominierte Gruppe derjenigen, die zu Hause bleiben. Die Resultate veränderten und verändern das Prime-Time TV vor allem in den USA.

    Bei den so genannten “Upfronts” in New York in der vergangenen Woche haben Verantwotliche verschiedener Networks nicht weniger als vier der fünf von Bruckheimer produzierten Pilotfilme grünes Licht für einen Start als Serie im kommenden Herbst gegeben, darunter bei NBC den Pentagon-Thriller „E-Ring“. Zusammen mit den Shows, die bereits laufen wird Bruckheimer in der kommenden TV-Season damit zehn Prime-Time-Shows gleichzeitig (aber natürlich nicht gegeneinander) on air haben – ein neuer Rekord.

    Als man ihn um eine Reaktion darauf bat, blieb sich Bruckheimer in seiner zurückhaltenden Art treu: „Ich kann mich nicht beklagen“, sagte er.

    Bruckheimer mag nicht für ergreifende Reden bekannt sein, doch es ist klar, das er und der Chef seiner Fernsehabteilung, Jonathan Littman (ehemals bei FOX), erfolgreich relativ anspruchsvolle, kinofilmartige Erzählform- und Produktionsstandards in das episodisch orientierte Fernsehen brachten – also in ein Format, das einige Jahre zuvor noch als sowohl aus kreativer als auch aus finanzieller Sicht am Ende schien, als Millionen von Zuschauern zu billig produzierten Realityshows überliefen. (Dabei schaffte er es sogar, die Realityshows in ihrem eigenen Genre anzugreifen – mit der ersten aufwändig produzierten und interessant gestrickten Show dieser Art, für die er einen Emmy gewann und die mittlerweile in die achte Staffel geht).

    Mittlerweile schauen die US-Bürger meist Bruckheimer-Shows, seine originale CSI-Serie ist die meistgesehene fiktionale Produktion in den USA (nur überholt von „American Idol“ [Amerika sucht den Superstar], das aber auch immer nur 18 Wochen lang läuft), seine Serien und Shows „Cold Case“, „Without A Trace“, „The Amazing Race“ und die beiden „CSI“-Spinoffs finden sich in der Regel unter den Top 20 wieder.

    David Janollari, der Unterhaltungschef des Networks TheWB meinte, dass Bruckheimer „in der Vergangenheit gesagt habe, seine Art sei die, “Feature-Television” zu machen. Er geht also alles wie einen Kinofilm an, sogar eine Comedyserie. Seine Perspektive ist ‘”Wie können wir das beste Aussehen und die besten Standards auf den Bildschirm bringen?’“. TheWB hat für die kommende Saison „Modern Men“, Bruckheimers erste Sitcom und „Just Legal“, eine schräge Dramaserie, bestellt.

    Ein wichtiger Faktor für Bruckheimers Erfolg ist mit Sicherheit, dass er seine Ambitionen als Filmproduzent auch in einem Geschäft aufrecht erhielt, in dem die Hetze, jedes Jahr 22 oder mehr Episoden zu produzieren, oftmals bedeutet, an der Kreativität zu sparen und wo Studios immer darauf drängen, Kosten zu sparen.

    Ann Donahue, Executive Producer von „CSI: Miami“ erinnert sich daran, wie das Finale der ersten Staffel bearbeitet wurde. Bruckheimer habe die Episode insgesamt sehr gelobt, habe aber erkannt, dass bei der Verfolgungsjagd etwas fehlte. „Ihr braucht in dieser Szene mehr Cops“, erinnert sich Ann Donahue an seine Worte. „Er merkt eben alles. Fernsehserien war zuvor das Aufnehmen von Konversationen, nun ist es wirklich Filme machen... Eine der ersten Dinge, die Jerry zu mir sagte, war ‚Wenn die Leute durch die Kanäle zappen, dann möchte ich, dass sie merken, dass es hier ein eigenständiges Aussehen und ein eigenständiges Gefühl in dieser Show gibt.“

    Manche Veteranen im TV-Geschäft sind verblüfft, wie schnell Bruckheimer das Medium erobert hat. Bevor CBS „CSI“ kaufte, war er als Lieferant von Filmen wie „Flashdance“, „Beverly Hills Cop“ und „Bad Boys“ bekannt. Als seine (Kino-)Partnerschaft mit Don Simpson in den späten 1980er-Jahren auf dem Höhepunkt war, meinte Soderbergh in einem Interview des Rolling Stone über das Duo: „Schleim, der kaum als Mensch durchgeht“ (Soderbergh hat sich später dafür entschuldigt).


    Kurz nach dem Tode Don Simpsons 1996, begann Bruckheimer sich massiv für das Fernsehen zu interessieren. Er heuerte Littman an, um im darauffolgenden Jahr eine Abteilung für Fernsehproduktionen zu eröffnen. Kollegen sagen über die beiden, dass sie es sehr gut hinbekämen, den Autoren hilfreiche Vorschläge zu machen, ohne überheblich zu sein.


    “Am Ende sagen sie: ‚Es ist Deine Serie’ und erlauben Dir, das zu tun, was Du tun willst“, sagte Hank Steinberg, Executive Producer von „Without A Trace“, der Serie, die CBS halt, den schwierigen Timeslot um 22.00 Uhr am Donnerstag erfolgreich zu gestalten und die mittlerweile den Platzhirsch zu dieser Zeit, „Emergency Room“, klar hinter sich lässt. Was die Autoren weiter anzieht ist, dass Bruckheimer und Littman dank ihres Erfolges, die Möglichkeit haben, sich gegen die Verantwortlichen beim Fernsehen durchzusetzen. „Sie sind bereit, den „bösen Bullen“ zu spielen, so dass man selbst sich nicht die Hände schmutzig machen muss“, sagte Steinberg.

    So war CBS nicht gerade begeistert, als Jennifer Finnigan für die Hauptrolle in dem neuen Drama „Close To Home“ verpflichtet wurde. Doch Bruckheimer kämpfte hart für Finnigan, da er überzeugt war, dass sie perfekt für ihre Rolle sei. „Jerry war von Anfang an auf ihrer Seite und das war für mich wichtig“, sagte Leslie Moonves, Co-CEO von Viacom, und CBS-Chef.

    Ähnlich stark setzte sich Bruckheimer dafür ein, dass Danny Cannon beim Pilotfilm von “CSI” Regie führen konnte. CBS war anfangs gegen Cannon, da man der Meinung war, ihm fehle es an Erfahrung im Mainstream-Kino oder –TV. Jerry sagte „Vertrau mir, der Junge hat eine unglaubliche Vision“, erinnert sich Moonves. Cannon bekam den Job und ist seitdem bei „CSI“.

    Bruckheimer selbst spielte seinen Einfluss zunächst herunter: “Es geht daum, mit wirklich talentierten Leuten zu arbeiten.” Doch dann fügte er hinzu „Ich lese jedes Skript, ich schaue mir jede Episode an und bin in das Casting für die Pilotfilme eingebunden.“

    Littman, der sich mehr um die alltäglichen Produktionsgeschäfte kümmert, hatte selbst die Grundkonzepte für zwei Serien, „Without A Trace“ und „Close To home“. Beide Serien passen in das Genre, das Littman selbst am meisten mag. „Als wir „CSI“ verkauften, sagte jeder ‚Krimis kann man nicht machen, die Zuschauerschaft wird zu alt sein, kein Network wird es kaufen“, erinnert sich Littman. Aber er habe nie jemanden kennengelernt, der einem guten Krimi ablehnt.

    Bruckheimer selbst sagte, er sei nicht darauf aus, auf jedem Network eine Show zu haben – und im Moment hat er keine auf abc, FOX oder upn. Aber er hört sich an, als ob er gerade erst angefangen habe, Fernsehen zu machen.

    „Wenn jemand mit einer großartigen Idee ankommt, die wir realisieren wollen, dann werden wir das tun“, sagte er. „Ich liebe es, zu arbeiten.“ CBS, das bisher Bruckheimer für sich alleine hatte, wird sich also ans Teilen gewöhnen müssen.

    Moonves dazu im Scherz: „Ich bin ein wenig eifersüchtig. Es ist, als ob das Mädchen, mit dem Du ausgehst, mit jemandem anderen ausgehen will.“

    Quelle: SF-Radio



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